No. 83
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. Oktober
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1878 Nr. 83 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Man darf behaupten, daß sich gegenwärtig das Hauptinteresse der ganzen civilisirten Welt auf die Verhandlungen richtet, die in der Leipziger Straße zu Berlin über den Sozialistengesetzentwurf gepflogen werden. Nächst den deutschen Blättern räumen die englischen, französischen, italienischen und ungarischen Zeitungen den Artikeln über diese Verhandlungen die erste Stelle ein und begleiten die Debatten mit einer Kritik, die theils für, theils gegen das Gesetz ist. Es hat unangenehm berührt, das der "Pester Lloyd", der der ungarischen Regierung nahesteht, ein durchaus abfälliges Urtheil über den Gesetzentwurf abgegeben hat. Man wird sich entsinnen, daß Fürst Bismarck schon zu verschiedenen Malen ein gemeinsames Vorgehen der Regierungen gegen die internationale sozialistische Propaganda angeregt, aber nie das gewünschte Entgegenkommen bei den auswärtigen Mächten gefunden hat; er geht nun seinen Weg allein, woraus das Ausland den Vortheil zieht, die Wirkung der gegen die Sozialdemokratie in Anwendung zu bringenden Kampfmittel beobachten und daraus für sich Lehren für die Zukunft ziehen zu können.
Der Reichskanzler soll eine Enquete der deutschen Arbeitsverhältnisse ins Werk zu setzen beabsichtigen, an der sich Arbeiter betheiligen sollen, um so eine Grundlage für die Beurtheilung zu gewinnen, ob und wie es zu ermöglichen wäre, von Staats wegen eine Besserung der Lage der Arbeiter anzubahnen.
Die Stellung des Marineministers von Stosch soll, wie verschiedene Blätter melden, erschüttert sein und würde sein Bleiben oder Gehen von dem Ausgange der Kriegsgerichtsuntersuchungen über den Untergang des "Großer Kurfürst" und der Affaire Werner abhängen.
In den Berathungen des Bundesraths soll, nach Erledigung der Sozialisten=Vorlage eine längere Pause eintreten. Erst Anfangs December wird der Bundesrath wieder zusammentreten, um den Reichshaushalts=Etat und die für die nächste ordentliche Session des Reichstags bestimmten Vorlagen zu berathen.
Bei der in zweiter Lesung fortgesetzten Berathung des Sozialistengesetzentwurfs wurde der § 6 der Vorlage vom Reichstage abgelehnt. Die "Tribüne" hofft nun, die dadurch im Gesetz entstandene Lücke werde zweifellos bis zur dritten Lesung dadurch wieder ausgefüllt werden, daß der fortgefallene Paragraph und die dazugehörigen Bestimmungen als ein besonderer Antrag werden wieder angebracht werden. Es ist gegründete Aussicht vorhanden, daß die Conservativen, sofern dieselben noch einige Amendements zu den folgenden Paragraphen durchsetzen, für die Commissionsfassung des § 6 stimmen werden.
Nach dem Reichstage über den Spielkartenstempel müssen vom 1. Januar k. J. ab alle im Gebrauche befindlichen Spielkarten, auch die älteren, schon früher erworbenen, den Reichsstempel tragen, so daß der frühere Landesstempel keinen Schutz mehr gewährt. Dagegen erfolgt die Umstempelung der bereits mit dem Landesstempel versehenen Karten unentgeltlich. Die Bestimmung wird namentlich von den Inhabern öffentlicher Lokale genau zu beachten sein.
Frankreich. Einer der eifrigsten Vorkämpfer des französischen Ultramontanismus, der Bischof Duponloup von Orleans ist am Freitag Abend während er auf einer Reise nach Rom begriffen war, in Laincy plötzlich verstorben. In politischer Beziehung galt er während des Kaiserreichs für einen Orleanisten, in neuerer Zeit aber war er mehr Bonapartist, nachdem er sich 1873 vergeblich bei dem Grafen Chambord bemüht hatte, daß dieser die dreifarbige Fahne annehmen soll. Duponloup wurde 1802 geboren.
In Chartellerault wurde in Folge zahlreicher Klagen das Brod der Armee einer Prüfung unterworfen und dann das aufgespeicherte Mehl in den Fluß geworfen. Eine Untersuchung wurde befohlen; hoch angestellte Persönlichkeiten sollen compromittirt sein.
Der berüchtigte Communard Eugene Vernesch ist am vorigen Mittwoch gestorben. Er war seiner Zeit in comtumaciam zu Tode verurtheilt worden und hielt sich abwechselnd seitdem in der Schweiz und England auf. Das "Vernesch=Journal", welches er in England herausgab, war ein Skandalblatt niedrigsten Ranges, in dem er Mord und Brand predigte.
England. In der Angelegenheit des Conflicts mit Afghanistan weht schon wieder ein friedlicherer Wind. In Peschawur ist ein aus Kabul vom 6. d. M. datirtes Schreiben des eingeborenen Abgesandten eingelangt, den der Vicekönig nach Afghanistan entsendet hatte; dieses Schreiben besagt, der Gesandte habe Erlaubniß erhalten, Kabul zu verlassen und werde eine Antwort des Emirs auf das Schreiben des Vicekönigs von Indien, Lord Lytton, überbringen. Der Inhalt der Antwort des Emirs sei ihm nicht bekannt. Allerdings hat der Emir nahezu zwei Jahre mit der Beantwortung des Schreibens gewartet.
Belgien. Die Regierung wird den Kammern demnächst einen die Reformen auf dem militärischen Gebiete betreffenden Gesetzentwurf vorlegen, wonach alle jungen Leute verpflichtet sind, entweder in der activen Armee oder in der Reserve zu dienen, die Dienstdauer in der Reserve würde 8 Jahre betragen. Die Stellvertretung würde mit der Beschränkung aufrecht erhalten werden, daß die durch die Conscription zum Eintritt in die active Armee Verpflichteten zwar einen Stellvertreter stellen können, desungeachtet aber für ihre Person zur Reserve übertreten.
Italien. Die Regierung hat sich zufolge des außerordentlichen Ueberhandnehmens des Schleichhandels an der Schweizer Grenze veranlaßt gesehen, ein Bataillon Infanterie nach Como zu entsenden, welches die Zollwächter in ihren Funktionen zu unterstützen haben wird.

[ => Original lesen: 1878 Nr. 83 Seite 2]

Rußland. In Moskau hat ein Arbeitertumult stattgefunden, welcher entgegen den beschwichtigenden Meldungen der russischen Journale große Dimensionen angenommen zu haben scheint. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Tumultuanten zu den Sozialistenführern in Beziehungen standen.
Neustrelitz, 12. October. Aus zuverlässiger Quelle können wir mittheilen, daß die von einigen Zeitungen gebrachte Nachricht der diesseitige Reichstags=Abgeordnete von Dewitz=Cölpin habe sein Mandat bereits niedergelegt, unwahr ist. Herr v. Dewitz hat auch nicht die Absicht es zu thun. Die von der Reichstags Commission empfohlene Beanstandung der Wahl des Herrn von Dewitz wird in dieser Session voraussichtlich überhaupt nicht mehr zur Verhandlung kommen, da der Reichstag jetzt Wichtigeres zu thun hat, als sich mit solchen unbedeutenden Angelegenheiten zu beschäftigen.
- In Oesterreich giebt es nach der letzten Zählung 183 Männer und 229 Frauen, die über 100 Jahre alt sind.
- Wie in Posen und Pest, gab's auch in der Synagoge in Nürnberg am Versöhnungstage einen Unfall. Von einer Säule löste sich die steinerne 30 Pfund schwere Verkleidung ab und stürzte mit Gepolter in die Frauen=Gallerie; die betr. Stelle war zum Glück unbesetzt. Man wird ordentlich ängstlich; zürnt der Gott Israels? oder sind die Synagogen baufällig?
- Daß sich die Herren Offiziere, incl. der Reservelieutenants, nicht immer die ärmsten Mädchen aussuchen, lehrt eine Hochzeit vom 26. - 29. v. M. zu Ittenheim, wo 400 eingeladene Gäste durch Vermittlung von 3 Köchen, 10 Kochfrauen und 30 Kellnern 2 Ochsen, 2 Kälber mehrere (?) Schweine und Schafe fast ganz, 50 Hasen, 100 Hühner, 100 Enten, 80 Tauben und 2 Ctr. Fische aber ganz aufzehrten. Der Strom von Wein begeisterte den Dichter Daniel Hirtz zu 2 sinnigen Trinksprüchen in elsässischer Mundart. Abends großes Feuerwerk, bis Morgens Tanz am 2 Tag Pferderennen u. s. w.
- Mit wahrem Jubel drücken die Französischen Blätter aus der Rede des Fürsten Bismarck diejenige Stelle ab, in der er dem Französischen Charkter und der Zufriedenheit im Gegensatz zu der deutschen "Unzufriedenheit" ein Loblied singt. Mit stolzem Selbstbewußtsein fügt ein Pariser Blatt den Worten des Fürsten Bismarck hinzu: ". . . . und er ist ein Deutscher, der das spricht und dieser Deutsche ist sogar der Fürst Bismarck selbst!" . . . . .
- Während der Reichstagssitzung vom 11. d. trat auch der Abgeordnete Graf Moltke, anscheinend vollständig wieder hergestellt, in den Sitzungssaal ein und wurde lebhaft begrüßt.
- Gambetta hat seine Rundreise wieder angetreten und fährt fort, in den bedeutenderen Städten Reden zu halten, worin er die Nothwendigkeit der Wahl der republikanischen Senatoren betont, um die Ruhe des Landes zu sichern.
- Eine splendide Gerichtsverhandlung. Es wird wohl selten vorkommen, daß eine Gerichtsverhandlung damit beginn, daß Champagner geholt wird. Dieser unerhörte Fall hat sich vor Kurzem bei einem österreichischen Gerichte zugetragen. "Holen Sie Champagner" so lautete der Auftrag des Strafrichters an den Amtsdiener, und der Champagner wurde richtig geholt. Es erschien ein gewisser Karl Champagner, der beschuldigt war, eine Lampe aus dem Zimmer eines Hotels gestohlen zu haben. Das Gericht fand, daß ein Champagner, welcher sich so weit vergißt, im Hotel auf eigene Faust Allotria zu treiben, noch mindestens drei Tage eingelagert werden müsse, und verurtheilte den Angeklagten zu einer dreitägigen Arreststrafe.
- Ein kleines Mädchen sieht aufmerksam zu, wie der Papa Austern ißt.
Aber Papa, warum riechst Du denn immer an den Austern, eh' Du sie ißt.
"Nun ich muß sehen ob sie faul sind?"
Aber, Papa, kannst Du denn das nicht schmecken?
- "Schalk" fragt einen Herrn in Leipzig: Was ist Ihr Urtheil über R. Wagners Götterdämmerung? - Es ist eine großartige Musik, die man öfter hören muß, aber zum zweiten Mal höre ich sie nicht an.


Anzeigen.

Der am 21. October 1817 geborene Ludwig Ernst Adolph Buschow, ein ehelicher Sohn des wailand Küsters Heinrich Buschow und der Catharina Margaretha Buschow geb. Wenk zu Schönberg, ist seit dem Jahre 1848 für verschollen erklärt.
Sein Vermögen ist nach Bestellung eines curator absentis gerichtlich verwaltet und betrug Ostern 1878 3037 M. 54 Pfennig (Mecklenburg).
Auf den zulässig befundenen Antrag des Curators, Hufschmied Draeger allhier, wird der Ludwig Ernst Adolph Buschow, hierdurch edictaliter geladen, binnen zwei Jahren a dato, spätestens aber in dem auf

den 22. October 1880,
Vormittags 11 Uhr,

vor hiesigem Gerichte anberaumten Termine uns von seinem Leben und Aufenthalte Nachricht zu geben, widrigenfalls auch die Substanz seines Vermögens seinen nächsten Verwandten, als:

1) dem Schneidermeister Carl Buschow in Cincinati,
2) der Wittwe Friederike Schröder geb. Buschow in Schönberg,
3) dem Schneidermeister Heinrich Buschow hieselbst,
4) dem Privat=Copiist Chr. Buschow allhier und
5) dem Chausseegeld=Einnehmer Wilhelm Buschow zur Hebestelle bei Neustrelitz,
für anheim gefallen erklärt werden soll.
Schönberg, den 25. October 1878.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Auf Instanz einer Gläubigerin soll die zu Lüdersdorf belegene Halbstelle c. p. des wailand Halbhufners und Zieglermeisters August Winkenwerder daselbst öffentlich meistbietend verkauft werden.
Demgemäß wird der Verkaufstermin auf

Freitag, den 22. November d. J.
Vormittags 12 Uhr

der Ueberbotstermin auf

Freitag, den 13. Dezember d. J.
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Justizamte anberaumt, zu welchem Kaufliebhaber hiemit geladen werden.
Zur endlichen Regulierung der Verkaufsbedingungen steht sodann ein Termin auf

Freitag, den 25. October d. J.
Vormittags 11 Uhr

an, zu welchem dem für die Winkenwerder'sche Halbstelle bestellten Sequester und den Erben des verstorbnen Halbhufners und Zieglermeisters August Winkenwerder, sowie dessen Gläubigern das Erscheinen hiedurch freigelassen bleibt.
Der Entwurf der Verkaufsbedingungen kann 14 Tage vor dem Verkaufstermin auf der Justizamts=Registratur eingesehen werden, auch sind dieselben gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten und wird aus selbigen hierher bemerkt, daß die Conventionalpoen 3000 Mark beträgt, die eine Hälfte des Kaufgeldes bei der Tradition des Grundstücks, unter An= und Abrechnung der Conventionalpoen, die andere Hälfte desselben zu Ostern 1879 zu entrichten ist mit Zinsen à 4 % vom Tage der Uebergabe an.
Gleichzeitig wird zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu verkaufende Grundstück zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwaigen Prioritäts=Ausführung ein Termin auf

Freitag, den 22. November d. J.,
Vormittags 11 Uhr

angesetzt, zu welchem die nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommenen Gläubiger bei Strafe der Abweisung und des Ausschlusses hiedurch geladen werden.
Schönberg, den 26. August 1878.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


[ => Original lesen: 1878 Nr. 83 Seite 3]

Am Dienstag den 22. d. Mts. Vormittags 11 Uhr sollen beim Gastwirth Spolert zu Baek

2 Arbeitspferde

öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Schönberg den 14. October 1878.

Staack, Executer.     


Am 14. d. M. starb plötzlich und unerwartet am Typhus im Alter von 29 Jahren, unser geliebter Sohn Johannes, Sergeant der 5. Comp. Inf.=Reg. Nr. 76.
Um stille Theilnahme bitten die tief betrübten Eltern

J. Friederichs und Frau geb. Niehus.     


Herzlichsten Dank Allen, die unserm lieben Vater auf dem letzten Lebenswege begleiteten, insbesondere den Sängern, deren unerwarteter Grabgesang die Härte des Begrabens linderte.

Die Familie Vogel.     


Die Schulgelderhebung

findet in den nächsten beiden Wochen - vom 21. October bis 2. November - statt; die Termine für die einzelnen Klassen werden in der Schule bekannt gemacht.

J. Wegner,                 
beauftragter Erheber.     


  Magenbitter      Bei der
jetzigen Jahreszeit
empfehlen als gesundestes Genußmittel den von den angesehensten Aerzten unserer Zeit besonders bei Schwäche der Verdauungen empfohlenen Magenbitter, genannt L'estomac, von Dr. med. Schrömbgens, prakt. Arzt in Kaldenkirchen (Rheinpreußen).
  Magenbitter  

Zu haben in der Niederlage von Herrn J. Ludw. D. Petersen in Schönberg.


Für die zahlreichen Glückwünsche zu unserer silbernen Hochzeitsfeier sagen wir allen Gratulanten unseren besten Dank.
Schönberg, den 14. October 1878.

F. Stüve und Frau,     
geb. Knabe.            


Breitestraße 804.      Friedr. Matz,      Breitestraße 804.
Lübeck.
Lager von
Tapeten und Decorationsgegenständen,
Rouleaux,
Gold- und Politurleisten,
Teppichen und Cocosmatten,
Wachstuch und Ledertuch.


fein fein Melang-Caffee
gebrannt und gemahlen
                                                    empfiehlt
                                                    C. Schwedt.


Wohlschmeckende Amk. Butter.
                                                    empfiehlt
                                                    C. Schwedt.


Am Sonnabend v. W. ist neben meiner Tannen=Holzkoppel ein dort lagernder tannen Buschhaufen in Brand gesteckt. Wer mir den Thäter zur gerichtlichen Bestrafung namhaft macht, erhalt 2 Mark Belohnung.

Käther Voss in Teschow.     


Einem geehrten Publikum erlaube ich mir die ergebene Anzeige, daß ich jetzt mit meinem Laden complett eingerichtet bin und empfehle mich mit allen Drechslerwaaren, (namentlich allen Sorten Pfeifen), wie auch zu allen Drechslerarbeiten, bei billiger und prompter Bedienung.

Schönberg.                                                     Drechsler Holst.


Singer Trade Mark
Die Nähmaschinen
von der
Singer Manufacturing Co., New-York,
erste und grösste Nähmaschinen-Fabrik der Welt,

haben sich durch ihre Leistungsfähigkeit, Güte und Dauer als die Vorzüglichen aller Nähmaschinen bewährt und wird dieses nicht nur von allen Käufern und unparteiischen Sachverständigen anerkannt, sondern auch durch mehr als hundert der höchsten Ehrenpreise, ganz besonders aber durch den sich mit jedem Jahre vergrößernden Absatz bestätigt, welcher sich im letzen Jahre allein auf

282,812 Maschinen

oder mehr als die Hälfte der Gesammt=Nähmaschinenfabrikation Amerika's belief.
Jede Original=Singer=Nähmaschine trägt nebenstehende Fabrikmarke, sowie die Firma "The Singer Manufacturing Co." und ist von einem mit meiner Unterschrift - G. Neidlinger - versehenen Garantieschein begleitet; alle sonst unter dem Namen "Singer" angebotenen Nähmaschinen sind nachgemachte.
Im Interesse des Publikums und um es Jedem, selbst dem Unbemittelsten zu ermöglichen, sich eine Original=Singer=Nähmaschine anzuschaffen, werden dieselben ohne Preiserhöhung gegen wöchentliche Zahlungen von Mark 2 - abgegeben, sowie alte oder nicht zweckentsprechende Maschinen aller Systeme in Zahlung angenommen.

G. Neidlinger, Lübeck, Sandstraße 1002.
General-Agent der Singer Manufacturing Co., New-York.


Der Elfenbein-Kornblumen-Kaiserschmuck
Erstes Exemplar von I. Maj. der Kaiserin angenommen und erworben.

Gegen Nachbildung gesetzlich geschützt (Reichsanzeiger sub 1203), bestehend aus blauer Kornblume auf weißem und auch auf schwarzem Untergrunde (runde Form).
Brosche und Knöpfe in Etui 15 Mk., dito mit Ohrgehänge 20 Mk. Einzeln in Cartons Brosche 6 Mk., Knöpfe 6 Mk., Medaillon 9 Mk.
Nur allein zu beziehen beim Fabrikanten desselben

E. Lincke, Elfenbeinwfbrk., U. d. Linden 44, früher Jäger=Str. 45.
Kaiserbrosche, weißes Kaiser=Portr. auf schwarzer Platte 3 Mk.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 83 Seite 4]

Großherzogliches Hoftheater in Schwerin.

Die wegen Unpäßlichkeit mehrerer Opern=Mitglieder am 13. d. M. unterbliebene Extra=Aufführung des

"Siegfried"

für auswärtige Besucher, findet nunmehr am

Sonntag den 20. October 1878.

statt. Der Verkauf der Fahr= und Theaterbillets wird bis Freitag, den 18. d. M., Abends 7 Uhr fortgesetzt. Die bereits gelösten Theater= und Eisenbahn=Billets behalten für den 20. October Gültigkeit, sowie die früher veröffentlichten Bestimmungen gleichfalls maßgebend bleiben. Anfang der Vorstellung präcise 5 Uhr. Ende 10 Uhr. Die Ablassung des Extrazuges für die Rückfahrt von Schwerin erfolgt Abends 11 Uhr.
Schwerin, den 14. October 1878.

Großherzogl. Hoftheater=Intendantur.


Zum Einsetzen künstlicher Zähne wie ganzer Gebisse nach der neuesten Methode, plombiren und reinigen der Zähne, empfiehlt sich

hochachtungsvoll     
R. Kanus.             

Rehna, Markt Nr. 7.


Man biete dem Glücke die Hand!
375,000 R.-Mark

Haupt-Gewinn im günstigsten Falle bietet die allerneueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 42,600 Gewinne zur sichern Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell R.-M. 375,000 speciell aber

1 Gewinn à M. 250,000
1 Gewinn à M. 125,000
1 Gewinn à M. 80,000
1 Gewinn à M. 60,000
1 Gewinn à M. 50,000
2 Gewinne à M. 40,000
1 Gewinn à M. 36,000
3 Gewinne à M. 30,000
1 Gewinn à M. 25,000
5 Gewinne à M. 20,000
6 Gewinne à M. 15,000
1 Gew. à M. 12,000
23 Gew. à M. 10,000
4 Gew. à M. 8,000
31 Gew. à M. 5,000
74 Gew. à M. 4,000
200 Gew. à M. 2,400
412 Gew. à M. 1,200
621 Gew. à M. 500
700 Gew. à M. 250
28015 Gew. à M. 138
etc. etc.
Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet
1 ganzes Original-Loos nur Mark 6
1 halbes Original-Loos nur Mark 3
1 viertel Original-Loos nur Mark 1 1/2.
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 15. November d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.

D. O.          


Allgemeine Gesellen-Krankenkasse.

Wegen der Wahl eines Altgesellen findet am Sonntag den 20. October Nachmittags 4 Uhr im Lokale des Herrn Gastwirth J. Krüger hieselbst eine Versammlung statt, wozu die Mitglieder freundlichst eingeladen werden.

Schönberg.                                                     Der Vorstand.


Alle Diejenigen, welche noch Forderungen an dem Nachlasse des verstorbenen Schlächtermeister D. Stockfisch hieselbst haben, werden hierdurch aufgefordert, sich bis zum 20. d. M. bei den Unterzeichneten zu melden.
Gleichzeitig ersuchen wir die zum Nachlasse gehörenden Rückstände bis zum genannten Tage zu berichtigen.
Schönberg den 7. October 1878.

C. Schultze.          Chr. Rieckhoff.
als Vormünder.


     Gekochte Mettwurst,
     Bier=Wurst,
     frische Leberwurst

empfiehlt
                          H. Soltmann,
                          Schlachtermeister in Schönberg.


Uhren mit neuem Aufzug
für Reisende, Militär, Jäger etc.

Für den ausnahmsweise billigen Betrag von 12 Mark versenden wir eine

schöne und gute Uhr

mit sehr practischem Aufzug, Cylinder=Werk, 6 Rubinen. Das Gehäuse aus feinem gelben Metall Gold nachahmend, oder aus feinem weißen Metall Silber nachahmend.
Dito, Damen=Uhren, kleines Format, 15 Mark. Muster gegen Nachnahme. Bestellungen von gewisser Bedeutung erhalten angemessenen Disconto und Termin.
P. S. In Silber fein, klein oder großes Format 20 Mark.

     Joannot Perret
     Uhren-Fabrik
     Faoug, Canton Waadt (Schweiz).


Hiemit mache ich die Anzeige, daß ich mir von heute ab 1 einspänniges Fuhrwerk angeschafft und alles Fahren, Eggen und Pflügen, sowie Lohnfuhrwerk auch leihweise dasselbe stets zur gefl. Benutzung bereit halten kann.

Schlauentrifft.                                                     J. Peters.


Eine Brille in schwarzem Futteral ist gefunden. Der Eigenthümer kann dieselbe gegen Erstattung der Insertionskosten empfangen von

Schönberg.                                                     C. Bartold.


Theater in Schönberg.
Kösters Hotel.

Freitag den 18. October (1. Vorstellung im Abonnement): Die Frau im Hause, Lustspiel in 3 Akten von A. P. - Hierauf: Durch die Karten, Lustspiel in 1 Akt von Maria Günther.
Sonntag den 20. October: Die böse Stiefmutter, Familienbild in 1 Akt von G. zu Puttlitz. - Hierauf: Das erste Mittagessen, Lustspiel in 1 Act von Carl Görlitz. - Dann folgt: Eva im Paradiese, Original=Lustspiel in 1 Akt von F. W. Weihe. - Zum Schluß: Eine vollkommene Frau Lustspiel in 1 Akt, von C. Görlitz.


Kirchliche Nachrichten.

Sonntag den 20. October.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen17 M -Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.
Roggen12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Gerste12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Hafer12 M -Pfennig  bis 12 M 50Pfennig.
Erbsen12 M 50Pfennig  bis 18 M -Pfennig.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD