[ => Original lesen: 1871 Nr. 33 Seite 1] Bekanntmachung, betr. die in französischer Gefangenschaft befindlichen deutscher Soldaten.
Das Königlich Preußische Kriegsministerium wünscht schleunigst in den Besitz eines Verzeichnisses aller derjenigen deutschen Officiere, Mannschaften, Aerzte, Beamten etc. zu gelangen, welche nach den den Familien derselben gewordenen Mittheilungen sich noch in französischer Kriegsgefangenschaft befinden, um noch einmal genaue Recherchen nach dem Verbleibe dieser Personen anzustellen und event. deren Freilassung zu bewirken.
Großherzogliche Landesregierung fordert deshalb sämmtliche Ortsobrigkeiten hiedurch auf, möglichst bald und spätestens bis zum 6. Mai d. J. anher zu berichten, wenn Militairpersonen der bezeichneten Kategorie ihren Bezirken angehören sollten und dabei vorkommenden Falles nicht nur den Internirungsort, sondern auch den Truppentheil, den Namen und den Geburtsort des Gefangenen anzugeben.
Neustrelitz, den 21. April 1871.
Großherzogl. Mecklenb. Landesregierung.
W. Freiherr v. Hammerstein.
- In einem Briefe der "Köln. Z." aus dem Königreich Sachsen lesen wir: "Die Nachrichten, welche hier aus Compiegne, dem Hauptquartier des Kronprinzen von Sachsen, über den Aufstand in Paris einlaufen, lauten sehr schlecht. Die provisorische Regierung in Versailles entwickelt wenig Kraft und beschränkt sich mehr auf eine langwierige Defensive als rücksichtslose Ofensive, und auch die Zahl der wirklich tüchtigen Truppen, über welche sie gebieten kann, ist nicht allzu groß. So hat denn auch die Partei der Versailler Regierung eigentlich noch gar keine Siege von Bedeutung erfochten, und die Sache steht so ziemlich noch ebenso in Paris, wie vor 14 Tagen. Die Revolutions-Partei gebietet allein über 20 - 26,000 entlassener Zuchthaussträflinge und Verbrecher, und alle ehemaligen Galeerensträflinge und sonstiges Gesindel aus ganz Frankreich sucht jetzt in die Hauptstadt zu gelangen, wird dort in Uniform gesteckt und bewaffnet und zu Kämpfern für die Commune gemacht. Wer von wohlhabenden Familien es nur immer vermochte, ist schon aus Paris geflüchtet, wo der wilde Pöbel auf das Schonungsloseste haust und nichts mehr achtet, so daß dort wirklich gräßliche Zustände herrschen sollen. Da einzelne Banden der Commune es auch wagten, das von deutschen Truppen besetzte Gebiet betreten zu wollen, um dort zu requiriren, so ist in den um Paris liegenden Departements der Belagerungszustand erklärt worden. Die Wuth unserer Truppen gegen diese Schaaren der Pariser Commune, der sie mit Recht die Schuld daran zuschreiben, daß die gesammten deutschen Heerestheile noch in Frankreich zurückbleiben müssen, ist grenzenlos, und wehe dem Gesindel in Paris, wenn es wirklich dazu kommen sollte, daß deutsche Waffen einschreiten müßten.
- Marschall Mac Mahon hat lange gezögert, bevor er das Obercommando von Versailles übernommen hat. Er hat sich zuvor von Thiers vollständig freie Hand ausbedungen. Er erklärte: Ich und meine Soldaten setzen unser Leben auf das Spiel, es muß mir zum Ersatz gestattet sein, den Aufstand nach meinem Kopfe zu unterdrücken, und Sie, Herr Thiers, dürfen mir nicht in den Arm fallen unter dem Vorgeben, es sei genug Blut geflossen. Ich habe keine Lust, den Haß, den die Unterdrückung hervorruft, allein zu tragen, während Sie plötzlich den Versöhnlichen und Gutherzigen spielen. Thiers soll ungern eingewilligt haben und nicht ohne Bedenken sein, daß der siegreich in Paris eindringende Feldherr ihn bei Seite drängt und wer weiß, was thut. Mac Mahon sagt nicht einmal, ob er für sich oder Napoleon arbeitet.
- Das Quartier des Ternes in Paris ist unbewohnbar geworden. Mont Valerien und die Batterie in Courbevoie fahren unaufhörlich fort, die Nachbarschaft mit Granaten zu überschütten. Die Einwohner bringen ihre Tage und Nächte in Kellern zu und wagen sich kaum hinaus, um Lebensmittel zu holen. Vor einigen Tagen zog in dieser Gegend der Leichenzug eines Kindes durch eine Nebenstraße. Eine Granate fiel in die Mitte des Zuges nieder und explodirte. Die Leichenträger und Leidtragenden flohen in wilder Hast mit Ausnahme der Eltern des Kindes, die sich zu Boden warfen. Als sie wieder aufstanden, fanden sie Sarg und Kind in Stücke gerissen.
- Nichts ist den Rothen in Paris zu hoch und zu tief. Zu Napoleon I. auf der Vendome-Säule sind sie auf Leitern hinaufgestiegen und haben ihm Stricke um den Hals gelegt; er steht aber noch. Dann zogen sie in das Invaliden Hotel, wo er begraben liegt, um ihm seinen Degen zu nehmen. Sie fanden aber weder ihn, noch das berühmte Bonaparte-Hütlein. Der Neffe hat Degen (der ihm etwas zu schwer ist) und Hütlein, das er immer als Wünschelhütlein für sich betrachtet, in Sicherheit bringen lassen.
- Am letzten Freitag paradirte ein merkwürdiger Aufzug durch die Straßen von Paris. Zuerst kam ein Musikcorps der Nationalgarde, dann ein Wagen mit zwei Fahnen, einer rothen und einer weißen, gefolgt von einer Anzahl Männer und Marketenderinen mit Geldbüchsen in der Hand, Geld für die Verwundeten sammelnd. Ueberall, wo die Procession vorüberzog, waren Straßen, Thüren und Fenster mit Menschen gefüllt Die Collecte fiel reichlich aus. Die Armen gaben Kupfermünzen und aus den Fenstern wurde Silbergeld geworfen. Während des Collectirens spielte die Musik an den Ecken der Nebenstraßen.
-In der Nationalversammlung zu Versailles wurde am 23. d. M. der Vorschlag gemacht, die 5 Milliarden Kriegskosten durch eine Lotterie zu decken, deren Gewinne Staatsdomänen und Krondiamanten sein sollen.
- Die Bayern in der Gegend von Coulom-
[ => Original lesen: 1871 Nr. 33 Seite 2]mieres klagen auch, daß ihnen der Brodkorb höher gehängt worden ist. Seit dem April fallen die Cigarren und der Wein bei der Verpflegung hinweg, zwei Dinge, die dem Soldaten zum Bedürfnis geworden sind. Allerdings bekommt er dafür 9 Kr.. täglich Zulage, aber was sind 9 Kr. in einer Gegend, wo das Pfund Kalbfleisch 44 Kr., die Maas schlechten französischen Bieres 36 Kr. kostete? Dazu fast Tag für Tag Hammelfleisch, während man bekanntlich nicht einmal täglich Rebhühner essen mag. Ein Soldat antwortete auf die Frage, warum so viele von der Gelbsucht befallen würden, sehr treffend: Das kommt vom Aerger über das Hammelfleisch her. Ein Speculant macht vortreffliche Geschäfte. Er verzapft ächten Münchener Löwenbräu um 36 Kr. à Maas, Jeder zahlt gern, da man für das miserable französ. Gebräu eben so viel zahlen muß.
- In Betreff der Fahne des 61. Infanterie-Regiments (der einzigen im letzten Kriege den Deutschen abhanden gekommenen Fahne) werden noch nachfolgende interessante Einzelheiten aus Dijon, 5. April, mitgetheilt: Der Commandeur des 61. Infanterie-Regiments, Oberst v. Wedell, war bereits seit den Schlachten bei Metz von seinem Regimente getrennt, indem ihm die Führung der 6. Brigade anvertraut worden. Nachdem er mit letzterer die Gegend von Dijon bis zur Zahlung der ersten Kriegskostenrate besetzt, besuchte er auch die hier gelegenen Schlachtfelder von Fontaine, Ferme de Chagny und Pouilly, wo in den Tagen vom 21. bis 25. Januar Sein Regiment gegen Garibaldi's "Corps der Rache" gekämpft und das 2. Battalion bekanntlich so heldenmüthig seine Fahne verloren hatte. Von Dijon auf der Straße nach Pouilly liegt ein großes Fabriketablissement und in dessen unmittelbarer Nähe befindet sich die Stelle, wo am 23. Januar einige Garibaldiner unter den Leichen des Sergeanten Pionke, den Lieutenants Schultz und v. Puttkammer und vieler Anderen die Fahne hervorzogen. In dieser Fabrik befand sich nun ein Arbeiter, der jenem Kampfe zugeschaut hatte und dem Obersten v. Wedell gestern berichtete, er habe gesehen wie ein Officier mit einer Adjutantenschärpe (v. Puttkammer) die Fahne vom Boden aufgenommen, und wie derselbe, sie in der, Hand tragend, gefallen sei. Auf die Frage, ob nicht Ueberreste von den Sachen der Gefallenen durch die Bewohner der Gegend gesammelt und von ihnen zu erstehen wären, erwiederte der Arbeiter, allerdings sei eine Schärpenquaste jenes Officiers von einem Knaben gefunden. Der Knabe wurde auf Wunsch des Obersten mit dem Ueberrest der Schärpe herbeigerufen; doch stellte es sich heraus, daß die vermeintliche Schärpenquaste eine Troddel von der verlorenen Fahne seines Regimentes war. Selbstverständlich brachte er die Reliquie gegen einen guten Finderlohn in seinen Besitz und wird sie dem Regimente wohl wieder zustellen. Am 5. Nachmittags wurde an derselben Stelle von einem, andern Officier ein etwa fußlanges Ende von einem der Fahnenbänder gefunden und ebenfalls dem Obersten v. Wedell aushändigt.
- Der deutsche Reichssäckel wird sich recht weit aufthun für die Verwundeten des deutschen Heeres und für die Hinterbliebenen der Gefallenen. Nach einer Wahrscheinlichkeitsrechnung, die sich auf die Ergebnisse von 1866 stützt, wird es sich um 120,000 Mann an Todten und Verwundeten handeln die Officiere nicht mitgerechnet. Danach würden die Pensionen und Unterstützungen 9,666,000 Thl. jährlich betragen und durch die Offizierspensionen etc. um mehrere Mill. Thlr. erhöhen. Als Invaliden des Feldzuges von 1866 wurden an Verwundeten und Beschädigten 11,785 Mann anerkannt, für welche die Pensionen und Unterstützungen 1,076,000 Thlr. Betrugen.
-In Berlin werden jetzt über 1 Mill. bronzene Denkmünzen geprägt, womit alle die Krieger decorirt werden sollen, welche den deutsch-französischem Krieg mitgemacht haben. Die Denkmünze wird am schwarz-weiß-rothen Bande getragen.
- Unsere deutschen Krieger wundern sich, daß es in Frankreich so ungewöhnlich viele Nachtigallen giebt, die sich weder durch Kanonendonner, noch durch Schlachtgeschrei irre machen lassen, des Morgens und Abends herrlich zu musiciren.
- Man komm jetzt wieder auf den Gedanken zurück, den schon Sickler in seiner alten Geographie vor mehr als 40 Jahren ausgesprochen hat, den Namen Germanen von dem in der Völkertafel der Genesis genannten Namen des ältesten Sohnes von Japhet, Gomer, abzuleiten. Seine Nachkommen sollen das heutige Deutschland zuerst bewohnt haben.
- Das Unterhaus in England hat den Gesetzentwurf, welcher jede Schachtel Schwefelhölzchen,
die 100 Stück enthält, mit einem halben Penny besteuert, in zweiter Lesung angenommen. Eine beträchtliche Menge Arbeiter begab sich am 24. d. M. in das Parlamentsgebäude, um dem Hause der Gemeinen eine Petition zu überreichen, welche sich gegen die Pennysteuer auf Zündhölzchen ausspricht.
- Es wird vom 4. Mai ab, wo die deutsche Reichsverfassung in Kraft tritt, neben und mit dem "Preußischen Staatsanzeiger" ein "Deutscher Reichsanzeiger" ausgegeben werden, welcher als Publicationsorgan der Reichsbehörden auf dem Gebiete der Tagespresse ganz so fungiren wird, wie der "Preußische Staatsanzeiger" als Organ der preußischen Behörden.
- Ein Telegramm des "Römischen Tagblattes" meldet eine bedenkliche Erkrankung des Papstes, die in einer Fußanschwellung besteht.
- In Kloster Langheim bei Lichtenfels stürzte der große Lagerkeller der Welterich'schen Brauerei ein, wodurch einige Tausend Eimer Bier zu Grunde gegangen sind. Die Maas Bockbier im Hofbräu in München kostet 11 Kr.
- Der Neusiedler-See in Ungarn, dessen Boden vom Jahre 1865-70 trocken lag, deßhalb von den Anwohnern in großen Strecken urbar gemacht und mit Wohngebäuden versehen worden war, hat plötzlich sich wieder gefüllt und von den Häusern ragen nur noch die Ziegeldächer aus dem Wasser hervor. Die Füllung des Sees geschah durch die colossalen Wassermassen, welche ihm von der Raab durch den Hansag zugeführt wurden.
- Ein Berliner Kind kommt niemals außer Fassung. Fräulein Anna Schramm trat als "Milchmädchen von Schöneberg" in Posen auf und kam mit ihrem Handwagen, der von einem colossalen Hunde gezogen wurde, auf die Bühne. Mit einem Male wird das Thier rebellisch, wirft den Karren um, streift sein Geschirr ab und setzt sich trotzig vor den Souffleurkasten. Die hinausgesandten Statisten konnten mit dem Thiere, der die Zähne fletschte und bedenklich knurrte, nichts anfangen; da tritt Anna Schramm vor und ruft: Aber Sultan, Du verdirbst mich ja das janze Jeschäft! Mit Dich fahre ich nich wieder nach der Stadt! - Und siehe da, Sultan klemmt beschämt den Schwanz zwischen die Beine und eilt schnurstracks in die Coulissen.
Anzeigen.
In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 88 belegene Wohnhaus c. p. des Böttchermeisters Heinrich Nicolaus Wegener aus Zgierz giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 18. d. Mts. abgehaltene Liquidations-Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidationstermine am 18. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts wegen!
Schönberg, den 22. April 1871.
C. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.
Vermischte Anzeigen.
Die diesjährige General-Impfung der Schutzblattern findet in nachstehender Ordnung statt:
I. Im Schönberger Kirchspiel:
1. Für die in der Stadt Schönberg vom 1. April bis zum 1. October v. J. geborenen Kinder am Sonnabend den 29. April, Morgens 10 Uhr, im Hause der Frau Gastwirthin Boye;
2. für die in der Stadt Schönberg vom 1. Octo-
[ => Original lesen: 1871 Nr. 33 Seite 3]ber v. J. bis zum 1. April d. J. geborenen Kinder am 6. Mai eben daselbst dieselbe Zeit;
3. für die in den zur Schönberger Gemeinde gehörenden Ortschaften gebornen Kinder am 13. Mai um dieselbe Zeit.
II. Im Herrnburger Kirchspiel
am Sonnabend den 6. Mai, Nachmittags 3 Uhr, im Hause des Herrn Bäckermeisters Hülsemann zu Herrnburg.
III. In den nach Mummendorf, Lübsee und Rehna eingepfarrten Ortschaften
am Sonnabend den 13. Mai, Morgens 10 Uhr, im Hause der Frau Gastwirthin Boye.
IV. Im Selmsdorfer Kirchspiel
am Sonnabend den 13. Mai, Nachmittags 3 Uhr, im Hause der Frau Gastwirthin Michaelsen zu Selmsdorf.
V. Im Carlower Kirchspiel
1. für die in dem Kirchdorf Carlow gebornen Kinder am Sonnabend den 6. Mai, Nachmittags 2 Uhr, im Hause des Herrn Gastwirhs Creutzfeldt;
2. für die in den nach Carlow eingepfarrten Ortschaften gebornen Kinder den 13. Mai eben daselbst um diese Zeit.
VI. Im Schlagsdorfer Kirchspiel
am Sonnabend den 20. Mai, Nachmittags 3 Uhr, im Hause des Herrn Gastwirtes Siebenmark zu Schlagsdorf.
VII. Im Demern'schen Kirchspiel
am Sonnabend den 20. Mai, Nachmittags 4 Uhr, im Schulhause zu Demern.
VIII. Im Ziethener Kirchspiel mit Einschluß des Dorfes Lankow und der Domgemeinde
nach Bestimmung des Herrn Dr. Arndt auf dem Domhof bei Ratzeburg.
Schönberg, den 29. Juni 1871.
Dr. Marung. Dr. Liebenow.
Der Unterzeichnete beehrt sich, die nachstehende Quittung.
Von den Local-Delegirten für das Fürstenthum Ratzburg, Herrn Landvogtei-Assessor von Oertzen, in Schönberg, sind mir als vierte Rate der Hauscollecte für die Kosten der freiwilligen Krankenpflege
70 Thlr.
Zwecks Beförderung an das Central-Comite der deutschen Vereine in Berlin heute übersendet worden, worüber ich hierdurch mit dem herzlichsten Dank quittire.
Feldberg, den 23. April 1871.
Der Landes-Delegirte für die freiwillige Krankenpflege im Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz.
W. v. Oertzen.
hierdurch zur öffentlichen Kenntnis zu bringen.
Schönberg, 25. April 1871.
Der Delegirte für die freiwillige Krankenpflege im Fürstenthum Ratzeburg.
C. v. Oertzen.
Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 - 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Wigger. Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs.
Secretair : R. Rackow, Adv.
Gesucht wird gegen gute hypothekarische Sicherheit zu Johannis:
2000 Thaler, 1800 Thlr., 1600 Thlr., 1500 Thlr., 1000 Thlr., sowie mehrere Pöste von 500 Thlr., 250 Thlr., 150 Thlr., 100 Thlr., und 50 Thlr.
Näheres bei Carl Bade.
Für die Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins nehme ich zu jeder Zeit Gelder zu 4 pCt. und für größere Hypothekenposten zu der bekannten Sicherheit zu 5 pCt. entgegen.
Schönberg.
Kindler, Advocat.
Am Montag den 1. Mai d. J., von Vormittags 10 Uhr an, soll im Hause des Gastwirths C. Schröder hieselbst, zufolge gerichtlicher Verfügung eine erhebliche Partie Manufacturwaaren, als:
baumwollene Kleiderstoffe, wollene und baumwollene Kleiderstoffe, wollene und Baumwollene Rocks- und Hosenzeuge,
in passenden Abschnitten öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung gerichtlich verkauft werden.
Dassow, den 26. April 1871.
Woltmann, Gerichtsactuar.
Torfarbeiter.
Zwei Torfarbeiter werden für's Rabensdorfer Torfmoor gesucht.
Schönberg, den 24. April 1871.
Dankwarth.
Der früher von den Dorfhirten bearbeitete, 4 Schffl. Aussaat haltende Acker an der Cronscamper Scheide soll am Sonntag den 30. April, Nachmittags 2 Uhr, im Hause des Schulzen zu Rieps öffentlich meistbietend verpachtet werden, wozu Pachtliebhaber hiedurch eingeladen werden.
Schulze Stein in Rieps.
Beste Schmiedekohlen liefern aus dem Schiffe vom 18. bis 29. April zu 38 ßl. Pr. Crt. und empfehlen sich damit bestens L. Possehl & Co. Lübeck.
Bekanntmachung.
Der diesjährige Frühjahrsbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungsvereins der Landbewohner ist zwischen dem 17. und 31. Mai d. J. mit 1/2 Simplum - der Hälfte des einfachen Ansatzes - auf dem hiesigen Bureau zu entrichten.
Lübeck, den 11. April 1871.
Namens der Direction: Bruhn, Secretair.
Das Neueste in Filz- und seid. Hüten empfiehlt in großer Auswahl H. Scharnweber.
Ratzeburg, Langenbrückerstraße.
Alte Hüte werden modernisirt.
Zu sofort, event. Johannis, suche ich für mein Tuch-, Manufactur-, Tapisserie- und Holländisch-Kurzwaren-Geschäft einen jungen Mann als Lehrling.
Grevesmühlen, April 1871.
F. R. Nebermann.
Für Bauunternehmer!!
Von unsern Fabrikaten, als:
Asphalt, Dachpappe, Deckasphalt, Hydrolith, Dach-Ueberzug zum Anstrich, neuer und alter Papp-, Filz- und Dorn'scher Dachasphalt zu Fußböden und Goudron haben wir Hrn. Dachdeckermeister H. Behrens in Schönberg Lager gegeben, von welchem derselbe zu Fabrikpreisen verkauft.
Haurwitz & Co., Asphalt- und Dachdeckermaterialien-Fabrik.
Stettin und Berlin.
Vom Militair zurückgekehrt, halte ich mich zu Anlagen von Gärten, sowie allen in dieses Fach fallende Artikel bestens empfohlen, indem ich im Voraus eine möglichst prompte und billige Bedienung verspreche, bitte ich ein geehrtes hiesiges und auswärtiges Publikum, mich mit Aufträgen zu erfreuen.
Schönberg, den 24. April 1871.
Kunst- und Handelsgärtner H. Upahl.
Tapeten, Borten und Rouleaux empfiehlt zu billigen Preisen und in großer Auswahl H. Schreiber.
[ => Original lesen: 1871 Nr. 33 Seite 4]Wohnungs-Veränderung.
Wegen Umbau meines Ladens wohne ich jetzt im Hause des Töpfermeisters Herrn Weinrebe.
Heinrich Creutzfeldt.
Bemerke noch, daß ich mehrere ausrangirten Waaren, wie Kleiderstoffe, Umschlagtücher, halbseiden und Piqué-Westen, baumwollene Hosenzeuge von 5 ßl. an u. s. w., u. s. w. ausverkaufe.
D. O.
U. Beermann, Lübeck, Klingberg 927, empfehlen außer ihrem bedeutenden Lager von Manufactur- & Modewaaren eine sehr reichhaltige Auswahl der modernsten Jaquetts und Umhänge in Wolle, Seide und Sammet, wie auch Regenmäntel und Damen-Röcke neuester Facons zu sehr billigen Preisen.
Proben und Auswahl-Sendungen stehen gerne zu Diensten.
Zum bevorstehenden Sommer empfehle ich dem geehrten Publikum mein completes Lager aller möglichen Manufacturwaaren, wie Tuche, Buckskins, Hosendrelle, neue Cattune und Piqué's zu den billigsten Preisen.
Ferner Ausverkauf einer großen Partie von Kleiderstoffen, worunter die neuesten Muster zu jedem Preis.
August Groth.
Dr. Pattisons Gichtwatte das bewährte Heilmittel gegen Gicht und Rheumatismen aller Art, als: Gesichts-, Brust-, Hals- und Zahnschmerzen, Kopf-, Hand-, und Kniegicht, Gliederreißen, Rücken- und Lendenweh u.s.w. In Paketen zu 12 Schill. und halben zu 7 Schill. bei Wilh. Heincke.
L. W. Egers'scher Fenschelhonig-Extract, das vernünftigste Mittel gegen katarrhalische Beschwerden, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, Kurzathmigkeit, ganz besonders aber für Kinder, bei katarrhalischen oder entzündlichen Zuständen des Halses und der Brust, Keuch- und Krampfhusten etc. Jede Flasche trägt Siegel, Facsimile und die im Glase eingebrannte Firma seines Erfinders und Fabrikanten L. W. Egers in Breslau. Die Anerkennungen zählen nach Tausenden. Schon im Jahre 1862 hatten Se. Majestät, der glorreiche König Wilhelm von Preußen die Gnade, denselben während eines katarrhalischen Unwohlseins Allerhuldreichst entgegen zu nehmen und dem Erfinder den Allerhöchsten Dank aussprechen zu lassen. Es wäre überflüssig, dieses Mittel zu annonciren, wenn nicht so viele Nachahmungen auf die Täuschung des Publikums speculirten. Die alleinige Verkaufsstelle ist in Schönberg nur beim Buchbinder Sievers.
Zahnschmerzen jeder Art werde, selbst wenn die Zähne hohl und sehr angesteckt sind, augenblicklich für die Dauer durch das berühmte Indische Extract beseitigt.
Nur ächt zu haben à Flacon zu 5 und 10 Sgr. bei H. Schreiber.
Rehna.
Gesucht wird sogleich ein Knabe in die Müllerlehre von H. Rocksin, Lockwischer Mühle.
Von jetzt ab wohne ich beim Tischlermeister Oldenburg vor dem Siemzerthore.
C. Eckmann, Schneidermeister.
Kindern das Zahnen leicht und schmerzlos zu befördern, sowie Unruhe, Fieber und Zahnkrämpfe zu beseitigen, sind nur allein im Stande, die von Gebrüder Gehrig, Berlin, erfundenen electromotorischen Zahnhalsbänder.
In Rehna nur ächt zu haben bei H. Schreiber.
Rehna.
Dachpappe in bester Waarehält billigstens empfohlen Moritz Stein.
Ratzeburg.
Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
Sonntag den 30. April.
Früh-Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.
Getreide=Preise in Lübeck. (Alles per 200 in Lüb. Cour.) |
Weizen | 19 - 20 | | - | |
Roggen | 13 1/2 - 14 | | - | |
Gerste | 12 - 12 | | 8 | |
Hafer | 12 1/4 - 12 | | 12 | |
Erbsen | 13 - 14 | | - | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 12 - 12 | | 8 | |
Winter=Rapssaat | - | | - | |
Winter=Rübsen | - | | - | |
Schlagleinsaat | 19 - 19 | | 8 | |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. Pf. | 13 - 13 1/2 , |
Holst. d. Pf. | 14 - 15 , |
Hühner d. St. | 18 - 20 , |
Tauben d. St. | 5 - 6 , |
Schinken d. Pf. | 9 , |
Schweinskopf d. Pf. | 5 1/2 , |
Wurst d. Pf. | 10 - 11 , |
Eier 8 St. | 4 , |
Kartoffeln d. Faß. | 5 - 6 . |
Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 21.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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