[ => Original lesen: 1874 Nr. 98 Seite 1]Anzeigen.
In Sachen betreffend den Concurs über die Verlassenschaft des zu Carlos verstorbenen Büdners und Gastwirthes Peter Schlatow steht zur Besprechung der Maßregeln zur Fortrückung der Sache und zur eventuellen gütlichen Aufgreifung des Concurses ein Termin auf Donnerstage den 17. December d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem Unterzeichneten Concursgerichte an, zu welchem die nicht präcludirten Schlatow'schen Concursgläubiger hiemit geladen werden, unter dem Nachtheile, daß die Nichterscheinenden als an die Beschlüsse der Erscheinenden gebunden erachtend gelten sollen.
Schönberg, den 28. November 1874.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Die
Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt
in Schönberg.
ist an jedem Mittwoch, von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Das Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
Zahnschmerzen jeder Art werden selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extract beseitig. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruhm erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. Echt in Fl. à 5 Sgr. im Alleindepot für Schönberg bei
Emil Jannicke,
Bandagist.
Ich suche zu Ostern einen Burschen, der Lust hat Schuhmacher zu werden.
Schmalfeldt, Schuhmachermstr.
Wie in früheren Jahren ist auch meine diesjährige
Weihnachts=Ausstellung
mit einer großen Auswahl zu Geschenken sich eignender Artikel ausgestattet, auf die ich meine werthen Gönner aufmerksam zu machen mir erlaube und um fleißigen Besuch bitte.
Hochachtungsvoll
C. Sievers, Buchbinder.
Chocoladen,
als:
Caracas, Vanille und dopp. Vanille, Gewürz, Puder u. Krümel=Chocolade
empfiehlt
Aug. Spehr.
Marder= und Iltis=Felle
bezahlt mit den höchsten Preisen
Schönberg. W. Gartz.
Am heutigen Tage eröffne ich meine
Weihnachts-Ausstellung,
bestehen in Schaum=Marzipan , Chocoladen=, Liqueur=Confecte zu möglichst billigen Preisen. Das Confect à Pfd. 2 Mark.
Um geneigten Zuspruch bittet
Ww. Greiff, Conditor.
Schönberg, den 15. December 1874.
Zu Weihnachtsgeschenken
passend, empfehle ich eine Auswahl sehr moderner, gut und dauerhaft gearbeiteter
Herren-, Damen- und Kindermorgenschuhe,
mit und ohne Lederbesatz,
sowie Leder=Schuhzeug in allen Größen.
A. Lenschow, Hinterstr. 79.
Marder=, Iltis=, Dachs=, Fuchs=, Katzen= und Hasenfelle werden zu den höchsten Preisen angekauft von Heinr. Schäding.
Die neuesten und besten
Petroleum-Kochöfen
wirklich dunstfrei, in allen Größen bei
Rehna. H. Schreiber.
Mein gut assortirtes
Spielwaaren=Lager
erlaube mir unter Zusicherung billigster Preisstellung bestens zu empfehlen.
Rehna. H. Schreiber.
Emaillirte
Fleischhackmaschinen
empfiehlt billigst
Rehna. H. Schreiber.
Filzsohlen u. Filzschuhe in allen Größen empfiehlt Heinr. Schäding.
Lübecker Marzipan
aus der Fabrik von (H 2611b.)
D. H. Carstens, Lübeck.
Verkauf und Muster bei
H. Drefalt, Lübeck.
Verschieden Sorten
Särge,
Sowohl eichene wie tannene, zu sehr billigen Preisen, hält stets vorräthig
H. Bruhn,
Tischlermeister zu Selmsdorf.
[ => Original lesen: 1874 Nr. 98 Seite 2]Schweriner Sparcassen-Bücher.
Diejenigen, welche im bevorstehenden Antoni=Termine Sparcassenbücher durch mich besorgen lassen wollen, ersuche ich solche schon jetzt bei mir abzugeben.
W. H. Schacht.
Wir vergüten für bei uns belegte Gelder bis auf Weiteres
4 % bei zwölfmonatl. Kündigung,
3 1/2 bei sechsmonatl. Kündigung,
und 3 % bei dreimonatlicher Kündigung
Die einzuzahlenden Gelder dürfen nicht weniger als Ct. 300. betragen und kann die Zinse halbjährlich erhoben werden.
Lübeck, den 1. Februar 1874.
Lübecker Bank.
Pecco-Blüthen-Thee à Pfd. 6 Rmk. - Pf.
Souchong-Blüthen-Thee à Pfd. 3 Rmk. 50 Pf.
Congo-Thee à Pfd. 2 Rmk. - Pf.
Souchong-Thee à Pfd. 1 Rmk. 70 Pf.
Imperial-Thee à Pfd. 5 Rmk. 40 Pf.
Imperial-Thee à Pfd. 3 Rmk. - Pf.
empfiehlt
Aug. Spehr.
Unterleibs=Bruchleidende
finden in der durchaus unschädlich wirkenden Bruchsalbe von Gottlieb Sturzenegger in Herisau, Schweiz, ein überraschendes Heilmittel. Zahlreiche Zeugnisse und Dankschreiben sind der Gebrauchsanweisung beigefügt. Zu beziehen in Töpfen zu Thlr. 1 20 Sgr., sowohl durch G. Sturzenegger selbst als durch A. Günther, Löwenapotheke, Jerusalemerstraße 16 in Berlin. 3220-Qu.
Apfelwein, erste Qualität, einzeln 3 1/2 Sgr., 10 Fl. 1 Thlr., in Fässern à Liter 4 Sgr.excl.
Apfelwein, zweite Qualität, einzeln 3 Sgr., 12 Fl. 1 Thlr., pro Liter 3 Sgr., exclusive Flaschen und Gebinde, empfiehlt Berlin J. W. Wolf's Weinhandlung, Grüner Weg 89.
Petroleum-Lampen und Petroleum-Kochapparate,
sowie andere feine lackirte Blechwaaren, als:
Kaffeebretter, Brodkörbe, Messerkörbe, Theelöffelkörbe, Schlüsselkörbe, Geldkörbe, Thee= und Kaffeebüchsen, Schippchen mit Feger, Handtuch= und Zahnbürstenhalter, Botanisiertrommeln, Broddosen, Schreibzeuge, Federkasten und Pennal=Sparbüchsen, Spüleimer u. s. w.
empfiehlt
H. Wieschendorf,
Klempner.
Apfelsinen, Citronen, Succade, trockene und cand. Pomeranzenschalen, Krachmandeln, süße und bittere Mandeln, Traubrosinen, Smr. Rosinen, empfiehlt zu billigsten Preisen
J. Ludw. D. Petersen.
Abgelagerte
Bremer und Hamburger Cigarren,
von 24 R.=Mk. bis 180 R. =Mk. pro Mille, empfiehlt
J. Ludw. D. Petersen.
Reinen Colonial=Syrup
empfiehlt
J. Ludw. D. Petersen.
Gereinigte und rohe Pottasche
in bester Güte empfiehlt.
J. Ludw. D. Petersen.
Pelzwaaren, als Muffen, Boas, Manschetten u. s. w., in großer Auswahl, empfiehlt zu billigen Preisen Heinr. Schäding.
Weihnachts-Ausstellung.
Den hochgeehrten Bewohnern von Schönberg und Umgegend erlaube ich mir hierdurch ergebenst anzuzeigen, daß ich am 16. d. Mts., meine diesjährige
Weihnachts-Ausstellung
eröffne und bitte um geneigten Zuspruch.
Hochachtungsvoll
Heinr. Freitag,
Bäcker und Conditor.
Schönberg, den 15. December 1874.
Campos Caffee à Pfd 1 Mk. 6 Pf.
Maracaibo Caffee à Pfd 1 Mk. 12 Pf.
f. Maracaibo Caffee à Pfd 1 Mk. 20 Pf.
ff. Maracaibo Caffee à Pfd 1 Mk. 30 Pf.
extra f. Marac. Caffee à Pfd 1 Mk. 50 Pf.
f. Laguayra Caffee à Pfd 1 Mk. 25 Pf.
f. gew. Laguayra Caffee à Pfd 1 Mk. 40 Pf.
gelber Java Caffee à Pfd 1 Mk. 40 Pf.
f. braun. Java Caffee à Pfd 1 Mk. 50 Pf.
à Pfd 1 Mk. 55 Pf.
extra ff. br. Java Caffee à Pfd 1 Mk. 75 Pf.
empfiehlt
Aug. Spehr.
Als Weihnachtsgeschenke passend,
halte einem hochgeehrten Publikum mein reichhaltiges Lager von
Gold- & Silber-Waaren
bestens empfohlen, unter Zusicherung reeller und prompter Bedienung.
Hochachtungsvoll
Theodor Creutzfeldt.
Gold= und Silberarbeiter.
Weihnachts-Ausstellung von Spielsachen für Kinder empfiehlt C. Schwedt.
Dem geehrten Publikum empfehle ich mein Lager von Korbarbeiten, als:
Lehnstühle, Kinderstühle, Puppenwagen und Puppenwiegen,
sowie sämmtliche Korbarbeiten in allen Sorten und zu den billigsten Preisen
H. Specht,
Korbmacher.
Schönberg, Siemzerstraße.
Zum bevorstehenden
Weihnachtsfeste
empfehle einem geehrten Publikum meine bekannten
Kuchenwaaren, schmackhafte braune und weiße Pfeffernüsse, sowie
Tannenbaum=Confect
in allen Sorten und geschmackvollen Mustern.
Die Ausstellung beginnt am Mittwoch den 15. d. M.
Um zahlreichen Besuch bittet
H. Wolgast,
Bäckermeister.
[ => Original lesen: 1874 Nr. 98 Seite 3]Glattstroh=
Breit= und Zinkendreschmaschinen neuester Construction
in allen Größen unter Garantie - letztere stets im Betrieb sichtbar -. Häckselmaschinen für Hand= und Pferdebetrieb. Abgedrehte Wagenachsen, Guß zu Pflügen, sowie alle sonstigen Landwirthsch. Maschinen empfiehlt die
Maschinen-Fabrik von B. Wendt,
Lübeck, Holstenthor bei der Kaserne.
Alle Arten Reparaturen werden prompt und billig ausgeführt.
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Carl Meyer,
Herm. Wilde's Nachfolger.
Lübeck, Markt 251 u. Königstr. 894.
Zu Weihnachts-Einkäufen
empfehle mein mit allen couranten Artikeln und Neuheiten aufs Sorgfältigste assortirtes Lager zu sehr billigen aber reellen und festen Preisen.
Geschenke, nicht convenirend, vertausche bereitwilligst nach Weihnachten.
Ferner kommen noch zum
Total-Ausverkauf
sämmtliche Winter= und Sommer=Buckskins, zu Herren und Knaben Anzügen, sowie halbwollene und baumwollene Hosenzeuge.
Eine ganze Parthie Hannov. Leinen, darunter 10/4 und 12/4 Betttuchleinen, ganze Stücke Creas=Leinen zu 6 3/4 Thlr, sonst 9 1/2 Thlr., sowie gediegene Gedecke mit 6 Servietten zu 4 .
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Lübeck.
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[ => Original lesen: 1874 Nr. 98 Seite 4]Regenröcke, unter Garantie, Filzhüte, neuester Facons. Julius Schweigmann.
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Heinrich Hoffmann, Berlin S.-W., Beuthstr. 2,
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Lübeck, Breitestrasse 948. 949,
dem Rathhause gegenüber.
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Heinr. Pagels, Lübeck, Breitestraße.
Magazin für vollständige Haus= und Kücheneinrichtungen.
(Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 26 und eine Beilage.)
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1874 Nr. 98 Seite 5]Beilage
zu Nr. 98 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 15. December 1874.
Zum bevorstehenden Weihnachtsfeste halte ich mein großassortirtes Lager von Paletots=Stoffen, Buckskins, Seidenzeugen, Rypsen, Croisee, sowie allen möglichen Manufacturwaaren zu billigen Einkäufen bestens empfohlen. Namentlich eine hübsche Auswahl von Damen=Paletots und Umschlagetüchern, eine neue Sendung von Kleiderstoffen, sehr preiswürdig, sowie weiße eigengemachte Leinen, von 7 die Elle an.
Bunte Parchente, zu 4 die Elle, u. s. w.
Auch bemerke noch, daß ich von heute bis Weihnachten bei comptanter Zahlung von jedem Thaler drei (3 ) Schill. Rabatt gebe.
Nach Weihnachten treten die gewöhnlichen Preise wieder ein.
Schönberg.
Achtungsvoll
Heinrich Creutzfeldt.
b>NB. Zurückgesetzte Kleiderstoffe, Umschlagetücher, wollene Shawls, Reste etc. zu bedeutend heruntergesetzten Preisen ohne Rabatt.
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welche sich durch solide dauerhafte Arbeit, leichtern Gang und große Leistung auszeichnen, sowie unsere dazu passenden einpferdigen Göpel, ferner Säulen=Göpel mit Dreschmaschinen, alles eigenes Fabrikat zu Fabrikpreisen.
Von Futterschneidemaschinen halten wir großes Lager in verschiedenen Sorten.
Illustrirte Cataloge stehen gratis zu Diensten. Wiederverkäufer sind wir in der Lage, äußerst vortheilhaft zu bedienen.
Perm. Maschinen-Ausstellung & Maschinen-Fabrik
von
Scharrer & Gross in Nürnberg.
Gesucht zum 1. Februar 1875 1 gute Köchin gegen hohen Lohn für einen kleinen Hausstand von
W. Longerich, Lübeck, Ratzeburger Allee 10.
Pistole und Feder.
Die Abonnenten, welche noch nicht im Besitz des 17. Hefts sind, wollen sich bis zum 13. Decbr. schriftlich an mich wenden. Andernfalls haben sie Antheil an der zweiten Prämien=Vertheilung.
Schwerin. C. Meyer,
(H02611b.) Buchhändler.
Neuen Rangoon=Bruch=Reis
à Pfund 18
Neuen Rangoon Tafel=Reis
à Pfund 20
Neuen ff. Rangoon Tafel=Reis
à Pfund 25
empfiehlt
Aug. Spehr.
Weihnachts-Ausstellung.
Baumconfect, Bobonnièrs, Attrap's etc. etc., Japanische und Chinesische Lack- und Luxusartikel bei
(H 02610b) H. Drefalt, Lübeck.
Hülfesuchenden & Kranken
senden wir unentgeltlich und franco die Schrift: Sichere und gründliche Heilung aller Krankheiten auf naturgemässem Wege. 20. Auflage.
H. Mundschwitz & C. Niebäcker.
Buchdruckerei in Braunschweig.
Die Kaiserl Königl.
Hof-Chocoladen-Fabrik
von Gebrüder Stollwerk
in Köln übergab den Verkauf ihrer vorzüglichen Fabrikate in Schönberg Herrn J. L. Petersen, in Dassow Herrn Kaufmann Sterly, in Herrnburg Frau Wwe. Mette, in Schlagsdorf Herrn H. Siebenmark, in Selmsdorf Herrn P. Buschow.
Englisches Salz
zur Schlachtzeit
empfiehlt C. Schwedt.
Lehrling=Gesuch.
Für mein Manufactur und holl. Waaren=Geschäft suche zu sofort einen mit den nöthigen Schulkenntnissen versehenen Lehrling.
Carl Meyer, Herm Wilde's Nachfolger.
Lübeck, Markt 251.
[ => Original lesen: 1874 Nr. 98 Seite 6]
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welche kein Sturm verlöschen kann und ohne Cylinder schön weiß und hell brennen, auch durchaus nicht feuergefährlich sind, da sie beim Umfallen langsam verlöschen, empfiehlt à St. 1 3/4
Oscar Krobitzsch, Leipzig, Klostergasse 13.
Treibriemen und Gummi=Lager.
Sal. L. Cohn,
Bank- & Staatspapier-Geschäft,
Lübeck,
empfiehlt seine Vermittlung zum An= und Verkauf aller Staatspapiere, Actien und Obligationen zu Tagescoursen unter billigster Provisionsberechnung. - Alle fälligen Zinscoupons und Dividendenscheine löse ich ein und ertheile mit Vergnügen jede gewünschte Auskunft.
Comptoir: Breitestraße 794.
H. 02600b.
Kirchliche Nachrichten.
Bußtag, den 16. December.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 15 - 15 | | 12 | |
Roggen | 13 1/4 - 13 | | 10 | |
Gerste | 13 - 13 | | 12 | |
Hafer | 13 1/2 - 14 | | 4 | |
Erbsen | 14 - 16 | | 4 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 12 1/2 - 13 | | - | |
Winter=Raps | - | | - | |
Winter=Rübs. | - | | - | |
Schlagleins. | 18 - 18 | | 8 | |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. pr. 500 Gr. | 17 - 18 , |
Enten d. St. | 40 - 48 , |
Hühner d. St. | 18 - 22 , |
Schinken pr. 500 Gr. | 10 , |
Wurst pr. 500 Gr. | 14 , |
Tauben d. St. | 4 - 6 , |
Eier 3 - 4 St. | 4 , |
Kartoffeln pr. 10 Lit. | 8 , |
Hasen d. St. | 48 , |
Gänse pr. 500 Gr. | 10 - 11 , |
Spickgans | 2 - 3 . |
(Eingesandt.) Auf die Annonce des Herrn Carl Meyer Herm. Wilde's Nachfolger in Lübeck, in heutiger Nummer dieser Zeitung wollen wir besonders aufmerksam machen.
- Schönberg. Nicht nur die Ackerbauer haben in diesem Jahre eine gute Ernte gemacht, sondern auch die Bienenzüchter müssen das Jahr 1874 als ein ausgezeichnetes Bienenjahr in ihren Journalen verzeichnen, denn seit Jahren haben sie keine so gute Ernte gemacht. Freilich ist der Ertrag auf den verschiedenen Bienenständen auch sehr verschieden ausgefallen, je nachdem deren Lage zur Bienenweide mehr oder weniger günstig war. In einem Orte können deshalb zwei Bienenzüchter, deren Stände eine Viertelstunde auseinander liegen, sehr verschiedene Resultate erzielen. So hat hier in Schönberg ein Bienenzüchter von 7 Zuchtstöcken durchschnittlich pro Stock 30 Mark Nettoertrag, während die andern mit 15 Mark zufrieden sein müssen, was aber auch schon als guter Ertrag zu bezeichnen ist, da er 100 pCt. des Anlagecapitals beträgt. Die Bienenwirthschaft ist hier in Schönberg nicht unbedeutend, denn es sind hier in diesem Jahre mehr als 2000 Pfund Honig geerntet. Da der Honig auf der Centrifugalmaschine ausgeschleudert wird, ist er von so vorzüglicher Qualität, daß er mit 75 Pf. bezahlt wird. In die für Honig gewonnenen 1500 Mark theilen sich 4 Bienenzüchter; eine schöne Einnahme für eine interessante Nebenbeschäftigung, die besonders den Lehrern auf dem Lande nicht dringend genug empfohlen werden kann. "R. T."
- Dassow. Ein entsetzliches Unglück beklagen wir mit der Wittwe Harnack zu Lütgenhöfer Ziegelei. Die Frau war am Sonnabend v. W. zum Wasserholen gegangen, hatte aber ihren kleinen vierjährigen Sohn in der Küche allein zurückgelassen. Wie die Mutter nach etwa 3-4 Minuten zurückkehrte, fand sie ihr Kind in den Flammen seiner brennenden Kleider stehen. Das Kind war mit seinen Händen dem Herde zu nahe gekommen, der Kleider=Aermel der einen Hand war in Brand gerathen und bereits auch andere Theile des Kleides vom Feuer ergriffen. Das Kind hatte jämmerlich geschrieen, so daß die Nachbarn aufmerksam geworden waren, da sie aber glaubten, die Mutter sei zu Hause, so waren sie nicht sogleich herbeigekommen. Das Kind lebte nur noch kurze Zeit. Der kleine Arm soll jämmerlich verbrannt gewesen sein. -
- Viele werden sich in diesen Tagen eines interessanten Bildes aus dem Jahre 1871 erinnern, es stellt die deutschen und französischem Diplomaten in Frankfurt dar, welche den Frieden abschließen. Auf diesem Bilde sitzen Bismarck und Arnim friedlich und groß neben einander am denkwürdigen Werke: Arnim ein stattlicher Mann von hohem Wuchse und ausdrucksvollem Gesichte mit dunkeln Augen, in schwarzem Vollbarte und kurzem schwarzen Kopfhaar. Er ist jetzt 51 Jahr alt und sieht noch ebenso aus, nur daß er vor dem Gericht nicht eine so stattliche Figur macht. In der 2. Gerichtssitzung in Berlin wurde der objective Thatbestand festgestellt. Arnim hat auf einen Theil der zurückbehaltenen Erlasse Bismarcks eigenhändig: "Conflikts=Akten" geschrieben und Randbemerkungen hinzugefügt, als: "Paule, o Paule!" - "Oho", "Nanu," "Inspirirt eure Kosacken besser!" oder: "Das sind wieder faule Klatschereien von Edwin" (General v. Manteuffel ist gemeint). - Als diese Dinge in öffentlicher Sitzung verlesen werden und allgemeine Heiterkeit hervorrufen, macht der Graf keine glückliche Figur und bittet dringend, das Lesen einzustellen. Er wird von der Verlesung der Depeschen und Briefe sehr peinlich berührt und diese beziehen sich allerdings vielfach auf Verhältnisse, welche Arnim als persönliche auffassen durfte. Aus dem Schriftenwechsel geht hervor, daß das persönliche Verhältnis zwischen ihm und Bismarck längst innerlich gebrochen und ein amtliches Zusammenwirken unmöglich war. - Der Graf ist übrigens während der Verhandlungen ein Gefangener im Criminalgebäude des Molkenmarktes, er wurde unmittelbar nach der Sitzung wieder verhaftet. Sein Vertheidiger Munkel rügte das Verfahren des Gerichts und sagte, man müsse an das Spiel der Katze mit der Maus denken, man verhafte den Grafen, lasse ihn frei und verhafte ihn wieder. In allen Welttheilen interessirt man sich für diese Verhandlungen, sogar aus Melbourne wird die Mittheilung derselben mittelst Kabels bestellt und ein Kostenvorschuß von 800 Pf. Sterling angewiesen, eine Summe, die bei weitem nicht genügt, da 20 Worte nach Melbourne Thlr. 61 12 Sgr. kosten.
- Der Vorübergang der Venus vor der Sonnenscheibe am 9. December d. J. wurde von vielen astronomischen Gesellschaften beobachtet. Die genaue Beobachtung dieser seltenen Erscheinung ist für die Wissenschaft deshalb von großem Werthe, weil sie für die genauere Berechnung der Entfernung der Erde von der Sonne maßgebend ist. Seither wurde die mittlere Entfernung der Erde von der Sonne auf 20,682,329 geographische Meilen = 153,742,000 Kilometer berechnet. Es giebt 3 Methoden, durch welche der Zweck der Beobachtungen, die genaue Feststellung der Entfernung der Erde von der Sonne zu erreichen, gesucht wird 1) die von E. Halley angegebene Beobachtung der Zeitdauer des Vorübergangs, in welcher Absicht die Ein= und Austritte genau beobachtet werden, 2) mikrometrische Beobachtungen, welche den Ort, wo die Venusscheibe auf der Sonnenscheibe sichtbar ist, unmittelbar feststellen, 3) photographische Aufnahmen, welche den Zweck der mikrometrischen Beobachtungen durch nachträgliche an den Photographien angestellte Messungen mit einer bisher noch nicht erreichten Genauigkeit zu erreichen gestatten.
- Das Kriegsministerium in Berlin arbeitet an einem Reichsgesetzentwurf, welcher den Einjährig=Freiwilligen=Dienst gesetzlich feststellen und manche Erleichterungen bringen wird.
- Das Civilehegesetz hat in Preußen ungeahnte Wirkungen gehabt. Die meisten Brautpaare, namentlich die wenig bemittelten, lassen sich von den Standesbeamten zusammengeben, ohne die kirchliche Trauung folgen zu lassen. Daran ist weniger mangelnde Frömmigkeit und mangelnder
[ => Original lesen: 1874 Nr. 98 Seite 7]kirchlicher Sinn schuld, als mangelndes Geld, die unbemittelten Brautleute wollen oder müssen das Geld für die Trauung sparen; sie verschieben die Trauung von Tag zu Tag, bis sie mehr Geld haben, aber das Geld kommt nicht und die Trauung unterbleibt. Die Stolgebühren sind das Hinderniß, die oft auch für die Taufen gesetzlich an gewiesen sind, und die Geistlichen verlieren bei diesen Zuständen ein Drittel und sogar die Hälfte ihrer Einnahmen und gerathen in größte Noth; in Ost= und Westpreußen haben viele Geistliche nachgewiesen, daß sie in 2 Monaten nur 20-30 Thaler eingenommen haben. Wovon sollen sie leben, bis der Staat sie entschädigt? Es ist sicher, die Stolgebühren müssen abgeschafft und die Geistlichen entschädigt werden, bevor das Civilehegesetz im Deutschen Reich eingeführt wird.
- Der Blitz und Donner im Reichstag am 4. December ist dem Reichsadler vortrefflich bekommen, er hat die Luft gereinigt und Gesicht und Stimmung des Donnerers selber aufgeheitert Bismarck kam an jenem Tage unwohl und abgespannt in den Reichstag und seine Familie war nicht ohne Sorge; als er aber heimkehrte, war er wohl und heiter und sagte zu seiner Gemahlin, die ihn über diese Veränderung interpellirte, lächelnd: Ach ich habe eine kleine Paukerei gehabt! - Abends hatte er Gesellschaft, zu welcher sich zwei Drittel der Abgeordneten eingestellt hatten. Man sah auf einem Tische zwei Schußwaffen und erfuhr bald, daß es die Pistole Kullmanns und der Revolver des jungen Blind war. Dringend aufgefordert erzählte Bismarck Näheres über Blind's Attentat am 6. Mai 1866. Er habe, sagte er, von Blind vier Schüsse erhalten, sie verletzten ihn aber nicht, weil Blind von dem Revolver die vorderen Läufe abgeschraubt und, der Bequemlichkeit halber, nur die kleinen Hinterläufe benutzt hatte, wodurch die Wirkung der Kugeln so sehr abgeschwächt wurde, daß sie nicht verwundeten. Bismarck rang mit dem Attentäter, der ein junger, kräftiger Mann war, und seine Kräfte begannen bereits zu schwinden, als eine Grenadierwache herbeimarschirte. Plötzlich sah Bismarck über seinem Kopfe den Gewehrkolben eines Soldaten geschwungen, der den ihm unbekannten Minister wahrscheinlich, als den Größeren, für den Angreifer hielt. Bismarck war also eben daran, aus dem Regen in die Traufe zu kommen - da sieht er, wie eine mit weißem Handschuh bekleidete Hand mit festem Griff den Gewehrkolben packt, und hört den allerdings nicht an seine Adresse gerichteten Ruf: "Rindvieh!" - es war der commandirende Offizier, der noch rechtzeitig zur Rettung herbeigeeilt war.
- In Nürnberg werden nächstens drei Kanonen ankommen, welche der Sultan dem Germanischen Museum geschenkt hat. Diese drei Riesenkanonen haben die Türken im 16. Jahrhundert auf ihren Eroberungszügen den deutschen abgenommen und nach Constantinopel gebracht, wo sie seither Kanonen a. D. waren. Wann wird die Zeit kommen, da auch die Krupp'schen Geschütze zur Disposition gestellt und zu ihren Vätern in dem Germanischen Museum versammelt werden? Dann werden unsere Enkel nach Nürnberg wallfahren, wie die Muhamedaner nach Mekka.
- Im alten Benedictiner=Kloster auf dem Campo Marzio in Rom, wo jetzt das italienische Staatsarchiv aufbewahrt wird, sind prachtvolle Fresken aus dem 16. Jahrhundert entdeckt worden, welche die ganze Kunstwelt auf die Beine bringen. - In Paris wo ein hohes Alter selten ist, zählt ein Ehepaar zusammen 200 Jahre (105 u. 95) und hat nicht weniger als - 12 Regierungen (seit Louis XV.)
erlebt.
- Mauser=Gewehr - ein ominöser Name! Die Franzosen scheinen es schon gemaust zu haben. Pariser Zeitungen beschreiben die Einrichtung des Gewehres ganz genau und theilen auch die Zeichnungen mit. Deutsche militärische Zeitungen bezweifeln noch, ab Beschreibungen und Abbildungen genau sind und sagen, das Zündnadelgewehr sei 7 Jahre lang ein wohlgehütetes Geheimniß geblieben.
- Prinz Wilhelm von Württemberg wird sich nächstens mit der Tochter des Prinzen Friedrich Carl in Berlin verloben. Der Bräutigam ist einstweilen Major bei den Gardehusaren und wird künftig König.
- Die Universität Straßburg hebt sich; sie zählt jetzt 720 Studenten, 142 aus Elsaß=Lothringen, 269 aus Preußen, 36 aus Bayern.
- In Leipzig ist ein sehr verdienter Gelehrter der Theologe Constantin v. Tischendorf, 60 Jahre alt, gestorben. Er hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die ältesten Handschriften der Bibel zu erforschen und dadurch zur Reinheit des Bibeltextes beizutragen. Diese Aufgabe ist ihm gelungen, namentlich durch Entdeckung der ältesten griechischen Handschrift der Bibel in dem Kloster Sinai. Sie ist weltberühmt unter dem Namen Code Sinaiticus und von der russischen Regierung in 4 Foliobänden gedruckt worden.
- Der Schnee und der Hunger treibt die scheuesten Thiere, die Hirsche und Gemsen, von den Höhen in die Thäler. In Graubünden kamen halbverhungerte Hirsche vom Furner in das Thal und ließen sich füttern, ohne zu fliehen, und sogar fangen. In der Nähe von Ischl im Salzkammergut ließ sich eine Gemse mit der Hand fangen.
- Aus Barnstorf bringt das "Hoyaer Wochenblatt" folgende Mittheilung: Vor einiger Zeit ward von einem Unbekannten ein anonymer Brief an den Bahnhofsinspector gesandt, worin unter Verwünschungen derselbe gewarnt wird, den Bahnwärter N. N., welcher seine Stelle durch einen Herrn N. N. erschlichen habe, im Dienst zu belassen, widrigenfalls ein großes Unglück passiren solle! Die Sache erregte damals großes Aufsehen, doch ist der Polizei nicht gelungen, den Briefschreiber ausfindig zu machen. In der vergangenen Woche hat nun jener Bösewicht seine Drohung wahr gemacht. Die Thatsachen, welche man erzählt, und vollständig wahr sein sollen, sind: Jener Bahnwärter ist. als es gerade so stark fror, von zwei Männern überfallen, gebunden, geknebelt, ihm der Mund verstopft und quer über die Bahnschienen gelegt, an welche er festgebunden worden sein soll. Gegen Abend, als die Frau des Bahnwärters in Barnstorf ihre Fenster frieren sieht, gedenkt sie ihres Mannes, der in der dünnen Wärterbude wohl auch frieren könne. Sie macht schnell einen guten, heißen Kaffee und läuft, um denselben dem Mann zu bringen, der bei Station Nr. * den ersten Abendzug erwarten muß. Mit beflügelter Eile läuft sie am Bahndamm hinunter, geht ins Wärterhaus und findet ihn nicht, indessen sie schon in der Ferne den Zug hört. Sie läuft nach rechts einige hundert Schritte, nach links, aber sie findet ihn nicht; da bemächtigt sich ihrer eine namenlose Angst und laut den Namen ihres Mannes rufend, eilt sie zurück nach dem Wärterhause. Es ist ihr der Gedanke gekommen, als sie die näherkommende Locomotive sieht. Muss da nicht der Thesegraphenarm gezogen werden, dachte sie in ihrer Angst und, um ihren abwesenden Mann vor der Strafe zu bewahren, tritt sie an die Signalstange und zieht einen Arm- aber den verkehrten! Der Zugführer sieht, wie der Bahnwärter den verkehrten Arm gezogen - und läßt halten! Man springt hinunter, die Frau weint und klagt, ihr Mann sei nicht zu finden. Mittelst einer Leuchte läßt man suchen bis zum nächste Wärterhause und findet ihn in der erst beschriebenen Lage hülflos auf den Schienen. Der arme gerettete Bahnwärter soll die beiden von einem Dritten gedungenen Missethäter erkannt haben und sind dieselben bereits hinter Schloß und Riegel.
- Der Raubmörder Freund in Ollmütz ist eine wahre Spottgeburt von Dreck und Feuer. Das Volk hätte ihn am liebsten selbst gehängt, so war es empört über sein Auftreten vor dem Schwurgerichte. Ohne einen Zug zu verziehen, erzählte er, wie er sein Opfer, den Händler Kratscher, verfolgt und es abgeschlachtet hatte wie ein Thier, der geringste Zufall reizte seine Heiterkeit und brachte ihn zum teuflichen Lachen, er hörte seine Verurtheilung zum Tode fast lächelnd an und beschwerte sich sofort über die schlechte Gefangenkost. Seine Cigarre rauchte er mit dem größten Behagen, legte sie erst vor dem Schwurgerichtssaale ab und brannte sie draußen sofort wieder an. In der Nacht ließ er den Rabbiner holen, aber nicht, um sich zum Tode
[ => Original lesen: 1874 Nr. 98 Seite 8]vorzubereiten, sondern um Klage zu führen über seine Kost und ihn zu bitten, das seine Glaubensgenossen für ihn sammeln möchten. Dasselbe freche Kerlchen, daß sein Opfer geschlachtet, ohne zu zucken, war auf der Flucht vor jedem lauten Worte zusammengefahren und vor jedem festen Blicke erbleicht. - Laßt mich nur frei, bat er zuletzt, ich werde auch wieder ein anderer Kerl!
Volksgerichte. Ein Sittengemälde aus Bayerns Hochland von Emil Tiefenbach. (Fortsetzung.)
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