[ => Original lesen: 1867 Nr. 43 Seite 1] - Der Großherzoglich Mecklenburg=Strelitzische Staatsminister v. Bülow, Excellenz, hat von dem Könige von Preußen den rothen Adler=Orden erster Classe erhalten.
- Aus Hannover kommen dunkle Nachrichten. In der Marienburg selber, der Residenz der Königin Marie, hat der Berliner Polizeidirector Stieber den Geh. Rath v. Stockhausen, den frühern Gesandten in Berlin, als Staatsgefangenen nach Berlin geschickt, ebenso den Hofbankier Simon. In Frankfurt wurde ein vornehmer Herr auf dem Bahnhof verhaftet und ebenfalls nach Berlin geführt. Die preußische Polizei soll Couriere aus Hietzing bei Wien, wo der König von Hannover sich jetzt aufhält, aufgefangen und aus deren Papiere viele Geheimnisse erfahren haben; es munkelt von einer geheimen Nebenregierung in Hannover, von Werbungen zu Freicorps etc.
- Die neuesten über Maximilian von Mexiko eingegangenen Nachrichten sollen kaum mehr einen Zweifel über den Tod des Kaisers lassen. Die letzten von ihm bekannt gewordenen Worte, sagt die Mittheilung der Newy. Staats.=Z., hätten gelautet: "Napoleon hat mich zwischen Schande und Tod gestellt - ich wähle den Tod!"
- Vom 1. Januar bis 1. Mai trafen in Newyork 44,327 Auswanderer ein, - viermal so viel, wie in derselben Zeit des vorigen Jahres.
- Auf der Insel Helgoland ist die Spielbank geschlossen worden. Die Bank brachte der Insel bisher so viel ein, daß Abgaben und Steuern dort bisher unbekannt waren. Jetzt protestiren die Helgoländer wie ein Mann gegen diese Maßregel ihres Gouverneurs, der ihnen nach Abschaffung der Spielbank Steuern auflegen will.
- Columbus, der Entdecker von Amerika, soll heilig gesprochen werden. Der Erzbischof von Bordeaux hat dies beim Papste erwirkt.
- Das bekannte allgemeine Scheibenschießen in Lübeck findet in diesem Jahre am 7. und 8. Juli statt.
- Eine erfreuliche Thatsache in Baden wird zum Hoffnungsstern für die Lehrer vieler anderer Länder. Dem Ministerium ist ein Credit von 80,000 fl. bewilligt, um das Diensteinkommen der geringst besoldeten Lehrer für 1867 erheblich zu verbessern.
- Die Engländer werden eifersüchtig auf die großen Fortschritte der Industrie auf dem Festlande. Der Präsident der englischen Civilingenieure erklärt bei einer feierlichen Versammlung: "Mit Widerstreben und nothgedrungen muß ich zugestehen, daß im letzten Jahrzehnt im Maschinenfache das Ausland sich mit rascheren Schritten der Vollkommenheit nähert und eine größere Zahl neuer und erfolgreicher Erfindungen aufzuweisen hat als unsere englische Nation."
- In der preußischen Altmark hat der Oberförster Reuter zwei mächtige Steinadler mit einem Schuße von einer Eiche heruntergeholt. Diese seltenen Gäste waren durch die Hasen und Fasanen angezogen worden, unter denen sie seit Wochen große Verwüstungen angerichtet hatten.
- Es erinnert an Oesterreichs altes Glück, daß in den Przibromer Bergwerken eine ungemein reiche neue Silberader entdeckt worden ist. Sie liegt in einer Tiefe von 400 Klaftern, 130 Klafter unter der Meeresfläche.
- In Stuttgart ist ein Lagerbierkeller mit großem Gekrach zusammengestürzt. Die schweren Gewölbsteine zerschlugen die Fässer und das Bier strömte gleich einem Bach zwei Stunden lang in die Straßen und wurde von den Leuten mit Gefäßen aufgefangen.
- Das Unwetter der vorigen Woche scheint sich über ganz Norddeutschland erstreckt zu haben; in Berlin war der Schnee stellenweise liegen geblieben, so daß die Gärten im weißen Gewande erschienen. Bei Kassel waren die Höhen ebenfalls mit Schnee bedeckt. Am 24. hat ein Gewitter mit Hagel von Eisstücken in der Größe von Hühnereiern bei Mirow enormen Schaden angerichtet.
- Napoleon hat's nun doch durchgesetzt daß Kaiser Alexander und König Wilhelm ihn nicht zugleich mit einem Besuche beehren. Selbst Paris sei zu klein und zu arm, sagte er, um zwei so mächtige Herrscher zu gleicher Zeit würdig zu bewirthen etc. etc.
- Ist das eine Freude in Paris: Der Sultan kommt zur Ausstellung Anfangs Juli. Noch niemals hat ein Sultan ein christliches Land besucht, er schrieb aber dem Kaiser Napoleon, nach Allem, was er über Paris gelesen, hoffe er sich dort heimisch zu fühlen, und das hat Napoleon so geschmeichelt, daß er sofort die Einladung wiederholte und ihm im Namen aller Pariser etc. versprach, er solle nichts vermissen, auch wenn er ganz allein komme. Auf der Ausstellung wird der Sultan die merkwürdigste aller Merkwürdigkeiten sein.
- In Schleswig herrscht zwar keine Rinderpest, aber der 13. Mai war doch ein großer Unglückstag für das Rindvieh. An der Westküste erhob sich ein heftiger Nordoststurm mit Regenschauern, der das auf der Weide befindliche Vieh in die mit Wasser überfüllten Gräben trieb, so daß an 1000 Stück darin den Tod fanden. Der nämliche Sturm verschlug auch einen 9 Fuß langen Delphin an's Land. Er wog 432 Pfund.
- Ein Deutsch=Ungar übersetzt die Bibel in die tartarische Sprache und erhält für jeden Bogen ein Honorar von 500 fl. von der englischen Bibelgesellschaft.
- Als sich vor einigen Tagen eine junge Dame in Carlsbad ausgekleidet hatte, um sich zu Bett zu legen, bemerkte sie einen Menschen unter dem Bett. Sie schreit auf und der Mensch fährt unter dem Bett hervor, schießt auf sie, trifft sich aber selbst, weil er mit dem Hahne der Pistole hengen geblieben war. Der Räuber wurde schwer verwundet in's Spital gebracht, nachdem man noch einen Dolch und viele Dietriche bei ihm gefunden hatte. Ein zweiter Kerl entsprang bei dem entstandenen Lärm aus dem Hause.
- Dem 83 Jahre alten Todtengräber in Königsberg war sein Gottesacker seine Heimath; er wollte in ihm begraben sein. Da aber die Schlie=
[ => Original lesen: 1867 Nr. 43 Seite 2]ßung desselben und die Eröffnung des neuen Kirchhofs nahe bevorstand, erschoß er sich. Nun kommt er in die hinterste Ecke.
- Große Heiterkeit erregt auf der Pariser Ausstellung ein Instrument zur Vertilgung der Maikäferlarven (Engerlinge). Es ist ein fahrbarer Hühnerstall. Im Innern befinden sich Stangen, auf welchem Meister Hahn mit seinem Hühnervolke Platz nimmt. Zur Zeit des Pflügens nimmt man diese Hühnerkutsche mit auf's Feld und läßt die Einsassen heraus, sobald der Pflug anfängt Furchen zu ziehen. Das Hühnervolk zappelt und krabbelt hinter her, um Engerlinge etc. eifrig zu schnabuliren. Die Hühner erhalten ein nahrhaftes Futter, der Boden verliert sein schädliches Gewürm und Abends ziehen Herr und Geschirr und die satte Hühnerschaar fröhlich heim.
- Masure, ein preußischer Reservist, hatte sich noch nicht lange eine Frau genommen, als die Einberufungsordre kam. Es ging nach Böhmen und bei Trautenau blies ihm eine österreichische Kugel das Lebenslicht aus. Seine Kameraden sahen ihn an einem Hohlweg fallen und ließen ihn liegen. Die Todesnachricht kam seiner Frau richtig zu. Die weinte tapfer und nahm nach einem halben Jahr einen andern Mann. Vor ein paar Wochen aber stellte sich der Todte frisch und gesund wieder ein und das Gericht soll nun den ersten Mann in Haus und Hof wieder einsetzen. Er war allerdings schwer verwundet gefallen, von einem Lazareth in's andere gebracht und endlich geheilt worden "und hatte nicht geschrieben, daß er gesund geblieben". Auf dem Heimweg im Winter fand er lohnende Arbeit und so wurde es Frühjahr, bis er heimkehrte.
Das Versprechen auf der Teufelsbrücke. [Erzählung] (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1867 Nr. 43 Seite 3]Das Versprechen auf der Teufelsbrücke. [Erzählung] [Fortsetzung.]
Anzeigen.
Vorladung.
Auf Antrag Dris. Karl Klügmann für den Träger Hans Hinrich Friedrich Specht als Nachlaß=Curator des weiland Trägers Jochen Eckmann wird hierdurch zur öffentlichen Kunde gebracht, daß ein am 12. Mai 1863 im hiesigen Obern=Stadtbuche auf dem Folium des dem Johann Hinrich Krieger gehörigen Hauses Jakobi=Quartier sub Nr. 448 protocollirten Pfandposten von 200 , zweitem Pfandgelde nach 700 erstem Pfandgelde, Termin Ostern mit 3 1/2 pro Cent angeblich irrthümlicher Weise auf den Namen von Peter Eckmann anstatt auf den Namen von Jochen Ermann eingetragen ist, und werden alle diejenigen, welche an dem gedachten Pfandposten außer den rechtmäßigen Erben des aus Lindow, Kirchspiels Schönberg im Fürstenthum Ratzeburg gebürtigen, am 28. Oktober 1866 hieselbst verstorbenen weiland Trägers Jochen Eckmann Anrechte zu besitzen vermeinen sollten, aufgefordert und schuldig erkannt, solche ihre Ansprüche binnen doppelter sächsischer Frist vom Tage des erlassenen Proclams, mithin spätestens bis zum 13. Juni d. Js., im hiesigen Stadt= und Landgerichte, unter Beobachtung des Erforderlichen, namentlich auswärtige durch einen ordnungsmäßig legitimirten Bevollmächtigten anzumelden und zu rechtfertigen, unter dem Rechtsnachtheile, daß sie widrigenfalls mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen und der implorirende Erbschaftspfleger allein zur Verfügung über den vorgedachten Pfandposten berechtigt anerkannt sein solle.
Lübeck, den 15. März 1867.
Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung: W. Gädeke Dr., Actuar.
Präclusiv=Bescheid.
In der Nachlaßsache des Oekonomen August Solvie zu Mannhagen giebt das Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg reproductis ad acta proclamatibus cum documentis aff- et refixionis nec non insetionis auf das am 10. d. Mts. abgehaltene Liquidationsprotocoll hiedurch den
Bescheid:
daß alle Diejenigen, welche sich sowenig in dem Termine am 10. d. Mts. als bis jetzt mit ihren Ansprüchen an den etc. Solvie'schen Nachlaß gemeldet haben, mit denselben, wie hiedurch geschieht, präcludirt und von der Solvie'schen Nachlaßmasse für immer abgewiesen sein sollen.
Von Rechts Wegen!
Schönberg, den 18. Mai 1867.
C. L. von Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.
Verkaufs=Anzeigen.
Am Sonnabend d. 1. k. M., Vormittags um 11 Uhr, soll im hiesigen Kruge
eine 6jährige Kuh
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Carlow den 22. Mai 1867.
Struck, Landreiter.
Am Tage nach Pfingsten, Dienstag den 11. Juni, Morgens 9 Uhr, sollen im Hause des Schuhmachers Christern zu Pogetz öffentlich und gegen gleich baare Bezahlung versteigert wenden:
sämmtliches Mobiliar, Haus= und Küchengeräth, verschiedene Kleidungsstücken, Betten etc.
Landreiter Struck.
Oeffentlicher Verkauf
in Lübeck in der Börse durch untenbenannten beeidigten Makler am Freitag, den 14. Juni 1867, Nachmittags 3 1/4 Uhr, auf Ordre von Herren Gebr. Hasse:
Das auf der Mühlenbaeck bei Ratzeburg (im Fürstenthum Ratzeburg) belegene Erbpacht=Besitzthum, als:
Sechs Kupfer= und Messing=Mühlen und das Herrenhaus, nebst allen dazu gehörigen Gebäuden und liegenden Gründen, so wie mit den sämmtlichen auf der Baeck sich befindenden Mühlengeräthschaften.
--------------------------------
Dieser während einer langen Reihe von Jahren zu Fabrikation von Kupfer= und Messing=Waaren benutzte Mühlen=Besitz ist mit einer großen Wasserkraft versehen, da das Gefälle von der obersten der 6 Mühlen bis zur untersten derselben nahe an 100 Fuß beträgt, und ist deshalb auch zu anderweitigen industriellen Etablissements sehr geeignet.
Derselbe bietet aber auch vermöge seiner reizenden Lage, unferne dem Ratzeburger See, mit
[ => Original lesen: 1867 Nr. 43 Seite 4]den schönsten Aussichten die Gelegenheit dar zu einer angenehmen ländlichen Wohnung, mittelst Ausbaues des geräumigen massiven Herrenhauses und Anlage eines schattigen Gartens auf dem großen Plateau, fast dem höchsten Punkte der ganzen Umgegend.
Der Flächenraum ist zufolge einer Vermessung im Jahre 1795 zu 12980 Quadratruthen angegeben, doch für Richtigkeit solcher Angabe wird keine Gewähr übernommen.
Die jährlichen Gefälle betragen ca. Pr. Ct. 337 und die Steuern und Abgaben im Ganzen ca. Pr. Ct. 80.
Nähere Auskunft ertheilt auf portofreie Anfragen der beeidigte Makler
Joh. N. Stolterfoht Gottl. Sohn.
Der Erbmüller Herr Grüschow zu Kirch=Mummendorf, R.=A. Grevesmühlen, hat sich entschlossen, das ihm gehörige Erbmühlengehöft daselbst mit Saaten öffentlich meistbietend zur Tradition zu Johannis d. J. zu verkaufen und setze ich auftragsmäßig dazu einen einzigen Termin auf Freitag, den 7. Juni d. J., Morgens 11 Uhr,
hierselbst im Hause des Herrn Gastwirths Schleuß hiermit an.
Der Superficial=Flächeninhalt des zu verkaufenden Erbmühlengehöfts beträgt = 7424 []Ruthen, wovon 1228 []Ruthen zu Hof und Garten, 5632 []Ruthen zu Acker und 564 []Ruthen zu Wiesen und Weide bonitirt sind. - Die Hofgebäude sowohl wie die holländische Windmühle mit 3 Gängen sind in sehr gutem baulichen Zustande. - Der jährliche Canon für die Mahlgerechtigkeit beträgt 11 Thlr. 32 Schill. Crt., für den Acker 82 Thlr. Crt.
Die Besichtigung des Erbmühlengehöfts ist nach zuvoriger Meldung beim Herrn Grüschow jeder Zeit gerne gestattet und liegen die Verkaufsbedingungen hier bei mir zur Einsicht, können auch abschriftlich mitgetheilt werden.
Grevesmühlen, den 25. Mai 1867.
T. Goosmann, Gerichtsactuar.
Vermischte Anzeigen.
Thierschau in Schönberg
am Freitag den 31. Mai 1867.
1) Die Thierschau findet, wie in den früheren Jahren, auf dem s. g. Baubrink statt.
2) Jedem steht es frei, Thiere zur Schau zu stellen. Indessen concurriren zu den Prämien nur Viehbesitzer des Fürstenthums Ratzeburg.
3) Es sind folgende Preise ausgesetzt:
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
4) Es dürfen, nicht mehrere Prämien für dasselbe Thier ausgegeben und darf daher ein Pferd nicht gleichzeitig als Stute und als Wagen= oder Arbeitspferd prämirt werden.
Jeder Preis wird nur ertheilt, wenn mindestens zwei Thiere concurriren, es sei denn, daß die Preisrichter das allein zur Bewerbung stehende Thier für besonders preiswürdig erklären.
5) Die Stellung sämmtlicher Thiere auf dem Baubrink, wo ihnen der Platz angewiesen werden wird, muß bis spätestens 9 Uhr Morgens des Thierschautages geschehen sein. Die Thierschau wird pünktlich um 9 Uhr eröffnet.
6) Etwaige freiwillige Beiträge für die Thierschau nimmt der Advocat Rackow entgegen. Derselbe vertheilt auch die für die Mitglieder des landwirthschaftlichen Vereins, sowie diejenigen, welche sich mit freiwilligen Beiträgen betheiligt haben, bestimmten Karten.
Einlaßkarten à Stück 16 sind bei dem Rathmann A. Spehr und der Gastwirthin Wittwe Boye, sowie am Tage der Thierschau auf dem Baubrink zu bekommen.
Sämmtliche ausgegebenen Eintrittskarten gelten auch für die mit der Thierschau verbundene Gewerbe=Ausstellung.
Schönberg, den 13. Mai 1867.
Der Vorstand des landwirthschaftlichen Vereins.
F. Graf Eyben.
Die diesjährige General=Impfung der Schutzblattern findet in nachstehender Ordnung statt:
I. Im Schönberger Kirchspiel
1. für die in der Stadt Schönberg geborenen Kinder am Sonnabend den 1. Juni, Morgens 10 Uhr, im Hause der Frau Gastwirthin Boye;
2. für die in den zur Schönberger Gemeinde gehörenden Dorfschaften geborenen Kinder ebendaselbst am Sonnabend den 8. Juni, Morgens 10 Uhr;
II. Im Selmsdorfer=Kirchspiel
am Sonnabend den 15. Juni, Nachmittags 3 Uhr, im Hause des Herrn Gastwirth Michaelsen;
III. In den nach Mummendorf, Lübsee und Rehna eingepfarrten Ortschaften
am Sonnabend den 8. Juni, Morgens 10 Uhr, im Hause der Frau Gastwirthin Boye in Schönberg;
IV. Im Herrnburger Kirchspiel
am Sonnabend den 8. Juni, Nachmittags 3 Uhr, in der Schule;
V. Im Carlower Kirchspiel
1. für die in dem Kirchdorf Carlow geborenen Kinder Sonnabend den 8. Juni, Nachmittags 2 Uhr, im Hause des Herrn Gastwirth Robrahn;
2. für die in den nach Carlow eingepfarrten Ortschaften geborenen Kinder ebendaselbst Sonnabend den 15. Juni, Nachmittags 2 Uhr;
VI. Im Schlagsdorfer Kirchspiel
am Sonnabend den 22. Juni, Nachmittags 3 Uhr, im Gasthause des Herrn Siebenmark;
VII. Im Demernschen Kirchspiel
am Sonnabend den 15. Juni, Nachmittags 4 Uhr, im Schulhause zu Demern;
VIII. Im Ziethener Kirchspiel mit Einschluß des Dorfes Lankow, und in der Dom=Gemeinde
nach Bestimmung des Herrn Dr. Arndt auf dem Domhofe bei Ratzeburg.
Schönberg, den 26. Mai 1867.
Dr. Marung. Dr. Liebenow.
(Hiezu eine Beilage.)
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1867 Nr. 43 Seite 5]Beilage
zu Nr. 43 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 28. Mai 1867.
Industrie-Ausstellung
am Thierschau=Tage, den 31. Mai 1867,
zu Schönberg.
Mit der am Tage der Thierschau zu Schönberg stattfindenden Industrie=Ausstellung soll mit Erlaubnis der Großherzoglichen Landvogtei eine Verloosung von daselbst angekauften Industrie=Gegenständen verbunden werden.
Es werden daher alle Diejenigen, welche Erzeugnisse der einheimischen Industrie zur Ausstellung liefern wollen, ersucht, solche am 30. Mai Abends oder spätestens am 31. Mai bis 9 Uhr Morgens bei unterzeichnetem Comite einzuliefern und zwar in das eigens zu diesem Zweck aufgestellte Zelt auf dem Baubrink.
Jeder Aussteller hat seine Aussellungs=Gegenstände mit seinem Namen zu versehen und den Preis dabei zu notiren, wofür es käuflich.
Jeder Aussteller muß seine Ausstellungs=Gegenstände selbst beaufsichtigen oder durch sichere Personen beaufsichtigen lassen, da das Comite in keiner Beziehung eine Garantie übernehmen kann, wiewohl ein zuverlässiger Wächter im Zelte angestellt ist.
Jeder Aussteller muß sich den Anordnungen der Mitglieder des Industrie=Comite's hinsichtlich der Aufstellung fügen.
Loose zur Industrie=Ausstellung, à 16 sind bei den unterzeichneten Mitgliedern des Comite's fortwährend zu haben, wie auch am Tage der Thierschau im Comite=Zelte.
Alle Aussteller werden gebeten, zum Zweck der Gewinnung von Platz möglichst früh die Ausstellungs=Gegenstände bei dem Herrn Lichtfabrikanten Spehr in Schönberg anzumelden, wo sie dann zugleich eine Karte zum freien Eintritt in die Ausstellungs=Räume entgegennehmen können.
Die Gewinn=Liste wird am Dienstag, den 4. Juni, durch die hiesigen "Anzeigen" publicirt werden.
Schönberg, den 4. April 1867.
H. Oldörp. G. W. Wicke.
J. P. H. Spehr. L. Bicker.
Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Nach dem Rechnungsabschlusse der Bank für 1866 beträgt die Ersparniß für das vergangene Jahr
70 Prozent
der eingezahlten Prämien.
Jeder Banktheilnehmer in hiesiger Agentur empfängt diesen Antheil nebst einem Exemplar des Abschlusses vom Unterzeichneten , bei dem auch die ausführlichen Nachweisungen zum Rechnungabschlusse zu jedes Versicherten Einsicht offen liegen.
Denjenigen, welche beabsichtigen, dieser gegenseitigen Feuerversicherungs=Gesellschaft beizutreten, giebt der Unterzeichnete bereitwilligst desfallsige Auskunft und vermittelt die Versicherung.
Schönberg den 14. Mai 1867.
Chr. Schrep,
Agent der Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termin Gelder und Sparkassen=Bücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 26. Juni bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.
Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin
schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.
Gegen größtentheils hypothekarische, oder sonst gute Sicherheit suche ich noch zu Johannis folgende Geldpöste
1) in Landstellen:
1 von 1900 Thlr. - 3 von 1000 Thlr. - 1 von 700 Thl. - 2 von 500 Thl. - 1 von 400 Thl. 2 von 300 Thlr. - 1 von 200 Thlr. - 1 von 160 Thlr.
2) In städtische Grundstücke:
1 von 1200 Thlr. - 1 von 1000 Thlr. - 1 von 700 Thl. - 2 von 600 Thlr. - 1 von 400 Thlr.
J. P. Bade, Buchbinder.
Alle Diejenigen unserer Landmeister, die noch Quartalsgeld rückständig sind, werden aufgefordert, solches bis zum nächsten Quartal, den 17. Juni, zu entrichten, widrigenfalls wir dasselbe auf ihre Kosten von gerichtswegen einfordern lassen werden.
Schönberg den 23. Mai 1867.
Die Aelterleute der Schneiderzunft.
J. C. Boye. J. H. Maaß.
Verfassung des Norddeutschen Bundes.
Buchbinder C. Sievers.
Gesucht wird sogleich: Ein Lehrling in
H. H. Petersens Buchbinderei
Lübeck.
Apotheker Schauffert's Haarbalsam
ein untrügliches Haarwuchsmittel, nach dessen zwei= bis dreiwöchentlichem Gebrauche das Haar nicht mehr ausfällt und der neue Wachsthum der Haare selbst an kahlen Stellen unbedingt erfolgt, à Flasche 15 Sgr,
bei J. F. Eckmann.
Mit
Gußeisenwaaren
als:
Dachfenstern, Keller= und Stallfenstern, Ofenthüren, Ofenröhren, Rosten, Grapen und emaillirtem Kochgeschirr empfehle ich mich zu billigen Preisen.
C. Schwedt.
W. Kolls,
Juwelen-, Gold- und Silber-Waaren-Handlung
Lübeck, Sandstrasse 1006.
Reparaturen werden prompt und billig ausgeführt.
[ => Original lesen: 1867 Nr. 43 Seite 6]Ich ersuche freundlichst Alle, in deren Händen sich noch Bücher aus der Bibliothek meines seligen Mannes befinden, mir dieselben in nächster Zeit zurücksenden zu wollen.
Selmsdorf, den 27. Mai 1867.
Verwittwete Consistorialräthin R. Rüdiger, geb. Giese.
Nächste Gewinnziehung am 1. Juni 1867.
Hauptgewinn fl. 250,000 Größte Gewinn-Aussichten. Prämienanlehen von 1864.
Nur 3 Thaler kostet 1 halbes Prämienloos,
Nur 6 Thaler kostet 1 ganzes Prämienloos,
ohne jede weitere Zahlung auf sämmtliche noch in diesem Jahre stattfindenden Gewinnziehungen, als am 1. Juni, 1. September, 1. December gültig, womit man 3mal Preise von Gulden 250,000, 200,000, 50,000, 25,000, 15,000 und 10000 etc. etc. gewinnen kann.
Für die nächste Gewinn=Ziehung am 1. Juni allein erlasse
1 Loos zu 2 , 6 ganze Loose zu 10 ,
1/2 Loos zu 1 , 6 halbe Loose zu 5 .
Bestellungen unter Beifügung des Betrags, Posteinzahlung oder gegen Nachnahme sind sogleich und nur direct zu senden an Handlungshaus
H. B. Schottenfels in Frankfurt am Main.
Verloosungspläne und Gewinngelder erhält Jedermann unentgeldlich zugesandt.
Wiederverkäufer werden unter günstigen Bedingungen angestellt.
Uhren,
empfiehlt zu den billigsten Preisen, wie folgt:
Silberne Cylinder=Uhren mit gutem Werk und starkem Gehäuse von 6 1/2 bis 14 Thl.,
Silberne Anker=Uhren von 10 bis 20 Thl.
Pariser Pendulen von 12 bis 30 Thl.,
so wie eine große Auswahl von Rahm=,
Schwarzwälder und Amerikaner Uhren.
Uhrketten,
in beliebiger Facon und verschiedenen Preisen, namentlich:
silberne Westenketten mit goldenem Schieber und Talmi=Ketten.
Ernst Rohr,
Uhrmacher.
Die heftigsten Zahnschmerzen
beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten
Tooth-Ache Drops.
Verkauf in Originalgläsern à 12 od. 7 1/2 Sgr. in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.
Gefunden am 17. d. M. auf der Schweriner Chaussee: Eine Wagen=Vorwacht, welche der Eigenthümer wieder empfangen kann beim
Webermeister J. Boye v. d. Marienstraße.
Die Gewinnliste
der mit der diesjährigen Gewerbe=Ausstellung verbundenen Verloosung wird am Thierschautage eine halbe Stunde nach Beendigung der Ziehung bei mir und auf dem Markte zu haben sein.
L. Bicker.
Ball
am Thierschautage, Freitag den 31. d. M., Abends,
im Spehr'schen Hotel.
Verloren am ersten Markttage auf dem Saale des Ackerbürgers Spehr zu Schönberg: Eine silberne Cylinder=Uhr, auf 4 Steinen gehend und mit den Nr. 2635 und 3863 versehen. Abzugeben in der Expedition d. Bl. gegen eine angemessene Belohnung.
Am Montag und Dienstag, den 17. und 18. Juni, beide Tage Nachmittags, findet bei mir ein
Scheibenschießen
statt, wozu ich ergebenst einlade.
Büchsen werden geliefert.
Campow, den 26. Mai 1867.
Knabjohann, Krüger.
Die beiden Tage nach Pfingsten, am Dienstag und Mittwoch, den 11. und 12. Juni, beide Tage Nachmittags, wird bei mir ein
Scheibenschießen
stattfinden, wozu ich meine Freunde und Bekannten hierdurch freundschaftlichst einlade.
Büchsen, Pulver und Blei werden von mir gehalten.
Krüger Böttcher in Rieps.
Alles Grasschneiden und Hüten in unseren Holzkoppeln und auf unserer ganzen Feldmark verbieten wir hiermit und werden künftig Jeden, der unbefugter Weise dort betroffen wird, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Die Dorfschaft Petersberg.
Alles Grasschneiden in meiner Holzkoppel und überhaupt alles unbefugte Betreten derselben verbiete ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Hauswirth Arndt in Gr. Siemz.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Am Himmelfahrts=Feste.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Meteorologische Beobachtungen. |
1867 Mai |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
24. 25. 26. 27. |
37.28 38.13 37.08 34.45 |
1.9 1.8 1.2 6.8 |
3.6 8.6 11.8 14.6 |
N NNW OSO SO |
1 2 1 1 |
trübe. ziemlich heiter. - wolkig. |
Am 24. 29 Kubikzoll Regen auf 1 []'
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. | 12 1/2 - 13 . |
Holst. d. | 13 1/2 - 14 . |
Hühner, d. St. | 16 . |
Küken, d. St. | 8 - 9 . |
Tauben, d. St. | 4 - 5 . |
Spickgans, d. St. | 24 - 28 . |
Flickgans, d. St. | 16 - 20 . |
Schinken, d. | 8 - 9 . |
Wurst d. | 9 - 10 . |
Schweinskopf, d. | 5 - 5 1/2 . |
Häringe, 4 - 8 St. | 2 . |
Eier 9 St. für | 4 . |
Kartoffeln, d. Faß | 7 - 8 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (per Sack in Lüb. Crt.) |
Weitzen | 25 - 26 | | 8 | |
Roggen | 18 - 18 | | 8 | |
Gerste | 14 - 14 | | 8 | |
Hafer | 10 - 11 | | - | |
Erbsen | 14 - 16 | | 8 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 13 - 14 | | 8 | |
W.=Rapsaat | - | | - | |
Wint.=Rübsen | - | | - | |
Schlagleinsaat | 20 - 21 | | 8 | |
|