No. 58
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. Juli
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 58 Seite 1]

Politische Rundschau.

Die preußischen Minister ziehen in den Bahnen ihres Herrn und Meisters Bismarck. Einer nach dem andern. Bitter von den Finanzen und Goßler vom Cultus, kommen nach Kissingen, um sich mit dem Ragozzy Eisen ins Blut zu pumpen, wie der eiserne Kanzler. Sogar Delbrück ist dort und sagt Jedem, der ihn darob fragend ansieht, lächelnd: ich bin ja ins Wasser gelegt!
Die Behauptung, daß die deutsche Industrie in den letzten Jahren kaum mehr Waaren nach Rußland und Amerika habe ausführen können wegen der hohen Zölle, ist nicht richtig. Nach amtlicher Statistik wurden nach Rußland im Jahre 1878 ausgeführt für 362 Millionen Rubel, im Jahre 1879 für 267 Millionen Rubel; nach Amerika im letzten Jahre für 200 Millionen Mark und in den vorhergehenden Jahren trotz der ungünstigen Verhältnisse drüben für 130-160 Millionen Mark.
Der Central=Verband der deutschen Kaufleute beruft für Mitte September einen kaufmännischen Congreß nach Berlin. Er wird die Vertreter des Colonial=, Material=, Spezerei=, Butter=, Wein=, Tabaks=, Droguen=, Delikatessen=, Fettwaaren= und Spirituosen=Handels etc. umfassen. Das Nähere wird später begannt gemacht.
Der bekannte Göttinger Professor Klinkerfues hat einen "Luftprüfer und Anzeiger für Nachtfrost, Gewitter und Hagel" erfunden und um Patent nachgesucht.
Frankreich. Den Militärs erlaubt die französische Republik keine Seitensprünge. 25 Zöglinge der Militärschule von St. Cyr, lauter Zöglinge der Jesuiten, wurden sofort zur Strafe in die Linie gesteckt, wo sie 5 Jahre als Soldaten 2ter Classe zu dienen haben, weil sie einer Messe zu Gunsten der Legitimisten (Könige) beigewohnt haben. Sie dürfen weder für Könige arbeiten noch beten.
Die Verhältnisse in Algerien werfen immer kläglichere Streiflichter auf die große Republik Frankreich. Die armselige Wirthschaft des Gouverneurs Albert Grevy, der gar nicht wußte, was in der Colonie vorging, trotzdem er schon seit zwei Jahren unter den Arabern wieder rumort hatte, der Mangel an Schlagfertigkeit des französischen Kriegsministers Farre, die Unordnung in der Militärverwaltung, das Alles deutet darauf hin, daß es in Frankreich nicht besser aussieht wie vor 1870. Man spricht von einer Armee von 120,000 Mann, die gegen die Aufständischen ins Feld geführt, werden soll. In Bu=Amena scheint ein zweiter Abdel Kader aufgestanden zu sein. Dazu haben die Aufständischen noch bis zum Herbst freie Hand, da bei jetziger Jahreszeit keine europäische Armee in Algerien operiren kann, ohne ins Verderben zu rennen. Kann dies Alles nun auch für uns Deutsche als Beruhigung dienen, so ist auf der anderen Seite wieder die Aussicht auf lohnende Handelswege nach dem Innern von Afrika für lange Zeit vernichtet.
Rußland. In Rußland wird die Wirthschaft neuerdings toller als je. Was der kluge und doch ehrliche Loris=Melikoff durch seine Mäßigung gut gemacht hatte, das verdirbt der ränkesüchtige und gewaltthätige Ignatieff wieder gründlich. Wir werden nächstens wohl rein türkische Zustände in Rußland erleben. Daß Loris Melikoff dem Ignatieff weichen mußte, war schon türkisch genug. Nun wird nach türkischer Manier nächstens Melikoff wieder an's Ruder kommen, um den Kehricht des Ignatieff wegzuräumen u. s. w. u. s. w. Was bleibt anders übrig, da der Czar mit seinem Freunde Ignatieff schon gründlich unzufrieden ist?


- Es dürfte Schlossern sowohl wie dem Publikum überhaupt ein Hinweis darauf willkommen sein, daß nach §. 369 des Strafgesetzbuches Schlosser mit Geldstrafe bis zu 100 M. oder mit Haft bis zu 4 Wochen bestraft werden, welche ohne obrigkeitliche Anweisung oder ohne Genehmigung des Inhabers einer Wohnung Schlüssel zu Zimmern oder Behältnissen in der Letzteren anfertigen oder Schlösser an denselben öffnen, ohne Genehmigung des Hausbesitzers oder seines Stellvertreters einen Hausschlüssel anfertigen oder ohne Erlaubniß der Polizeibehörde Nachschlüssel oder Dietriche verabfolgen.
- Der jetzt eingetretene Umschlag in der Witterung, welcher uns durch die zahlreichen Niederschläge die angenehme Abkühlung brachte, dürfte wohl nicht lange mehr vorhalten, da die Temperatur an einzelnen Orten Nord=Europas bereits langsam wieder im Steigen begriffen ist. Voraussichtlich werden wir im August wiederum eine Periode außerordentlicher Hitze haben, da in solch außergewöhnlich heißen Jahren, der Gluthwelle im Juli eine zweite solche im August zu folgen pflegte.
- Der Komet wird Ende dieser Woche mit dem Polarsterne und dem Sterne im Vorderrande des Großen Wagen eine gerade Linie bilden. Erst am 5. August verläßt der Komet dieses Sternbild gänzlich und wird endlich im Kleinen Bären, gegen 20 Mill. Meilen von der Erde entfernt der weiteren Beobachtung mit bloßen Augen dem Erdbewohner verschwinden, um wahrscheinlich erst nach mehr als 1700 Jahren von Neuem in unserem nördlichen Himmel mit demselben Glanze aufzusteigen, der jeden Beobachter Ende Juni dieses Jahres mit Ueberraschung erfüllte.
- Eine neue Anwendung der leuchtenden Farbe wird den Jägern, welche des Nachts auf Suche gehen, willkommen sein, es ist die Herstellung eines Glühkorns für Schießgewehre. In einer auch dem Auge des Schießenden zugewandten Seite des Korns ist eine Vertiefung angebracht, welche mit leuchtender Farbe gefüllt ist. Dadurch soll bei Nacht ein sehr genaues Visir auf einen nur in dunklen Umrissen erkennbaren Gegenstand ermöglicht werden.
- In einer Kaserne in Metz war beim Ausmarsch der Soldaten ein Hund in einer Zelle vergessen worden und 39 Tage ohne alle Nahrungsmittel eingeschlossen geblieben. Das arme Thier hatte vor Hunger die Holztheile zernagt, war zum Gerippe abgemagert und konnte mehre Tage nur Milch zu sich nehmen; jetzt aber hat es sich wieder erholt.
- Kürzlich wurde in Parchim, der Geburtsstadt des alten Moltke, von dem Rittmeister von Lücken ein hübsches Dragoner=Reiterstückchen vollführt. Er hatte mit mehren Offizieren seines Regiments gewettet, mit seinen drei Pferden über einen gedeckten Tisch setzen zu wollen, ohne auch nur anzustoßen; die Wette betrug 800 M. In einer der verdeckten Reitbahnen wurde eine Tafel hergerichtet,

[ => Original lesen: 1881 Nr. 58 Seite 2]

mit Tellern, Flaschen etc. besetzt, und von Lücken voltigirte mit seinen drei Pferden, von denen er das eine sogar ohne Sattel ritt, mit Leichtigkeit über denselben und hatte die Wette gewonnen. Dieses Reiterstückchen erinnert an ein ähnliches, welches vor mehren Jahren der in Berlin verstorbene ehemalige Wachtmeister Fieweger, nachmaliger Wächter des Kreuzberg=Denkmals, vollbrachte. In dem Hauptquartier des Prinzen Karl von Preußen befand sich während eines größeren Manövers unter anderen fremdländischen Offizieren ein höherer österreichischer Reiteroffizier, welches sich in Lobeserhebungen über die außerordentliche Gewandtheit der österreichischen Husaren erging. Die Renommage frappirte den Prinzen, und er ließ, um dem Offizier einen Beweis von der Gewandheit preußischer Reiter zu geben, den Wachtmeister Fieweger zu sich kommen. "Wir sitzen hier an der Tafel, lieber Fieweger; würden Sie wohl mit Ihrem Pferde ohne Schaden oder Unheil anzurichten, über diesen Tisch hinwegsetzen können?" "Befehl, Königliche Hoheit!" Bald darauf erschien der Wachtmeister hoch zu Roß und führte den Sprung mit dem Pferde, ehe die Tischgesellschaft es sich versah, zum Erstaunen derselben und so brillant aus, daß der Prinz ihn dafür mit einer goldenen Uhr nebst Kette belohnte.
- Zu den Kaisermanövern in Holstein. Der kommandirende General des IX. Armeecorps, v. Treskow, der in Begleitung des Chefs des Generalstabes Oberstlieutenant v. Unruhe und des Major von Klitzing vom Generalstabe dieser Tage abermals im Lockstedter Lager weilte, hat nunmehr für die große Kaiserparade einen Platz in unmittelbarer Nähe des Lagers bestimmt. Dieser wird jetzt in seiner ganzen Ausdehnung durch Pioniere und Artilleristen geebnet. Der Kaiser trifft am 11. September in der Stadt Itzehoe ein; am Montag, den 12. September findet die große Parade beim Lockstedter Lager statt, Dienstag den 13., ist Corpsmanöver, Mittwoch den 14. Ruhetag und am Donnerstag den 15., und Freitag den 16. September, Feldmanöver der 17. und 18. Division gegen einander. Die Erweiterungsbauten im Barackenlager, das jetzt für einige 20,000 Soldaten aller Waffengattungen Platz hat, gehen ihrer Vollendung entgegen und das Lager ist bereits mit der Eisenbahnstation Wrist der Altona=Kieler Eisenbahn und der Stadt Itzehoe an der Elmshorn=Glückstädter Eisenbahn telegraphisch verbunden. Auch befindet sich im Lager eine Poststation. Das große Kasino für die Offiziere wird für etwa 15000 Personen eingerichtet werden. - Das als Abschluß der Manöverwoche projektirte Seemanöver bei Kiel verspricht überraschend großartig zu werden. Das deutsche Uebungspanzergeschwader, bestehend aus dem "Friedrich Carl" (Flaggenschiff), "Preußen," "Friedrich der Große", "Kronprinz" und dem Aviso "Grille", unter Capitain zur See v. Wickede soll nach den getroffenen Dispositionen die Mündung des Kieler Hafens forciren. Der Eingang zu diesem wird aber durch die kolossalen Geschütze der Seefeste Friedrichsort, dem Fort Falkenstein, und den gegenüberliegenden Batterien bei Möltenort und Laboe (Fort Stosch), sowie von den in Kiel stationirten Schul= und Uebungsschiffen - letztere unter Befehl des Kapitän zur See Freiherrn v. Reibnitz, in Vertretung des zur Zeit beurlaubten Kontreadmirals Mac=Lean - vertheidigt werden. Bei diesem Manöver kommt in erster Linie auch ein Angriff und eine Vertheidigung mit Whitcheadschen und anderen Torpedos, Minen und derartigen Erfindungen der Neuzeit zur Anwendung, speciell sollen Flöße und das alte Transportsegelschiff "Elbe" dabei in die Luft gesprengt werden, die Torpedoschiffe "Blücher" und "Zieten" werden dazu in Aktion treten. Eine Verladung von Pferden, Geschützen und Material an Bord von Transportschiffen mittelst des großen schwimmenden Krahns ist gleichfalls in Aussicht genommen.
- Im Oznok=Gebirge am Hurrican River in Arkansas brach am 7. Mai ein furchtbarer Orkan aus, der die 1000jährigen Riesen des Waldes wie Schwefelhölzchen knickte und niederlegte. Der Farmer William Conwy und sein 20jähriger Sohn Jimmy wurden von ihm überrascht und 5 Bäume stürzten über sie. Sie lagen viele Stunden unter fürchterlichen Schmerzen und Todesangst unter den Riesenbäumen und konnten sich nicht regen. Die Frau Betty ahnte so etwas und schickte zwei junge Kinder zu den nächsten Nachbarn um Hülfe, diese wohnten aber 30 englische Meilen entfernt. Sie eilte allein in den Wald und fand Mann und Sohn dem Tode nahe und kehrte nicht heim in ihre Farm. Andern Tags kamen die Nachbarn, suchten und fanden die Frau neben den Leichen von Mann und Sohn in Blutlachen. Beide waren durch das Herz geschossen. Die Frau lag wie todt da, ihr dunkles Haar war über Nacht schneeweiß geworden. Man trug sie in die Farm und brachte sie ins Leben zurück. Sie berichtete: Ihr Mann sagte: ich danke dir, Betty, daß du gekommen bist, gib mir noch einmal die Hand und auch unserm Jungen. Retten kannst Du uns nicht, die Last ist zu ungeheuer, auch die Nachbarn, von denen du sagst, können sie nicht heben und sie können vor morgen Abend nicht hier sein. Wir können kaum noch athmen, wir sind zerquetscht; nur eins kannst du uns thun, um unsere Qual zu enden; dort am dritten Baum liegt meine Büchse, hole sie, erschieße uns, treffe aber gut! -Nein, nimmermehr! ich kann nicht, ich darf nicht! - Betty du mußt, es ist das Letzte, was Du uns thun kannst. Mann und Sohn baten flehentlich, es zerriß mir das Herz, andere Hülfe war unmöglich. Ich nahm die Flinte und schoß zuerst dem Jungen und dann dem Manne durch das Herz. - Die Frau fiel in ein Nervenfieber und raste sich zu todt. Alle drei wurden in ein Grab gebettet.


Anzeigen.

Diejenigen Deputatisten, welche einen Theil ihres Deputatholzes pro 18 81/82 der Forst gegen die Geldentschädigung zu überlassen beabsichtigen, haben dies bis zum 15. September cr. hierher anzuzeigen.
Schönberg den 23. Juli 1881.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Mittwoch den 3. August cr. Nachmittags 4 Uhr sollen auf der Feldmark Lüdersdorf

2 bis 3 Fuhren Roggen in Hocken

öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden. Sammelplatz der Käufer im Kruge zu Lüdersdorf.
Schönberg den 27. Juli 1881.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       


Verpachtung.

Der Hauswirth H. Woisin zu Lindow beabsichtigt seine dortige Vollhufnerstelle mit Zubehör meistbietend öffentlich zu verpachten, wozu Termin angesetzt ist im Hause des Ackerbürgers Boye hieselbst auf

Donnerstag, den 15. September d. J.
Vormittags 11 Uhr.

Abschrift des Pachtcontractes ist beim Privatcopisten C. Buschow und beim Hauswirth Woisin zu erhalten und das Gehöft etc. stets in Augenschein zu nehmen.
Schönberg den 14. Juli 1881.

J. F. Kindler, als Notar.       


Torf=Auction

im Vitenser Forste, auf dem Woitendorfer Torfmoore am Mittwoch den 3. August 1881 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über

1300 Ruthen Baggertorf

Versammlung Morgens 9 Uhr bei der Hütte auf dem Woitendorfer Torfmoore.
Rehna den 26. Juni 1881.

Großherzogliche Forst=Inspection.


Am ersten Pfingstabend 5 Uhr ist von dem Unterzeichneten eine dunkelblonde Haarflechte gegen eine hellblonde vertauscht worden. Der junge Mann vom Lande, welcher sie abholte, wird freundlichst ersucht, dieselbe wieder umzutauschen.

H. Bernhardt,            
Babiergehülfe bei H. Fick.       


[ => Original lesen: 1881 Nr. 58 Seite 3]

Eisenbahn        Eisenbahn
Mecklenb. Friedrich=Franz Eisenbahn.
Am Sonntag den 14. August d. Js.
wird ein Extrazug
Hamburg=Lübeck=Schwerin

und zurück abgefertigt:
Abfahrt von Lübeck 9 Uhr 5 Min. Vorm.
Abfahrt von Schönberg 9 Uhr 37 Min. Vorm.
Abfahrt von Grevesmühlen 10 Uhr 3 Min. Vorm.
Abfahrt von Bobitz 10 Uhr 24 Min. Vorm.
Abfahrt von Kleinen 10 Uhr 40 Min. Vorm.
Ankunft in Schwerin 11 Uhr 2 Min. Vorm.
                --------------------------
Abfahrt von Schwerin 9 Uhr 24 Min. Abends
Ankunft in Kleinen 9 Uhr 47 Min. Abends
Ankunft in Bobitz 10 Uhr 4 Min. Abends
Ankunft in Grevesmühlen 10 Uhr 21 Min. Abends
Ankunft in Schönberg 10 Uhr 46 Min. Abends
Ankunft in Lübeck 11 Uhr 12 Min. Abends
Auf den vorgenannten Stationen werden an diesem Tage zu dem Extrazuge Hamburg=Lübeck=Schwerin

Fahrbillets II. und III. Wagenklasse
nach Schwerin zum einfachen Fahrpreise

ausgegeben, welche zur Rückfahrt nicht allein zum Extrazuge Schwerin=Lübeck=Hamburg, sondern auch am 15. August cr. zu den fahrplanmäßigen, von Schwerin um 8 Uhr 11 Min. Morgens und um 1 Uhr 42 Min. Nachmittags abgehenden Personenzügen Gültigkeit haben.
In gleicher Weise werden am 14. August cr. zu dem um 7 Uhr 52 Min. Morgens abgehenden Zuge in Wismar Billets zum einfachen Fahrpreise nach Schwerin ausgegeben, welche zur Rückfahrt mit allen fahrplanmäßigen Zügen am 14. und 15. August cr. berechtigen.
Freigewicht bei Gepäck wird auf diese Doppelbillets nicht gewährt.
Schwerin den 21. Juli 1881.

Die Direction.       


Beste Gußstahlsensen
à Stück 2 M. 25 Pfennig (Mecklenburg).
empfiehlt                          
                                                    Aug. Spehr.


Prima Schottische
Stückkohlen

empfange kommende Woche täglich eine Wagenladung und bitte bis zum 4. August Bestellungen einzureichen.

Ergebenst
                          C. Schwedt.
Schönberg den 29. Juli.                          


Bergmann's
Theerschwefel-Seife

bedeutend wirksamer als Theerseife, vernichtet sie unbedingt alle Arten Hautunreinigkeiten und erzeugt in kürzester Frist eine reine blendendweiße Haut. Vorräthig à Stück 50 Pfennig (Mecklenburg). bei Apotheker Herold zu Domhof=Ratzeburg.


Zu vermiethen
zu Michaelis eine Wohnung bei                          
                                                    J. Holst, Wallstraße.


In Kösters-Hôtel
am Sonntag den 31. Juli
Tanzmusik
und
am Montag den 1. August
Tanzmusik
bis über 11 Uhr hinaus. à Tanz 10 Pfennig (Mecklenburg).


Von der Direction der
Kaiserl. Tabacks=Manufactur zu Straßburg

ist mir der Alleinverkauf sämmtlicher Fabrikate für Grevesmühlen und Umgegend übertragen und halte ich die Fabrikate derselben hiemit bestens empfohlen.

Cigarren in abgelagerter, guter Waare
zu 3,50 bis 15 M. à 1/10 Kiste.
Grevesmühlen, Juli 1881.                          
                                                    A. Schultz.


Dem Revierjäger Herrn O. Joachimi hieselbst habe ich die Aufsicht über meine Felder übertragen, welches ich hierdurch öffentlich bekannt mache.

Carlow.                                                     H. Pumplüm.


Wegen Vermiethung meines Ladens an die Herren Prehn, Schon u. Fick und

gänzlicher Aufgabe des Geschäfts

bin ich genöthigt, denselben bis zum 1. October zu räumen, verkaufe deshalb von heut ab mein in allen gangbaren Artikeln wohlassortirtes

Manufactur=Warenlager

zu Einkaufspreisen und darunter, und bietet sich dem geehrten Publikum Gelegenheit zu sehr vortheilhaften Einkäufen.

H. Diederichs.       <       br/> Lübeck, Breitestraße 959.       


Tesch's Restauration
Am Sonntag und Montag

          Krebs=Suppe
          Kalte und warme Speisen
          Verschiedene Sorten Bier auf Flaschen.


Zu Michaelis d. J. wird auf Hof Wahrsow ein

verheiratheter Stallknecht

gesucht.


Neuen Sommerfang-Hering
                                                    empfiehlt
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Gesucht wird ein Mädchen zu Michaelis d. J.                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


C. Präfcke,
Malzow.
Es sind bei mir sehr gute
Schmiede=Wammsensen
ganz von Stahl a Stück von 1 bis 2 M., zu haben.                          


Wegen Neubaues der Brücke zu Herrnburg wird dieselbe bis auf Weiteres gesperrt.
Herrnburg, den 22. Juli 1881.

L. Röper,          
Mühlenmeister.              


Johannis- u. Stachelbeeren
sind zu kaufen
beim Schuldiener Behrens.


Erntehandschuhe
sind stets zu haben in Schönberg bei                                        
                                                    Emil Jannicke, Handschuhmacher.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 58 Seite 4]

Am Montag den 1. August findet hier in Schönberg das

Das 7. Gesangfest
des Elbe=Sängerbundes

statt. Freundlichst werden alle Freunde des Gesangs von nah und fern hierdurch dazu eingeladen.

Der geschäftsleitende Ausschuß
Apotheker Montag.      Senator Heincke.      Senator Stüve.
C. Schultze.      Chr. Rieckhof.      Fr. Stoppel.

Fest-Programm:

                          Sonntag den 31. Juli.

Von 5 bis 11 Uhr Concert im Boye'schen Garten.
                          8 Uhr Empfang der Gäste und Ausgabe der Quartier=Billets.
Geselliges Beisammensein der Sänger.

                          Montag den 1. August.
  Morgens 6 Uhr: Reveille.
  8 bis 9 1/2 Uhr: Empfang der Gäste vor dem Festlokale.
                           Während des Empfanges Unterhaltungs=Musik.
              10 Uhr: Generalprobe auf dem Festplatze.
                           Nach der Probe Delegirten=Versammlung.
Mittags 1 1/2 Uhr: Formirung des Festzuges auf dem Markte. Abholen des Ehrenpräsidiums.
                           Eröffnung des Festes auf dem Markte. Festrede. Dekoration der Banner und Fahnen.
                           Festzug durch die Stadt nach dem Festplatze.

Ordnung des Festzuges:

                                    1. Musikchor.
                                    2. Geschäftsleitender Ausschuß.
                                    3. Ehrenpräsidium.
                                    4. Mitglieder der verschiedenen Committees.
                                    5. Bundes=Vereine.
                                    6. Musikchor.
                                    7. Bundesvereine.
                                    8. Gesangverein "Teutonia"
                                        und sonstige Festtheilnehmer.
                             Beginn der Festvorträge.
Abends 6 1/2 Uhr: Festessen.
                   9 Uhr: Beginn der Bälle in den Festzelten und im Saale.
                              Oben im Garten Unterhaltungs=Musik.

Entrées.

       Vorfeier am Sonntag den 31. Juli. 30 Pfennig (Mecklenburg).
    Montag den 1. August
       Probe 30 Pfennig (Mecklenburg).
       Concert 75 Pfennig (Mecklenburg).
       Kinder=Billets 50 Pfennig (Mecklenburg).
       Familien=Karte für alle am Montag stattfindenden Festlichkeiten 3 M.
       Ball für Herren 1,50 M.
       Ball für Damen 50 Pfennig (Mecklenburg).
       Festessen à Couvert excl. Wein 2 M.

Karten sind zu haben bei:
H. Peters.      Gebr. Burchard.      H. Lundwall.      C. Schwedt.      Chr. Rieckhoff.      Fr. Stoppel.


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Donnerstag den 28. Juli 1881.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Die Direction.
Steiner.                          Frels.


Aufn.=Anmeld. i. Technikum Buxtehude b. Hambg. erb. schleun. d. Dirct.-Progr. grat.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 31. Juli.

Frühkirche: Pastor Langbein.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
     Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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