No. 99
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. Dezember
1883
dreinundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1883 Nr. 99 Seite 1]

Anzeigen.

Zur Prüfung der Kräfte des Nachlasses des am 4. August 1883 in Gr. Mist verstorbenen Hauswirths Hans Joachim Lühr werden alle diejenigen, welche Forderungen und Ansprüche an den bezeichneten Nachlaß c. p. an die zum Nachlaß gehörige zu Gr. Mist sub Nr. III belegene Vollstelle zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, solche spätestens in dem auf

Montag den 14. Januar 1884,
Vormittags 10 Uhr

vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Amtsgerichte anberaumten Convocationstermin anzumelden, widrigenfalls sie bei der Erbregulirung unberücksichtigt bleiben.
Schönberg den 9. December 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.        


Zur Publication des Testaments des Arbeitsmannes Johann Joachim Bruhn zu Selmsdorf ist Termin auf

Montag den 31. December 1883,
Vormittags 10 Uhr,

vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Amtsgerichte anberaumt, zu welchem etwaige Interessenten hiemit geladen werden.
Schönberg, den 14. December 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

G. Arndt.       


Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der Meierei Rabensdorf, welche Johannis 1884 aus der Pacht fällt, ist vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen=Amte Termin auf

Sonnabend, den 29. December d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

anberaumt worden, wozu Pachtliebhaber hierdurch eingeladen werden.
Dem Großherzoglichen hohen Kammer= und Forst=Collegio bleibt die Entscheidung über die Annehmlichkeit des Gebots und die Wahl unter den drei Meistbietenden vorbehalten und haben dieselben, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Conventionalpön von 3000 M. zu bestellen und sich über ihre bisherige Führung und öconomische Tüchtigkeit, sowie über das zur Annahme des Pachtstückes erforderliche Vermögen auszuweisen.
Die Contractsbedingungen können in der hiesigen Amtsregistratur eingesehen und die Pachtstücke nach zuvoriger Meldung auf dem Hofe Rabensdorf in Augenschein genommen werden.
Schönberg, den 24. November 1883.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
I. V.: von Langen.


In Sachen betreffend die Zwangsversteigerung der dem Müller A. Michaelsen gehörigen zu Selmsdorf belegenen Grundstücke nebst Zubehör wird hierdurch bekannt gemacht,
daß in dem ersten Verkaufstermine ein Gebot auf die Grundstücke nicht abgegeben ist und wird der auf

Dienstag, den 8. Januar 1884,
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte angesetzte Ueberbotstermin in Erinnerung gebracht.
Schönberg, den 7. December 1883.

Großherzliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

H. Diederich.       


Das am 12. Februar 1879 errichtete gerichtliche Testament des am 20. November 1883 verstorbenen Hauswirths=Altentheilers Joachim Wulff, früher zu Tramm, ist am 12. dieses Monats von uns publicirt worden.
Grevesmühlen, 13. December 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.


Holz=Auction.
Sonnabend den 22. December d. J.,
Vormittags von 11 Uhr an

werde ich in meinem Bestande, im sog. Horstbruch, gegen sofortige Barzahlung verkaufen lassen:

134 Raummeter buchen Kluft
12 Raummeter eichen Kluft
23 Fuder buchen Buschholz,
5 Fuder eichen Buschholz.
Gr. Rünz im December 1883.

Schulze Rieckhoff.       


Ersparniß- u. Vorschuß=Anstalt.

Die halbjährlich fällig werdenden Zinsen auf die bei der Vorschuß=Anstalt belegten Capitalien sollen von jetzt an regelmäßig vor dem jedesmaligen Antonii= und Johannis=Termine an den dazu festzusetzenden Tagen ausgezahlt werden, eine Anzahlung der Zinsen im Antonii= oder Johanni=Termin soll nur noch ausnahmsweise stattfinden.
Demgemäß ersuchen wir die Gläubiger der Vorschuß=Anstalt, die zu Antonii k. J. fälligen Zinsen

am 27., 28., 29. und 31. December d. J.,
von 8 bis 12 Uhr Vormittags,
sowie
am Sonntag, den 30. December d. J.,
von 8 bis 10 Uhr Morgens,
im Geschäftslokale der Anstalt in Empfang zu nehmen.                          
Schönberg, den 15. December 1883.
                                                    Das Directorium.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 99 Seite 2]

Zu einer Weihnachtsbescheerung für arme Kinder erbitten wir freundliche Gaben aus der Gemeinde und ersuchen solche gütigst bis zum 20. d. M. uns zukommen zu lassen.

Kaempffer.                           Langbein.


Am 15. d. Mts. entlief sanft unsere liebe Mutter und Schwiegermutter

Frau Sophie Kreutzfeldt geb. Rickert,

tief betrauert von

den Hinterbliebenen.       

Beerdigung: Donnerstag den 20. d. M., Nachmittags 2 1/2 Uhr.


Allen Denen, welche unserm lieben Onkel, dem Tischlermeister Wilhelm Stüve die letzte Ehre erwiesen, oder Blumen und Kränze spendeten, sagen wir hiemit unsern herzlichsten Dank.

Die Hinterbliebenen.       

Schönberg den 17. December 1883.


Alles unbefugte Fischen in meinem Torfmoore, sowie das Betreten desselben verbiete ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.

Hauswirth Kleinfeld,       
Lockwisch.                


Mit dauerhaft gearbeiteten Schulmappen für Knaben u. Mädchen, Hosenträger, Arbeitstaschen, Plaidriemen, hübschen Kinderpeitschen u. s. w. empfiehlt sich ergebenst
Schönberg, 17. Dec. 1883.

H. Ollrogge,       
Sattlermeister.       


Cigarren
gute, gelagerte Sortenim Preise von 3 bis 10 M. pro 100 Stück, sowie Kistchen mit 25 Stück Cigarren für 1 M. empfiehlt als passendes Festgeschenk

A. Zander.       


30 Lachsheringe, fett u. schön geräumt 3.20
25 gesalz. Delicatesheringe ff. 3.00
30 Rollmops sehr ff. marinirt 3.50
8 Pfd. Delicates=Anchovis 3.00
Echte Christ. Anchovis 2 Pfd. Dose 2.00
1 Pfd. Prima Elb=Caviar 2.65
Brabanter Sardellen Glas 1.10

Alles incl. Emballage

empfiehlt und versendet prompt u. reell gegen Nachnahme die Heringshandlung von
Heinr. Köhler, Lübeck, Gr. Burgstraße.


Einem hochgeehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich von Weihnacht bis Neujahr

lebende Karpfen

zum Verkauf vorräthig halte. Ich nehme auch schon jetzt Bestellungen zu Weihnacht an.

                                                                       Hochachtungsvoll
Schönberg.                                                     H. Mette.


Musikalien
werden prompt und mit hohem Rabatt besorgt
von F. Brandt, Lübeck, Lindenstraße 42.


Särge!
stets vorräthig, große Auswahl, billige Preise.
                                                    bei G. Berger, Selmsdorf.


Franz. Wallnüsse,
sicil. Haselnüsse,
beste Krachmandeln und Traubrosinen,
Valencia Rosinen
süße und bittere Mandeln,
Smyrna= und Valencia=Feigen,
Catharinen Pflaumen,
große türkische Tafel=Pflaumen
      empfiehlt billigstens

Aug. Spehr.       


Weinachts-Ausstellung.

Den hochgeehrten Bewohnern von Schönberg und der Umgegend erlaube ich mir hierdurch ganz ergebenst anzuzeigen, daß ich am 16. d. M. meine diesjährige Weihnachts=Ausstellung mit einer großen Auswahl von besten und wohlfeilsten Confitüren eröffne. Außerdem empfehle zur geneigten Abnahme alle möglichen feinen Backwerke, braune Kuchen und verschiedene Sorten Pfeffernüsse, auch werden gefällige Bestellungen auf Marzipan=Torten bestens prompt ausgeführt. Um geneigten Zuspruch bittet

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    Heinrich Freitag,
                                                    Bäcker und Conditor.
Schönberg den 14. December 1883.


Weihnachts-Ausstellung
von
Kurz- & Galanteriewaaren,
Seifen und Parfümerien,
Bilderbücher und Jugendschriften,
Schulutensilien aller Art,
reiche Auswahl
geschnitzter Holzwaaren
u. s. w. u. s. w.
Um recht zahlreichen Besuch bittet
                                                    Emil Hempel,
Schönberg.                                           Buchbinder.    


"Melbourne 1881." - 1. Preis - "Zürich 1883."
Spielwerke

4-200 Stücke spielend; mit oder ohne Expression, Mandoline, Trommel, Glocken, Castagnetten, Himmelsstimmen, Harfenspiel etc.

Spieldosen

2-16 Stücke spielend; ferner Necessaires, Cigarrenständer, Schweizerhäuschen, Photographiealbums, Schreibzeuge, Handschuhkasten, Briefbeschwerer, Blumenvasen, Cigarren-Etuis, Tabaksdosen, Arbeitstische, Flaschen, Biergläser, Portemonnaies, Stühle etc., alles mit Musik. Stets das Neueste und Vorzüglichste empfiehlt

J. H. Heller, Bern (Schweiz).

Nur direkter Bezug garantirt Aechtheit; illustrirte Preislisten sende franco.
100 der schönsten Werke im Betrage von 20,000 Francs kommen unter den Käufern von Spielwerken vom November bis 30. April als Prämie zur Vertheilung.


Hierdurch die Anzeige, daß ich am Sonntag den 16. d. Mts. meine

Weihnachts-Ausstellung

eröffne und bitte um geneigten Zuspruch.

Schönberg.                                                     L. Jähning, Conditor.


Passend als Weihnachtsgeschenke empfehle ich dem geehrten Publikum mein Lager von Korbwaaren als: Lehnstühle, Kinderstühle, Kinder= und Puppenwagen, sowie sämmtliche Korbarbeiten in allen Sorten und zu den billigsten Preisen.

Schönberg i. M.                                                     H. Specht,
                                                                           Korbmacher.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 99 Seite 3]

Weihnachtsausstellung von Julius Krause
Julius Krause,
Lübeck,
792. Breitestraße 792.
hält seine bedeutend vergrößerte                          
Weihnachts=Ausstellung
von
gekl. und ungekl. Puppen,
Spielsachen aller Art,
Galanterie= u. Kurzwaaren,
Portemonnaies, Cigarrentaschen,
Brieftaschen, Albums etc.,
Necessaires,
geschnitzte Holzsachen,
Holländ. u. Weißwaaren,
Tricotagen und Strümpfe.
Damen= und Herrenkragen,
Cravatten, Slipsen und Damenschleifen,
Specialitäten:
Schmucksachen,
Rüschen und Spitzen,
Seifen und Parfümerien,
Kämme und Bürsten
und sonstigen Sachen zu                          
Weihnachtseinkäufen
bestens empfohlen.                          


Fabrik-Niederlage
Greizer Kleiderstoffe,
Lübeck, Breitestrasse 795,
gegenüber Düffcke's Hôtel.
Einfarbige- u. Trauerstoffe
nur in reiner Wolle.

Verkauf jeder beliebiger Meterzahl zu Fabrikpreisen nach Preisliste.

Gustav Winter.       


Als Weihnachtsgeschenke
passend empfehle ich mein gut assortirtes Lager von                          
Steingut, Porzellan=Sachen und Hausstands=Gegenständen.
Bestellungen auf nicht vorhandene Gegenstände werden schnell und sauber ausgeführt von
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Große eichene Balgen
zum Brühen, Fleischsalzen etc. à M. 6.75.         
                                           Georg Schröder,
                                                    Lübeck, Hundestraße 183.


Besten englischen Syrup,
sowie sämmtliche Gewürze in guter Ware empfiehlt
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Meine
Weihnachts-Ausstellung
zu Festgeschenken halte bestens empfohlen            
                                                    H. Schreep Wwe.


Prima Wallnüsse,
prima Haselnüsse,
prima Feigen

empfiehlt                    
A. Wigger Nachfolger.      


Beste
Messina Apfelsinen
empfiehlt billigstens                                                                              
                                                                              Aug. Spehr.


Ausverkauf!

Wegen Aufgabe meines Geschäftes verkaufe ich alle Putzartikel als: Hüte, Blumen, Federn, Band in allen Farben zu und unter Einkaufspreisen, empfehle noch besonders Kinderhüte sehr billig.

Hochachtungsvoll            
Marie Bruhn             
geb. Tretow.       


          Grafensteiner,
          Melonenäpfel,
          Traubäpfel,
          Kantäpfel
          Goldreinetten u. s. w.
                    sowie auch
          gutes Backobst
empfiehlt zu billigsten Preisen

J. Koopmann.       


Gold- u. Silberwaaren,
wie:
Herren= u. Damenketten
Medaillonketten
in großer Auswahl.
Ringe, Broches, Boutons,
complete Garnituren,
Granat- und Silberschmucksachen
empfiehlt als passende Festgeschenke                          
                                                    C. Roepstorff.
                                                    Goldschmied.


Englisches Salz
empfiehlt                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 99 Seite 4]

Grossartige Weihnachts-Ausstellung
aller erdenklichen Neuheiten für
Haus u. Küche sowie für Kinderbei
Lübeck Breitestr. 959 bei der Wache Jürgensen & Robschuld Lübeck Breitestr. 959 bei der Wache
Specialitäten:
Fleischhack-, Wurststopf- Brot- und Zuckerschneidemaschinen,
Mangelmaschinen, Wringmaschinen, Dampfwaschkessel,
Plättöfen und Plätteisen.
Alfenide-Waaren, schwer versilberte Bestecke, Schneidewaaren aller Art,
Schlittengeläute, Kinderschlitten, Schlittschuhe, Werkzeug- und Laubsägekasten,
Laubsägeholz sowie sämmtl. Laubsägeutensilien, Werkzeuge.
Kinderheerde, Kinderküchen, Kaufläden, Thurngeräthe etc. etc.


Wilh. Berner,
Juwelen-, Gold- und Silberwaaren-Lager,
Lübeck, Sandstrasse 1010 (neben der Privatbank)empfiehlt in grösster Auswahl
Neuheiten
in Gold- und Silberschmucksachen als: Châlebroches mit Amethyst, Tapas, Almanden, Turquisen, Perlen, Lapis Lazuli etc.
Silberne oxydirte im Rennaissance-Styl
gehaltene Broschen, Armbänder, Colliers, Anhänger, Herren- und Damenketten etc.
Ferner alle übrigen Gold- u. Silberwaaren von den einfachsten bis zu den feinsten Gegenständen zu sehr billigen Preisen.
Trauringe stark von 14 karatigem Golde das Paar von 17 Mark an,
Trauringe stark von feinem Golde das Paar von 35 Mark an,
Reparaturen, sowie nach Bestellung anzufertigende Arbeiten werden auf das Sauberste prompt und billig ausgeführt.


Hierzu zwei Beilagen.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 99 Seite 5]

Erste Beilage
zu Nr. 99 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 18. December 1883.


     Nr. 23 des Offic. Anzeigers pro 1883 für das Fürstenthum Ratzeburg enthält in der
          II. Abtheilung.
     (1.) Bekanntmachung, betreffend die bei größeren Truppenübungen fungirenden Gendarmerie=Patrouillen.
     (2.) Bekanntmachung, betreffend das Schweizerische Consulat in Hamburg.
     (3.) Bekanntmachung, betreffend die zehnjährigen Durchschnittspreise des Liquidationsjahres 1. April 18 83/84 für Landlieferungen.
     (4.) Bekanntmachung, betreffend die Weihnachtsversendungen mit der Post.


Die Römerfahrt des deutschen Kronprinzen erweist sich nicht blos für die Kirchenpolitik Preußen=Deutschlands, sondern auch für die gesammte politische Lage Europas als eines der wichtigsten Ereignisse. In der Kühnheit des Unternehmens erkennt jeder unschwer die energische Hand Bismarcks. Schon wiederholt ist es in heißen Parlamentsschlachten dem Kanzler gelungen, den Gegnern den sicher erhofften Sieg zu entreißen und eine drohende Niederlage in einen glänzenden Triumpf zu verwandeln. Der glatte Boden der Diplomatie ist ein anderer Kampfplatz als das zerklüftete Schlachtfeld einer parlamentarischen Körperschaft. - Wir Deutschen wollen hoffen, daß der Kanzler auch auf dem ihm bekannten diplomatischen Parquet den Sieg an seine Fahnen fesselt. Der Kronprinz wird nicht im Gesandschaftspalaste des deutschen Botschafters Quartier nehmen, sondern in den königlichen Gemächern des Quirinals. Dies beseitigt die kitzliche Frage des Gegenbesuchs des Papstes. Denn Niemand wird diesem zumuten, seinen Gegenbesuch in einem Palaste zu machen, den früher die Päpste als ihr Eigenthum bewohnten. Gerade seine Eigenschaft als Protestant erleichtert dem Hohenzollernfürsten das Betreten des Vaticans.
In clericalen Kreisen zu Rom glaubt man, daß der Papst den deutschen Kronprinzen auch in dem Falle empfangen werde, wenn derselbe im Quirinal das Absteigequartier nehmen würde, jedoch unter dem Incognito eines Grafen v. Lingen und in Privat=Audienz. Unmöglich ist dieser Ausweg nicht, besonders wenn man bedenkt, daß der Kronprinz sich kaum zu dem bei öffentlichen päpstlichen Audienzen unumgänglichen Fußkuß verstehen wird. Der Fall, daß bedeutende protestantische Persönlichkeiten sich aus diesem Grunde in Privataudienz empfangen ließen, ist schon öfter vorgekommen. So Matthias von der Schulenburg, nachdem er durch seine tapfere Vertheidigung von Korfu im Jahre 1715 die christliche Welt vor einem neuen Einfall bewahrt hatte. Schulenburg erschien bei Clemens IX. in voller Uniform, behielt sogar die militärische Kopfbedeckung auf und unterhielt sich nur stehend mit dem Papste.
Der französische Gesandte in Berlin, Baron de Courcel hat sich dieser Tage, einer Einladung des Fürsten Bismarck entsprechend, nach Friedrichsruh begeben. Danach scheint Deutschland doch so eine Art Vermittlerrolle in der französisch=chinesischen Verwickelung zugedacht zu sein.
In Frankreich scheinen sich die Royalisten mit der socialistischen Arbeiterpartei verbündet zu haben, denn es kommen verschiedene Kundgebungen aus Arbeitskreisen gegen das Ministerium Ferry, verbunden mit der Aufforderung, sich um die Fahne Philipps VII. zu schaaren, die Bewegung wird von der Polizei energisch bekämpft, wer weiß aber, ob hier nicht der Anfang vom Ende der Republik ist?
Im Nordamerikanischen Abgeordnetenhause ist ein Gesetz eingebracht, durch welches die Einfuhr von gesundheitsschädlichen Waaren aus Ländern verboten wird, in denen die Einfuhr amerikanischen Schweinefleisches verboten ist. Und was kann man nicht alles unter gesundheitsschädlichen Waaren verstehen!
Nach einem soeben bei Constenoble in Jena in Uebersetzung erschienenen Buche eines Engländers scheint es mit dem zweiten Indien in Mittelafrika nicht weit her zu sein. Dieser Engländer, Joseph Thomson mit Namen, war der Führer einer Expedition nach dem Seengebiet Mittelafrika's, die im Auftrage der königl. Britischen geographischen Gesellschaft 1870-80 ausgeführt wurde. Die Tiefländer an der Küste, sagt Thomson, seien allerdings sehr geeignet zum Anbau tropischer Produkte, wie Baumwolle, Kaffee, Gewürzen etc., das Innere scheine jedoch wenig für die Zukunft hoffen zu lassen. Was den gegenwärtigen Zustand aller dieser Länderstrecken betreffe, so könne er unbedenklich erklären, daß Nichts vorhanden sei, um zu einer Handelsunternehmung Anlaß zu bieten. Sogar das Elfenbein, von dem man gewöhnlich annehme, daß es in Afrika auf der Straße liege, mache davon keine Ausnahme. Während der ganzen Expedition, auf welcher er ein ungeheures Ländergebiet durchmessen, habe er nicht einen einzigen Elephanten zu Gesicht bekommen. Seit länger als 10 Jahren sei ein Ausrottungskrieg gegen die Elephanten im Gange, der bald dem letzten den Garaus werde gemacht haben. Selbst Cameron, der Centralafrika in so rosigem Lichte schildere erkenne an, daß der Elfenbeinhandel dort nicht viele Jahre mehr dauern werde.


- Der Kaiser und die Kaiserin haben zum Besten der durch das Erdbeben von Tscheschme bei Smyrna in Kleinasien für den Wohlthätigkeitsbazar in Constantinopel zusammen 10,000 M. gespendet und außerdem werthvolle Gegenstände in Porzellan etc. geschenkt.
- In Rom ist der päpstliche Prälat Savarese öffentlich zum Protestantismus übergetreten.
- Bei Stuttgart ist der Fabrikant Wiegemann durch einen unglücklichen Zufall auf der Jagd von seinem besten Freund erschossen worden.
- Die epidemischen Krankheiten fordern weit mehr Opfer als die Waffen im Kriege. Im Krimkriege, der beiläufig bemerkt über 380,000 Soldaten kostete, sowie im nordamerikanischen Krieg von 1861-65, war die Zahl der den Seuchen erlegenen Soldaten viermal so groß, wie die der durch die Waffen Getödteten; ähnlich auch anderwärts; nur 1870/71 herrsche im deutschen Heere ein günstigeres Verhältniß, indem 28,282 Mann durch Waffen, 346 durch Unfälle und nur 12,253 durch Krankheiten umkamen, was der verbesserten Kriegshiginie zuzuschreiben ist. Während aber in jenem Kriege 40,881 Deutsche geblieben sind, beträgt die Zahl derjenigen, welche allein in Preußen innerhalb eines jeden der letzten 6 Jahre an Scharlach, Diphtherie, Masern und Keuchhusten gestorben sind, durchschnittlich 78,610, darunter 77,459 Kinder!
- "Echte Dresdener" und dennoch "echte Hindufrau." Vor mehren Jahren ließ sich im Zoologischen Garten in Dresden eine Anzahl Hindu in den Beschäftigungen und Eigenthümlichkeiten ihres indischen Heimathlandes sehen. Es waren hübsche nervige Gestalten, die braunen Burschen von den Niederungen des Ganges. Namentlich einer derselben zeichnete sich sehr zu seinem Vortheil aus und gar bald erglühte das Herz einer Dresdener Wittwe in Liebe zu dem Hindujüngling. Diesem gefiel es in Dresden auch so gut, daß er ohne viel Federlesens Herz und Hand der vermögenden Wittwe annahm. Er ließ seine braunen Stammesgenossen ruhig nach der Heimath abreisen, heirathete und wurde ein guter Dresdener. Als Ehegatte muß er sich freilich weniger gut aufgeführt habe, denn am

[ => Original lesen: 1883 Nr. 99 Seite 6]

Montag stand Madame Ambrose vor der 2. Civilkammer des Landgerichts Dresden, von dem heißen Wunsche durchdrungen, ihren hindostanischen Ehegemahl so bald wie möglich wieder los zu werden. Sie hat gegen ihn den Prozeß auf Ehescheidung angestrengt.
- Die größte bis jetzt gemessene Meerestiefe soll kürzlich von dem amerik. Schulschiffe "Tuscarora" in der Beringstraße gemessen sein, nämlich 4655 Faden (1 Faden ist ca. 6 Fuß).
- Vor dem Schöffengerichte zu Solingen ist kürzlich ein Herr, der auf einer Eisenbahnfahrt in einem Coupe für Nichtraucher dennoch geraucht hatte, zu 15 M. Strafe verurtheilt; die Strafkammer zu Elberfeld bestätigte dieses Urtheil.
Präserviren von Holz. Um Holz auf die Dauer zu präserviren, eignet sich nach der "Baugew.=Ztg." folgendes Mittel: Die Bretter werden in einem Behälter aufeinanderlegt und über alle wird eine Lage ungelöschten Kalkes gebreitet, der dann allmählig mit Wasser gelöscht wird. Hölzer für Bergwerke werden namentlich etwa eine Woche lang liegen gelassen, bis sie vollständig imprägnirt sind, anderes Holz braucht weniger Zeit. Das Material erlangt durch diese Behandlung eine merkwürdige Festigkeit und Härte; Buchenholz z. B. so präservirt und zu Hammern und anderem Werkzeug, wie Stiele, Griffe und dergleichen verwandt, bekommt die Härte des Eichenholzes, ohne etwas von seiner Elasticität zu verlieren.


Zu Festgeschenken.

Eine Auswahl dauerhaft und billig gearbeiteter Reisekoffer, Schulmappen, auch ein recht hübsches Schaukelpferd empfiehlt

H. Bockwoldt.       


Mit heutigem Tage eröffne meine

Weihnachts=Ausstellung

und halte alle in mein Fach schlagende Artikel billigst empfohlen, sowie fertige Wäsche, Schürzen und hübsch angezogene Puppen von 50 Pfennig. an. Bemerke noch, daß ich sämmtliche Hüte, da die Saison zu Ende, zu Einkaufspreisen verkaufe. Um gütigen Zuspruch bittend zeichnet

                                                    achtungsvoll
                                                    H. Bohnhoff Wwe.


Alfénide und Neusilber
versilberte Waaren als:
Brod- und Kuchenkörbe,
Zuckerschaalen, Rahmkannen,
extra stark versilberte
Bestecksachen,
wie: Potagelöffel, Ess- u. Theelöffel
Theesiebe, Zuckerstreuer
u. s. w.empfiehlt zu den billigsten Preisen.                          
                                                                   C. Roepstorff,
Schönberg.                                                     Goldschmied.


Einem hochgeehrten Publikum von Schönberg und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich mit heutigem Tage mein Geschäft wieder eröffnet habe und bitte, unter Zusicherung guter Bedienung, mir das früher geschenkte Vertrauen wieder zuwenden zu wollen.
Schönberg, den 11. December 1883.

F. C. Wolgast.       


Schmucksachen. Schreib- und Zeichenutensilien. Photographie-Albums. Jugendschriften und Bilderbücher.

Meine                          
Weihnachts-Ausstellung
ist auch in diesem Jahre mit schönen Neuheiten
in
Lederwaaren, Holzschnitzereien
und anderen Artikeln aufs Beste ausgestattet, zu deren fleissigem ich hierdzrch ergebenst einlade.
Buchbinder C. Sievers.


Zu meiner diesjährigen                          
Weihnachts-Ausstellung
empfehle ich eine große Auswahl von selbstgearbeitetenleichten Eier=Schaumkonfect
zu möglichst billigen Preisen.                          
Um geneigten Zuspruch bittet                     
                                                    Hochachtungsvoll
                                                    Wwe. Greiff, Conditor.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 99 Seite 7]

Unter Protectorat Ihrer Kaiserlich Königlichen Hoheiten
des Kronprinzen u. der Frau Kronprinzessin des Deutschen Reiches.
Große
Gold- und Silber-Lotterie
des Vereins für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten.
Ziehung am 15. Januar 1884 und folgende Tage.
Hauptgewinne:
50000, 20000, 2 à 10000
4 à 5000, 11 à 2000, 25 à 1000, 40 à 500 Mark etc.

Original=Loose à 1 Mark (auch gegen Coupon oder Briefmarken) empfiehlt und versendet prompt der Hauptcollecteur

Carl Heintze, Bankgeschäft, Berlin W., U. d. Linden 3.
Zweiggeschäfte in Hamburg und Bremen.

Für portofreie Zusendung der Loose und eine Gewinnliste sind 20 Pfennig. der Bestellung beizufügen.


Große
Weihnachts-Ausstellung
von
Spielwaaren
empfiehlt zu billigsten Preisen                          
                                                    H. Brüchmann.


Weihnachts-Ausstellung
in meinen neuen, großen Lagerräumen.                          
Neuheiten in allen möglichen Maschinen u. Gegenständen für Haus u. Küche.
Neuheiten höchstinteressanter Gesellschafts= und Kinderspiele.
etc. etc. etc.
Ich bitte mein Lager ungenirt durchzugehen.           
Heinr. Pagels.
Lübeck, Breitestrasse beim Markt 945.


Die Damen-Mäntel-Fabrik
U. Beermann & Co., Lübeck Sandstraße 927.
empfiehlt eine großartige Auswahl der                          
modernsten Winter=Mäntel

als: Paletots, Dollmanns und Abendmäntel in solider und geschmackvoller Ausführung zu sehr billigen Preisen.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 99 Seite 8]

Zum Feste vorräthig:
Bischof
von frischen Orangen,
à 1 M. 50 Pfennig (exclusive Flaschen).                          
                                                    Bernh. Drenkhahn.


Zeitungslesern

bietet das zweimal täglich in einer Morgen= und Abend=Ausgabe erscheinende "Berliner Tageblatt." in der Reichhaltigkeit, Mannigfaltigkeit und Gediegenheit seines Inhaltes die interessanteste u. anregendste Lektüre. In Folge dessen vermochte es sich einen festen Stamm von 73,000 Abonnenten zu erwerben und gleichzeitig zu der gelesensten und verbreitetsten Zeitung Deutschlands emporzuschwingen. Die große Verbreitung des "Berliner Tageblatt" liefert außerdem den besten Beweis, daß es die Bedürfnisse des zeitungslesenden Publikums im weitesten Maße zu befriedigen weiß. Durch täglich zweimaliges Erscheinen ist das "Berliner Tageblatt" in der Lage, alle Nachrichten stets 12 Stunden früher als jede nur einmal täglich erscheinende Zeitung zu bringen. Das "Berliner Tageblatt" beobachtet eine gänzlich unabhängige, freisinnige politische Haltung und unterhält Special=Correspondenten an allen wichtigen Plätzen, daher rascheste und zuverlässige Nachrichten; bei bedeutenden Ereignissen umfassende Spezial=Telegramme. Ein eigenes parlamentarisches Bureau liefert dem "Berliner Tageblatt" schnelle und zuverlässige Berichte. Umfassende Handelszeitung und Kurszettel der Berliner Börse. Vollständige Ziehungslisten der Preußischen und Sächsischen Lotterie, sowie Ausloosungen der wichtigsten Loospapiere. Ausgedehnte Anwendung des Telegraphendrathts und deshalb frühzeitigste Meldung aller wichtigen Ereignisse. Reichhaltige und wohlgesichtete Tagesneuigkeiten aus der Reichshauptstadt und den Provinzen. Die hervorragenden Erscheinungen der Litteratur und Wissenschaften werden allwöchentlich in besonderen Essay's besprochen. Theater und Kunst finden im täglichen Feuilleton des "Berliner Tageblatt" sorgfältige Behandlung, außerdem erscheinen in demselben Romane und Novellen unserer ersten Autoren. Das Roman=Feuilleton des nächsten Quartals bringt den neuesten Roman von Wilkie Collins: "Herz und Wissen", der in England ein ungewöhnliches Aufsehen erregt hat. Er übertrifft an Spannungsreiz und dichterischen Werth fast alle früheren Romane, die der erfindungsreiche Verfasser der "Frau in Weiß" bis jetzt veröffentlicht hat. Die Fäden der Handlung sind so künstlerisch verschlungen, daß das Interesse bis zum letzten Augenblick in Athem gehalten wird. Das "B. T." wird durch stete Vervollkommnung und Erweiterung seines Inhaltes bemüht bleiben, sich nicht allein auf den erreichten Höhepunkt zu erhalten, sondern auch immer weitere Kreise an sich zu fesseln. Die Abbonnenten des "Berliner Tageblattes" empfangen außerdem vier wertvolle Separat=Beiblätter: das illustrirte Witzblatt ULK, belletristische Sonntagsblatt "Deutsche Lesehalle", die "Mittheilungen über Landwirthschaft, Gartenbau und Hauswirthschaft" und den "Industriellen Wegweiser" zu dem enorm billigen Abonnementspreise von nur 5 Mark 25 Pf. für das Vierteljahr. Man beliebe das Abonnement bei dem nächstgelegenen Postamt schleunigst anzumelden, damit die Zusendung des Blattes vom 1. Januar 1884 ab pünktlich erfolge.


Englisches Salz
empfiehlt                          
                                                    Aug. Spehr.


Einem geehrten Publikum von Schönberg und Umgegend halte mein

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                                                    Hochachtungsvoll
                                                    Carl Rahn.
                                                    Siemzerstraße Nr. 178.


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Allen Bewohnern von Stadt und Land hiemit die ergebene Anzeige, daß ich am Sonntag meine

Weihnachts=Ausstellung

eröffnet habe.

H. Wolgast.       

Auch bringe hiermit den Verkauf der Sprengel'schen Chocolade und entölten Cacao sowie feinsten Cakes in beste Erinnerung. Für frische und gesunde Waare wird garantirt.


Besten engl. Syrup,

sowie sämmtliche Gewürze, auch gemahlen unter Garantie der Reinheit empfiehlt zu billigsten Preisen

Aug. Spehr.       


[ => Original lesen: 1883 Nr. 99 Seite 9]

Zweite Beilage
zu Nr. 99 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 18. December 1883.


     !!! Interessanteste Wochenschrift !!!     
Deutsches Montags=Blatt.

Diese durch und durch originelle literarisch=politische Wochenschrift, welche die hervorragendsten deutschen Schriftsteller zu ihren Mitarbeitern zählt, enthält eine Fülle geistvoll geschriebener Artikel, die ein treues Spiegelbild der politischen, literarischen und künstlerischen Strebungen unserer Tage darstellen. Jede neu auftauchende Frage, jede neue Erscheinung in Wissenschaft, Politik, Kunst und Leben findet im "Deutschen Montags=Blatt" unparteiische und erschöpfende Behandlung, während die gesellschaftlichen Zustände der Gegenwart in elegantester Form interessante Beleuchtung erfahren. Belletrische Feuilletons und Humoresken sorgen für die Unterhaltung der Leser.
Diese literarisch=politische Zeitschrift ersten Ranges, welche am zeitungslosen Tage, dem Montag, erscheint, verbindet die Vorzüge einer unterhaltenden und anregenden Wochenschrift mit denen einer wohlinformirten, reich mit Nachrichten aus erster Quelle ausgestatteten Zeitung, und so entspricht das "Deutsche Montags=Blatt" in seiner Doppel=Natur einem entschiedenen Bedürfniß des gebildeten Lesepublikums, wofür die große Verbreitung den besten Beweis liefert.
Alle Reichspostanstalten und Buchhandlungen nehmen Abonnements zum Preise von 2 Mark 50 Pfg. pro Quartal entgegen. Zur Begegnung von Verwechselungen verweise man bei Postbestellungen auf Nr 1384 der Post=Zeitungs=Preisliste pro 1884. Probe=Nummern versendet gratis und franco die Expedition des "Deutschen Montags=Blatt", Berlin SW.


Die Alleinige Verkaufsstelle                          
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Klingenberg 923, Lübeck.


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Teppichen, Tischdecken, Gardinen, Möbelstoffen,
Deutschen, engl. u. franz. Buckskins, u. Paletots.
Herren-Jagdwesten, Joppen, Kaiser-Mänteln,
Reisedecken, Handschuhen, Wäsche etc.
                                                    Johannes Spehr,
Ratzeburg.                                                    
                                                    in Firma: Carl Haase Nachfolger.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 99 Seite 10]

Vom 30. September d. J. bis heute sind nachstehende Verluste bei unserm Verein angemeldet.
        1) vom Hauswirth Wigger in Törpt ein Pferd 300 M.
        2) Hauswirth Oldenburg in Schlagbrügge ein Pferd 150 M.
        3) Handelsmann Ohls hieselbst eine Kuh 135 M.
        4) Schulzen Dräger in Lauen eine Kuh 135 M.
        5) Schulzen Lühr in Lüdersdorf ein Pferd 250 M.
        6) Schulzen Völkner in Mechow eine Kuh 135 M.
        7) Hauswirth Boye in Campow eine Starke 100 M.
        8) Hauswirth Beckmann in Cronscamp ein Pferd 100 M.
        9) Büdner Schütt in Lüdersdorf ein Pferd 300 M.
      10) Büdner Voß in Herrnburg ein Pferd 100 M.
      11) Hauswirth Holst in Lankow ein Pferd 300 M.
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser und der aus voriger Hebung noch unbeglichenen Schäden einen Beitrag von 80 Pfennig pro 100 M. Versicherungssumme am

Sonnabend den 29. December, Morgens 10 Uhr

im Gasthause des Herrn Boye hieselbst einzuzahlen.
Schönberg den 18. December 1883.

Direction der Vieh=Versicherung im Fürstenthum Ratzeburg.
As. Ahrendt.           Wilh. Heincke.


Zu Festgeschenken
empfiehlt Unterzeichneter sein Lager von                          

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Hochachtungsvoll        
W. Wieschendorf,
Klempner.


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                                                    Hasselfelde bei Nordhausen.


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                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Dr. Kirchhoffer, Spez. Arzt
in Straßburg heilt Bettnässen, Blasenleiden u. s. w.                                                    
                                                    H 2 Q23.


Waffen

(Prämiirt auf der Hamburg-Altonaer Internationalen Ausstellung 1869 mit der grossen silbernen Medaille.)
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F. W. Ortmann in Solingen.
Preislisten versende franco und gratis.


Kirchliche Nachrichten.
Bußtag, den 19. December.

     Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
     Abendkirche (6 Uhr): Candidat Steinführer.
          Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 17. December 1883.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


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