[ => Original lesen: 1870 Nr. 53 Seite 1] - Englische Blätter veröffentlichen ein Telegramm aus Tientsin, nach welchem am 21. Juni in Peking ein Volksaufruhr gegen die Franzosen stattgefunden habe. Es sind sämmtliche französische Priester, die barmherzigen Schwestern, der französ. Geschäftsträger und der französische Consul, sowie drei Russen ermordet worden. Die Kathedrale wurde niedergebrannt.
- Die Prinzen von Orleans werden noch länger das bittere Brod der Verbannung essen müssen; die Napoleonische Staatsraison verbietet ihre Rückkehr, der Kaiser ist gegen diese Rückkehr und damit ist die Sache für die Minister abgemacht. Niemals [niemals] so lange ich im Rathe der Krone sitze! rief Minister Ollivier pathetisch im Ausschuß; in der Kammer ist das Gesuch der Prinzen möglichst still zu den Todten gelegt worden. Die Linke zwar hatte eine Bosheit vor. Die Kaiserlichen sollten laut vor aller Welt ihr Nein! zu der Rückkehr sagen, zitternd, daß eine politische Windsbraut kommen und die Orleons auf den Thron wehen könne. Die Linke beantragte daher namentliche Abstimmung, ist aber überstimmt.
- Hamburg hat unruhige Tage und Nächte gehabt, Maurer, und Zimmergesellen stellten in Masse die Arbeit ein; das konnte ihnen Niemand wehren, sie rotteten sich aber auch zusammen, überfielen arbeitende Kameraden und richteten sie übel zu; die Polizei schritt mit Verhaftungen und Verboten von Umzügen etc. ein. Zur Antwort rückten 5 - 600 Gesellen drohend vor das Stadthaus, wo ihnen der energische Polizeichef Petersen an der Spitze seiner bewaffneten Mannschaft (50 - 60 M.) entgegentrat. Mit eigener Hand verhaftete er einen schimpfenden Gesellen und gab das Zeichen zum Angriff; von zwei Seiten griff die Polizei an, hieb scharf ein und sprengte die Massen; es gab viele Verwundete und Gefangene. Andern Abends gings auf dem Heiligengeistfeld und an dem Holstenthor noch schärfer her; die Gesellen, an 1000 Mann, bombardirten die Polizei mit Steinen, Flaschen, Krügen und allerlei Handwerkszeug, wurden aber von den mit Säbeln und Stöcken einhauenden Polizisten im blutigen Handgemenge von Stellung zu Stellung zurückgedrängt und gesprengt, die Horner Rennbahn wurde gesäubert, der Turnplatz in der St. Georgenvorstadt mit Militair besetzt, das scharfe Patronen erhielt. Der Polizeichef erwies sich in seinen umfassenden Operationen als gewandter und energischer Feldherr. An 100 Arbeiter sind in Haft, viele unter ihnen leichter oder schwerer verwundet, auch von der Polizei sind viele und manche schwer verwundet.
- In Liegnitz ist eine Hundeschlächterin zufällig entdeckt worden. Sie gestand der Polizei nicht ohne Stolz, daß sie über 1000 Hunde geschlachtet und die Hinterkeulen gebraten und verzehrt habe. Von dem andern Fleisch versicherte sie diskret, es sei nicht umgekommen. Halb Liegnitz fühlte ein leichtes Würgen, als dies bekannt wurde.
- Das jüngste Kind der musikalischen Laune Richard Wagners heißt Walküre und hat in München eine Ausstattung von 50,000 fl. erhalten.
- Türkische Consuln in Deutschland haben Auftrag erhalten, deutsche Zimmerleute zu engagiren. Tüchtige Arbeiter dieser Art erhalten freie Ueberfahrt von Marseille nach Konstantinopel und Reisegeld bis zum Einschiffungsplatz. Eine ganze Caravane deutscher, namentlich Schleswig-Holsteiner, Hamburger, Hannover'scher Zimmerleute befindet sich auf dem Wege nach Konstantinopel, wo sie von Bauunternehmern zur Wiederherstellung der durch den Brand zerstörten Straßen von Pera sehnsüchtig erwartet werden.
- Das Berliner Wachstum ist riesig. Vom 1. Januar bis letzten Juni d. J. ist die Stadt durch Zuzug und Geburten um 80,000 Köpfe gewachsen.
- Schwarzwälder Uhren giebt es fast in jedem Hause, die Kukuksuhren nicht ausgeschlossen. Daß aber die erste Uhr vor 200 Jahren der Bauer und Glasträger Kreuz in Waldau tief im Schwarzwald geschnitzt hat, werden wohl wenige Leser wissen. Es soll darum am 14. August das 20jährige Jubiläum der Schwarzwälder Uhren in Waldau gefeiert werden.
- Die russische Regierung wird jetzt auch eine große Nordpol-Expedition in's Werk setzen.
- Als der König von Preußen zum Besuche des Kaisers von Rußland jüngst in Ems eintraf, brachte ihm das zahlreich auf dem Bahnhofe versammelte Publikum ein lebhaftes Hoch aus. Noch enthusiastischer wurde Graf Bismarck empfangen. Dieser dankte freundlichst mit der Hand. Das Hurrahschreien wollte indessen kein Ende nehmen. Ein Neugieriger, nach dem Grunde dieser außergewöhnlichen Erscheinung fragend, erhielt von einem der unermüdlichen Lärmmacher zur Antwort: 'Graf Bismarck soll den Hut abnehmen' 'Wozu das?' fragte der Gewährsmann. 'Wir wollen seine drei Haare sehen.'
- Eine reiche Erbin in Berlin, die unter der Vormundschaft des Berliner Stadtgerichts stand, vermählte sich vor Kurzem mit einem adligen Lieutenant a. D. Durch den Ehecontract wurde das große Vermögen des Mündels sichergestellt. Mit ein paar hundert Thalern, die zur Hochzeitsreise bewilligt waren, begab sich das junge Paar über die sächsische Schweiz zunächst nach Prag. Allda entspann sich, wie die 'Trib.' erzählt, folgendes Flitterwochenzwiegespräch: Er: Liebes Kind, ich muß Dir nur sagen, nach Berlin können wir nicht zurück. Sie (verwundert): Nicht nach Berlin zurück? Er: Nein, oder doch nur unter der Bedingung, daß Du mir 50,000 Thlr. zur Tilgung meiner Schulden schaffst. Sie: Du hast 50,000 Thaler Schulden? Davon hast Du mir nichts gesagt. Uebrigens Du weißt, daß ich über mein Vermögen gar nicht disponiren kann. Er: Das ist Deine Sache, liebes Kind, das Geld mußt Du schaffen. Sie: Und wenn nicht? Er: Dann reise ich mit Dir, so weit reicht das Reisegeld, bis Constantinopel und verkaufe Dich dort in den Harem des Sultans oder irgend eines Pascha's. Folgen mußt Du mir als Deinem Manne. - Die junge Frau eilt entsetzt aufs Telegraphenamt und sucht Hülfe bei ihrer einzigen Verwandten, einer alten Tante in Berlin: Was soll sie machen? Die Tante läuft zum Vormundschaftsrichter: Was soll geschehen? Der Richter läuft zum Collegium:
[ => Original lesen: 1870 Nr. 53 Seite 2]Was soll man dabei thun? Um Weiterungen zu vermeiden, entschloß man sich, mit dem hochgebornen Herrn in Unterhandlung zu treten, und der Herr Lieutenant a. D. ließ sich herbei in Dresden sein junges Weib Zug um Zug gegen eine Summe von 3000 Thlr. nach der Heimath ziehen zu lassen. Ein Scheidungsproceß ist im Gange.
Spielerglück. (Fortsetzung.)
Anzeigen.
Verkaufs-Anzeigen.
Für das vor der Sabowerstraße belegene Ackerbürgerhaus ist ein Ueberbots-Termin auf Freitag den 8. Juli, Vormittags 11 Uhr angesetzt und werden Käufer eingeladen, zur gedachten Zeit und Stunde auf der Rathsstube hieselbst sich einzufinden.
Die Verkaufsbedingungen werden im Termine verlesen.
Schönberg, den 27. Juni 1870.
Der Magistrat.
Am Montag den 11. Juli, von Morgens 9 Uhr an, soll im Hause des Ackerbürgers und Gastwirths Böckmann in Schönberg gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:
1 mahagoni Eckschrank, 1 do. Comode, 1 do. Spieltisch, 6 do. Polsterstühle, 6 Rohrstühle, 1 Kleiderschrank, 1 eichener Koffer, 5 do. Laden, 6 Bolzen wollen Zeug, 3 Bolzen Tischzeug, 6 Bolzen flächsen und 5 do. heeden Leinen, Betten und diverses Leinenzeug, gute Frauenkleidungsstücke, 4 Säcke mit Federn, Küchengeräthe und was sich sonst noch vorfindet.
Schönberg, den 4. Juli 1870.
Seegert, Landreiter.
Holz-Verkauf.
Am Mittwoch, den 13. Juli sollen unter den bekannten Bedingungen gegen baare Zahlung
im Mechower Holze
38 Faden eichen Kluft-, Knüppel- und Olmholz
meistbietend verkauft werden und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 9 Uhr am Schlagbaum des Mechower Holzes einfinden.
Schönberg, den 4. Juli 1870.
Danckwarth.
Am Sonntag den 10. Juli, Nachmittags von 2 Uhr an, soll im Kruge zu Rieps in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:
Frauenkleidungsstücke, Betten , etwas leinen Zeug, 2 Bolzen Leinen, 1 eichener Koffer, 1 eichene Lade.
Schlagsdorf, den 1. Juli 1870.
Krüger, Landreiter.
Vermischte Anzeigen.
Die diesjährige General-Impfung der Schutzblattern findet in nachstehender Ordnung statt:
I. Im Schönberger Kirchspiel:
1. Für die in der Stadt Schönberg vom 1. April bis zum 1. October v. J. gebornen Kinder am Sonnabend den 2. Juli, Morgens 10 Uhr, im Hause der Frau Gastwirthin Boye;
2. für die in der Stadt Schönberg vom 1. October v. J. bis zum 1. April d. J. gebornen Kinder am 9. Juli eben daselbst um dieselbe Zeit;
3. für die in den zur Schönberger Gemeinde gehörenden Ortschaften gebornen Kinder am 16. Juli um dieselbe Zeit.
II. Im Herrnburger Kirchspiel
am Sonnabend den 9. Juli, Nachmittags 3 Uhr, im Hause des Herrn Bäckermeisters Hülsemann zu Herrnburg.
III. In den nach Mummendorf, Lübsee und Rehna eingepfarrten Ortschaften
am Sonnabend den 16. Juli, Morgens 10 Uhr, im Hause der Frau Gastwirthin Boye.
IV. Im Selmsdorfer Kirchspiel
am Sonnabend den 16. Juli, Nachmittags 3 Uhr, im Hause der Frau Gastwirthin Michaelsen zu Selmsdorf.
V. Im Carlower Kirchspiel
1. für die in dem Kirchdorf Carlow gebornen Kinder am Sonnabend den 9. Juli, Nachmittags 2 Uhr, im Hause des Herrn Gastwirths Creutzfeldt;
2. für die in den nach Carlow eingepfarrten Ortschaften gebornen Kinder den 16. Juli eben daselbst um dieselbe Zeit.
VI. Im Schlagsdorfer Kirchspiel
am Sonnabend den 23. Juli, Nachmittags 3 Uhr, im Hause des Herrn Gastwirths Siebenmark zu Schlagsdorf.
VII. Im Demern'schen Kirchspiel
am Sonnabend den 16. Juli, Nachmittags 4 Uhr, im Schulhause zu Demern.
VIII. Im Ziethener Kirchspiel mit Einschluß des Dorfes Lankow und der Dom-Gemeinde
nach Bestimmung des Herrn Dr. Arndt auf dem Domhof bei Ratzeburg.
Schönberg, den 29. Juni 1870.
Dr. Marung. Dr. Liebenow.
Bekanntmachung.
Vom 3. d. Mts. ab werden die früher bestandenen Mittagszüge zwischen Wismar und Kleinen mit der Abfahrtszeit
von Kleinen nach Wismar um 12 Uhr 32 Min.
von Wismar nach Kleinen um 2 Uhr 22 Min. wieder eingelegt werden, was hierdurch zur allgemeinen Kenntnis gebracht wird.
Schwerin, den 2. Juli 1870.
Die Direction der Großherzogl. Friedrich-Franz-Eisenbahn.
[ => Original lesen: 1870 Nr. 53 Seite 3]Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt - auch nach dem Termine -- jederzeit Einlagen an und berechnet die Zinsen für jeden vollen Monat vom ersten des auf die Einzahlung folgenden Monats an.
Ebenso nimmt die Vorschuß-Anstalt jederzeit beliebige Summen zur Verzinsung an, auch gewährt dieselbe Darlehn gegen 5pCt. und gegen Bürgschaft zweier solider, im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Verpfändung von Werthpapieren.
Schönberg, den 2. Juli 1870.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
C. Drevs. Wigger. Burmeister. W. Saß. Aug. Spehr.
Secretair : R. Rackow, Advokat.
Bekanntmachung.
Es wird hiedurch bekannt gemacht, daß die hiesige Sparkasse für die bei ihr angelegten Capitalien vom 1. Januar 1871 ab den Zinsfuß von 3 1/3 % auf 4 % erhöhen wird.
Ratzeburg, den 1. Juli 1870. Der Magistrat. H. Kallmeyer. C. Haase.
(L. S.). Richter.
Das Manufactur- und Modewaaren-Geschäft von Rud. Fromm, Holstenstr. Nr. 301, Lübeck, empfiehlt sein reichassortirtes Lager von Kleiderstoffen, Châles und Tüchern, Damen-Umhängen etc. etc. Zu den billigsten Preisen einem geehrten auswärtigen Publikum ganz ergebenst.
Am Dienstag den 28. Juni ist in Zarnewenz beim Scheibenschießen eine silberne Cylinderuhr mit neusilberner Platte verloren worden. Der Wiederbringer erhält eine Belohnung in der Exped. d. Bl.
Gesucht wird zu Michaelis: ein ordentliches Mädchen, welches schon gedient hat, vom Baumeister Rickmann.
Auf dem Hofe zu Vorwerk bei Dassow wird zu sofort ein erfahrenes Kindermädchen mit guten Zeugnissen gesucht.
Persönliche Meldung wird gewünscht.
Königschuß zu Rehna.
Zur Theilnahme an dem am Montag den 18. und Dienstag den 19. d. Mts. hier stattfindenden Schützenfeste laden wir das geehrte hiesige und auswärtige Publikum hiedurch ergebenst ein.
Rehna, den 6. Juli 1870.
Die Aelterleute der Schützenzunft.
J. Stender. J. Kalkmann.
Einem geehrten Publikum hiemit die ergebenste Anzeige, daß ich Kleidungsstücke der verschiedensten Art, für Herren sowohl als für Knaben, nach den modernsten und neuesten Facons anfertige, wie auch sämmliche Artikel in gediegener Auswahl vorräthig halte und zu möglichst niedrigen Preisen verkaufe. Indem ich zugleich meinen Verkauf schon getragener Kleidungsstücke in empfehlende Erinnerung bringe, hoffe ich, durch schnelle, reelle und billigste Bedienung das Zutrauen der mich Beehrenden in vollstem Maße zu erhalten und zu erwerben.
Hochachtungsvoll H. Krüger, Schneidermeister, Wasserstraße (Fach'sches Haus).
W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.
Ich halte stets Lager von
gutem Braunbier à Tonne 3 1/2 
gutem Halbbier à Tonne 2 1/4 
C. Schwedt.
Ich empfehle mein Lager von Gußeisenwaaren, als: Keller-, Stall- und Dachfenster, Oefen, Ofenthüren, Röhren, Rosten, Sparherdplatten, Ringe und Bratöfen, und emaillirtes Kochgeschirr.
C. Schwedt.
Beste Gußstahl-, Gras- und Korn-Sensen auf Garantie, per Stück 1 und billiger.
C. Schwedt.
Müllers Hôtel.
Zur Einweihung meines großen neuerbauten Saales während des Ratzeburger Marktes Große Tanzmusik, ausgeführt von der Veteran-Capelle, wozu ergebenst einladet Louis Müller.
Ratzeburg im Juli 1870.
Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher-Gesellen-Brüderschaft des früher auf den 4. und 5. Juli festgesetzten Königschusses wegen erst am Montag den 11. Juli stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 30. Juni 1870.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher Gesellen-Brüderschaft.
Möbel-Magazin.
Das Möbel-Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorf empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler- und Stuhlmacher-Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg, 1870.
Das Tischleramt.
Einem geehrten Publikum beehre ich mich hierdurch anzuzeigen, daß ich von jetzt an alle Sorten fertiger Herren-, Damen- und Kinder-Schuhzeuge vorräthig halte, indem ich billige aber feste Preise stelle.
Schuhmachermeister Hagen in Schönberg.
Pommersche Schmiedesensen und Gußstahl-Sensen unter Garantie.
J. Hagen.
Ich empfehle mein Lager von Eisen-, Kurz- und Gußwaaren, Hausstandsgegenstände, Fenstern, Thüren, Möbelbeschlägen und emaillirten Kochgeschirr.
J. Hagen.
Gelder, die mir anvertraut werden, kann ich jeder Zeit zu der bekannten großen Sicherheit und zu fünf pro Cent verzinslich unterbringen.
Kindler, Advocat.
[ => Original lesen: 1870 Nr. 53 Seite 4]Der aufgeschobene Schönberger Königschuß ist nun auf den Normaltag, den 20 Juli d. J., angesetzt. 50 Jahre sind es an diesem Tage seit der Gründung des Festes durch unseren hochseligen Großherzog Georg. - Stadt und Land haben dieses Fest in freudigster Erinnerung fortgefeiert bis heute, und möge deßhalb das diesjährige Fest, glänzend durch rege Betheiligung, unserem hohen Fürstenhause ein Zeugnis des Dankes für den hohen Gründer sein. - Landleute und Städter, kommt Alle mit dem Danke, der die Herzen freudig stimmt, schließt euch dem Festzuge am 20. Juli so zahlreich als möglich an und laßt dazu rechtzeitige Meldungen ergehen an den Captain und die Schaffner der Schützenzunft.
C. Egert. C. Schwedt. J. Hagemeister.
Zum Markt empfiehlt sein Lager von Manufacturwaaren zu sehr billigen Preisen Moritz Stein.
Ratzeburg.
Specialität für Dresch-Maschinen.
Hand-Dreschmaschinen zu Thlr. 50 1/3, mit Strohschüttler und Schwungrad zu Thlr. 71 1/2.
Göpel-Dreschmaschinen ohne Strohschüttler 131 1/2, mit Strohschüttler 154 1/2.
Franco jeder Eisenbahnstation, unter Garantie für leichten Gang, vollkommenen Reindrusch ohne Beschädigung der Körner und Solidität.
Abbildungen und Beschreibungen werden auf Wunsch gesandt.
Heinrich Lanz in Mannheim.
Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, jetzt: Luisenstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.
Gußstahl-Sensen, prima Waare, bei A. Wigger.
Lager von Tapeten und Borden & Rouleaux in guter Auswahl bei C. Schwedt.
Lud. Schradieck's Zauber-Palast in Grieben im Salon des Herrn Kohs.
Sonntag d. 10. Juli.
Mit hoher obrigkeitlicher Bewilligung.
Grande Spoirée mysterieuse brillante.
Entrée: Reservirter Platz 12 ßl., Zweiter Platz 8 ßl.
Cassenöffnungszeiten 7 1/2 Uhr, Anfang 8 Uhr.
Honig à Pfund 11 ßl. verkauft D. Hempel.
Frischen Matjes-Hering und Berger Flohm-Hering empfiehlt Aug. Spehr.
Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
Sonntag den 10. Juli.
Früh-Predigt: fällt aus.
Vormittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. Pf. | 12 1/2 - 13 , |
Holst. d. Pf. | 13 - 13 1/2 , |
Enten d. St. | 22 - 24 , |
Hühner d. St. | 14 - 16 , |
Küken d. St. | 10 - 12 , |
Tauben d. St. | 4 - 5 , |
Schinken d. Pf. | 9 1/2 - 10 , |
Wurst d. Pf. | 11 , |
Eier 7 St. | 4 , |
Kartoffeln d. Faß. | 6 . |
junge | 12 - 14 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (pro Sack in Lüb. Crt.) |
|  |  |  |
Weizen | 230 | 22 | - | 22 | 8 |
Roggen | 220 | 14 1/2 | - | 15 | - |
Gerste | 200 | 11 1/2 | - | -12 | - |
Hafer | 170 | 10 1/2 | - | -11 | - |
Erbsen | 200 | 11 | - | -11 | 10 |
Wicken | 240 | - | | - | - |
Buchweizen | 200 | - | | - | - |
Winter=Rapssaat | 200 | - | | - | - |
Winter=Rübsen | 200 | - | | - | - |
Schlagleinsaat | 200 | 19 | - | 20 | - |
Zinsfuß für Darlehen aus der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg 5 %.
Hiezu eine Beilage.
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1870 Nr. 53 Seite 5]Beilage
zu Nr. 53 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 8. Juli 1870.
Spielerglück. (Fortsetzung.)
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