No. 34
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. April
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 34 Seite 1]

Mit der heutigen Nummer wird Nr. 8 des Bundes=Gesetzblattes versandt.


- Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog ist am 21. April zur Fortsetzung der angefangenen Studien von Neustrelitz nach Göttingen wieder zurückgekehrt.
- Neustrelitz. Am 6. April starb hier der Major a. D. Johann Friedrich von Krüger, einer unserer Veteranen, die die Kriege zur Befreiung Deutschlands von der Napoleonischen Herrschaft mitgemacht haben. Am 11. geleiteten Se. Königliche Hoheit der Großherzog nebst zahlreichem Trauergefolge, vorauf zwei Compagnieen des hiesigen Infanterie=Bataillons und des Hautboisten=Corps, Letzteres Trauermärsche und Choräle blasend, die sterbliche Hülle zu ihrer letzten Ruhestätte, der sie mit allen militairischen Ehren übergeben wurde. Der Verblichene ist geboren den 15. December 1789.
(N. Z.)
- Im Reichstage sind die Gesetzentwürfe wegen Aufhebung der Schuldhaft und wegen einer Maaß= und Gewichts=Ordnung eingegangen.
- Die neuen Reisepässe des Norddeutschen Bundes bilden ein Büchelchen von 16 kleinen Octavseiten in gepreßtem farbigen Umschlug; auf den ersten 4 Seiten ist das auszufüllende Schema für Namen, Stand, Wohnort, Ziel der Reise und Signalement des Paß=Inhabers in lila Farbe gedruckt, mit grauem Unterdruck, die übrigen 13 Seiten zeigen nur den bunten Unterdruck, auf welchen ca. 400 Mal in kleinster Schrift "Norddeutscher Bund" zu lesen ist. Das Büchelchen ist bequem in der Brieftasche unterzubringen.
- In Sydney schoß ein Fenier rücklings auf den engl. Prinzen Alfred. Der Thäter wurde verhaftet. Die Kugel wurde herausgezogen und der Zustand ist nicht gefährlich.
- Die Postanweisungen haben jetzt auch für den Verkehr zwischen Deutschland und Nordamerika Geltung. Die Summe, die man auf einmal einzahlen kann, beträgt 50 Thaler, die Gebühr von jedem Thaler oder Theil desselben 1 Sgr.
- Aus Ostpreußen schreibt ein Lehrer: Mein Gehalt besteht aus 12 Scheffeln Roggen, 6 Schfl. Gerste, 32 Ctr. Heu, 2 Schock Stroh, 19 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. baar, freier Wohnung, freiem Brennholz und der Nutznießung einiger Morgen Landes. Die Naturalien habe ich in diesem Jahre nur zum kleinsten Theile erhalten können, von dem Ackerlande habe ich kaum die Aussaat geerntet. Meine Familie besteht aus 9 Personen; wie Brod schmeckt haben wir seit 10 Wochen nicht erfahren, Fleisch ist seit Neujahr nicht in's Haus gekommen, Milch ist unsere Mahlzeit.
- Von dem Tagebuch der Königin Victoria, welches vor einigen Monaten herausgegeben und allgemein mit großem Interesse aufgenommen wurde, ist eine deutsche Bearbeitung in Heussi's Verlag in Parchim erschienen.
- Der König von Preußen hat dem italienischen Kronprinzen zwei prachtvolle Pferde als Hochzeitsgeschenk geschickt.
- Die Zahl der Europamüden, namentlich im östlichen Preußen schwillt gewaltig an.
- In Wien hat am 22. April das öffentliche Verfahren gegen die 26jährige Julie v. Ebergenyi, die Mörderin der Gräfin Chorinsky, begonnen. Die Angeklagte macht einen widerwärtigen Eindruck. Das Gesicht trägt den Stempel hochmüthiger Rohheit, ein böser Zug zieht sich um den herb geschlossenen Mund, sie erscheint in dem Anzuge, den sie am Tage des Mordes trug und kann vor Erregung kaum und meist nur unzusammenhängend antworten. Ihr Vertheidiger ist Dr. Neuda.
- Der Proceß Ebergenyi wurde am 25. d. zu Ende geführt. Die Angeklagte ist zu zwanzigjährigem schweren Kerker, wobei jährlich eine Woche Einzelnhaft, sowie zum Verlust des Adels verurtheilt.
- Bei dem neuen Schnellzuge zwischen Berlin und Düsseldorf wird künftig auf keiner Station ein längerer Aufenthalt nöthig sein. Wer essen will, verläßt auf der nächsten Station seinen Platz, steigt in den Restaurationswagen und kehrt nach Beendigung des Mahles auf der folgenden Station in sein Coupe zurück.
- In Newyork ist der Amerikaner Howe gestorben, der einst einen glücklichen Gedanken hatte. Er erfand die Nähmaschine und verdiente sich damit enorme Summen. Vor 20 Jahren noch arbeitete er als Gesell in einer Werkstätte, um seinen Unterhalt zu verdienen und den Proceß gegen die Eingriffe in sein Patent zu führen.
- In Berlin macht der Polizeipräsident bekannt, daß der Fleckentyphus ausgebrochen ist. Diese Seuche ist sehr ansteckender Natur und eine Folge schlechter Ernährung. Die Noth in den Kreisen der Arbeiter ist kein Geheimniß, es stockt in vielen Zweigen des Handels und der Industrie und die Baulust ist äußerst matt.
- In Berlin hat sich die Schwester des berühmten Gartenbau=Directors Lenne mit einem dortigen Professor verlobt. Die Braut ist 64, der Bräutigam 67 Jahre alt.
- Die Berliner Schuldgefangenen haben an den Reichstag die Bitte gerichtet, das Seinige dazu beitragen zu wollen, daß das Gesetz über Aufhebung der Schuldhaft noch in dieser Session zu Stande komme.
- In Spanien sind öffentliche Gebete an die Jungfrau Almudena, d. h. der Getreidehallen, und an den heiligen Isidor angeordnet, um das Ende der Trockenheit zu erlangen, von der Spanien verheert wird.
- Der kaiserliche Prinz von Frankreich hat kürzlich eine Reise nach Cherbourg gemacht. Es wird die Leutseligkeit gerühmt, mit welcher der kleine Herr alle ihm dargebrachten Huldigungen entgegengenommen. Er trug fortwährend die Corporalsuniform der Gardegrenadiere, sein Begleiter, der

[ => Original lesen: 1868 Nr. 34 Seite 2]

junge Louis Conneau, die eines gemeinen Grenadiers. Unter andern wurde ihm auch von einer Deputation junger Mädchen ein Strauß überreicht. Mlle. Reynaud, die Tochter des Admirals und Marinepräfecten vor Cherbourg, erbat sich die Erlaubniß, den hohen Gast küssen zu dürfen, was dieser mit liebenswürdiger Herablassung zu gestatten geruhte. In dem Marinespital hat er "im Namen des Kaisers" vier Unteroffizieren zwei Ehrenkreuze und zwei Militairmedaillen eigenhändig überreicht.
- In Berlin hat ein zu mehrjähriger Haft verurtheilter Zuchthaussträfling, welcher vor einiger Zeit trotz der Fesselung durch schwere Ketten seinem Transporteur auf dem Wege zum Criminalgericht entsprang, der Polizei die gesprengten Fesseln mittels der Post zugeschickt, weil er keine Verwendung für das "alte Eisen" habe.
- Zu einer Frau kann man in Amerika nur so kommen. In Belleville (Illinois) sperrte ein Vater seine 15jährige Tochter in ein Blockhaus, weil sie sich gegen seinen Willen verheirathen wollte. Das Blockhaus lag etwas abwärts vom Wohnhaus. Nachts kommt der Bräutigam, bohrt ein Loch in die dünne hölzerne Wand, durch welches die Braut die Hand stecken kann, dann holt er einen Prediger und läßt sich mit ihr trauen. Die Ringe werden mit der herausgestreckten Hand gewechselt, der Trauschein ausgestellt und der glückliche Gatte geht zufrieden nach Haus. Am nächsten Morgen stellen sich bei dem Vater zwei Constabler mit dem Verlangen ein, dem jungen Mann sofort seine rechtmäßige Frau auszuliefern und im Falle der Weigerung zunächst 100 Dollar Strafe zu bezahlen. Der Vater machte gute Miene zum bösen Spiel und gab seine Tochter heraus.
- In San Franzisko in Californien, wo vor wenigen Jahren noch die männliche Bevölkerung die weibliche überwog, hat unterdessen ein so starker Zufluß von Frauenzimmern, die sich der verlassenen Männer erbarmen wollten, stattgefunden, daß die dortigen Zeitungen vor weiteren Zusendungen aus dem Reiche des schönen Geschlechts warnen.
- In einem Wirthhaus in Brüssel wurde der Hund eines Stammgastes plötzlich toll; das mächtige Thier warf sich wutschäumend und heulend auf die Gäste, die entsetzt aus einanderstoben. Sein Herr warf sich furchtlos auf das Thier und es gelang ihm, die Bestie mit raschem Griff an dem Genick zu packen und mit gewaltiger Faust an den Boden zu drücken. Ein paar schreckliche Minuten vergingen, bis der Kellner mit einer Flinte herbeistürzte und das Thier erschoß. Der Herr sank ohnmächtig nieder, und er und die Gäste werden den Schrecken nie vergessen.


- Domhof=Ratzeburg, den 26. April. Nachdem das Dampfschiff "Graf Bismarck" in der Osterwoche verschiedene Probefahrten auf der Wackenitz unternommen, um das Fahrwasser dieses seichten, viele Krümmungen enthaltenden und stellenweise schmalen Flusses kennen zu lernen, machte dasselbe am Sonntag den 19. seine Einweihungsfahrt von Lübeck auf hier. Das Schiff, welches von Eisen, fest und gut gebaut und elegant eingerichtet ist, gewährt wirklich einen recht freundlichen Anblick, der noch durch die von demselben lustig im Winde flatternden Flaggen (Namens= und Bundesflagge) erhöht wird. Als der "Bismarck" um den Schwalbenberg zwischen Dom und Römnitz einbog, wurde er vom Dom, der Römnitz und Bäk mit Salutschüssen und aufgehißten mecklenburgischen Flaggen und bei der Haltestelle am Königsdamm, dem Zollamte gegenüber, ebenfalls mit Freudenschüssen, Musik und hundertfachen Hurrahrufen begrüßt. Auch hatten die dort liegenden Schiffe der Herren Stein & Bartels geflaggt. Während die Direction und Actionaire der Lübeck=Ratzeburger Dampfschifffahrts=Gesellschaft und der hiesige Magistrat auf dem Rathskeller ein Fest=Diner einnahmen, machte das Schiff noch eine Lustfahrt auf dem See und kehrte am Abende nach Lübeck zurück. Am Dienstag den 21. wurde noch eine Probe= und Lustfahrt auf dem See gemacht und am Freitag den 24. Morgens 6 Uhr hat der "Bismarck" seine regelmäßigen Fahrten nach dem Fahrplan zwischen hier und Lübeck begonnen. Ob die Befürchtungen mancher Ratzeburger und Lübecker, das Unternehmen werde nicht rentiren, sich erfüllen werden, muß die Zeit lehren; jedenfalls ist dasselbe hier wie dort von Vielen mit aufrichtiger Freude begrüßt worden, da eine Fahrt mit dem Dampfschiffe auf dem schönen See mit seinen lieblichen Ufern während der Sommermonate bald zu den höchsten Annehmlichkeiten des Lübecker wie des hiesigen Publikums und der Anwohner der Haltestellen Fischerbuden, Nädlerhorst (Lenschow) und Rothenhausen gehören dürfte. Bis jetzt dauert die Fahrt reichlich 2 Stunden; dem Vernehmen nach soll dies darin seinen Grund haben daß der "Bismarck" auf der 2 3/8 Meilen langen Wackenitz der obenerwähnten Schwierigkeiten wegen noch sehr vorsichtig und langsam fahren muß, um nicht auf den Grund zu gerathen. Sobald er aber sein Fahrwasser erst kennt, wird er schon schneller zum Ziele kommen. Die Fahrt auf dem 1 1/4 Meile langen sog. großen See legt er in 3/4 Stunden zurück. Um den zwischen hier und Lübeck fahrenden Bötern in ihrem Erwerbe nicht zu schaden, darf der "Bismarck" keine Frachtgüter, sondern nur Passagiere befördern, deren er ca. 150 fassen kann. Das einfache Fahrbillet kostet 10 ßl. L. Cour. = 7 1/2 Sgr., das Doppelbillet für die Hin= und Rückfahrt an einem Tage 16 ßl. L. Cour. = 12 Sgr. - Bei der naßkalten Witterung war der "Bismarck" auf seiner heutigen Extrafahrt von Lübeck auf hier nicht stark besetzt; dagegen auf der von 3 1/2 bis 5 Uhr unternommenen, von trockenem Wetter begünstigten Lustfahrt auf dem See, in allen Räumen mit fröhlichen Menschen angefüllt, denen dies billige Vergnügen (à Person 2 1/2 Sgr.) viele Freude gewährte. - Möge denn dieses Unternehmen, welches der Eisenbahn starke Concurrenz machen wird, nach dem Sprichworte: "Concurrenz bringt Frequenz" zum Besten des Publikums sich bewähren!


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über die der Ehefrau des Käthners Lühr, Catharina geb. Mustin zu Schlagsdorf gehörige, daselbst belegene Käthnerstelle c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 9. Juni d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 12. März 1868.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über das dem Schneidermeister Jochen Maaß zu Schönberg gehörige, daselbst im Neuenwall belegene Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 10. Juli d. J., Vormittags 11 Uhr,

[ => Original lesen: 1868 Nr. 34 Seite 3]

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 8. April 1868.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über das dem Zimmergesellen Johann Schulz zu Schönberg gehörige, daselbst an der Lübecker Straße sub Nr. 1 a belegene Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 17. Juli d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 22. April 1868.
Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. V. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Verpachtungs=Anzeige.

Am Sonnabend den 2. Mai soll der parcelirte Acker der früheren Oldenburg'schen Stelle an der Rottendorfer Chaussee an Ort und Stelle meistbietend auf 12 Jahre verpachtet werden.
Pachtliebhaber werden hiemit eingeladen, am gedachten Tage bei dem letzten Ackerbürger=Gehöfte Vormittags 9 Uhr sich einzufinden.
Schönberg den 23. April 1868.
Der Magistrat.


Vermischte Anzeigen.

Von den in der Stadt Schönberg arbeitenden Handwerksgesellen ist die Gründung einer allgemeinen Krankenkasse unter den sämmtlichen Gesellen des Fürstenthums Ratzeburg, beschlossen, die Statuten sind entworfen und obrigkeitlich von der Großherzoglichen Landvogtei genehmigt und bestätigt worden.
Nach diesen Statuten ist jeder in Arbeit stehende und in Arbeit tretende Handwerksgeselle, insofern er nicht einer Brüderschaft mit Krankenlade angehört, verpflichtet, dieser allgemeinen Krankenkasse beizutreten.
Es werden nun alle und jede Gesellen (mit Ausnahme der eben gedachten) aus der Stadt Schönberg sowohl, als auch die auf dem platten Lande arbeitenden, hiemit geladen, sich am Sonntag den 3. Mai d. Js., Nachmittags 3 Uhr, im Hause der Gastwirth=Wittwe Krüger hieselbst einzufinden, um

1. den Inhalt der obrigkeitlich bestätigten Statuten zu vernehmen,
2. die allgemeine Krankenkasse zu constituiren,
    und
3. die Wahl des Vorstandes vorzunehmen.
Schönberg, den 19. April 1868.
Im Namen der betreffenden Schönberger Gesellen:
H. Sievers.


3. musikalische Abendunterhaltung des Gesangvereins
am Freitag den 1. Mai d. J. in Spehr's Hotel.
Anfang 7 Uhr.
(Programm in nächster Nummer.)
Der Vorstand.
Schönberg, den 23. April 1868.


Wer Forderungen an den Nachlaß der verstorbenen Lehrerin Schmöcker zu machen hat, wird ersucht, dieselben innerhalb 14 Tagen beim Schuhmachermeister Schmöcker in Schönberg anzumelden.
Spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden.


In einem Ritterschaftlichen Gute in Mecklenburg werden zu Johannis d. J. zur guten Hypothek à 4 % 11,000 Taler (Mecklenburg) in Posten von 1000 Taler (Mecklenburg) und 2000 Taler (Mecklenburg) gesucht. Näheres bei Aug. Spehr.
Schönberg, den 23. April 1868.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


Bröner's Fleckenwasser
zur Vertreibung aller Fettflecken, sowie auch zum Waschen der Hand=Schuhe. - Aecht beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Bänke mit gußeisernen Kopfenden in verschiedenen Größen und hübschen Mustern billig bei C. Egert.


Arbeiten von Portland-Cement:
Grabdenkmäler verschiedenster Art, Preis: von 2 Thlr. an bis 20 Thlr., Buchstaben einzugraviren: à 1 Thlr., ferner Pferde= und Kuhkrippen, Schweine= und Börmtröge, der lfd. Fuß von 24 ßl. bis 40 ßl., Sohlbänke, Aufwaschen, Fliesen und Röhren zur Wasserleitung und sonstige Cement=Arbeiten werden auf das Billigste angefertiget. Auch ist in Allem Etwas vorräthig oder wird auf Bestellung so bald wie möglich gemacht von J. Lenschow, Maurer in Grieben.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 34 Seite 4]

Die Union,
allgemeine deutsche Hagelversicherungs-Gesellschaft.
Grundkapital 3 Mill. Thaler,
wovon Thlr. 2,509,500 in Aktien emittirt sind,
Reserven ult. 1867 Thlr. 165,726
-----------------------------------------------------------
Thlr. 2,675,226.
Diese Gesellschaft versichert Bodenerzeugnisse aller Art gegen Hagelschaden zu festen Prämien ohne Nachschußzahlung.
Jede Auskunft über dieselbe wird ertheilt und Versicherungen werden vermittelt durch die unterzeichneten Agenten, welche gleichzeitig Agenten der Aachener und Münchener Feuer=Versicherungs=Gesellschaft sind, die mit der Union in engster Verbindung steht:
Herr J. P. H. Spehr in Schönberg,
Senator Carl Haase sen. in Ratzeburg.
Die Hauptagenten: Schall & Schwenke in Schwerin.


Einer acht's; der Andere belacht's;
Der Dritte betracht's; was macht's?!
Meine Frau litt seit dem Herbst vorigen Jahres an einem trockenen sehr üblen Husten, erzeugt durch immerwährenden Kitzel im Halse, so daß sie keine Nacht schlafen konnte und zuletzt sogar das Bett hüten mußte.
Angewandte ärztliche Hülfe konnte das Uebel nicht beseitigen, da wurde mir von einem Bekannten der Schlesische L. W. Egers'sche Fenchel=Honig=Extract empfohlen. Ich gab meiner Frau davon und schon nach Verbrauch der ersten Flasche hatte sich das Uebel so bedeutend verringert, daß wieder Schlaflust und Eßlust eintrat. Ich lasse den Extract noch fort gebrauchen, und sehe den besten Erfolg, so daß ich dies sehr gute Hausmittel allen ähnlich Leidenden mit gutem Gewissen aufs Beste empfehlen kann.
Schlottnich bei Liegnitz, den 4. März 1867.      Gottfried Goldmann.
-------------------
Der Schlesische Fenchel=Honig=Extract von L. W. Egers in Breslau ist nebst einer Broschüre über seine Wirkungen, welche die Käufer gratis erhalten, allein ächt zu haben beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.

Für die Nothleidenden in Ostpreußen sind bei mir folgende Gaben eingegangen und durch den Herren Pächter Sick hierselbst dem landwirthschaftlichen Vereine zur Beförderung übergeben worden:
Aus Schlagsdorf: Vom Schuster Burmeister 8 ßl., Altentheiler Schüning 16 ßl., Hirten Beckmann 16 ßl., Büdner Wegener 24 ßl., Krüger Hecht 1 Thlr., Schneider Hecht 16 ßl., Schuster Niemann 8 ßl., Kirchenjurat Niemann 1 Thlr., Hausw. Bremer 2 Thlr., Knecht Stooß 8 ßl., Mädchen Freitag 8 ßl., Weber Niemann 8 ßl., Arbeitsmann Krakow 16 ßl., Landreiter Krüger 24 ßl. - Aus Resdorf: Vom Krüger Jobs 24 ßl. - Aus Heiligeland: Vom Büdner Bollow 1 Thlr., Arbeitsmann Dähn 8 ßl. - Aus Schlagbrügge: Vom Hausw. Hans Joach. Fischer 1 Thlr. - Aus Kl. Molzahn: Vom Altentheiler und Hausw. Robrahn 2 Thlr. - Aus Campow: Vom Hausw. Hans Joach. Timmeke 1 Thlr. - Aus Thandorf: Vom Schullehrer Ott 16 ßl., Kirchenjurat Ziething 1 Thlr. - Aus Utecht: Vom Bauervogt Retelsdorf 2 Thlr., Hauswirth J. H. Boye, H. H. Boye, Ollmann, Berkenthin, H. Oldenburg, Kirchenjurat Robrahn, Müller Klempow à 1 Thlr., Hausw. Hamburg 24 ßl., J. Oldenburg 32 ßl., Hansemann 16 ßl., Holst 8 ßl., H. J. Boye 16 ßl., J. Kreutzfeldt 8 ßl., H. J. Boye 16 ßl. - H. Peper 8 ßl., H. Clasohm 8 ßl., Knust 8 ßl., Ollmann 4 ßl., Rumohr 4 ßl., Retelsdorf 16 ßl., Wittwe Oldenburg 24 ßl.
Schlagsdorf, den 25. April 1868.
Gerling, Pastor.


Bei mir stehen ca. 100 Sack sehr guten Saathafer zu verkaufen.
Schönberg den 27. April 1868.
P. Schröder, Kornhändler.


Kartoffeln und Pflaumen empfiehlt H. Hein vor Schönberg.


Theater in Rehna.
Mittwoch den 29. April: "Mirandolina, die kluge Wirthin in Genf", oder "Bestrafte Eitelkeit", Lustspiel in 3 Akten von Blum. - Zum Schluß "Sachsen in Preußen", oder "Wir nehmen auch Ausländer", Posse mit Gesang und Tanz in 1 Akt von Pohl (Benefiz=Vorstellung).
Freitag den 1. Mai: "Schuldbeladen und schuldbewußt", oder "Des Hauses Ehre", Schauspiel in 3 Abtheilungen von Emil Neumann. - Zum Schluß: "Traumbilder", in 7 lebenden Bildern, arrangirt von C. Hocke.
Kassenöffnung 6 1/2 Uhr. Anfang 7 1/2 Uhr.
C. Hocke.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
April
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
24.
25.
26.
27.
33.62
34.44
39.09
40.20
6.4
4.7
4.4
2.2
11.7
7.4
6.8
10.2
W
NW
NNW
S
1
1
1
1
wolkig.
trübe.
wolkig.
heiter.

Am 25. und 26. fielen 22 und 7 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfd.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 7 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen28 - 28Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen21 - 22Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 16Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen18 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken14 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 16.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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