[ => Original lesen: 1880 Nr. 100 Seite 1] Weihnachten.
Weihnachten! Und mag der Sturm daherbrausen, mögen die Fenster mit noch so gewaltigen Eispalmen bedeckt sein - im Innern der Häuser herrscht Jubel und die Kinderschaar freut sich des Tages und des Christkindes, das ihm der Gaben Fülle bescheert hat. Weihnachten! der erste Stern taucht auf. "Mütterchen, es wird Nacht !" "Still, das Christkindlein kommt sogleich; und die Kinder harren, bis die Thür sich erschließt, und der Segen ihnen entgegenstrahlt.
Weihnachten!
Das heidnische Germanenthum mit seinen lichten und dunklen Gottheiten war dem Christenthum gewichen, aber die Liebe zu der alten Religion war noch nicht in der Brust der Deutschen erstorben. Deshalb setzen diejenigen, welche das Christenthum einführten, an die Stelle der alten germanischen Feste die neuen kirchlichen, und unmerklich gingen die liebgewordenen Gebräuche in den herrschenden Cultus über. Kein Fest stand aber dem deutschen Herzen näher, war ihm gleichsam in den Kern hineingewachsen, als der Jul.
Zur Zeit des Winters, wenn die Sonne sich wieder zurückwandte, um auf das Neue geboren zu werden, da versammelten sich die Familien, um die strahlende Freyafeier zu begehen. Mochte der Sturm daherbrausen, mochten Eis und Schnee die Gefilde decken, die Sonne war schon auf der Rückkehr begriffen und ihrem Gotte (Freya) ertönte der Preisgesang, ihrem Gotte zu Ehren flammten auf den Höhen die Freudenfeuer, in den Wohnungen ihr Spiegelbild, die Tannenspäne. Auch das Grün durfte nicht fehlen, die Farbe der Hoffnung; Eiche, Buche, Birke und Erle entbehrten aber des Blätterschmuckes - nur die Tanne erglänzte noch grün. Somit schmückten ihre Zweige die Behausung. Unter ihnen war die Tafel errichtet auf welcher der Eberbraten nicht fehlen durfte, war der Eber doch dem Sonnengotte geweiht. Da saßen die Altvordern und leerten ihre Meet=Schaalen oder die Trinkgefäße, die sie aus den Hörnern der Thiere gebildet hatten.
"Für dieses Fest sei das heiligste unserer Religion gesetzt," sagten sich die den Deutschen das Christenthum bringende Männer, "und die Geburt des Heilandes der Welt wurde dem Jubelfeste eingeimpft. Der Stern in der Krippe zu Bethlehem wurde zu der wiedergeborenen Sonne, und das Jubeln der Kinder übertönte alle heidnischen Gebräuche". "Christ ist geboren, Freude den Menschen!" Der größte Kinderfreund, selbst noch Kind, wurde zum Helden des Tages, der sich jetzt zum echtesten Kinderfeste zuspitzte.
"Vergeßt die Gaben nicht - die Kleinen harren ihrer, Julklapp!" hieß es einst bei den Germanen, und sie verkleideten sich in Felle und schlugen an die Thüren und warfen den Roggenkuchen in das Haus: "Julklapp! Julklapp!" Die Gaben blieben auch der geweihten Nacht, hatten in ihr doch die Hirten den Stern der Gnade erschaut, waren sie doch in ihr herbeigeeilt, um ihre Gaben zuerst dem Könige der Welt darzubringen.
In der Krippe lag der kleine König unscheinbar, aber dem kindlichen Sinne am verständlichsten. Um die Krippe und ihre Geschenke sammelt sich noch heut die Kinderschaar; und ist "Julklapp!" auch im Süden unseres Vaterlandes verklungen, am Strande der Ostsee hört man es noch: "Julklapp! Weihnachten!"
Kein Volk, als die Deutschen, kann Weihnachten empfinden, wie es empfunden werden muß; ist es doch in unser Herz eingezogen und erfüllt es ganz, ist es doch so echt deutsch. Was ist das französische Noel dagegen, oder das englische Beafsteackschlingen? Jubel wie ihn die Kinderseele nur zu fassen weiß, erfüllt die deutsche Weihnacht, und wehe der Hand welche sich daran vergreifen würde; die Kinderthräne wurde sie anklagen. "Julklapp! die Sonne kehrt wieder, das Licht ist geboren, der Christ erstanden, der die Kinder zu sich ruft. Gesegnet und geheiliget Jedem die deutsche Weihnacht!"
Politische Rundschau.
Deutschland. Die Ankunft des Fürsten Bismarck in Berlin, die für den 20. d. M. geplant war, ist angeblich erst für Mitte k. M. zum Beginn der Ministerconferenzen zu erwarten.
Dem Reichsamt des Innern liegen aus Melbourne Beschwerden über den Ausstellungskommissar Geh. Rath Reuleaux vor.
Ein äußeres Arrangement läßt darauf schließen, daß Fürst Bismarck noch für längere Zeit das Portefeuille des Handelsministeriums in Händen behalten dürfte. Derselbe hat in seinem Palais in der Wilhelmsstraße eine Thür nach dem in der Voßstraße belegenen Reichsjustizamt durchbrechen lassen und in diesem neugeschaffenen Raum sollen die Bureaux des Handelsministeriums untergebracht werden.
Oesterreich=Ungarn. Eine neunstündige Nachtsitzung - das ist auf unserem Continent noch niemals dagewesen, so lange wir den Parlamentarismus kennen. Und wenn es blos eine einfache Sitzung, die objektige Berathung von Vorlagen der Regierung oder Anträgen des Hauses gewesen wäre, dann könnte man doch den Heroismus bewundern, der sich so übermenschliche Anstrengungen auferlegt. Freilich wäre dann auch eine so lange Nachtsitzung unmöglich gewesen. Nur die Leidenschaft kann zu solchen Maßlosigkeiten führen, und die Leidenschaften führten im Wiener Reichsrathe einen wilden Hexentanz auf in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag. Schon in der Geisterstunde, als der Minister die Großgrundbesitzwahlen vertheidigte, welche die Linke insgesammt für ungültig erklären wollte, hatte die Erregung einen bedenklich hohen Grad erreicht. Tumulte, ein ewiges Duell zwischen Applaus und Gelächter begleiteten die Reden. Als aber um halb zwei Nachts die Petition in Betreff der Grundsteuerfrage zur Debatte kam, da entwickelten sich wahrhaft französische Scandalscenen. Ein Sektionschef hatte in seiner Rede ein scharfes Wort gebraucht, das die Linke auf sich bezog, und sie wies es mit ungeheurem Tumult zurück. "Hinaus!" rief man dem Vertreter der Regierung zu und noch schlimmere
[ => Original lesen: 1880 Nr. 100 Seite 2]Interjectionen flogen zum Regierungstische hin. Der Präsident hatte viele Mühe, ehe er die Ordnung wieder herstellen konnte.
Frankreich. Die Sitzungen des obersten Gerichtshofes, welcher über die Kompetenz=Konflikte zu entscheiden hat, die wegen der Ausweisung der geistlichen Orden erhoben wurden, haben Sonnabend begonnen. Bekanntlich haben verschiedene Mönche gegen einige Präfekten wegen der Austreibung Criminalklagen erhoben.
Reichsgerichts=Entscheidungen.
Unter den vom Reichsstrafgesetzbuch unter Strafe gestellten "Glücksspielen" sind nach einem Erkenntniß des Reichsgerichts, 3. Strafs., vom 13. October d. J., nicht nur solche zu verstehen, bei denen die Entscheidung über Gewinn und Verlust nur vom Glück abhängig ist, sondern auch solche, in welchen hauptsächlich das Glück entscheidet.
Die Zurückweisung von Zuhörern aus dem Zuhörerraum bei einer öffentlichen Strafverhandlung wegen Ueberfüllung des Raumes ist nach einem Erkenntniß des Reichsgerichts, III. Strafsenat, vom 20. October 1880 zulässig, und die Frage, ob der Zuhörerraum für überfüllt zu erachten, ist allein von der zuständen Behörde zu entscheiden.
Die Entwendung von Viehfuttermitteln von unbedeutendem Werth oder in geringer Menge, um sein Vieh sofort damit zu füttern, ist nach einem Erkenntniß des Reichsgereichts II. Strafs. vom 2. October 1880 nicht als bloße Uebertretung aus §. 370 Nr. 5 Str.=G.=B., sondern als Diebstahl zu betrachten.
- Der älteste Sohn des Kronprinzen, Prinz Wilhelm, scheint ein großer Jäger zu sein. Bei einer Mitte December im Regierungsbezirk Magdeburg stattgehabten Jagd hat der prinzliche Nimrod während zweier Tage zweihundert Hasen erlegt.
- Der Statthalter v. Manteuffel in Straßburg redet nicht nur schön, er handelt noch schöner. Er hat 40 arme protestantische, 40 katholische und 20 jüdische Kinder ausgewählt und zündet ihnen am Weihnachtsabend den Christbaum an. Jedes Kind erhält von ihm einen vollständigen Anzug.
- Volkszählung in Städten: München 228,000, Dresden 220,000, Leipzig 148,000, Nürnberg 99,000. Straßburg 106,000, Metz 53,000, Stuttgart 117,000, Darmstadt 48,000.
- Am 1. December hat auch in der Schweiz eine Volkszählung stattgefunden; hiernach hat Zürich 76,052, Basel 61,085, Bern 42,535, St. Gallen 21,395, Luzern 18,095, Winterthur 13,762, Schaffhausen 11,814 Einwohner.
- Seid sparsam! Mahnung eines Jugend= und Volksfreundes, nebst Belehrungen und Nachrichten über Jugendsparkassen IV u. 36 S. kl. 8°. Ausgabe A 5 ., Ausgabe B, besser, auch mit farbigem Umschlag, 10 . Im Buchhandel: G. Harnecker zu Frankfurt a/O.; herausgegeben vom Verein für Jugendsparkassen. Nach drei Wochen vergriffen, erscheint das Schriftchen nun in starker Auflage. Gutsbesitzer, Fabrikbesitzer, Jugendfreunde bestellten nach Probe gleich hunderte von Exemplaren zur Gratis=Vertheilung. - Probe=Exemplar erfolgt franco gegen Bestellung auf "Postkarte mit Rückantwort". Graf Moltke, der berühmte Stratege und warme Kinderfreund, hat auf seinem Gute Kreisau eine Schulsparkasse derartig begründet, daß er jedem Schulkinde ein Sparbüchlein mit 10 . Einlage schenkt und denjenigen, die nach Ablauf des ersten Halbjahres 1 M. gespart haben, 1 M. Prämie dazu schenkt. In Hohenhorn bei dem Bismarck'schen Friedrichsruhe besteht seit einigen Monaten eine vom Pfarrer und 6 Lehrern gegründete Schulsparkasse. Auch sonst werden diese Sparkassen von Seiten der Patronen von Kirchen und Schulen begünstigt und gefördert, wie sie es verdienen. Obiges Schriftchen gibt die beste Anleitung.
- Tuchkragen an Herrenröcken werden bekanntlich nach und nach sehr schmutzig und fettig. Um sie zu reinigen, feuchte man sie, wie die Braunschweigische landw. Ztg. angiebt, mit kaltem Regenwasser an, gießt auf eine kleine Stelle etwas Salmiakspiritus, worauf man den Schmutz mit einem Messer fortnehmen kann. Dann wäscht man die Stelle mit einem Schwämmchen und reinem Wasser klar und fährt so fort, bis man mit dem ganzen Kragen fertig ist.
- Die Eskimos in Frankfurt haben zwölf Tage lang im zoologischen Garten den Mittelpunkt des Besuches für alle Freunde der Naturwissenschaft und Kulturgeschichte, für viele Lehrer und Schüler von Nah und Fern gebildet. Es waren zwei Familien aus Eskimo=Stämmen, die in ihrer Eigenart und Religion erheblich von einander verschieden, die Küsten von Labrador im hohen Norden des amerikanischen Festlandes bewohnen, zwar unter englischer Oberhoheit, aber unabhängig von englischen Beamten leben, lediglich in die Gewalt der Hudsons=Bai=Kompagnie und der Herrnhuter Kolonie gegeben. Nur durch deren Vermittlung beziehen sie die meisten Materialien (Eisen, Thürschlösser, Flinten) zu übermäßig hohen Preisen, wissen aber ihre eigentlichen Lebensbedürfnisse auf der täglich geübten Seehundsjagd zu erzielen. Im Sommer wohnen sie in niedrigen Zelten, im Winter in Erdhütten, wie deren zwei im zoologischen Garten erbaut waren. Zum Schutz gegen Kälte in die Erde gegraben, bestehen die Hütten aus einem mit Erde oder Rasen bedeckten Bretterverschlag von 15 bis 20 Fuß Länge. Ein einziges Fenster aus Seehunds=Därmen gibt von der Spitze des Daches der Hütte ein Dämmerlicht, in welcher man die gemeinsame Schlafstelle, ein halb Meter hoch, mit Fellen reichlich ausgestattet, und daneben einen Kochtopf auf Steinen erblickt.
In der vorderen Hütte, links vom Musikpavillon, war die christliche, in der hinteren Hütte die heidnische Eskimo=Familie untergebracht. Die christliche Familie aus der Kolonie Nakkoak besteht aus den 35 J. alten Hausvater Abraham, vom Beruf Seehundsjäger, seiner 24 J. alten Frau Ulrika, zwei dickbackigen Töchterchen Sarah und Marie (3 1/2 und 1 Jahr alt) und einen 21jährigen Hausfreund Tobias, der unbekannt mit den Sorgen der Militairpflicht, der Berufswahl und der Familie ein ewig lächelndes, thranglänzendes Vollmondsgesicht zur Schau trägt. Ihr gedrungener Körperbau, ist übrigens größer als der ihrer grönländischen Vettern, läßt sie in der Kleidung von Seehundfellen noch rundlicher erscheinen, als sie wirklich sind. Langes, dichtes, starkes Haupthaar hängt in schwarzen Strähnen, an ihrem Gesicht herab, dessen ledergelbe Farbe, schiefgeschlitzte Augen und großer Mund bei aller Häßlichkeit ihnen einen Ausdruck von Gutmüthigkeit und Humor verleiht. Auch die Frauen tragen Stiefeln und Hosen von Seehundsfell, darüber aber ein frackähnliches Oberkleid (bei Kälte sogar 2-3 dergleichen) mit einem nach hinten gleich einem Biberschwanz nachbaumelnden, ovalen Anhängsel aus weißlichem, roth eingefaßtem Seehundsfell. Auch das 4jährige Töchterchen wandelt mit einem Biberschwänzchen einher und sammelt für die Eltern allerlei Geldmünzen. Von der christlichen ganz abgesondert lebt die heidnische Eskimo=Familie mit 8 Wolfshunden, Hundeschlitten und Booten. Sie besteht aus dem 40 Jahre alten Vater Tigganick, seiner 10 Jahre älteren Frau, Madame Paceng und ihrer 15 Jahre alten Tochter Roggasack. Letztere ist das Urbild aller Dummheit und Häßlichkeit, ihre Mutter aber verschmizt und lustig, betreibt mit dem ernsten hochgewachsenen Gemahl das Nebengeschäft der Zauberei. Sie versorgen ihren Magen mit Speck, ihre Lampe mit Thran, ihre Hunde mit Seehundsfleisch, rauchen abwechselnd aus demselben kurzen Thonpfeifchen und kümmern sich nur um ihre sehr einfachen Geräthe für Haushaltung und Fischerei. Ihre ganze Kultur steht auf weit niedrigerem Standpunkte, als die der Nubier, welche unter dem Einfluß der wärmeren Sonne durch Beweglichkeit, Kunstgeschick und Verstand sich auszeichnen. Frau Paceng, die 50jährige Eskimo=Mutter, wurde dagegen schon durch das Geschenk einer Puppe in maßloses Erstaunen und kindlich naives Entzücken versetzt. Am 13. December sind die nordischen Gäste, welche schon in Prag und Berlin waren, nach Süden weiter gezogen.
- Den Schriftsteller Gustav Freytag haben seine "Ahnen" nicht nur zum berühmten, sondern auch zum reichen Manne gemacht. Der letzte Band, von dem bereits 27000 Exemplare abgesetzt, aber noch 6000 nachgedruckt worden sind, hat ihm etwa 70000 M. bereits eingetragen. Die "Ahnen" sind nämlich, wie man erfährt, sein Eigenthum, und sein Verleger Hierzel bezieht nur eine Tantième von den verkauften Exemplaren.
[ => Original lesen: 1880 Nr. 100 Seite 3]- Bei Genstemünde ist ein Riesen=See=Aal von 52 Pfund gefangen worden.
- Am Himmel geschehen Zeichen. Die Astronomen behaupten, daß an und in der Sonne bedeutende Aufregung, und sie speit förmlich Feuer und Flamme. Eine der häufigsten Erscheinungen besteht in einer Art "Aufstoßen", bei welcher Gelegenheit die sogenannten Protuberanzen oder Feuerhochstrahlen bis auf 9 Meilen Höhe in die Sonnenatmosphäre emporgeschnellt werden. Solche Eruptionen erfolgen unter dem Drucke von circa 4 Mill. Atmosphären bei einer Temperatur von ca. 70,000 Grad "Wärme".
Anzeigen.
Holz=Auction Nr. 8.
Am Mittwoch den 29. December Morgens 10 Uhr sollen im Thandorfer Zuschlage an Ort und Stelle nachstehende Holzsortimente meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.
14 Rmt. eichen Kluft und Knüppel
30 Fud. eichen Durchforstholz von Schleetstärke
2 Rmt. buchen Knüppel
8 Fud. buchen Zweig= und Heckenholz.
Sammelplatz am Schlagbaum auf dem Thandorf=Utechter Weg.
Schönberg, den 21. December 1880.
Der Oberförster:
C. Hottelet.
Holz=Auction Nr. 9.
Am Donnerstag den 30. December Morgens 10 Uhr sollen im Steinbrink an Ort und Stelle nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden.
10 Rmt. eichen Kluft und Knüppel
30 Fud. eichen Durchforstholz von Schleetstärke
3 Fud. Heckenholz.
Sammelplatz beim Schlagbaum auf der Chaussee.
Schönberg den 21. December 1880.
Der Oberförster:
C. Hottelet.
Ersparniß= u. Vorschuß=Anstalt.
Die zu Antonii 1881 fällig werdenden Zinsen auf die bei der Vorschuß=Anstalt belegten Capitalien werden wir bereits in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr auszahlen. Die Anstalt wird zu diesem Zweck am
Montag den 27.
Dienstag den 28.
Mittwoch den 29.
Donnerstag den 30.
und
Freitag den 31. December d. J.
täglich
von 8 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags
geöffnet seien.
Schönberg, den 11. December 1880.
Das Directorium.
Als passende
Weihnachtsgeschenke
halte eine große Auswahl:
Gold= und Silberwaaren
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Herren= und Damenketten, Garnituren.
Broches, Medaillons, kreuze, ringe u. s. w.,
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bestehend in kleinen und großen Marzipanen, Schaum, Auflauf, Conserven, Chocolade, und Marzipan=Confect, Puppen, braunen und weißen Pfeffernüssen, Macronennüssen etc.
Wegzugshalber gänzlicher Ausverkauf mit oben genannten Gegenständen.
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Conditor.
F. W. Kaibel,
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Lübeck.
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 100 Seite 4]Neuheiten
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Heinr. Pagels.
Lübeck, Breitestrasse 945 beim Markt.
Hiemit beehre ich mich, den verehrlichen Bewohnern von Schönberg und Umgegend die ergebene Anzeige zu machen, daß ich in Lübeck eine
Buch-, Kunst- und Schreibmaterialienhandlung
unter der Firma:
Richard Quitzow
errichtet und Königsstraße 669, (vis à vis dem Catharineum) eröffnet habe.
Durch ein gewähltes, alle Zweige der Literatur umfassendes Lager und ausgedehnte Geschäftsverbindungen glaube ich im Stande zu sein, allen an mich gerichteten Anforderungen genügen zu können, und wird es mein eifriges Bestreben sein, durch prompte und reelle Bedienung die Zufriedenheit des Publicums zu erlangen. Daneben werde ich durch freundliches Entgegenkommen mir Vertrauen zu erringen suchen und hoffe ich, gestützt auf einen gesicherten Erfolg meines Unternehmens rechnen zu dürfen.
Somit erlaube ich mir um geneigte Beachtung meines Etablissements zu bitten.
Hochachtungsvoll
Richard Quitzow.
Lübeck, den 9. August 1880
Gebr. Heick.
Lübeck, Sandstrasse 936.
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Stove, den 22. December 1880.
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Carlow. W. Creutzfeldt.
Als Verlobte empfehlen sich
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Gressow und Lockwisch
den 22. December 1880.
Kirchliche Nachrichten.
Am 1. Weihnachtstage.
Frühkirche: Pastor Langbein.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittagskirche: Pastor Langbein.
Am 2. Weihnachtstage.
Frühkirche: Fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Nachmittagskirche: Fällt aus.
Amtswoche: Pastor Langbein.
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 37.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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