[ => Original lesen: 1865 Nr. 77 Seite 1] Zur Untersuchung und Aufhebung der aus dem Geburtsjahr 1844 in das Großherzogliche Militair zu stellenden Rekruten ist
Donnerstag, der 12. October d. J. et seq.
angesetzt und haben sich Sämmtliche militairpflichtige junge Leute an diesem Tage, Morgen 9 Uhr hier einzufinden und die ihnen zu behändigenden Gestellscheine unfehlbar wieder mitzubringen.
Schönberg, den 22. September 1865.
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. Seip.
- Neustrelitz, d. 2. October. Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin sind von ihrem Aufenthalt auf Schloß Rumpenheim in erwünschtem Wohlsein hier wieder eingetroffen. - Binnen Kurzem, nach der Rückkehr I. K. H. der Großherzogin=Mutter und dem Eintreffen I. H. der Herzogin von Cambridge und I. K. H. der Prinzessin Mary von Großbritannien, wird die Confirmation S. K. H. des Erbgroßherzogs stattfinden.
- Eine in Frankfurt erscheinende französische Zeitung Europe spricht zuversichtlich von der Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich. Die preußische Monarchie, sagt sie, hat mehr zu gewinnen als zu verlieren, wenn sie gütlich die deutschen linksrheinischen Lande abtritt und sich dafür in Deutschland entschädigen läßt. Die Sache läßt sich ausführen, ohne daß ein Schuß abgefeuert wird, nämlich durch eine geschickt geleitete Abstimmung. General v. Manteuffel will jeden Fußbreit deutscher Erde in Schleswig mit seinem Leibe decken; hoffentlich findet sich ein zweiter General, der dieses patriotische Geschäft am Rhein übernimmt!
- Den Minister Graf Belcredi nennt der Wiener Witz Mal=credit. Am wenigsten gefällt den Wienern der Mann, den er sich zur Linken im Ministerium gesetzt hat: Bernhard v. Meyer. Denn der war der Führer der Jesuiten in der Schweiz und der Anführer des Sonderbundkrieges und wurde später der Vater des Concordats und Bachs rechte Hand. Als Protocollführer etc. des Ministerrathes nimmt dieser Mann jetzt eine Stellung ein, wie sie seit Gentz Niemand bekleidet hat.
- Die Orleans haben im Exil ein Zweiglein getrieben, indem dem Grafen von Paris eine Tochter geboren wurde.
- In den Sternen steht geschrieben, das das ungewöhnlich trockene und heitere Wetter bis zum 20. October anhält. Die Herren Astronomen lesen dieses Datum wenigstens aus den Sternen heraus und prophezeien so.
- In Konstantinopel baut kein Türke gern ein steinernes Haus; denn er fürchtet die Erdbeben mehr als das Feuer. Nach dem letzten Brande aber, der 6000 hölzerne Häuser verzehrt hat, gab der Sultan Befehl, alle Neubauten aus Stein zu errichten. Auch ein Verbot hat er erlassen; Niemand soll fortan Haschich, Opium und Absinth genießen.
- Kissingen. Großes Aufsehen macht gegenwärtig die Auffindung einer neuen sehr reichhaltigen Eisenquelle durch den um das Wohl Kissingens so verdienten königl. Badeinspektor Dr. Pfriem, welche derselbe schon seit einigen Jahren während des niedrigsten Wasserstandes der Saale am rechten Ufer derselben beobachtet haben soll.
- Wasser und Luft sind theuere Dinge z. B. in den Bädern. Den 41,779 Kurgästen der österreichischen Bäder haben diese Dinge 8,355,000 fl. gekostet; dabei ist jeder Gast nur auf 200 Gulden veranschlagt.
- Die nachstehende Aussage eines 11 jährigen Knaben, August Benthien aus Dummersdorf, der zum Hüten des Viehes beim Krüger Michelsen in Selmsdorf im Dienst ist, drängt die Vermuthung auf, daß das schon seit Monaten wiederholt in Mecklenburg aufgetretene Raubthier, welches dort von verschiedenen Personen gesehen wurde, sich in unserm Fürstenthum entweder noch aufhält oder doch aufgehalten hat. Die Aussage des Knaben geht nämlich dahin:
Er habe am Sonntage, d. 1. d. M., Nachmittags, auf der Koppel des Krügers Michelsen, welche an den Rupensdorfer Zuschlag stoße, Kühe gehütet. Es sei etwa um 4 Uhr gewesen, als er auf der Grabenborte am Holze entlang gegangen, in einiger Entfernung am Grabenufer einen grauen Punkt, den er für einen Feldstein gehalten, bemerkt und mit einem Stein darnach geworfen habe. Zu seinem Schrecken habe sich aber in Folge des Steinwurfes ein Thier aufgerichtet. Er habe etwa 7-8 Schritte davon gestanden. Das Thier habe sich sofort gegen ihn gewandt und ihn, der weglaufen wollen, mit wenigen Sprüngen eingeholt. Glücklicher Weise habe er einen Knüppel bei sich gehabt und habe er, wie das Thier dicht hinter ihm gewesen, sich umgedreht und demselben einen Schlag mit dem Knüppel an den Kopf versetzt. Hierauf habe das Thier sich aufgerichtet und Miene gemacht, mit den Vorderbeinen nach seinem Kopf zu greifen; er habe indeß ihm einen zweiten Schlag versetzt und sei zurückgesprungen. Das Thier habe sich wiederholt aufgerichtet, so daß es auf den Hinterbeinen gestanden, und ihn zu umfangen gesucht; er habe ihm jedoch jedes Mal einen Schlag mit dem Knüppel gegeben und sei immer glücklich so ausgewichen, daß das Thier mit seinen Krallen ihn nicht gefaßt habe. Er habe demselben gewiß 10 Schläge mit dem Knüppel beigebracht. Zuletzt sei er ermattet umgefallen und habe hierauf das Thier sich nach dem Holze zurückbegeben.
Das Thier sei wie ein großer Hund, grau von Farbe gewesen, habe ein Katzengesicht mit langen Barthaaren gehabt. Die Brust und der Bauch wären weißlich gewesen. An den Füßen hätte das Thier fast fingerlange Krallen und im Maule halb so lange Zähne gehabt. Der Schwanz sei fast eine Elle
[ => Original lesen: 1865 Nr. 77 Seite 2]lang und, wie das Fell, kurz behaart gewesen. Ehe das Thier sich aufgerichtet, hätte es mit dem Schwanz wie eine Katze gewedelt. Im Gesichte hätten sich bräunliche Streifen befunden. Beim Weggange hätte das Thier sich langsam, schulend und schleichend entfernt. Er habe ein solches Thier vorher nie gesehen und glaube auch, daß es hier ganz unbekannt sei.
Ungefähr eine Stunde später habe er das Thier in einer Wiese, und zwar in Binsen liegen sehen. Er sei hinangegangen und habe ihm auf's Neue mit dem Knüppel einen Schlag versetzt, worauf es sich erhoben und langsam weggeschlichen sei.
- In der Finanzsektion des Wiener Gemeinderathes erregte dieser Tage die Vorlage einer Rechnung, der zufolge für die 800 städtischen Waisenkinder im vorigen Jahre an Papier, Federn etc. 19,000 fl. verbraucht wurden, eine etwas bittere Heiterkeit. Nach langer Debatte wurde beschlossen, den Gegenstand zur genauen Untersuchung an den Magistrat gelangen zu lassen
- Das junge portugiesische Königspaar will sich die Welt ansehen. Es tritt mit Zustimmung des Landtags eine 3monatliche Reise nach Frankreich , England, Belgien, Deutschland und Italien an.
- In der Gemeinde Thal im bayerischen Walde hat ein Bauernsohn seinen hochbetagten Vater ermordet aus - verruchtem Geize.
- Feuer zu viel, Wasser zu wenig, diese Klagen hört man allerwärts. Die Feuersbrünste mehren sich gewaltig und das Wasser fehlt an Vielen Orten sogar zum Trinken. Die Landleute harren sehnlich des Regens, um die Felder zu bestellen und damit die Saat auflaufe.
- Eine romantische und doch wahre Geschichte ist in einem belgischen Dorfe an der französischen Grenze vorgekommen. Ein seit mehreren Jahren verwittweter reicher Bauer nämlich wurde eines Tages, nachdem er Abends zuvor stark angetrunken gewesen, anscheinend im Bette todt gefunden. Nur der Arzt konnte an diesen Tod nicht glauben. Zwei Tage brachte er bei der angeblichen Leiche zu, alle Wiederbelebungsversuche wurden angewandt - umsonst! Kein Lebenszeichen gab sich kund, man mußte zur Beerdigung schreiten. Das ganze Dorf hatte zur Beerdigung sich eingefunden, denn alle nahmen herzlichen Antheil an dem Schmerz der Waisen. Namentlich die Verzweiflung der 18jährigen stummen Tochter rührte alle Herzen. Die Ceremonie ging ihren Gang, allein in dem Augenblick, als die Leiche eingesenkt werden sollte, ertönte ein seltsames Geräusch. Man lauscht - es kommt aus dem Sarge. Die erschreckten Landleute beginnen zu fliehen. Nur der Arzt begreift, um was es sich handelt, er wirft den Deckel ab, und der Todtgeglaubte lebt. Bei diesem Anblick geräth die Tochter in eine solche Bewegung, daß sie die seit 11 Jahren in Folge einer Gemüthsbewegung verlorene Sprache wiederfindet, in die Worte "Mein Vater" ausbricht und ohnmächtig niedersinkt. Augenblicklich befinden Vater und Kind sich wohl.
-Ein Dienstmädchen in Prag, das vor etwa einem Jahre beim Fensterreinigen aus dem dritten Stock eines Gasthauses auf die Straße herabstürzte, ist dieser Tage in einen Ziehbrunnen gefallen. Auch diesmal hatte sie wieder großes Glück beim Sturze. Der Brunnen war nur eine Elle hoch mit Wasser gefüllt, und zwei Zimmergesellen zogen die Gefallene sofort heraus. Das Mädchen hatte nur einige leichte Verletzungen.
- In Baden ist die Weinlese an den meisten Orten vorüber; der Rothwein ist vielfach so hochgrädig, daß er sich nicht mehr wägen läßt. Weißwein zeigte in der Nähe von Freiburg 90 bis 96 Grad. Im Verkaufe ist noch wenig Leben wegen des fühlbaren Geldmangels.
- Der Bergriese Montblanc ist in diesem Jahre 31mal erstiegen worden, das letztemal von einer Pariserin.
- In Altenburg hat sich die Cholera gezeigt. - Vor den Schranken des Zuchtpolizeigerichts in Paris stand der 24jährige Sohn eines Bankiers aus dem Großherzogthum Hessen, seit 4 Jahren zu seinem Vergnügen und zur Erlernung der Sprache in Paris lebend und wie er selbst sagt, von seinem Vater jederzeit mit so viel Geld versehen, wie er immer will. Derselbe pflegte in einem Laden des Palais Royal täglich eine einzelne Cigarre zu 25 Centimes zu kaufen, die er gleich anzündete und fort ging. Doch fiel sein Benehmen dem Kaufmann auf; er glaubte einmal eine schnelle Bewegung bemerkt zu haben und verabredete mit seiner Frau, sie solle ihn das nächste Mal gerade in dem Moment abrufen, wo der elegante Jüngling die Cigarre anzünde. Es geschah; der Kaufmann beobachtet aber seinen Kunden ungesehen und bemerkte richtig, daß er mit blitzschneller Handbewegung eine Hand von Cigarren in seine Rockstasche prakticirte. Auf der That ertappt, gestand er in großer Verwirrung alles zu, erbot sich, die Cigarren sämmtlich zu 25 Centimes das Stück zu bezahlen, wurde jedoch arretirt. Bei Nachsuchung in seinem Logis fanden sich in den verschiedensten Verstecken, in den Kleidern, Schränken, Schubladen, Koffern, insgesammt 1215 Stück, sämmtlich zu 25 Centimes. Vor Gericht konnte der junge Mann nichts vorbringen, als er habe es zwar, Gott sei Dank, nicht nöthig, allein es sei bei ihm eine Leidenschaft, welcher er nicht widerstehen könne. Man erkannte auf 1 Jahr Gefängniß.
- Wie riesenhaft der Wasserdruck ist, gegen den das atlantische Kabel zu kämpfen hat, zeigt eine Thatsache, die nicht überall bekannt sein dürfte. Wenn ein Schiff auf der Fahrt nach Amerika die Region der großen Tiefen erreicht hat, wird den Reisenden gewöhnlich folgende interessanter Versuch gezeigt: Eine gefüllte Weinflasche, z. B. eine Bouteille Champagner, höchst sorgfältig verschlossen, wird mit dem Senkblei in eine große Tiefe hinabgelassen und nach einiger Zeit wieder heraufgezogen. Statt Wein findet man Meerwasser in der Flasche, trotzdem der Flaschenverschluß ganz unversehrt ist. Der starke Druck der über der Flasche ruhenden Wasserfäule hat nämlich das dichtere Meerwasser durch die Poren des Glases und Flaschenverschlusses hinein und den leichteren Wein herausgepreßt.
- Der Rehnaer Turnverein hat seine Monats=Beiträge der einzelnen Turner von 8 auf 4 ßl. und das Eintrittsgeld von 24 auf 16 ßl. herabgesetzt, da derselbe nicht allein seine nicht unbedeutenden Schulden für Anschaffung der Geräthe abgetragen, sondern in der letzten Jahresrechnung noch einen Ueberschuß von 12 Thlr. 32 ßl. erzielt hat.
- Bald wird man Berge versetzen, wie jetzt Häuser. In Muri (Schweiz) wurde ein 2stöckiges Haus 150 Fuß weit auf einen Platz getragen, woselbst Grund und Keller fertig waren. Das Haus bestand die Reise sehr glücklich.
- Das Gliederreißen erstickt man in seinem Keime dadurch, daß man sich jeden Abend vor Schlafengehen die Fußsohlen wäscht und zwar mit abgestandenem reinen Wasser, das man in der hohlen Hand zum Fuß bringt und diesen reibt. Ist dies geschehen, so frottirt man den Fuß, setzt ihn in warme Schuhe und eilt in's Bett. Vor jeder Erkältung muß man sich sorgfältig hüten. Schreiber dieses wendet dieses Mittel seit Jahr und Tag mit bestem Erfolge an.
Decretum praeclusivum.
Wider alle Diejenigen, welche sich mit ihren Forderungen an den Buchbinder Bernitt und an das von ihm verkaufte in der Domstraße sub No. 136 Littr. A belegene Wohnhaus, im Professions=Termine am 29. d. M. nicht gemeldet haben, ist unterm heutigen Tage die Präclusion erkannt.
Ratzeburg, den 30. September 1865.
Stadtcommissarius Bürgermeister und Rath.
in fidem
(L. S.) Richter, Stadtsecretair.
Am 2. Markttage, Morgens 1/2 10 Uhr, sollen im Hause des Ackerbürger Boye öffentlich gegen meist baare Zahlung verkauft werden:
Betten, Bettstellen, mehrere Laden, Tische und Stühle und was sich sonst noch vorfindet.
Schönberg, den 5. Oktober 1865.
Seegert, Landreiter.
[ => Original lesen: 1865 Nr. 77 Seite 3]Vermischte Anzeigen.
Daß Mittwoch, den 4. October meine Frau Bertha, geb. Kindler, von einem Sohne entbunden ist, bringe ich hiermit, statt durch besondere Meldung, Theilnehmenden zur Anzeige.
Schönberg, den 5. October 1865.
G. Fischer.
Am Montag, den 16. October soll das Quartal der Zimmerleute abgehalten werden, welches hierdurch den Zimmergesellen kund gethan wird durchdie Aelterleute der Zunft.
Schönberg, den 2. October 1865.
Mein Uhrenlager
durch neue Zusendungen vollständig completirt, bringe ich dem geehrten Publicum gütigst in Erinnerung, und empfehle namentlich eine bedeutende Auswahl aller möglichen Taschenuhren zu den billigsten Preisen, ferner Uhrketten in allen Sorten, worunter die so beliebten goldähnlichen Talmiketten in den neuesten Facons.
H. Meyer, Uhrmacher.
Der von mir verlooste Sattel fiel auf Nr. 85.
Aug. Bär jun., Sattlermeister.
Schönberg, den 5. Oktober 1865.
Gesangbücher zu verschiedenen Preisen sind stets vorräthig bei C. Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.
Karl Kindt aus Rehna empfiehlt sich zum diesjährigen Schönberger Herbst=Markt mit einer großen Auswahl Schuhzeug für Damen,
darunter namentlich Zeug= und Leder=Kamaschenstiefel in allen Größen, hohe Schnürstiefel, Morgenschuhe und lackirte Schuhe, und Kinder=Arbeit in verschiedenen Sorten; alles in geschmackvollster Facon.
Sein Stand ist wie gewöhnlich vor dem Hause des Hrn. Kaufmann Boye; die Bude ist mit seiner Firma versehen.
G. A. Levinssohn (Marcus Nachf.) aus Rehna
besucht das bevorstehende Schönberger Herbstmarkt wiederum mit einem großen
Tuch= und Manufactur=Waarenlager.
Persönliche Einkäufe in Hamburg, Berlin und Leipzig haben dasselbe so vollständig sortirt, daß jeder Artikel in großer Auswahl und namentlich darunter fertige Herren=Joppen und Jacquets, sowie fertige Mäntel, Jacken und Kragen für Damen, auch fertige Kornsäcke, sowie die neuesten blanken, bunten und schwarzen Bänder für Landleute zu sehr billigen Preisen vorräthig. Mit der Zusicherung der besten und reellsten Bedienung bittet er die geehrten Bewohner Schönbergs und der Umgegend ergebenst um zahlreichen Zuspruch.
Die Bude befindet sich wie früher vor dem Hause des Gastwirth Herrn Fick.
Alle, welche von der im vorigen Winter in Umlauf gesetzten Zeitschrift:
"Der Hausschatz"
die weitern Hefte und die Prämien zu haben wünschen, wollen sich binnen 4 Wochen bei mir melden.
J. P. Bade, Buchbinder.
U. Beermann & Co.
Lübeck, Klingberg 927.
empfehlen, außer ihrem reich assortirten Lager von Kleiderstoffen und Shawls, eine sehr bedeutende Auswahl der modernsten anschließenden u. weiten Paletots, Rand=, Pellerinen= und Aermel=Mäntel, wie auch kurze Paletots (Jacquettes) für die Herbst=Saison, aus hellen und dunkeln Stoffen.
Ferner: Ein eben so großes Sortiment Damen und Kinder=Jacken, von den billigsten bis zu den feinsten hinauf, zu sehr billigen und festen Preisen.
Mein Lager von Petroleum=Lampen in allen Sorten halte ich dem geehrten Publikum bestens empfohlen.
Auch werde ich den bevorstehenden Jahrmarkt mit allen sonstigen Klempnerwaaren vor dem Hause des Ackerbürger Spehr ausstehen.
Klempner Lenschow.
Hiedurch beehre ich mich, meinen geehrten Kunden Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige zu machen, daß ich zum bevorstehenden Jahrmarkte wieder mit meinem Tuch- & Manufactur-Waaren-Lager, welches durch zuletzt in Berlin und Leipzig gemachte Einkäufe auf's reichste durch Neuheiten completirt ist, dort eintreffe.
Auch bringe ich eine große Auswahl neuester Winter=Mäntel u. Beduinen, sowie Wiener u. französische, gewirkte long=Shwals mit.
Mein Lager befindet sich, wie früher, vor dem Hause des Gastwirth Herrn Fick.
Rehna.
Hochachtungsvoll H. Rohde.
Zum bevorstehenden Markt empfiehlt sich mit selbst verfertigten wollenen= und halbwollenen Waaren:
als Düffel, u. Buckskin, Flanell u. blaumelirt Wollenzeug und Bettzeug etc.
Schönberg.
J. J. Schäper.
Meine Stickerei= und Galanterie=Handlung durch neue Einkäufe completirt und erweitert, sowie feinere Strickwollen empfehle zu billigen Preisen.
Carl Bade.
Zum bevorstehenden Jahrmarkte empfehle ich dem geehrten Publicum mein durch neue Zusendungen completirtes und erweitertes Manufactur=Waaren=Lager, wie alle Sorten Tuche, Düffels, Kleiderstoffe, Bänder u. s. w.
Ferner eine große Auswahl Wintermäntel, Jacken und Umschlagtücher zu den billigsten aber festen Preisen.
A. Groth.
[ => Original lesen: 1865 Nr. 77 Seite 4]Winterstoffe, Buckskins u. Düffel in größter Auswahl, erstaunlich billig bei Gebrüder Schweigmann.
J. Burchard aus Rehna
empfiehlt sich dem geehrten Publikum zum bevorstehenden Schönberger Markte mit seinem neu sortirten Manufactur=Waaren=Lager ergebenst.
Eine schöne Auswahl Kleiderstoffe, worunter Camelotts zu 5 und 6 die Elle.
Mantillen in Tuch und Seide, Sonnenschirme und En-tous-cas.
Sehr preiswürdige Tuche und Buckskins. Drei ganz neue Muster von blanken und bunten Bändern, Atlas= und Tafft=Schürzen u. s. w.
Alle Baumwollen=Waaren zu fast alten billigen Preisen.
Um zahlreichen Besuch bittet ergebenst J. Burchard.
Wie immer, im Hause des Herrn Goldschmied Fischer am Markt.
Rettung in höchster Lebensgefahr!
Seit längerer Zeit hatte ich ein unerträgliches Kitzeln im Halse, welches fortwährend zunahm, so daß ich nicht im Stande war, noch irgend etwas zu essen. Der Hals war fast gänzlich zugeschwollen, so daß, da auch herbeigeholte ärztliche Hülfe nichts nützte, meine Verwandten mich schon dem Tode nahe glaubten. Da wurde mir in der letzen Stunde von einem Freunde der L. W. Egers'sche Fenchel=Honig=Extract empfohlen und nachdem mir hiervon in einer Stunde mehrere Löffel voll gereicht waren, merkte ich schon bedeutende Linderung, so daß nach dem Verbrauch einer Flasche in etwa 12 Stunden ich lebhafte Hoffnung zu meiner Genesung hegte. Ich setzte den Gebrauch dieses mich vom Tode rettenden Mittels fort und nach Verlauf von 8 Tagen war ich völlig gesund. In meinem Dorfe, sowie in der ganzen Umgegend, erregte dieses Beispiel allgemeines Aufsehen, so daß dieser Fenchel=Honig=Extract von vielen Leuten gegen allerlei Hals= und Brust=Krankheiten, namentlich auch gegen Husten und Heiserkeit angewandt wird und sich des besten Erfolges erfreut. Ich kann deshalb nicht unterlassen, meine leidende Mitmenschen auf dieses herrliche Mittel aufmerksam zu machen und sage namentlich noch meinem Retter, den Herrn L. W. Egers in Breslau meinen tiefgefühltesten Dank.
Prettmin bei Colberg, 21. Juli 1865.
Lange, Bauerhofsbesitzer.
Allein=Verkauf bei C. Sievers in Schönberg.
Die neuesten Double=Shawls u. Doppel=Tücher, ferner echte gewirkte Wiener=Shawls von 16 bis 40 Thlr. empfehlen Gebrüder Schweigmann.
Zum bevorstehenden Jahrmarkte halte ich mein wohlassortirtes
Tuch-, Manufactur- und Modewaaren-Geschäft unter reellster und billigster Bedienung bestens empfohlen.
Ergebenst Heinrich Creutzfeldt.
Schönberg, im October 1865.
Zum bevorstehenden Schönberger Markte empfehle ich mein reichhaltiges Schuh=Waaren=Lager.
Es enthält allerlei Sorten Kamaschenstiefeln, von braunem, und schwarzen Leder, so wie alle Arten von hohen und niedrigen Schuhen, Kinderstiefeln, Pantoffeln und eine Parthie beste Patent Gummischuhe. Da ich mit allen in dieses Fach einschlagenden Artikeln wohl versehen bin und alle Arbeiten dauerhaft und geschmackvoll sind, so hoffe ich um so mehr auf zahlreichen Zuspruch. Mein Stand ist wie früher vor der Apotheke und ist die Bude mit meiner Firma versehen.
J. Schleuß.
Schuhmacher aus Rehna.
Ich wohne jetzt beim Maurermeister Herrn Burmeister.
Schönberg, den 3. October 1865.
R. Rackow, Advokat.
Wohnungs=Veränderung.
Meine Wohnung und Klempner=Geschäft ist von jetzt an im Hause des Schlossermeisters J. Hagen. Zugleich empfehle ich mich zu allen in mein Fach einschlagenden Arbeiten, insbesondere Bauarbeiten, als Dachrinnen und Rohre von Zink.
F. Hülsemann jun., Klempner.
Wohnungs=Veränderung.
Vom heutigen Dato an wohne ich an der Ecke der Demolirung.
Ratzeburg, den 4. October 1865.
Chr. Offer, Zahn=Operateur u. dgl. m.
Seit Michaelis wohne ich beim Mützenmacher Schäding in der Marienstraße.
Hebamme Söhlbrandt, verw. Clasen.
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1865 Nr. 77 Seite 5]Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 6. October 1865.
Nouveautés de Confections zu erstaunlich billigen Preisen bei Gebrüder Schweigmann.
Die heftigsten Zahnschmerzen
beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten
Tooth-Ache Drops.
Verkauf in Originalgläsern à 12 od. 7 1/2 Sgr. in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.
Durch persönliche Einkäufe in Leipzig und Hamburg empfehle ich mein bekanntes Waaren=Lager, worunter moderne Damenmäntel u. Jacken, Kleiderstoffe in großer Auswahl, die neuesten Brocatbänder u. s. w. alles zu billigen Preisen.
Schönberg.
Ludwig Creutzfeldt.
Mit einfachen und doppelten Bruchbändern, Suspensorien, Fontanellbinden, Wundspritzen zu jedem Gebrauch, Mutterkränzen in verschiedener Form, Klystirspritzen, sehr zweckmäßig zum selbst klystiren, Milchpumpen, Warzendeckeln, sowie echten giftfreien Milchsaugern empfiehlt sich bestens zur geneigten Abnahme
Emil Jannicke, Bandagist und Handschuhmacher.
Schönberg.
N.B. Auch werden auf Verlangen Englische und Französische einfache und doppelte Bruchbänder sowie verschiedene Bandagen=Arbeiten angefertigt.
Feine schwarze Tuche, 9/4 u. 10/4 breit, zu 1 bis 2 pr. Elle, Sowie neueste Muster von schwarzem und blankem Band empfiehlt
H. Rohde aus Rehna.
Mein Omnibus fährt des Jahrmarktes wegen nicht am Dienstag, sondern am Montag, den 9. Octbr.
F. Fick.
Brönner's Fleckenwasser
namentlich zum Waschen der Glacé=Handschuhe, in Gläsern à 10 und 4 und in Weinflaschen à . - ächt bei C. Sievers im Sattler Bohnhoff'schen Hause.
Am 15. d. M. hat sich ein grauer, ziemlich langhaariger Affen=Pinscher mit gestutzten Ohren und Schwanz, auf den Namen "Max" hörend, verlaufen. Wer denselben zurückbringt erhält 1 Thlr. Belohnung bei Bockwoldt, Sattler.
Zinszahlung für freiwillige Anleihen in Lübeck an der Kriegsstube:
Dienstag d. 3. Octbr.,
Freitag d. 6. Octbr.,
Dienstag d. 10. Octbr.
Backtafel für die Stadt Schönberg
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 5. October 1865.
Bürgermeister und Rath.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Geboren: D. 26. Septbr. Dem Arbm. Lentz zu Sabow ein Sohn. - D. 29. Dem Schustermeister Georg Eckmann hieselbst eine Tochter. - D. 1. Octbr. Dem Hausw. Jochen Lenschow zu Sabow ein Sohn. - D. 4. Dem Pastor Fischer hieselbst ein Sohn.
Gestorben: D. 24. Septbr. Cathar. Elisab. Hundt, geb. Böttcher, Arbm.frau in Petersberg, 38 J. a. - D. 26. Cathar. Luise Maria Freitag aus Demern auf dem hies. Bauhofe, 1 J. 11 M. a. - D. 28. Anna Elisab. Maria Arndt, Arhm.tochter vor Schönberg, 10 M. a. - D. 1. Octbr. Magd. Elis. Anna Maria Maaß zu Olndorf, 1 J. 4 M. a. - D. 2. Wilh. Theod. Johannes Creutzfeldt, Krämerssohn hieselbst, 7 M. a. - D. 3. Anna Cathar. Drevs, geb. Heibey, Maurergesellenfrau zu Lockwisch, 25 1/2 J. a.
Copulirt: D. 26. Septbr. Friedrich Hülsemann, hies. Bürger u. Klempnermeister, und Cath. Elis. Marg. Wienk hies.
Proclamirt: Jochen Hinrich Timmermann, Arbm. zu Barnekow, und Mar. Soph. Doroth. Schulz zu Malzow. - Hans Heinrich Brüggemann, Wittwer, Hoftagelöhner zu Stove, und Anna Elisab. Wienk zu Kl. Siemz.
Sonntag, den 8. Oktober.
Frühkirche: Pastor Fischer.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.
Meteorologische Beobachtungen. |
1865 Octbr |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
3. 4. 5. |
42.38 42.96 40.47 |
6.6 2.5 0.3 |
12.1 12.7 12.5 |
ONO O SSO |
1 1 0 |
heiter. völl. heit. - - |
Markt=Preise in Lübeck. (Nach Angabe des Marktvogtes.) |
Butter, Meckl. d. Pf. | 16 1/2 - 17 , |
Eier 7 St. für | 4 , |
Hasen, d. St. | 32 - 36 , |
Enten, d. St. | 12 - 20 , |
Hühner, d. St. | 12 - 18 , |
Küken, d. St. | 6 - 8 , |
Tauben, d. St. | 3 - 4 , |
Kartoffeln, d. Faß. | 4 - 5 . |
Getreide=Preise in Lübeck |
Weitzen | - |  | 64 - 74 |  |
Roggen | - |  | 50 - 54 |  |
Gerste | - |  | 42 - 44 |  |
Hafer | |  | 34 - 36 |  |
Erbsen | |  | 50 - 58 |  |
Wicken | |  | - - |  |
Buchweizen | |  | 40 - 44 |  |
Winter=Rapsaat | |  | 29 - 30 |  |
Rübsen | |  | 28 - 29 |  |
Schlagleinsaat | |  | 19 - 20 |  |
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
|