[ => Original lesen: 1868 Nr. 52 Seite 1] - Neustrelitz, 24. Juni. Die "N. Z." meldet: JJ. KK. HH. der Großherzog und die Großherzogin sind heute früh nach England abgereist, um dort, wo die Vermählung stattfand, am 28. Juni auch das Fest der silbernen Hochzeit in der Stille zu feiern. Se. K. H. der Erbgroßherzog wird sich den Allerdurchlauchtigsten Eltern von Göttingen aus unterwegs anschließen.
- Der alte Guizot in Paris urteilt über den Character unserer Zeit also: "Ich habe alle großen Fragen erwogen, die Fragen des Völkerrechts und der gesellschaftlichen Zustände ebenso wie die Fragen des Glaubens in Religionssachen. Ich fand überall zwei Thatsachen und zwar die nämlichen: eine große Verwickelung und eine große Unsicherheit in den Ideen und in den Bestrebungen. Nichts ist einfach, kein Mensch entschlossen. Alle Aufgaben und alle Zweifel lasten zugleich auf Gedanken und Willen; der Ehrgeiz ist unermeßlich und unendlich verschieden, die Mattherzigkeit allgemein."
- Zu einer Brückenweihe kam Kaiser Franz Joseph nach Prag. Die ungeberdigen Czechen demonstrirten ihm fast unter die Nase, die Deutschen zeigten ihm desto größere Anhänglichkeit. Einer Deputation deutscher Studenten sagte der Kaiser: "Mögen Sie tüchtige Staatsbürger werden; ich rechne auf die deutschen Studenten, ich muß auf sie rechnen."
- Im Königreich Preußen leben gegenwärtig 144 Millionäre. Im Jahre 1854 waren es erst 67. Der beliebteste Aufenthalt für Millionäre ist Berlin, wo es deren 59 gibt. Unter diesen befinden sich 3 Erzmillionäre, die ein jährliches Einkommen von nahezu 250,000 Thlr. haben. Davon geben sie 7200 Thlr. Steuern.
- Schweizer aus den französisch sprechenden Cantonen Freiburg, Waadt und Neuenburg treiben einen ausgiebigen Kinderschacher. Sie vermiethen ihre 8 - 12jährigen Kinder in adlige Familien nach Ungarn und Croatien, damit die jungen Ungarn und Croaten von ihnen spielend französisch sprechen lernen. Den kleinen Schweizern, Knaben und Mädchen, geht es meist schlecht genug und nicht selten werden sie kurzweg vor die Thür und in's Elend gesetzt. Dem Schweizer Gesandten in Wien kamen so viele solcher hülflos Ausgesetzten unter die Hände, daß er jetzt bei seiner Bundesbehörde Lärm geschlagen hat.
- Die Münchener klagen, sie können nicht mehr herum kommen; in kurzer Zeit seien 99 neue Wirthshäuser entstanden.
- Bayern hat eine Bevölkerung von 4,824,421 Seelen. Die männliche Bevölkerung beträgt dort 2,374,962 Köpfe, die weibliche 2,449,459, so daß für wenigstens 74,000 Angehörige des schönen Geschlechts wenig Aussicht zum Heirathen ist, wenn nicht gute Nachbaren sich ihrer annehmen.
- In Graz wollte eine Dame ihre sämmtlichen Reisegefährten - 14 Hunde in den Eisenbahnwagen mitnehmen; die Hunde wurden besonders eingesperrt und kosteten 30 fl. Fahrgeld.
- Vom Kriegsschauplatze am Laplata wird durch englische und argentinische Blätter das schon früher verbreitete Gerücht bestätigt, daß Präsident Lopez in seinem Lager ein Reserve=Corps aus Frauen und Mädchen gebildet habe. Auch die Commando's befänden sich in weiblichen Händen, Frl. Elisa Lynch habe den höchsten Posten einer Brigade=Generalin!
- Prinz Napoleon läßt durch seine Freunde mit großem Eifer die Nachricht dementiren, er sei in Wien in stillem, mehrstündigem Gebet in der Kapuzinergruft am Sarge Maximilians auf die Kniee gesunken. "Er, der Prinz, sinke überhaupt nicht auf die Kniee, es sei denn vor Damen!"
- Aus New=York wird berichtet: Die Erndte=Aussichten für dieses Jahr sind im höchsten Grade versprechend. Aus dem Westen, der großen Kornkammer Amerika's, lauten die Nachrichten über den Stand der Weizenfelder höchst ermutigend.
- Die New=Yorker Gesellschaft zur Unterdrückung der Hazardspiele berichtet, daß noch 1017 Spielhäuser und 163 Farobanken dort bestehen, in welchen jährlich 30 Mill. Doll. verspielt werden.
- In München wurde am 27. Juni der Graf Gustav Chorinski für schuldig befunden, den an seiner Gemahlin verübten Mord begünstigt zu haben. Eine geminderte Zurechnungsfähigkeit wurde nicht angenommen. Die Staatsanwaltschaft beantragte lebenslängliche Zuchthausstrafe und Verurtheilung in die Kosten. Der Vertheidiger beantragte 8jährige Festungsstrafe. Der Gerichtshof erkannte auf 20jährige auf einer Festung zu verbüßende Zuchthausstrafe.
- Für den Chemiker ist es kein Geheimniß mehr, daß man klare goldene Syrupe aus Stärke und Schwefelsäure und Wein aus Zuckerrüben machen kann; daß man ein Faß Erbsen in ausgezeichneten Kaffee verwandeln und daß man dem Fett unter gewissen Bedingungen Wasser beimischen kann. In der That scheint es gar keine Grenze zu geben für die Fälschungen, die ein unehrlicher Chemiker an seinem Nebenmenschen verüben kann. Alle diese Wunder der chemischen Wissenschaft sind indessen heutzutage zu betrügerischen Handelskniffen für gewissenlose Specerei= und andere Krämer herabgesunken, deren Streben darauf hinausgeht, leichtgläubigen Leuten das Geld aus der Tasche zu locken. Zu den vielen Artikeln, aus welchen Champagner gemacht wird, ist in neuester Zeit noch ein neuer gekommen, der wirklich so originell und so fabelhaft ist, daß wir dieses große Geheimniß der modernen Technik unsern Lesern nicht verschweigen können. Der allerneueste und billigste Stoff, aus welchem Champagner gemacht wird, ist - raffinirtes Petroleum.
- (Ein vorsichtiger Richter.) Herr Williams, Stadtrichter in Londonderry, ließ zwei Straßendiebe in den Gerichtssaal führen. Zu seinem großen Erstaunen sprachen jedoch die Geschwornen ein Nichtschuldig aus. In dem Augenblicke, wo die beiden Freigesprochenen in bester Laune das Audienzzimmer verlassen wollten, rief Herr Williams in einer gewissen Aufregung dem Gefängnißwärter zu: Murphy, Sie könnten mich von einer drückenden Last befreien, wenn Sie diese beiden respectablen Gentlemen noch bis 8 Uhr Abends in gutem Verwahr behalten wollten; denn ich kann erst um 6 Uhr nach meinem
[ => Original lesen: 1868 Nr. 52 Seite 2]Sommeraufenthalt Perth reisen und wünschte wenigstens 2 Stunden Vorsprung zu haben.
- Vor wenigen Tagen wurde in der Nähe des Dorfes Gumowo bei Leibitsch von einem Knechte beim Umpflügen eines Brachfeldes ein großer kupferner Kessel mit Goldstücken - man spricht von 20,000 Thaler Werth - die aus der Franzosenzeit stammen, aufgefunden. Der glückliche Finder hatte leider einen Zeugen gehabt, der mit einer Hand voll Goldstücke zum Stillschweigen sich nicht bequemen mochte, und zunächst seinem Brodherren, dieser, dem eine Einigung mit dem Knechte ebenfalls nicht gelungen sein soll, dem hiesigen Landrathsamte weitere Anzeige erstattete. Wählend dieser Zeit war es jedoch dem Finder geglückt, seinen Schatz anderweitig zu verstecken, den Ort hält er, obwohl gefänglich eingezogen, bis jetzt geheim. Hiemit im Zusammenhange wollen ältere Leute in den ersten Zwanziger Jahren die Anwesenheit eines Franzosen in Leibitsch bringen, der sich tagtäglich ohne besondern Zwecke auf den benachbarten Feldern umhertrieb und nach längerem Aufenthalte und vielem fruchtlosen Umhersuchen in der Umgegend seinem Wirth erklärte, daß er bei der Flucht der Franzosen aus Rußland beim Vergraben eines Theils der französischen Kriegskasse mit behülflich gewesen, den Ort aber wieder vergessen habe.
Zu hoch hinaus! Eine Erzählung von Friedrich Friedrich. (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1868 Nr. 52 Seite 3]Anzeigen.
Vorladung.
Der Büdner und Tischler Heinrich Starr aus Carlow ist im Sommer vorigen Jahres mit seiner Familie nach Amerika ausgewandert und auf der Ueberfahrt mit Hinterlassung von Kindern verstorben.
Zum Nachlasse desselben gehört eine kleine zu Carlow belegene, anscheinend überschuldete Büdnerei, welche der p. Starr, nachdem er seine bewegliche Habe versilbert und den Erlös mitgenommen, ohne darüber zu disponiren, verlassen hat. Von den Erben des p. Starr ist bisher eine Erklärung über den Antritt seiner Erbschaft nicht abgegeben worden, und ist auf Antrag eines Gläubigers vom unterzeichnetem Justizamte für die hier zurückgebliebene ruhende Erbschaft des Tischlers Heinrich Starr in der Person des Pfarrackerpächters Pumplün zu Carlow ein Curator bestellt.
Bei Verhandlung mit demselben in dieser Nachlaßsache hat sich herausgestellt, daß die zu demselben gehörige Büdnerei qu. nicht veräußert werden darf, indem der 18 []Rth. enthaltende Grund und Boden derselben nach einer unter dem 22. April 1830 zwischen dem Käthner Johann Gottfried Starr zu Carlow und seinen beiden Söhnen, dem Schustermeister Jochen Friedrich Starr und dem Tischlermeister Jochen Martin Starr daselbst, dem Vater des obengedachten Tischlers Heinrichs Starr, vor dem Justizamte abgeschlossenen Vereinbarung - von der Schuster Starr'schen Käthnerstelle zu Carlow abgetrennt und dem Tischler Jochen Martin Starr unter der ausdrücklichen Bedingung überlassen ist, daß der so abgetrennte Grund und Boden mit den darauf errichteten Gebäuden nicht veräußert, sondern nur auf die Descendenz des Jochen Martin Starr vererbt werden, beim Aussterben dieser Descendenz aber an die Schuster Starr'sche Käthnerei zurückfallen solle.
Demnach wird eine concursmäßige Befriedigung der Heinrich Starr'schen Gläubiger wegen ihrer Capitalien nicht realisirt werden können, sondern etwa nur übrigbleiben, die Heinrich Starr'sche Büdnerei, welche nur in einem Wohnhause, Stall und Bretterschuppen nebst etwas Gartenland besteht, öffentlich meistbietend zu verpachten, um aus dem Pachtzins die Gerichts= und Verwaltungskosten völlig, und die Zinsen der Gläubiger, soweit möglich, pro rata zu decken.
Zur Ermittelung des Schuldenstandes, und zwar event. zur vollen Wirkung des Concurses ist nun ein Liquidationstermin auf Dienstag, den 8. September c., Vormittags 10 Uhr, vor Großherzoglichem Justizamte hieselbst anberaumt, zu welchem alle Gläubiger des Tischlers Heinrich Starr aus Carlow zur Anmeldung ihrer Ansprüche und Forderung an den Nachlaß desselben, in specie an die zu diesem Nachlasse gehörige zu Carlow belegene Büdnerei qu., zur Vorlegung ihrer Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwanigen Prioritätsausführung unter dem Nachtheile des Ausschlusses und der Abweisung hiedurch geladen werden.
Zugleich ist zur Berathung und Beschlußfassung mit den Tischler Heinrich Starr'schen Gläubigern über das wegen der von demselben nachgelassenen obgedachten Büdnerei zu Carlow zu treffende Arrangement, in specie über eine öffentlich meistbietende Verpachtung derselben und die Pachtbedingungen - ein Termin auf Dienstag den 8. September c., Vormittags 11 Uhr, vor Großherzoglichem Justizamte hieselbst anberaumt, zu welchem alle Tischler Heinrich Starr'schen Gläubiger unter dem Nachtheile hiemit geladen werden, daß die im Termine nicht erschienenen oder durch Specialbevollmächtigte nicht vertretenen Gläubiger als in die von den erschienenen Creditoren, resp. vom Justizamte gefaßten Beschlüsse einwilligend werden angesehen werden.
Bemerkt wird übrigens, daß die zur Büdnerei gehörigen, zum Theil baufälligen Gebäude nach Schätzung des Curators genügend gegen Feuer versichert sind.
Schönberg, den 24. Juni 1868.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.
Vermischte Anzeigen.
Großherzog Georg-Stiftung.
(Altersversorgung.)
Diejenigen, welche dieser Stiftung in diesem Jahre beizutreten beabsichtigen wollen sich jetzt, zu Johannis, unter Beibringung einer ihr Alter bezeugenden Bescheinigung bei mir melden.
Zugleich mache ich darauf aufmerksam, daß auch Personen im Alter von 1 - 27 Jahren aufgenommen werden.
Die Statuten dieser Stiftung sind zu jeder Zeit unentgeltlich bei mir zu haben.
Schönberg, den 22. Juni 1868.
G. Grapow.
Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termin Gelder und Sparkassen=Bücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin zu dem jetzt erhöhen Zinsfuße besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 30. Juni bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.
Am 24. d. Mts. hat die Großherzoglich Mecklenburgische Artillerie auf ihrem Marsche zur Schießübung der 9. Brigade bei Rendsburg in Gadebusch u. Bauhof, am 25. im Fürstenthume Ratzeburg in Hof Wahrsow, Dorf Wahrsow, Lüdersdorf, Gr. und Kl. Mist, Wahlsorf, Boitin=Resdorf, Olndorf, Raddingsdorf, Rieps, Wendorf und Bechelsdorf Quartier bezogen. Wie uns aus sicherer Quelle mitgetheilt wurde, ist überall die Aufnahme nicht nur eine sehr freundliche und herzliche gewesen, sondern - und besonders im Ratzeburgischen - hatten die Quartiergeber es sich zur Aufgabe gemacht, Mann und Pferd auf gute Mecklenburgische Art zu verpflegen, d. h. mit dem Besten und soviel sie mochten, und mußten die Leistungen der Gemeinden etc. hier um so mehr anerkannt werden, als erst wenige Stunden vor dem Einrücken der Batterien amtliche Benachrichtigung eintraf.
Zur hohen Beachtung für Bruchleidende.
Der berühmte Bruch=Balsam, dessen hoher Werth selbst in Paris anerkannt und welcher von vielen medicinischen Autoritäten erprobt wurde, welcher auch in vielen tausend Fällen glückliche Kuren hervorbrachte, kann Jederzeit direct brieflich vom Unterzeichneten die Schachtel à 2 Thlr. bezogen werden. Für einen nicht so alten Bruch ist eine Schachtel hinreichend.
J. J. Kr. Eisenhut in Gais,
bei St. Gallen (Schweiz).
Ludw. Creutzfeldt, Glasermeister in Schönberg.
Hierdurch beehre ich mich, dem geehrten hiesigen Publikum wie der Umgegend ergebenst anzuzeigen, daß ich das Geschäft meiner Tante, der Glaserwittwe Kleinfeldt übernommen und empfehle mich unter Zusicherung einer prompten und billigen Bedienung zur Lieferung aller nachbenannten Glaserarbeit in reeller Weise, wie folgt:
alle Bau- & Reparatur-Arbeiten, Einrahmung von Spiegeln, Bildern jeder Art und alle in mein Fach schlagenden Arbeiten.
Meine Wohnung ist in der Hinterstraße Nr. 75.
Altes Heu ist zu verkaufen. Näheres in der Exped. d. Bl.
[ => Original lesen: 1868 Nr. 52 Seite 4]Vom 23. März bis heute sind nachstehende Schäden bei unserm Verein angemeldet:
1. vom Schulzen Wigger in Törpt ein Pferd 180 Thlr.
2. vom Hauswirth Sager in Mahlzow eine Kuh 35 Thlr.
3. vom Hauswirth Dähn in Schlagsdorf eine Kuh 30 Thlr.
4. vom Hauswirth Bruhn in Carlow eine Kuh 30 Thlr.
5. vom Hauswirth H. J. Jabs in Resdorf ein Pferd 115 Thlr.
6. vom Schulzen Siebenmark in Falkenhagen eine Kuh 35 Thlr.
7. vom Schulzen Bollow in Campow ein Füllen 25 Thlr.
8. von Ackerbürger=Wittwe Boye hieselbst eine Kuh 35 Thlr.
9. vom Hauswirth Oldenburg in Molzahn ein Pferd 175 Thlr.
10. Vom Hauswirth Ahrendt in Gr. Siemz ein Füllen 50 Thlr.
11. vom Förster Lentzkow auf Hohemeile eine Starke 13 Thlr.
12. vom Pächter Hildebrandt zu Römnitz ein Pferd 100 Thlr.
13. vom Schulzen Siebenmark in Schwanbeck ein Füllen 30 Thlr.
14. vom Fabrikant Staat in Selmsdorf eine Kuh 30 Thlr.
15. vom Hauswirth Wigger in Törpt eine Kuh 35 Thlr.
und werden unsere Interessenten ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 32 ßl. pro 100 Thlr. Versicherungssumme am Sonnabend den 4. Juli, Vormittags 10 Uhr, im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 27. Juni 1868.
Die Direction des Viehversicherungs=Vereins im Fürstenthum Ratzeburg.
Unser diesjähriger Königschuß
findet am 13. und das Schießen nach Silbergewinnen am 14. Juli statt, und erlauben wir uns zu diesem allgemeinen Volksfeste ganz ergebenst einzuladen.
Noch bemerken wir, daß zum Schießen nach Silbergewinnen auch eigene Büchsen benutzt werden können.
Achtungsvoll
Der Vorstand.
Bis zum Einschluß des Zollvereins verkaufe ich alle meine Waaren billigstens, Resten von Cattune und Kleiderzeuge, bunte ächte Piqué=Westen, das Stück 16 ßl., breite bunte seiden Bänder, Elle 2 ßl., 9/4 schwarz Zephyr zu Waffenröcken und weiß Satin zu Beinkleidern in schöner Qualität und billigen Preisen, leinen Docks in vielen Mustern u. s. w.
Ludwig Creutzfeldt.
Die Stadt= und Landmeister, welche ihr rückständiges Quartalgeld am 29. Juni nicht entrichtet haben, werden aufgefordert, solches innerhalb 14 Tagen zu berichtigen, widrigenfalls dasselbe auf ihre Kosten gerichtlich eingezogen werden wird.
Die Aelterleute der Schuhmacher=Zunft.
Schönberg, den 29. Juni 1868.
Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher = Gesellen = Brüderschaft erst am Montag den 6. Juli stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 22. Juni 1868.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.
Schöne neue Fett-Heringe empfiehlt Aug. Spehr.
Hieselbst als Glasermeister etablirt empfehle ich mich zu allen in diesem Fache vorkommenden Arbeiten, die ich aufs Beste und Billigste ausführen werde.
Bilder werden sauber und billig eingerahmt.
Um geneigten Zuspruch bittet ergebenst E. H. Peters, Glasermeister.
wohnhaft Siemzerstraße Nr. 101 bei Uhrmacher Hagemeister.
Erntehandschuhe sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Handschuhmacher, wohnhaft in der Lübecker Straße.
Schönberg.
Meteorologische Beobachtungen. |
1868 Juni |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
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|
|
|
26. 27. 28. 29. |
39.95 39.25 37.60 38.96 |
9.8 6.6 11.4 7.9 |
15.4 14.2 15.0 14.5 |
SSW WNW W NW |
1 1 1 1 |
wolkig. - - - |
Am 28. Morg. 7 Cubikz. Reg. auf 1 ]'.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. | 10 1/2 - 11 . |
Holst. d. | 11 - 11 1/2 . |
Küken, d. St. | 8 - 10 . |
Hühner, d. St. | 12 - 14 . |
Tauben, d. St. | 4 - 5 . |
Schinken, d. Pfd. | 9 1/2 - 10 . |
Schweinskopf, d. Pfd. | 5 1/2 - 6 . |
Wurst d. Pfd. | 10 . |
Eier 7 - 8 St. | 4 . |
Kartoffeln, d. Faß | 5 - 7 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (per Sack in Lüb. Crt.) |
Weizen | 25 1/2 - 27 | | - | |
Roggen | 16 - 17 | | - | |
Gerste | 15 - 15 | | 4 | |
Hafer | 12 - 12 | | 4 | |
Erbsen | 16 - 18 | | - | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 14 - 15 | | - | |
Winter=Rapssaat | - | | - | |
Winter=Rübsen | - | | - | |
Schlagleinsaat | 19 - 20 | | - | |
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.
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