[ => Original lesen: 1869 Nr. 42 Seite 1] Mit der heutigen Nummer wird Nr. 14 des Bundesgesetzblattes versandt.
- Schönberg. Zu der am 20. Mai abgehaltenen Thierschau des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg waren Pferde ziemlich zahlreich, Kühe jedoch nur in sehr geringer Zahl ausgestellt, so daß die für letztere ausgesetzten Preise nicht einmal alle zur Vertheilung kommen konnten. Die Ursache hiervon ist wohl namentlich in dem am Morgen des Thierschautages herrschenden Regenwetter zu suchen, das manchen Landmann veranlaßt haben mag, mit seinem Vieh zu Hause zu bleiben. In der mit der Thierschau verbundenen Industrie=Ausstellung war mancher mit Fleiß und Geschick gearbeiteter Gegenstand ausgestellt; durch den Verkauf von ca. 1700 Loosen war es dem Comite möglich nach Abzug der Unkosten für ungefähr 450 Thlr. von den ausgestellten Arbeiten anzukaufen, die am Nachmittage verloost wurden. - Die von dem landwirthschaftlichen Vereine ausgesetzten Prämien und Ehrenpreise wurden von den Preisrichtern folgenden Ausstellern zuerkannt:
A. Prämien für Pferde.
Für die besten einjährigen Füllen:
1) Hauswirth Oldörp=Ollndorf 8 Thlr. 2) Hauswirth Lenschow=Petersberg (Ehrenpreis).
Für die besten zweijährigen Füllen:
1) Pächter Breuel=Selmsdorf 8 Thlr. 2) Hauswirth Böttcher=Rupensdorf (Ehrenpreis).
Für die besten Arbeitspferde.
1) Hauswirth Oldörp=Boitin=Resdorf 12 Thlr. 2) Hausw. Wigger=Menzendorf 10 Thlr. 3) Schulze Planthaber=Kl. Mist (Ehrenpreis). 4) Pächter Breuel)=Selmsdorf (Ehrenpreis). 5) Hsw. Oldenburg=Kl. Mist (Ehrenpreis).
Für die beste 7jährige Stute.
Pächter Drevs=Bauhof=Schönberg 20 Thlr.
Für die beste 6jährige Stute.
Schulze Burmeister=Kleinfeldt 10 Thlr. Pächter Breuel=Selmsdorf (Ehrenpreis). Hsw. Freitag=Gr. Rünz (Ehrenpreis). Pferdehändler Aug. Kniep (Ehrenpreis).
Für die beste 3jährige Stute.
1) Hsw. Oldenburg=Gr. Mist 10 Thlr. 2) Schulze Kähler=Kl. Siemz (Ehrenpreis).
Für das beste Wagenpferd.
1) Pächter Breuel=Selmsdorf 15 Thlr. 2) Pächter F. v. Hobe=Lockwisch 10 Thlr. 3) Inspector Warncke=Torriesdorf (Ehrenpreis). 4) Mühlenbesitzer Capell zum Hammer (Ehrenpreis).
B. Prämien für Rindvieh.
Für die besten milchgebenden Kühe.
1) Bäckermeister Hagen=Schönberg 20 Thlr. 2) Pferdehändler August Kniep=Schönberg 12 Thlr. 3) Kaufmann A. Wigger=Schönberg 8 Thlr. 4) Ackerbürger Böckmann=Schönberg 6 Thlr.
Für die besten 2jährigen Bollen.
1) Pächter Hörcher=Wahrsow 8 Thlr. 2) Schulze Maaß=Rupensdorf (Ehrenpreis). 3) Pächter Breuel=Selmsdorf (Ehrenpreis).
Für die besten 1jährigen Bollen.
1) Hsw. Oldörp=Neschow 6 Thlr. 2) Hsw. Wigger=Menzendorf (Ehrenpreis).
Für die beste zweijährige Starke.
1) Tischlermeister Fick=Schlagsdorf 8 Thlr.
C. Prämien für Schweine.
Für den besten Zuchteber.
1) Pächter Rusch=Kl. Rünz 6 Thlr. 2) Pächter Breuel=Selmsdorf 5 Thlr.
- Man ist im Reichstage jetzt bei der Berathung der neuen Steuern, die noch um eine Sechste, die Quittungssteuer, bereichert sind. Von jeder Quittung, gleichviel über Baarzahlung, Wechsel oder Papiere oder in Bief= oder in anderer Form soll eine Steuer von 1/2 Sgr. für 5 Thlr. und eine solche von 1 Sgr. für 10 Thlr. und darüber erhoben werden. Nur Steuer= und Sparkassen=Quittungen und Postanweisungen sollen frei sein. Auffallend ist der niedrige Anschlag (1 1/2 Millionen Thaler) ihres Ertrages.
- Um zunächst einen Ueberblick über die jetzt portofrei beförderte Amtscorrespondenz, die künftig eine portopflichtige werden wird, zu gewinnen, ist vom 17. bis zum 20. d. bei den nordd. Postämtern eine Zahlung der ausgelieferten Amtscorrespondenzstücke vorgenommen. Eine Folge der Portopflichtigkeit wird namentlich auch die Anschaffung leichterwiegenden Papiers bei den Behörden sein.
- Professor Ewald, einer der Göttinger Sieben, wird von Hannover in den Reichstag geschickt. Er hat schon manchen Strauß mit Preußen gehabt und seine Wahl ist ein Zeichen der Hannoverschen Stimmung. Die Ritterkurie in Aurich will sich an dem Feste, das dem Könige bei seinem bevorstehenden Besuche gegeben wird, nicht betheiligen, sagte sie, da sie erst 1865 dem Könige Georg ein Fest in Aurich gegeben hat.
- König Wilhelm wird in diesen Tagen in Begleitung des Grafen Bismarck eine Rund= und Probe=Reise durch Hannover, Oldenburg, Bremen und Hessen antreten.
- In der Weltstadt London herrscht doch neben vielem Glanz und großem Reichthum sehr viel Jammer und Elend. Man hat nachgerechnet, daß daselbst in den letzten 10 Jahren 3292 Menschen Hungers gestorben sind. Ein Arzt gibt die Zahl der Mütter, die regelmäßig ihre neugebornen Kinder ermorden, weil sie dieselben nicht ernähren können, auf 12,000 an.
- Die Amerikaner sind nicht faul, sie fordern von England 200 Million. Pf. St. Schadenersatz. Wofür? Als Ersatz für den Schaden, den das Piratenschiff Alabama angerichtet hat. Dieses Schiff wurde zur Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges von einem Südländer in englischen Häfen ausgerüstet, fing zahlreiche Kauffahrer der Union weg und that der Union überhaupt unermeßlichen Schaden. Die Amerikaner schrieben die englische Zweideutigkeit auf's Kerbholz und verlangen jetzt Genugthuung und Schadenersatz. Es stiegen böse
[ => Original lesen: 1869 Nr. 42 Seite 2]Worte herüber und hinüber, der neue amerikanische Gesandte in London nimmt die Sache in die Hand, aber Grant hat noch nicht gesprochen. Von den 200 Millionen wird wohl noch etwas herunter gehen.
- Der kaiserliche Prinz von Frankreich ist vom Prinzen von Wales eingeladen worden, England einen Besuch abzustatten. Der Kaiser hat für seinen Sohn die Einladung angenommen.
- Aus Algier treffen Berichte über eine Ernte von seltener Fülle ein. Es ist, als wolle die Natur das unglückliche Land gleichsam schadlos halten für die Noth der letzten Jahre. Freilich tritt auch schon wieder eine neue Geißel auf: die Heuschrecken zeigen sich in unermeßlicher Zahl, glücklicherweise bisher nur in den uncultivirten Feldern. Militair und Colonisten sind aufgeboten, um mit vereinten Kräften diesem ungebetenen Gaste zuleibezugehen.
- In Delaware gab ein Prediger ein Paar zusammen und fragte laut, wie üblich, ob Jemand eine Einrede habe. - Ich! rief eine laute aber weinerliche Stimme. Alles wendete sich nach dem jungen Manne um, der ein Taschentuch vor dem Gesicht hielt und bitterlich schluchzte. - Welche Einwendungen haben sie zu machen, mein lieber Freund? - Ich selbst möchte sie heirathen, aber sie will mich nicht! - Dann freilich, lieber Freund, kann ich Ihnen nicht helfen.
Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1869 Nr. 42 Seite 3]
Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)
Anzeigen.
Wegen Neubaues der Brücke am Klocksdorfer See wird der Weg von Kuhlrade bis Klocksdorf, und umgekehrt, bis auf Weiteres gesperrt.
Schönberg, den 21. Mai 1869.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen Amt.
F. Graf Eyben.
Vorladung.
In Sachen, betreffend die ruhende Erbschaft des auf der Ueberfahrt nach Amerika verstorbenen Büdners und Tischlermeisters Heinrich Starr aus Carlow wird auf Antrag eines Gläubigers zum nochmaligen Versuche gütlicher Ausgleichung in Betreff eines wegen der zu Carlow belegenen zum Nachlasse des Heinrich Starr gehörigen Büdnerei zu treffenden Arrangements in specie zur Verhandlung und Beschlußfassung über die vom Tischlermeister Wilhelm Starr zu Carlow im Liquidationstermine vom 8. September v. J. gemachten, von den meisten Gläubigern damals acceptirten Vergleichsvorschlages, wonach der Wilhelm Starr die qu. Büdnerei übernehmen und jedem nicht präcludirten Heinrich Starr'schen Gläubiger 50 % auf sein Liquidat auszahlen, resp. sicher stellen will, ein Termin auf Donnerstag den 17. Juni d. J., Vormittags 10 Uhr, vor unterzeichnetem Großherzoglichen Justizamte hiermit anberaumt, zu welchem alle nicht präcludirten Heinrich Starr'schen Gläubiger unter dem Nachtheil der anzunehmenden Einwilligung in die im Termine Gerichtswegen zu machenden Vergleichsvorschläge und in die Beschlüsse der erschienenen Gläubiger mit dem Bemerken geladen werden, daß etwanige Ablehnungen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch lautenden Spezialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall keine Berücksichtigung finden können.
Schönberg, den 19. Mai 1869.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
W. Baumast.
Die Eröffnung der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg wird mit dem diesjährigen Johannistermine stattfinden.
Die Ersparniß=Anstalt nimmt Einlagen in der Regel nur bis zum Belaufe von 150 Thlr. Crt. an, und verzinst dieselben alljährlich mit ein und drei viertel Schilling auf jeden eingelegten Thaler.
Unkosten für Sparkassenbücher, Porto etc. werden nicht berechnet.
Die Vorschuß=Anstalt gewährt Darlehen in beliebigen Summen auf drei Monate und in der Regel gegen 6 % Zinsen aufs Jahr. Kosten, Provision etc. werden nicht wahrgenommen und die Zinsen bei der Anleihe nicht vorweg abgezogen.
Die Vorschuß=Anstalt nimmt aber auch fremde Gelder und zwar in beliebigen Summen zur Verzinsung an. Die Anmeldung solcher Gelder ist bis auf Weiteres bei einem der unterzeichneten Directoren, später im Locale der Anstalt zu beschaffen.
Wir haben das statutenmäßig einzuzahlende Grundkapital der Anstalt mit 9000 Thlr. Cour. zu Johannis d. J. unterzubringen und wünschen, dasselbe in speciellen Hypotheken hier im Lande gegen 4 % Zinsen zu belegen; es können demgemäß nur solche Grundstücke in Betracht kommen, welche mit Hypotekenbüchern versehen sind. Anmeldungen sind bis auf Weiteres gleichfalls bei einem der unterzeichneten Directoren, und zwar bis spätestens 14 Tage vor dem diesjährigen Johannistermine zu beschaffen.
Die weiteren Bestimmungen werden demnächst bekannt gemacht werden.
Schönberg, den 7. Mai 1869.
Das Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt in Schönberg.
R. Rackow, Adv. C. Drevs. Wigger. Burmeister. W. Saß.
Bezüglich der mit der diesjährigen Gewerbe=Ausstellung verbundenen Verloosung verweisen wir auf die dieser Nummer der Anzeigen beiliegende Gewinnliste.
Die Gewinne müssen binnen drei Wochen bei Herrn J. P. H. Spehr in Schönberg abgefordert sein.
Schönberg, den 24. Mai 1869.
G. H. Wicke. H. Oldörp. J. P. H. Spehr. L. Bicker.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 42 Seite 4]Vom 1. Januar d. J. bis heute sind nachstehende Schäden bei unserem Verein angemeldet:
1. |
vom Schulzen Meyer in Schlag=Sülsdorf ein Füllen |
25 |
|
2. |
vom Hauswirth Freitag in Pogetz eine Kuh |
30 |
" |
3. |
vom Hauswirth Siebenmark in Schwanbeck eine Kuh |
30 |
" |
4. |
vom Hauswirth Voß in Wahlsdorf eine Kuh |
20 |
" |
5. |
vom Schulzen Hauschildt in Ziethen eine Kuh |
35 |
" |
6. |
vom Hauswirth Oldenburg in Molzahn eine Kuh |
30 |
" |
7. |
vom Hauswirth Stein in Falkenhagen ein Bolle |
30 |
" |
8. |
vom Hauswirth Kolz in Grieben eine Kuh |
35 |
" |
9. |
vom Hauswirth Lohse in Selmsdorf eine Kuh |
30 |
" |
10. |
vom Hauswirth Maaß in Schwanbeck ein Füllen |
25 |
" |
11. |
vom Bäckermeister Boye in Schlagsdorf eine Kuh |
30 |
" |
12. |
vom Förster Leutzkow zu Hohemeile eine Starke |
13 |
" |
und werden unsere Interessenten ersucht, einen Beitrag von 16 ßl. pro 100 Versicherungssumme am Montag den 31. Mai, Vormittags 10 Uhr, im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
An demselben Tage - und zu jeder Zeit beim Rechnungsführer des Vereins - liegt die Abschlußrechnung unserer Viehversicherung für das Jahr 1868 zur Einsicht jedes Mitgliedes vor.
Schönberg, den 20. Mai 1869.
Die Direction des Viehversicherungs=Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg.
Glück auf!!!
Eine Million 390,000 Thaler baares Silbergeld, vertheilt in 22,400 Gewinnen von ev. Thaler 100,000, 60,000, 40,000, 20,000, 12,000, 2mal 10,000, 2mal 8000, 2mal 6000, 2mal 5000, 4mal 4000, 3mal 2500, 12mal 2000, 23mal 1500, 105mal 1000 etc. etc. bis abwärts 12 Thaler enthält die von Herzoglich Braunschweiger Regierung errichtete und garantirte Landeslotterie. Sämmtliche Gewinne werden sofort nach Entscheidung bar ausbezahlt und muß jedes gezogene Loos unbedingt einen der oben bezeichneten Gewinne erlangen. Es finden im Ganzen nur 6 Ziehungen statt, wovon die erste schon am 10. und 11. Mai stattfindet. Bei Betheiligung dieser Lotterie dürfte im Verhältniß der großen Chancen nur wenig zu riskiren sein, da ein ganzes Originalloos (keine Promesse) nur 4 Thaler, ein halbes 2 Thaler, ein Viertel nur 1 Thaler kostet, welche gegen Einsendung des Betrages nach den entferntesten Gegenden gesendet werden.
Wer also dem Glücke auf wenig kostspielige und solide Weise die Hand bieten will, beliebe geneigte Aufträge vertrauensvoll bald gelangen zu lassen an das mit dem Debit der Loose beauftragte Großhandlungshaus von Gustav Schwarzschild in Hamburg.
Durch vortheilhafte Einkäufe bin ich in der Lage, als besonders billig und preiswürdig zu empfehlen:
schwarze Tuche von 44 ßl. an bis 3 Thaler pro Elle
schwarze Buckskins von 1 Thaler 24 ßl. an bis zu 3 Thl. pr. Elle
farbige Sommer= und Winter=Buckskins von 1 Thl. 8 ßl. bis 3 Thl. 16 ßl.
halbwoll. Sommer=Buckskins von 14 ßl. an
glatte und gemusterte Drells und Hosenzeuge.
Kleiderstoffe, Cattune und bedr. Stouts etc.
5/4 und 8/4 Bettdrelle und weiße Leinen.
Ratzeburg im April 1869.
Wilh. Harmsen.
Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Nach dem Rechnungsabschlusse der Bank für 1868 beträgt die Ersparniß für das vergangene Jahr 65 Procent der eingezahlten Prämien.
Jeder Banktheilnehmer in hiesiger Agentur empfängt diesen Antheil nebst einem Exemplar des Abschlusses vom Unterzeichneten, bei dem auch die ausführlichen Nachweisungen zum Rechnungsabschlusse zu jedes Versicherten Einsicht offen liegen.
Denjenigen, welche beabsichtigen, dieser gegenseitigen Feuerversicherungs=Gesellschaft beizutreten, giebt der Unterzeichnete bereitwilligst deßfallsige Auskunft und vermittelt die Versicherung.
Schönberg, den 13. Mai 1869.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank f. D. in Gotha.
Aus W. Griese's bekannter Fabrik in Lübeck halte stets vorräthig: Selters, Sodawasser, Brauselimonade, Champagnerlimonade, verschiedene Fruchtlimonaden, Himbeeressig und Himbeersaft und empfehle solche bestens Wilh. Heincke.
Heilung der Unterleibsbrüche durch Appareils regulateurs, erfunden und verbessert vom Professor Lavedan aus Paris.
Heilung, garantirte vollkommene Zurückhaltung, sofortige Linderung der stärksten Mutter=Vorfälle durch den hypogastrischen Gürtel ohne Feder, erfunden und verbessert durch Professor Lavedan aus Paris, durch zwei große Medaillen ausgezeichnet.
Der Herr Professor wird in Schönberg am Sonnabend den 29. Mai in Spehrs Hotel zu sprechen sein.
Das Nähere besagen die ausgegebenen Prospecte.
Am Montag, den 31. d. Mts., Morgens 10 Uhr, sollen auf dem Hofe zu Parber öffentlich meistbietend gegen baare Bezahlung verkauft werden:
mehrere Ackerwagen mit Erndte= und Dung=Geschirr,
1 Stuhl= und Mühlenwagen,
Walzen,
Kornreinigungsmaschinen
und sonstiges Wirthschaftsgeräth,
wozu Kaufliebhaber eingeladen werden.
Rehna den 18. Mai 1869.
W. Neumann, Amtsprotocollist.
Sollte noch jemand eines Hirten bedürfen, so wolle sich derselbe gef. melden beim Armenvorstand zu Schönberg.
Uhrmacher Hagemeister.
Hiezu Officieller Anzeiger 15 und eine Beilage.
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 42 Seite 5]Beilage
zu Nr. 42 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 25. Mai 1869.
Nordamerikan. Lloyd.
Directe Passagier=Dampfschifffahrt zwischen Kopenhagen und New-York mit den großen prachtvoll eingerichteten amerikanischen Dampfschiffen.
Abgangstage:
Guiding Star den 9. Juni,
Fulton den 30. Juni,
Passagierpreis:
1. Kajüte 200 Rd. Rm.
2. do. 130 Rd. Rm.
Zwischendeck 70 Rd. Rm.
Kinder bis 12 Jahren bezahlen die halbe Passage, Säuglinge 4 Rd.
Im Passagepreis ist inbegriffen vollständige und reichliche Kost von Kopenhagen bis New=York, ärztliche Hülfe und Medicin im Krankheitszufall.
Kajütspassagiere haben 20 Cubikfuß und Zwischendeckspassagiere 10 Cubikfuß Fracht frei.
Jedem Schiff wird ein von der Compagnie bezahlter Dollmetscher und Condukteur beigegeben.
Passagiere müssen sich in Kopenhagen 48 Stunden vor der bestimmten Abgangszeit einfinden.
Die Fracht von Kopenhagen ist Pfd. Strl. 1. 10 pr. Ton mit 15 % Primage.
Hinsichtlich der Fracht beliebe man sich an C. K. Hansen in Kopenhagen zu wenden.
Ueber Passage ertheilt das Nähere auf mündliche oder schriftliche Anfragen N. P. Frederiksen, autor. Agent, St. Anna Plads 24, Kopenhagen.
NB. Die Schiffe sind den Ansprüchen und Bedingungen, welche vor deren Abgang vom Justizministerium zugestellt werden, unterworfen, in Folge des Auswanderungsgesetzes § 3.
Für die Direction:
Dührssen & Lübbers.
Preis-Verzeichniß der Manufactur= & Modewaarenhandlung von Ludwig Edelstein in Lübeck.
Sandstraße 929, früher Fünf Thürme.
6/4 |
breite |
schwere ächtfarbige Cattune |
von |
4 |
|
an, |
6/4 |
" |
schwere ächtfarbige Piqués |
" |
7 |
" |
" |
6/4 |
" |
Jaconettes |
" |
6 |
" |
" |
6/4 |
" |
Crettones jaspé und gestreift |
" |
6 |
" |
" |
4/4 |
" |
Halblama's |
" |
4 |
" |
" |
5/4 |
" |
Lüster |
" |
4 1/2 |
" |
" |
5/4 |
" |
schwere Doppellüster |
" |
5 |
" |
" |
|
|
Barége, Mohair, Lenos, Alpacca |
" |
6 |
" |
" |
8/4 |
" |
weiße Gardinen |
" |
3 1/2 |
" |
" |
10/4 |
" |
weiße Gardinen |
" |
5 1/2 |
" |
" |
6/4 |
" |
ächtfarbige Bettmöbel |
" |
4 1/2 |
" |
" |
|
|
Rein wollene Umschlagetücher |
" |
4 |
|
" |
|
|
Rein wollene Doppel=Chales |
" |
8 |
" |
" |
5/4 |
" |
schwarze Seidenstoffe |
" |
36 |
|
" |
10/4 |
" |
rein wollene Buckskin |
" |
36 |
" |
" |
10/4 |
" |
schwarzes Tuch |
" |
36 |
" |
" |
|
|
wollene Jackettes |
" |
4 |
|
" |
|
|
seidene Jackettes u. Umhänge in großer Auswahl, |
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|
|
|
|
|
gefütterte Sonnenschirme |
" |
28 |
|
" |
Nach auswärts stehen Muster=Collectionen und Auswahlsendungen gern zu Gebote. Alle Sendungen geschehen portofrei.
Grabkreuze in großer Auswahl.
Die Verbindung mit den besten Fabriken macht es mir möglich, die Grabkreuze außerordentlich gut und billig zu liefern.
C. Schwedt.
Zu verkaufen ein gut erhaltenes Clavier Näheres in der Exped. d. Bl.
Mein Lager von Tapeten und Borden, sowie von Rouleaux in vielen geschmackvollen Mustern empfehle ich dem geehrten Publikum zur Abnahme bestens.
Maler Wolgast.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 42 Seite 6]Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu dem jetzt erhöhten Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätens zum 24. Juni bei mir abzugeben.
J. P. Bade.
Die internationale Jury d. letzten Weltausstellung zu Paris ertheilte der Firma Franz Stollwerck & Söhne in Köln für ausgezeichnete Qualität ihrer Dampf=Chocoladen die Preis=Medaille. Von den gangbarsten Sorten dieser rühmlichst bekannten Waare befinden sich Lager in Schönberg bei F. Heitmann; in Grevismühlen bei Wilh. Hagen; und in Rehna bei H. Schreiber.
Arbeiten von Portlandzement, Grabkreuze, Postamente, Grabeinfassungssäulen, sowie Kuh= u. Pferdekrippen, Schwein= und Tränktröge, Röhren zur Wasserleitung, Aufwaschbehälter, Sohlbänke, Fließen, Gossensteine und sonstige Cementarbeiten werden prompt und billig geliefert von
J. Lenschow.
Maurer.
Grieben, den 19. Mai 1869.
NB. Diese genannten Arbeiten sind theils vorräthig, werden aber auch auf Bestellungen in jedem Maßstabe so bald wie möglich angefertigt.
Wasch-Crystall von Littlewood & Comp. in London.
Das Packet nebst Gebrauchs=Anweisung 2 1/2 Schilling, 5 Packete zu 10 Schilling empfiehlt den geehrten Damen Schönbergs und der Umgegend zum Gebrauch bei der Wäsche bestens F. C. Wolgast.
Ein Böttchergeselle findet dauernde Beschäftigung in der Actienbrauerei in Ratzeburg.
Ich erlaube mir dem geehrten Publikum hiesiger Stadt und den Herren Landwirthen die ergebenste Anzeige zu machen, daß ich ausgezeichnete Schmiede=, Gußstahl= und Münzstahl=Sensen vorräthig habe, und da ich für jede Sorte Garantie leiste, so hoffe ich, gefälligen Aufträgen zur größten Zufriedenheit entsprechen zu können.
Achtungsvoll
L. Präfke.
Aufs Neue erhielt ich eine Zusendung von sehr hübschen Kleiderproben, die ich zur Auswahl bestens empfehle.
Wilh. Präfke.
Eigengemachte Rockzeuge 6 1/2/4 und 7/4 breit, in den neuesten geschmackvollsten Mustern und bester Qualität empfiehlt
C. H. M. Stave.
Lübeck, weiten Krambuden 245.
Wiederverkäufer erhalten entsprechenden Rabatt.
Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin schließt Lebensversicherungen, Leibrenteversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die von der Gesellschaft an die Lebensversicherten zur Vertheilung disponirten mittleren Dividenden betragen für die drei letzten Jahre resp. 36, 36 und 32 Procent der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.
Nutzbringend für Land- und Ackerwirthe!!!
Englischer Fütterrüben=Samen.
Diese Rüben, die schönsten und ertragreichsten von allen bis jetzt bekannten Futterrüben, werden 1 bis 3 Fuß im Umfange groß, und 5, ja 10 bis 15 Pfund schwer, ohne Bearbeitung, denn sie verlangen weder das Hacken, noch das Häufen, da nur die Wurzeln in der Erde wachsen, die Rübe aber wie ein Kohlkopf über der Erde steht. Das Fleisch dieser Rübe ist dunkelgelb, die Schale kirschbraun mit großen, saftreichen Blättern.
Vorzüglich kann man dann die Rüben noch anbauen, wenn man die ersten Vorfrüchte herunter genommen hat, z. B. nach Grünfutter, Frühlingskartoffeln, Rapps, Lein und Roggen. Geschieht die letzte Aussaat in Roggenstoppel und bis Mitte August, so kann man mit Bestimmtheit einen großen Ertrag erwarten und mehrere hundert Wispeln anbauen.
Auch wird der Versuch lehren, daß dieser Rübenbau zehnmal besser ist, als der Runkel= und Wasserrüben=Anbau, da nach der Rübenfütterung Milch und Butter einen feinen Geschmack erhalten, was bei Wasserrüben niemals der Fall ist; auch als Mastfütterung nimmt diese Rübe die erste Stelle ein. Das Pfund Samen von der großen Sorte kostet 2 Thlr. und werden damit 2 Morgen besäet. Der Ertrag ist pro Morgen ca. 230 bis 260 Scheffel. Mittelsorte 1 Thlr. Unter 1/4 Pfund wird nicht verkauft. Es offerirt diesen Samen Ferd. Bieck in Schwedt a. O.
Frankirte Aufträge werden mit umgehender Post expedirt, und wo der Betrag nicht beigefügt, wird solcher per Postvorschuß entnommen.
Braunbier
die Tonne 3 24 1ste Qualität,
die Tonne 2 12 2te Qualität,
stets vorräthig bei Wittwe Krüger.
(Schwiesow.)
Vom 19. Mai an wird die Dorfstraße in Carlow wegen Neupflasterung auf drei Wochen für Fuhrwerke nicht zu passiren sein.
Die Dorfschaft Carlow.
Meteorologische Beobachtungen. |
Mai 1869. |
Barometer |
|
Wärme |
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Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
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21. 22. 23. 24. |
34.30 35.16 37.67 37.21 |
7.8 6.7 6.4 6.4 |
13.8 9.8 11.4 12.5 |
WSW NNW W WNW |
1 1 1 0 |
zieml. heit. trübe. wolkig. - |
Am 22. auf 1 []' 117 Cubikz. Reg.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. Pf. | 13 - 13 1/2 , |
Holst. d. Pf. | 14 - 14 1/2 , |
Hühner d. St. | 14 - 15 , |
Küken d. St. | 11 - 12 , |
Tauben d. St. | 5 - 6 , |
Schinken d. Pf. | 9 1/2 - 10 , |
Schweinskopf d. Pf. | 5 - 6 , |
Wurst d. Pf. | 11 - 12 , |
Eier 8 St. | 4 , |
Kartoffeln d. Faß. | 5 - 6 . |
Spargel d. Pf. | 5 - 5 1/2 , |
Getreide=Preise in Lübeck. (pro Sack in Lüb. Crt.) |
Weizen | 18 - 18 | | 8 | |
Roggen | 15 1/4 - 15 | | 10 | |
Gerste | 14 - 15 | | - | |
Hafer | 11 1/2 - 12 | | - | |
Erbsen | 15 - 16 | | 8 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | - | | - | |
Winter=Rapssaat | - | | - | |
Winter=Rübsen | - | | - | |
Schlagleinsaat | 20 - 20 | | 8 | |
|
Weizenmehl | Nr.0: 23 | | 8 | , |
| Nr.1: 21 | | 8 | , |
| Nr.2: 16 | | | |
pr. 200 Netto zum Consum. |
[ => Original lesen: 1869 Nr. 42 Seite 7]
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