[ => Original lesen: 1873 Nr. 95 Seite 1] Mit der heutigen Nummer wird Nr. 29 und 30 des Reichsgesetzblattes versandt.
- Die deutschen Kriegsschiffe haben den spanischen Insurgenten in Cartagena zum zweitenmal ihre Aufwartung gemacht. Sie baten sich 25,000 Pesota's aus, welche die Insurgenten deutschen Geschäftsleuten in Cartagena abgenommen hatten und erhielten sie auch nach einigen Quer= und Seitensprüngen.
- Der Marschall Mac Mahon hat ein Schreiben an die Nationalversammlung gerichtet, in welchem er derselben seinen Dank für die Verlängerung seiner Vollmachten ausspricht. Es heißt darin u. a.: "Sie haben dadurch zu erkennen gegeben, daß Sie diejenige Sicherheit im Auge hatten, welche allein die Wohlfahrt des Vaterlandes gewährleisten kann." Das Vaterland hat aber in dem ganzen letzten parlamentarischen Kampfe nicht viel gewonnen und nur ein unbegrenztes Provisorium mit einem siebenjährigen vertauscht. Die feindlichen Parteien werden den Kampf hinter den Coulissen fortsetzen für die Republik, für die Monarchie, für das Kaiserreich, und die Nationalversammlung wird eben so gespalten bleiben, wie sie es seit dem ersten Tage ihres Zusammentritts gewesen ist.
- Herzog von Aumale ist zum Oberbefehlshaber der französischen Armee ausersehen. Deshalb eilt er jetzt eben so sehr, den bösen Bazaine'schen Prozeß zu Ende zu führen, als er früher gedrängt hat, ihn auf den Markt zu bringen.
- Endlich ist der längst erwartete Bericht der Special=Commission zur Untersuchung des Eisenbahnconcessionswesens im Druck erschienen und in den Händen der Abgeordneten. Er umfaßt 183 Quartseiten und behandelt die Darstellung der Entstehung von 26 Eisenbahnunternehmungen, darunter auch die der Pommmer'schen Centralbahn, bei welcher der Geh. Rath a. D. Wagener als einer der Gründer betheiligt war. Die gravirenden Thatsachen, welche Lasker über diese Gründung zur Sprache brachte, werden in dem Bericht einfach bestätigt. Aus den tatsächlichen Ermittelungen hebt die Commission die aufgefundenen Mißstände hervor und bezeichnet die Mittel, von welchen abhülfe erwartet werden darf. Schließlich spricht sich dieselbe für Uebertragung der höchsten Aufsicht über das Eisenbahnwesen auf Reichsorgane aus, und was Preußen betrifft, für die Trennung der Aufsichtsinstanz von der fiscalischen Verwaltung der Bahnen.
- Die Frau Kronprinzessin von Preußen hat am 22. Nov. in Stettin die Taufe an einem schon ausgewachsenen, etwas schwerfälligen Kindlein vollzogen. Dies war eine neue Panzerfregatte, "das erste Schiff, welches das geeinte Deutschland von deutscher Werft in Eisen gekleidet zum Schutze deutscher Macht in die Meere sendet" und welches auf Befehl S. Maj. des Kaisers und Königs den Namen "Borussia" empfing. Der Taufspruch schloß mit dem Wunsche, daß es alle Zeit dem preußischen Namen Ehre machen und trotz Sturmes und Wetters seine Fahrten stets glücklich zu Ende führen möge.
- Nach einer Entscheidung des Reichsoberhandelsgerichts ist der Empfänger verspätet oder in beschädigtem Zustande abgelieferten Eisenbahn=Frachtguts nicht zur Zurückweisung desselben, sondern nur zu Entschädigungsforderungen berechtigt. Der Adressat muß in solchen Fällen, natürlich unter Vorbehalt seiner Rechte, das Frachtgut annehmen, weil sonst nachtheilige Folgen für ihn aus dem Empfangsverzug entstehen.
- Die Amerikaner sind mit der bisherigen Schnelligkeit der Eisenbahnzüge nicht mehr zufrieden und hoffen dieselbe, ohne Gefahr für die Sicherheit, durch das Nebeneinanderlegen mehrer Geleise bedeutend zu steigern, weil dann die durchlaufenden Züge von den Local= und Zwischenzügen völlig getrennt gehalten werden können. So baut jetzt die Philadelphia=Eisenbahngesellschaft 4 Geleise breit, mit dazu eingerichteten Brücken, Tunnels Ausweichstellen. Außerdem ist von einer Locomotive mit Treibrädern von 12 Fuß Durchmesser die Rede. Mit solchen Hülfsmitteln glaubt man 100 engl. Meilen in einer Stunde zurückzulegen, in Philadelphia frühstücken und in Chicago zu Abend essen, sowie Newyork von Philadelphia aus in 1 Stunde erreichen zu können.
- In München hat die Cholera abermals ihren unheimlichen Einzug gehalten, weshalb der Ausschuß der Gesundheitsraths wieder in Thätigkeit getreten ist. Vom 23. bis zum 24. Nov. sind 11 Erkrankungen mit 9 Todesfällen vorgekommen.
- Frau B. in P., einem mährischen Städtchen vermißte seit einiger Zeit aus ihrem stets wohlversperrten Kasten Schmuckgegenstände und Geldbeträge. Seltsamer Weise waren es aber immer Gold= oder Silbermünzen, welche fehlten, während daneben liegendes Papiergeld stets unberührt blieb. Was die Sache noch rätselhafter machte, war der Umstand, daß zu dem Zimmer außer Frau B. selbst nur noch eine alte, seit Jahren im Hause bedienstete Magd Zutritt hatte, deren Treue und Redlichkeit über jeden Zweifel erhaben waren. AIS neulich Frau B.'s Sohn, ein Lieutenant, eintraf, um seinen Urlaub bei der Mutter zu verleben, theilte ihm diese die unangenehme und höchst mysteriöse Geschichte sofort mit. Der junge Offizier schwor, dem frechen Diebe, der jedenfalls im Besitze von Nachschlüsseln sein mußte, auf die Spur zu kommen. Er nahm auch, als die Nacht hereingebrochen war, seinen Säbel, zum Ueberfluß auch eine Scharf geladene Flinte und stellte sich in dem erwähnten Zimmer hinter einer Kommode auf die Lauer. Es war eine pechschwarze Nacht und das Warten wurde dem Offizier lang. Schon wollte er seinen wenig amüsanten Posten aufgeben und das Bett aufsuchen, als sich die Thür leise öffnete. Eine weiße Gestalt Schritt herein und geradenwegs auf den Kasten zu. Dem Soldaten stiegen ein wenig die Haare zu Berge; alle Gespenstergesichten seiner Amme schwirrten ihm durch den Kopf. Da hörte er es knarren, wie wenn ein Schlüssel in ein Schloß gesteckt würde - das konnte kein Gespenst sein, denn ein solches hätte wohl auch ohne Schlüssel den Kasten öffnen können. Rasch war aller Muth wieder zurückgewonnen und mit Einem Satze hatte er die Gestalt erreicht und hielt sie laut rufend: "Was suchst du hier?" fest. Auf den Ruf war die alte Magd mit der Nachtlampe herbeigeeilt und beleuchtete die Scene. Es war die eigene Mutter, welche der junge Mann als vermeintliche Diebin gefaßt hatte. Diese war es gewesen, welche im Schlafe aufzustehen und im somnambulen Zustande die Juwelen und Goldstücke an den geheimen Orten des Hauses zu verstecken pflegte.
Wie sichern Frauen und Töchter bei Zeiten ihre Existenz und welches sind die Mittel und Wege für sie zu lohendem Erwerb und ehrenvoller Selbständigkeit?
Ueber diese sorgenvolle Frage hielt Herr Weiß der hochverdiente Leiter des Victoria=Bazars in Berlin dieser Tage einen öffentlichen Vortrag. Er
[ => Original lesen: 1873 Nr. 95 Seite 2]begann ihn mit Hinweis auf die Thatsache, daß ein fünftel der heirathsfähigen Männer nicht mehr heirathet, die entsprechende Zahl von Mädchen bleibt demnach durch die Ehe unversorgt; dies ergiebt für Berlin ca. 55,000. Auf 3 geschiedene Männer kommen immer 12 geschiedene Frauen, auf 2 Wittwer 12 Wittwen. Von 100 Wittwen in Berlin müssen sich 85 ihr Brod verdienen; 80 Proc. aller Allmosenempfängerinnen in Berlin sind Wittwen!! Diesen Nothständen gegenüber besteht in wunderbarem Kontrast ein Mangel an weiblichen Arbeitskräften aller Art, ein Stellenangebot auf allen Gebieten, wo Frauenthätigkeit verwendbar ist. Dem Bedürfnisse kann nicht genügt werden, weil man überall bei denen, die der Arbeit so dringend bedürften, Halbheit und Mittelmäßigkeit vorfindet. Und damit kam der Vortragende auf ein Hauptziel seiner Ausführungen: Die "höhere und immer "höhere" Bildung, die "höheren" Töchterschulen allein geben den Mädchen später kein Brod, sondern die Hauptsache ist die sorgfältigste Ausbildung in Allem, was das Haus angeht, daneben ein genügender Elementar=Unterricht, eine richtige Vereinigung des idealen Gehaltes des Weibes mit dem praktischen Werth. Ueber dem Aufputz darf man nicht die Voraussehungen eines soliden Baues vergessen. Im Victoria=Bazar sind Hunderte von Stellen vacant, die weiter nichts erfordern, als Lesen, Rechnen, Schreiben und einen gesunden Menschenverstand. Im Hause muß man die Frau aufsuchen, an das Haus anknüpfen [Fehlstellen in der Originalseite] die der Frau naturgemäße Arbeit finden will, und darauf muß vor Allem ihre Erziehung und Bildung für das Haus berechnet sein. Ein für ein wohlorganisirtes Haus wohl ausgerüstetes Mädchen ist auch gleichzeitig für das Leben wohl ausgerüstet; denn das Haus umfaßt sehr weite Gebiete; Küche und Keller mit der Dispositionsfähigkeit über alle dahingehörenden Gegenstände (Einmachekunst, Backen, Verwerthung der Abfälle etc.); geschäftliche Gebiete (Wirthschaftsbücher, Briefe etc.); gewöhnliche Leistungen (Schneidern, Putzmachern, Wäsche etc.); erziehende Thätigkeit; Beamten=Thätigkeit und Kunstthätigkeit (Anordnung der Möbel, Arrangement der Blumen, Singen, Musiciren etc.) Die Welt ist nichts Anderes, als das ins Unendliche spezialisirte und erweiterte Haus. Der für Küche und Hauswirthschaft wohl ausgebildeten Jungfrau eröffnen sich als Feld der Versorgung die Stelle als Verwalterin in Schlössern, Hotels, als Wirthschafterin auf Gütern, Vertreterin der Hausfrau; die ganze feine Bäckerei, Kocherei, Konditorei, Speisehaus und Kochschule können mit Erfolg betrieben werden. Tüchtige Personen fehlen da sehr. Den kaufmännischen Fähigkeiten der Frau sind die sämmtlichen subalternen Stellen des täglichen Handels und Wandels zugänglich. Kassirerinnen, Buchhalterinnen, Korrespondentinnen, Inspectionsdamen finden stets gutes Auskommen, das ganze Comptoirwesen können Frauen versehen. - Die Ausbildung der gewerblichen Anlagen eröffnet das Feld der Directrice im Konfectionsfach, Wäschezuschneiderin, Verwalterin, das ganze kleine Handels= und Waarengeschäft in Posamenterie, Kurzwaaren, Putzfach. Was die Nähmaschine betrifft, so haben interessante Ermittelungen ergeben, daß von 100 fabricirten Nähmaschinen immer mehr als 90 nur als kleines zierliches Möbel verwendet werden. - Die Ausnutzung der für das bürgerliche Haus erlernten erziehenden Thätigkeit ergiebt sich im Beruf der Kindergärtnerin, Erzieherin, Lehrerin, Pflegemutter, Pensionshalterin für Töchter etc. In Berlin ist das 200ste weibliche Wesen Erzieherin, Lehrerin oder Gouvernante. Das ist durchaus unnatürlich. Dagegen fehlts an Lehrerinnen der Schneiderei, des Wäscheschneidens. - Der Ausübung der Kunst steht ein weites Feld offen. Warum wird die Gärtnerei, die Samenzucht, der Blumenhandel, die Blumenwinderei nicht mehr von Frauen gepflegt? Hieran reiht sich die Fabrikation von künstlichen Blumen und Dekorationsarbeiten, weiblicher Haarschmuck etc. Nacktes Zeichnen als Erwerbszweig empfiehlt Herr Weiß nicht, dagegen das Zeichnen als coordinirte Hülfskunst für die oben genannten gewerblichen Zwecke. Der neuerdings eröffnete Erwerbszweig für Damen, die Thelegraphie, ist eben so passend als angenehm und viele Lehrerinnen haben schon ihren Beruf mit dieser Thätigkeit vertauscht. Im Ganzen ist Herr Weiß der Ansicht, daß sich für wohlausgebildete Frauen stets Verwendung findet, und man gar nicht nöthig hat, ängstlich nach neuen Erwerbsquellen zu suchen. Und in diesem Sinne empfahl der Vortragende schließlich den Eltern und Vormündern dringend die mehr und mehr sich verbreitenden Gewerbs= und Handelsschulen für Frauen und Töchter, deren jetzt zwei in Berlin bestehen und die sich bereits über ganz Deutschland verbreiten. Die Schule des Victoria=Bazars zählt jetzt etwa 130 Schülerinnen, auch die Anstalt des Lette=Vereins ist stark besucht.
Anzeigen.
Gläubiger=Aufruf.
Anläßlich Verkaufs seiner in Kittlitz belegenen Hufenstelle, hat der Bauervogt Johann Heinrich Georg Burmester daselbst, zur Sicherung gegen unbekannte dingliche Ansprüche, einen gerichtlichen Aufruf beantragt.
Es werden daher Alle und Jede, welche Ansprüche irgend und welcher Art an die gedachte Hufenstelle zu haben vermeinen, hiemittelst geladen, dieselben am 23. December d. Js., Vorm. 11. Uhr, zur Vermeidung des Ausschlusses vor dem unterzeichneten Amtsgericht anzumelden und zu bescheinigen.
Die Inhaber im Schuld= und Pfandprotocoll eingetragenen Forderungen sind von vorgedachter Anmeldungspflicht befreit.
Ratzeburg, den 21. November 1873.
Königlich herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
Bodmer.
Auf Antrag Dris. Peter Steinhagen für den Amtsverwalter Johann Ludwig Hahn und den Advokaten Theodor Friedrich Kindler, Beide zu Schönberg, als vom hiesigen Obergerichte bestätigte Testamentsvollstrecker des am 2. Juli d. J. hieselbst verstorbenen Particuliers Johann Gustav Ekengren, vormals Pächters zu Hof Wahrsow im Fürstenthum Ratzeburg, werden hiedurch
1) alle diejenigen, welche an den Nachlaß des genannten Particuliers Johann Gustav Ekengren, sei es aus welchem Grunde es wolle Forderungen und Ansprüche zu haben vermeinen, aufgefordert und schuldig erkannt, solche Forderungen und Ansprüche binnen doppelter sächsischer Frist, also spätestens am 20. Februar 1874 bei Vermeidung, daß sie widrigenfalls mit denselben ausgeschlossen werden sollen, bei dem implorantischen Mandatar Dr. jur. Peter Steinhagen gegen Empfang eines Anmeldungsscheines, im Fall des Widerspruchs aber im Stadt= und Landgerichte anzumelden,
2) alle diejenigen, welche zur Erbmasse gehörende Gegenstände in Händen haben, aufgefordert, von diesen Sachen und ihren vermeintlichen Pfand= und Retentionsrechten daran Anzeige zu machen, unter dem Präjudiz, daß sie widrigenfalls dieser Rechte für verlustig erklärt, zur unentgeltlichen Herausgabe der Sachen schuldig erkannt auch unter Umständen als unredliche Besitzer zur Verantwortung werden gezogen werden,
3) alle Schuldner der Erbmasse aufgefordert und schuldig erkannt, ihre Schuld bei Vermeidung nochmaliger Zahlung an einen der implorantischen Testamentsvollstrecker :Amtsverwalter Johann Ludwig Hahn und Advokat Theodor Friedrich Kindler zu Schönberg, oder an den implorantischen Mandatar Dr. jur. Peter Steinhagen zu Lübeck sofort zu entrichten.
Lübeck, den 21. November 1873.
Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung. Funk Dr., Act.
Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am Montag den 8. Dec. Morgens 1/2 10 Uhr im Lokal des Gastwirths und Bäckers Lenschow zu Selmsdorf 308 Raummeter Tannen Kluft= und Knüppelholz gegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden.
Schönberg, den 1. Dec. 1873.
Danckwarth.
Zuchtmarkt für edlere Pferde in Neubrandenburg.
Der nächste Zuchtmarkt wird am 2. und 3. Juni 1874 in Neubrandenburg abgehalten werden und mit einer Verloosung von Pferden etc. verbunden sein. Die zu verloosenden Pferde werden auf dem
[ => Original lesen: 1873 Nr. 95 Seite 3]Markt angekauft werden. Durch die Erbauung fester, ausgemauerter Ställe für vorläufig 400 Pferde werden dieselben gegen jede Ungunst der Witterung sicheren Schutz finden.
Neubrandenburg, im November 1873.
Das Comité.
Graf Schwerin. Pogge. Loeper.
Holz-Auction.
Am Dienstag 16. Dcbr. 1873, Vormittags präcise 10 1/2 Uhr, auf der Schiffswerfte des Herrn T. H. Evers am neuen Hafen für auswärtige Rechnung:
ca. 670 Zw. 1, 1 1/4, 1 1/2, 2, 2 1/2 und 3 Zoll dicke und 4 bis 12 Zoll breite schwedische ebenkantige föhrene Bretter,
ca. 383 Zw. 1, 1 1/4, 1 1/2, 2 und 3 Zoll dicke und 5 bis 8 Zoll breite do. grän. Bretter,
ca. 206 Sück 5/5 gesägte föhrene Sparren,
ca. 68 Stück 6/6 gesägte föhrene Sparren.
Verzeichnisse sind in den nächsten Tagen am Comptoir des Unterzeichneten, obere Hüxstraße 355, zu haben.
Lübeck, den 29. Nov. 1873.
G. Olrogge, beeidigter Auctionator.
Zu Stickerei=Einsätzen passende Gegenstände für den Hausstand sowohl, wie für den Näh= u. Schreibtisch sind jetzt in großer Auswahl angekommen, die ich den verehrten Damen zur gefälligen Auswahl empfehle.
Auf Wunsch werden auch die Stickereien dazu in kurzer Zeit angefertigt.
Ergebenst C. Sievers, Buchbinder.
Rum pro Liter 8 , 12 und 16 .
Jamaica=Rum pr. Fl. 16 , 20 , 24 , 36 , 1 12 u. 1 32 .
Arrac Fl. 20 und 36 .
Cognac Fl. 20 und 36 .
Punsch=Extract Liter 20 , Fl. 16
empfiehlt Aug. Spehr.
Feinsten Rahmkäse,
Emmenthaler Thränenkäse,
grüner Kräuterkäse,
Limburger Käse
empfiehlt
Aug. Spehr.
Weihnachts-Ausstellung
von
Spielwaaren
empfiehlt
C. Schwedt.
Zur Anfertigung künstlicher Gebisse von vulkanisirtem Kautschuck nach bewährter amerikanischer Methode, empfiehlt sich ganz ergebenst
Ludwig Vogel.
Der präparirte Kautschuck hat keinen Geruch noch Geschmack, ist schadlos wie Gold; die Zähne sind Porzellan und angenehm zu tragen, garantire ich für sicheres Schließen und verspreche in den Fällen, wo der Gaumen noch nicht zu sehr abgenutzt ist, kräftiges Beißen. Die Procedur ist schmerzlos, der Preis für in meiner Wohnung abgenommene Piecen à Zahn 1 , außerhalb 1 24 .
Schönberg, den 24. Novbr. 1873.
Heinrich Kock,
Uhren-, Gold- & Silberwaaren-Handlung,
empfiehlt
goldene und silberne Taschen=Uhren, Regulateure, Pendulen und Rahmen=Uhren, sowie eine reichhaltige Auswahl seiner goldener Ketten, Brochen, Bouton's, (Ohrringe), Medaillon's, Chemisettknöpfe, Verlobungsringe, silberne Potage=, Eß= und Theelöffel u. s. w.
Bestellungen und Reparaturen prompt und billig.
Schweriner Sparkassenbücher.
Diejenigen, welche in dem bevorstehenden Antonitermine Schweriner Sparcassenbücher durch mich besorgen lassen wollen, ersuche ich, solche spätestens bis zum 22. Januar 1874 bei mir abzugeben.
Schönberg. W. H. Schacht.
Zu Weihnachts-Einkäufen
halte ich mein reichhaltig sortirtes Lager von Eisen= Kurz= und Guß=Waaren, Haus= u. Küchen=Geräth, wie eine hübsche Auswahl von Petroleumlampen bestens empfohlen.
Sämmtliche Artikel sind bedeutend im Preise ermäßigt.
Ratzeburg. Moritz Stein.
Zum bevorstehenden Weihnachtsfeste
erlaube ich mir
mein reichhaltige assortirtes Lager von den gewöhnlichsten
bis zu den
feinsten Korbwaaren und Korbmöbeln
en gros und en détail
angelegentlichst zu empfehlen.
Hochachtungsvoll
J. C. F. Schnoor Nachf.
Lübeck, Klingberg 963.
Agar-Agar
weiße und rothe Gelatine, Vanille, Citronen, Pfeifen=Macaronies, Faden= und Figuren=Nudel, geschl. Perlgraupen, Perlsago, Kartfl.=Graupen, Kartflt.=Mehl, Puder, Reisstärke empfiehlt
J. Ludw. D. Petersen.
Crystall=Zucker,
Feigen, süße Mandeln, bittere Mandeln, Succade, getr. und cand. Pommeranzen=Schaalen, gereinigte und rohe Pottasche, Traubrosinen, Krachmandeln, Sultana= und Smirna=Rosinen, türkische und böhmische Tafel=Pflaumen und Haselnüsse empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.
Reinen Engl. Syrup
empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.
Nonp. Cappern,
Chocoladen=Mehl, Chocolade in Tafeln, entölten Cacao, Pecco=, Souchong=, Imperial=Thee, Rahm= und Schweizer=Käse, Sardellen, Parafin= und Stearin=Licht empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.
Meine Weihnachts=Ausstellung empfehle ich dem geehrten Publikum bestens.
Emil Hempel, Buchbinder.
Mit Soeben empfangenem Englischen Salz halte mich zur gegenwärtigen Schlachtzeit bestens empfohlen.
J. F. Eckmann.
Pelzwaaren.
jeder Art in großer Auswahl empfiehlt zu billigen Preisen
Heinr. Schäding.
Marder=, Iltis=, Dachs=, Fuchs=, Katzen= und Hasenfelle werden zu den höchsten Preisen angekauft von Heinr. Schäding.
Ich mache hiermit bekannt, daß von Mittwoch den 3. Decbr. an, jeden Mittwoch ein Klub bei mir abgehalten wird, wozu ergebenst einladet
Demern. Gastwirth Tretow.
[ => Original lesen: 1873 Nr. 95 Seite 4]Wegen Separation
Gänzlicher Ausverkauf
zu Fabrikpreisen
unseres auf's beste assortirten Lagers in sämmtlichen Weisswaaren, Gardinen, Piqués, Halbleinen etc., sowie sämmtlichen Putzartikeln in Bändern, Blumen, Federn etc. bei
Schmidt & Wolters, Lübeck, Breitestrasse 824.
Gesundheits-Krepp
-Jacken, Hemden, Beinkleider, Leibbinden, Puls-, Brust- und Kniewärmer.
Carl Koch, Reesendamm 2.
Diese Unterkleider gewähren den sichersten Schutz gegen Erkältungen und Reumatismen.
Schüsselbuden 186 Lübeck S. Adolphs Schüsselbuden 186 Lübeck
empfiehlt sein wohlassortirtes Lager von sämmtlichen
Manufactur- und Mode-Waaren
en gros en détail.
Durch persönliche comptant Einkäufe erlaube ich mir, ein geehrtes Publikum darauf aufmerksam zu machen, daß die Preise meiner Stoffe um 30 - 40 % billiger sind, als die Fabrikanten jetzt verlangen.
Kleiderstoffe in allen denkbaren Qualitäten. Einfarbige rein wollne Rippse 9 Diagonals, Popeline, Jacquard, Velours, Epinglas Mohairs, Cachemirs in den neuesten Farben 5, 6 u. 8 .
Wintermäntel u. Jacquettes, anschließend und weit, das Neueste dieser Saison, in besonders schöner Ausstattung
Abendmäntel u. Regenmäntel in carrirt, gestreift und uni, 15
800 Stück Chales u. Tücher, bestehend in den neuesten Erzeugnissen für die Jetztzeit. Velour-Chales 7 8 , do. für Kinder 2 8 u. 3 . Gewirkte echte Long-Chales in den prachtvollsten Zeichnungen 25 .
Double-Stoffe in blau, braun, Schwarz und grau. Sehr guten schweren Double u. Ratiné 10/4 nur 24 und 2 .
Zuschneiden gratis.
Unterröcke uni u. gestreift 3 8 u. 4 do. elegant garnirt 4 8 u. 5 . Moiré-Röcke u. 300 Stck. Steppröcke in allen Farben 6 8 u. 7 .
Ball-Roben abgepaßt und vom Stück geschnitten. Die 12-14 pr. Robe gekostet haben nur 6 , 7 und 8 . Französische Linons in schönen Lichtfarben als Unterkleider für Ball-Toilette nur 6 .
Atlas-Kragen, wollne Kragen, seidene u. Moiré-Schürzen, wollne u. seidene Mäntel, Tücher, Chälchen, Schleier, Slipse, Damen-Wäsche, Leine u. Batist-Tücher.
Gardinen in Mull, Sieb, Gaze u. Zwirn. Eine Parthie englische elegante Tüll-Gardinen 6 , die 10 gekostet haben. Mull= u. Sieb-Gardinen 2 1/2 u. 3 .
Bettdecken mit langen Frangen 3 4 , do. ganz schwere 3 12 u. 4 8 .
Weisswaaren und Baumwollenwaaren sehr preiswerth.
Waschechte Cattune u. Möbelgardinen nur 2 1/2 .
Auswahlsendungen von Chales & Mänteln, sowie Muster des ganzen Lagers stehen gern zu Gebote.
Alle Sendungen geschehen portofrei.
S. Adolphs.
Lübeck.
Theater in Schönberg.
Dienstag den 2. December: Der Pariser Taugenichts und ein General aus der Kaiserzeit.
Mittwoch den 3. December, zum Benefiz für Fräulein Elise Hocke: das böse Fräulein oder Ein deutscher Schulmeister.
Holst. Karpfen, Schleie und Karautschen empfiehlt Joh. Wilh. Schwoll.
Lübeck.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. | 16 - 17 , |
Hasen d. St. | 3 - 3 8 , |
Enten d. St. | 28 - 32 , |
Hühner d. St. | 18 - 22 , |
Küken d. St. | 6 - 10 , |
Tauben d. St. | 4 - 6 , |
Gänse pr. 500 Gr. | 9 - 10 , |
Wurst pr. 600 Gr. | 14 , |
Schinken pr. 500 Gr. | 11 , |
Eier 4 - 5 St. | 4 , |
Kartoffeln 10 Lit. | 7 - 8 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (Alles per 200 in Lüb. Cour.) |
Weizen | 17 - 21 |  | 8 |  |
Roggen | 15 1/2 - 17 |  | - |  |
Gerste | 14 - 15 |  | 8 |  |
Hafer | 13 - 14 |  | - |  |
Erbsen | 13 - 16 |  | - |  |
Wicken | - |  | - |  |
Buchweizen | 13 - 14 |  | - |  |
Winter=Raps | 22 1/2 - 22 |  | 8 |  |
Winter=Rübs. | 21 1/2 - 21 |  | 8 |  |
Schlagleins. | 20 - 20 |  | 8 |  |
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
|