[ => Original lesen: 1869 Nr. 13 Seite 1] - Schönberg. Zu dem in unserer vorletzten Nummer erwähnten Conzert des Herrn Sigismund Blumner haben wir heut zu berichten, daß dasselbe am Dienstag den 16. Februar in Spehrs Hotel hieselbst stattfindet (s. d. heutigen Inserate). Die Rostocker Zeitung widmet dem Herrn Blumner in einer ihrer letzten Nummern gleichfalls einen längeren sehr lobenden Artikel, der in größerem Umfange das bestätigt, was wir in unserer vorletzten Nummer über die Leistungen dieses Künstlers kurz berichteten. Bezüglich der Frau Wernicke=Bridgeman , die mit Herrn Blumner zusammen diese Conzertreise durch Mecklenburg unternimmt, heißt es in dem Artikel: Frau W.=B. wurde in Berlin in einem Montagsconzert (deren Herr Blumner dort jeden Winter zehn gibt, und die den Zweck haben, dem Publikum die classische und moderne Kammermusik=Literatur durch die ausgezeichnetsten Kräfte vorzuführen) mit solchem Beifall aufgenommen, daß der Unternehmer sie noch zu einem zweiten Auftreten gewinnen mußte. Die Berliner Kritik spricht sich über ihre Leistungen in der anerkennendsten Weise aus und behauptet, seit Jahren nicht einer solchen Conzertsängerin begegnet zu sein. Von Romani in Florenz ausgebildet, an der Scala in Mailand durch zwei Saisons engagirt, ebenso in Turin, Florenz und Madrid zu den besten Sängerinnen gezählt, hat Frau W.=B. aus Familien=Rücksichten der Bühnen=Carriere entsagt, um dafür ihre Thätigkeit in Concertsälen von Paris und London zu verwerthen." - Nach allem diesem läßt sich erwarten, daß dem Publikum am Dienstag ein Genuß geboten wird, wie er in Schönberg so leicht nicht wieder zu erwarten ist.
- Der Türkisch=Griechische Conflict hat nun endlich auch formell seinen Abschluß gefunden; denn es ist dem Könige Georg, der sich selbst bekanntlich zur Annahme der Conferenzbeschlüsse bereit erklärt hatte, endlich gelungen, ein neues Ministerium zu bilden, welches seine Wirksamkeit mit der Annahme der Conferenzbeschlüsse eröffnet. Hoffentlich wird sich nun auch die Aufregung der Griechen legen, die ja doch unter den jetzigen europäischen Verhältnissen nichts Ersprießliches für Griechenland erreichen könnte.
- Der Wiener "Presse" schreibt man aus Prag : Der Kurfürst von Hessen beabsichtigt anläßlich der letzten preußischen Parlaments=Beschlüsse die Herausgabe einer neuen Broschüre als Appell an die europäischen Fürsten.
- Graf Beust war es, der Bismarck von dem beabsichtigten Attentat Nachricht gegeben hat. Es kam ihm aus einer südlich von Wien gelegenen Stadt die Nachricht zu, daß ein dort lebender junger Mann die Absicht ausgesprochen habe, Bismarck zu tödten. Da sogar Name und Stand des jungen Mannes genannt wurde, so machte er in Berlin Anzeige und zwar schon vor Bismarcks Reden über die Confiscationen in Hannover und Hessen. Bismarck soll seine heftigen Reden unter dem Eindruck dieser Anzeige gehalten haben.
- In Petersburg heißt es, die stolzen Paläste der russischen Hauptstadt fingen an zu sinken, weil sie keinen festen Grund hatten und der Czar denke daran, seine Residenz nach Kiew zu verlegen. Er habe bereits Befehl gegeben, ein neues großes Kaiserpalais dort zu bauen.
- In Lübecker Stadttheater wird am Montag den 15. Februar der Königl. Hofopernsänger Dr. Gunz im "Postillon von Lonjumeau" singen. Er ist ein Concurrent von Wachtel und soll diesen in mancher Beziehung übertreffen.
- Der Ertrag der Sammlungen für den Dichter Freiligrath beläuft sich auf 58,000 Thaler. Die Deutschen in London, Newyork und St. Louis steuerten 9000 Thaler bei.
- Die Königin Isabella von Spanien fordert in einem Manifest die Spanier auf, mit ihr das Werk der Wiedergeburt Spaniens, der Duldsamkeit und der Freiheit zu übernehmen.
- In einem Keller der Rheinsberger Straße in Berlin ist eine Falschmünzerbande aufgehoben worden. Die Polizei verfuhr so geschickt und rasch, daß sie die Leute in voller Arbeit traf; die falschen 1=Thalerstücke, die Formen und Chemikalien, kurz alles fand sich.
- In Paris bot ein polnischer Graf einer jungen liederlichen Dirne 20,000 Francs, wenn sie auf dem Opernballe den Herzog v. Beauffremont dahin bringe, daß er vergiftete Bonbons von ihr annehme. Die Dirne ging scheinbar auf die Bestechung ein, denunzirte aber den Anschlag bei der Polizei, der polnische Graf wurde verhaftet. Der Herzog lebt von seiner Frau getrennt und der Graf ist der Liebhaber der Herzogin. Ganz Paris ist voll von der Sache.
- In Radkensburg schwamm ein Knecht in Folge einer Wette durch die reißende Mur, die viel Eis trieb. In der Mitte des Flusses gab's so große Eisschollen, daß er am Schwimmen verhindert ward; da tauchte er unter, schwamm unter den Schollen glücklich weg und kam am andern Ufer an. Alles für 5 Gulden.
- In der Pariser Oper bemerkte ein Engländer im Parquet plötzlich, daß man seine der Bühne zugewandte Aufmerksamkeit benutzt hatte, ihm die kostbare goldene Uhr zu entwenden. Mit lauter Stimme rief er in's Publikum hinein: "Der Herr, der meine Uhr gestohlen, möge sich in Acht nehmen, sie repetirt sehr laut und zwar alle Viertelstunde!" Kaum hatte der Bestohlene dies gesagt, als ein in seiner Nähe stehender Herr Miene machte, sich zu entfernen. Unser Engländer faßte ihn sofort und nahm ihm unter allgemeiner Heiterkeit des Publikums die gestohlene Uhr mit den Worten ab, er möge sich davon machen und anderswo den Strick zu verdienen suchen.
- (Eine kleine Geschichte.) Herr G ist vor vielen Jahren als einfacher Arbeiter aus Deutschland nach Amerika ausgewandert. Er konnte nicht lesen, nicht schreiben, aber er hatte Glück und gewann ein großem Vermögen; wie, das ist unbekannt. G. hatte sich in Amerika verheirathet, aber seine Ehe war kinderlos geblieben. Auch seine Frau starb ihm und G. war mit seinem Reichthum allein. Der Trübsinn überfiel ihn. Er erinnerte sich seiner Schwester, die er in Deutschland zurückgelassen; aber auf seine Anfrage erhielt er die Antwort, daß auch sie gestorben sei. Diese Schwester, schrieb man
[ => Original lesen: 1869 Nr. 13 Seite 2]ihm, hatte einen Sohn, Niemand aber wußte, wohin derselbe gekommen. G. reiste nach Paris, und setzte dort seine Nachforschungen fort, weil ihm gesagt, daß sein Neffe dorthin gereist sei; aber auch hier fand er keine genügende Auskunft. Wochen, Monate lang suchte G. vergebens. Mißmuthig über die Fruchtlosigkeit seines Suchens beschloß er, nach Newyork zurückzukehren. Er ließ sein Gepäck zum Bahnhofe voraussenden um mit dem am Abende von Havre abfahrenden Schiffe zu reisen, auf welchem er bereits einen Platz genommen. G. erreichte den Bahnhof, als der Zug sich in Bewegung setzte. Eine Todesangst überfiel ihn. Schnell entschlossen rannte er dem langsam zum Bahnhofe sich hinausbewegenden Zuge nach, sprang auf den Tritt und glaubte, auf diese Weise mitzukommen, wie man überhaupt in Amerika wenig Umstände zu machen pflegt. Da trat ihm der Kondukteur des Wagens entgegen. "Mein Herr, ich darf Sie nicht mitnehmen!" rief er dem keuchenden Passagier zu. - "Mir gleichviel. Ich werde aber mitreisen!" antwortete G. - "Unmöglich! Sie sind strafbar, wenn Sie sich wiedersetzen!" ruft der Kondukteur. - "Gut, so werde ich die Strafe zahlen." - "Ihren Namen, mein Herr?"- "Ich heiße G. und bin amerkanischer Bürger." - Der Kondukteur stutzte und sah G. erstaunt in's Gesicht. "G. heißen Sie und sind aus Amerika? So heiße ich ja auch! Sie sind ein geborener Deutscher?" fragte der Konducteur. - "Allerdings! Aber Sie, - Sie heißen auch - ?" - "Freilich! So sind Sie am Ende mein Onkel aus Amerika?" Große Erkennungsscene! Man kann sich denken, daß der Kondukteur, der Neffe, den Onkel mit nach Havre nahm; die Hauptsache aber ist, daß der Onkel den Neffen mit nach Amerika nahm, wo dieser eine Million erben wird, die er im Fluge auf der Eisenbahn erhaschte. Wenn das in einem Romane steht, sagen die Leute, es ist unwahrscheinlich. Auf dem Bahnhofe St. Lazare in Paris kann es aber jeder Beamte bezeugen.
Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)
Anzeigen
Vorladung.
In Sachen, betreffend das Debitwesen des hieselbst verstorbenen Amtmanns Zimmermann ist zur Publikation des abgesetzten Prioritäts=Erkenntnisses Termin auf Montag, den 22. Februar d. J., Morgens 11 Uhr, von dem unterzeichneten Gerichte anberaumt worden, zu welchem die nicht präcludirten Amtmann Zimmermann'schen Gläubiger hiemit vorgeladen werden mit dem Bemerken, daß auch ohne ihr Erscheinen mit der Publication wird verfahren werden.
Schönberg, den 7. Februar 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Seip.
(L. S.) A. Dufft.
Antragsmäßig soll über die zu Gr. Mist belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Jochen Heinrich Retelsdorf daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 30. April 1869, Morgens 10 Uhr peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 4. Februar 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Seip.
(L. S.) A. Dufft.
Auf Antrag Dris. Conrad Plitt für
1) den Buchdruckergehülfen Heinrich Wilhelm Xaverius Kock in Lübeck;
2) den Malermeister Gottlieb Heinrich Carstens in Lübeck;
3) den Arbeitsmann Carl Wilhelm Matthias Gehrtz in Lübeck;
werden hiedurch alle diejenigen
I. welche außer dem Antragsteller Heinrich Wilhelm Xaverius Koch an die im obern Stadtbuche Mar. Quart. Lib. V. fol. 32. auf den Namen seines am 18. Mai 1838 verstorbenen Großvaters, Jochim Friedrich Kock geschriebene sub Nr. 646,10 in der Dankwärtsgrube im Gange belegene Wohnung Erb= oder andere Ansprüche zu haben vermeinen;
II. welche außer dem Antragsteller Gottlieb Heinrich Carstens an die im obern Stadtbuche Mar. Quart. Lib. I. fol. 107 auf den Namen seines am 15. Januar 1847 verstorbenen Vaters Jochim Hinrich Carsten (alias Jochim Heinrich Carstens) geschriebene sub Nr. 646,11 in der Dankwärtsgrube im Gange belegenen Wohnung Erb= oder andere Ansprüche zu haben vermeinen;
III. welche außer dem Antragsteller Carl Wilhelm Matthias Gehrtz an die im obern Stadtbuche Joh. Quart, Lib. I. fol. 82 auf den Namen seines am 31. Januar 1849 verstorbenen Vaters Johann Gottfried Gehrtz geschriebene, sub Nr. 191,4 im Gange in der Balauerfohr, zwischen der Hürter= und Wagemannstraße belegene Bude Erb= oder andere Ansprüche zu haben vermeinen,
aufgefordert und schuldig erkannt, solche Ansprüche binnen doppelter sächsischer Frist vom Erlaß diese Proclams, also spätestens am 19. März 1869 im hiesigen Stadt= und Landgerichte unter dem Rechtsnachteile anzumelden, daß sie widrigenfalls mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen und die betreffenden Wohnungen und Bude auf den Namen der resp. Antragsteller umgeschrieben werden sollen.
Lübeck den 18. Dec. 1868.
Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung W. Gädeke Dr., Actuar.
Auf Antrag des Advokaten Dris. Conrad Plitt für den Arbeitsmann Friedrich Christian Meyer in Moisling werden alle diejenigen, welche an das in Moisling belegene, früher dem Schuhmacher Johann
[ => Original lesen: 1869 Nr. 13 Seite 3]Joachim Hermann Weltzien gehörige, jedoch laut landamtlichen Hausbriefes d. d. Lübeck 4. Juni 1861 damals vom Antragsteller Friedrich Christian Meyer käuflich erworbene Wohnhaus nebst Stallgebäude und dem dabei befindlichen Garten bessere oder gleiche Anrechte als der Antragsteller Friedrich Christian Meyer zu haben vermeinen, oder welche dingliche Ansprüche sonstiger Art gegen das Grundstück geltend machen wollen, aufgefordert und schuldig erkannt, binnen doppelter sächsischer Frist vom Erlaß dieses Proclams angerechnet, mithin spätestens am 5. März 1869 mit solchen ihren Ansprüchen bei Verlust derselben und unter dem Rechtsnachtheile aufzutreten, daß widrigenfalls für das gedachte Grundstück im Schuld= und Pfandprotocolle der Dorfschaft Moisling ein reines und unbeschwertes Folium zu Gunsten des Antragstellers errichtet werden soll.
Lübeck den 4. December 1868.
Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung W. Gädeke Dr. Actuar.
Verkaufs=Anzeigen.
Holz=Verkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung im Garnsee meistbietend verkauft werden Donnerstag den 18. Februar: 70 3/4 Faden buchen Knüppel= und Olmholz und 20 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz, und bei freier Concurrenz: 32 Cavelinge melirtes eichen und buchen Durchforstungsholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr am Schlagbaum des Garnsee.
Schönberg den 11. Febr. 1869.
Danckwarth.
Holz=Verkauf.
Am Montage den 15. Februar sollen gegen baare Zahlung im Selmsdorfer Kirchenholze meistbietend verkauft werden bei freier Concurrenz: 10 3/4 Faden buchen Kluft= Knüppel= und Olmholz, 8 1/2 Faden buchen Stämme, 8 Fuder buchen Zweigholz und 2 Fuder Hegenholz, und wollen Kaufliebhaber sich Morgens 10 Uhr am Schlagbaum des Kirchenholzes einfinden.
Schönberg den 11. Februar 1869.
Danckwarth.
Am Montag den 15. Februar, von Morgens 9 Uhr an, soll im Hause der Gastwirthin Wittwe Boye hieselbst öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden, als:
2 große gute Kleiderschränke, 2 Tische, 1 eichen Koffer, 1 einspänniger Wagen mit eisernen Axen, 21 Bolzen flächsen und heeden Leinen, 60 Säcke, Leinenzeug, Küchengeräthe, Manns=Kleidungsstücke und verschiedene Sachen mehr.
Schönberg, den 8. Februar 1869.
Seegert, Landreiter.
Vermischte Anzeigen.
Sterbefall.
Am Montag den 8. Februar, Abends 9 Uhr, starb mein lieber Mann, der Hauswirth Heinrich Wigger in Kl. Siemz, was ich theilnehmenden Verwandten und Bekannten tief betrübt hiemit anzeige.
Die Beerdigung findet am Sonnabend den 13. Februar, Nachmittags 3 Uhr, vom Hause der Gastwirthin Boye in Schönberg aus statt, wozu ich unsere Verwandten hiedurch einlade.
Kl. Siemz, den 11. Februar 1869.
Elisabeth Wigger, geb. Grevsmühl.
Geld, das mir anvertraut wird, kann ich zu jeder Zeit und in jedem beliebigen Posten gegen sichere Hypothek unterbringen zu 4, 4 1/2 und auch 5 Procent Zinsen. Schönberg, den 5. Oktober 1868. Kindler, Advocat.
Schönberg, Dienstag den 16. Februar 1869, Abends 7 Uhr,
Concert von Sigismund Blumner aus Berlin,
unter gütiger Mitwirkung der Frau Emma Wernicke-Bridgemann aus London.
Programm.
1) Variationen u. Fuge, op. 35, Es-dur. Beethoven.
2) Recitativ u. Arie aus Torquato Tasso Donizetti.
3) Polonaise, op. 22 Chopin.
4) a. An den Sonnenschein Schumann.
b. Frühlingsnacht Schumann.
5) a. Lied ohne Worte (Heft II. No. 1) Mendelssohn
b. Wiegenlied S. Blumner.
c. Feu follet Prudent.
6) a. Haiden-Röslein Schubert.
b. Mermaids Song Jos. Haydn.
7) Wandrer-Fantasie, op. 15 Schubert.
Der Flügel ist aus der Fabrik des Hoflieferanten Herrn Bechstein in Berlin.
Billets à 24 Schill. sind in Spehr's Hotel in Schönberg zu haben. An der Kasse Billets à 32 Schill. Schüler=Billets an der Kasse 12 Schill.
Die Unterzeichneten schreiben Wechsel auf alle Plätze Nord= und Süd=Amerika's und vermitteln Auszahlungen daselbst. Wechsel auf die Hauptplätze Australiens; in China, Japan und Ostindien auf Bombay, Calcutta, Ceylon, Hongkong besorgen dieselben billigst.
Ferner empfehlen sie sich zum Ein= und Verkauf aller Staatspapiere, Eisenbahn=Actien, Prioritäts=Obligationen, Prämien=Loosen, überhaupt aller courshaltenden Papiere, vermitteln alle Zeit= und Prämien=Geschäfte unter Berechnung von 1/4 % Provision inclusive aller Spesen.
Rostock, im Januar 1869.
Weber & Winkler, Bank= und Wechsel=Geschäft.
Johann Hoff'sche Brust=Malz=Bonbons als bestes Hustenvertilgungsmittel ärztlich empfohlen, preisgekrönt. - Auch bei Brust= und Lungenleiden sehr wohlthätig.
Vorräthig in Schönberg bei Wilh. Heinke.
Liebig's Fleisch-Extract Nur ächt, wenn jeder Topf mit Unterschrift der Herren Baron J. v. Liebig und Dr. M. v. Pettenkofer versehen. Detail=Preise für ganz Deutschland in Töpfen von
1/1 |
1/2 |
1/4 |
1/8 |
3 8 |
1 32 |
44 |
24 |
zu haben bei Aug. Spehr.
Schönberg, den 31. Januar 1869.
Jeden Sonnabend fährt mein Omnibus von Rehna über Schönberg nach Lübeck.
Abfahrt von Schönberg (vom Hause des Ackerbürgers Spehr):
Morgens 6 Uhr nach Lübeck, und
Abends 6 1/2 Uhr nach Rehna.
J. Ditz, Omnibusbesitzer.
W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 13 Seite 4]Ausverkauf von Manufacturwaaren.
Der Rest des Lagers wird um rasch zu räumen, unter Einkaufspreisen gegen baare Zahlung verkauft.
Z. B.
Umschlagetücher sonst 8, 6, 5 Thaler, für 5, 4 und 3 Thaler,
Kleiderstoffe sonst 24, 16, 12 Schill., für 16, 10 und 8 Schill.
Zanellas 10/4 und 9/4 sonst 1 Thlr., 36 Schill., für 36 und 26 Schill.
Jackenzeug sonst 12 Schill, für 9 Schill.
Flanelle, Band, Cattune sehr billig.
schwarze Tuche sonst 1 Thl. 24 Schill. und 1 Thl. 16 Schl. für 1 Thl. und 40 Schill.
Und vieles Anderes.
Ratzeburg.
Moritz Stein.
Sämmtliche Waaren der Fabrik werden aus den besten Rohproducten, ohne jede fremdartige Beimischung, bereitet. Die Tafal=Chocoladen tragen nebige Fabrik=Marke, worauf Käufer zu achten belieben. Man findet die courantisten Sorten auf Lager in Schönberg bei F. Heitmann, in Grevismühlen bei Wilh. Hagen, und in Rehna bei H. Schreiber.
Freitag den 22. Januar und folgende Tage Diesjähriger Ausverkauf von Manufactur-Waaren, darunter auch Damenmäntel und Jaquettes, zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
Lübeck. Klingberg, 927.
U. Beermann & Co.
Für mein Gußwaaren=, Hausstands= und Bau=Geschäft suche zu Ostern einen Lehrling.
Lübeck, den 2. Februar 1869.
Heinr. Pagels.
In einem Kirchdorfe des Fürstenthums ist ein Bauplatz mit 5 Scheffel Aussaat Acker billig zu verkaufen. Näheres in der Exped. d. Bl.
In der Nacht vom Sonntag zum Montag sind vier meiner Pferde (darunter ein Schimmel) die Schwänze abgeschnitten. Wer mir den Thäter so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, erhält 10 Thaler Belohnung.
Hauswirth Lohse in Selmsdorf.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Geboren: D. 30. Januar dem Ziegler Tretow vor Schönberg eine Tochter. - Dem Arbeitsmann Dierk zu Rabensdorf ein Sohn. - D. 31. eine unehel. Tochter zu Rupensdorf. - D. 2. Februar dem Justizamts=Assessor Saur hieselbst ein Sohn. - D. 4. eine unehel. Tochter vor Schönberg.
Gestorben: D. 29. Jan. Christiane Sof. Joh. Dobbertin, geb. Stüve, Tischlermeisterswittwe hieselbst, 81 J. 7 M. a. - D. 31. Alma Maria Lenschow, Hsw.=Tochter zu Rupensdorf, 48 J. 4 M. a. - Maria Wilh. Carol. Helene Dräger, Schmiedemeisters=Tochter hies., fast 3 M. a. - D. 4. Febr. Anna Elisabet Busch hies., Hirtenwittwe aus Sülsdorf, geb. Kläbing aus Retelsdorf, 76 J. 9 M. a. - D. 5. Anna Margareta Oldenburg, Brodträgers=Wittwe zu Sabow, geb. Wittfoht aus Herrnburg, 62 J. und fast 4 M. a. - Anna Maria Elisabet. Dräger, geb. Gülzow, Schmiedemeisters=Wittwe zu Petersberg, 58 J. und fast 6 M. a. D. 8. Johann Heinrich Wigger, Hsw. zu Kl. Siemz, 37 J. a.
Copulirt: D. 29. Jan. Hans Jochim Hinrich Staaß aus Pogetz, Zimmergesell zu Raddingsdorf, und Catharina Liese Retelsdorf zu Raddingsdorf. -Jochen Hinrich Storm, Maurergeselle zu Lindow, und Anna Luise Maaß das. - Johann Joachim Peter Lüth, hiesiger Bürger und Webermeister, und Catharina Magdalena Dorothea Wienk zu Carlow.
Sonntag den 14. Februar.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Abend=Kirche (Passionspredigt): Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.
Meteorologische Beobachtungen |
Feb. 1869. |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
9. 10. 11. |
30.60 33.86 36.19 |
5.2 5.0 3.0 |
9.0 6.8 5.8 |
SW W W |
3 2 1 |
trübe. - wolkig. |
Am 9. und 10. auf 1[]' 59 und 92 Cubkz. Reg.
Getreide=Preise in Lübeck. (pro Sack in Lüb. Crt.) |
Weizen | 20 - 20 | | 4 | |
Roggen | 15 1/2 - 16 | | - | |
Gerste | 15 - 15 | | 12 | |
Hafer | 12 - 12 | | 8 | |
Erbsen | 16 - 18 | | - | |
Wicken | 16 - 18 | | 8 | |
Buchweizen | 14 - 15 | | - | |
Winter=Rapssaat | - | | - | |
Winter=Rübsen | - | | - | |
Schlagleinsaat | 20 - 20 | | 4 | |
|
Weizenmehl | Nr.0: 26 | | - | , |
| Nr.1: 24 | | - | , |
| Nr.2: 19 | | 8 | , |
pr. 200 Netto zum Consum. |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. Pf. | 14 - 15 , |
Holst. d. Pf. | 15 - 15 1/2 , |
Hasen d. St. | 32 - 40 , |
Enten d. St. | 24 - 28 , |
Tauben d. St. | 4 - 5 , |
Spickgans d. St. | 24 - 34 , |
Flickgans d. St. | 20 - 24 , |
Schinken d. Pf. | 8 -9 , |
Schweinskopf d. Pf. | 5 1/2 - 6 , |
Wurst d. Pf. | 10 , |
Eier 5 - 6 St. | 4 , |
Kartoffeln d. Faß. | 6 . |
Hiezu eine Beilage.
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 13 Seite 5]Beilage
zu Nr. 13 der Wöhentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 12. Februar 1869.
Der Zigeuner.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)
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