[ => Original lesen: 1878 Nr. 54 Seite 1] Politische Rundschau.
Deutschland. Am Jahrestage der Schlacht von Königgrätz (3. Juli) hat Kaiser Wilhelm zum ersten Male nach dem Attentate wieder seine General= und Flügeladjutanten empfangen, auch seinen militärischen Oberrock wieder angelegt.
Der Reichskanzler hat die bekannten Vorschläge wegen Ausführung der Tabacksenquete mit einem längeren Schreiben begleitet, worin mit besonderem Nachdruck auf folgenden Besteuerungsmodus hingewiesen wird. "Einführung einer hohen Eingangssteuer, feste Abgrenzung (Kontingentirung) des inländischen Tabackbaues, Erhebung der Steuer von inländischem Produkt nebst Verauctionirung des zum Naturalwerth vom Reich zu übernehmenden Erzeugnisses. Der hohe Eingangszoll einerseits und andererseits die Entlastung des inländischen Marktes durch theilweisen Verkauf des inländischen Produkts zur Ausfuhr, soll nach der Berechnung des Reichskanzlers einen Gewinn abwerfen, welcher die erstrebte Mehreinnahme vollständig sichern würde. Die Ausführung dieses Vorschlages würde, namentlich nach der Ansicht des preußischen Finanzministers Hobrecht, nahezu die gleichen Erträgnisse geben, wie das Tabacksmonopol.
Die Bundesraths=Ausschüsse für Zölle u. s. w. sowie für Handel und Verkehr haben sehr umfassende Ausführungs=Bestimmungen zu dem Gesetze über den Spielkartenstempel bei dem Bundesrathe beantragt, welche sich sowohl auf die Stempelung der Karten beziehen , als eine Instruktion für die Erhebung, Verrechnung des Spielkartenstempels betreffen.
In der "Fr. Presse", dem Berliner Blatt der Sozialdemokraten, findet sich ein Beitrag für die Wahlagitation verzeichnet mit dem Motto: "Es muß noch mehr ges-gesammelt werden!" Auch ein Mensch von dem Bildungsgrade eines Hödel wird sofort statt "gesammelt" geschossen lesen. Und ein Blatt, wie die "Fr. Pr." hat noch die Unverschämtheit, die Verantwortlichkeit für die meuchelmörderischen Versuche vom 11. Mai und 2. Juni von sich abzulehnen, während es in gleichem Athem zum Weiterschießen auffordert!
Nach einer Verfügung der deutschen Admiralität soll bei der Ausrüstung von Schiffen unter gleichen Verhältnissen der Beschaffenheit und des Preises den deutschen Kohlen unbedingt der Vorzug vor den fremdländischen gegeben werden.
Von Kiel aus versendet das aufgelöste Commando der Panzerfregatte "Großer Kurfürst" gegenwärtig die von demselben ausgestellten Todtenscheine der mit dem genannten Schiff gebliebenen Mannschaften.
Der frühere Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika, Grant, der in Berlin zum Besuch war, wurde von den kronprinzlichen Herrschaften und der offiziellen Welt aufs Zuvorkommendste aufgenommen. Am 3. Juli hat er mit seiner Gemahlin Berlin wieder verlassen und sich am 6. d. über Lübeck nach Schweden und Norwegen begeben.
Trotz der freundlichen Worte und Gesichter während der Pariser Ausstellung grollt es doch noch immer tief im Herzen Frankreichs gegen Deutschland. Bei dem am 30. Juni in Paris veranstalteten Nationalfeste hatten sich die großen Hotels und Magazine reich mit den Bannern aller Nationen geschmückt; nur die deutsche Fahne war es, die überall durch ihre Abwesenheit glänzte. Tags darauf verstieg sich der "Figaro" zu dem beachtenswerten Ausspruch: Das gestrige Fest zeigt uns den Weg, den wir einzuschlagen haben. Das Wort: Pax (Friede), geschrieben auf die Läufe unserer Gewehre, ist die wahre Gewähr unserer jetzigen und zukünftigen Größe. Damit ist auch wohl mehr gemeint als gesagt.
Amerika. In Washington herrscht in militärischen Kreisen Besorgniß, daß sich der gegenwärtige Krieg mit den Indianern auf alle Stämme derselben ausdehnen werde.
Australien. Auch dieser ferne Erdtheil will seine Weltausstellung haben. Im Jahre 1880 soll eine solche, wie beschlossen wurde, in Melbourne stattfinden; die Einladung zur Einreichung von Bauplänen für das Ausstellungsgebäude sind bereits erlassen, auch der für die Ausstellung erforderliche Platz ist schon gemiethet. Ob sich Europa daran betheiligen wird?
Vom Congreß. Die 13. Sitzung des Congresses hat sich mit der Frage wegen der Forderungen Griechenlands beschäftigt. Ob diesem Lande die Insel Kreta zufallen wird, ist noch nicht bestimmt, noch gewinnt es den Anschein, als ob England selbst nicht übel Lust hätte, die herrliche Insel an sich zu nehmen. Dagegen wurde die Gerechtigkeit der griechischen Forderungen wegen Grenzregulirung anerkannt: dadurch würden einige Landstreifen an Griechenland kommen. Eine gewisse Schwierigkeit und hoffentlich die letzte hat die Frage wegen des Gebiets von Batum gemacht, das Rußland laut des Friedensvertrages von St. Stefane für sich beansprucht. England hat seine Bedenken dagegen, wird aber vielleicht unter der Bedingung einwilligen, daß Rußland sich verpflichtet, die Stadt und Hafen von Batum nicht zu besetzen. - Ein anderer Vorschlag ging dahin, Batum solle weder der Türkei verbleiben, noch an Rußland fallen, sondern eine freie Stadt werden. Montenegro hat ebenfalls einen Gebietzuwachs erhalten, darunter die Festung Niksit, die in dem montenegrinischen Feldzuge eine so bedeutende Rolle spielte.
Rumänien muß sich in sein Schicksal finden; der Congreß hat die Rückgabe von Russisch=Bessarabien an Rußland gutgeheißen und als Entschädigung dafür die Dobrudscha gegeben. Die rumänische Kammer hat in geheimer Sitzung beschlossen, die Delegirten Rumäniens von Berlin abzuberufen und in der That sind die Herren Bratianu und Cogalniceano am Freitag Nachmittag von Berlin abgereist, ohne ihre Zustimmung zu den Congreßbeschlüssen ertheilt zu haben, welcher Umstand natürlich bedeutungslos ist.
Londoner Blätter berichten aus der Sitzung des Congresses vom 1. Juli: Die türkischen Vertreter besprachen sich halblaut mit einander. Fürst Bismarck, der bereits zu seinem Präsidentenstuhl getreten war, rief ihnen ein lautes "Pst!" zu, worauf Karatheodory, der bleich gewogen war, mit beben=
[ => Original lesen: 1878 Nr. 54 Seite 2]der Stimme dem Fürsten antwortete: "Hoheit die Vertreter der hohen Pforte sind nicht dazu da, Ihre üble Laune zu ertragen!" Der Zwischenfall hatte keine weiteren Folgen und Fürst Bismarck war während der Sitzung viel weniger nervös als sonst.
Schönberg. Bei dem gestern stattgefundenem hiesigen Königschußfeste, das dem Programm entsprechend verlief, wurde der Bürstenfabrikant Licht Abends als diesjähr. Schützenkönig proclamirt.
- Die Marschallin Mac Mahon und die Exkönigin Isabella von Spanien - die zu Ehren des Schah bekanntlich ein großes Diner veranstaltet hatten - haben beide dieser Tage ein mehr als lebensgroßes Portrait des Schah von Persien erhalten, das nach einem kleinen Bilde im Auftrage des Schah in Paris vergrößert worden ist. Der Schah trägt sich unter anderen Neuerungen, die er in Tiflis zu machen gedenkt, mit der Absicht, die Photographie einzuführen, die er auf seinen Reisen durch Europa kennen gelernt hat und die bisher den Vorschriften des Islams entsprechend , in Persien unbekannt war. Der Islam verbietet nämlich die Abbildung lebender Wesen. Der Schah indeß will versuchen, diese Bestimmung als nicht bindend, als ein Vorurtheil hinzustellen und zwar dadurch, daß er seine eigene Photographie an verschiedenen öffentlichen Orten nach seiner Rückkehr ausstellen lassen wird. In gleichem Sinne hat er Münzen mit seinem Bildnisse prägen lassen, während bisher alle orientalischen Münzen nur die Namenszüge der Herrscher getragen haben. Die ersten Persischen Goldmünzen mit dem Bildniß des Schah - ungefähr in der Größe der Zehnmarkstücke - haben kürzlich die Münze in Teheran verlassen.
- Nobiling ist in der abgelaufenen Woche wiederholt von einzelnen der ersten Richter auf seinem Krankenlager beobachtet worden. Die Aerzte bemühen sich auch heute noch täglich, den Verbrecher am Leben zu erhalten, und womöglich vernehmungsfähig zu machen.
- Der unermüdliche Amerikaner Eddison hat wieder ein neues Instrument erfunden, durch dessen Anwendung schwerhörige Personen in den Stand gesetzt werden, den leisesten Ton deutlich zu vernehmen. Man benutzt das von dem Erfinder Megaphon genannte Instrument gerade so wie der Kurzsichtige das Opernglas. Wie dieses an das Auge, wird jenes an das Ohr gelegt, so daß das daran befindliche Röhrchen das Ohr berührt. Jeder Ton kann dadurch, wenn nöthig, 50mal verstärkt und ein schwaches Flüstern auf eine Entfernung von 300 Fuß deutlich gehört werden. Der Schall läßt sich für das Ohr in derselben Weise reguliren, wie die Sehkraft mittelst des Fernrohres für das Auge.
- In Prag haben die Väter der Stadt den Kampf mit einem Riesen aufgenommen, der überall zu viel Staub aufwirbelt - mit der Schleppe. - Ein Mitglied der Stadtverordneten brachte unter erschöpfender Begründung Namens aller Dulder den Antrag ein, den Gegenstand der Sanitäts=Section zuzuweisen, damit diese an das Humanitätsgefühl der Damenwelt appellire und, wenn auch das nichts helfe, jede Schleppe mit einer Steuer von 20 Gulden zu belegen. Das Collegium trat dem Antrage unter großer Heiterkeit einstimmig bei.
- Wetttanzen. Aus Newyork wird der "N. Pr. Ztg." geschrieben: Während das Geschäft des Wettlaufens und Dauerlaufens hier noch immer blüht, ist nun auch noch die Thorheit des Wetttanzens hinzugekommen. Der französische Tanzlehrer Cartier tanzte 12 Stunden. Samuel Barron, Amerikaner, mußte zur Ehre der Nation dem Franzosen die Palme streitig machen und tanzte 14 Stunden, unter hellem Jubel des Volkes, das ihn auf seinen Schultern nach Hause trug. Darauf antwortete Cartier mit 15 Stunden, und so wird es fortgehen, bis sich einer der Thoren zu Tode getanzt hat. Was will man mehr? Wir nähern uns rasch den Zuständen, die Gibbon so drastisch schildert in seiner Geschichte vom Untergange Roms.
- Graf Andrassy entging nach der letzten Congreßsitzung mit genauer Noth und nur durch die Kunst seines Kutschers einer drohenden Gefahr. Sämtliche Bevollmächtigte haben das Reichskanzler=Palais bereits verlassen. Graf Andrassy's Equipage verläßt als letzt den Hof; aber in demselben Augenblick, wo sie durch das Thor fährt, kommt von den Linden her ein schwerer Rollwagen. Ein Zusammenstoß scheint unvermeidlich. Der Kutscher reißt mit Gewalt die schon nach links biegenden Pferde nach rechts. Die Equipage schleudert stark, aber die drohende Deichsel des Rollwagens ist glücklich passirt. Aufathmend schaut die umstehende Volksmenge der eilig davonrollenden Equipage nach.
- Der Rentier G. in der Mohrenstraße zu Berlin hatte vor einigen Tagen von seinem Bankier 10,000 Mark erhoben und das in Bankscheinen empfangene Geld in seiner Brieftasche aufbewahrt. Auf dem Rückwege nach seiner Wohnung benutzte Herr G. eine Droschke, in welcher er die Summe nochmals nachzählte, dieselbe richtig fand, worauf er die Brieftasche wieder einstecke Gleich darauf hielt der Wagen, der Rentier bezahlte, ohne sich eine Marke geben zu lassen, den Kutscher und ging hinauf in seine Wohnung, wo er die Brieftasche, ohne ihren Inhalt nochmals zu untersuchen, in seinem Schreibtisch verwahrte. Nach etwa einer Stunde klingelt's beim Rentier. Das Dienstmädchen öffnet die Thür und ein Droschkenkutscher fragt: "Hören Se, wohnt hier nich een Herr, der uf een Ooge een bisken schielt mit eenem rothen Bart und eene Quatschneese? Wie er heeßt, weeß ick nich." Das Mädchen mußte zugeben, daß das Signalement auf ihren Herrn genau passe. Letzterer wurde herbeigerufen und Kutscher und Passagier der letzten Fahrt standen sich gegenüber. "Hören Se, lieber Mann," sagte Ersterer, "wir sind vor 'ne Stunde zusammen gefahren. Haben Se in meine Droschke nischt verloren? Sehen Se man nach, ob Ihnen keen Geld nich fehlt." Der Rentier zählte den Inhalt seiner Brieftasche durch: "In der That, es fehlen mir fünfhundert Mark." "Na, dann nehmen Sie sie man zurück," erwidert gelassen der Rosselenker, indem er das Werthpapier in diesem Betrage, sorgfältig zusammengefaltet, aus seiner Tasche zieht. "Sie haben sie ja in meine Droschke liegen lassen." Der ehrliche Droschkenkutscher durfte dagegen einen Fünfzigmarkschein seinem Portemonnaie einverleiben.
Anzeigen.
Auf Instanz einer Gläubigerin sollen die zu Schönberg vor dem Siemzer Thor an der Ratzeburger Chaussee belegenen Grundstücke des Schmiedemeisters W. Kühn allhier öffentlich meistbietend verkauft werden.
Demgemäß wird der Verkaufstermin auf
Dienstag den 27. August d. J.,
Vormittags 12 Uhr,
der Ueberbotstermin auf
Sonnabend den 21. September d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
vor dem unterzeichneten Justiz=Amte anberaumt, zu welchen Kaufliebhaber hiemit geladen werden.
Dem Schuldner, sowie den Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermine behufs endlicher Regulirung der Verkaufsbedingungen zu erscheinen.
Der Entwurf der Verkaufsbedingungen kann 14 Tage vor dem Verkaufstermin auf der Gerichts=Registratur eingesehen werden, und wird aus demselben hierher bemerkt, daß die Conventionalpoen 1000 Mark beträgt, die eine Hälfte des Kaufgeldes bei der Tradition der Grundstücke, unter An= und Abrechnung der Conventionalpoen, die andere Hälfte des Kaufgeldes zu Antoni 1879 zu entrichten ist mit Zinsen à 4 % vom Tage der Uebergabe an.
Gleichzeitig wird zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die zu verkaufenden Grundstücke, zur Vorlegung der Originalien und der sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwaigen Prioritäts=Ausführung ein Termin auf
Dienstag den 27. August d. J.,
Morgens 11 Uhr,
angesetzt, zu welchem die nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommenen Gläubiger bei Strafe der Abweisung und des Ausschlusses hierdurch geladen werden.
Schönberg, den 24. Mai 1878.
Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
Horn.
A. Dufft.
[ => Original lesen: 1878 Nr. 54 Seite 3]Nachdem laut hohen Publicandi vom 28. Juni v. J. (Regierungsblatt 1877 Nr. 17) die dort genannten, bei der Stadt Rehna belegenen, zum Dominialgebiet gehörenden Grundstücke und Flächen aus dem Dominialnexus ausgeschieden und der Stadt Rehna einverleibt worden, werden zum Zwecke der Anwendung der Stadtbuchgesetzgebung auf jenes zu Stadtrecht übergegangene Amtsgebiet in Gemäßheit deßfallsiger Ermächtigung des hohen Großherzoglichen Justiz=Ministerii zu Schwerin durch das gegenwärtige, mit präclusivischer Wirkung versehene, jede Restitution ausschließende Proclam alle diejenigen, welche
1) bezüglich der nachbenannten, im Freien oder Nutzeigenthum von Privatpersonen befindlichen Grundstücke, nämlich
a) der resp. an Bäckermeister Grevsmühl und Steinhauer Parbs verkauften Ackerstücke an der Hof=Nesower Scheide;
b) der resp. dem Maurermeister Meyer und Schänkwirth Müller gehörenden Wohnhäuser und Bauplätze an der Amtsstraße und Chaussee;
c) der resp. dem Kaufmann Rieck und dem Brauer Jacobs zu freiem, resp. Nutzeigenthum zustehenden Gartenparcelen auf dem Kruge;
d) der Wohnhäuser c. p. des Zimmergesellen Ditz, resp. des Tagelöhners Freytag auf dem Kruge;
e) des Ackerstücks des Schustermeisters Sternberg am Grevesmühlener Wege;
f) des Begräbnißplatzes der vereinigten jüdischen Gemeinden zu Gadebusch, Grevesmühlen und Rehna;
g) des im Nutzeigenthum der Färber Schottschen Erben und des Tischlers Elwert jun. stehenden Fischergartens;
h) der an den Tabackspinner Burmeister und die folgenden Hausbesitzer an der Mühlenstraße bis zum Kaufmann Kindt einschließlich überlassenen Parcelen des früheren Namengartens.
in die II. oder III. Rubrik des Stadtbuchs gehörende dingliche Rechte, mit Ausnahme der sich aus den Grundbriefen ergebenden,
2) bezüglich sämmtlicher übrigen im obgedachten hohen Publicando vom 28. Juni v. J. aufgezählten, im landesherrlichen Eigenthum verbleibenden, resp. im freien oder Nutzeigenthum der Cämmerer, der Kirche oder des deutschen Reiches befindlichen Grundstücke in die II. Rubrik des Stadtbuchs gehörende dingliche Rechte, soweit solche sich nicht aus den Grundbriefen ergeben,
in Anspruch nehmen, hiedurch vorgeladen, solche Rechte in dem auf
Mittwoch, den 28. August d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
vor uns anberaumten Termine genau anzumelden und rechtsgenüglich zu bescheinigen unter dem einfür allemal angedroheten Nachtheile des Ausschlusses mit denselben.
Zugleich wird hiemit bekannt gemacht, daß mit dem Tage der Veröffentlichung dieses Proclams die Stadtbuchgesetzgebung für das zu Stadtrecht übergegangene Amtsgebiet in Kraft tritt und daher fortan dingliche Rechte aller Art mit den in der revidirten Stadtbuchordnung § 1 Nr. 2 und § 2 am Schlusse angegebene Ausnahmen nur durch Eintragung in das Stadtbuch begründet werden können.
Rehna, den 6. Juni 1878.
Bürgermeister und Rath.
Auction.
Am Mittwoch den 17. Juli, Vormitags 11 Uhr, soll auf der Hofstelle des Müllers Röper in Herrnburg in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung meistbietend verkauft werden
1 Pferd, brauner Wallach, 6 Jahre alt.
Schönberg. Staack, Cammer=Executor.
Der Herr Gutsbesitzer Pogge auf Blankenhof schreibt mir, daß er am
Sonntag d. 14. d. M.
hier eintreffen und um 4 Uhr Nachmittags im Hause des Herrn Ackerbürgers Boye hieselbst seinen Wählern Bericht abstatten werde über die Reichstags=Verhandlungen der beiden letzten Jahre.
Schönberg, den 7. Juli 1878.
Kindler, Advokat.
Zur geneigten Abnahme empfehle unter Garantie feuerfeste und diebessichere
Geldschränke,
eiserne Sparheerde, sowie Nähmaschinen aller Art.
Rud. Schrep.
Schlossermeister in Schönberg.
Zur Aufnahme von Knaben und jungen Leuten, die hiesige Schulen besuchen sollen, empfiehlt sich die Pensions=Anstalt von
Johs. Baer,
Hundestraße 120,
Lübeck.
Unübertrefflich
ist der L. W. Egers'sche
Fenchelhonig
gegen alle Affectionen des Kehlkopfes, der Luftröhre und Lungen, gegen Katarrhe, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, gegen den Keuch= und Stick=Husten der Kinder, überhaupt gegen alle Leiden und Beschwerden der Athmungsorgane vom leichten Husten und Katarrh bis zur beginnenden Lungenschwindsucht. Man nehme ihn täglich 3 bis 4 Mal, auch öfter, jedes Mal einige Theelöffel. Wer an Verstopfung leidet, nehme jedes Mal einen Eßlöffel voll. Kindern giebt man ihn Theelöffelweise, selbst bei den kleinsten kann er ohne Bedenken angewendet werden. Namentlich auf dem Lande, wo Arzt und Apotheke oft entfernt, sollte der L. W. Egers'sche Fenchelhonig in keinem Hause fehlen. Wie manches Kind ist durch seinen rechtzeitigen Gebrauch schon gerettet worden! Nur hüte man sich vor den zahlreichen Nachpfuschungen des seit nunmehr 18 Jahren vieltausendfach bewährten L. W. Egers'schen Fenchelhonigs und achte mit der peinlichsten Sorgfalt darauf, daß derselbe nur dann echt ist, wenn die Flasche das Siegel, den Namenszug und im Glase eingebrannt die Firma von "L. W. Egers in Breslau" trägt. Meine Verkaufsstelle ist in Schönberg allein bei Buchbinder C. Sievers.
L. W. Egers in Breslau.
Honig
à Pfund 75 Pfennige verkauft
Schönberg. J. Wegner.
Alle Diejenigen, welche noch Forderungen oder Zahlungen an den Nachlaß des verstorbenen Büdners und Maurergesellen Heinrich Wiese zu haben vermeinen, werden hierdurch aufgefordert, ihre Rechnungen bis zum 10 Juli d. J. bei dem Unterzeichneten einzureichen; spätere Rechnungen werden nicht angenommen.
Cronscamp, den 2. Juli 1878.
Hauswirths=Anerbe Joachim Oldenburg,
als Vormund der Wiese'schen Minorennen.
[ => Original lesen: 1878 Nr. 54 Seite 4]Grosses Militair-Concert
am Dienstag den 9. d. M., Nachmittags 5 Uhr,
im Boyeschen Garten,
ausgeführt vom Trompeter=Corps Mecklenb. Feld=Artillerie, unter Leitung des Herrn Musikdirektors F. Wolf.
Entree 30 Pfennige und nach dem Concert
Ball im Saale.
Hagelschaden-Versicherungs-Verein für Mecklenburg-Schwerin und Strelitz.
Wir bringen hierdurch zur Kenntniß der Herren Landbewohner, daß die Statuten unseres Vereins von der hohen Großherzoglichen Landes=Regierung zu Neustrelitz bestätigt sind und für das Fürstenthum Ratzeburg ein eigener District gebildet werden soll. Für das gegenwärtige Jahr und bis sich die erforderliche Anzahl Mitglieder zur Bildung eines eigenen Districts gefunden haben, ist das Fürstenthum Ratzeburg dem ersten Districte des Vereins, welcher von dem Herrn Pensionair Molter zu Parber bei Rehna, als Districts=Vorsteher vertreten wird, zugelegt worden und sind die Statuten und Formulare zu den Antragslisten sowohl von dem genannten Herrn Districts=Vorsteher als auch von dem Secretair des Vereins, Herrn Senator Freytag in Grevesmühlen unentgeldlich zu beziehen.
Grevesmühlen, den 18. Juni 1878.
Die Direction.
M. von Leers auf Mühlen=Eixen.
Wagen=Verkauf.
Ein moderner Phaeton, fast neu, steht wegzugshalber preiswürdig bei mir zum Verkauf.
Schönberg. Th. Rütz, Malermeister.
Dresch-Maschinen für Handbetrieb, 1, 2, 3 und 4 Zugthiere, letztere mit Putzerei neuester Construction.
Häcksel-Maschinen in 15 Sorten von 2 bis 6 Längen schneidend, ganz aus Eisen und Stahl gebaut von Rm. 55 - 60 an. - Neuer Catalog mit Preiscourant auf Wunsch franco und gratis. Agenten erwünscht.
Ph. Mayfahrt & Comp.,
Maschinenfabrik in Frankfurt a. M.
Ich wohne jetzt in der Königstraße Nr. 869, Ecke der Hüxstraße.
Dr. jur. E. Hahn,
Advocat und Notar
in Lübeck.
Transportable Sparheerde
von Kacheln und Eisen,
fertig ausgemauert, sowie
eiserne Reguliröfen
empfiehlt
C. Benthien, Lübeck,
Fünfhausen 26.
Specialarzt Dr. Kirchhoffer
in Straßburg (Elsaß) behandelt speciell Schwächezustände, Polut. Impot., nächtl. Bettnässen. (H182Q)
W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung.
Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden prompt und billig ausgeführt.
Einladung zum
Holzfeste der "Concordia"
am Sonntag den 14. Juli 1878.
Beginn des Festes 3 Uhr Nachmittags.
NB. Besondere Einladungen finden nicht statt.
Grieben, den 8. Juli 1878.
Der Vorstand.
Frischen Sommerhonig,
à Pfund 70 Pfennig,
empfiehlt Altentheiler Lange. Kl. Molzahn.
Ich suche zu Michaelis ein Mädchen zu häuslichen Arbeiten.
Schönberg, den 1. Juli 1878.
Aug. Spehr.
Zu Michaelis d. J. findet ein Mädchen Platz bei
J. Ludw. D. Petersen
in Schönberg.
Frischen Schleuderhonig,
à Pfund 75 Pfennig,
empfiehlt J. Horstmann. Carlow.
Am zweiten Königschußtage
Garten-Concert.
Anfangs Morgens 10 1/2 Uhr bis 1 Uhr.
Nachmittags von 5 bis 8 Uhr.
Entree à Person 30 Pf.
Von Abends 8 Uhr Ball, Entree 1 M. à Person,
wozu freundlichst einladet
J. Köster Wwe.
Wegen Brückenbau und Dämmung der Dorfstraße ist die Passage für Fuhrwerk von Kl. Mist nach Duvennest vom 10. Juli cr. an auf 14 Tage gesperrt.
Die Dorfschaft Kl. Mist.
Getreide=Preise in Lübeck. |
Waizen | 20 | M | - |  |
bis | 21 | M | - | . |
Roggen | 13 | M | 50 |  |
bis | 14 | M | 50 | . |
Gerste | 14 | M | - |  |
bis | 15 | M | - | . |
Hafer | 13 | M | 50 |  |
bis | 14 | M | - | . |
Erbsen | 14 | M | - |  |
bis | 16 | M | 50 | . |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter pr. 500 Gr. M | 0,90 . |
Tauben d. St. M | 0,40 . |
Hühner d. St. M | 1,40 . |
Schinken pr. 500 Gr. M | 0,80 . |
Küken d. St. M | 0,80 . |
Wurst pr. 500 Gr. M | 1,15 . |
Eier 6 St. für M | 0,30 . |
Kartoffeln pr. 10 Lit. M | 0,60 . |
junge M | 1,00 . |
(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 14.)
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