No. 102
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 31. Dezember
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 102 Seite 1]

Publicandum.

      Zur Vermeidung der zur Winterzeit durch Schnee und Glätte erschwerten Passage auf den Bürgersteigen der hiesigen Straßen und um der dadurch den Fußgängern drohenden Gefahr vorzubeugen, wird hiedurch angeordnet:

1. Sämmtliche Hausbesitzer in der Stadt und vor der Stadt sind verpflichtet, das Trottoir, die Bürgersteige und Hauseingänge bei Schneefall von allem Schnee zu reinigen und die Wasserrinnen gehörig aufzueisen, sowie das Trottoir und die Fußsteige mit Sand oder Asche zu bestreuen und dies Bestreuen, so lange der Frost anhält, täglich Morgens zu erneuern.
2. In denjenigen Straßen, wo wegen mangelnder oder ungenügender Breite der Bürgersteige die Fuß=Passage auf der Fahrbahn angewiesen ist, hat jeder Hausbesitzer einen genügenden breiten Weg in der Fahrbahn täglich Morgens mit Sand oder Asche zu bestreuen und zwar so, daß jeder Hausbesitzer die Bahn seines Nachbarn in möglichst gerader Linie fortführt.
      Etwaige Contraventionen werden mit Geldstrafe bis zu zehn Mark oder mit Haft bestraft werden.
      Schönberg, den 23. December 1880.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Neujahr.

+ Wenn das Jahr sich seinem Ende zuneigt, wendet sich unser Blick rückschauend auf die verflossenen Tage und das ganze Leben mit seinem Streben und Wollen zieht an unserm geistigen Auge vorüber. Wie viele zerstörte Hoffnungen, zertrümmerte Illusionen, wie viele verblichene Träume, wie zahllos geflossene Thränen begraben wir mit dem scheidenden Jahr!
Manch lieber Platz an unserer Seite ist leer - der unerbittliche Tod hat klaffende Lücken in Freundes= und Verwandtenkreisen gerissen. Noch einmal gedenken wir bei Jahresschluß all' der Wohlthaten und Liebesbezeugungen, die wir von den geliebten, den unvergeßlichen Todten genossen, und eine Thräne stiehlt sich heimlich in unser Auge, sie ist geweiht der schmerzlich=süßen Erinnerung an unsere Lieben. -
Wie hart und stolz auch sonst die Menschen sein mögen, an diesem Tage richtet sich Jedermanns Blick mit ergebungsvoller Demuth zu Gott, dem Allerbarmer. Mag die Stimmung bei den Meisten auch schon am nächsten Tage verfliegen, sie tönt doch manchmal in schmerzensbangen Stunden leise, ganz leise in der Brust nach und läßt die Menschen erkennen, daß Trost und Frieden und Ruhe nur im festen Glauben an den allgütigen Vater zu finden ist. Darum sind die Kirchen am letzten Tage des scheidenden Jahres auch voller als gewöhnlich und eine andachtsvolle Menge lauscht den heilverkündenden Worten des Priesters. Die Rückerinnerung, das Rückschauen auf das verflossene Jahr hat Jeden die Fehler und Sünden erkennen lassen, die er begangen und auf vielen Gesichtern prägt sich die bitterste Reue über das Geschehene aus. Wohl gelobt Jeder Besserung und es ist ihm in diesem Moment Ernst mit seinem Gelöbniß, aber zu rasch geht häufig der gute Vorsatz im heißen Lebenskampfe verloren.
Und der neue Tag bricht an, das erste Glied einer langen Kette voll Ungewißheit und Sorge. Neuer Muth, neue Lebenslust und neue Hoffnungen erfüllen die Menschenbrust. Weiter und weiter rollt das Zeitrad, wir merken es kaum an uns selbst, wie die Jahre vorüberfliegen, und nur an den Zeitabschnitten, bei Jahresschluß, bei Beginn des neuen Jahres schauen wir zurück in die Vergangenheit und wenden den Blick nach der Zukunft. Da erkennen wir, wie viele Hoffnungen und Wünsche, die unser ganzes Lebensglück ausmachten, in Staub und Trümmer sanken und wehmüthiges Bangen erfüllt den Geist vor dem Schicksal, das räthselhaft, mit einem undurchdringlichen Schleier bedeckt, vor uns liegt. Wird sich der Kreislauf des Jahres vollenden und uns noch unter den Lebenden antreffen? Wir wissen es nicht, dunkel und ungewiß liegen unsere Schicksalswege vor uns, aber ernst und hoffnungsvoll sehen wir der Zukunft entgegen. Die Natur draußen liegt noch im Todesschlummer, eine weite weiße Schneedecke umspannt das unten keimende und knospende Leben, und darüber hinweg tönen die Glockenklänge, die das neugeborene Jahr einleiten und Verkündigung bringen von Gottes unendlicher, unermeßlicher Güte.


Politische Rundschau.

Deutschland. Unter den Vorlagen, welche dem Bundesrath als bevorstehend signalisirt sind, befindet sich ein Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Trunksucht. Dieser Entwurf ist im Reichsjustizamt ausgearbeitet worden und es hat die Verzögerung seiner Fertigstellung ihren Hauptgrund in den umfangreichen statistischen Erhebungen, welche in den verschiedenen Bundesstaaten angestellt worden sind und welche dem Entwurf als Grundlage dienen sollen. Derselbe dürfte dem Bundesrath bereits bald nach dem Wiederbeginn seiner Thätigkeit beschäftigen.

[ => Original lesen: 1880 Nr. 102 Seite 2]

Gegenwärtig circulirt eine Petition an den Reichstag wegen Ablehnung der Brausteuervorlage; es wird in derselben bemerkt, daß durch diese Erhöhung der Bierpreise eine Abgabe erhoben wird, welche das Doppelte der Klassensteuer der wenig bemittelten Volksklassen und des Arbeiterstandes übersteigen würde. Das dürfte doch wohl etwas übertrieben sein.
Von den 108 Schiffen der deutschen Kriegsflotte sind jetzt am Schlusse des Jahres im Auslande stationirt: 15 Fahrzeuge und zwar in den ostasiatischen Gewässern 3 Corvetten und 3 Kanonenboote, an der Westküste von südamerika 1 Corvette, im südlichen stillen Ocean 2 große Kanonenboote und 2 Avisos, in den westindischen Gewässern 2 Schiffe, im Mittelmeer 1 Corvette u. 1 Kanonenboot.
Oesterreich=Ungarn. In Bezug auf das Gerücht, daß ein Eisenbahn=Attentat gegen den Kronprinzen Rudolf versucht worden sei, wird geschrieben: In der Nacht zum 4. d. M. fuhr Kronprinz Rudolf von Wien nach Prag. Am folgenden Tage cirkulirten Gerüchte, das Balken angeblich auf das Geleise der Wiener Bahn auf der Elbebrücke vor Ankunft des Zuges gelegt worden sein sollen. Diese Gerüchte waren aber grundlos; denn es zeigte sich, daß es sich nur um einen vereitelten Diebstahl und nicht um ein angeblich vereiteltes Attentat handelte.
Frankreich. Die ersten 14 Tage dieses Monats haben in den indirecten Steuern einen Ueberschuß von 12 Millionen über den Voranschlag gebracht. Für das Jahr 1880 berechnet man den Ueberschuß auf 170 Millionen Francs. Glückliches Frankreich! - Rochefort führte am 26. d. M. in Belleville bei zwei Meetings den Vorsitz. Der Verlauf dieser Versammlungen bewies, daß die Popularität Rochefort's nicht gelitten hat, daß dagegen der Haß gegen Gambetta noch gewachsen ist.
England. Den Engländern ist ihr Plumpudding und ihr mächtiger Rinderbraten, der auf keinem Weihnachtstische fehlen darf, etwas angebrannt. Aus Südafrika, wo sie ganze Provinzen in ihre weiten Taschen gesteckt haben, sind Hiobsposten gekommen. Die Boers, d. h. die Nachkommen der alten holländischen Bauern oder Ansiedler im Transvalland, sind aufgestanden und haben ein englisches Regiment sammt Stab überfallen und massakrirt. Die englische Regierung gibt selbst zu, daß 120 Mann gefallen und die übrigen gefangen sind. Der Oberkommandant jammert telegraphisch nach Cavallerie. Es ist aber ein weiter Weg von England nach Capland. Und die Negerstämme sind auch rebellisch. Die zweite Hiobspost (oder ists eine Glückspost?) kommt aus Irland. Da ist ein Schiff "Juno" mit einer Ladung amerikanischer Waffen an der Küste abgefangen worden. Die ganze Küste muß scharf bewacht werden.
Rußland. Die Meldung des "Herold" aus Orechow, nach welcher in der Nähe der Station Slawgorod der Losowo=Sebastopoler Eisenbahn in einer Scheune ein Tunnel entdeckt sein sollte, wird officiell als unwahr bezeichnet - Telegramme aus Kischenew und Odessa melden, daß dort am letzten Donnerstag, Abends 7 Uhr ein ziemlich heftiges, eine Secunde anhaltendes Erdbeben stattgefunden hat. - Nach dem "Golos" steht der Erlaß einer Verordnung über den Modus der Tilgung der Staatsschuld bei der Reichsbank bevor, worin bestimmt sein soll, daß die Tilgung der Schuld vom 1. k. M. ab mit 50 Millionen jährlich zu bewirken sei. Durch das Ergebniß der bevorstehenden Erhöhung der Gilden= und Zollsteuer würde nicht allein der durch die Abschaffung der Salzaccise und die Herabsetzung des Salzzolles entstehende Ausfall gedeckt, sondern auch noch ein Ueberschuß der Staatseinnahmen von etwa 2 Millionen erzielt werden.


- Auf der Lübeck=Kleinen Bahn ist am Sonnabend Abend 7 Uhr ein trauriger Unglücksfall vorgekommen. Der Lokomotivführer Reichmann, wollte mit seiner Maschine vom Mecklenb. Rangierbahnhofe nach dem Bahnhofe fahren, um den 7,10 Uhr Zug nach Mecklenburg abzuholen. Unterhalb der Dankwärtsbrücke bemerkte er, daß er einen Gegenstand überfahren habe. Er hielt an und sah einen menschlichen Körper, der bereits leblos war. Auf dem Bahnhofe machte er sofort Anzeige. Den herbeieilenden Beamten zeigte sich ein schrecklicher Anblick. Der Leiche waren beide Beine und der linke Arm abgefahren und der Unterleib aufgerissen. Man erkannte in derselben den 58jährigen Rechnungsführer der Eisenbahnwerkstatt Rudloff. Wie das Unglück entstanden, ist noch nicht aufgeklärt, doch meint man nach den Fußspuren im Schnee zu urtheilen, daß Rudloff dem ankommenden Hamburger Zuge ausweichen wollte, in demselben Augenblicke aber von der andern Maschine im Rücken erfaßt und niedergestoßen worden sei. Um dieselbe Zeit soll ein starkes Schneegestörber geherrscht haben.
- Freiherr v. Manteuffel sprach einmal in Schleswig von "Seinen sieben Fuß Erde", und seitdem hat sich der Glaube gebildet, er sei 7 Fuß lang. Das ist ein Irrthum. Obgleich er seitdem, namentlich durch sein Auftreten in Elsaß sehr gewachsen ist, mißt er doch nur 1 Meter 75 Centimeter, wie er in Folge einer Wette selbst bezeugt hat.
- Das Resultat der Volkszählung liegt jetzt im Ganzen vor. Nach demselben hat sich die Bevölkerung in durchaus normaler Weise fortentwickelt und hat diese Zunahme ganz besonders zu Gunsten der Städte und zwar in größeren stattgefunden. Die ländliche Bevölkerung, welche noch vor 10 Jahren fast zwei Drittel der Bevölkerung ausmachte, bildet jetzt nur noch etwa die Hälfte der Bevölkerung. Der ganze Ueberschuß der Geburten über die Sterbefälle ist demnach ausschließlich den Städten zu Gute gekommen und zwar unter diesen wieder den größeren Städten. Es haben sich in Folge dessen die größeren Städte ganz bedeutend vermehrt. Deutschland hat gegenwärtig schon 15 Städte, welche über hunderttausend Einwohner haben, und zwar der Reihenfolge nach: Berlin, Hamburg, Breslau, München, Dresden, Leipzig, Köln, Königsbergs, Frankfurt a. M., Magdeburg, Hannover, Stuttgart, Bremen, Danzig und Straßburg. Ueber 90,000 Einwohner haben die Städte Nürnberg, Barmen, Chemnitz, Düsseldorf, Elberfeld, Stettin und Altona. Aachen hat 86,000 Einwohner. Zwischen 70 und 80,000 Einwohner haben Crefeld, Halle und Braunschweig. Zwischen 60 und 70,000 Einwohner haben Dortmund, Posen, Mühlhausen i. E., Augsburg, Mainz und Essen. Zwischen 50 und 60,000 Einwohner haben Cassel, Erfurt, Mannheim, Frankfurt a. O., Würzberg, Lübeck, Karlsruhe. Die Zahl der Städte über 50,000 Einwohner beträgt mithin jetzt 39 gegen 33 im Jahre 1875, mithin jetzt 6 Städte mehr. Die Zunahme dieser Städte ist zum Theil sehr erheblich. Außerdem haben aber sehr viele Städte unter 50,000 Einwohner einen ganz besonderen Zuwachs erhalten, so daß die Zahl der Städte über 30,000 Einwohner sich sehr beträchtlich vermehrt hat. Es sind gegenwärtig nämlich zwischen 30 und 50,000 Einwohnern im Ganzen 26 Städte; mithin beträgt die Zahl sämmtlicher Städte über 30,000 Einwohner 65. Von allen diesen Städten ist nicht eine einzige in ihrer Einwohnerzahl zurückgegangen, vielmehr haben sich sämmtliche vermehrt, und zwar zum großen Theile nicht durch Ueberschuß der Geburten über die Sterbefälle, sondern durch den Zuzug aus den kleinen Städten und vom Lande.
- Seit 1859 soll's so wunderliches Winterwetter nicht gegeben haben, wie in dem diesjährigen December. Damals saßen die Pariser in leichten Kleidern auf den Boulevards vor den Kaffeehäusern und wurden von dem bekannten Neujahrsgruß ihres Imperators an Oesterreich aufgeschreckt. Diesmal hatte man an vielen Orten 8-10 Grad Wärme und in den Alpenthälern, die sonst Fuß hoch unter Schnee und Eis liegen, blühte die Primula veris und ein Lehrer in Bolledingen im Berner Oberlande schickte die Schulkinder aus, blühende Pflanzen zu sammeln. Was sie heimbrachten, band er zu einem Strauß und zählte 30 Species, die 17 Blumenfamilien angehörten. Die Sachverständigen Meteorologen schieben das herrschende Winterwetter dem Centrum zu, diesmal aber nicht, wie die Politiker, dem Centrum in Berlin, sondern dem Sturmcentrum über der Nordsee. An den Weihnachtstagen blies ein scharfer trockener Wind, der Jedermann an den häuslichen Herd fesselte. Eine einzige Ausnahme soll Cairo in Egypten gemacht haben; da soll eine grimmige, den Eisenbahnverkehr hemmende Kälte geherrscht haben.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 102 Seite 3]

Anzeigen.

Ratzeburg, den 24. December 1880.       

Wegen der zu Neujahr vorfallenden vielen Geschäfte bei der hiesigen Spar und Leihkasse werden die Sitzungen des Sparkassenvorstandes außer an jedem Montage vom 28. d. M. ab an allen übrigen Wochentagen Vormittags von 9 bis 11 Uhr abgehalten werden.

Der Magistrat.
Hornbostel.


Holz=Auction

im Vitenser Forste, Revier: Strohkircher Holz, am Mittwoch den 5. Januar 1881 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen über:

Eichhester zu Nutz und Pfahlholz
Buchen Klafterholz
Buchen Zweigholz
Ellern Stangenholz
Versammlung Morgens 10 Uhr im Hau des Strohkircher Holzes.
Rehna den 28. December 1880.

Großherzogliche Forst=Inspection.


Hypothekengelder

werden, sofort oder später vermittelt; Güter und Grundstücke zum Verkauf übernommen, H. Conrad, Berlin, Prinzenstraße 107.


Ersparniß= u. Vorschuß=Anstalt.

Die zu Antonii 1881 fällig werdenden Zinsen auf die bei der Vorschuß=Anstalt belegten Kapitalien werden wir bereits in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr auszahlen. Die Anstalt wird zu diesem Zweck am

Freitag den 31. December d. J.
von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags

geöffnet seien.
Schönberg, den 11. December 1880.

Das Directorium.       


Bekanntmachung.

Die unterzeichnete Prüfungs=Commission macht die im Jahre 1861 geborenen Wehrpflichtigen, welche die Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Militairdienste nachsuchen wollen, darauf aufmerksam, daß sie sich spätestens bis zum 1. Februar 1881 schriftlich zu melden und bei dieser Meldung die Vorschriften in §. 89 der Ersatz=Ordnung vom 28. September 1875 zu beachten haben.
Bis zu demselben Zeitpunkte haben sich auch diejenigen Wehrpflichtigen zu melden, welche ihre wissenschaftliche Befähigung für den einjährig=freiwilligen Dienst im März 1881 durch eine Prüfung nachweisen wollen.
Schwerin den 20. December 1880.

Großherzoglich Mecklenb. Prüfungs=Commission für Einjährig=Freiwillige.


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                                                    Aug. Spehr.


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Arrac à Flasche 1 M. 40 Pfennig (Mecklenburg). und 2 M.
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                                                    Aug. Spehr.


Die von mir beabsichtigte Verloosung von Damen=Garderoben wird Umstände halber erst am Donnerstag den 13. Januar 1881 im Locale des Herrn Gastwirths J. Staack hieselbst stattfinden.

                                                                          J. Lohse,
Schönberg.                                                     Damenschneider.


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Am Neujahrstage
Doppel=Bier zur Eiche
vom Faß.
                                                    F. Sterly,
                                                    Selmsdorf.


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Ludw. Warncke - Mölln i. Lb.


Durch Beihülfe eines auswärtigen Banquiers bin ich in den Stand gesetzt meine frühere Thätigkeit im Bankfache wieder aufzunehmen, und erlaube ich mir, mich meinen Freunden und Bekannten zum An= und Verkauf aller Bank= und Staats=Effecten bestens zu empfehlen.
Ratzeburg d. 20. Decb. 1880.

D. Jürgens.       

NB. Sämmtliche per 1. Januar 1881 fällige Coupons löse schon jetzt ohne Abzug ein.


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Die Mitglieder der allgemeinen Gesellen=Krankenkasse werden hiermit aufgefordert am Sonntag den 2. Januar Nachmittags 3 Uhr im Lokale des Gastwirths Joh. Krüger ihre Beiträge zu entrichten. Die Mitglieder, welche ihren Beitrag nicht am genannten Tage entrichten, werden innerhalb 8 Tagen excutivisch behandelt.
Schönberg, den 27. Decbr. 1880.

Der Buchführer.       


[ => Original lesen: 1880 Nr. 102 Seite 4]

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      Herrn Fenchelhonig=Fabrikanten L. W. Egers in Breslau.

Cappel, 19. October 1879.       

Herzlichen Dank sage ich Ihnen hiermit im Auftrage meiner Frau, welche schon längere Zeit an einem sehr starken Schleimhusten litt, jetzt aber nach Gebrauch Ihres Fenchelhonigs*) wieder gänzlich davon befreit ist.

Jacob Zimmer, Schmiedemeister.      

      *) Der L. W. Egers'sche Fenchelhonig ist in Schönberg allein echt zu haben beim Buchbinder C. Sievers.


Der Weg für Fuhrwerke von Törpt über Gr. Siemz ist Brückenbau halber bis auf weiteres gesperrt und unfahrbar.

Dorfschaft Törpt.       


Spielwerke

4-200 Stücke spielend; mit oder ohne Expression, Mandoline, Trommel, Glocken, Castagnetten, Himmelsstimmen, Harfenspiel etc.

Spieldosen

2-16 Stücke spielend; ferner Necessaires, Cigarrenständer, Schweizerhäuschen, Photographienalbums, Schreibzeuge, Handschuhkasten, Briefbeschwerer, Blumenvasen, Cigarren-Etuis, Tabaksdosen, Arbeitstische, Flaschen, Biergläser, Portemonnaies, Stühle, etc., alles mit Musik. stets das Neueste und Vorzüglichste empfiehlt

J. H. Heller, Bern (Schweiz).

Nur direkter Bezug garantirt Aechtheit fremdes Fabrikat ist jedes Werk, das nicht meinen Namen trägt. Fabrik im eigenen Hause.

100 der schönsten Werke im Betrage von 20,000 Francs kommen unter den Käufern von Spielwerken vom November bis 30. April als Prämie zur Vertheilung. Illustrirte Preislisten sende franco.


Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Schönberg.

Geboren:

D. 10. Decbr. eine uneheliche T. zu Schönberg.
D. 18. Decbr. dem Zimmergesellen Joachim Grevsmühl zu Schönberg ein S.
D. 22. Decbr. dem Maschinenarbeiter Dobberstein zu Schönberg ein S.
D. 18. Decbr. dem Arbeitmann Stöter auf Bauhof=Schönberg eine T.
D. 18. Decbr. dem Schuster Axnick, angeblich in Australien, ein S., geboren zu Schönberg.
D. 18. Decbr. ein unehelicher S. zu Schönberg.
D. 19. Decbr. ein unehelicher S. zu Schönberg.
D. 21. Decbr. dem Bahnwärter Wiegmann zu Rupensdorf eine T.
D. 22. Decbr. dem Arbeitsmann Oldörp zu Bechelsdorf ein S.
D. 25. Decbr. dem Schneider Peters zu Schönberg ein S.

Gestorben:

D. 12. Decbr. Marie Beckmann geb. Oldörp Arbeitsmannsfrau zu Ollndorf, 71 J. 10 M. alt.
D. 25. Decbr. Catharina Elisabeth Schnell geb. Meyburg Arbeitsmannswwe. zu Lockwisch, 74 J. 2 M. alt.
D. 29. Decbr. Bertha Helene Catharina Else Schwarz, Rademachertocher zu Schönberg, 19 J. 7 M. alt.

Eheschließung:

D. 24. Decbr. Holländer und Wittwer Johann Joachim Heinrich Düker und Catharine Sophie Wilhelmine Schmalfeld zu Bechelsdorf.


Kirchliche Nachrichten.
Sylvester=Gottesdienst.
Abends 6 Uhr: Pastor Kaempffer.

Neujahrstag.
Frühkirche: Pastor Langbein.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.

Sonntag den 2. Januar.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Nachmittagskirche: Fällt aus.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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