[ => Original lesen: 1883 Nr. 88 Seite 1] An den Gerüchten, daß die deutsche Artillerie verstärkt werden müsse, scheint doch etwas Wahres zu sein. Es tritt neuerdings mit großer Bestimmtheit und mit dem Zusatze auf, daß dem nächsten Reichstage eine Vorlage über die Beschaffung von 600 bis 680 Kanonen gemacht werden würde. Der Erklärung des Kriegsministers v. Komeke im Reichstage, daß die jetzige Artillerie genüge eine Erklärung, die seinen Rücktritt zur Folge hatte, wird die Autorität des Großen Generalstabs gegenübergestellt, der eine bedeutende Vermehrung für unbedingt nothwendig halte.
Die Engländer machen sich unnöthige Sorgen. In einem im Uebrigen sehr verständigen und inhaltreichen Aufsatz über das "herrliche deutsche Kriegsheer", das der halben Welt gewachsen sei, greift sich der Verfasser einmal an den Kopf und stöhnt: Himmel, wenn einmal ein Hohenzoller eroberungslustig würde, wie der erste Napoleon, mit diesem Heere stürmte er die halbe! - Wenn die Engländer weiter keine Sorgen haben, so können sie ruhig sein, auch wenn sie nicht auf einer Insel wohnten. An Eroberungskriege denkt weder ein Hohenzoller, noch das deutsche Volk. Sie wollen nicht erobern sondern halten, was sie haben, vor allem den Frieden.
In seinem Palast hat Kaiser Alexander dem abgehenden Botschafter Frankreichs ein Abschiedsmahl gegeben und dabei einen Trinkspruch auf die Freundschaft mit Frankreich ausgebracht. Die Tafelmusik mußte die Marseillaise spielen. Das ist etwas viel auf einmal. Jedenfalls ist es das erstemal, daß der französische Revolutionsmarsch in einem russischen Kaiserpalast gespielt wurde. Kaiser Nicolaus hat nie mit diesem Liede gespielt oder spielen lassen und soll sich sogar in seinem Grabe umgedreht haben. (Selbst Napoleon III. ließ die Marseillaise nur einmal in seinem Palaste spielen: es war 1870, als er sich zu Pferde setzte, um nach Wilhelmshöhe zu - fahren.)
Damit der kaiserliche Trinkspruch und die Marseillaise der französischen Republik nicht zu Kopf steigt und böse Blasen treibt, hat der Großfürst Wladimir, der Bruder des Kaisers, dem Grafen von Paris und dem Herzog von Aumale, die nicht als Freunde der Republik gelten, seinen Besuch in Paris gemacht und mit ihnen zu Tafel gegessen. Man nennt das diplomatische Schaukel.
In Dirschau ist ein Mann Petrowski verhaftet worden, welcher behauptet, von Nihilisten zu einem Attentat auf Bismarck ausgesandt zu sein. Er will Schauspieler und unterwegs um sein Reisegeld bestohlen worden sein.
- Die Prinzessin Helene von Leuchtenberg, die Braut des Prinzen von Schönaich=Carolath, ist eine Tochter des Fürsten Günther von Rudolstadt. Sie ist dieselbe, die einst als Kind mit ihrem Bruder Sizzo von dem Doctor Weiß in Frankenhausen geraubt, in eine Höhle gebracht und nur gegen 20,000 Thlr. Lösegeld herausgegeben werden sollte. Alles war gut geplant, als ein Mitwisser den Angeber machte. Dr. Weiß wurde verurtheilt, aber von dem Fürsten begnadigt und mit Reisegeld nach Amerika geschickt.
- In Straßburg bringt man die beiden Mordthaten und den Mordversuch in folgenden Zusammenhang: Der Raub sollte nicht an der Apothekenkasse, sondern an dem kleinen, eisernen Kassenschranke des Besitzers begangen werden. Da dieser aber von zwei oder drei Personen nur mühsam hätte fortgeschleppt werden können, wollten sich die Mörder einer Kutsche bemächtigen. Der Kutscher sollte ermordet werden und einer der Mörder, mit Hut und Mantel des Getödteten versehen, den Bock besteigen. Obgleich dieser Plan an dem energischen Widerstande des Kutschers scheiterte, wurde das schauerliche Drama doch zu Ende geführt. Um sich den Eintritt in die Apotheke zu verschaffen, gaben die Mörder ein Recept ab. Dieses war aber nicht kunstgerecht geschrieben; die Mörder ließen daher dem Apotheker keine Zeit, das Recept genau zu lesen, sie stürzten sich vielmehr gleich auf ihn und versetzten ihm die tödtlichen Streiche. Der Ueberfallene wehrte sich aber, riß einem der Angreifer ein Stück des Hemdkragens und der Cravatte ab, brachte ihm Kratzwunden am Halse bei, und dabei gelang es ihm noch, die elektrische Klingel zu rühren, wodurch der Besitzer geweckt wurde. Die Mörder hörten desselben kommen und flohen mit der Apotheker=Schieblade. Unterwegs kamen sie an dem bei der Casematte 21-22 improvisirten Brunnen vorbei. Dort wollten sie sich vom Blute reinigen. Der dort postirte Wachtposten, durch das Geräusch aufmerksam gemacht, überraschte sie dabei. Auch dieser unbequeme Zeuge wurde überfallen und fiel trotz seines Widerstandes unter den Streichen der Mörder, die nun mit Zurücklassung eines falschen Bartes, sowie eines Messers forteilten. - Dringender Verdacht, die Mörder des Apothekers Lienhard und des Soldaten Adels in Straßburg zu sein liegt gegen zwei Ziegler, Johann Philipp aus Bulach bei Carlsruhe und Johann Stürzer aus Otterbach bei Landau vor. Gegen beide hat der Staatsanwalt Steckbriefe mit genauer Beschreibung ihrer Personen erlassen. (Die meisten Apotheken haben jetzt an ihren Eingangsthüren einen Schalter angebracht, vermittelst desselben sie in der Nacht Recepte entgegennehmen und die Arzneien herausreichen können.)
- In Großneuhausen bei Cölleda feiert die Thurmlocke ihr 500jähriges Jubiläum. Die lateinische Umschrift auf ihr lautet auf Deutsch: "1383 am Tage Calixti."
- 400 chinesische Seeleute kommen nächstens nach Deutschland, um die für Rechnung der chinesischen Regierung erbauten Panzerschiffe zu übernehmen und heimzuführen.
- Der Berliner Hofprediger Stöcker wird am 13. November in London einen Vortrag über Luther halten.
- Die Menschen und Zeitalter mit ihrer Cultur und Barbarei stehen und vergehen, aber Cultur und - Barbarei bleiben bestehen. Die Indianer in Nordamerika sterben rasch aus und bald wird man sie nur dem Namen nach kennen und - an den Armen und vielleicht auch bald den Gesichtern Jung=Ame=
[ => Original lesen: 1883 Nr. 88 Seite 2]kas. In New=York, dem Mittelpunkt des amerikanischen Lebens, wird in den besseren Ständen das Tätowiren Mode. Bald ist es des Geliebten Name, bald sind es Verse, bald Armbänder, die auf dem Arme mit scharfen Nadeln eingestochen und mit chinesischer Tinte überschmiert werden. Eine Dame ließ sich sogar das Bild ihres Geliebten nach einer Photographie auf dem Rücken eingraben. Männer ziehen Wappen und Flaggen vor; neuerdings aber wünschte einer eine Szene aus Leonardo da Vincis Abendmahl, ein anderer die Kreuzigung Christi.
- Ein Fuhrmann am Rhein hatte vor dreiunddreißig Jahren einem Cameraden eine kleine Summe geliehen; der Camerad verschwand, ohne zu zahlen. Vorige Woche traf ein Brief aus Australien ein mit der geliehenen Summe sammt Zinsen und herzlichem Danke.
- Bei Niederwalluf am Rhein ist das Gerippe eines Mammuth ausgegraben worden, des Riesen unter den Thieren der vorsündfluthlichen Zeit. Wehe dem, auf dem der Mammuth einen Zahn hatte; denn dieser Zahn ist fast vier Fuß lang und der Unterkiefer 80 Pfd. schwer. In solches verehrliche Maul zu kommen, ist noch schlimmer als in das des besten Freundes.
- Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang! Es war bisher allgemein feststehende Meinung, daß das bekannte Wort: Wer nicht liebt, Wein, Weib und Gesang; der bleibt ein Narr sein Lebelang! von Luther herrühre. Doch dem ist nicht so. Wie Prof. J. Köstlin in Halle nachweist, findet es sich in den gesammelten Schriften Luthers nirgends auch nicht in den vom Weimarer Hofprediger Joh. Arifaber in den Jahren 1556 und 1565 herausgegebenen zwei Bänden der Tischreden und auch nicht den ungedruckten Handschriften in der Bibliothek zu Wolfenbüttel. Luther hat den Spruch niemals geschrieben und niemals gesprochen. Zum ersten Male kommt derselbe vor hundert Jahren in einem Gedicht von Julius von Voß (geb. 1768, gest. 1832) vor, und es ist historisch nachgewiesen, daß er früher nirgends bekannt war. Schade!
- Wer je die Qualen durchgekostet, welche ein sogenannter Hexenschuß (Lumbago) verursacht und wer die Schmerzen kennt, welche Hühneraugen verursachen, der wird es begreifen, welcher Werth einem Mittel beizumessen ist, welches die Uebel schnell und sicher hebt. Dieser Helfer in der Noth ist ein schmieriger Patron in dunklem Kleide, der noch dazu auch sonst nicht im besten Geruche steht. Trotzdem wurde ihm in der Apotheke ein verborgener Winkel als Dunkelarrest angewiesen, denn man hält ihn nicht einmal würdig, von der Sonne beschienen zu werden. - Armer Holztheer, wie unterschätzt man dich! Streicht man dich wie du bist auf ein Hühnerauge, so benimmst du alsbald jeden Schmerz; verdünnt man dich mit zwanzigfacher Menge Weingeist, so kann dich dann Jeder auf den unteren Theil der Wirbelsäule streichen, dem die Hexe mit einem Schusse angetan, und die Folgen des Schusses werden verschwunden sein, ehe noch 24 Stunden in's Land gegangen sind, während es sonst peinvoller Wochen bedurfte, um wieder auf die Beine zu kommen.
- Das verwandelte Mädchen. Aus Wien wird als streng verbürgt, folgender Vorfall mitgetheilt. Zu dem Oberlehrer einer Communalschule kam dieser Tage ein junger Mann und bat um Auswechselung seines auf einen Mädchennamen lautenden Schulzeugnisses gegen ein Zeugniß mit einem Knabennamen. Erstaunt fragte der Lehrer, wie man an ihn ein solches Ansinnen stellen könne. Der junge Mann bat den Lehrer, er möge doch sein Gesicht näher ins Auge fassen, er werde in ihm eine seiner ehemaligen Schülerinnen erkennen. "Ich erinnere mich", antwortete der Lehrer, "Sie sehen einer meiner Schülerinnen auffallend ähnlich, aber der Backenbart, der Schnurrbart . . . ." Hierauf wies der junge Mann einen Bescheid der Statthalterei vor, in welchem anerkannt wird, daß er das Recht habe, einen Knabennamen zu führen und worin zugleich der Schullehrer angewiesen wird, das Zeugniß entsprechend zu ändern. Der Knabe hat aber in der That von seinem neunten bis zu seinem sechszehnten Jahre Mädchenkleider getragen, hatte das Haar in Zöpfe geflochten, sich als Mädchen aufgeführt, dem Unterricht in weiblichen Handarbeiten beigewohnt, und erst in jüngster Zeit, als bereits auf seinen Wangen sich die Zeichen der Männlichkeit zeigten und er in eine Handelsschule geschickt werden sollte, reclamirte er sein Knabenrecht."
- Die Furcht vor Gas=Explosionen und Theater=Unfällen, ist jetzt so verbreitet, daß ein Engländer in Frankfurt a. M. jeden Abend die Oper mit einer Blendlaterne besucht und die Letztere vor seine Füße stellt, um sie im Notfall sofort für seine Flucht ergreifen zu können. Als er in der Oper Oberon mit dieser brennenden Laterne sich im Parquet zu schaffen machte, hielt man ihn anfangs für einen etwas geistesgestörten Diogenes, welcher Menschen, wahre, gute Menschen mit der Laterne gesucht und nicht gefunden hatte. Er verwahrte sich aber dagegen, pochte auf sein Recht, bei den schlechten Nothlampen sich selbst zum Theater hinaus zu leuchten, falls das Gas erlöschen sollte, und sitzt jetzt jeden Abend als Opernfreund mit seiner Blendlaterne im Parquet, da man seine Schrulle als ungefährlich zugelassen hat.
- Das sogen. "Ochsenlied", das in den Oldenburger Unruhen eine Rolle spielte und in 13 Auflagen gedruckt wurde, lautet u. a. :
Als damals anno 70 der Kaiser uns befahl,
Wie glänzten da die Augen, wie zuckte unser Stahl,
Wie pfiffen unsre Kugeln, wie sauste unser Hieb,
Daß von den Kürassiren bei Mars-la-Tour nichts blieb.
Juchheissarassassa! das war 'ne blut'ge Schlacht.
Die Oldenburger Jungens, sie haben's brav gemacht.
Drum schau, die vielen Ochsen, sie sind noch etwas werth,
Sogar die schönste Suppe kocht man vom Ochsensteert.
Und wer nicht gern logiret im "Oldenburger Haus,"
Der fahr' nur ohne Weiteres per Extrazug hinaus.
Potz Bomben und Granaten, die Ochsen werden wild,
Beschimpfen sich zu lassen, das sind sie nicht gewillt!
Der Schimpf galt nicht nur Wen'gen, man schimpfte hirnverbrannt
Uns allesamt und sonders, das Oldenburger Land,
Und hat man sich erdreistet, uns ins Gesicht zu spei'n,
Wir Niedersachsen, Friesen, wir schlagen auch mal drein.
Juchheissarassassa, mein Sohn, verstehst Du mich?
Das steck' Dir hintern Spiegel, wens juckt, der kratze sich.
Und an einer andern Stelle heißt es:
Beim Kaiser im Manöver, hat Sobbe uns geführt,
Und bei dem greisen Helden sind wir vorbeimarschirt,
Der Kaiser hat gegeben dem Oberst seine Hand
Und unsre Oldenburger die "Besten" gar genannt.
Juchheissarassassa, die 91er sind da!
Sie sollen alle leben, darum schreien wir Hurrah!
Anzeigen.Die Vormünder der minderjährigen Kinder des weiland Büdners Leppin zu Naschendorf beabsichtigen, an den annehmlich Meistbietenden 1. zu verkaufen das Ackerstück Nr. 1627a im ersten Schlage des Grevesmühlenschen Rathmannsfeldes,
2. zu verpachten bis Johannis 1895 die Büdnerei Nr. 1 zu Naschendorf.
Die Bedingungen können bei dem Erbpächter Linshöft zu Naschendorf, von welchem auch die Grundstücke an Ort und Stelle zwecks Besichtigung nachgewiesen werden, eingesehen werden.
Der gerichtliche Bietungstermin ist angesetzt auf den
13. December 1883
Vormittags 10 Uhr
im Amtsgerichtsgebäude, und werden dazu Kauf= resp. Pachtliebhaber geladen.
Grevesmühlen, den 5. November 1883.
Großherzogliches Amtsgericht.
Zur Beglaubigung:
Der Gerichtsschreiber
Hintzelmann, Act.=Geh.
Heute Morgen 8 Uhr starb nach langen schweren Leiden unsere liebe Mutter und Schwiegermutter im Alter von 78 Jahren.
Tief betrauert von den Hinterbliebenen.
K. Stockfisch u. Frau
geb. Oldenburg.
Die Beerdigung findet Montag Nachmittag 3 Uhr statt.
[ => Original lesen: 1883 Nr. 88 Seite 3]Rechnungsabschluß
der Feuerassecuranz=Societät im Fürstenthum Ratzeburg für das Jahr 1882,
wie solche in der General=Versammlung am 1. Mai c. der Direction vorgelegt und richtig befunden, auch von Großherzoglicher Landvogtei revidirt und dechargirt ist.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg i. M. 1883.
Die Direction der Feuerassecuranz=Societät im Fürsenthum Ratzeburg.
C. J. W. Burmeister. F. Stüve.
Zu dem am 21. November bei mir stattfindenden
Bauernball
erlaube ich mir die geehrten Herren Hauswirthe hierdurch freundlichst einzuladen. J. Boye.
Verzeichniß der eingegangenen Gaben zum Lutherdenkmal.
Schönberg.
Ungenant 50 . Kürschner Hülsemann 1 M.
Summa 1 M. 50 .
Rieps.
Hauswirth Oldenburg 1 M.
Rabensdorf.
Ungenannt 1 M. 50 .
Boitin=Resdorf.
Familie Hagendorf 5 M. Schulzen=Wwe. M. Oldörp 1 M. Zimmergeselle Math. Oldörp 50 . Dienstm.: Marie Bollow, Wilhelm. Ridder, Halbknecht W. Wilms, Arbeitsleute: Oldörp, Gustavson je 20 . Schulm.=Wwe. Ehlers 10 . Hausw.=Altenth. H. Retelstorf u. Frau 1 M. Hausw. Hans Retelstorf u. Frau 1 M. Arbeitsleute: Oldenburg 20 . Bockwoldt 25 . Hausw. J. Oldörp u. Familie 5 M. Knecht Hans Heinr. Jochens 20 . Hausw. H. J. Retelsdorf 2 M. Arbeitsm. Fick 25 . Knecht Wilhelm Retelstorf, Anerbe Wilhelm Retelsdorf, Knecht Heinr. Retelstorf je 50 . Arbeitsm. H. Retelstorf und Tochter Lena 75 . Dienstm. Marie Behrendt 25 . Schmiedem. Teege und Frau 1 M. Johanna und Magnus Teege 50 . Anna Oldörp 1 M. Arbeitsm. J. Wilms 25 . Gastwirth J. Oldörp 1 M. Knecht Jochen Retelstorf 25 . Anbauer: Timm 50 . Ollrogge 30 . Hausw. Ollrogge u. Familie 3 M. 50 . Arbeitsleute: Maack 25 . J. Böttcher 10 . W. Jochens, E. Oldenburg je 20 . Maurer H. Oldörp 50 .
Summa 29 M. 55 .
Rodenberg.
Schulze Busch 3 M. Wwe. Busch 3 M. Rentier J. Busch 1 M. Hausw. Burmeister 3 M. Hauswirth J. Renzow 3 M.
Summa 13 M.
Pelzwaaren
aller Art
in der größten Auswahl u. neuesten Mode empfiehlt unter Garantie von sehr schönen Fellen und wirklich billigen Preisen
die Pelzwaaren=Fabrik
J. F. Boy,Lübeck, Sandstrasse 929.
Zahnschmerzen aller Art werden, selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei
Emil Jannicke, Bandagist.
[ => Original lesen: 1883 Nr. 88 Seite 4]Die
Einweihung des Luther=Denkmals
zu Schönberg
findet am Sonntag den 11. d. Mts. nicht unmittelbar nach dem Vormittags=Gottesdienste, sondern
Nachmittags 3 Uhr
statt, um den Gemeindegliedern sämmtlicher Kirchspiele des Fürstenthums die Theilnahme zu ermöglichen.
Programm:
Choral.
Gesang=Vortrag der "Teutonia".
Einweihungsrede.
Gesang: "Ein feste Burg" mit Musik=Begleitung.
Hagelschaden-Versicherungs-Verein für Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz zu Grevesmühlen.
In diesem Jahre sind versichert 1813060 Centner Getreide, nach den Kornpreisen vom 15. August und 1. November d. J. zum Werthe von 14 151,063 Mark 30 - Für die stattgefundenen 97 Hagelschäden sind mit Einschluß der Administrations- und Taxkosten zu zahlen 134,952 M. und ist hiernach in heutiger Directorial=Versammlung der Beitrag auf 96 Pfennig pro 100 M. festgesetzt. -
Nach Vorschrift des §. 36 der Statuten wird solches mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß jedem Mitgliede über die Höhe des zu zahlenden Beitrages eine besondere Abrechnung zugehen wird.
Grevesmühlen den 5. November 1883.
Die Direction.
Hiermit gestatte ich mir die ergebene Anzeige, daß ich meine
Buchbinderei
in dem Hause des Herrn Schneidermeisters J. Rentzow Siemzerstraße Nr. 114 eröffnet habe und bitte um geneigten Zuspruch unter Zusicherung solider Arbeit und billigster Preisberechnung.
Hochachtungsvoll
Gustav Rentzow,
Buchbinder.
Schönberg im November 1883.
Einem geehrten Publikum der Stadt Ratzeburg sowie Umgegend zeige ich ergebenst an, daß ich meine tierärztliche Praxis dahier eröffnet habe. Meine Wohnung befindet sich:
Große Wallstraße Nr. 212.
Ratzeburg im November 1883.
Hochachtungsvoll
G. Besenbeck,
pract. Thierarzt.
Zu dem am Mittwoch den 14. d. M. stattfindenden
Sängerball
des Carlower Gesangvereins
beim Gastwirth Eckmann ladet ergebenst ein
Der Vorstand.
Sonnabend den 10. d., Abends
Erlanger v. Faß.
W. Wieschendorf.
Sonntag den 11. d. M.
Große Tanzmusik.
Gastwirth Kaven,
Pogetz.
Ein Haus in Ratzeburg, in bester Geschäftslage der Stadt mit 8 heizbaren Zimmern, 5 Kammern, großer Küche, Keller, Bodengelaß u. s. w. und hübschem Garten, soll zu 11,000 M., mit 5000 M. Anzahlung, sofort unter der Hand verkauft werden.
Ratzeburg. L. Dölle Wwe.
Tesch's Restauration.
An den Lutherfeiertagen:
Krebs=Suppe.
Kalte und warme Speisen 'a la Carte,
wozu freundlichst einladet
F. Tesch u. Frau.
Zu dem am 14. November d. J. stattfindenden
Bauernballe
erlaube ich mir die geehrten Hauswirthe so hochachtungsvoll wie ergebenst einzuladen.
Schönberg. J. Köster Wwe.
Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 11. November.
(Reformationsfest.)
Frühkirche: Fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Kein Abendmahl.
Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 8. November 1883.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Getreide=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck. [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
"Der heutigen Nummer unserer Gesammtauflage liegt ein Prospect
des Bankhauses A. Osiakowski
in Hamburg bei, worauf wir unsere verehrlichen Leser besonders aufmerksam machen."
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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