No. 77
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. September
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 77 Seite 1]

- Neustrelitz, 21. Sept. Gestern Mittag 12 Uhr, rückte unsere Batterie, um 1 Uhr unser Infanterie=Bataillon, zunächst von Mirow kommend, von einer zahlreichen Menschenmenge begrüßt, mit klingendem Spiel hier wieder ein.
(N. Z.)
- Der König von Preußen ist von seiner Reise nach Schleswig=Holstein in der Nacht zum 22. d. nach Berlin zurückgekehrt.
- Vom Jahre 1869 ab wird die Verpflichtung zum Dienste im stehenden Heere, beziehungsweise in der Flotte, mit dem 1. Januar desjenigen Kalenderjahres beginnen, in welchem der Wehrpflichtige das 20. Lebensjahr vollendet hat.
- Die Rede des Königs von Preußen in Kiel, die namentlich in französischen Blättern als kriegerisch ausgelegt wurde, hat derselbe bei seinem Besuche in Hamburg durch eine zweite Rede als unzweifelhaft friedlich bezeichnet. Der König sagte in Hamburg wörtlich: "Was Sie, meine Herren, brauchen, das brauchen wir Alle - den Frieden, und daß dieser nicht gestört wird, habe ich die sicherste Hoffnung. Schon meine Worte in Kiel sollten dieser Friedenszuversicht den kräftigsten Ausdruck gegeben haben und unerklärlich bleibt es, wie die entgegengesetzte Auffassung auch nur einen Augenblick eintreten konnte."
- In Spanien ist wieder einmal die Revolution ausgebrochen. Die Aufständigen haben die Telegraphen zerstört, so daß zuverlässige Nachrichten über die Ausdehnung der Empörung von den Zeitungen vorerst nicht gebracht werden können. Französische Blätter bezeichnen diesen neuen Ausbruch der Revolution als sehr ernst.
- In Frankreich wird das ewige Drängen der Journale jetzt beim rechten Namen genannt. Es ist eine Verschwörung gegen das Kaiserthum; die Kriegsfrage ist nur ein Vorwand, man hält die öffentliche Meinung in Angst und übertreibt die Besorgnisse, um die feindseligen Leidenschaften gegen die Regierung aufzuhetzen. Auch dem Kaiser sollen über diese französischen Unverschämtheiten längst die Augen geöffnet und die wahren Ziele der Agitation verrathen sein.
- Jeden Tag anderer Wind aus Paris. Der schweigsame Mann dort ruinirt die Welt, er scheint schweigsam zu sein, nicht weil er mit einem Entschlusse fertig ist, sondern weil er nie mit sich im Reinen ist. Aus dem Lager in Chalons soll er schwankender als je zurückgekehrt sein, die vollendete Ausbildung der Truppen hat ihn geblendet, die Hingebung der Offiziere gegen ihn und seinen Sohn hat tiefen Eindruck auf ihn gemacht, die Minister sind betroffen von der Wandlung des Kaisers.
- Heute, Donnerstag den 24. Sept., wird in Lübeck die Ausstellung landwirthschaftlicher Erzeugnisse eröffnet, die am Sonntag den 27. wieder geschlossen wird. Auch das Fürstenthum Ratzeburg wird, wie wir hören, in derselben vertreten sein. Mit der Ausstellung ist eine Tombola, verbunden, zu der das Loos 4 Schilling (Mecklenburg) kostet.
- In England ist der Marquis v. Bute zur Regierung seiner Güter gekommen; sein Jahreseinkommen beträgt 300,000 Pfd. Sterl., über 2 Mill. Thaler.
- Die Universität Berlin hat 100,000 Thlr. geerbt, ein Apotheker Goldbeck hat ihr dieses Lebenselixir vermacht.
- In der Wiener "N. Fr. Pr." veröffentlicht ein Freimaurer, um die vielen irrigen Anschauungen des Publikums über diesen Punkt zu berichtigen, die "Zwölftafelgesetze der Freimaurer", welche lauten: 1. Sei gerecht, denn die Gleichberechtigung und Billigkeit sind die Grundgesetze der menschlichen Gesellschaft. 2. Sei gut, denn die Güte fesselt die Herzen. 3. Sei nachsichtig, denn du bist selbst schwach und fehlerhaft und lebst mit Geschöpfen, die eben so schwach und fehlerhaft sind. 4. Sei sanft, denn Sanftmuth gewinnt Dir die allgemeine Zuneigung. 5. Sei dankbar, denn die Dankbarkeit begründet und fördert die Güte. 6. Sei bescheiden, denn Eitelkeit und Ehrgeiz erfüllt nur eigendünkliche Geschöpfe. 7. Verzeihe Beleidigungen, denn die Rache verewigt den Haß. 8) Thue nur Gutes dem, der Dir Unrecht thut, um Dich größer zu zeigen als Jener und Dir einen Freund zu erwerben. 9. Sei zurückhaltend, mäßig und keusch, denn die Sinnlichkeit und Unenthaltsamkeit verderben Dich und machen Dich verachtenswerth. 10. Sei ein guter Bürger, denn das Vaterland ist für den Bestand, die Sicherheit und das allgemeine Wohlsein nöthig; sei treu und ergeben dem legitimen Staatsoberhaupte und den Gesetzen, denn sie sind zum Bestand der Gesellschaft nöthig, sowie Du der Gesellschaft, die den Staat bildet, bedarfst. 11. Vertheidige Dein Vaterland, denn das Vaterland macht Dich glücklich; in ihm liegen all' die Bande, die Dich an Geschöpfe fesseln, die Deinem Herzen nahe stehen; aber vergiß nie, was recht und menschlich ist. 12. Reiche nie die Hand zur Unterdrückung Deines Vaterlandes, denn es ist der gemeinsame Boden des Einzelnen wie der Gesammtheit. Ist man aber in Deinem Vaterlande ungerecht gegen Dich, so entferne Dich stillschweigend, ertrage mit Muth und Ausdauer Dein Mißgeschick, enthalte Dich aber stets, die öffentliche Ordnung zu stören.
- Unter den Bierseideln gibt's schlimme Heuchler, sie sehen groß und stattlich aus, haben aber so dickes Glas und so starken Boden, daß der Trinker offenbar zu kurz dabei kommt. In Breslau und in ganz Schlesien ist ein Krieg wider diese Bierseidel ausgebrochen, bei welchem die unredlichen Wirthe natürlich die Kosten tragen müssen. Auch den "Tulpen" will man einmal genau in die Kelche sehen.
- Wir wünschen unsern Lesern einen Baarvorrath, wie ihn am 17. September die Bank von Frankreich aufwies, nämlich 1,298,988,000 Frcs.
- In Rußland ist der bekannte Leibkutscher des Kaisers Nicolaus, Bebutoff, gestorben. Derselbe hatte als Leibkutscher den Rang eines Generals und Staatsraths.
- In Metz ist eine Patronenfabrik in die Luft geflogen, wobei 19 Personen getödtet, 82 schwer verwundet wurden.

[ => Original lesen: 1868 Nr. 77 Seite 2]

- In Berlin zeigten am 8. d. zwei junge Leute in der "Voss. Ztg." ihre Verlobung an; am 9. erklärten die Eltern der Braut, daß die Verlobung aufgehoben sei, am 10. zeigen die Brautleute an, daß ihre Verlobung trotzdem noch zu Recht bestehe, und am 11. erklären wieder die Eltern der Braut mit dieser in Gemeinschaft, daß die Aufhebung der Verlobung nun unwiderruflich feststehe. Große Spannung in Berlin, ob sie sich doch noch "kriegen" oder nicht.
- In Tateany in Siebenbürgen waren die Bauern auf einem Felde mit der Erndte beschäftigt, viele Mütter hatten ihre Kinder auf die Erde gesetzt und gelegt und halfen wacker mit. Auf einem nahen Haferfelde suchte der Förster nach Wachteln und stieß plötzlich auf eine große Wölfin. Obwohl sein Doppelgewehr nur mit Dunst geladen war, schoß er zweimal auf die Bestie, traf sie das einemal in den Kopf, das anderemal in das Ohr; sie that einen mächtigen Sprung und stürzte todt nieder.


Anzeigen.

Auf Antrag Dris. Witt als gerichtlich bestellten Güterpflegers und Contradictors der Concursmasse des Erbpächters Johann Wilhelm Heinrich Schumann in der Vorstadt St. Gertrud an der Israelsdorfer Chaussee werden hiedurch

1) die Gläubiger des Gemeinschuldners unter dem Rechtsnachtheile des Ausschlusses von der Concursmasse, imgleichen Alle, welche an einzelne im Besitze der Concursmasse befindliche Gegenstände, sei es kraft Eigenthums= oder Separationsrechts, oder aus irgend einem anderen Grunde, Ansprüche zu haben vermeinen, bei Verlust ihres Rechts aufgefordert, binnen sechs Monaten, mithin spätestens bis zum 22. November d. Js., ihre Forderungen und Ansprüche bei dem Contradictor gegen Empfang eines Anmeldungsscheines, im Falle eines Widerspruchs aber bei dem Concursgerichte anzumelden und zwar mit Beifügung der vorhandenen Beweisstücke im Original und Abschrift, sowie mit Angabe des etwa in Anspruch genommenen Vorzugsrechts;
2) alle Diejenigen, welche zur Concursmasse gehörende Gegenstände in Händen haben, aufgefordert, von diesen Sachen und von ihren vermeintlichen Pfand= und Retentionsrechten daran bis spätestens zum 22. November d. Js. dem genannten Contradictor Anzeige zu machen unter dem Rechtsnachtheile, daß sie widrigenfalls dieser Rechte für verlustig erklärt, zur unentgeltlichen Herausgabe der Sachen schuldig erkannt, auch unter Umständen als unredliche Besitzer zur Verantwortung werden gezogen werden;
3) die Schuldner des genannten Cridars aufgefordert, ihre Schuld an den genannten Güterpfleger sofort bei Verfall baar zu berichtigen.
Lübeck, den 22. Mai 1868.
Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung. W. Gädeke Dr., Actuar.


Verkaufs=Anzeigen.

Holz=Verkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am Montag den 28. Sept. im Samkower Zuschlage

16 Faden eichen Kluft= und Olmholz, und
7 Faden eichen Klein=Knüppelholz
gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden, und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 9 Uhr am Schlagbaum des Zuschlages auf dem Lindow=Pogetzer Wege einfinden.
Schönberg, den 24. Sept. 1868.
Danckwarth.


Am Tage nach Michaelis, Mittwoch d. 30. September, Morgens von 9 Uhr an, soll im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

1 Schreibpult, 1 Waschtisch, mehrere Bilder, 1 gr. Kleiderschrank, 1 Zeugrolle, 1 gr. Wanduhr mit Gehäuse, Beisetztische, 1 Leinschrank, 1 kl. Kleiderschrank, 1 Aufwasch, 1 Küchenschrank, Kessel, Wassertonne, Grapen, Eimer, Fliegenschrank, 2 silberne Repetiruhren, 1 mahagoni Eckschrank, 1 eschen do., 1 Pfeifentisch, 3 gute Sopha, 4 Spiegel, 2 runde Tische, 1 Klapp= und 1 Spieltisch, 12 gute Polsterstühle, mehrere Rohrstühle, 1 eschen Commode, 2 Korblehnstühle, 7 Bettstellen, 1 großer Klapptisch, 1 Waschtisch, 1 Bettschirm, Haus= und Küchengeräth und was sich sonst noch vorfindet.
Seegert, Landreiter.


Am Sonnabend den 3. October d. J., Morgens 9 Uhr, sollen auf dem Schulgehöfte zu Gletzow öffentlich meistbietend gegen baare Bezahlung verkauft werden:

3 Kühe,
Mobilien,
Haus= und Küchengeräth
und was sich weiter noch findet, wozu Kaufliebhaber eingeladen werden.
Rehna, den 16. September 1868.
W. Neumann.


Vermischte Anzeigen.

Helene Bohn
Joachim Maass
Verlobte.
Demern.   Selmsdorf.


Uhren=Handlung
von E. Rohr Wwe. in Schönberg empfiehlt sich mit einer großen Auswahl von allen Sorten Taschen=Uhren, sowie von Regulateuren, Pendulen, Schwarzwälder und amerikanischen Uhren, zu äußerst billigen Preisen unter zweijähriger Garantie.
Reparaturen aller Art werden reell, prompt und billigst ausgeführt.


Feinere und feinste Strick= und Ringelwolle in den neuesten modernen Farben erhielt soeben in größerer Auswahl und empfiehlt dieselbe zu billigen Preisen.
Carl Bade.


Pferd Am 9. Oktober haben Unterzeichnete circa 50 anderthalbjährige und mehrere zweieinhalbjährige Füllen zum Verkauf in Rehna, und laden Kaufliebhaber ergebenst ein Gebrüder Baumann.
Rehna.


Chefs-d' œuvre de toilette!
Dr. Hartung's Chinarinden=Oel, zur Conservirung und Verschönerung der Haare, in versieg. und gestemp. Flaschen a 12 Sgr.
Dr. Borchard's aromatische Kräuterseife, zur Verschönerung und Verbesserung des Teints und erprobt gegen alle Hautunreinheiten, in versieg. Original=Päckchen à 6 Sgr.
Prof. Dr. Lindes vegetabilische Stangen=Pomade, erhöht den Glanz und die Elastizität der Haare, und eignet sich gleichzeitig zum Festhalten der Scheitel, in Originalstücken à 7 1/2 Sgr.
Apotheker Sperat's italienische Honigseife, zeichnet sich durch ihre belebende und erhaltende Einwirkung auf die Geschmeidigkeit und Weichheit der Haut aus, in Päckchen zu 2 1/2 und 5 Sgr.
Dr. Hartung's Kräuter=Pomade, zur Wiedererweckung und Belebung des Haarwuchses, in versiegelten und im Glase gestempelten Tiegeln à 12 Sgr.
Dr. Suin de Boutemard's aromat. Zahn=Pasta, das universellste u. zuverlässigste Erhaltungs= und Reinigungsmittel der Zähne und des Zahnfleisches, in 1/1 und 1/2 Päckchen à 12 und 6 Sgr.
Aecht werden die obigen , durch ihre anerkannte Solidität und Zweckmäßigkeit auch in hiesiger Gegend so beliebt gewordenen Artikel in Schönberg nach wie vor nur allein verkauft bei J. P. Bade.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 77 Seite 3]

Baugewerkschule Schwerin.
Der Unterricht für Maurer, Zimmerer. Tischler, Schlosser, Maschinenbauer etc. beginnt am 2. November d. J. Die Anmeldungen für's Casernement werden zeitig erbeten.
Schwerin i. M. den 6. August 1868.
Die Direction der Baugewerkschule.


Probesendungen auf Verlangen werden prompt besorgt.
Damen=Mäntel und Jacken in großer Auswahl und neuesten Façon,
Kleiderstoffe
aller Art, in den modernsten Mustern, von den billigsten bis zu den feinsten Qualitäten.
Lübeck, Klingberg 927.
U. Beermann & Co.


Mit dem 19. September ist der freie Verkehr Lübecks mit den Nachbarländern eingetreten. Die seither bestandenen lästigen Zollschranken sind gefallen. Diese für uns so wichtige Angelegenheit gibt uns Veranlassung, dem geehrten Publikum in Holstein, Lauenburg und Mecklenburg unser bekanntes reichhaltiges Lager von Manufacturwaaren angelegentlichst zu empfehlen. Es dürften bei uns in Tuchen, Kleiderstoffen, Damenmänteln u. s. w. eine reichhaltigere Auswahl gefunden werden, als in den Lübeck umgebenden kleineren Städten.
Bei festen Preisen sichern wir prompte, reelle Bedienung. Zu Probesendungen sind wir gerne bereit.
Lübeck, den 18. September 1868.
Mit Hochachtung
Rehtwisch & Borchert.


Den Schlesischen Fenchel=Honig=Extract von L. W. Egers in Breslau
kann ich Jedem hiermit empfehlen. Nachdem meine Frau eine Flasche gebraucht hat, ist Brustleiden und Husten vergangen. Dies bescheinigt der Wahrheit gemäß
S. Ullrich, Goldarbeiter in Oschatz.
-------------------
Der bei Hals= und Brust=Leiden, sowie in größeren Gaben auch gegen Verstopfung so sehr bewährte Schlesische Fenchelhonigextract von L. W. Egers in Breslau ist einzig und allein ächt zu haben beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Wichtig für Bierbrauereibesitzer!
--------------
Nur was ächt ist, bewährt sich!
Schaal sauer und trübe gewordene Lager=, sowie auch neue Schenkbiere werden längstens in 24 Stunden durch ein unschädliches Mittel, unter Garantie, glanzhell, fein mousirend und schmackhaft wieder hergestellt. Bei Bestellung bitte um genaue Angabe der Zahl der Fässer und des Maaß=Inhaltes jedes einzelnen Fasses. Versendungen nehme der Kürze wegen nach.
Einsendung von einer Flasche des kranken Bieres wäre erwünscht. Mustersendung sowie Briefe bitte zu frankiren. Nähere Auskunft ertheilt

Aug. Sigerist, Mengen (Württemberg).

Amtliche Urkunde.
Dem Kaufmann und Fabrikanten, Herrn August Sigerist von hier, wird hiermit bezeugt, daß derselbe der unterzeichneten Stelle über 10,895 Stück Zeugnisse, authentische Schriftstücke, von Anbeginn seines Geschäfts bis heute vorgelegt hat.
Stadtschultheißen=Amt:
(L. S.) Kopp.


Gußeiserne Keller= und Stallfenster, Dachfenster, Ofenthüren, Ofenröhren, Grabkreuze, Gartenbänke, Rosten und Ofenplatten und emaillirtes Kochgeschirr empfiehlt C. Schwedt.


Wichtig für Schweißfuß=Leidende.
Von meinen so rühmlichst bekannten Schweißsohlen, die, in dem Strumpf getragen, den Fuß beständig trocken halten, daher besonders den am Schweißfuß, Gicht und Rheumatismus Leidenden zu empfehlen sind, hat für Schönberg und Umgegend allein auf Lager und verkauft zu Fabrikpreisen das Paar 10 ßl., 3 Paare 28 ßl. - und giebt Wiederverkäufern angemessenen Rabatt -
Herr Carl Rahn, jun.
Schuhmachermeister, Siemzerstraße.
Frankfurt a. O. im September 1868.
Rob. v. Stephani.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 77 Seite 4]

Am 1. Oktober d. J. findet die Ziehung des in allen Staaten genehmigten k. k. Eisenbahn=Anlehens vom Jahre 1858,
42 Millionen Gulden,
statt. - Hauptpreise dieses Anlehens sind 21 Mal 250,000 Gulden, 71 Mal 200,000, 103 Mal 150,000, 90 Mal 40,000, 105 Mal 30,000, 90 Mal 20,000, 370 Mal 5000 u. s. w., der geringste Gewinn ist 165 Gulden.
Kein anderes Anlehen bietet bei gleicher Solidität und bei einer verhältnißmäßig kleinen Einlage so große Chancen dar wie dieses.
Ein viertel Loos kostet 1 Taler (Mecklenburg) oder 1 fl. 45 kr.
Ein halbes Loos kostet 2 Taler (Mecklenburg) oder 3 fl. 30 kr.
Ein ganzes Loos kostet 4 Taler (Mecklenburg) oder 7 fl. - kr.
Vier ganze Loose kosten 14 Taler (Mecklenburg) oder 24 fl. 30 kr.
Gefällige Aufträge werden gegen Einsendung des Betrags oder Postnachnahme prompt und bestens franco ausgeführt, Verloosungspläne den Bestellungen beigeschlossen und die Gewinnlisten sofort nach der Ziehung zugesandt.
Man beliebe sich daher baldigst und direct zu wenden an R. Huter in Bremen.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft am Montag nach Michaelis, den 5. Oct., stattfindet. Die Landgesellen werden dringend ersucht, persönlich zu erscheinen, widrigenfalls sie mit den gefaßten Beschlüssen einverstanden sein müssen.
Schönberg, den 24. September 1868.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Portland=Cement, Gebrannten Gyps, Gottländer & Segeberger Kalk, sowie sein Holz= & Bretter=Lager empfiehlt
F. Heitmann.


Hierdurch mache ich die ergebene Anzeige, daß ich wieder Vorrath von neuen billigen Korn=Rummeln, wie auch von neuen Saat=Korn=Reinigungsmaschinen habe. Diese Reinigungsmaschinen miethe ich auch aus und berechne für das Reinigen des Korns per Scheffel 2 Schilling (Mecklenburg). Zugleich benachrichtige ich diejenigen Herren Landleute, die Probsteier Saatkorn bestellt haben, daß dasselbe zur Abholung bereit liegt.
C. H. Vock.


Agenten=Gesuch.
Zum Absatz eines leicht und überall verkäuflichen Artikels, wozu weder Raum noch kaufmännische Kenntnisse nöthig sind, werden Agenten gegen angemessene Provision gesucht. - Reflectanten belieben ihre Adresse unter den Buchstaben B. B. Nro. 20 an die Expedition des Blattes franco einzusenden.


Zum Schönberger Markte werde ich mit meinem
Tuch=, Manufactur= & Modewaaren=Lager,
welches zur bevorstehenden Saison auf das Vollständigste sortirt, dort eintreffen.
Meinen werthen Landkunden empfehle ich ganz besonders schöne Tuche, Düffels, Buckskins, neue Muster schwarzer und blanker Bänder, sowie ganz feine billige Zanella, Proben von Bettzeugen in jeden Qualité's.
Alle Sorten Bettfedern & Dunen führe ich bei mir, worauf zum Anfertigen Aufträge entgegennehme.
Achtungsvoll H. Rohde in Rehna.


Zu Michaelis suche ich einen jungen Menschen als Knecht, zu häuslichen und ländlichen Arbeiten.
C. Schwedt.


Arco Ein kleiner heller Affenpinscher hat sich vor ca. 14 Tagen auf der Schönberg=Lübecker Chaussee herrenlos angefunden. Der Eigenthümer kann denselben gegen Erstattung der Insertions= und Futterkosten zurückerhalten. Näheres in der Exped. d. Bl.


Eine Anzahl Schweine, 1/4 - 1/2 jährig, werde ich am Dienstag den 29. Sept., Vormittags 10 Uhr, auf dem Hofe des Ackerbürgers Böckmann in Schönberg zum Verkauf bringen.
Handelsmann Koth vor Schönberg.


Engl. und franz. Sprach= u. Sprech=Unterricht f. d. Selbststudium Erwachsener nach der Methode Toussaint=Langenscheidt. 15. Aufl. Empfohlen von Dir. Dr. Diesterweg, Prof. Dr. Herrig, Prof. Dr. Viehoff, Sem.=Dir. Dr. Schlecht u. anderen Autoritäten. Prosp. u. Probebriefe à 5 Sgr. zu bez. durch jede Buchhandlung oder von "G. Langenscheidt in Berlin, Halle'sche Straße 17." Frankiren.


Auf dem Hofe zu Selmsdorf wird noch zu Michaelis ein tüchtiger und brauchbarer Pferdeknecht gesucht.


Von jetzt an sind wieder alle Nummern Drainröhren auf meiner Ziegelei vorräthig, die ich den Landleuten bestens empfehle.
Ziegler Tretow vor Schönberg.


Zinszahlung für freiwillige Anleihen in Lübeck:

Dienstag den 6. Oktober,
Freitag den 9. Oktober,
Dienstag den 13. Oktober.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: Den 12. Sept. Dem Weberwerkführer Kloth hieselbst eine Tochter. - 16. Sept. Dem Arbeitsmann Asmus Kähler vor Schönberg eine Tochter. - 17. Sept. Dem Arbeitsmann Höpke zu Gr. Siemz eine Tochter.

Gestorben : 10. Sept. Catharine Marie Maaß, Hauswirthswittwe zu Kl. Siemz, geb. Freitag aus Schönberg, 41 J. und fast 2 M. alt. - 12. Sept. Friedrich Wilhelm Schröder, Rector emerit, hieselbst, 80 J. alt. - 16. Sept. Justine Elise Cathar. Doris Schwiesow, Gastwirthstochter hieselbst, 5 J. alt. - 17. Sept. Anna Catharina Maria Oldenburg, Büdnerstochter zu Bechelsdorf, 4 1/2 M. alt. - 19. Sept. Maria Catharina Elisabet Kähler, Webermeisterstochter vor Schönberg, 4 1/2 M. alt. - 21. Sept. Johann Christoph Mett, verwittw. Zimmergesell zu Westerbeck, 73 J. 6 M. alt.

Copulirt: Hans Heinrich Oldörp, Zimmermeister hieselbst, und Johanne Auguste Maria Creutzfeldt hieselbst. - 22. Sept. Johann Heinrich Ernst Ollmann aus Schlagsdorf, Arbeitsmann zu Niendorf, und Catharine Else Wittfoth zu Niendorf.

Sonntag, den 27. September.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Sept.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
22.
23.
24.
33.92
30.76
32.31
8.8
11.2
10.7
17.3
14.0
14.0
O
NNO
SW
1
0
2
trübe.
-
wolkig.

Am 23. 136 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen21 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen17 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen17 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
(Pro Sack in Lüb. Crt.)
Butter, Meckl. d. Pfund14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.16 - 18 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. St.40 - 56 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.9 Schilling (Mecklenburg).
Eier 6 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 Schilling (Mecklenburg).


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 77 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 77 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 25. September 1868.


Tolle Streiche.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1868 Nr. 77 Seite 6]

Tolle Streiche.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
[Fortsetzung.]


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