[ => Original lesen: 1872 Nr. 89 Seite 1] - Zum Großherzoglich Mecklenburg-Strelitzischen landesherrlichen Commissarius für den am 13. d. Mts. in Malchin zu eröffnenden allgemeinen Mecklenburgischen Landtag ist der Herr Oberlanddrost Graf von Eyben in Schönberg bestellt worden.
- Die deutschen Besatzungstruppen müssen noch einmal in Frankreich überwintern und zwar in Baracken, die von den Franzosen mit großem Geldaufwand errichtet werden. Bei Bar-le-Duc sind 10 solcher Baracken fertig, von denen 5 zur Aufnahme von Mannschaften, die übrigen zu Pferdeställen bestimmt sind, oben mit Speichern für Futter und Vorräthe. Die Baracken sind aus Holzplanken errichtet, das Dach besteht aus breiten Ziegeln, wie sie in Lothringen üblich sind. Jede besteht aus 8 Sälen, einem Zimmer für die Unteroffiziere und einem Magazine. Jeder Saal faßt 19 Betten, welche zur Hälfte aus Holz, zur Hälfte aus Eisen gebaut sind, einen Strohsack, eine Matratze, zwei Leintücher und drei Decken enthalten. Ueber jedem Bette befindet sich ein kleiner verschließbarer Schrank. Jeder Soldat hat zudem einen Schemel, Teller, Löffel und Gabel. Die Officiersbaracken bestehen aus Häuschen mit zwei Zimmern; in jedem steht ein Ofen, ein comfortables Bett, Tisch, Stuhl und Sessel. Die Säle für die Soldaten werden mit einem gewaltigen Ofen erwärmt; in der Mitte steht ein langer Tisch. Für die Küche ist ein besonderes Gebäude hergerichtet, hinter dem Barackenlager befinden sich Schuppen zur Trockenlegung des Kriegsmaterials.
- Die Einnahme an Wechselstempelsteuer im deutschen Reich hat vom 1. Jan. bis Ende Sept. 1872 die Summe von 1,782,700 Thlr. ergeben.
- Der evangelische Oberkirchenrath in Berlin macht in einem besonderen Flugblatt bekannt, daß bei dem gesteigerten Preise aller Bedürfnisse das evangelische Predigtamt an 400 verschiedenen Orten nicht mehr aufrecht erhalten werden könne, weil die Gemeinden selber zu arm seien, um den nöthigen Pfarrgehalt aufzubringen. Man hat deßhalb eine allgemeine Nothstands-Collecte angeordnet, um so viel wie möglich Abhülfe zu leisten.
- Folgendes ist nach den soeben ausgegebenen Actenstücken der Bestand des französischen Heeres für 1873: Gesammtstärke: 454,170 Mann, und zwar Infanterie 282,044, Cavallerie 60,000, Artillerie 51,308, Genie 9000, Train in 8000, Gendarmerie 29,170, verschiedene Truppen 14,604.
- Das Monopol auf Zündhölzer ist von der französischen Regierung einer Acitengesellschaft gegen Zahlung einer jährlichen Summe von 19 Millionen Frcs. überlassen worden. Die Regierung hat zugleich die Preise der Zündhölzer festgestellt, und es kostet in ganz Frankreich ein Kilogramm derselben, etwa 4000 Stück, 2 Frcs. Für jedes Tausend Zündhölzer beträgt die Steuer an den Staat 60 Centimes oder 1 Franc 60 Centimes auf das Kilogramm, d. h. bei einem Gesammtverbrauche von etwa 40 Milliarden Zündhölzer im Jahre bezahlt die Gesellschaft eine Steuer von 19 Millionen aus einem Bruttoertrag, von etwa 24 Millionen.
- Am 5. Nov. haben die Bürger Nordamerikas ihren Präsidenten gewählt. Grant und Greeley sind die beiden Bewerber und Grant hat die größte Aussicht auf Sieg: Die Präsidentenwahl ist eine indirecte; jeder Staat wählt so viel Wahlmänner, als er Abgeordnete und Senatoren in den Congreß sendet, und diese geben gemeinsam ihre Stimmen für den Präsidenten und einen Vicepräsidenten ab. Das Resultat wird dem Präsidenten des Senats in Washington versiegelt eingesandt und von diesem vor versammeltem Congreß eröffnet. Niemand ist wählbar als ein eingeborener Bürger. Die Wahlmänner werden in sämmtlichen Staaten (Florida ausgenommen) direct vom Volke erwählt. Die volle Stimmenzahl der Wahlmänner beträgt 366, die Majorität 184.
- Thomas Carlyle ist ein berühmter englischer Geschichtsschreiber, in Deutschland auch bekannt durch ein Buch über den alten Fritz und seine energische Parteinahme für die Deutschen im jüngsten Kriege mit Frankreich. Er ist 77 Jahre alt, war immer ein Sonderling und ist zum förmlichen Einsiedler geworden. Die jetzige Welt gefällt ihm nicht mehr, ja bei einem bedeutenden Gaste klagte er sie der furchtbaren Entartung an, an Lüge, Betrug, Täuschung sei sie überreich. Die Aktiengesellschaften mit ihrem schwindelhaften Geldmachen machen Handel und Wandel zu einem niederträchtigen Roulettespiel. Der Kampf zwischen Arbeitgebern und Arbeitern ist ihm ein fauler Vorwand, die Einen wollen möglichst wenig zahlen, die Andern möglichst wenig arbeiten. Die Staatsmänner, die Politiker und Parlamente taugen dem Teufel nicht, und der Teufel selber ist der Schnaps u. s. w. - So sieht die moderne Welt in den Augen eines geistvollen, originellen und zugleich vereinsamten und verstimmten Mannes aus. Man kann ihm Recht geben, das Mausern ist keine angenehme Periode und in dieser scheint das heutige Geschlecht zu stehen. Wenn aber das Mausern vorüber ist, dann wird zwar aus dem Raben und Sperling keine Nachtigal oder Lerche, aber das menschliche Conzert gar nicht übel werden.
- Die Gesellschaften für Seefischerei, die auch uns Binnenländern frische und billige Fische liefern wollten, haben kein Glück. Zuerst hat die von Hamburg und dann auch die Bremer sich aufgelöst, und nun kommt die Bremerhafener an die Reihe. Ihr Präsident war Dr. Strousberg in Berlin, ein böses Omen von wegen der faulen Fische.
- Mühlhausen ist die größte Fabrikstadt des Elsaß und die großen Fabrikbesitzer dort haben sich schon lange durch practische Fürsorge für ihre Arbeiter - Armen-, Alters- und Krankenkassen, eigene Wohnungen mit Feld und Garten - ausgezeichnet. In diesen Fabriken arbeiten jetzt ebenso viele Franzosen wie vor dem Kriege; denn es sind ihrer viele aus Frankreich herübergekommen, um Arbeit zu nehmen. Der größte Fabrikant, Johann Dollfuß, früher Bürgermeister der Stadt, hat sein goldenes Ehejubiläum mit einem Geschenke von 150,000 Fr. an seine Arbeiter und an städtische Arme gefeiert.
- In Versailles ist ein bestrafter Tambour einem Tambour-Major aufs Quartier gerückt und hat ihn in Gegenwart seiner Frau und seiner Kinder mit einem Revolver niedergeschossen. Die andere Kugel schoß er sich selber vor den Kopf.
- 40 bayerische Gensd'armen sind mit Genehmigung ihrer Landesregierung in den Dienst des deutschen Reichslandes Elsaß-Lothringen übergetreten. Der Oberpräsident hatte den Wunsch ausgesprochen.
- Die Zahl der Leipziger Studenten ist auf 2586 gestiegen, mehrere hundert Imatrikulationen werden noch erwartet.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 89 Seite 2]- Der glücklichste Tag des letzten Krieges für Napoleon war der 2. August, an welchem General Frossard den Bahnhof von Saarbrücken beschoß und das Kind von Frankreich matte Kugeln sammelnd die Feuertaufe erhielt. Es war eine Comödie, die der Kaiser zum großen Siege stempelte. Er umarmte den General Frossard (Freßsack nannten ihn die deutschen Soldaten) mit den Worten: General, Sie haben den Marschallstab und den Titel: Herzog von Saarbrücken verdient. Dringen Sie siegend vor und lassen Sie mir Ihre erste Depesche von Coblenz zukommen! Frossard schwur, er werde als der Erste in Berlin einmarschiren. - Abends im Hauptquartier ließ man den Herzog von Saarbrücken leben und der Befehl zur Veröffentlichung der Ernennung im Moniteur ging ab. Der hinkende Bote aber von den verlorenen Schlachten von Spicheren und Wörth überholte ihn.
- Es ist ein starkes Stück, daß ein französischer Generalstabs-Offizier, die rechte Hand des Kriegsministers, ein Mann von Verdienst und Talent, erklärte: wenn Napoleon zu uns kommt, neun Zehntel der Armee werden ihm zufallen. Man kann sich denken, wie das wühlt in dem von Parteien zerrissenen Frankreich, und Napoleon, wenn er 20 Jahre jünger wäre, könnte die Probe machen. - Uebung hat er ja. - Man kann sagen: das Wort ist beim Wein gesprochen und im Wein ist ja die Wahrheit, womit aber keineswegs gesagt sein soll, daß derjenige lügt, der keinen Wein trinkt.
- An der Universität Zürich studieren 90 junge Damen; die medicinischen Professoren haben mehr weibliche Zuhörer als männliche. Unter den Juristen ist ein weißer Rabe.
- Auf einem englischen Schiffe fiel ein tüchtiger Matrose, der schon 5 Jahre gedient hatte, vom Mast und brach eine Rippe. Im Seemannsspital entdeckte man erst, daß der Matrose ein Mädchen war und zwar ein schönes junges Mädchen, das Anna Stuart heißt. Sie war ihren 5 Brüdern gefolgt, die alle Seeleute sind.
- Berliner Gründer wollen eine Dienstfrauen-Anstalt gründen. Die betreffenden Frauen sollen namentlich zu häuslichen und wirthschaftlichen Beschäftigungen verwendet werden.
- Bei der Ausstellung der Middle-Park-Lotterie saßen am Sonnabend in Berlin der Kaiser und der Kronprinz mit mehreren Damen und Cavalieren des Hofes im gemüthlichen Gespräch beisammen, welches sich natürlich um die Lotterie drehte. Auf die Aeußerung einer der Damen, daß ihr Gemahl 200 Loose zur Lotterie gekauft habe, fragte der Kaiser den Kronprinzen: "Fritz, wie viel Loose hast denn Du genommen?" - "Ich habe nur zwanzig," erwiederte der Kronprinz. - "Warum nicht mehr?" fragte der Kaiser. - "Ich kann's nicht," antwortete der Kronprinz, "ich habe sieben Kinder zu ernähren." - Der Kaiser lachte herzlich über diese echt familienväterliche Antwort.
- Es ist schon wiederholt darauf aufmerksam gemacht worden, daß in letzter Zeit vielfach schwach gesalzene Speckseiten, welche lebendige Trichinen enthalten, aus Amerika über Bremen in den Handel gebracht werden, vor deren Ankauf und Genuß das Publikum dringend gewarnt wird. Um dieser Waare dennoch in Deutschland Eingang zu verschaffen, erfolgt jetzt der Import nicht mehr über Bremen oder diesen Hafen allein, sondern über fast alle anderen deutschen Häfen, namentlich über Stettin. Es sind in Folge dessen die Polizeibehörden angewiesen worden, dem Handel mit solchen Speckseiten ganz besondere Beachtung zu schenken und ihrerseits vor deren Ankauf und Genuß zu warnen.
- Ein Vicefeldwebel in Saargemünd exercirte Rekruten. Nun stellte sich einem derselben beim Marschiren eine Terrainschwierigkeit in Gestalt einer Pfütze entgegen, welche er, statt mitten durchzugehen, umschritt. "Halt!" donnerte der pflichtgetreue Unteroffizier dem Delinquenten entgegen, und in strammer Haltung und mit wichtiger Miene rief er demselben seinen Diensteid mit den Worten ins Gedächtniß: "Hast Du nicht geschworen: zu Wasser und zu Land?"
- In Mühlhausen im Elsaß begegnete dieser Tage ein drolliges Mißverständniß einem Landmann aus der Umgegend. An einer Straßenecke war ein Theaterzettel angeschlagen worden, und es drängte sich eine Menge Neugieriger hinzu, um sich die Ankündigung näher zu betrachten, meiste junge Leute vom Comptoir oder aus der Fabrikwerkstatt. Oben auf dem Zettel war in fettester Schrift zu lesen:
"Lumpacivagabundus", unten folgte eine doppelte lange Reihe von Namen der Darsteller. Unser Landmann, ein großgewachsener, noch rüstiger Greis, besieht sich eine Weile den Zettel, sichtlich bemüht, den Inhalt zu entziffern. Endlich hat er's gefunden, und im Ton ruhiger Belehrung sagt er zu den umstehenden jungen Leuten: "Das sind jetzt dia, dia g'optirt han". Sprach's und ging weiter, unbekümmert um das Lachen der Gelbschnäbel, die es besser wissen wollten.
- Leipziger Lerchen und Krammetsvögel werden wohl selten auf der Tafel der Feinschmecker werden; denn in der jüngsten Versammlung der deutschen vogelfreundlichen Gesellschaft wurde u. A. beschlossen, mit allen Kräften gegen den Handel mit diesen Thierchen vorzugehen und namentlich die Regierungen und Landtage um Erlaß von Verboten anzugehen.
- Zwei Soldaten, Landsbeck und Koch, saßen nach der Controllversammlung im Wirthshause in Kreuzthal bei Kempten und ließen sich Bier und Käse wohl schmecken. Koch machte sich den Spaß, seinem Kameraden dann und wann einen Brocken Käse wegzunehmen. Landsbeck warnt ihn davor mit den Worten: "Gieb Acht, i stich!" Und wirklich, als Koch nochmals einen Brocken nahm, stieß ihm der Kamerad sofort das blanke Messer in die Brust. Koch war sofort eine Leiche.
- In Chodshent in Rußland traf eines jüngsten Tages der Befehl aus Petersburg ein, die Jugend zu impfen. Die Bauern hatten zwar noch nie etwas vom Impfen gehört, aber das schadet nichts, "der Bien' muß." Ein paar Feldscheerer und ein paar Kosacken zogen von Dorf zu Dorf, klopften den Aeltesten zur Begleitung heraus, drangen in die Häuser und schnitten und schmierten drauf los. Die Bauern wurden aber wüthend über diese unerhörte Art der Stempelung zum Soldaten (denn dafür hielten sie das Impfen), und stürmten in die Stadt, wo einer der Aeltesten im Tumult erschlagen wurde. Die Folge davon war, daß mehrere tausend Leute Geldstrafe zahlen mußten, 2 wurden erschossen und 20 wurden nach Sibirien geschickt.
Anzeigen.
Antragsmäßig Soll über das zu Schönberg an der Sabowerstraße sub Nr. 15 belegene Wohnhaus c. p. des Tischlermeisters Johann Melchert hieselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung, in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Montag den 18. November d. J., Vormittags 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Gerichtssiegel versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 29. August 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 101 belegene Wohnhaus c. p. der Wittwe des Arbeitsmanns Kreutzfeldt zu Schönberg, Sophie geborenen Rickert, wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am gestrigen Tage abgehaltene Liquidations-Protocoll sofort im Termine der Präclusivbescheid erlassen ist.
Schönberg, den 2. November 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 89 Seite 3]In der Concurssache des Kaufmanns August Groth zu Schönberg steht zur Publication der Prioritätsurtel ein Termin auf Sonnabend den 23. November d. J., Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Justizamte an, zu welchem die nicht präcludirten Groth'schen Gläubiger hiemit geladen werden unter dem Nachtheile, daß auch im Falle ihres Nichterscheinens mit der Urtheils-Publication wird verfahren werden.
Schönberg, den 5. November 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Es wird hiedurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Arbeitsmann Heinrich Asmus Jochen Karsten von dem unterzeichneten Kirchenvorstande zum Todtengräber erwählt und als solcher vom Herrn Probsten bestätigt worden, auch verordnungsmäßig instruirt und verpflichtet worden ist, die Aufsicht über den Gottesacker zu führen und die Gräber in Ordnung zu halten.
Demnach wollen sich wegen Instandhaltung ihrer Gräber Alle an den Todtengräber Karsten wenden, und haben auch diejenigen, welche es vorziehen sollten, ihre Gräber selbst oder durch Andere als durch den Todtengräber in Stand zu halten, seinen die Kirchhofs-Ordnung betreffenden Anweisungen Folge zu leisten.
Das Grasschneiden auf dem Gottesacker sowie das Uebersteigen der Kirchhofsmauer ist verboten.
Schönberg, den 31. October 1872.
Der Kirchenvorstand.
Die diesjährige ordentliche Herbstversammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am Dienstag den 19. November, Vormittags 11 Uhr, im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg stattfinden.
Schönberg, den 4. Nov. 1872.
Namens des Vorstandes: C. Giehrke, Advocat, d. Z. Secretair.
Blumenzwiebeln zum Treiben und für's freie Land, Hyacinthen à Dutz. 28 bis 2 , Tulpen, Crocus, Tacetten, Ranunkeln, Anemonen etc. zu den billigsten Preisen bei C. A. W. Lobedanz, Kunst- und Handelsgärtner in Schwerin.
Wagner's patentirte deutsche Schreibtafel, Ersatz für die kreischende Schiefertafel, sowie eine bedeutende Ersparniß für Schreibpapier beim Schönschreibunterricht, von Lehrerversammlungen, so z. B. in Pirna nach vorgelegten Beweisen ihrer Brauchbarkeit warm empfohlen, halte in verschiedenen Nummern nebst Gebrauchsanweisung vorräthig und empfehle solche allgemeiner Beachtung.
J. P. Bade.
Besten englischen Cokes empfehlen zu billigsten Preise L. Possehl & Co., Lübeck.
Neue Sendungen in allen möglichen Holz-, Leder-, Papp- und Marmor-Galanteriewaaren, in Weiß- und Buntstickereien nebst Material dazu, sowie die feinsten Parfümerien in Bouquets, Seifen etc., erhielt soeben und halte dieselben bestens empfohlen.
Carl Bade.
Umstände halber wird zu sofort ein Mädchen gesucht, welches melken kann. Näheres in der Exped. d. Bl.
Brab. Sardellen, hält bestens empfohlen J. Ludw. D. Petersen.
Jüngst eingetroffene zu Stickereieinsätzen berechnete Gegenstände verschiedenster Art halte den verehrten Damen bestens empfohlen.
C. Sievers.
Perl-Sago, Kartoffel-Mehl, Kartoffel-Graupen, sowie sämmtliches Gewürz empfiehlt billigst J. Ludw. D. Petersen.
Rothe Gelatine, Weiße Gelatine, neue Citronen empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.
Succade, candirt. Pomeranzenschalen, trockene Pomeranzenschalen, sowie auch süße Avol-Mandeln, bittere Licce-Mandeln empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.
Reinen Colonial-Syrup empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.
Neue Malaga-Feigen, Neue Malaga-Traubrosinen Krachmandeln empfiehlt J. Ludw. D. Petersen.
Sichere Hilfe für Leidende.
Flechten, Scleropheln, Drüsen, offene Wunden, Gicht, Rheumatismus, Magenkrampf, Unterleibsbeschwerden, Epilepsie, Bandwurm, Syphilis und dergl. hartnäckige Uebel werden gründlich geheilt durch meine in 36jähriger Praxis bewährte Heilmethode. Behandlung brieflich. Die Mittel liefere ich selbst und zwar zu einem Preise, der auch dem Unbemittelsten den Gebrauch ermöglicht. Amtlich beglaubigte Zeugnisse.
Adresse: Prof. Louis Wundram in Hamburg, bei der alten Börse 6.
Alle Diejenigen, die noch Forderungen an den Nachlaß des zu Thandorf verstorbenen Hauswirths Stoffers zu haben glauben, werden hiedurch aufgefordert, dieselben innerhalb drei Wochen bei den unterzeichneten Vormündern zu melden, spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden.
Zugleich werden Alle, die dem Verstorbenen noch schuldig sind, hiedurch aufgefordert, diese ihre Schuld binnen gleicher Frist zu berichtigen.
Thandorf den 7. Novbr. 1872.
Hauswirth J. H. Ziething. Schmiedemeister Haack.
Von meiner Koppel sind mir vor einiger Zeit drei rothe an der Stirn und Schwanz weiß gefleckte Kälber weggelaufen. Wer mir dieselben wiederbringt oder Auskunft darüber geben kann, erhält eine angemessene Belohnung.
Hauswirth Möller in Selmsdorf.
Rostocker Lager-Bier aus der Actien-Brauerei vorm. Constantin Steinbeck.
Alleinige Niederlage für Ratzeburg und Umgegend bei Chr. Thomson.
Stadt Hamburg.
Ratzeburg, den 23. August 1872.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 89 Seite 4]Ebenso wie im vorigen Jahre bin ich auch jetzt bereit, für den in Kurzem erscheinenden Kalender für das Fürstenthum Ratzeburg pro 1873 Annoncen anzunehmen, und ersuche diejenigen geehrten Geschäftsleute, welche diese Gelegenheit, ihre Geschäftsempfehlungen zu veröffentlichen, benutzen wollen, mir dieselben bis zum 10. November d. J. zuzustellen. Die gespaltene Petitzeile wird mit 3 ßl. berechnet.
L. Bicker.
Die Hagel-Assecuranz-Societät für das Fürstenthum Ratzeburg ist in diesem Jahre in 9 verschiedenen Dörfern bei 29 versicherten Mitgliedern von Hagelschlag betroffen worden. Die zu leistende Gesammtentschädigungssumme beträgt 2974 22 .
Zur Deckung dieser Schäden, der Taxations- und Verwaltungskosten vernothwendigt sich ein Beitrag von 32 Schillingen pro 100 Versicherungssumme und werden unsere Interessenten ersucht, solchen Beitrag am Montag den 11. November d. J., Morgens 10 Uhr, im Boye'schen Gasthofe hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 30. October 1872.
Direction der Hagel-Assecuranz-Societät für das Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger. Wilh. Heincke.
Bilanz der Mecklenburgischen Lebensvericherungs- und Spar-Bank in Schwerin pro ultimo October 1872
| Activa. | | Passiva. |
Lebensversicherungs-Prämien und Einlagen |
19,569 |
38 |
3 |
|
156,991 |
20 |
- |
Spar-Bank-Einlagen |
1,457,521 |
42 |
9 |
|
3,155,699 |
35 |
9 |
Belegungen |
5,068,611 |
1 |
9 |
|
2,893,607 |
3 |
6 |
Konto pro Diverse |
747,857 |
11 |
6 |
|
735,137 |
33 |
- |
Agenturen-Konto |
2,336,010 |
38 |
- |
|
2,307,368 |
36 |
3 |
Kasse |
2,111,926 |
- |
3 |
|
2,065,273 |
33 |
3 |
Fonds, Gewinn- und Verlust-Konto |
151,148 |
28 |
6 |
|
578,567 |
33 |
3 |
---------- |
----------- |
---- |
-- |
|
------------ |
---- |
-- |
Crt. |
11,892,645 |
27 |
3 |
|
11,892,645 |
27 |
3 |
Umsatz und Bestände. | 1871. Am Schluß des Jahres | | 1872. Am Schluß des October. |
Gesammt-Umsatz |
22,474,629 |
17 |
- |
|
21,255,526 |
30 |
6 |
Werbendes Kapital |
2,050,359 |
42 |
9 |
|
2,270,146 |
4 |
9 |
Zinstragendes Kapital |
1,908,486 |
20 |
9 |
|
2,194,851 |
36 |
- |
Lebens-, Sterbekassen- und Leibrenten-Versicherungen |
2,093,224 |
32 |
9 |
|
2,168,833 |
38 |
6 |
Schwerin, den 4. November 1872.
Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director. C. L. F. Soltau, General-Agent.
Möbel-Magazin.
Das Möbel-Magazin im Hause des Gastwirths Herrn Fick empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publikum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler- und Stuhlmacher-Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen. Auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg, 1872.
Die vereinigten Tischlermeister.
Am Donnerstag den 14. d. Mts.findet in meinem Salon der diesjährige Bauernball statt, wozu ich meine geehrten Freunde und Gönner freundlichst einlade.
Weil ich in vorigem Jahre die unangenehme Erfahrung gemacht, daß mehrere meiner Freunde bei der Einladung durch einen Boten vergessen worden sind, so erlaube ich mir, um das zu verhüten, jetzt auf diesem Wege zu zahlreichem Besuche freundlichst einzuladen.
Ergebenst J. Köster.
Schönberg, den 1. November 1872.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Sonntag, den 10. November.
Früh-Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.
Meteorologische Beobachtungen. |
Nov. 1872 |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
5. 6. 7. |
35.28 36.54 37.72 |
3.5 7.5 8.9 |
7.4 9.8 9.1 |
SSW SSW WSW |
2 2 4 |
trübe. bewölkt. bedeckt. |
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 19 1/4 - 20 | | 4 | |
Roggen | 13 1/2 - 14 | | - | |
Gerste | 13 1/2 - 14 | | 8 | |
Hafer | 11 1/2 - 12 | | - | |
Erbsen | 12 - 14 | | 8 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 12 1/2 - 13 | | 4 | |
Winter=Raps. | - | | - | |
Winter=Rübs. | - | | - | |
Schlagleins. | 20 1/2 - 21 | | 8 | |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. | 16 - 17 , |
Hasen, d. St. | 36 - 44 , |
Enten | 28 - 36 , |
Hühner | 18 - 22 , |
Küken | 10 - 14 , |
Gänse pr. 500 Gr. | 8 - 10 , |
Tauben | 4 - 6 , |
Eier 4-5 St. | 4 , |
Kartoffeln, 10 Lit. | 7 - 8 . |
(Hiezu eine Beilage der F. W. Kaibel'schen Kunst- und Musikalien-Handlung in Lübeck.)
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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