No. 89
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. November
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 89 Seite 1]

Mit der heutigen Nummer wird Nr. 40 und 41 des Reichsgesetzblattes versandt.


- Das deutsche Reich wird im Auslande vertreten durch 4 Botschafter (London, Paris, Petersburg, Wien, von denen die drei ersten je 36,000 Taler (Mecklenburg), der letzte 29,000 Taler (Mecklenburg) an Gehalts beziehen), 6 Ministerresidenten (alle in den Staaten Amerika's mit je 12,000 k), 13 Gesandten (mit Gehalten von 9000 bis 25,000 Taler (Mecklenburg). Es bestehen ferner 8 Generalconsulate, 13 Consulate und 3 Viceconsulate, die zusammen 265,100 Taler (Mecklenburg) erfordern.
- Der neue Bürgermeister von Straßburg hat kürzlich sein Amt angetreten und die Gelegenheit benutzt, um ein Bekenntniß seiner französischen Sympathieen abzulegen. Seine persönlichen Ueberzeugungen, sprach er, seien bekannt, er werde sich auch bemühen, in seinem Verhalten der deutschen Behörde gegenüber so freimüthig und offen als möglich zu sein, aber der Politik müsse er sich nun entschlagen und sich nur bestreben, gute Beziehungen zu der heutigen Obrigkeit zu unterhalten.
- Die Reichstagsabgeordneten wurden am Sonnabend beim Eintritt in den Sitzungssaal durch ein sinniges Geschenk überrascht. Es fand nämlich ein Jeder an seinem Platze eine kostbare Schreibmappe, geziert mit dem Reichsadler und dem Namen des Betreffenden in Golddruck.
- Was man nicht weiß, macht Einem nicht heiß. Jetzt kommt es so ganz allmählig zu Tage, wo überall Frankreich seine Hände im Spiele hatte. schon 1864 stand es in Unterhandlungen mit England zur Gründung eines Bündnisses, welches Dänemark gegen unsere Angriffe schützen sollte. Weil aber zugleich Napoleons Auge zu lüstern auf Belgien gerichtet war, wurden die Engländer verstimmt und zogen sich zurück. Daß nun vor dem letzten Kriege derartige Pläne in größerem Maßstabe betrieben wurden, ist Selbstverständlich. So spricht man jetzt ganz offen davon, daß Frankreich von Italien Hülfe verlangte und dafür die Besetzung Roms gestattete. Italien wandte sich nun wieder an England, dieses an Oesterreich und Rußland, und wer weiß, was wir auf dem nicht mehr ungewöhnlichen Wege der Enthüllungen noch Alles erfahren werden!
- Bekanntlich hat der türkische Sultan dem Kronprinzen von Preußen das zerfallene Johanniter-Hospital zu Jerusalem zum Geschenk gemacht. Sobald Besitz davon ergriffen war, ging es an's Aufräumen. Mehr als 100,000 Fuhren Schutt wurden beseitigt. Man entdeckte unter dem Schutt gut erhaltene Kreuzgänge, Säle und Hallen und eine vollständige Kapelle. Diese ist jetzt für den deutsch-evangelischen Gottesdienst eingerichtet und von Potsdam aus mit einem schönen Harmonium versehen worden. In der Capelle haben bequem 250 Kirchgänger Raum.
- Freiwillige vor! heißt's jetzt im Elsaß, aber nur keine Angst, vorläufig nicht zum Kriege, sondern nur zum Examen. Die Commission zur Prüfung der zum einjährig freiwilligen Dienst sich Meldenden ist ernannt.
- Nachdem in Hamburg ein socialdemokratisches Wochenblatt, "Der Volksfreund" aufgetaucht ist, verfügt diese Partei nunmehr im deutschen Reiche über Zeitungen. Das Centralorgan ist der "Volksstaat". Eines der Wochenblätter, "die Nemesis", vertritt zugleich die Interessen der Freireligiösen.
- Die württembergischen Truppen werden nicht, wie ursprünglich beabsichtigt war, das 14., sondern nach der neuesten Bestimmung das 13. Bundes-Armeecorps des deutschen Reiches bilden.
- Der türkische Kriegsminister hat colossale Unterschleife getrieben. Es sollen dieselben in die Millionen gehen. Der Sultan hat ihn aller seiner Würden entkleidet und in die Verbannung geschickt.
- Der Werth einer Sache liegt in der Arbeit. Ein Pfund Gold kostet im gediegenen, aber unverarbeiteten Zustande 300 Thaler, ein Pfund Eisen kaum 3 Pfennige; wenn man aber aus dem Eisen die feinsten Genfer Taschenuhren-Federn macht, dann kostet ein Pfd. Eisen in dieser Gestalt 5000 Thlr., also eine Summe, welche ein Pfd. Gold, selbst wenn es zum feinsten Schmuck verarbeitet wird, nicht im Entferntesten zu erreichen vermag. Ebenso verhält es sich mit vielen anderen anscheinend werthlosen Stoffen.
- An der neuen Bahnlinie Nürnberg-Regensburg wurde dieser Tage eine Höhle ausgeräumt, welche in vorgeschichtlicher Zeit die Wohnstätte von Menschen gewesen war. Im Boden, der aus Holzasche und Moder bestand, fanden sich Feuersteinwerkzeuge und Töpferscherben aus der älteren Steinzeit, untermengt von zahlreichen Zahn- und Knochenresten längst dort verschwundener Thiere, wie Elephant, Nashorn, Löwe, Hyäne, Bär. Die Reste noch daselbst lebender Geschlechter, wie vom Hirsch, Reh, Schaf, Pferd und Ochse, sowie Beinwerkzeuge und Geschirre einer späteren Zeit waren jedoch theilweise mit den Resten aus der Steinzeit vermengt, was die Schwierigkeiten einer richtigen Deutung der Funde wesentlich erhöht.
- Die Spielhöllen in Wiesbaden und Ems haben in diesem Jahre ihren Actionären einen Reingewinn von 1,210,906 fl. abgeworfen. Es wird ein wahres Glück sein, wenn diese Spielhöllen bald für immer geschlossen werden.
- Die höchste Pfarrstelle im Königreich Preußen ist erledigt, wer Lust dazu hat, kann sich melden. Es ist die zu Wang im Riesengebirge, 2634 Fuß hoch gelegen. An frischer Luft ist da kein Mangel.
- Ein Herr, der neulich durch die Pfalz reiste, traf im Eisenbahnwaggon mit einer Französin und deren 14jährigem Sohne zusammen. Der Junge notirte eifrig alle Tunnels, Eisenbahnbrücken etc. in sein Taschenbuch. Auf die Frage des Deutschen, warum er sich diese Notizen mache, erwiederte der kleine Franzose: "Nun, damit ich Alles kenne, wenn wir in einigen Jahren unsern Revanchekrieg führen."
- 2500 Damen aus Utah haben den Präsidenten der Vereinigten Staaten um Schonung für ihre Männer gebeten. Die habens freilich leichter, als ehemals die Weiber von Weinsberg, denn auf 10 Frauen 1 Mann: da können sie abwechselnd ihn auf den Rücken nehmen.
- Von dem Schwurgericht in Gera wurde dieser Tage ein Schuhmacher wegen Bigamie zu 2 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Er hatte unter der Versicherung, noch ledig zu sein, sich trauen lassen, als plötzlich seine erste Frau, von der er nicht etwa geschieden war, auftauchte und die Verhaftung des doppelt Beweibten veranlaßte.

[ => Original lesen: 1871 Nr. 89 Seite 2]

- Die Wanderspinne, die im Herbst mit ihrem Gewebe Bäume und Felder überzieht, oder wie die Leute sagen, der Altweibersommer, hat sich diesmal nicht gezeigt. Man glaubt, daß diese Spinnen im vorigen Winter Schaden gelitten haben. Die junge Germania bedarf jetzt keines Alten-Weibersommers mehr.


Schuld und Sühne.
Von Fr. Schneider.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über nachbenannte Grundstücke der Ehefrau des Schustermeisters Kleinod zu Schönberg, Maria geb. Threms, nämlich:

1) ihr zu Schönberg an der Siemzerstraße sub 192 belegenes Wohnhaus c. p.
und

[ => Original lesen: 1871 Nr. 89 Seite 3]

2) ihre zu Schönberg an der Neuenwallstraße zwischen den Wiesen der verwittweten Maaß und der verwittweten Renzow belegene Wiese von angeblich 7 Schffl. Aussaat Größe, - welche einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden sollen
- ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an den bezeichneten Grundstücken zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Montag den 27. November d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Gerichtssiegel versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 7. September 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Am Dienstag den 14. November d. J., Morgens von 9 Uhr an, soll zu Hof Schlagsdorf in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

Mobilien als: 2 große und 3 kleine Kleiderschränke, 1 Eckschrank, 1 Klavier, verschiedene Tische, Stühle etc., 1 Gewehr, 8 bis 10 Stand Betten, Leinenzeug, 1 Wiener- und 1 Stuhlwagen.
Schlagsdorf, den 29. October 1871.
Krüger.


Vermischte Anzeigen.

Auf Grund des Beschlusses der heute abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung der Actionäre bringen wir hiedurch zur öffentlichen Kenntniß:

1. daß die Gelder der Ersparniß-Anstalt, soweit der Kassenbestand reicht, zu 4 Procent jährlich in Grundstücken des Fürstenthums Ratzeburg belegt werden sollen,
2. daß die Gelder der Vorschuß-Anstalt fortan in dreifacher Weise als Darlehen weggegeben werden sollen und zwar:
a. gegen Hypothekenschein allein und zu 4 1/2 Procent jährlich in Grundstücken des hiesigen Fürstenthums bis zur Hälfte des Werthes des Grundstückes,
b. gegen Hypothekenschein und Bürgen oder Hinterlegung anderweitiger Wertpapiere, aber gleichfalls zu 4 1/2 Procent jährlich, wenn die Eintragung über die Hälfte des Werthes des Grundstückes hinausgeht,
c. zu 5 Procent jährlich in derselben Weise, wie dies bisher geschehen ist.
Wir haben Vorkehr getroffen, daß diejenigen Grundbesitzer, welche bis Weihnachten d. J. ihre Darlehensgesuche einreichen, zu Antoni 1872 aus der Kasse der Vorschuß-Anstalt die nachgesuchten Hypothekenpöste sämmtlich erhalten zu können.
Die näheren Bedingungen sind von den Grundbesitzern persönlich im Locale der Anstalt an jedem Mittwoch von 8 - 12 Uhr Vormittags zu erfragen.
Schönberg, den 11. October 1871.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger.
Secretär: R. Rackow, Adv.


Für die Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins nehme ich zu jeder Zeit Gelder zu 4 pCt. und für größere Hypothekenposten zu der bekannten Sicherheit zu 5 pCt. entgegen.
Schönberg.
Kindler, Advocat.


Gelder werden gesucht zu Michaelis: 1 Posten von 1000 Taler (Mecklenburg), 2 à 600 Taler (Mecklenburg), 1 à 200 Taler (Mecklenburg). Zu Antoni ca. 16,000 Taler (Mecklenburg) in verschiedenen Pösten, sämmtlich vorzügliche Hypotheken, zu 4 %. Anmeldungen erbittet bald möglichst Carl Bade.


Commerz-Bank in Lübeck.
Die durch den Umlauf defekt gewordenen Noten unserer Bank werden demnächst durch neue ersetzt werden, welche im Wesentlichen den früheren Noten gleichen und nur in folgenden Punkten von denselben verschieden sind:
1. Die neuen 10-Thaler-Noten sind um 2 Millimeter in der Höhe und 2 Millimeter in der Breite kleiner als die früheren Noten.
2. Die neuen 100-Thaler-Noten sind um 2 Millimeter in der Höhe und 2 Millimeter in der Breite grösser als die früheren Noten; auch ist der violette Unterdruck derselben etwas dunkler als bisher.
Die Grösse der neuen 20-Thaler-Noten stimmt mit der der alten 20-Thaler-Noten überein.
3. Die Firma der Drucker auf der Rückseite ist bei allen Noten wegfällig geworden.
Lübeck, den 26. October 1871.
Der Verwaltungsrath.
Aug. Rehder. J. A. Wolpmann.


Mit Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 17. September d. J. erlauben wir uns hiedurch mitzuteilen, daß die für die heimgekehrten Reservisten und Landwehrleute des Fürstenthums Ratzeburg bei uns eingegangenen Gelder 120 Thaler betragen und daß diese Summe jetzt unter die nachstehend benannten Personen:

1. Arndt zu Schönberg,
2. Bohnhoff daselbst,
3. Burmeister zu Campow,
4. Busch zu Sülsdorf,
5. Christern zu Kl. Rünz,
6. Clasen zur Bäk,
7. Clasen zu Gr. Molzahn,
8. Dunkelmann zu Schönberg,
9. Eckmann zu Ollndorf,
10. Faasch zu Carlow,
11. Fedder zum Hammer,
12. Greve zu Petersberg,
13. Haak zu Schönberg,
14. Heidinger zu Herrnburg,
15. Kohrts zu Selmsdorf,
16. Krenkow zu Schönberg,
17. Kreutzfeldt ebendort,
18. Kröpelin zu Selmsdorf,
19. Lenschow zu Ollndorf,
20. Lenschow zu Selmsdorf,
21. Lindemann zu Schönberg,
22. Lühr zu Herrnburg,
23. Möller zu Schlagsdorf,
24. Möller zu Selmsdorf,
25. Puls zu Schlagsdorf,
26. Resenhöft zu Sülsdorf,
27. Robrahn zu Retelsdorf,
28. Schmidt zu Lankow,
29. Starr zu Carlow,
30. Strohkirch zu Römnitz,
31. Tews zu Lüdersdorf,
32. Wienke zu Herrnburg
vertheilt werden soll.
Die Berechtigten werden hierdurch ersucht, sich bei dem unterzeichneten Assessor von Oertzen Zwecks Empfangnahme der ihnen zukommenden Unterstützung zu melden.
Schönberg, den 1. November 1871.
Assessor v. Oertzen in Schönberg,
Uhrmacher Meyer daselbst,
Tabaksfabrikant Stüve daselbst,
Maurermeister B. Schleuß ebendort,
Feldwebel Greve ebendort,
Schulze Boye zu Rabensdorf,
Schulze Wigger zu Sahmkow,
Schulze Ollmann zu Schlagsdorf,
Hauswirth Timm zu Blüssen,
Hauswirth Burmeister zu Sülsdorf,
Hauswirth Bohnhof zu Gr. Siemz,
Hauswirth Kröger zu Lockwisch,
Hauswirth Retelsdorf zu Gr. Mist.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 89 Seite 4]

Ebenso wie im vorigen Jahre bin ich bereit, für den im Kurzen erscheinenden Kalender für das Fürstenthum Ratzeburg pro 1872 Annoncen anzunehmen, und ersuche diejenigen Geschäftsleute, welche diese Gelegenheit, ihre Geschäfts-Empfehlungen zu veröffentlichen, benutzen wollen, mir dieselben bis zum 10. November d. J. zuzustellen. Die gespaltene Petitzeile wird mit 3 Schillingen berechnet. - Die allgemeine Verbreitung dieses Kalenders, der hier fast in keiner Familie fehlt, sowie der Umstand, daß die damit veröffentlichten Inserate während des ganzen Jahres dem Publikum vor Augen sind, empfiehlt diese Art der Publikation für alle Gewerbetreibende, namentlich auch Handwerker, die sich mit ihren Geschäften in Erinnerung bringen wollen, ganz besonders.
L. Bicker.


Die Hagelversicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg hat in diesem Jahre keine Schadensentschädigungen zu leisten.
Zur Deckung der Verwaltungskosten und zur Bestreitung des durch die Umarbeitung und den Druck der Statuten erforderlichen Aufwandes vernothwendigt sich ein Beitrag von zwei Schillingen pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungssumme und werden unsere Mitglieder ersucht, solchen Beitrag am Sonnabend den 11. November d. J., Morgens 10 Uhr, im Boye'schen Gasthofe hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 29. October 1871.
Direction der Hagelversicherungs-Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger. Wilh. Heincke.


Empfehlung von Blumenzwiebeln.
Mit größter Sorgfalt habe ich in diesem Jahre mein bedeutendes Lager von echten Haarlemer Hyacinthen, Tulpen, Tacetten, Jonquillen, Crocus und anderen Blumenzwiebeln completirt.
Es werden nur schön und leicht blühende , frühe und spätere Sorten, mit Bezeichnung der Farben, abgegeben, und können alle geehrten Besteller versichert sein, nach Befolgung der auf speciellen Wunsch gern beigegebenen Cultur-Anweisung einen schönen Winter- oder Gartenflor zu erhalten.
Hyacinthen zum Treiben.
12 schöne Sorten mit Namen 28 ßl. bis 1 Rth. 24 ßl.
12 extraschöne Sorten mit Namen 2 bis 3 Rth.
12 Prachtsorten mit Namen 4 Rth.
Hyacinthen für's freie Land
100 Stück in Rummel gefüllte in allen Farben 5 - 6 Rth.
100 Stück in Rummel einfache in allen Farben 5 - 6 Rth.
100 Stück dunkel- u. hellblaue in allen Farben 5 - 6 Rth.
100 Stück dunkel- u. hellrothe in allen Farben 6 - 8 Rth.
100 Stück weiße u. gelbe in allen Farben 6 - 8 Rth.
100 Stück einfache u. doppelte in allen Farben 5 - 6 Rth.
Die Kunst- und Handelsgärtnerei von C. A. W. Lobedanz.
Schwerin, Rostockerstraße Nr. 21.


Hierdurch fordere ich alle Diejenigen, die noch Forderungen an den Nachlaß des Käthners Hans Jochen Boye zu haben vermeinen, mit Ausschluß der Hypothekengläubiger, auf, sich binnen 3 Wochen mit ihren Forderungen bei dem unterzeichneten Vormunde zu melden. Spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden.
Schmied Kindt in Mechow.


Von derjenigen Loose-Anzahl, welche mir zum Ausspielen von 157 Stück moderner Kleider obrigkeitlich gestattet worden, ist erst die Hälfte verkauft. Um nun die Inhaber von Loosen nicht länger warten zu lassen, habe ich die Gewinne, im richtigen Verhältnis zur Looszahl, getheilt und wird die erste Ausspielung von 78 Stück Kleidern am Sonntag den 5ten d. M. Nachm. 3 Uhr, im Boye'schen Saale stattfinden, wozu ich Loosinhaber freundlichst einlade.
Die letzte Ausspielung wird sofort nach Verkauf der Loose gegen Weihnacht stattfinden.
Schönberg den 2. November 1871.
Aug. Groth.


Am Sonntag den 5. d. M. findet die Ausloosung des Musikwerkes statt.
Schönberg.
H. Kock, Uhrmacher.


Geld und Mühe spart Jeder, der Annoncen in eine auswärtige Zeitung, insbesondere die Eisenbahnzeitung, haben will und mich damit beauftragt, da ich solche Inserationen zu Originalpreisen, ohne alle Nebenkosten prompt besorge.
Schönberg.
Wilhl. Heincke.


Ueber meine Hauskoppel, genannt "Kortland", am Kortlandsee ist ein Schleichweg angelegt, den ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung verbiete.
Hausw. Ollmann in Schlagbrügge.


Für eine alte, deutsche Feuer- und Lebensversicherungs-Anstalt ersten Ranges werden thätige Agenten unter günstigen Bedingungen gesucht und Offerten unter Z. Z. poste restante Schwerin erbeten.


Zu vermiethen zu Ostern 1872 ganz oder theilweise: der untere Theil eines in der Siemzerstraße belegenen Wohnhauses, bestehend aus: 2 bis 3 Stuben, Stubenkammer, Küche, Speisekammer, Keller und Holzraum. Näheres in der Exped. d. Bl.


Weißer flüssiger Leim von Ed. Gaudin in Paris.
Dieser Leim, welcher ohne Geruch ist, wird kalt angewendet bei Porzellan, Glas, Marmor, Holz, Kork, Pappendeckel, Papier u. s. w.
Vorräthig für 4 Silbergroschen à Flacon nur bei C. H. Vock.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren:
19. Oct. Dem Schustermeister Clasen hieselbst eine Tochter.
Dem Arbeitsm. Strickert in Torriesdorf eine Tochter.
21. Oct. Dem Hauswirth Freitag zu Kl. Siemz eine Tochter.
23. Oct. Dem Lederhändler Heitmann vor Schönberg ein Sohn.
Dem Kaufmann Wolgast hieselbst eine Tochter.
24. Oct. Dem Arbeitsm. Bade zu Rupensdorf ein Sohn.
26. Oct. Dem Lehrer Schulze zu Lockwisch ein Sohn.
Dem Hauswirth Rußwurm zu Lockwisch ein Sohn.

Gestorben:
21. Oct. Wilhelm Frier. Heinr. Ernst Oldenburg, Tischlermeisters-Sohn vor Schönberg, 1 J. 4 M. alt.
26. Oct. Wilh. Heinr. Carl Johann Eggert, Arbeitsm.-Sohn hieselbst, 6 J. 4 M. alt.
27. Oct. Caroline Catharina Maria Wilhelmine Eggert, Arbeitsm.-Tochter hieselbst 3 J. 3 M. alt.
Hans Peter Heinrich Burmeister, Schulzensohn zu Kleinfeld, 13 J. 7 M. alt.
29. Oct. Anna Cathar. Maria Bade, Arbeitsm.-Tochter vor Schönberg, 11 M. alt.
30. Oct. Helene Cathar. Elisabeth Otto, Webermeisters-Tochter hieselbst, 2 J. 5 M. alt.
Carl Wilh. Joh. Heinr. Otto, Webermeisters-Sohn hieselbst, 3 M. alt.
31. Oct. Adolf Ferdinand Kirstein, Schuster hieselbst, 29 J. 9 M. alt.

Copulirt:
20. Oct. Heinrich Ludwig Carl Wiggers aus Ivendorf, Cigarrenfabrikant hieselbst, und Wittwe Maria Elisabet Sofia Fanselow, geb. Greiff, hieselbst.
22. Oct. Peter Heinrich Meyer, Weber hieselbst, und Engel Margareta, geb. Strohkirch aus Gletzow, hieselbst.
29. Oct. Wilhelm Heinrich Michel aus Großenlengden, Tischler hieselbst, und Wittwe Anna Maria Grevsmühl, geb. Brockmöller hieselbst.
31. Oct. Joachim Heinrich Peters aus Lübseerhagen, Knecht zu Rottensdorf, und Maria Elisabet Sterly zu Retelsdorf.

Sonntag den 5. November.
Früh-Kirche: fällt aus.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
Nov.
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
31.
1.
2.
38.77
39.74
39.36
3.7
3.8
0.2
4.3
8.2
5.3
ONO
ONO
N
1
1
1
heiter.
bewölkt.
heiter.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.13 1/2 - 14 1/2Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.14 - 16 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.40 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.18 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.12 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.7 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. St. 4 Mark (Lübeck) bis 5 Mark (Lübeck)8 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 - 12Schilling (Mecklenburg),
Eier 5-6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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