[ => Original lesen: 1875 Nr. 22 Seite 1]Bekanntmachung.
Am 1. Januar 1875 werden im Reichs=Telegraphen=Gebiete neue, auf die Reichsmark=Währung lautende Telegraphen=Freimarken zu den Werth=Beträgen von
3, 5, 10, 25, 40, 50 und 80 Pfennigen,
sowie von
1, 2 und 3 Mark
eingeführt.
Der Verkauf dieser neuen Telegraphen=Freimarken beginnt bei den Reichstelegraphen=Stationen am 1. Januar 1875 und können von diesem Tage ab die bisherigen Telegraphen=Freimarken seitens der Correspondenten zur Frankirung der Depeschen nicht mehr benutzt werden.
Dem Publikum soll jedoch gestattet sein, die nach Ablauf dieses Jahres noch in seinen Händen befindlichen bisherigen Telegraphen=Freimarken vom 1. Januar bis incl. 15. Februar 1875 gegen neue Freimarken umzutauschen, wobei
eine der bisherigen Marken zu 6 Pf. gleich einer neuen Marke zu 5 Pf.,
eine der bisherigen Marken zu 1 1/4 Sgr. gleich je einer neuen Marke zu 10 Pf. u. zu 3 Pf.,
eine der bisherigen Marken zu 2 1/2 Sgr. gleich einer neuen Marke zu 25 Pf.,
eine der bisherigen Marken zu 4 Sgr. gleich einer neuen Marke zu 40 Pf.,
eine der bisherigen Marken zu 5 Sgr. gleich einer neuen Marke zu 50 Pf.,
eine der bisherigen Marken zu 8 Sgr. gleich einer neuen Marke zu 80 Pf.,
eine der bisherigen Marken zu 10 Sgr. gleich einer neuen Marke zu 1 Mark,
eine der bisherigen Marken zu 30 Sgr. gleich einer neuen Marke zu 3 Mark
zu rechnen ist.
Eine Einlösung der bisherigen Marken gegen Baarzahlung findet nicht statt.
Berlin, den 12. December 1874.
Kaiserliche General=Direction der Telegraphen.
Politische Rundschau.
Mecklenburg. Durch allerhöchste Reskripte ist dem Landtage eröffnet, daß die Ritterschaft, durch ihren Standesbeschluß, Ritter= und Landschaft seien zu erhalten, in principiellen Gegensatz zur Regierungsvorlage getreten sei, und die ernste Besorgniß ausgesprochen, daß auch der diesjährige Landtag in Bezug auf die Verfassungssache resultatlos verlaufen werde, während doch nicht anzunehmen sei, daß Stände die Verantwortung für ein Scheitern der in Frage stehenden Verhandlungen auf sich nehmen wollen, so werde an die Stände die Aufforderung gerichtet, durch Eingehen auf die allerhöchsten Vorschläge noch in diesem ernsten Augenblick die Hand zur Verständigung zu bieten. In Folge dessen hat die betreffende Landtags=Kommitte noch einmal eingehend darüber berathen, ob und wie eine Verständigung zu erreichen sein möchte, hat aber bei dem herrschenden principiellen Gegensatz zwischen Ritter= und Landschaft ihre Bemühungen aufgeben müssen, und hat dem Landtage in der Sitzung am 10. März ihren desfallsigen Bericht unterbreitet. Nachdem darauf der Antrag des Herrn Baron v. Maltzan=Kl. Lukow, an die Allerdurchlauchtigsten Landesherrn die Bitte zu richten, durch kommissarisch=deputatische Verhandlungen eine Einigung beider Stände unter sich und mit den Landherrn in Betreff der Verfassungsänderung zu versuchen, - von der Landschaft abgelehnt, von der Ritterschaft angenommen worden war, wurde der Kommittenbericht vom Landtag genehmigt. Bei dieser Gelegenheit kam es zur Sprache, aus welchen Elementen die Majorität der Landschaft, die alle Vermittelungsvorschläge der Ritterschaft abgelehnt hat, bestehe, und daß dieselbe sofort in verschiedene Minoritäten zerfallen würde, sobald sie genöthigt wäre, sich auf das positive Gebiet zu begeben. Daher wird es auch zu erklären sein, daß die Landschaft nicht mit positiven Vorschlägen hat hervortreten können, sondern einfach den Bemühungen der Ritterschaft gegenüber auf ihrem verneinenden Standpunkt verharrt hat. Vortrefflich geißelte der Oberhauptmann v. Oertzen das schwächliche Ausschauen nach Reichshülfe mit dem Bilde des kleinen Bruders, der es dem "großen Bruder" sagt.
In derselben Sitzung stellte der Kammerherr v. d. Kettenburg den Antrag, an die Landesherrn die Bitte und den Ausdruck der ehrfurchtsvollsten Voraussetzung zu richten, daß dieselben dem etwaigen Versuche einer durch die Reichsverfassung nicht gerechtfertigten Einwirkung auf die Veränderung unserer Verfassung mit Bestimmtheit entgegentreten wollen. Der Antrag wurde von der Ritterschaft zum Beschluß erhoben, von der Landschaft aber wegen ihrer "reichstreuen Gesinnung" abgelehnt. Was unter dieser "reichstreuen Gesinnung" gemeint sei, ist nicht recht ersichtlich, wenn damit nicht gar der Ritterschaft der Vorwurf der "reichsfeindlichen Gesinnung" gemacht werden soll. Derartige Schlagwörter helfen zu nichts und verwirren nur.
Deutschland. Das preußische Abgeordnetenhaus, das in voriger Woche durch die Berathung über den Etat des Kultusministers in Anspruch genommen war, wird erst in dieser Woche das Gesetz über die Einstellung der Staatsleistungen für die römische Kirche berathen. Der Gesetzentwurf
[ => Original lesen: 1875 Nr. 22 Seite 2]scheint auf die Katholiken wenig Eindruck zu machen; sie halten sich vielmehr bereit, die 900,000 Thaler, die sie schlimmstenfalls dadurch verlieren, sofort aus eigenen Mittel zu ersetzen, und der Abgeordnete Krüger=Lippstadt erklärte kürzlich, das "Brotkorbgesetz" werde wenig helfen; mit dem Hunger könne man wohl wilde Thiere zähmen, aber auf der andern Seite auch die besten Patrioten wild machen. Das Abgeordnetenhaus hat am 11. März die für Schleswigholstein im Etat aufgeworfene Abfindungssumme als Entschädigung für die Kriegsereignisse von 1848/51 gestrichen und dafür beschlossen, die Staatsregierung zur schleunigen Vorlage eines Gesetzentwurfes aufzufordern, durch welchen der Provinz Schleswigholstein die Summe von 4 1/2 Millionen Mark zur definitiven Befriedigung ihrer Ansprüche bewilligt werden soll.
Das Bankdirektorium macht bekannt, daß wegen fortgesetzt vorkommender Fälschung beschlossen ist, die preußischen 10=Thaler=Banknoten ganz aus dem Verkehr zurückzuziehen. Die Umwechselung erfolgt bis Anfang April bei allen Bankkassen, später nur bei der Berliner Hauptbankkasse.
Dessau. Die anhaltische Regierung hat ausdrücklich erklärt, daß durch die Vorschriften des Reichsstrafgesetzbuches über vorsetzliche körperliche Mißhandlung u. s. w. an der von jeher bestandenen Befugniß der Volksschullehrer, die Strafe der körperlichen Züchtigung als äußerstes Disciplinarstrafmittel anzuwenden, nichts geändert sei. Auch ist den Lehrern eingeschärft worden, daß sie verpflichtet und berechtigt seien, das Verhalten der Schulkinder außerhalb der Schule zu überwachen und dieselben nöthigenfalls mit Schulstrafen zu belegen.
Wien. Der Kaiser Franz Josef soll beabsichtigen, mit dem König von Italien in Venedig zusammenzukommen.
Schweiz. Es ist im Werk, ein Schweizerisches Nationalbisthum (!) zu gründen, und die genfer Regierung hat dem altkatholischen Central=Komite ihre Bereitwilligkeit angezeigt, sich an der Dotirung für den Bischof zu betheiligen. Die deutsche Regierung soll der Schweiz zum Ankauf ihrer Remonten eine Ausnahme von dem Verbote der Pferdeausfuhr aus Deutschland bewilligt haben.
Paris. Der bisherige Präsident der Nationalversammlung Buffet hat das Ministerium des Innern übernommen und am 13. März der Nationalversammlung das Programm des neuen Kabinets mitgetheilt, worin eine sehr konservative und feste Politik versprochen wird. Wallon, der Schöpfer der neuen republikanischen Gesetze hat das Ministerium des öffentlichen Unterrichts übernommen.
Nordamerika. In den Vereinigten Staaten sind augenblicklich über eine Million Arbeiter und Arbeiterinnen der äußersten Noth preisgegeben, weil sie in Kohlen= und Eisengruben wie in Eisenwerken u. s. w. keine Beschäftigung mehr finden; und nach Angabe des Richters Kelley im Kongresse haben innerhalb fünf Tagen 41 fleißige und ehrliche Arbeiter gebeten, den Winter im Zuchthause zubringen zu dürfen, um nicht zu verhungern, oder zum Stehlen genöthigt zu sein. Das sind Thatsachen, die wohl verdienen, bekannt zu werden, um Auswanderungslustige in ihrer Heimath zurückzuhalten.
Bekanntmachung.
Die diesjährige Musterung der Militärpflichtigen des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg wird an den nachbenannten Tagen stattfinden, und zwar
in Schönberg
im Hause der Gastwirthin Boye
am Montag den 12. April
für die Stadt Schönberg, Vogtei Schönberg, Vogtei Rupensdorf und Vogtei Stove, sowie für die Zurückgestellten früherer Jahrgänge aus der Stadt und den obenbenannten Vogteien;
am Dienstag den 13. April
für die Vogtei Schlagsdorf, Vogtei Mannhagen, die Güter Dodow, Horst und Torriesdorf, sowie für die Zurückgestellten früherer Jahrgänge aus den gedachten Vogteien und Gütern, und das Classificationsgeschäft;
am Mittwoch den 14. April
Loosung;
jedesmal präcise von Morgens 8 Uhr an.
Es wird hierzu das Nachstehende bemerkt:
1) Zur Musterung haben sich bei Vermeidung der in den §§ 176 ff. der Militär=Ersatz=Instruction angedrohten Strafen zu gestellen:
a. alle in dem Jahre 1855 Geborenen,
b. alle in den Jahren 1850 bis zum letzten December 1854 und in früheren Jahren Geborenen, welche noch keine endgültige Entscheidung über ihre Militärpflicht erhalten haben, mithin die Zurückgestellten, disponibel Gebliebenen früherer Jahrgänge u. s. w.
und haben die unter b. Bezeichneten ihre Loosungs= und Gestellungs=Atteste vorzuweisen.
2) Die Ortsbehörden haben sämmtliche im Orte anwesende und in die Stammrollen aufgenommenen resp. seit Aufstellung der Stammrollen neu zugezogenen Militärpflichtigen des laufenden Jahrganges oder früherer Jahrgänge zu dem betreffenden Tage, der festgesetzten Stunde und an den bestimmten Ort vor die Kreis=Ersatz=Commission zu beordern und dieselben entweder persönlich oder durch einen genügend instruirten Bevollmächtigten vorzustellen.
3) Auch ist Seitens der Ortsbehörden Sorge dafür zu tragen, daß im Musterungstermine die etwa noch fehlenden Geburtsscheine Auswärtiger zur Vorlage gebracht werden, und ferner, daß über alle in den Stammrollen verzeichneten Individuen, welche inzwischen den Ort oder Bezirk verlassen haben, zuverlässige Auskunft über deren gegenwärtigen Aufenthalt gegeben werden kann.
Die nach Aufstellung der Stammrollen neu zugezogenen Militärpflichtigen sind Zwecks Nachtragung in die Stammrollen sofort bei Vorlegung ihrer Legitimationspapiere namhaft zu machen.
4) Alle zur seemännischen Bevölkerung gehörenden Militärpflichtigen, nämlich
a. Seeleute von Beruf, d. h. Leute, welche mindestens ein Jahr auf See=, Küsten= oder Haff=Fahrzeugen oder Booten gefahren sind,
b. See=, Küsten= und Haff=Fischer, welche die Fischerei mindestens ein Jahr lang gewerbsmäßig betrieben haben,
c. Schiffszimmerleute, welche zur See gefahren sind,
d. Maschinisten, Maschinisten=Assistenten und Heizer von See= und Flußdampfern - cfr. § 5 und § 34 der Militär=Ersatz=Instruction -
werden aufgefordert, die über ihre Fahrzeit resp. über ihre gewerbliche Qualification Auskunft gebenden Papiere etc. zu beschaffen und bei ihrer Gestellung vorzulegen.
5) Gesuche um Zurückstellung vom Militärdienst, Reclamationen - § 42 ff. der Militär=Ersatz=Instruction - werden sofort im Musterungstermine entschieden werden. Die Ortsbehörden werden aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, daß derartig Gesuche nach Vorschrift des § 4 Nr. 13 der Verordnung vom 2. Mai 1868 gehörig vorbereitet werden und mit den nöthigen Attesten versehen im Termine vorgelegt werden können. Auch sind in Fällen, wo die Kränklichkeit und Altersschwäche der Eltern den Reclamationsgrund bildet, oder wo erwachsene Brüder des Reclamirten zur Vertretung desselben in seinen häuslichen Verhältnissen nicht geeignet sein sollten, diese Personen mit zur Stelle zu beordern, soweit ihr Gesundheitszustand die Gestellung zuläßt, oder sonst ärztliche Atteste über ihren Gesundheitszustand beizubringen.
Wird den gesetzlichen Vorschriften über Anbringung der Reclamationen nicht genügt, oder werden derartige Gesuche erst nach dem Musterungstermine angebracht, so wird die Zurückweisung unausbleiblich erfolgen.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 22 Seite 3]6) Das Vorhandensein von solchen Fehlern und Gebrechen, welche für den Arzt nicht sogleich erkennbar sind, z. B. Schwerhörigkeit, Blödsinn u. s. w. muß durch glaubhafte Atteste seitens der Ortspolizeibehörde, des Ortsgeistlichen oder sonstiger zuverlässiger Persönlichkeiten nachgewiesen werden.
Zur Nachweisung von Epilepsie wird auf die Bestimmung im § 74 Nr. 5 der Militär=Ersatz=Instruction aufmerksam gemacht.
7) Die Ortsbehörden haben die Militärpflichtigen während der Hin= und Rückreise zu den Musterungen in Aufsicht zu halten, damit Klagen über Ungehörigkeiten der Ersatz=Mannschaften vermieden werden.
8) Die Loosung der zur jüngsten Altersklasse gehörigen, der im Jahre 1855 geborenen Militärpflichtigen, findet nach beendigtem Geschäfte für sämmtliche Militärpflichtige des Aushebungsbezirks ohne Unterbrechung
am Mittwoch den 14. April
in Schönberg Morgens 8 Uhr
statt.
Wenn die Militärpflichtigen dazu nicht erscheinen, so zieht ein Mitglied der Commission für sie das Loos.
Das Nichterscheinen im Loosungs=Termine hat keinerlei Nachtheile zur Folge.
9) Reservisten und Landwehrleute sowie Ersatz=Reservisten I. Kl., welche im Falle einer Mobilmachung wegen ihrer häuslichen Verhältnisse zurückgestellt zu sein wünschen, haben sich, nachdem sie ihre Gesuche rechtzeitig vor dem Ersatz=Geschäft bei den competenten Behörden angebracht, während der angesetzten Musterungstermine bei der Kreis=Ersatz=Commission zu melden.
Schönberg den 12. März 1875.
Der Civil=Vorsitzende der Kreis=Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
In Vertretung
F. v. Dewitz.
Holzauction.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am
Donnerstage den 18. März,
Morgens 10 Uhr,
im Carlower Kruge
aus dem Röggeliner Holze:
9 Raummeter buchen Olm,
75 do. eichen Kluft und Olm,
17 eichen Enden,
1 Kiefer,
30 Raummeter kiefern Kluft,
5 do. aspen Kluft,
aus dem Carlower Holze:
2 Fuder eichen Durchforstungsholz,
aus dem Rünzer Zuschlage:
20 Raummeter kiefern Kluft,
11 Kiefern und
1 eichen Ende.
meistbietend verkauft werden.
Das Holz kann vor der Auction nachgewiesen und besichtigt werden.
Carlow, den 14. März 1875.
In Vacanz des Oberförsters
Th. Joachimi.
Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am
Sonnabend den 20. März,
Morgens 9 1/2 Uhr,
im Locale der Gastwirthin Murjahn zu Ziethen gegen baare Zahlung
aus dem Garnsee und Priestertannen:
58 Fuder buchen Durchforstungsholz,
1 kiefern Block,
70 Rmt. tannen Kluft= und Knüppelholz,
aus dem Baalen:
45 Rmt. buchen Kluft= und Olmholz,
6 do. ellern Knüppelholz,
46 do. tannen Kluft= und Knüppelholz
meistbietend verkauft werden.
Das Holz kann vor der Auction besichtigt werden.
Schlagbrügge, den 14. März 1875.
In Vacanz des Oberförsters
Hinrichs.
Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am
Freitag den 19. März,
Morgens 9 1/2 Uhr,
im Kruge zu Schlagresdorf gegen baare Zahlung
aus dem Steinbrinck
15 eichen Classenbäume,
30 Rmt. eichen Kluft= und Knüppelholz,
aus den Möörken:
2 eichen Blöcke,
63 Rmt. buchen Kluftholz,
13 Fuder buchen Zweigholz,
3 Fuder ellern Wadelholz;
aus dem Thandorfer Zuschlage:
27 starke Fichten,
12 Rmt. fichten Kluft= und Knüppelholz,
3 Fuder Hegenholz
meistbietend verkauft werden.
Das Holz kann vor der Auction besichtigt werden.
Schlagbrügge, den 14. März 1875.
In Vacanz des Oberförsters
Hinrichs.
Allen Denen, welche unsern lieben Vater zum Grabe begleiteten, unsern innigsten Dank.
W. Badstein.
H. Badstein.
W. Creutzfeldt, geb. Badstein.
Gemüse- u. Blumensämereien
sowie später alle Sorten
Pflanzen
wie: Kohl, Sellerie, Porro, Runkelrüben, Levkojen, Aster, Phlox u. s. w., empfiehlt
H. Upahl, Handelsgärtner.
Zu vermiethen:
Zu Michaelis d. J. zwei Wohnungen entweder zusammen oder einzeln. Näheres zu erfragen beim
Tischlermeister Brockmüller.
Dr. Pattison's
Gichtwatte
lindert sofort und heilt schnell (H. 61.)
Gicht und Rheumatismen
aller Art, als: Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.
In Paketen zu Rmk. 1 und halben zu 60 Pf. bei
Wilh. Heincke in Schönberg.
Zur Frühjahrsbleiche
empfehle
frischen engl. Chlorkalk.
Friedr. Dierking,
Ratzeburg, Vorstadt.
Besten engl. Seifenstein, sowie
Besten franz. Medaillen-Leim
empfiehlt
Friedr. Dierking,
Ratzeburg, Vorstadt.
Oberländischen
Kleesaamen
in allen Sorten empfiehlt
Friedr. Dierking,
Ratzeburg, Vorstadt.
Gesucht zum 1. Mai 2 Mädchen zu allen häuslichen Arbeiten und 2 Hausknechte für die Wirthschaft im Colosseum in Lübeck.
(H. 0556 b.)
Johs. Friedr. Wilms.
Zu vermiethen.
In der Nähe des Marktes ist zu Michaelis eine Wohnung zu vermiethen, 1 Stube, Schlafstube, Küche, Keller, Bodenraum, Stall und Hofplatz. Zu erfragen in der Exped. d. Bl.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 22 Seite 4]Tuch-, Manufactur & Modewaaren-Geschäft
en gros en détail.
Lübeck, Breitestrasse 817, Julius Hagenström, Lübeck, 3 Häus. v. d. Beckergr.
------------------------
Proben können nicht versandt werden.
Einem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend erlaube ich mir die Mittheilung zu machen, dass ich auf meiner Einkaufsreise durch Zufall Gelegenheit hatte, verschiedene Bestandtheile eines Berliner Lagers, theils beinahe, theils ganz zu halben Einkaufspreisen an mich zu bringen, und um jeder Concurrenz zu begegnen, habe ich mich entschlossen, mit einem kleinen Nutzen diesen Gelegenheitskauf meiner geschätzten Kundschaft zu Gute kommen zu lassen und bitte bei vorkommenden Bedarf hiervon gefälligst Notiz nehmen zu wollen.
Ausführliche Preis-Courant werde in kommender Woche in diesem Blatte bekannt machen und das Publikum überzeugen, welchen billigen Einkauf es sich zu schaffen im Stande ist.
Neuschestraße 20 Breslau Neuschestraße 20
Stellensuchende
aller Branchen
werden im In= und Ausland per sofort oder später placirt durch
Central-Versorgungs-Bureau
"Nordstern in Breslau.
Anfragen ist eine Retourmarke beizufügen.
Für Stellenvergeber kostenfrei.
Loose
zur 5ten Neubrandenburger Pferdeverloosung, à Stück zu 1 Thlr., 11 Stück zu 10 Thlr. oder 30 Rmk. sind zu haben bei
Johs. John,
Lübeck, Aegidienstraße 696.
Zum 1. April suche ich ein Stubenmädchen, welches waschen und plätten kann.
Ratzeburg.
Hofmann,
Lieutenant a. D.
Einige Mädchen und Knaben werden noch zu Ostern d. J. vom Unterzeichneten in Pension gesucht.
Niendorf, den 11. März 1875.
J. Koopmann, Lehrer.
Das
Schuh- und Stiefel-Lager
der selbstständigen Schuhmacher hieselbst,
im Hause des Schuhmachermeisters Hrn. Kleinfeldt,
Siemzerstraße Nr. 110,
ist vollständig in allen Größen und Arten assortirt, auch werden Bestellungen schnellstens angefertigt, worauf ein hochgeehrtes Publikum ergebenst aufmerksam gemacht wird.
Der Vorstand.
Einen kleinen Hausknecht sucht zu Ostern d. J.
H. Ammon
in Ratzeburg.
Von jetzt ab sind wieder alle Sämereien bei mir zu haben, sowie später alle Sorten Pflanzen.
H. Prill Wwe.,
Gärtner.
Gesucht wird zum 1. Mai d. J. ein Bursche zu häuslichen Arbeiten. H. 0514 b.
Lübeck.
Th. Schorer.
Apotheker.
Getreide=Preise in Lübeck. |
Waizen | 16 | M | 50 | |
bis | 17 | M | 80 | . |
Roggen | 14 | M | 40 | |
bis | 15 | M | - | . |
Gerste | 15 | M | 50 | |
bis | 16 | M | 24 | . |
Hafer | 15 | M | 50 | |
bis | 17 | M | 25 | . |
Erbsen | 16 | M | - | |
bis | 18 | M | 60 | . |
Wicken | 16 | M | 50 | |
bis | 19 | M | 60 | . |
Buchwaizen | 15 | M | - | |
bis | 15 | M | 60 | . |
Winter=Rappsaat | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Winter=Rübsen | - | M | - | |
bis | - | M | - | . |
Schlagleinsaat | 21 | M | - | |
bis | 22 | M | 24 | . |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter pr. 500 Gr. M | 1,05 - 1,12 . |
Hühner d. St. M | 1,35 - 1,80 . |
Tauben d. St. M | 0,30 - 0,45 . |
Spickgans d. St. M | 2,40 - 2,70 . |
Schinken pr. 500 Gr. M | 0,75 - 0,82 . |
Schweinskopf pr. 500 Gr. M | 0,38 - 0,50 . |
Wurst pr. 500 Gr. M | 0,75 - 1,05 . |
Eier 5 - 6 St. für M | 0,30 . |
Kartoffeln pr. 10 Lit. M | 0,60 . |
(Hiezu eine Beilage.)
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1875 Nr. 22 Seite 5]Beilage
zu Nr. 22 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 16. März 1875.
Das Geheimniß. Erzählung von Emil Weifenbach. (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1875 Nr. 22 Seite 6]Das Geheimniß. Erzählung von Emil Weifenbach. [Fortsetzung.]
- Am 10. März waren es 99 Jahre, daß die Königin Luise von Preußen, geb. Herzogin von Mecklenburg=Strelitz, geboren wurde. Die Luiseninsel im Thiergarten war an diesem Tage wieder reich mit Blumen und Topfgewächsen geschmückt.
- Papst Pius IX. feiert am 13. Mai d. J. seinen 83. Geburtstag und am 16. Juni den 30. Jahrestag seiner Thronbesteigung.
- An der englischen Insel Wight wurde ein Riesenhaifisch von mehr als 28 Fuß Länge an das Land geworfen.
- Ein Zeichen des eingetretenen Todes hat Professor Bouchut neuerdings in der Thermometrie gefunden. An einer Anzahl von ca. 1100 Beobachtungen an Lebend, Todten und todtenähnlichen Zuständen hat er gefunden, daß 20 Grad Celsius diejenige Temperatur ist, über welche hinaus die Temperatur eines wirklichen Todten nie geht. Um dies Zeichen auch für Laien verwerthbar zu machen, hat Bouchut ein einfaches Alkoholthermometer construirt, in welchem die Grade unter + 20 Gr. C. durch einen gefärbten Papierstreifen verdeckt werden, die Alkoholsäure wird also erst sichtbar, wenn sie über 20 Gr. getreten ist, und dieses Sichtbarwerden würde mithin auch für den Ungebildeten ein deutliches erkennbares Zeichen sein, daß Leben noch wahrscheinlich vorhanden ist. Bouchut nennt das Instrument "Nekrometer". Des Verfassers Arbeit hat den hierfür ausgesetzten Preis erhalten.
- Schon wieder Gold entdeckt. Am Rogunfluß, im südlichen Oregon, ist ein mächtiger Gold= und Silbererzgang entdeckt. Der Andrang nach den neuen Minen, welche sich in sehr zerklüfteter Gegend befinden, ist ungemein lebhaft. Das große Erzlager oder die "Mammoth Loge", wie es genannt wird, ist an der Stelle, wo der Rogun=Fluß sich in einer Tiefe von 5000 Fuß durch die Felsen schlängelt, etwa 180 Fuß breit. Der Erzgang ist etwa 20 engl. Meilen weit durch eine sehr zerklüftete Gegend verfolgt worden. Das bis jetzt zur Probe gestampfte Erz warf durchschnittlich 10 Cents pro Pfund in Gold ab. Binnen wenig Wochen hat sich daselbst ein Ort entpuppt, der sich in eine "Mammoth=City" entwickeln soll. Hotels, Ställe, Werkstätten springen rasch in die Höhe.
- (Ein Rekrut im Unterrock.) In Gerlen (Bezirk Saaz) wurde im Jahr 1855 ein Mädchen geboren, das bei der Taufe den Namen Aloisia erhielt. Irrthümlicherweise schrieb jedoch der betr. Geistliche in die Matrikel den Namen Alois. Wer beschreibt nun den Schrecken des Mädchens, als es dieser Tage die Verkündigung erhielt, daß es in die erste Classe der Wehrpflichtigen gehöre und sich somit rechtzeitig der Rekrutirungsbehörde zu stellen habe.
- Auf einem Balle zu P. entspann sich vor Kurzem zwischen einem jungen Kaufmann und einem Techniker wegen einer geringfügigen Ursache ein Streit, welchen der letztere nur auf "ritterlichem Wege" ausgeglichen sehen wollte. Der Kaufmann suchte im Verein mit anderen Herren den gereizten Techniker zu beschwichtigen, allein dieser wollte von einer friedlichen Beilegung nichts wissen, und so entschied man sich schließlich, um dem Streite ein Ende zu machen, zu einem amerikanischen Duell, und zwar in der Weise, daß derjenige der jungen Leute, welcher das schwarze Loos ziehen würde, sich binnen 44 Stunden nach Empfang einer schwarzen Kugel (nicht früher und nicht später) von Seiten des Gegners zu erschießen habe. Bei der Loosung zog der Techniker das Schwarze Loos. Seit dieser Zeit begann derselbe in Folge der fortwährenden Aufregung dahin zu siechen und auch seine Studien zu vernachlässigen. Vor einigen Tagen erhielt er einen Brief und eine kleine Schachtel. Der Brief lautete: "Sie haben mich auf dem Balle ohne Grund tief verletzt, allein ich bin ein friedliebender Mensch, welcher weder Ihren Eltern Betrübniß, noch Ihnen ein Leid zufügen will. Ich rechne Ihnen die gewiß qualvoll zugebrachten Tage als Sühne an, und gebe mich mit dieser Genugthuung zufrieden. Die Schachtel enthielt eine weiße Kugel.
- Ofenheim hat an dem Tage, an welchem er von dem Schwurgericht freigesprochen worden ist, einen Prozeß von 200,000 fl. gegen die Stadt Pesth gewonnen und zwar auch in einer Eisenbahn=Angelegenheit.
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