No. 42
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. Mai
1872
zweiundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1872 Nr. 42 Seite 1]

Mit der heutigen Nummer wird Nr. 13 und 14 des Reichsgesetzblattes versandt.


- Der Amerikaner, der viel Aussicht hat, der Nachfolger Grants als Präsident der Vereinigten Staaten zu werden, heißt Horace Greeley und ist Hauptredacteur der Tribüne in Newyork, 61 Jahre alt. Vielen Deutschen ist's ein Anstoß, daß er ein entschiedener Anhänger des Schutzzolles ist. In Newyork und Cincinnati haben bereits stürmische Vor-Wahlkämpfe stattgefunden.
- An den widerspänstigen Bischof Kreinentz von Ermeland ist in diesen Tagen ein Ultimatum des preuß. Cultusministers Falk abgegangen. Dasselbe fordert den Bischof auf 1) durch eine amtliche Kundgebung die Beeinträchtigung zu beteiligen, welche die von ihm Excommunicirten durch die öffentliche Verkündigung des großen Bannes an ihrer bürgerlichen Ehre erlitten haben und 2) die Erklärung abzugeben, daß er fortan den Staatsgesetzen in vollem Umfang gehorchen werde. Thue er das Eine oder Andere nicht, so werde er als Ungehorsamer gegen die Staatsgesetze behandelt werden. Dieser Erlaß des Ministers ist vor der Abreise Bismarcks im Staatsministerium vereinbart worden und hat die Zustimmung des Kaisers erhalten.
- Die 5000 in Hamburg versammelten deutschen Lehrer haben doch noch (auf Antrag Th. Hoffmanns) sowohl dem Kaiser Wilhelm wie dem Fürsten Bismarck als Wiederherstellern des deutschen Reiches telegraphische Dank-Adressen übersendet. - Die telegraphische Antwort des Kaisers lief fast umgehend ein und wurde in der Abschiedsversammlung der Lehrer verlesen und mit Jubel aufgenommen. Sie lautet: Mit großer Befriedigung und daher aufrichtigem Danke habe Ich den Gruß entgegengenommen, den die in Hamburg versammelten Lehrer aus dem gesammten Deutschland Mit darbringen. Die Einigung Deutschlands gelang unter des Allmächtigen Schutz, weil ein nationales Gefühl alle deutschen Stämme durchdrang und deren Waffen tragenden Söhnen Heldenmuth und Ausdauer verlieh. Solche Gesinnungen den kommenden Geschlechtern anzuerziehen, ist die große Aufgabe der Versammlung, die Ich dankbarst begrüße. Wilhelm."
- In den Schweizer Zeitungen macht folgende halb vergnügliche, halb ärgerliche, aber wahre Geschichte die Runde. Ein bekannter Staatsmann der Schweiz saß jüngst in einem Kaffeehaus in Nizza und hörte franz. Officiere über die Fehler im letzten Kriege streiten. Der Hauptfehler war, sagte Einer, daß wir die Schweiz besetzt haben, wir hätten die 80,000 Mann anderswo besser gebrauchen können! Der Schweizer wollte ein Rad schlagen, als er das hörte. Glauben Sie denn wirklich, sagte er, daß Ihre Landsleute die neutrale Schweiz besetzt haben? Sie sind ja hinübergedrängt und Von uns internirt worden! - O, antwortete man ihm, glauben Sie auch an das Märchen und daran, daß 80,000 Franzosen sich unfreiwillig hätten interniren lassen?
- Rouher, unter Napoleon III. der Vicekaiser genannt, hatte am 22. Mai den Muth, das Napoleon'sche Regiment und die Kriegserklärung in der Nationalversammlung zu vertheidigen. Er kam schön an. Der Herzog von Audissret rief ihm zu: Waren Sie kriegsbereit? Nein, Sie hatten weder für Munition noch für Proviant gesorgt. Frankreich darf den Napoleons zurufen wie Augustus dem Varus: Gebt uns unsere Heere, unsere Provinzen, unsere Heere wieder! - Gambetta schloß mit demTrumpfe: Die unerbittliche Geschichte wird Napoleons Regiment brandmarken, welchem Frankreich den 2. Dezember, Mexiko und Sedan verdankt! (Das Exil Napoleons nannte Gambetta eine feige Desertion.)
- Ueber Uhrich, den ehemaligen Commandanten von Straßburg, wurde von der betreffenden Untersuchungs-Commssion in Versailles ein Tadel ausgesprochen, weil er kapitulirte, bevor die Deutschen gestürmt, und weil er zugegeben, daß die Garnist ohne kriegerische Ehren ausziehen mußte.
- Der geniale Wurf, alle Gasflammen einer Stadt in einem Nu zu entzünden (und zu löschen), ist dem Professor Klinkerfuß in Göttingen gelungen. In der Versammlung deutscher Gasmänner in Würzburg hat diese Erfindung förmlich Furore gemacht. Die in Hamburg versammelten deutschen Lehrer wollen hinter den Gasmännern nicht zurückbleiben, sie haben sich sofort mit Herrn Klinkerfuß in Verbindung gesetzt, um seine Erfindung auf die Köpfe in den Schulen zu übertragen. Der alte längst verlorene Nürnberger Trichter ist weit überholt.
- In den nächsten Tagen kommt der Vicekönig von Egypten nach Constantinopel, um sich dem Sultan auch persönlich "allerunterthänigst" zu Füßen zu legen. Bis auf Weiteres. Das ist der neueste Act der orientalischen Frage.
- Die Universität Würzburg glänzt Von jeher durch ihre Mediciner. Die hellsten Sterne in der Neuzeit waren die Professoren Bamberger und Scanzoni, denen die studirende Jugend und die Kranken aus aller Welt nachzogen. Professoren sind aber keine Fix-, sondern Wandelsterne, Bamberger ist vor Kurzem nach Wien gezogen und Scanzoni ist auch in Versuchung, weiter zu ziehen; er hat die glänzendsten Anerbietungen und wird schwer zu fesseln sein.
- Der 10. deutsche Juristentag wird im August d. J. in Frankfurt abgehalten.
- An den beiden Pfingstfeiertagen wurden in München am Staatsbahnhofe 37,000 Fahrkarten ausgegeben.
- Die Ankunft des bekannten Liedercomponisten Franz Abt in New-York am 4. Mai fiel mit der Geburtstagsfeier des 25,000 Instrumentes der renommirten Pianofortefabrik der Herren Steinway & Söhne zusammen. (Werth aller bisher von denselben gefertigten Pianino's vielleicht weit über 10 Mill. Doll.) Abt wohnte ihm bei und wurde sofort mit den hervorragenden Künstlern New-Yorks bekannt. Der ihm zu Ehren projectirte Fackelzug mußte der Sonntagsfeier wegen unterbleiben. Wachtel, der berühmte Tenorist und die Sängerin Nilsson sind schwer beladen (nicht blos mit Lorbeeren) kürzlich nach Europa zurückgekehrt.
- In Berlin soll jetzt eine Academie für moderne Philologie gegründet werden, um den Studirenden Gelegenheit zu geben, sich in den neueren Sprachen wissenschaftlich auszubilden.
- "Heit Er öppe Guggerwy?" (Habt Ihr etwa Guggerwein?) Diese Frage ist seit ein paar Tagen in allen Weinkneipen Berns zum geflügelten Worte geworden. Gugger ist nämlich eine bekannte Weinhandlung in Bern, welcher zwei fatale Streiche passirt sind. 1) ist ihr bester Reisender mit unterschlagenen Geldern durchgegangen und 2) ist dieser Reisende auf einem Schiffe in Havre wieder erwischt und vor die Assissen in Bern gestellt worden. Da erklärte er denn vor den Geschwornen, daß er auf

[ => Original lesen: 1872 Nr. 42 Seite 2]

14 Weinsorten hauptsächlich habe reisen müssen, von diesen Sorten aber habe Haus Gugger seit zehn Jahren keinen Tropfen bezogen, sondern Alles in seinen Kellern in der Christoffelgasse fabricirt. Herr Gugger stellte das entrüstet in Abrede, wollte aber seine Bücher nicht vorlegen, und seitdem fragt das spöttische Publikum: "Heit Er öppe Guggerwy?"


Mit in das Grab.
Novelle von Friedrich Friedrich.
(I.)

[ => Original lesen: 1872 Nr. 42 Seite 3]

Mit in das Grab.
Novelle von Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Nach der heute gemachten Anzeige hat sich der schwedische Knecht Carl Sommersson, geboren zu Malmö am 20. März 1852, am gestrigen Abende heimlich aus seinem Dienste beim Amtmann Drevs auf hiesigem Bauhofe entfernt und werden seitdem mehrere, seinen Mitknechten zugehörige Bekleidungsstücke, nämlich: 2 Paar gewöhnliche Arbeitshosen, 1 weißleinenes Hemd, 2 Rasirmesser und 1 Paar blauwollene Strümpfe vermißt. Bei dem sich darnach gegen den p. Sommersson ergebenden Verdachte des Diebstahls ersuchen wir alle resp. Gerichts- und Polizei-Behörden dienstergebenst um Vigilanz auf denselben und die vorbezeichneten Sachen, sowie im Betretungsfalle um seine Verhaftung und Ablieferung hierher, indem wir noch bemerken, daß er von kräftiger, untersetzter Statur ist, eine gesunde gebräunte Gesichtsfarbe hat und kurz vor seiner Entweichung in einer dunkelbraunen Joppe, dunklen Beinkleider mit Kniestiefeln, einer dunklen runden Tuchmütze mit geradem Schirm gesehen ist.
Schönberg, den 21. Mai 1872.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
A. Dufft.


Thierschau in Schönberg.

1) In Folge Beschlusses des landwirthschaftlichen Vereins findet am Dienstag den 11. Juni c. auf dem sog. Baubrink hies. eine Tierschau, verbunden mit einer Industrie-Ausstellung statt.

2) Jedem steht es frei, Thiere zur Schau zu stellen. Indeß concurriren zu den Prämien nur Mitglieder des landwirthschaftlichen Vereins und Viehbesitzer des Fürstenthums Ratzeburg.

3) Nichtmitglieder des landwirthschaftlichen Vereins, welche Vieh zur Schau stellen, haben 1 Taler (Mecklenburg) zu bezahlen.

4) Es sind folgende Prämien ausgesetzt:

A. Für Pferde.
a.für die beste 4jährige oder ältere Stute20Taler (Mecklenburg)
b.für die beste 3jährige Stute10"
c.für das beste Wagenpferd15"
d.für das beste Arbeitspferd12"
e.für das beste 2jährige Füllen8"
f.für das beste 1jährige Füllen8"
B. Für Rindvieh.
a.für den besten 2jährigen od. älteren Bollen8Taler (Mecklenburg)
b.für den besten 1jährigen Bollen6"
c.für die beste milchgebende Kuh20"
d.für die nächstbeste Kuh12 "
e.für die beste 2- oder 3jährige Starke8"
f.für die nächstbeste dito 6"
C. Für Schweine.
a.für den besten Zuchteber6Taler (Mecklenburg)
b.für die beste Sau5"
c.für die nächstbeste4"

5) Es dürfen nicht mehrere Prämien für dasselbe Thier ausgegeben und darf daher ein Pferd nicht gleichzeitig als Stute und als Wagen- oder Arbeitspferd prämirt werden.
Jeder Preis wird nur ertheilt, wenn mindestens zwei Thiere concurriren, es sei denn, daß die Preisrichter das allein zur Bewerbung stehende Thier für besonders preiswürdig erklären.

6) Die Stellung sämmtlicher Thiere auf dem Baubrink, wo ihnen der Platz angewiesen werden wird, muß bis spätestens 9 Uhr Morgens des Thierschautages geschehen sein. Die Thierschau wird pünktlich um 9 Uhr eröffnet.

7) Mit der Einsammlung von freiwilligen Beiträgen für die Thierschau ist seitens des hies. Magistrats der Schneider Steinfatt beauftragt. Uebrigens ist auch der Secretär des landwirthschaftlichen Vereins zur Entgegennahme freiwilliger Beiträge bereit. Derselbe vertheilt auch die für die Mitglieder des landwirthschaftlichen Vereins, sowie diejenigen, welche sich mit freiwilligen Beiträgen betheiligt haben, bestimmten Karten.
Einlaßkarten à Stück 16 Schilling (Mecklenburg) sind bei dem Hrn. Senator A. Spehr und der Frau Gastwirthin Boye, sowie am Tage der Thierschau auf dem Baubrink zu bekommen.
Sämmtliche ausgegebenen Eintrittskarten gelten auch für die mit der Thierschau verbundene Gewerbe-Ausstellung.
Abends Tanz in Schwiesows Garten. Zu demselben haben freies Entrée mit ihren Familien:

1) die Mitglieder des landwirthschaftlichen Vereins;
2) diejenigen, die bei Ausstellung ihrer Thiere 1 Taler (Mecklenburg) bezahlen;
3) diejenigen, die als freiwilligen Beitrag einen Thaler bezahlt haben;
dagegen zahlen ein Entre von 16 Schilling (Mecklenburg), die durch Vorzeigung der gelben Entrée Karte sich legitimiren.
Schönberg, den 24. Mai 1872.

Der Vorstand des landw. Vereins.
F. Graf Eyben.


Größere Capitalien, welche bei der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt im diesjährigen Johannistermine belegt werden sollen, bitten wir schon jetzt baldigst im Local der Anstalt anzumelden.
Schönberg, den 20. April 1872.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger.
Secretair: R. Rackow. Adv.


Da von den vier prozentigen Pfandbriefen in Pr. Courant des mecklenburgischen ritterschaftlichen Credit-Vereins keine bedeutenden Posten ausgegeben werden, so erbitte ich baldige Anmeldung zu dieser sichersten Belegung von Capitalien in beliebigen Summen von 25 Taler (Mecklenburg) bis 1000 Taler (Mecklenburg), um rechtzeitige Bestellung darauf machen zu können.
Für den bevorstehenden Johannis-Termin und den nächsten Antoni-Termin kann ich diese Pfandbriefe für 94 pro Cent zu voll abgeben.
Schönberg, den 3. April 1872.
Kindler, Advocat.


Gelder zu guter hypothekarischer Sicherheit gegen 4 % Zinsen werden gesucht zu Johannis ca. 35,000 Taler (Mecklenburg) in beliebigen kleineren und größeren Posten. Nähere Auskunft ertheilt Carl Bade.


Landes-Gewerbe-Ausstellung.
Nachdem es gelungen ist, hinreichende Räumlichkeiten für die im Herbste dieses Jahres zu Rostock stattfindende Landes-Gewerbe-Ausstellung zu gewinnen, ohne daß wesentliche Neubauten erforderlich sein werden, wird, um den vielfach dieserwegen geäußerten Wünsche entgegenzukommen, der Schluß-Termin zur Anmeldung vom 1. Juni auf den 15. Juni d. J. verlegt. Indem solches zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird, wiederholen wir die Bitte an Alle, welche die Ausstellung beschicken wollen und bisher keine Anmeldungs-Formulare zugesandt erhalten haben, sich dieserwegen direct an uns zu wenden.
Rostock, den 25. Mai 1872.
Das geschäftsführende Committe.
Dr. A. Bolten, Vorsitzender.
Baumeister O. Ludewig. Kaufm. W. Scheel. Ingenieur Weber. Bürgermeister Dr. Zastrow.


Ich empfehle bestens meinen Mittagstisch für Herren und Damen - Couvert 9 Schilling (Mecklenburg) - sowie für Damen aus der Umgegend Frühstück Kaffee und sonstige Erfrischungen zu billigen Preisen.
Lübeck, den 24. Mai 1872.
Emma Harder, geb. Jenssen.
Alfstraße Nr. 41.


Ein vollständiges Meiereigeräth und diverse Ackergeräthe sind noch zu verkaufen. Wo? sagt die Exped. d. Bl.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 42 Seite 4]

Dr. John Jacoby's Wundertrank, dessen große Heilkraft durch 132,000 glückliche Kuren bewiesen ist, beseitigt auf dem allein richtigen naturgemäßen Wege, durch Reinigung und Erneuerung des kranken Blutes und der schlechten Körpersäfte die Grundursache aller Krankheiten und mithin auch die bertr. Krankheiten selbst.
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Attest!
Oberbilk bei Düsseldorf, 13. Dez. 1871.
Herrn F. Ad. Richter, Duisburg!
Ihr mir so lieb gewordener Dr. John Jacoby's Wundertrank veranlaßt mich zu nachstehenden Zeilen.
Seit Jahren litt ich an einem chronischen Uebel, welches ich durch Zuziehung mehrere Aerzte nicht loswerden konnte. Da ich nun mehrfach von diesem Ihrem Dr. John Jacoby's Wundertrank gelesen, ließ mir von demselben aus Ihrer Niederlage holen und hatte die Freude, nach Verbrauch der ersten Flaschen schon Besserung zu spüren.
Bei Wiederholung desselben stellte ich eine chemische Untersuchung an und fand das Verhältnis einer fachkundigen Bereitungsweise.
Nach Verbrauch von noch einigen Flaschen wurde ich vollständig von meinem Uebel befreit, so daß ich diesen von Ihnen bezogenen Dr. John Jacoby's Wundertrank allen ähnlich Leidenden auf's Wärmste empfehlen kann.
Dr. Lohmann.
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Niederlage à Fl. 16 Sgr. in Schönberg bei August Creutzfeldt, in Ratzeburg bei Siegm. Iben und in allen anderen Städten Deutschlands.
Nur ächt, wenn sich am untern Ende des Stopfens und in der Flasche erhaben meine Firma befindet.
F. Adolph Richter in Duisburg a. Rh., alleiniger Fabrikant des ächten Wundertrank.


Wegen Aufgabe des Geschäfts habe ich billig abzustehen und kommen am 4. Juni auf die Auction: Diverse landwirthschaftliche Maschinen als: Rummeln, Säe-, Butter-, Häckselmaschinen, Schrotmühle, Wendepflüge etc. etc.; ferner: Schraubenkloben, Ambosse, Hammer, Feilen, Eisenscheeren, sämmtliches Werkzeug für Schmiede, 3 Drehbänke, Ventilator; für Tischler sämmtliches Werkzeug, neue Hobelbänke, Schneidezeuge für Holzschrauben, Sägen, Taue und Blöcke. Eichne zäheschene Bohlen in großem Vorrath, auch Stühle, Tische, Leinschränke, Bettstellen etc.
Dassow im Mai 1872.
Fr. Krüger sen.


Der District des patriotischen Vereins zu Dassow hat bestimmt, am 18. Juni d. J. eine Rindviehschau abzuhalten und sind die unterzeichneten drei Mitglieder mit den dazu nöthigen Vorbereitungen beauftragt.
Kammerherr von Mecklenburg-Wieschendorf. L. Schmidt-Vorwerk. G. Callies-Dassow.
Patrimonialgericht Lütgenhof zu Dassow, den 8. April 1872.


Mein gut assortirtes Lager und Proben von Tapeten, Borden und Rouleaux habe ich einem geehrten Publikum bestens zu empfehlen.
C. Schwedt.


4-zöllige Drains sind jetzt wieder vorräthig bei W. Holldorff.


Filz- und Seidenhüte neuester Facon empfiehlt H. Scharnweber.
Ratzeburg.
Reparaturen schnell und billig.


Möbel-Magazin.
Das Möbel-Magazin im Hause des Gastwirths Herrn Fick empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publikum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler- und Stuhlmacher-Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen. Auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg, 1872.
Die vereinigten Tischlermeister.


Tapeten und Borden empfiehlt H. Schreiber.
Rehna, den 4. April 1872.


Unterzeichneter empfiehlt sich dem geehrten Publikum des Landes und der Stadt zur Anfertigung von Düffel, gewöhnliches Wollzeug und Pferdedecken (und kann die Wolle geliefert werden), zum Kratzen und Spinnen der Wolle, und halte die genannten Waaren auch zum Verkauf vorräthig.
Indem ich gute und reelle Bedienung verspreche, bitte ich ergebenst um zahlreichen Zuspruch J. Voss, Tuchmachermeister.
Hinterstraße 75.


Einem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend erlauben wir uns unser neu eröffnetes Bürstengeschäft zu empfehlen.
Unser Bestreben wird dahin gehen, bei guter reeller Arbeit und mäßigem Preise uns Zutrauen zu erwerben und alle geehrten Käufer zufrieden zu stellen.
Fertige Waaren haben wir im Hause des Schneidermeisters Bockwoldt in der Marienstraße gelagert, und werden wir die Auswahl immer mehr completiren. Jede bestellte Arbeit soll aufs Prompteste und Beste ausgeführt werden.
Um recht fleißigen Zuspruch bitten ergebenst Frentz & Schwie.
Schönberg im Mai 1872.


Das Betreten meines Moores unterhalb der Wallstraße am Bach verbiete ich hiemit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Bäckermeister Freitag.


Es sind mir in letzter Zeit aus einer meiner Hecken Dornpflanzen gestohlen; ich sichere Demjenigen 10 Thlr. Belohnung zu, der mir den Thäter zur gerichtlichen Bestrafung namhaft macht.
Schulze Grevsmühl in Kl. Bünsdorf.


Meteorologische Beobachtungen.
Mai
1872
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
25.
26.
27.
39.18
40.37
40.82
7.9
5.0
6.8
12.9
11.8
12.9
N
WNW
NNW
2
1
2
heiter.
trübe.
-


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/4 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/4 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/4 - 11 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 1/2 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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