No. 21
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 14. März
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 21 Seite 1]

Da der Maurergeselle Fischer sen. auf der Bäk an den natürlichen Menschenblattern erkrankt ist, so werden die Einwohner der Umgegend aufgefordert, um der Ansteckung vorzubeugen, den Verkehr mit den Bewohnern des betreffenden Hauses zu vermeiden und, insofern es noch nicht geschehen, sich unverzüglich die Schutzpocken impfen zu lassen.
Schönberg, den 9. März 1871.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Die nächste Auszahlung der halbmonatlichen Unterstützungsgelder findet am Dienstag den 21. März d. J., Morgens 9 Uhr, in der Wohnung des Unterzeichneten statt.
Sobald Landwehrmänner, Reservisten und Ersatzreservisten, deren Familien aus der Kreis-Ersatz-Commissariats-Kasse Unterstützungen empfangen, in ihre Heimath zurückkehren, haben dieselben ihre Entlassung vom Militair dem Unterzeichneten mündlich oder schriftlich anzuzeigen.
Schönberg, den 6. März 1871.

Das Kreis-Commissariat.
C. v. Oertzen.


- Auf der Rückreise nach Berlin wird der Kaiser von Deutschland am 15. d. in Frankfurt eintreffen und bis zum 17. dort bleiben. Am 12. wird derselbe in Karlsruhe verweilen, wo zu seiner Ehre eine allgemeine Illumination vorbereitet ist.
- In Paris verbreitet man eine Abschrift von dem Briefe Napoleons, welchen er an den Präsidenten Grevy gerichtet hat, und in welchem er gegen seine durch die Nationalversammlung in Bordeaux beschlossene Absetzung protestirt. - Englische Blätter enthalten diesen Protest Napoleons gegen seine Absetzung wörtlich. Napoleon erklärt darin, daß die National-Versammlung zu einem solchen Beschluß garnicht berechtigt sei, da sie nur über Krieg und Frieden zu beschließen gehabt habe, daher seine Absetzung ungesetzlich sei. Das öffentliche Recht Frankreichs erheischt, daß die Einsetzung einer jeden Regierung nur durch allgemeine Volksabstimmung erfolgen kann. "Ich bin bereit, heißt es in dem Protest, mich nur vor einer freien Aeußerung des Nationalwillens zu beugen."
- Am 4. März, Vormittags 11 Uhr, verkündeten in Metz 707 Kanonenschüsse der Garnison und den Einwohnern der Deutschland zurückerworbenen Festung Metz, daß dieselbe fortan dem Deutschen Reiche wieder angehöre. Der Geist der Bewohner von Metz ist ein hervorragend friedlich gesinnter.
- Der "Staatsanz." bringt folgende Uebersicht der Ereignisse des deutsch-französischen Krieges 1870-1871: Der Krieg wurde am 19. Juli 1870 von Paris aus erklärt, am 28. Januar 1871 durch die Capitulation von Paris auf den meisten seiner Schauplätze, am 16. Februar auch für das letzte der Kriegstheater beendet; er hat somit eine Dauer von im Ganzen 210 Tagen gehabt. In den ersten Tagen dieses Zeitraumes, nämlich bis zum 26. Juli, wurde die Mobilmachung der gesammten norddeutschen Armeen, in derselben Zeit auch die der Truppen der süddeutschen Staaten bewirkt, während der strategische Aufmarsch der gesammten deutschen Heere in der Linie Trier-Landau in etwa 13 Tagen stattfand. Bei der Stärke dieser Armee von ca. 600,000 Mann fand demnach zur Effectuirung dieser Aufstellung auf den verschiedenen deutschen Bahnen eine tägliche Beförderung von durchschnittlich 45,000 Mann statt; diese Truppenzahl vertheilt sich auf 5 Hauptbahnen, von denen jedoch nur drei als in erster Linie in Anspruch genommen betrachtet werden können. Um diese ungeheuern militairischen, wie Bahnleistungen ihrer wahren Bedeutung nach beurtheilen zu können, muß man ferner der enormen Transporte an Pferden, Geschützen, Munition und Fahrzeugen gedenken, welche gleichzeitig zur Beförderung gelangten, sowie des Umstandes, daß bis vor Jahresfrist ein Bataillon, eine Escadron oder eine Batterie als die reglementmäßige Belastung eines Bahnzuges erachtet wurden, und endlich, daß vier preußische Armeecorps von ihren Standquartieren bis zur französischen Grenze auf 80-120 Meilen herangeführt und während dieser mehrtägigen Bahnfahrt Mann und Roß verpflegt werden mußten. In Folge dieser wahrhaft wunderbaren Schnelligkeit der Mobilmachung wie der Aufstellung der Armeen, in welchen Beziehungen zwei der Hauptbedingungen der errungenen Erfolge erkannt werden müssen, sowie der vom 28. Januar 1871 ab in Versailles geführten Unterhandlungen, sind von der oben berechneten 210tägigen Dauer des Krieges rund 30 Tage in Abzug zu bringen, so daß für die großartigen, weiter unten zu erwähnenden Erfolge ein Zeitraum von 180 Tagen zur Verrechnung kommt. In diesen 180 Tagen haben die deutschen Heere 156 mehr oder minder bedeutende Gefechte bestanden, 17 größere Schlachten geschlagen, 26 feste Plätze genommen, 11,650 Officiere, 363,000 Mann Gefangene gemacht, über 6700 Geschütze und 120 Adler oder Fahnen erbeutet. Eine genauere Berechnung ergibt demnach, daß die deutschen Heere in jedem der 6 Monate wirklicher Kriegführung durchschnittlich 26 Gefechte und 3 Schlachten durchkämpft, 4 Festungen genommen, 1950 Officiere und 60,500 Mann gefangen und 1110 Geschütze und 20 Adler oder Fahnen erbeutet haben. Es kommen somit beinahe auf jeden Tag des Krieges ein Gefecht, auf jeden neunten Tag eine Schlacht, auf jeden sechsten eine eingenommene Festung; ferner auf jeden Tag an Kriegsgefangenen 65 Officiere und 2070 Mann, an Geschützen 38 Stück, an Fahnen oder Adlern eine, bezw. einer auf je zwei von drei Tagen. Thatsächlich vertheilen sich die Gefechte und Schlachten auf die einzelnen Monate wie folgt: es kommen auf die Zeit bis zur Capitulation von Sedan 13 Ge-

[ => Original lesen: 1871 Nr. 21 Seite 2]

fechte, 8 Schlachten - bei Weißenburg, Wörth, Spicheren, Courcelles, Vionville, Gravelotte, Noisseville und Beaumont-Sedan, - und die Einnahme von 4 festen Plätzen, Lützelstein, Lichtenberg, Marsal und Vitry. In den Monat September fallen 13 Gefechte und die Einnahme der Festungen Sedan, Laon, Toul und Straßburg, in den Monat October 37 Gefechte und der Fall der Festungen Soissons, Schlettstadt und Metz, in den Monat November 15 Gefechte, 2 Schlachttage - die von Amiens und Beaune la Rolande - und die Einnahme der Festungen Verdun, Montbeliard, Neu-Breisach, Ham, Diedenhofen, La Fere und der Citadelle von Amiens, in den Monat December 30 Gefechte, die Schlachten vor und bei Orleans und an der Hallue, sowie der Fall von Pfalzburg und Moutmedy, in den Monat Januar endlich 48 Gefechte, die Schlachten bei Le Mans, Montbelliard und St. Quentin und der Fall der Festungen Mezieres, Rocroy, Peronne, Longwy und Paris. Im Monat Februar wurde endlich Belfort den deutschen Truppen vorläufig übergeben. Der Zeitabschnitt der Cernirung von Paris währte vom 29. September bis zum 28. Januar, also 130 Tage, innerhalb deren 22 größere Ausfallsgefechte stattfanden, welche bei vorstehender Berechnung durchweg der Zahl der Gefechte zugezählt worden sind, obgleich ein Theil derselben ihrer Ausdehnung wie Bedeutung nach wohl den Schlachten des Krieges anzureihen sein dürfte. Die Ziffer von 22 Ausfallsgefechten auf 130 Tage ergibt für den Monat fünf bis sechs, und zwar fallen auf den September deren drei, auf den October acht, auf den November zwei, auf den December vier und fünf auf den Januar. An die hier angeführten Gefechts-Schlachttage etc. reihen sich noch der 19. und 21. September, sowie der 12. October, an welchen Tagen die Seegefechte bei Hiddense, in der Putziger Bucht und in der Havanna stattfanden.
- Die Festung, Belfort ist allerdings ein Zugeständniß an Frankreich, es wurde aber erkauft durch den Einzug in Paris und durch die Abtretung der Gemeinden von Maire-aux-Chenes und Vionville an Deutschland. Die Schlachtfelder des 16. und 18. August vor Metz verbleiben daher in deutschem Besitz, die dort gefallenen theuren Todten ruhen in deutscher Erde.
- Die N. Z. schreibt: Wenn die Vertheilung der Frankreich auferlegten Kriegskostenentschädigung nach denselben Grundsätzen erfolgt, welche bei der Kriegsbeute in Anwendung gekommen sind, so würde Norddeutschland ohne Hessen 3815 Mill. Francs = 1017,3 Mill. Thaler, Bayern 650 Mill. Francs = 173,2 Mill. Thaler, Württemberg 240 Mill. Francs = 64 Mill. Thaler, Baden 190 Mill. Fr. = 50,7 Mill. Thaler, Hessen 105 Mill. Fr. = 28 Million Thaler erhalten. Auf jeden Kopf der Bevölkerung würden 35 Thaler kommen.
- Man schreibt aus Köln: Für den Handelsstand wird es von Interesse sein, zu erfahren, daß Zeit und Material der Rheinischen und Westphälischen (wahrscheinlich sogar aller deutschen) Eisenbahn-Verwaltungen vom 8. bis zum 28. März fast ausschließlich nur zur Beförderung von Militair-Transporten verwendet werden sollen. Der Güterverkehr wird mit alleiniger Ausnahme etwa von Steinkohlen während dieser Zeit gänzlich eingestellt und der Personenverkehr auf je 2 Züge pro Tag beschränkt sein. - Da sich in Deutschland mehr als 400,000 französische Kriegsgefangene befinden und man mit jedem Bahnzuge nur etwa 1000 derselben wird befördern können, so würden zu diesem kolossalen Transport im Ganzen wohl 400 und mehr Züge erfordert werden. Die Heimführung unserer deutschen Truppen dürfte auf das Doppelte zu veranschlagen sein.
- Die unruhigen Nationalgarden in den Vorstädten Belleville und La Villette von Paris wollen ihre Waffen nicht abliefern und den Sold nicht missen, den sie während der Belagerung, ohne zu arbeiten erhalten haben. Sie haben die Kanonen auf die Hohe von Montmartre geschleppt und gegen die Stadt gerichtet und ihre Vorstädte gleichen verschanzten Lagern. General Aurelle de Paladine hat bereits Linientruppen aus den Provinzen nach Paris commandirt, um über den süßen Pöbel Herr zu werden, und ernste Proclamationen an die Pariser gerichtet, zur Herstellung der Ordnung zu helfen.
- "Von dem Unflath, welchen die Pariser Presse jetzt auf die Deutschen wirft, ist nur mit Ekel zu reden," schreibt Hans Wachenhusen der "Köln. Ztg." "Einer der Chroniqueurs erzählt alles Ernstes die Deutschen, namentlich die preußischen Officiere, seien lauter Mißgestalten gewesen, bartlos, dickbäuchig, mit wenigen Ausnahmen alle mit Brillen auf der Nase. Dieser Lump erfrecht sich sogar zu schreiben, die Preußen hätten alle Taschen voll Gold gehabt; entweder habe Bismarck die 200 Millionen mit ihnen getheilt, oder sie hätten alle Geldschränke der Schlösser geleert. Möchte dieser alberne Patron nur erfahren, daß mancher preußische Soldat mehr Geld in seiner Tasche trägt, als dieser Scribler jemals beisammen gesehen; daß die preußische Armee aus der Blüthe des Landes, nicht aus Strolchen und Hungerleidern, wie die französische, besteht. Der Leser möge sich ferner eine Idee von der Kindheit dieser über alle erhabenen Nation machen, wenn ich des am Tage des Einzugs coursirenden Märchen erwähne, die Preußen hätten sich zu diesem Einzuge goldene Kanonen (d. h. bronzene) angeschafft!"
- Laut officieller Mittheilung wird die Zurückbeförderung der in der Schweiz internirten französischen Armee am 13. d. M. beginnen und soll mit dem 22. d. M. beendet sein.
- In den Abendstunden des 9. d. M. fanden in Zürich Excesse seitens der Franzosen statt. Das Militair war nicht ausreichend; die Tonhalle wurde verwüstet. Bewaffnete französische Officiere haben sich bei diesem Exceß betheiligt, ein Mann wurde getödtet, mehrere Deutsche und Schweizer sind verwundet. Man befürchtet weitere Störungen. Aus Anlaß dieses Vorfalls hat der schweizerische Bundesrath die strengsten Maßregeln gegen die Internirten angeordnet.
- Bismarck kann man nicht nachsagen, daß seine Feder verdorben habe, was das Schwert gewonnen hat. Und dennoch gibt es Leute, welche sagen: Er verliert die Schlachten, die Moltke gewonnen hat. - Bismarck und Moltke werden immer zusammen genannt werden, Einer als die Ergänzung des Andern. Die städtischen Behörden in Berlin werden in Kurzem alle deutschen Städte über 20,000 Einwohner einladen, Bismarck und Moltke gemeinsam das Ehrenbürgerrecht zu verleihen.
- Der alte Moltke ist ein Mathematiker. Er stellt nicht nur einen Satz auf, sondern er beweist ihn auch. Als am 15. Juli 1868 im Reichstage über die Militairlasten verhandelt wurde, sagte er: Der Zweck unserer Anstrengungen ist, im Herzen Europas eine Macht zu bilden, die ohne selbst eine erobernde zu sein, stark genug ist, ihren Nachbarn den Krieg zu verbieten." Im Krieg von 1870 und seinen Folgen hat Moltke für Deutschland den Beweis geführt.
- Die erste Anleihe zur Zahlung der Kriegskostenentschädigung wird ausschließlich in Frankreich aufgebracht werden.
- Berlin weiß es zu schätzen, daß es eine Kaiserstadt und Hauptstadt des neuen deutschen Reichs geworden ist. Das Friedensfest war die glänzendste Feier seit langer Zeit; nie hat die Stadt eine glänzendere Illumination gesehen. Die Erleuchtung des neuen großartigen Rathhauses, der Borsig'schen Fabrik, der Wilhelmsstraße, des Pariser Platzes waren an Glanz und Geschmack nicht zu übertreffen. Mehr als 300,000 Menschen bewegten sich in den Straßen, die Kaiserin und die Kronprinzessin durchfuhren in offenem Wagen die Straßen und wurden mit endlosem Jubel begrüßt.
- Sei's ein glückliches Omen, was die Kölner am Abend der Friedensillumination sahen und hörten. Etwa 20 deutsche und eben so viele französische Soldaten zogen Arm in Arm durch die Straßen und sangen: "Na wat sägst de no derzo!" - Es waren Soldaten, die bei gemeinsamer Arbeit in den Oeconomie-Werkstätten Freundschaft geschlossen und das rachedämpfende Volkslied singen gelernt hatten.


Anzeigen.

Auf Instanz eines Gläubigers soll die Büdnerei des Büdners Heinrich Grewe zu Schlagresdorf zwangsweise versteigert werden.
Es wird demgemäß ein Verkaufs-Termin auf Donnerstag den 8. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr, und ein Ueberbotstermin auf Montag den 3. Juli d. J., Vormittags 11 Uhr,

[ => Original lesen: 1871 Nr. 21 Seite 3]

hiedurch angesetzt, wozu Kaufliebhaber sich auf hiesiger Gerichtsstube einfinden wollen.
Die Verkaufsbedingungen sollen im Verkaufs-Termine endlich regulirt werden, und steht es dem Schuldner, Büdner Heinrich Grewe, sowie dessen an dem zu veräußernden Grundstücke berechtigten Gläubigern frei, sich dabei zu betheiligen. Der Entwurf kann 14 Tage vor dem Termine auf der Gerichts-Registratur eingesehen werden, und wird auf Verlangen Abschrift der Verkaufsbedingungen gegen die Gebühr erteilt. Die Besichtigung der Büdnerei, zu der übrigens ca. 10 Scheffel Acker guten Bodens gehören und auf welcher zwei Gebäude - 1 Wohnhaus und 1 Stall - stehen, steht Kaufliebhabern jederzeit, nach voraufgegangener Meldung bei dem Krüger Jabs zu Schlagresdorf frei. - Die Conventionalpoen beträgt 300 Thlr.
Gleichzeitig wird auf Donnerstag den 8. Juni, Vormittags 10 Uhr, Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die Grewe'sche Büdnerei, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwanigen Prioritäts-Ausführung anberaumt, und werden dazu alle Berechtigten, unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses, hiemittelst vorgeladen.
Schönberg, 8. März, 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Am Montag den 20. d. Mts. von Morgens 9 Uhr an, soll im Hause der Gastwirthin-Wittwe Boye hieselbst öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden, als:

neues Bettdrell, Bettüberzüge, Bolzen Lein, 1 Paar goldene Ohrringe, 1 do. Brosche, gute Betten, 1 Taschenuhr, 2 Schweine-Schinken, 2 Schultern, 2 Seiten Speck, 2 halbe Schweinköpfe, ca. 1 Faden Holz, 13 Tonnen Kartoffeln, Bettstellen, Tische, Stühle, mehrere Borten, tannen Schleete, Mannskleidungsstücke, 1 goldene Taschenuhr, 1 gute Hobelbank, Zimmer- und Küchengeräthe, 1 gutes Clavier und andere Sachen mehr.
Schönberg, den 14. März 1871.
Seegert, Landreiter.


Mein neuerbauetes, am kalten Damm zu Schönberg zwischen den Wohnhäusern des Hrn. Untervogt Zander und des Hrn. Handschuhmachers Jannicke belegenes Wohnhaus c. p. will ich öffentlich meistbietend verkaufen.
Zu solchem Zwecke setze ich Termin auf Montag den 20. März d. J., Nachmittags 2 Uhr, im Hause des Ackerbürgers Hrn. Böckmann zu Schönberg an und ersuche Kaufliebhaber, sich dazu einfinden zu wollen.
Die Bedingungen werden im Verkaufs-Termine verlesen werden, und bemerke ich aus denselben hierher, daß der Zuschlag im Falle eines annehmlichen Bots sofort im Verkaufs-Termine ertheilt werden wird, und der Käufer sogleich nach erhaltenem Zuschlag eine Conventionalpoen von 200 Thlr. Pr. Cour. zu zahlen hat.
Schönberg, den 8. März 1871.
Carl Oldenburg, Bauunternehmer.


Donnerstag den 16. d., Morgens 10 Uhr, sollen vor dem Chauseehause Kl. Siemz einige zäheschene Nutzenden, etwas pappel Knüppel- und etwas Buschholz öffentlich meistbietend verkauft werden.


Vermischte Anzeigen.

Die diesjährige ordentliche Märzversammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am Donnerstag den 30. März d. J., Vormittags 11 Uhr, im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg stattfinden.
Schönberg den 13. März 1871.
Namens des Vorstandes: C. Giehrke, Adv., d. Z Secretair.


Für die Frauen der im Felde stehenden hiesigen Reservisten ist der Ertrag der Kirchencollecte am Freitag den 10. März mit 34 Thlr. 6 ßl. und nachträglich von zwei Gemeindemitgliedern 32 ßl. mir eingehändigt, was hiedurch dankend bescheinigt wird.
Schönberg, den 13. März 1871.
H. Meyer.


Es ist vernothwendigt sich wieder eine Hebung von 16 ßl. pro 100 Thlr. zur Bestreitung der stattgehabten Feuerschäden und Verwaltungskosten. Das Nähere wird den betreffenden Ortschaften noch besonders angesagt werden.
Direction der Feuerversicherungs-Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Fick. C. Bade.


Soeben erschien im Verlag von J. B. Bade in Schönberg:
Vollständiges Melodienbuch zu dem Ratzeburger Gesangbuch, bearbeitet von J. H. Meier.
Preis broschirt 4 Sgr. oder 7 ßl. Cour.


Mein neu completirtes Lager in Kleiderstoffen, Cattune, Pique's, Tuche, Buckskins, Thibet, Cachmir, Ripps, Alpaca, Orleans, Crep, Seidenzeuge, Shawls u. s. w. empfehle ich unter Zusicherung der billigsten Preise.
J. Borchardt im Hause des Hrn. Heincke.


Halbleinen zu 5, 6, 7 und 8 Schilling (Mecklenburg) in ganz vorzüglicher Qualität bei J. Borchardt im Hause des Hrn. Heincke.


Spitzen , Tülle, Blonden, Band, Blumen empfiehlt J. Borchardt im Hause des Hrn. Heincke.


Bettzeuge in neuen Mustern, sowie Federn zu verschiedenen billigen Preisen bei J. Borchardt im Hause des Hrn. Heincke.


Rehtwisch & Borchert
Lübeck,
969 Breitestraße 969.
empfehlen aus ihrem bekannten gut assortirten Lager für die Confirmation schwarze und wollene Kleiderstoffe, schwarze und seidene Kleiderstoffe.
Jaquets, in Seide und Wolle, sowie Shawltücher in großer Auswahl.


Bundesfahnen, dreifarbig, nach neuester Verfügung, mit oder ohne Germania, waschächt. Auch Transparente sowie Sachen zur Illumination empfiehlt Bonner Fahnenfabrik in Bonn am Rhein.


F. Schlüter in Ratzeburg empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie: Selters, Sodawasser und Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


Pferdehaare, vom Schweif gestutzt, werden bezahlt mit 16 Schilling (Mecklenburg) das Pfund bei J. Licht, Bürstenmacher.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 21 Seite 4]

Bilanz der Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin pro ultimo Februar 1871.

Activa. Passiva.
Lebensversicherungs-Prämien und Einlagen 14,530 5 9   109,411 28 9
Spar-Bank-Einlagen 412,079 20 -   1,803,190 15 -
Belegungen 2,500,992 28 3   764,826 13 -
Konto pro Diverse 145,780 19 3   123,254 11 9
Agenturen-Konto 537,468 43 6   501,126 40 3
Kasse 561,195 27 -   477,073 17 -
Fonds, Gewinn- und Verlust-Konto 46,996 2 -   440,160 20 -
---------- ----------- ---- --   ------------ ---- --
Crt. Taler (Mecklenburg) 4,219,043 1 9   4,219,043 1 9
Umsatz und Bestände.1870.
Am Schluß des Jahres
 1871.
Am Schluß des Februar.
Gesammt-Umsatz 20,723,815 11 -   5,008,656 1 6
Werbendes Kapital 1,883,336 2 6   1,892,624 7 3
Zinstragendes Kapital 1,786,671 39 6   1,772,159 42 -
Lebens-, Sterbekassen- und Leibrenten-Versicherungen 2,089,223 9 6   2,106,460 8 3

Schwerin, den 2. März. 1871.

Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director. C. L. F. Soltau, General-Agent.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank in Schwerin schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital-Einlage-, Darlehns- und alle sonstigen Geld-, Inkasso- und Commissions-Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts-Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar-Bank-Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte näherer Auskunft bereitwillig ertheilt. Die von der Gesellschaft an die Lebensversicherten zur Vertheilung disponirten mittleren Dividenden betragen für die drei letzten Jahre resp. 36, 36 und 32 Procent der eingezahlten Prämie.
Haupt-Agentur Schönberg.
Carl Bade.


Mein auf dem Galgenmoor belegenes Ackerstück beabsichtige ich parcelenweise als Gartenland zu verpachten und ersuche ich Pachtliebhaber sich am Sonntag den 19. d. M. , Nachmittags 3 Uhr, an Ort und Stelle einzufinden.
Schönberg den 14. März 1871.
F. Fick.


Am 10. März wurde beim Hinausgehen aus der Kirche ein schwarzer, seidener Regenschirm gefunden. Der rechtmäßige Eigenthümer kann denselben gegen Erstattung der Inserations-Gebühren wieder zurückerhalten bei M. Soltmann, Nagelschmiedemeister.
Schönberg den 13. März 1871.


Für mich und meine Gesellschaft suche ich für meinen Aufenthalt in Schönberg vom 15. März an Wohnungen mit oder ohne Beköstigung. Schriftliche Anmeldungen werden in der Exped. d. Bl. entgegengenommen.
Brede, Schauspieldirector.


Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche Leinen bei mir bleichen lassen wollen, ersuche ich, dasselbe beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, von wo ich dasselbe abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebükt wird.
J. C. Wihe, Bleicher.


Von jetzt an sind alle Sorten Sämereien bei mir zu haben, späterhin alle Sorten Gemüsepflanzen.
Gärtner-Wittwe Prill.


Gesucht werden zum 1. Mai
ein tüchtiges und erfahrenes Mädchen für die Küche. Lohn 40 Thlr.
ein Mädchen für die Kaffeeküche. Lohn 30 Thlr.
Bahnhofs-Restauration in Lübeck.


Schützenhof-Ratzeburg am Markt-Dienstage Große Tanzmusik.
Ohne Entrée.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren:
24. Febr. Dem Weber Lüttjohann hieselbst ein Sohn.
26. Febr. Dem Arbeitsm. Robrahn zu Retelsdorf eine Tochter.
27. Febr. Dem Kaufmann Groth hieselbst ein Sohn.
Dem Kiepenmacher Harms vor Schönberg ein Sohn.
4. März. Ein unehelicher Sohn vor Schönberg.
Dem Schulmeister Maaß zu Rupensdorf ein Sohn.
8. März. Dem Arbeitsm. Werner hieselbst eine Tochter.

Gestorben:
27. Febr. Else Gäth, geb. Oldörp, Drechslers-Frau zu B.-Resdorf, 66 J. 7M. alt.
28. Febr. Asmus Maaß, verwittw. Schulze zu Rupensdorf, 66 J. 11 M. alt.
Carl Paul Theodor Wittmütz, Ingenieur zu Haspe, p. t. in Schönberg, 27. J. 1 M. alt.
4. März. S. M. D. Auguste Loose, Maschinenarbeiters-Tochter hieselbst, 2 J. 8 M. alt.
6. März. Anna M. S. Dorothea Christen hieselbst, 7 Monate alt.
Jochen Hinrich Dechow, verwittw. Krüger a. d. Olndorfer Kruge, 84 J. alt.
9. März. Trine Maria Bade, geb. Benthin aus Pahlingen, Arbeitsm-Wittwe vor Schönberg 77 J. 2 M. alt.


Meteorologische Beobachtungen.
März
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
10.
11.
12.
13.
35.97
37.81
37.53
34.73
3.2
1.5
5.2
4.7
5.7
7.0
10.0
13.0
W
SW
SW
SW
2
2
2
2
zieml. heit.
trübe.
wolkig.
-

Am 11. auf 1 []' 15 Cubikz. Regen.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.13 - 13 1/2Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.14 1/2 - 15Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.36 - 42 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.30 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.20 - 22 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.12 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.28 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6-7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.5 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen18 - 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 1/2 - 13Mark (Lübeck)10Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/2 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 1/4 - 12Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken13 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat18 - 19Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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