[ => Original lesen: 1869 Nr. 39 Seite 1] - Im Reichstag zu Berlin ist am Mittwoch der Waldeck'sche Antrag auf Bewilligung von Diäten für die Abgeordneten mit 110 gegen 100 Stimmen abermals verworfen.
- Hengstenberg in Berlin liegt auf dem Tod. - Landleute in Hannover haben dem Kronprinzen einen prächtigen Goldfuchs edler Race nach Hietzing zum Geschenk geschickt.
- In Bad Sulza hat der Thurmknopf eine eindringliche Rede gehalten. Als man ihn neulich abnahm, fand man ein Schriftstück, welches meldete: "Den 14., 15., 17. und 18. October 1806, nach den Schlachttagen von Jena und Auerstädt wurde unsere Stadt mit ausgeplündert, alle Vorräthe weggenommen oder verwüstet, die Möbel zerschlagen u. s. w., so daß man den Schaden auf 100,000 Thlr. berechnete. Wir lagen da, von unsern Wohnungen verjagt, wie eine zerstreute Heerde unter freiem Himmel. Es war in der ganzen Stadt kein Bissen Brod und in der ganzen Gegend kein sicherer Ort zu finden; allenthalben ward man von den Franzosen gemißhandelt und ein Bürger, Namens Karl Wiegand, wurde von denselben auf freiem Markte sogar erstochen."
- Die Staatsschuld der Vereinigten Staaten in Nordamerika hat sich im Monat April um 6 Mill. Dollars verringert. Wenn's so im Zuge fortgeht, wird dieser Staat bald von seiner Schuldenlast befreit sein und die Leute in Verlegenheit bringen, die von den Schulden anderer Leute gemächlich leben.
- Das Lager von Chalons wurde am letzten Freitag von einem Orcan verwüstet, der die Schenkbuden niederriß, die Zelte zertrümmerte und die Gewehr=Pyramiden umwarf. Am Morgen fand man den Hauptmann Lacroir todt im Bette; während des Schlafes war er vom Blitz erschlagen.
- Ein in Kopenhagen ansässiger Handwerker hat in diesen Tagen zum 5. Male sein Glaubensbekenntniß gewechselt. Er war nämlich ursprünglich Israelit; in seinem 29. Jahre trat er dann zur katholischen Religion über und wurde als Katholik getauft, um später erst Lutheraner, dann Methodist und jetzt endlich Baptist zu werden.
- Die Araber, die besten Pferdekenner, sagen: Die Schimmel sind fürstliche Pferde, die sich durch Schönheit und Adel der Race vor allen andern auszeichnen, sie können jedoch die Hitze nicht gut vertragen. Die Rappen bringen Glück, sind aber auf steinigem Boden nicht brauchbar; die Füchse, namentlich die Brandfüchse, sind die schnellsten Pferde; die Braunen sind die zuverlässigsten, frömmsten und genügsamsten Pferde.
- Abermals hat in Köln ein Theaterbrand gewüthet, der diesmal das Actientheater traf. Das Feuer kam an drei verschiedenen Stellen zum Ausbruch und gab das ganz in Holz gebauete Gebäude dem Feuer reichliche Nahrung. Man glaubt, diesmal dem Brandstifter auf der Spur zu sein.
- Als fast hundertjähriges Mütterchen legte in voriger Woche zu Potsdam Batestelli Tamanti ihr Haupt zur ewigen Ruhe. Unter Friedrich dem Großen war sie als angehende Sängerin zum erstenmale aufgetreten, erwarb sich bald einen Namen und wurde später Musiklehrerin der Königin Louise.
- In Leipzig haben die Cigarrenarbeiter die Arbeit eingestellt. Es wäre gut, wenn ihre Collegen allerorts diesem Beispiele folgten, wenigstens für uns Raucher gut, denn wir würden uns dann vielleicht die theuern und leichtfertigen Cigarren abgewöhnen.
- Die Gebrüder Stangen in Berlin veranstalten eine Pfingstfestfahrt, zu der Jedermann eingeladen ist für sein Geld. Die Reise geht von Berlin über Dresden nach Wien, Pest=Ofen, durch die ungarische Ebene am Plattensee vorüber nach Triest, Venedig, Padua, Florenz und Neapel, dann zurück über Livorno, Genua, Turin, Mailand, Venedig, Adelsberg und Wien. Die Reise dauert 6 Wochen. Die Gebrüder Stangen besorgen für 100 Thlr. pro Mann die freie Fahrt, die Führung bei Besichtigung von Sehenswürdigkeiten etc. und die Mitreisenden haben nur für ihre Beköstigung zu sorgen.
- Im Württembergischen hausen die Maikäfer fürchterlich. In fünf Amtsbezirken haben sie in wenigen Stunden alle Bäume auf den Feldern und in den Gärten ihres Blätterschmucks beraubt.
- Die Zigeuner, welche sich in Nordamerika zerstreut niedergelassen haben, wollen einen eigenen Staat bilden, sie haben sich zu dem Zweck Ländereien gekauft, die beisammen liegen und sollen über Erwarten viel Geld besitzen.
- Aus Güstrow wird folgender scheußliche Fall berichtet: Zwei Viehtreiber aus Sternberg hatten verschiedenes Schlachtvieh auf der Landstraße zu transportiren, darunter auch zwei Bollen, von denen der eine scheu und störrig war. Damit das Thier sie nicht ferner durch seine Scheuheit belästigen und aufhalten möge, stachen sie ihm beide Augen aus. Die gerichtliche Untersuchung ist eingeleitet.
- (Was kann ein Fromage de Brie kosten?) Eine Jagd auf Katzen kommt nicht alle Tage vor, aber mitunter doch. Ein Pächter in der Brie merkte am Charfreitage, daß eines Nachbars Katze ihm die Hälfte von einem ganzen Käse aufgefressen hatte, was ein um so größeres Verbrechen war, als der Käse eben zur Versendung reif gewesen. Der Pächter schwor, den Kater todt oder lebendig in seine Gewalt zu bringen. Er nahm seine Flinte und sah etwa hundert Schritt von seinem Besitzthum den schnöden Dieb ganz gemüthlich mit halb geschlossen Augen verdauen. Anlegen, schießen und verfehlen war ein Werk von drei Secunden. Der Kater brannte durch, aber ein Feldhüter kam und nahm den Thatbestand des verbotenen Schießens am Feiertage auf. Gut, sagte der Pächter, ich werde die Strafe zahlen, aber den Kater muß ich haben. Er folgte der Spur seines Wildes, nicht ohne seine Flinte wieder geladen zu haben. Hundert Schritt weiter wird er von zwei Gendarmen abgefaßt. - Abermaliges Protokoll. - Er zieht racheschnaubend seines Weges weiter. Der Kater flieht in eine Schonung, der Pächter stürzt nach. Kommt ein Privatförster. - Neues Protokoll. - Der Pächter jagt unerschrocken weiter, er bemerkt in der Ferne im Heidekraut etwas Weißes. Er schießt und tödtet eine herrliche Angorakatze. Leider aber war dieselbe nicht das verfolgte Wild, sondern das Eigenthum des Forstwärters. - Viertes Protocoll. - Der verfolgte Kater lebt heute noch, aber das Resultat dieses rachsüchtigen Tages war für den Pächter: 4 Protokolle, macht 40 Francs. Confiscation der Flinte 50 Fr., Preis der gemordeten Angorakatze 20 Fr.; in Summa: 110 Francs. Der Käse als solcher war keine 5 Francs werth.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 39 Seite 2]Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1869 Nr. 39 Seite 3]Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)
Anzeigen.
Antragsmäßig soll über die dem Tischlermeister Heinrich Fick zu Schlagsdorf gehörige, daselbst belegene Büdnerstelle, wozu an Ländereien a) 24 Schffl. Aussaat möllnschen Maaßes, belegen hinter dem Wohnhause; b) 2 1/2 Schffl. Aussaat möllnschen Maaßes, belegen bei den Schlagsdorfer Buschkoppeln und c) eine Wiese, 14 Ruthen breit und 16 Ruthen lang, belegen gleichfalls bei den Schlagsdorfer Buschkoppeln, gehören, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen, und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 27. Juli d. J. Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 4. Mai 1869.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg. C. L. v. Oertzen. (L. S.) A. Dufft.
Der Schustermeister Joachim August Lenschow zu Schönberg will über sein in dem Liquidations=Proclam vom 19. April c. bezeichnetes, allhier in der Hinterstraße sub Nr. 80 belegenes Wohnhaus c. p., sowie über seine nachstehend bezeichneten Ackerstücke, als: ein Moor von ca. 7 Schffl. Aussaat Größe, belegen an der Moorstraße zu Schönberg; eine Ackerparcele Nr. 6 von 52 []Ruthen Größe, belegen auf dem Rübencamp, und eine Ackerparcele Nr. 7 von 50 []Ruthen Größe, belegen auf dem Rübencamp, welche Grundstücke einen gemeinschaftlichen Gütercomplex bilden, ein Hypothekenbuch niederlegen.
Unter Abkündigung des in dem Proclam vom 19. April c. auf den 13. Juli d. J. anberaumten Liquidationstermins, werden alle Diejenigen, welche Realrechte an den oben bezeichneten Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag, den 30. Juli d. J., Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 8. Mai 1869.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg. C. L. v. Oertzen. (L. S.) A. Dufft.
Verkaufs=Anzeigen.
Am Sonnabend den 22. Mai, Morgens von 9 Uhr an, soll im Hause des Krügers Hecht in Schlagsdorf in örtlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:
1 Kleiderschrank, 1 Schatulle, 6 Rohrstühle, 2 Koffer, 1 Bettstelle, 1 vollständiges 2schläfriges Bett, Frauenkleidungsstücke, worunter 1 schwarzer Tuchmantel, 5 wollene Kleider, 2 große Umschlagtücher, Leinenzeug verschiedener Art, Haus= und Küchengeräthe.
Schlagsdorf, den 4. Mai 1869.
Krüger, Landreiter.
Vermischte Anzeigen.
Thierschau in Schönberg
1) Die Thierschau findet, wie in den früheren Jahren, auf dem sog. Baubrink statt.
2) Jedem steht es frei, Thiere zur Schau zu stellen. Indessen concurriren zu den Prämien nur Viehbesitzer des Fürstenthums Ratzeburg.
3) Es sind folgende Preise festgesetzt:
A. Für Pferde. |
a. für die beste vierjährige oder ältere Stute |
20 |
|
b. für die nächstbeste do. |
10 |
" |
c. für die beste dreijährige Stute |
10 |
" |
d. für das beste Wagenpferd |
15 |
" |
e. für das nächstbeste do. |
10 |
" |
f. für das beste Arbeitspferd |
12 |
" |
g. für das nächstbeste do. |
10 |
" |
h. für das beste zweitägige Füllen |
8 |
" |
i. für das beste einjährige Füllen |
8 |
" |
B. Für Rindvieh. |
a. für den besten zweijähr. oder älteren Bollen |
8 |
" |
b. für den besten einjährigen Bollen |
6 |
" |
c. für die beste milchgebende Kuh |
20 |
" |
d. für die nächstbeste Kuh |
12 |
" |
e. für die nächstfolgende do. |
8 |
" |
f. für die viertbeste do. |
6 |
" |
g. für die beste zwei= oder dreijährige Starke |
8 |
" |
h. für die nächstbeste do. |
6 |
" |
i. für die nächstfolgende do. |
4 |
" |
C. Für Schweine. |
a. für den besten Züchter |
6 |
" |
b. für den nächst besten |
5 |
" |
c. für die beste Sau |
5 |
" |
d. für die nächstbeste |
4 |
" |
4) Es dürfen nicht mehrere Prämien für dasselbe Thier ausgegeben und darf daher ein Pferd nicht gleichzeitig als Stute und als Wagen= oder Arbeitspferd prämiirt werden.
Wenn ein Thier während der letzten Jahre wiederholt in einer und derselben Klasse mit einem Geldpreise prämiirt worden ist, so darf es in eben dieser Klasse nur mit einem Ehren=, nicht mit einem Geldpreise prämiirt werden.
Jeder Preis wird nur ertheilt, wenn mindestens zwei Thiere concurriren, es sei denn, daß die Preisrichter das allein zur Bewerbung stehende Thier für besonders preiswürdig erklären.
5) Die Stellung sämmtlicher Thiere auf dem Baubrink, wo ihnen der Platz angewiesen werden wird, muß bis spätestens 9 Uhr Morgens des Thierschautages geschehen sein. Die Thierschau wird pünktlich um 9 Uhr eröffnet.
6) Etwanige freiwillige Beiträge für die Thierschau nimmt der Advocat Rackow entgegen. Derselbe vertheilt auch die für die Mitglieder des landwirthschaftlichen Vereins, sowie diejenigen, welche sich mit freiwilligen Beiträgen betheiligt haben, bestimmten Karten.
Einlaßkarten à Stück 16 sind bei dem Rathmann A. Spehr und der Gastwirthin Wittwe Boye, sowie am Tage der Thierschau auf dem Baubrink zu bekommen.
Sämmtliche ausgegebenen Eintrittskarten gelten auch für die mit der Thierschau verbundene Gewerbe=Ausstellung.
Schönberg, den 28. April 1869.
Der Vorstand des landw. Vereins.
Graf Eyben.
Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparkassen=Bücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu dem jetzt erhöhten Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 24. Juni bei mir abzugeben.
J. P. Bade.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 39 Seite 4]Die Eröffnung der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg wird mit dem diesjährigen Johannistermine stattfinden.
Die Ersparniß=Anstalt nimmt Einlagen in der Regel nur bis zum Belaufe von 150 Thlr. Crt. an, und verzinst dieselben alljährlich mit ein und drei viertel Schilling auf jeden eingelegten Thaler.
Unkosten für Sparkassenbücher, Porto etc. werden nicht berechnet.
Die Vorschuß=Anstalt gewährt Darlehen in beliebigen Summen auf drei Monate und in der Regel gegen 6 % Zinsen aufs Jahr. Kosten, Provision etc. werden nicht wahrgenommen und die Zinsen bei der Anleihe nicht vorweg abgezogen.
Die Vorschuß=Anstalt nimmt aber auch fremde Gelder und zwar in beliebigen Summen zur Verzinsung an. Die Anmeldung solcher Gelder ist bis auf Weiteres bei einem der unterzeichneten Directoren, später im Locale der Anstalt zu beschaffen.
Wir haben das statutenmäßig einzuzahlende Grundkapital der Anstalt mit 9000 Thlr. Cour. zu Johannis d. J. unterzubringen und wünschen, dasselbe in speciellen Hypotheken hier im Lande gegen 4 % Zinsen zu belegen; es können demgemäß nur solche Grundstücke in Betracht kommen, welche mit Hypothekenbüchern versehen sind. Anmeldungen sind bis auf Weiteres gleichfalls bei einem der unterzeichneten Directoren, und zwar bis spätestens 14 Tage vor dem diesjährigen Johannistermine zu beschaffen.
Die weiteren Bestimmungen werden demnächst bekannt gemacht werden.
Schönberg, den 7. Mai 1869.
Das Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt in Schönberg.
R. Rackow, Adv. C. Drevs. Wigger. Burmeister. W. Saß.
Der Termin zum öffentlich meistbietenden Verkaufe des Bäckermeister Grünthal'schen Wohnhauses c. p. hieselbst wird nicht, wie angezeigt, am Sonnabend den 22. d. Mts., sondern erst am Sonnabend, den 29. Mai d. J. Mittags 12 Uhr, im Locale der Frau Gastwirthin Boye hieselbst stattfinden.
Schönberg, den 12. Mai 1869.
W. Baumast,
als öffentl. Notar.
Anmeldungen zur Unterbringung von Capitalien zum bevorstehenden Johanni=Termin zu fünf Prozent jährlicher Zinsen bitte ich möglichst bald zu beschaffen, um darnach passende Pöste auswählen zu können. Die Sicherheit zu beurtheilen kann ich getrost Jedem selbst überlassen, da nur Hypothekenscheine verabfolgt werden, in denen bekanntlich angegeben ist, welche früheren Posten der jetzigen Anleihe vorgehen oder gleichstehen und dazu eine Bescheinigung von einer soliden Brandkasse ertheilt wird, woraus sich ergibt, daß die Anleihen, zu denen ich auffordere, häufig zur ersten Hypothek, stets aber unter der Hälfte des Brandkassenwerthes eingetragen werden. Nebenkosten, Postgeld etc. sind mit den Capitaleinzahlungen und Rückzahlungen sowie Zinsen nicht verbunden.
Kindler, Advocat.
Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Nach dem Rechnungsabschlusse der Bank für 1868 beträgt die Ersparniß für das vergangene Jahr 65 Prozent der eingezahlten Prämien.
Jeder Banktheilnehmer in hiesiger Agentur empfängt diesen Antheil nebst einem Exemplar des Abschlusses vom Unterzeichneten, bei dem auch die ausführlichen Nachweisungen zum Rechnungsabschlusse zu jedes Versicherten Einsicht offen liegen.
Denjenigen, welche beabsichtigen, dieser gegenseitigen Feuerversicherungs=Gesellschaft beizutreten, giebt der Unterzeichnete bereitwilligst deßfallsige Auskunft und vermittelt die Versicherung.
Schönberg, den 13. Mai 1869.
Chr. Schrep.
Agent der Feuerversicherungsbank
f. D. in Gotha.
Mein Lager von Tapeten und Rouleaux empfehle ich zur geneigten Abnahme bestens, sowie meine Eisenwaarenhandlung in sehr vielen Artikeln, als:
Schneidewerkzeuge, alle Arten Möbelbeschläge, Thürenbeschläge, Baubeschläge, alle Arten Nägel, Schrauben u. s. w. ferner Gußeisenwaaren, als Keller=, Stall=, Haus= und Dachfenster, Ofenthüren, Ofenröhren, Rosten, Platten, Sparherdplatten und =Oefen und =Thüren. Emaillirte Kochgeschirre zu billigen Preisen.
C. Schwedt.
Aus der Fabrik des Herrn J. F. C. Witte, Apotheker 1. Klasse in Berlin, sind mir folgende, wegen ihrer chemischen Reinheit rühmlichst bekannte Seifen in Depot gegeben, als:
Glycerin Transparent=Seife pr. St. 8 , dutzendweise billiger.
Prima Veilchenseife pr. St. 8 , dutzendweise billiger.
Adlerseife in allen Farben pr. St. 4 , dutzendweise billiger.
Prima Bimsteinseife pr. St.3 , dutzendweise billiger.
Medicinische Theerseife pr. St. 4 , dutzendweise billiger.
Prima Gallseife pr. St. 2 , dutzendweise billiger.
welche ich, sowie auch ächtes Eau de Gologne pr. 1/1 Flasche 18 , feinstes Pariser Eß=Bouquet pr. Flacon 16 , dem geehrten Publikum bestens empfehle.
Carl Bade.
Durch vortheilhafte Einkäufe bin ich in der Lage, als besonders billig und preiswürdig zu empfehlen:
schwarze Tuche von 44 ßl. an bis 3 Thaler pr. Elle,
schwarze Buckskins ins von 1 Thl. 24 ßl. an bis zu 3 Thl. pr. Elle,
farbige Sommer= und Winter Buckskins von 1 Thl. 8 ßl. bis 3 Thl. 16 ßl.,
halbwoll. Sommer=Buckskins von 14 ßl. an.
glatte und gemusterte Drells und Hosenzeuge,
Kleiderstoffe, Cattune und bedr. Stouts etc.
3/4 und 8/4 Bettdrelle und weiße Leinen.
Ratzeburg im April 1869.
Wilh. Harmsen.
Frisch ausgeforstete Dachschächte werden à 31 Meckl. Geld pro 100 Stück verkauft zu Hof Lauen bei Selmsdorf. Ablieferungstage jeden Mittwoch und Sonnabend.
H. H. Schön.
Eigengemachte Rockzeuge 6 1/2/4 und 7/4 breit, in den neuesten geschmackvollsten Mustern und bester Qualität empfiehlt
C. H. M. Stave.
Lübeck, weiten Krambuden 245.
Wiederverkäufer erhalten entsprechenden Rabatt.
Jamaica-Punsch ist zu 20 à Flasche zu haben in der Weinhandlung von Bernhard Drenkhahn in Schönberg.
Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 14.
und eine Beilage.
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 39 Seite 5]Beilage
zu Nr. 39 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 14. Mai 1869.
Ludwig Creutzfeldt empfiehlt sein Lager von Tuch und Buckskin zu billigen Preisen. 9/4 schwarze Düffel, Elle 40 ßl., die neuesten Kleiderstoffe von 5 ßl. an, worunter prachtvolle große schottische Muster, große Auswahl von Cattune, Umschlagetücher und Double=Shawls, abgepaßte Blousen, die neuesten Jacquettes und Regenmäntel, Schwarze Brocat=Bänder, Elle 4 ßl., breite Hut= und Mützen=Bänder, Elle 8 und 10 ßl., Pique und seidene Westen, Stück 16 ßl., große Auswahl von Besatz und Knöpfen u. s. w.
Ludwig Creutzfeldt.
Preußische Hagelversicherungs=Actien=Gesellschaft.
Dieselbe versichert Bodenerzeugnisse gegen Hagelschaden. Die Prämien sind fest und billig, Nachschüsse werden also niemals erhoben. Die Schäden werden wie in früheren Jahren coulant und unter Zuziehung von Landesdeputirten regulirt und binnen Monatsfrist nach Feststellung voll und baar bezahlt. Versicherungen auf mehrere Jahre genießen einen angemessenen Prämienrabatt, welcher sofort von der Jahresprämie in Abzug gebracht wird.
Die Unterzeichneten sind zu jeder Auskunft und zur persönlichen Aufnahme von Versicherungen stets bereit und empfehlen dem landwirthschaftlichen Publikum obige Gesellschaft ganz ergebenst.
Wm. Ganslandt & Götze in Lübeck, General=Agenten,
Moritz Stein in Ratzeburg, Special=Agent
Burmester in Mölln, Special=Agent
A. F. Thölcke in Kuddenvörde, Special=Agent.
Preis-Verzeichniß der Manufactur= & Modewaarenhandlung von Ludwig Edelstein in Lübeck.
Sandstraße 929, früher Fünf Thürme.
6/4 |
breite |
schwere ächtfarbige Cattune |
von |
4 |
|
an, |
6/4 |
" |
schwere ächtfarbige Piqués |
" |
7 |
" |
" |
6/4 |
" |
Jaconettes |
" |
6 |
" |
" |
6/4 |
" |
Crettones jaspé und gestreift |
" |
6 |
" |
" |
4/4 |
" |
Halblama's |
" |
4 |
" |
" |
5/4 |
" |
Lüster |
" |
4 1/2 |
" |
" |
5/4 |
" |
schwere Doppellüster |
" |
5 |
" |
" |
|
|
Barége, Mohair, Lenos, Alpacca |
" |
6 |
" |
" |
8/4 |
" |
weiße Gardinen |
" |
3 1/2 |
" |
" |
10/4 |
" |
weiße Gardinen |
" |
5 1/2 |
" |
" |
6/4 |
" |
ächtfarbige Bettmöbel |
" |
4 1/2 |
" |
" |
|
|
Rein wollene Umschlagetücher |
" |
4 |
|
" |
|
|
Rein wollene Doppel=Chales |
" |
8 |
" |
" |
5/4 |
" |
schwarze Seidenstoffe |
" |
36 |
|
" |
10/4 |
" |
rein wollene Buckskin |
" |
36 |
" |
" |
10/4 |
" |
schwarzes Tuch |
" |
36 |
" |
" |
|
|
wollene Jackettes |
" |
4 |
|
" |
|
|
seidene Jackettes u. Umhänge in großer Auswahl, |
|
|
|
|
|
|
gefütterte Sonnenschirme |
" |
28 |
|
" |
Nach auswärts stehen Muster=Collectionen und Auswahlsendungen gern zu Gebote. Alle Sendungen geschehen portofrei.
Glück auf!!!
Eine Million 390,000 Thaler baares Silbergeld, vertheilt in 22,400 Gewinnen von ev. Thaler 100,000, 60,000, 40,000, 20,000, 12,000, 2mal 10,000, 2mal 8000, 2mal 6000, 2mal 5000, 4mal 4000, 3mal 2500, 12mal 2000, 23mal 1500, 105mal 1000 etc. etc. bis abwärts 12 Thaler enthält die von Herzoglich Braunschweiger Regierung errichtete und garantirte Landeslotterie. Sämmtliche Gewinne werden sofort nach Entscheidung bar ausbezahlt und muß jedes gezogene Loos unbedingt einen der oben bezeichneten Gewinne erlangen. Es finden im Ganzen nur 6 Ziehungen statt, wovon die erste schon am 10. und 11. Mai stattfindet. Bei Betheiligung dieser Lotterie dürfte im Verhältniß der großen Chancen nur wenig zu riskiren sein, da ein ganzes Originalloos (keine Promesse) nur 4 Thaler, ein halbes 2 Thaler, ein Viertel nur 1 Thaler kostet, welche gegen Einsendung des Betrages nach den entferntesten Gegenden gesendet werden.
Wer also dem Glücke auf wenig kostspielige und solide Weise die Hand bieten will, beliebe geneigte Aufträge vertrauensvoll bald gelangen zu lassen an das mit dem Debit der Loose beauftragte Großhandlungshaus von Gustav Schwarzschild in Hamburg.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 39 Seite 6]Nordamerikan. Lloyd.
Directe Passagier=Dampfschifffahrt zwischen Kopenhagen und New-York mit den großen prachtvoll eingerichteten amerikanischen Dampfschiffen.
Abgangstage:
Ocean Queen den 15. Mai, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Guiding Star den 4. Juni, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Fulton den 20. Juni, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Passagierpreis:
1. Kajüte 200 Rd. Rm.
2. do. 130 Rd. Rm.
Zwischendeck 70 Rd. Rm.
Kinder bis 12 Jahren bezahlen die halbe Passage, Säuglinge 4 Rd.
Im Passagepreis ist inbegriffen vollständige und reichliche Kost von Kopenhagen bis New=York, ärztliche Hülfe und Medicin im Krankheitszufall.
Kajütspassagiere haben 20 Cubikfuß und Zwischendeckspassagiere 10 Cubikfuß Fracht frei.
Jedem Schiff wird ein von der Compagnie bezahlter Dollmetscher und Condukteur beigegeben.
Passagiere müssen sich in Kopenhagen 48 Stunden vor der bestimmten Abgangszeit einfinden.
Die Fracht von Kopenhagen ist Pfd. Strl. 1. 10 pr. Ton mit 15 % Primage.
Hinsichtlich der Fracht beliebe man sich an C. K. Hansen in Kopenhagen zu wenden.
Ueber Passage ertheilt das Nähere auf mündliche oder schriftliche Anfragen N. P. Frederiksen, autor. Agent, St. Anna Plads 24, Kopenhagen.
NB. Die Schiffe sind den Ansprüchen und Bedingungen, welche vor deren Abgang vom Justizministerium zugestellt werden, unterworfen, in Folge des Auswanderungsgesetzes § 3.
Für die Direction:
Dührssen & Lübbers.
Eine in den letzten Tagen empfangene Partie von eleganten
Damentaschen,
Portemonnaies und
Cigarrentaschen
theils mit Hebelverschluß und Neusilberbeschlag, empfehle zu sehr billigen Preisen.
Buchbinder C. Sievers.
Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich auch Düffel, Flanell=Decken und gewöhnliches Wollenzeug bei selbst gelieferter Wolle anfertige, auch Wolle kratze und Spinne, wozu ich mich bei reeller und guter Bedienung bestens empfehle.
Indem ich noch bemerke, daß alle genannten Waaren zum Verkaufe bei mir stets vorräthig sind, bitte ich um recht zahlreichen Zuspruch.
J. Voß, Tuchmachermeister.
Hinterstraße Nr. 76.
Entlaufen 1 Hund, dessen Abstammung Affenpintscher und Bulldogge=Race, mit abgeschnittenen Ohren und Schwanz, graugelb von Farbe, mit weißer Brust und weißen Füßen und auf den Namen "Max" hörend. Dem Widerbringer 1 Belohnung. Näheres bei Aug. Spehr.
Schönberg, den 10. Mai 1869.
Garten-Concert am 1. Pfingsttage, ausgeführt von den Vereins-Musikern.
Anfang 4 Uhr Nachmittags.
Entrée à Person 4 .
Wozu ergebenst einladet
Wwe. Boye.
Dienstag den 18. Mai Scheibenschießen und Ball in Mummendorf.
Um recht zahlreiche Betheiligung bittend ladet freundlichst ein
Bunge.
W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.
Die nach Vorschrift des Königl. Geheimen Hofraths und Universitäts=Professors Dr. Harleß in Bonn gefertigten Stollwerck'schen Brust=Bonbons sind à 4 Sgr. = 6 1/2 pr. Packet zu haben in Schönberg bei Carl Bade; in Carlow beim Kaufmann Siebenmark; in Dassow bei H. C. Bühring; in Grevismühlen bei Wilh. Hagen und in Rehna bei H. Schreiber.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Am 1. Pfingsttage.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Am 2. Pfingsttage.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Meteorologische Beobachtungen. |
Mai 1869. |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
11. 12. 13. |
34.38 37.68 39.50 |
9.6 8.2 8.0 |
15.4 11.2 11.1 |
NW NW NW |
0 1 1 |
trübe. - wolkig. |
Am 11. und 13. auf 1 []' 6 u. 21 Cubikz. Reg.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. Pf. | 12 - 13 , |
Holst. d. Pf. | 13 - 14 , |
Hühner d. St. | 14 - 18 , |
Küken d. St. | 6 - 8 , |
Tauben d. St. | 5 - 6 , |
Schinken d. Pf. | 9 - 10 , |
Schweinskopf d. Pf. | 5 - 6 , |
Wurst d. Pf. | 9 - 10 , |
Eier 8 - 9 St. | 4 , |
Kartoffeln d. Faß. | 5 - 6 . |
Spargel d. Pf. | 6 - 7 , |
Getreide=Preise in Lübeck. (pro Sack in Lüb. Crt.) |
Weizen | 18 - 18 | | 4 | |
Roggen | 15 - 15 | | 8 | |
Gerste | 14 - 15 | | - | |
Hafer | 11 - 12 | | - | |
Erbsen | 15 - 16 | | 8 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | - | | - | |
Winter=Rapssaat | - | | - | |
Winter=Rübsen | - | | - | |
Schlagleinsaat | 20 - 20 | | 8 | |
|
Weizenmehl | Nr.0: 23 | | 8 | , |
| Nr.1: 21 | | 8 | , |
| Nr.2: 16 | | | |
pr. 200 Netto zum Consum. |
|