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Es wird hiedurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß mit Genehmigung Großherzoglicher Hoher Landesregierung der westliche Theil der Stadt Schönberg aus dem zweiten Impfbezirke ausgeschieden und dem ersten Impfbezirke hinzugelegt ist.
Schönberg, den 14. April 1882.
Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Nr. 7 des Offic. Anzeigers für das Fürstenthum Ratzeburg enthält in der
II. Abteilung.
(1.) Bekanntmachung, betr. die Zahl und die Amtsdauer der Armenvorsteher im Districte Selmsdorf.
(2.) Bekanntmachung, betr. die Ausführungs=Vorschriften zu dem Gesetze vom 1. Juli 1881 über die Erhebung von Reichsstempelabgaben.
(3.) Bekanntmachung, betr. die Durchschnittspreise des Monats März 1882.
III. Abtheilung.
Der Hauswirth Georg Brüggemann in Mannhagen ist zu einem Stellvertreter des Standesbeamten für den Standesamtsbezirk Mannhagen bestellt worden.
Neustrelitz, den 4. April 1882.
Nr. 8 des Offic. Anzeigers enthält in der
II. Abteilung.
(1.) Publicandum, betr. Einberufung des Deutschen Reichstags.
(2.) Bekanntmachung, betr. die telegraphische Verbindung Deutschlands mit Amerika.
Politische Rundschau.
Die Ausschüsse des Bundesraths haben die Berathung der Tabaksmonopolvorlage zu Ende geführt; Montag findet die entscheidende Berathung des Plenums statt. Fürst Bismarck wird zur Teilnahme daran zurückerwartet.
Zum Gesandten in Washington als Nachfolger des Herrn v. Schlözer soll Graf Herbert Bismarck ausersehen sein.
Die Oesterreicher haben zur Bewältigung des Aufstandes im südlichen Dalmatien und in der Herzegowina 76000 Mann gebraucht, die dort jetzt noch stehen und bis Ende Juli unverändert dort bleiben sollen. Die Schätzungen der Insurgentenzahl schwanken zwischen 6000 bis 10 000. Daraus geht am besten hervor, was es heißt, einen Gebirgskrieg zu führen.
Das schon zehn Jahre alte Project der Franzosen, die Salzseen und Lachen im östlichen Theil der Wüste Sahara mit dem Meere in Verbindung zu setzen, wird jetzt im französischen Ministerrath ernstlich berathen. Die Kosten des Unternehmens, Durchstechung der Landschwelle von Gabes, sind auf 60 Millionen Francs veranschlagt.
Roderic Mac Lean, der am 2. März d. J. das Attentat auf die Königin Victoria verübte, ist als irrsinnig erkannt und freigesprochen worden.
Rußland. Berliner Zeitungen bringen wieder ein Sensationsgerücht aus Rußland. Sie lassen sich erzählen: In den Ostertagen fand der Kaiser in Gatschina auf seinem Arbeitstische ein Schreiben des revolutionären Executiv=Comites vor, in dessen Einleitung die Revolutionäre dem Kaiser für die Begnadigung der neun im letzten Prozeß zu Tode verurtheilten danken, dann aber zu den eigentlichen Beweggrunde übergehen, welcher sie zu dem Schreiben veranlaßte, nämlich das ebenso unerklärliche wie gefährliche Zaudern des Kaisers betreffs der von ihnen wiederholt für Rußland geforderten Freiheiten. Die Krönung, heißt es weiter, sei für den Monat August angesetzt gewesen; neuerdings höre jedoch das Executive=Comite, sie solle der nihilistischen Vorbereitungen wegen verschoben werden. Das aber sei überflüssig, denn das Comite verlängere hiermit die dem Kaiser zur Einführung der Reformen im vorigen Jahre bewilligte Frist bis zur Krönung im August. Bis dahin würde der Kaiser vor jedem Attentate sicher sein. Sollten jedoch auch am Krönungstage nicht diejenigen Freiheiten gegeben werden, die es mit Recht beanspruchen könne, und die das Comite bereits vor einem Jahre dem Kaiser in einer besonderen Proclamation unterbreitet, so sei, laut Beschluß des Comites, der Kaiser dem Tode verfallen, und welche Maßregeln auch immer zu seiner Sicherheit er dann anwenden möge, keine einzige würde ihn schützen können. Daß es sich bei dieser letzten Behauptung nicht etwa um eine leere Drohung handle, davon könne sich der Kaiser sehr leicht und sofort selbst überzeugen. Derselbe brauche nur in seinem Arbeits= und ebenso in seinem Schlafzimmer an der und der Stelle nachsehen zu lassen, und man würde Sprenggeschosse vorfinden, die diesmal allerdings nicht geladen, da sie nur als Beweismittel für die weitreichende Macht der Revolutionspartei dienen sollten. Unter Anwendung der größten Vorsichtsmaßregeln wurde sofort an den bezeichneten Stellen nachgesehen, und, wie das Gerücht behauptet, daselbst auch wirklich, in Bücherdeckeln verborgen, zwei ungeladene Höllenmaschinen mit aufgezogenem Uhrwerk vorgefunden.
Amerika. Der Präsident Arthur beabsichtigt die Zusammenberufung eines Congresses der amerikanischen Staaten, um Mittel und Wege ausfindig zu machen, wie in Zukunft Kriege in Amerika zu verhüten seien.
Schönberg. Bei dem am 21. April geschehenen Zwangsverkaufe der zu Lüdersdorf belegenen Vollstelle Nr. 2 wurde für dieselbe 33,600 M. geboten.
Neustrelitz, 22. April. Seine Königliche Hoheit der Großherzog wird sicherem Vernehmen nach morgen früh von hier nach London abreisen und sich von dort mit Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin, einer Einladung Ihrer Majestät der Königin Victoria folgend, nach Schloß Windsor begeben, um der Vermählungsfeier des Herzogs von Albany K. H. dort beizuwohnen.
- Kurz vor Ostern wurde in Berlin die Prinzessin Victoria, zweite Tochter des Kronprinzen, und
[ => Original lesen: 1882 Nr. 32 Seite 2]Prinz Fritz Leopold, Sohn des Prinzen Friedrich Carl confirmirt. Beide treten damit in die Welt und bekommen ihre eigene Umgebung. Sie werden auch höher dotirt aber nicht vom Staate sondern aus dem königl. Kronfidei=Vermögen, dem Gesammtvermögen der k. Familie. Für einen Prinzen und eine Prinzessin gilt heutzutage noch derselbe Etat, wie ihn Friedrich der Große vor mehr als hundert Jahren festgesetzt hat, ohne Rücksicht darauf, wie sehr das Geld im Werth während dieser langen Zeit gesunken ist.
- Als Württembergischer Gesandter geht ein Herr v. Linden nach Petersburg. Er bringt dem Kaiser einen echten Bernhardiner Hund mit, ein prachtvolles Thier, das auf vier Mann und Russen dressirt ist.
- Der schwedische Klee, auch Bastardklee, ist eine ausdauernde Pflanze. Der Ertrag ist bei demselben nicht so groß wie beim Rothklee, und deshalb ist auch auf allen für Rothklee geeigneten Feldern der Anbau der letzten richtiger. Dagegen dürfte sich auf allen feuchten Stellen und namentlich da, wo eine öftere Wiederkehr geboten ist, der schwedische Klee mehr empfehlen, da er letztere sehr gut verträgt. Im ersten Schnitt giebt er so viel Futtermasse als der Rothklee, während der zweite Schnitt weniger reich ist. Als Weidepflanze übertrifft er den Rothklee ganz bedeutend. Er liebt einen etwas feuchten, lehmigen Boden, kommt sogar noch auf torfigem und selbst eisenhaltigem Boden fort, da also, wo keine andere Kleeart gedeiht. Rein baut man ihn selten, weil er sich hierbei zu stark liegend hält, meist säet man ihn in Mischung mit Rothklee; er erreicht hierbei seine größte Länge, lagert sich weniger und der zweite Schnitt liefert einen höheren Ertrag als bei der Reinsaat. Ueber den Futterwerth des schwedischen Klee's im Vergleich zu Rothklee hat Professor Emil Wolff in Hohenheim vergleichende Versuche angestellt. Die Ergebnisse derselben sind, daß der schwedische Klee bis zur vollen Blüthe keine solche Verminderung im Nahrungswerth erleidet wie der rothe Klee; im Gegentheil erlangt jener erst in dieser Entwicklungsstufe seinen vollen Nahrungswerth, also zu einer Zeit, wo der rothe Klee wenig Werth hat, und darin liegt der Hauptvortheil beim Anbau des schwedischen Klee's. Werden beide Kleearten in voller Blüthe gemäht, so haben 4 Kilogramm des schwedischen Klee's so viel Nahrungswerth wie 5 Kilogramm rother Klee. Ein Vorzug des schwedischen Klee's ist noch, daß, während z. B. das Vieh den Rothklee sobald er alt und hart geworden, verschmäht, es den schwedischen Klee in jedem Alter bis auf den letzten Rest verzehrt.
- Daß wir uns jetzt in der Maximalperiode der Sonnenflecken befinden, wurde schon mehrmals erwähnt. In der letzten Zeit ist ein Sonnenfleck beobachtet worden, der den Flächeninhalt der Erde um das Doppelte übertraf, d. h. er war ungefähr 19 Millionen Quadratmeilen groß. Es hat aber schon viel größere Sonnenflecke gegeben. Dabei muß man sich vergegenwärtigen, daß der Durchmesser der Sonne etwa 200,000 Meilen beträgt, während der Durchmesser der Erde nur 1715 ausmacht. Der Flächeninhalt der Sonne übersteigt die Zahl von 1000 Millionen Quadratmeilen, so daß also solch ein riesiger Sonnenfleck sich nur wie ein Punkt auf ihrer Scheibe ausnimmt.
- In Berlin ist es am Montag gelungen, die Gauner, welche am 16. November v. J. einen großen Diamantendiebstahl auf der Post in London verübten, zu entdecken und dingfest zu machen. Einer der Spitzbuben hatte zufällig die Bekanntschaft eines Haarkräuslers Namens Kleczewski gemacht und diesem erzählt, er beabsichtige, bei einem Berliner Juweliergeschäft für 20 000 Pfund Sterling Diamanten zu verkaufen. Längere Zeit hindurch war der Diamantenverkäufer nicht mehr sichtbar und während dieser Zeit machte die Polizei dem Kleczewski die Mittheilung, daß der fremde Herr, mit dem er verkehrt habe, zu der verfolgten Diebesbande gehöre. Am Montag Abend fügte es sich nun, daß Kleczewski den Gesuchten unter den Linden wieder traf, wobei ihm dieser mittheilte, er beabsichtige, am nächsten Montag nach Petersburg abzureisen. Dadurch gelang es, den redseligen Gauner nebst einem Mitschuldigen auf dem Ostbahnhof zu verhaften. Man fand bei ihnen Werthsachen, goldene Uhren, Brillanten etc. im Werthe von über 60 000 M. und da festgestellt wurde, daß ein großer Theil ihres Reisegepäcks bereits nach Eydtkuhnen vorausgeschickt war, so besteht die Hoffnung, einen großen Theil des Raubes, wenn nicht das Ganze, wiederzuerlangen. Da auf die Entdeckung, der Räuber und Wiedererlangung des gestohlenen Gutes eine Belohnung von 30 000 Franken gesetzt ist, so kann Herr Kleczewski von Glück sagen.
- Ein wohlhabender Odenwälder Bauer von gutem Schrot und Korn zog seinen Sonntagsrock an, that Geld in seinen Beutel, setzte seinen Dreimaster auf und fuhr in die Welt hinaus - nach Wiesbaden, Mainz, Frankfurt, Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe und Darmstadt. Gewohnt sein Glas Wein zu trinken, ging er in Darmstadt in eines der ersten Gasthäuser und fand viele Herren, namentlich Offiziere beim Schoppen sitzen. Er stellte seinen Stock in die Ecke, hing seinen Dreieckigen an die Wand und ließ sich einen Schoppen kommen. Die Offiziere lachten über den Bauernhut und einer der jüngsten rief spöttelnd: Thut mir den Kerl mit seinem Gewittervertheiler, seinem Unthier, hinaus! Als dies der Odenwälder hörte, stand er bedächtig auf, nahm den Hut von der Wand, setzte ihn auf seinen Kopf und sich dann sammt diesem und seinem Schoppen gerade an den Tisch - ganz in die Nähe des Offiziers. Ein allgemeines Lachen folgte. Doch der Offizier machte eine düstere Miene und sprach nach einigen Augenblicken: "Tausend Sapperment, vorhin war der Kaffer mit seinem schwarzen Thier mir doch noch ein paar Schritte vom Leibe, jetzt setzt er sich auch noch ganz nahe bei mich!" Schalkhaft sieht der Bauer den Redner an, trinkt lächelnd und - schweigt im Vorgefühl seines Sieges. Der Kriegsmann rief zürnend: "Thu er den schlechten Hut vom Kopfe!" "Mit Verlaub", sagte der Odenwälder, "der Hutt is nitt schlächter, als der Ihne ihrige. Joa, er is besser. Wann Se wäßte, was Vorzige der hott, dann däte Se sich glei aach an' anschaffe." "Mein Lebtag nicht", versetzte der Offizier. "Was hat denn sein Hut für Vorzüge? Ich sehe nichts davon." "Gucke Se her," spricht der Bauer, thut seinen Hut vom Kopfe, nimmt ihn in die Hand und demonstrirt nun so. "Erscht emol is der Hutt leichter als ihr Hutt -, die Bruscht bleibt also gewohrt. Alsdann: is' Wetter schein (Schön), su mache mer die drei Klappe eruff - do hinnert er uns nix unn mer könne owe druff aach noch allerhand Sache lege, Is Sunneschein, su mache mer die ani Klapp erobb - dann häwwe mer an Sunneplü (Sonnenschirm). Regnet's nun unn stürmts vun aaner Seit, do lasse mer die drei Klapp' erobb, do kimmmt ka bissel Wasser en die Ank (Nacken), dann häwwe mer an ganz prächtige Paraplü. Kum i ham, su häng ich en hinnern Owe unn brauche en nitt ze butze unn is doch immer blank - des vermöge Se, Herr Leuteaambd, aber mit den Ihne Ihrige nitt. No, wer hott der der beschte? Owwer nix vor ungutt. Jedem bleibt sein Maning unn - sein' Hutt!" Ein homerisches Gelächter der Gäste folgte. Mehrstimmiges Bravorufen und Händeklatschen lohnte ihn. Selbst der Offizir, obgleich er im Anfang eine finstere Miene gemacht hatte, mußte in den Jubel einstimmen, gab dem Odenwälder die Hand und sagte: "Er ist ein richtiger Kerl. Wenn's ihm recht ist, so trinken wir Eine zusammen." Recht, sprach der Bauer, und ließ diese sogleich aufmarschiren. Der Offizier zog ihm den Dreimaster vom Kopfe, setzte ihn auf und gewann denselben so lieb, daß er ihn dem Odenwälder Spaßvogel nicht eher wieder gab, als bis die einbrechende Nacht den Bauer entführte. --
- Groß und Klein in Wien haben dieser Tage erfahren, daß man seinen Kopf nicht überall hineinstecken muß. Ein Knabe hatte seinen Kopf zwischen zwei Gitterstäbe eines Balkons hineingezwängt und schrie vor allem Volk erbärmlich, weil er ihn nicht wieder herausbringen konnte. Der Schlosser mußte die Halseisen durchfeilen. - Ein Verliebter hatte Kopf und Schultern in ein enges Kammerfenster hineingearbeitet und konnte weder vorwärts noch rückwärts. Er schrie um Hülfe und Hunderte von ungewünschten Zeugen herbei.
- In England miethen sich die Kindermädchen am Sonntage einen Soldaten, um an seinem Arme spazieren zu gehen. Ein Artillerist kostet 50 ., ein Kürassier 1 M., ein Garde Cavallerist aber
[ => Original lesen: 1882 Nr. 32 Seite 3]3 M. bis 3 M. 75 . So ist's seit lange und heute noch. In England gilt es nämlich für unpassend, daß ein weibliches Wesen ohne männliche Begleitung spazieren geht.
- Ein Landmann, der verschiedene künstliche Düngerproben gern auf ihre Beschaffenheit hätte untersuchen lassen, erhielt von einem Nachbarn den Rath, er solle sie zur Analyse nach Göttingen schicken, da werde es besorgt. Andern Tags kommt auf der Göttinger Post ein Packet an mit der Adresse:
An die Anna Lise in Göttingen.
Die Post ist aber nicht auf den Kopf gefallen, sie läßt sich nicht so leicht aus dem Concept bringen, dafür hat der Generalpostmeister Stephan gesorgt. Dungproben? Anna Lise? Halt das muß für die landwirthschaftliche Versuchsstation sein, denkt die Post. Und richtig so wars.
Anzeigen.
Antragsmäßig sollen über nachstehende Grundstücke des Kaufmanns Wilhelm Maaß zu Schönberg, als:
1) das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 179 belegene Wohnhaus c. p.
2) das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 180 belegene Wohnhaus c. p.
3) die auf dem hiesigen Stadtacker am Petersberger Wege belegene Wiese von circa 400 []Rth. Größe;
4) das auf dem hiesigen Stadtacker am Petersberger Wege belegene Ackerstück von circa 1730 []Rth. Größe;
5) die an der Wallstraße hierselbst in der sog. Schinderkuhle belegene Wiese von 7 Scheffeln Aussaat Größe und
6) das auf dem sog. Horstmoor hieselbst belegene Moor von circa 14 Scheffeln Aussaat Größe
- welche sechs Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden sollen - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an den bezeichneten Grundstücken c. p. haben und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf
Mittwoch den 26. April d. Js.
Vormittags 10 Uhr
peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termine ihnen Vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 3. Februar 1882.
Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
A. Dufft.
Oeffentl. Zwangsversteigerung.
Am Sonnabend den 29. April d. J. Nachmittags 2 Uhr sollen zur Mannhagener Mühle verschiedene Mühlenproducte etc. als namentlich:
47 Sack Graupen, 10 Sack Gerstensichtmehl, 20 Sack Gersten Futtermehl, 3 Schweine, etwa 10 Meter Tannenholz, diverse alte Bauhölzer und Mauersteine, 1 Schleifstein, 1 Decimalwaage, 130 Säcke u. s. w.
öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden.
Schönberg. Staffeldt, Gerichtsvollzieher.
Die Schulgelderhebung
findet vom 27. April bis 6. Mai statt. Die einzelnen Termine werden in den Klassen bekannt gemacht.
J. Wegner.
Allen denen, die uns durch Geschenke Glückwünsche und Ehrenbezeugungen zu unsrer silbernen Hochzeit so reichlich erfreut haben, sagen wir hiemit unsern herzinnigsten Dank.
Schönberg den 23. April 1882.
J. Licht und Frau.
Die unterzeichneten Vormünder der Herold'schen Minorennen. Domhof i. R. machen bekannt, daß Sie Herrn Kapitain Aug. Müller zu Domhof 21 i. R. autorisirt haben, die ausstehenden Forderungen der Dom=Apotheke einzukassiren und zu quittiren. Um baldige Zahlung der ausstehenden Rechnungen wird ersucht.
Domhof=Ratzeburg den 12. April 1882.
Otto Rümker. A. Schlueter.
Güstrow i. M. Kiel.
Prima
Saathafer und Kleesaat,
sowie sämmtliches
Saatkorn
empfiehlt
H. F. Studemund.
Gesucht
ein ordentlicher Stubenmädchen zu sogleich oder Johannis. Zu erfragen in der Expedition der Anzeigen.
Fenchelhonig
von L. W. Egers in Breslau,
gegen Hals= und Brustleiden, Kartarrh, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, bei Kinderkrankheiten etc. wirksamstes Mittel. Man hüte sich vor Nachahmungen und beachte, daß der echte Fenchelhonig Siegel, Namenszug, sowie im Glase eingebrannt die Firma seines Erfinders, L. W. Egers in Breslau, trägt. Verkaufsstelle in Schönberg allein bei: C. Sievers.
Bekanntmachung
für Handwerker und Arbeiter, die nach Amerika auswandern wollen.
Das nordwestliche Arbeits=Nachweisungs=Bureau in Chicago kann in der kommenden Jahreszeit 6000 Menschen mit Arbeit in allen Zweigen von Gewerben und Tagelohn=Arbeit versehen.
Wir suchen Leute für Eisenbahn=Gesellschaften Brückenbau, Walz= und Hammerwerke, Hobel= und Sägemühlen, Holzhöfe, Maschinenwerkstätten, Kohlengruben, Eisenbergwerke, Steinbrüche, Meierhöfe, Landwirthschaften u. s. w. Alle die oben genannten Arbeiten werden von den meist unabhängigen Gesellschaften im Lande geleitet. - Wir besorgen freie Beförderung von Chicago nach den verschiedenen Arbeitsorten und werden sämmtliche Plätze garantirt und die höchsten Löhne bezahlt.
Alle Sprachen werden am Bureau von der Bedienung gesprochen.
Wegen Passagier=Beförderung, sowie jeder andern Auskunft wende man sich an unsern vom Kaiserlich deutschen Consul bestätigten Generalagenten Herrn A. W. Faulhaber in Hamburg, Alte Gröningerstraße Nr. 4.
Tüchtige und solide Unter =Agenten werden angestellt. Adressen sind an die General=Agentur in Hamburg zu richten.
[ => Original lesen: 1882 Nr. 32 Seite 4]
Schutz gegen Feuersgefahr!
Mit dem heutigen Tage habe ich dem Herrn F. E. Wascher, Schlossermeister in Schönberg, den Alleinverkauf meiner
Patent=Draht=Schutzgitter gegen Feuersgefahr
fürs Fürstenthum Ratzeburg übergeben und ist derselbe nur
Allein
berechtigt, dieselben dort zu verkaufen.
Ich mache noch besonders darauf aufmerksam, daß meine Schutzgitter patentirt sind und warne Käufer, sowohl wie Verkäufer vor Verbrauch anderweitiger Drahtgeflechte zu obigem Zweck.
Rostock i. M.
Ferd. Schultz Nachfolger.
Hof=Drahtwaarenfabrikant.
-------------------------------
Bezugnehmend auf obige Annonce empfehle ich mich zur Anbringung von
Schutzgittern im Preise von 20 Mark an.
Das Strohdach brennt bei bieser Anwendung durchaus nicht und liegen Atteste darüber bei mir zur Einsicht.
Schönberg i. M. F. E. Wascher,
Schlossermeister.
Bekanntmachung.
Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir an Stelle des Herrn Uhrmacher Meyer, der unsere Agentur nach freundschaftlichem Uebereinkommen niedergelegt,
Herrn W. Holldorff zu Schönberg
zum Agenten unserer Societät ernannt haben. Wir bitten in Versicherungs=Angelegenheiten sich an denselben zu wenden.
Rostock den 13. April 1882.
Vaterländische Feuer-Versicherungs-Societät in Rostock.
Der Direktor: Der Bevollmächtigte:
Ed. Burchard. Voigt.
-------------------------------
Auf vorstehende Bekanntmachung der Vaterländischen Feuer=Versicherungs=Societät in Rostock bezugnehmend, empfehle ich mich dem verehrl. Publikum zum Abschluß von Versicherungen gegen Feuerschaden zu den billigsten Prämien. Antragsformulare und Statuten sind jederzeit gratis bei mir zu haben.
Schönberg i. M. den 13. April 1882.
Hochachtungsvoll
W. Holldorff.
Die Fabrik künstl. Mineralwässer v. A. Montag zu Schönberg empfiehlt:
Selter= und Sodawasser in gewöhnlichen Flaschen oder solchen mit Patentverschluß à Fl. 10 . 25 Fl. 2,25 M. excl. Flasche.
Syphons à 15 . excl. Flasche.
Brauselimonade in haltbarer Qualität à Fl. 25 . excl. Flasche.
Gastwirthen entsprechende Vorzugspreise.
Sämmtliche natürliche Mineralwässer und Quellprodukte werden schnellstens und zu Originalpreisen der größeren Brunnenhandlungen besorgt.
Todesanzeige.
Es hat dem Herrn gefallen am Sonnabend Nachmittag 3/4 3 Uhr unsere einzige liebevolle Tochter Auguste nach langen schweren Leiden im 17. Lebensjahre zu sich zu rufen.
Tief betrauert von ihrem Vater, Mutter, Bruder, Großvater und Großmutter.
G. Eckmann u. Frau
geb. Behncke.
Die Beerdigung findet am Mittwoch Nachmittag 2 Uhr statt.
Statt besonderer Meldung.
Am 23. d. M. Nachmittags 3 Uhr verschied sanft und ruhig unsere liebe Mutter, Großmutter und Schwiegermutter die
Wwe. Dübrock geb. Grund
im 76. Lebensjahre. Tief betrauert von
den Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am Mittwoch Nachmittag 3 Uhr statt.
Hiemit mache ich die Anzeige daß ich von jetzt an
Sommerkohl,
Winter= und Blumenkohl,
nebst div. Blumenpflanzen
sowie später
Wirsing=,
Rosen= und braun Kohl=,
Sellerie=,
Porree= und
Runkelrübenpflanzen
verkaufe.
H. Brüchmann.
Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 24. April 1882.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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