[ => Original lesen: 1879 Nr. 89 Seite 1] Der Schlachter Heinrich Koth hieselbst beabsichtigt, in dem an der Marienstraße sub Nr. 62 belegenen Hause des Handelsmannes Koth dahier eine Schlächterei einzurichten und hat bei Vorlegung der erforderlichen Zeichnung und Beschreibung der projectirten Anlage um die obrigkeitliche Erlaubniß hierzu nachgesucht.
Solches wird nach Maßgabe der Bestimmungen in § 17 der Gewerbeordnung hiedurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht mit der Aufforderung, etwaige Einwendung gegen die bezeichnete Anlage binnen 14 Tagen bei der unterzeichneten Behörde anzubringen.
Schönberg, den 8. November 1879.
Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Politische Rundschau.
Deutschland. Die fürstlichen Verwandten des Herzogs von Cumberland in England, Dänemark und Rußland sind unausgesetzt bemüht, demselben zu bewegen, mit Preußen Frieden zu schließen. Bisher sind noch keine Vorschläge nach Berlin ergangen, wohl aber Versuche gemacht worden, die dortige Stimmung zu sondiren.
Einem Londoner Blatte wird aus Berlin telegraphirt, der Herzog von Braunschweig beabsichtige, den Herzog von Cumberland zum Mitregenten zu ernennen, da er ihm die Thronfolge zu sichern wünsche.
Der Reichskanzler hat bei dem Bundesrathe beantragt, Kirschen= und Weichselblätter als Tabacks=Surrogate zu gestatten und mit 65 M. à 100 Kilogramm zu besteuern.
In Bundesrathskreisen will man wissen, daß fürs Erste die angeblichen Intentionen der Reichsregierung bezüglich der Abschaffung der Goldwährung nicht zur Ausführung gelangen werden. Von der Berufung eines internationalen Münzcongresses ist gänzlich Abstand genommen.
Mit Bestimmtheit tritt das Gerücht auf, daß der katholische Adel Deutschlands demnächst in Fulda zu einer vertraulichen Besprechung zusammentreten will, in welcher die Frage der Beendigung des Culturkampfes, sowie der anderweiten Organisation der ultramontanen Propaganda erörtert werden soll.
Das preußische Abgeordnetenhaus ist in seiner Sitzung vom Dienstag in die Berathung der Eisenbahnvorlage eingetreten.
Zwischen dem Reichskanzleramt und den Bundesregierungen ist es zu einer recht lebhaften Correspondenz gekommen und zwar wegen der vom Reichskanzler beabsichtigten Verbindung der preußischen mit der Reichs=Justizleitung. Es fungirt bereits der Reichskanzleramtspräsident Hofmann als preußischer Handelsminister, der Reichs=Vicekanzler Graf Stolberg ist zugleich Vicepräsident des preußischen Ministeriums, der Staatssekretär des Auswärtigen, der verstorbene v. Bülow, war auch preußischer Minister (ohne Portefeuille) zugleich auch der preußische Kriegs=, der Marine= und der Minister des Innern haben zugleich reichsamtliche Funktionen. Es erheben sich dagegen von den Bundesregierungen um deshalb schon Bedenken, weil die preußischen Minister als solche gleichberechtigte Collegen des Fürsten Bismarck, in reichsamtlichen Angelegenheiten dagegen Untergebene des Reichskanzlers sind. - Die Ankunft des russischen Großfürsten=Thronfolger in Berlin ist jetzt auf Sonntag festgesetzt.
Belgien. In Brüssel fand am letzten Sonntag auf dem dortigen Kirchhofe die feierliche Einweihung des Denkmals für die in den Jahren 1870 und 1871 in Belgien verstorbenen deutschen Krieger statt. Der Feierlichkeit, bei welcher der Bürgermeister, der protestantische Prediger und Andere Reden hielten, wohnten der deutsche Gesandte, die Spitzen der Behörden, Mitglieder der deutschen Colonie, so wie eine zahlreiche Menschenmenge bei.
Rußland. Die russische Presse bläst jetzt wieder mit fast auffallender Energie die Friedensschalmei. Es sei Alles, was über die Tendenz des deutsch=österreichischen Einvernehmens gesagt worden sei, leerer Lärm gewesen, Rußland sei geneigt demselben beizutreten. Nach der deutschen "St. Petersburger Zeitung" würde sich das Einverständniß der drei Kaisermächte vor Allem gegen die französischen Radicalen wenden. - Eine kaiserliche Verordnung regelt die Anwendung der Waffen durch die Polizei und Gendarmerie während der Erfüllung ihrer Amtspflicht und verfügt, daß der Gebrauch der Waffen beim Selbstschutze gegen Bewaffnete, bei einem Anfalle während der Verhaftung von Verbrechern und der Verfolgung entlaufener Arrestanten zulässig sei, dagegen könne von der Waffe bei einer Berufung der Polizei und Gendarmerie zur Wiederherstellung der Ordnung nur auf Anordnung der Polizeibehörde und zwar nach dreimaliger lauter Verwarnung der Tumultuanten Gebrauch gemacht werden.
Spanien. Die Vermählung des Königs Alfonso von Spanien mit der österreichischen Erzherzogin Christine ist jetzt endgiltig auf den 27. November festgesetzt. Die Erzherzogin reist am 17. November von Wien ab und trifft am 23. November in Irun ein, wo ihr ein feierlicher Empfang bereitet wird. Bis zur Vermählung bleibt die Erzherzogin auf dem Schlosse El Pardo. - Zur Linderung der Noth in den überschwemmten Distrikten Südspaniens hat auch der Kaiser Wilhelm 10,000 M. beigesteuert.
- In der Kortessitzung zu Madrid ist am 3. Nov. vom Ministerpräsidenten Martinez Campos ein Gesetzentwurf eingebracht worden, wonach für die neue Königin eine jährliche Dotation von 450000 und eine Wittwenrente von 250 000 Franks verlangt wird. Wichtig sind die Beschlüsse, welche außerdem der spanische Ministerrath gefaßt hat, als: Aufhebung des Belagerungszustandes in den baski=
[ => Original lesen: 1879 Nr. 89 Seite 2]schen Provinzen, Einbringung von Gesetzentwürfen über Abschaffung der Sklaverei und Aenderung der Zollgesetze in Cuba. Die Lage der Dinge soll in den Antillen kritisch sein.
- Der ehemalige Hamburger Oberstaatsanwalt Mittelstädt findet, daß die Pflege des modernen Strafrechts an einer "schwächlichen" und ungesunden Humanität leide. Er ist der Meinung, daß Verbrecher nicht immer nur mit Entziehung der Freiheit, sondern auch an der Ehre und Vermögen, an Leib und Leben zu strafen seien (Prügelstrafe und Vollziehung der Todesstrafe). Die Strafe müsse von den Verbrechern als ein wirkliches und großes Uebel und als eine Schande empfunden werden, während in der Gegenwart dieses Gefühl ganz abhanden gekommen sei. Mittelstädt findet den Grundirrthum unserer Strafart darin, daß die Strafgewalt in Verbindung gebracht werde mit dem Zweck der Besserung und Erziehung der Verbrecher, er will den Zweck der Besserung aus den Gefängnissen und Zuchthäusern hinaus Verlegen in besondere Anstalten. Mittelstädt hat darüber ein Buch geschrieben, betitelt: "Gegen die Freiheilsstrafen. Ein Beitrag zur Kritik des heutigen Strafsystems." Es ist ein vielbesprochenes, schwieriges Thema, das es abhandelt, ein Capitel aus der großen sozialen Frage. Man hat oft gesagt, man vergesse zu sehr die Humanität gegen die Opfer der Verbrecher und die Sicherung der Gesellschaft, man kann aber auf der andern Seite sagen, es ist vieles in der Welt und in unsern Zuständen durchaus nicht so, wie es sein sollte und diese Mängel und Sünden der Gesellschaft erziehen viele Verbrechen und Verbrecher,diese Zustände tragen die Mitschuld und aus diesem Gefühl heraus ist vielleicht das in unserer Strafweise entstanden, was eine schwächliche Humanität genannt werden kann.
- Die Einweihung der ersten protestantischen Kirche in Tirol (Insbruck) war sehr feierlich. Der erste Redner war der Senior der Gosau. "Die Weihe der Glocken, sagte er, ist ein Friedenswerk, sie verkünden den hellen Tag, der nach langer Nacht angebrochen." Und als nun die Glocken zum erstenmal erklangen, da erinnerten sich Viele des alten Protestantismus in Tirol, wie er das ganze Land umfaßte, mit Feuer, Schwert und Folter ausgetilgt wurde, wie mit der Gegenreformation die geistige Verordnung und materielle Verarmung des einst so bewegten und reichen Landes folgte, wie noch 1838 die Zillerthaler ausgetrieben wurden u. s. w. Die protestantische Kirche wurde den ganzen Tag über von vielen Eingeborenen aller Stände besucht; nirgends war eine Spur von Fanatismus zu bemerken, und man weiß nun, daß die tiefe Aufregung des tirolischen Volkes nur in den Köpfen Derjenigen spukt, welche sie gern vorhanden und in Thaten umgesetzt sähen.
- Es gibt Millionen von Leuten die über schlechte Zeiten jammern und Champagner trinken. Die Belgier trinken jährlich 500,000, die Italiener ebenfalls 500,000, die Holländer 600,000, die Deutschen 1,500,000, die Engländer 5 Millionen, die Russen 2 Mill., die Franzosen 2,500,000 und die Nordamerikaner 10 Mill. Flaschen.
- Alaf Köln! Steig' auf Köln! rief weiland König Friedrich Wilhelm IV. in seiner Dombaurede, wie nur er sie halten konnte. Und Köln ist aufgestiegen, nicht nur die Thürme des Doms, die damals begonnen wurden, sondern auch die Stadt selbst. Die beiden Domthürme sind die höchsten der Erde, sie überragen den 144,20 Meter hohen Thurm der Nicolai=Kirche in Hamburg um 1,50 M. und noch mehr die Thürme der Peterskirche, den Münster in Straßburg, den Stephanthurm in Wien u. s. w. Und die Stadt? Wie ist sie in Größe, Schönheit und Wohlhabenheit aufgestiegen, seit sie preußisch geworden.
- In Oberschlesien ist große Noth unter den kleinen und armen Leuten. Langsam und leise ist sie herangeschlichen im Gefolge zweier schlechter Erndten, schlechten Wetters und schlechter Zeit, allzu geringen Lohnes und Verdienstes. Die Noth ist amtlich constatirt, obwohl der Hunger auch ohne amtliche Anerkennung weh thut, und die Regierung macht 800,000 M. flüssig, um zu lindern und zu helfen.
- Im Deutschen Reich sollen allerlei wichtige Dinge bevorstehen 1) die Einführung 2jähriger Budget=Perioden statt der seither einjährigen, so daß alle 2 Jahre über Einnahmen und Ausgaben des Reiches Rechenschaft abgelegt wird. 2) Vermehrung der Landwehr=Bataillone, Neubildung von 4 Cavallerie=Divisionen und Errichtung Elsaß=Lothringer Regimenter.
- Wenn auch sonst mancherlei Noth in Berlin die Menschen drückt, und manchen derselben veranlassen mag, bei Mutter Grün sich einzuquartiren, eigentliche Wohnungsnoth kann es nicht sein, welche dieselben dazu zwänge. Denn nach dortigen Berichten hat sich zwar in der letzten Zeit die Zahl der in Berlin leerstehenden Wohnungen vermindert; immerhin aber stehen daselbst jetzt noch 1779 große, 2358 mittlere und 12,237 kleine im Ganzen also 16,415 Wohnungen leer, so daß wohl an einen Aufschwung der Bauthätigkeit daselbst für's Erste schwerlich zu denken ist.
- Prikoßvit heißt der Fleischergeselle, der die Dirne Parussek in Wien ermordet und beraubt hat. Er ist verhaftet und geständig und will's nur aus Noth gethan haben. -
- Die Herren Väter, welche Söhne in Berlin studiren lassen, können getrost den Wechsel kürzen; denn die Berliner Studenten haben einen Vegetarier=Verein gegründet und trinken nur noch Milch und essen nur noch Obst, Gemüs und Reisbrei.
- Eupen, den 30. October. Vergiftung durch Krammetsvögel. Von einem entsetzlichen Unglück wurde gestern eine hiesige angesehene Familie betroffen. Beim Abendessen kamen Krammetsvögel auf den Tisch, und da für die aus sechs Personen bestehende Familie nur elf Vögel vorhanden waren, so theilten sich schließlich die beiden älteren Töchter in einen Vogel, indem jede eine Hälfte verzehrte. Zwar wurde von den beiden ein außergewöhnlich bitterer Geschmack bemerkt und dies auch geäußert, dieser Umstand jedoch zu vielem Wachholder zugeschrieben. Nach etwa 20 Minuten bemerkte die eine derselben, daß sie sich nicht vom Stuhle erheben konnte, während die andere im selben Augenblicke über ein eigenthümliches Gefühl im Kopfe klagte. Jetzt traten in steigender Reihenfolge die Symptome einer schweren Vergiftung ein. Möglichst rasch beschaffte man lauwarme Milch, warmes Wasser und von den zwei herbeigerufenen Aerzten verordnete starke Brechmittel hatten nur bei der älteren Tochter Erfolg, während bei der Jüngere die Lähmung schon zu weit vorgeschritten gewesen sein muß, so daß eine Reaktion nicht eintrat und das arme Mädchen nach kaum einer halben Stunde seit Beginn der ersten Vergiftungserscheinung, in einem Krampfanfalle verschied. Die älteste Tochter war erst nach Verlauf von 5-6 Stunden außer Lebensgefahr. Die Symptome deuten auf Strichnin=Vergiftung. Wahrscheinlich war der von den beiden Damen gegessene Vogel ein sogenannter Fuchsvogel, d. h. ein zur Vergiftung von Füchsen mit Strychnin präparirter Vogel, wie er bisweilen von Krammetsvogelfängern mit aufgehängt wird, und der durch ein Versehen oder durch Wilddiebe mit unter die gefangenen Vögel gekommen ist.
- Das Capitel: Fort mit Schaden! wird immer größer. In Corbetha wurde die in der Gründerzeit für mehre Million Mark erworbene Glashütte für 200,000 Mark gerichtlich verkauft. (Glück und Glas!), in Mainz eine Rheinmühle für 830 M.. zugeschlagen, die 24,000 Gulden gekostet hat. -
- Ein Glas, in welches kochendes Wasser gegossen wird, springt nicht, wenn zuvor ein silberner Löffel in das Glas gethan wurde. Eine Erklärung darüber weiß man nicht.
- Wer hat die Schinken? fragt man in Hof. Es war nämlich ein Transport Schweine angekommen und zwei Schweine waren erdrückt und wurden bei Seite gelegt. Als man sie andern Tags fortschaffen wollte, waren die Schinken sorgfällig heraustranchirt.
- Zu den Pelzwaarenhändlern in Berlin kam vorige Woche ein Mann, der recht gesund und kräftig aussah und sich die Hände rieb und sagte, es wird kalt, sehr kalt in diesem Winter, zeigen Sie mir Ihre Pelze! - er wählte sich die besten Stücke aus, bezahlte sie baar und ließ sie in seinen Wagen legen, der schon voll war von andern Pelz=
[ => Original lesen: 1879 Nr. 89 Seite 3]waaren. Mit den Worten: kalt, kalt, morjen! fuhr er ab. Die Hiobspost kam aber nach. Der Mann war ein reicher Brauer, bei dem's im Oberstübchen nicht richtig war, seine fixe Idee ist, er müsse erfrieren. Er hatte für 30,000 M. Pelze gekauft und seine Familie hat sie zurückgeschickt und Prozesse angefangen, weil die Händler sie nicht zurücknehmen wollen.
Anzeigen.
Auf Antrag des Schmiedemeisters W. Kühn zu Schönberg ist heute am 12. November 1879, Vormittage 10 1/2 Uhr über das Vermögen desselben das Concursverfahren eröffnet und der Rechtsanwalt Rackow von hier zum Concursverwalter ernannt worden.
Concursforderungen sind bis zum 3. k. Mts. December incl. beim unterzeichneten Amtsgerichte anzumelden.
Zur Beschlußfassung über die etwaige Wahl eines andern Verwalters, über etwaige Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falls über die in §. 120 der Concursordnung erwähnten Fragen sowie zur Prüfung der angemeldeten Forderungen wird Termin auf
Donnerstag den 11. k. Mts. December
Vormittags 10 Uhr,
anberaumt.
Allen Personen, welche eine zur Concursmasse gehörige Sache im Besitze haben oder zur Concursmasse etwas schuldig sind wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Concursverwalter bis zum 3. December 1879 Anzeige zu machen.
Schönberg, den 12. November 1879.
Großherzogliches Amtsgericht.
Zur Beglaubigung
H. Diederich,
Amtsgerichts=Actuar.
In Sachen betreffend den Concurs über den Nachlaß des verstorbenen Schlossermeisters Böttcher zu Schlagsdorf, ist zur Auflösung des Debitwesens auf
Freitag den 21. d. Mts.
Vormittags 10 1/2 Uhr
vor Gericht allhier Termin angesetzt, zu Welchem alle liquidirt habenden Gläubiger hiedurch vorgeladen werden unter dem Nachtheile, daß die auf sie entfallenden, im Termine auszukehrenden Beträge wiederum und zwar auf ihre Kosten ad depositum judiciale werden genommen werden.
Schönberg, den 4. November 1879.
Großherzogliches Amtsgericht.
v. Pentz, Dr. jur.
A. Dufft.
Antragsmäßig soll über das vor Schönberg an der Ratzeburger Chaussee sub Nr. 158 A. belegene Wohnhaus c. p. des Zimmermeisters Chr. Egert allhier ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstück zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf
Sonnabend den 22. November d. J.
Vormittags 11 Uhr
vor das Großherzogliche Amtsgericht hieselbst peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit geladen, daß alle nicht angemeldetem und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 30. Juli 1879.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
A. Dufft.
Die Strecke des Bürgersteigs in der Siemzerstraße vom Hause Nr. 177 bis zum Hause Nr. 208 soll mit einem Klinkertrottoir versehen und die Ausführung dem Mindestfordernden übertragen werden.
Reflectanten können die Bedingungen bei uns einsehen und haben ihre Preis=Offerten pr. []Mtr. bis zum 22. November c., versiegelt, nebst einer Klinkerprobe bei uns einzureichen.
Schönberg, den 13. November 1879.
Der Magistrat.
Am 12. November d. J. wurden nachstehende Nummern der Schützenhausbau=Antheilscheine zur Auszahlung gezogen:
242, 190, 402, 247, 81, 418, 176, 385, 173, 370, 408, 225, 374, 278, 10, 66, 286, 178, 39, 186.
Die Inhaber werden ersucht, gegen Rückreichung des betreffenden Original=Antheilscheins den Betrag baldmöglichst beim Sattlermeister F. Baer zu Schönberg in Empfang nehmen zu wollen.
Schönberg, d. 13. November 1879.
Der Vorstand der Schützenzunft.
Am Dienstag den 11. d. Mts. Nachmittags 12 1/2 Uhr, entschlief sanft nach kurzer Krankheit unsere liebe Mutter, Großmutter und Schwiegermutter die Wittwe Catharine Wigger geb. Renzow in ihrem 78. Lebensjahre. Um stille Theilnahme bitten
die Hinterbliebenen.
Papenhusen, den 12. November 1879.
Die Beerdigung findet am Dienstag den 18. November statt.
Viele Neuheiten!
Weihnachten 1879.
Meinen neu bearbeiteten Catalog über Nürnberger Spielwaaren versende überallhin gratis und franco.
A. Wahnschaffe.
Spielwaarengeschäft en gros & en detail in Nürnberg.
Zur Saison in Kissingen, Brückenstrasse.
Billigste Preise!
Hagelschaden Versicherungs-Verein für Mecklenburg-Schwerin und Strelitz zu Grevesmühlen.
Nach der in heutiger Directorial=Versammlung aufgestellten Berechnung sind in diesem Jahre versichert 2,197,241 Centner Getreide, dessen Werth nach den Preisen vom 15. August und 1. Novbr. d. J. 18,868,792 M. 20 . beträgt.
Für die in diesem Jahre stattgefundenen 108 Hagelschäden sind mit Einschluß der Taxations= und sonstigen Kosten erforderlich 185,212 M. Zur Aufbringung dieser Summe ist der diesjährige Beitrag auf 98 Pfennig pro 100 M. festgesetzt worden.
Nach Vorschrift des § 36 der Statuten wird solches mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß jedem Mitgliede über die Höhe des zuzahlenden Beitrags eine besondere Abrechnung zugehen wird.
Grevesmühlen den 4. Novbr. 1879.
Die Direction.
Rostocker Doppel=Malzbier
nicht allein als gesundes, kräftiges Bier anerkannt, auch von der Sandrock'schen Hof=Apotheke chemisch untersucht, das allen fremden und schädlichen Zusatz ausschließt besonders für Schwache zur Stärkung zu empfehlen, halten auf Flaschen vorräthig und empfehlen
Thede & Schlie - Schwerin.
Den alleinigen Verkauf unserer Flaschenbiere haben wir für das Fürstenthum Ratzeburg dem Herrn W. Holldorff= Schönberg übertragen.
In eine werthvolle, den besten Weizenboden enthaltende Vollstelle des hiesigen Fürstenthums, werden zu Antoni 1880
18,000 Mark
in Pösten von 1500 M. oder 3000 M. auf völlig sichere Hypothek gesucht.
Nähere Auskunft ertheilt
Dufft, Advocat.
Schönberg, den 3. November 1879.
[ => Original lesen: 1879 Nr. 89 Seite 4]Englisches Salz
empfiehlt
C. Schwedt.
Empfehle mein Lager von
Schottischen Kohlen.
C. Schwedt.
Um neuen Mustern von Tapeten Platz zu machen verkaufe ich eine Partie Reste enorm billig.
C. Schwedt.
Es werden Alle, welche an den verstorbenen Hauswirth J. Gerds zu Pogez Forderungen zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, dieselben binnen 4 Wochen bei einem der unterzeichneten Vormünder der Gerds'schen Minorennen anzumelden. Gleichzeitig werden auch Diejenigen, die demselben noch schulden, ersucht, ihre Schuld während gleicher Frist zu berichtigen.
Samkow, den 9. November 1879.
A. Wigger, Schulze.
H. Dierck, Hauswirth.
Man biete dem Glücke die Hand!
400,000 Mark
Haupt-Gewinn im günstigen Falle bietet die allerneueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die Vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 49,000 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell Mark 400,000 speziell aber
1 Gewinn a M. 250,000
1 Gewinn a M. 150,000
1 Gewinn a M. 100,000
1 Gewinn a M. 60,000
1 Gewinn a M. 50,000
2 Gewinne a M. 40,000
2 Gewinne a M. 30,000
5 Gewinne a M. 25,000
2 Gewinne a M. 20,000
12 Gewinne a M. 15,000
1 Gewinn a M. 12,000
24 Gewinne a M. 10,000
5 Gewinne a M. 8000
54 Gewinne a M. 5000
65 Gewinne a M. 3000
213 Gewinne a M. 2000
631 Gewinne a M. 1000
773 Gewinne a M. 500
950 Gewinne a M. 300
26450 Gewinne a M. 138
etc. etc.
Die Gewinnziehung sind planmäßig festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet
1 ganzes Original-Loos nur Mark 6
1 halbes Original-Loos nur Mark 3
1 viertel Original-Loos nur Mark 1 1/2
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beifügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staatsgarantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen in allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 29. November d. J. zukommen zu lassen.
Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.
P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Loosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.
D. O.
Einen Knecht
sucht zu sofort
H. Oldenburg, Bäckermeister.
Außer Cours gesetzte Münzen sowie altes Gold und Silber kauft
H. Kock,
Uhrmacher und Goldarbeiter.
Englisch Salz
empfiehlt
Johs. Kummerow.
Bauerball
zu dem am Mittwoch den 19. d. Mts. bei mir stattfindenden Bauerball erlaube ich mir sowohl die geehrten Hauswirthe als auch meine geschätzten Freunde und Gönner zu gütiger Theilnahme hiermit ergebenst einzuladen.
Schönberg. Gastwirth Boye.
Am Sonntag den 16. November
große Tanzmusik
wozu ergebenst einladet
H. Ebel.
Schlutup, den 8. Novbr. 1879.
Theater in Schönberg.
Im Saale der Frau Köster.
Freitag den 14. November 1879.
Mit vollständig besetztem Orchester des Herrn Musikdirektors Cronas aus Rehna.
Er ist Baron
oder
"Drei Tage aus dem Leben eines Berliner Schusterjungen."
Posse mit Gesang in 3 Abtheilungen.
Auf mehrseitiges Verlangen findet am
Sonntag den 16. d. nochmals die Vorstellung
"Sneewittchen"
Nachmittags 3 Uhr statt.
Abendvorstellung und zwar die vorletzte
"Drei paar Schuhe"
neueste Berliner Lokalposse mit Gesang und Ballet.
Zu beiden Vorstellungen wird Herr Musikdirector Cronas mich m. seiner Capelle unterstützen.
Das Nähere besagen die Zettel.
J. v. Szmuda.
Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 16. November.
Frühkirche: Pastor Kämpffer.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Amtswoche: Pastor Langbein.
Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 57.)
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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