No. 24
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. April
1865
fünfunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1865 Nr. 24 Seite 1]

- Schon am vorigen Montag haben Bayern, Sachsen und Hessen=Darmstadt in der Bundestagssitzung ebenso bescheiden als vertrauensvoll den Antrag gestellt und die Erwartung ausgesprochen, daß Preußen und Oesterreich sich dazu verstehen möchten, dem Erbprinzen von Augustenburg das Herzogtum Holstein in eigene Verwaltung zu übergeben und bezüglich der Vereinbarung über Lauenburg der Bundesversammlung Eröffnung zugehen zu lassen. Die Abstimmung über diesen Antrag wurde, da Preußen die Sache an einen Ausschuß verwiesen haben wollte, mit 9 gegen 6 Stimmen auf den 6. April anberaumt. Preußen hob in entschiedener Gegenerklärung hervor, daß seine und des Großherzogs von Oldenburg Erbansprüche jedenfalls ein Recht auf gleiche Behandlung mit denen des Erbprinzen von Augustenburg hätten, auch könne es nicht zugeben, daß die Erbfolgefrage durch einen Majoritätsbeschluß erledigt werde.
- Auf Wunsch der lauenburgischen Regierung hat das preußische Kriegsministerium gestattet, daß die aus dem dänischen Kriegsdienst entlassenen lauenburgischen Unteroffiziere und Musiker in das preußische Kriegsheer eingereiht werden dürfen. Ebenso ist den preußischen Truppen gestattet, Freiwillige aus Schleswig=Holstein anzunehmen.
- Die Nachrichten aus Amerika deuten immer mehr auf ein bevorstehendes Unterliegen der Südstaaten hin. In einer Botschaft an den südstaatlichen Congreß sagt Jefferson Davis, der Präsident der Südstaaten, die Hauptstadt Richmond befinde sich in größerer Gefahr denn je. Er gibt aber dennoch die Hoffnung nicht auf, sondern erklärt, der Krieg müsse bis zur letzten Kraft fortgeführt werden. - In Pennsylvanien haben große Ueberschwemmungen stattgefunden.
- In Constantinopel hat der Frühling seinen Einzug gehalten. Die Mandel=, Aprikosen= und Pflaumenbäume stehen in voller Blüthe, Primeln, Hyacinthen und Tulpen, die Lieblingsblumen der Türken, blühen. Der Olymp und seine Vorberge sind aber noch immer mit Schnee bedeckt.
- Das Schönste, was jetzt in Berlin unter den Schneestürmen zu sehen ist, ist eine Blumenausstellung, welche die Gesellschaft der Gartenfreude dort veranstaltet hat. Der Hyacinthenflor soll prachtvoll sein, aber doch durch die Blumen aus den Tropenländern weit übertroffen werden. Java, Neugranada und die beiden Indien sind mit Blumen vertreten. Die Blumen sind aber auch theuer, eine Vanda kostet 600 Thlr.
- In Krain ist nun wirklich eine Hungersnoth unter den dortigen Bewohnern ausgebrochen. Es ist weit und breit im Lande kein Körnchen Getraide und keine Kartoffel zu finden. Die österreichische Regierung hat bis jetzt der Noth nicht Herr werden können. Der Statthalter hat auf's Neue die Barmherzigkeit guter Menschen angerufen.
Am vorigen Dienstag ging ein Extrazug mit 200 Mastochsen von Berlin nach Hamburg ab, um von da nach London verschifft zu werden.
- Die Pocken=Epidemie hat in Berlin wieder plötzlich so überhand genommen, daß in den städtischen Pockenlazarethen augenblicklich über 100 Pockenkranke liegen.
- Berlin zählt gegenwärtig 14000 Wohnhäuser.
- In der Normandie vergiftete ein Arzt seine Frau, sowie den Mann einer jungen Frau, in die er verliebt war und um sie heirathen zu können. Vorher ließ er sich von seiner Frau zum Erben einsetzen, sich so ihr Vermögen zu sichern. Das Dienstmädchen, das zufällig von dem für ihren Herrn bestimmten Getränken gekostet hatte, ist das dritte Opfer. Die Sache kam dadurch heraus, daß der Arzt sofort nach dem Begräbniß der drei Opfer seine Heirath mit der Wittwe verkündigen ließ.
- In Stade (Hannover) ist ein Schlächter Namens Möller, der geständigermaßen seine beiden Ehefrauen durch allmählige Arsenikvergiftung getödtet hat, zum Tode verurtheilt worden.
- Bayern hat im verflossenen Jahr 230,000 Centner Hopfen gebaut, obgleich die Ernte keine besonders ergiebige war. Rechnet man im Durchschnitt den Centner nur zu 80 Gulden, so ergiebt das einen Ertrag von 18,400,000 Gulden. Seit dem Jahre 1858 hat sich der Ertrag der Hopfenernte verdoppelt.
- Aus Marseille wird ein schrecklicher Unfall gemeldet. Drei junge Damen fuhren nach dem Theater, die Pferde wurden scheu und stürzten sich mit dem Wagen in's Meer. Trotz aller Hülfe, die augenblicklich zur Stelle war, konnten nur die Leichen der drei Damen und ihres Kutschers mit großer Mühe herausgezogen werden.
- Aus Mexico erwartet man 3 schwere Geschütze in Paris, welche die Wappen Carls III. und Philipp V. von Spanien tragen; dieselben sind aus einem Metall gegossen, welches sehr stark mit Gold und Silber vermischt ist. Die Franzosen fanden diese Beute zu Costa=Chica vergraben.
- Vetter Fritz sagte, bei ihm müsse es rückwärts gehen, denn er sei ein Seiler. Das wird mit der Zeit alle Seiler treffen, die nur Handarbeit liefern. Der Handarbeit ist es nicht möglich, mit den englischen und französischen Seilmaschinen zu wetteifern, welche Bindfaden, Schnüre und Stricke aller Art anfertigen. Nur Oesterreich vermag noch gleichen Schritt zu halten, da dort das Material billig ist. Die Bedürfnisse für die englische und französische Flotte werden alle auf Seilmaschinen angefertigt.
- Ein dänischer Kriegsgefangener, der in

[ => Original lesen: 1865 Nr. 24 Seite 2]

Jütland eine Bauerstelle besitzt, kehrte wegen Irrsinns erst vor einigen Wochen aus Oesterreich zurück. In dem Heimathsdorfe angelangt, traf er seine zurückgelassene Frau als die Gattin eines Andern. Das Kriegsministerium hatte den Gefangnen in der Todtenliste aufgeführt.


Ein Medaillon.
[Erzählung]
Viertes Capitel.
Eine Sünderin.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1865 Nr. 24 Seite 3]

Ein Medaillon.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig sollen über nachbenannte Grundstücke, als

1. die der Ehefrau des Zimmergesellen Bollow zum Heiligenlande, Marie geb. Büsing, gehörende Büdnerstelle c. pert.
2. die dem Hauswirth Faasch zu Kuhlrade gehörende Vollstelle c. pert. und
3. das im Rübenkamp vor dem Siemzer Thor an der Ratzeburger Chaussee sub No. 128 a. belegene, dem Handlungsdiener Schrep in Schönberg gehörende Wohnhaus c. pert., wozu an Pertinenzien gehören:
a) das im Stadtmoor belegene Ackerstück von circa 4 Schffl. Aussaat,
b) die im Galgenmoor belegene Wiese von circa 3 Schffl. Aussaat, und
c) die Wiese von circa 6 Schffl. Aussaat, "s. g. Pöhls'sches Moor"
Hypothekenbücher niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in die anzulegenden Hypothekenbücher verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag, den 19. May d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 21. Februar 1865.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) O. Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Sonnabend, den 8. April, Morgens von 10 Uhr an, sollen im Hause des Hauswirthes Oldenburg in Rieps nachbenannte Gegenstände in öffentlicher Auction gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:

1 vollständiges Bett, etwas Mobiliar, flächsen= und heeden Leinewand, Manneskleidungsstücke, 1 silberne Taschenuhr, Haus= und Küchengeräthe, 1 Rest Flachs, 1 Rest Nutz= u. Brennholz, 4 1/2 Scheffel Kartoffeln, - 2 Schaafe und 1 Lamm.
Schlagsdorf, den 2. April 1865.
Krüger.


Auktion in Lübeck

Am Mittwoch, den 5. April 1865, Vormittags präcise 10 1/2 Uhr sollen durch unterzeichneten beeidigten Makler beim Dampfschiffhafen außerhalb der Pallisadenpforte verkauft werden:

813 Zwölfter 9 St. diverse ebenkantige Bretter
14. 13. 12 etc. Fuß 1 3/8 à1 1/2" 10. 9. 8. 7".
44 Zwölfter Grän Planken
14 Fuß 3" 9"

welche mit dem Schiffe Seura Capt. Häggström von Björneborg hier angekommen sind.
Joh. N. Stolterfoht, Gottl. Sohn.


Diejenigen, welche die Armensteuer bisher noch nicht bezahle haben, werden hiemit verwarnt, solche binnen 8 Tagen an die resp. Armenvorsteher zu berichtigen, da nach Ablauf dieser Frist die Listen

[ => Original lesen: 1865 Nr. 24 Seite 4]

zur executiven Einforderung der Rückstände abgegeben werden müssen.
Schönberg den 27. März 1865.
Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Am Donnerstag, den 6ten April, beginnt die öffentliche Prüfung unserer Schüler.

Donnerstag. Vorm. 8 Uhr: Choral; Realkl. III. Religion; Realkl. I. Mathematik. - 10 Uhr: Realkl. II. Französisch; Knabkl. I. Religion. - Entlassung; Choral. - Nachm. 2 Uhr: Elementkl. Lesen u. bibl. Geschichte; Knabkl. II. Geographie; Knabkl. III. bibl. Gesch. u. Lesen.
Freitag. Nachm. 2 Uhr: Mädchkl. III. Lesen u. bibl. Geschichte; Mädchkl. I. u. II. Religion - Entlassung.
Zu gefälliger Theilnahme an diesen Schulfeierlichkeiten werden die hochgeehrten Mitglieder des Scholarchats, sowie alle Gönner und Freunde unserer Schulanstalten, insbesondere die Eltern und Angehörigen unserer Zöglinge hierdurch ehrerbietigst und höflichst eingeladen.
Schönberg, den 29sten März 1865.
Dr. Wittmütz, Director.


Einladung.
Am Freitag, den 7. April, Nachmittags 2 Uhr beginnt die öffentliche Prüfung der beiden Klassen der Domschule, wozu die Eltern und Angehörigen unserer Schüler hierdurch hochachtungsvoll und ergebenst eingeladen werden.
Domhof, den 4. April 1865.
J. G. Willers.


Zu Ostern und Johanny d. J. suche ich noch einige Geldpöste von 500 Taler (Mecklenburg), 300 Taler (Mecklenburg) und 600 Taler (Mecklenburg) gegen hypothekarische Sicherheit und 3 1/2 % Zinsen.
J. P. Bade.


Lager von billigen Tapeten von 4 Schilling (Mecklenburg) an per Stück, auch Borden u. Fenster=Rouleaux, bei C. Schwedt.


Gesucht zu Ostern ein mit guten Zeugnissen versehener Knecht gegen hohen Lohn bei Förster Möhring zu Schattin.


Dem geehrten Publicum bringe ich mein durch neue Zusendungen completirtes Lager aller möglichen Uhren in Erinnerung, indem ich für jede Uhr Garantie leiste und die Preise so billig wie möglich gestellt habe.
Zugleich empfehle ich eine gute Auswahl sehr geschmackvoller Talmiketten, deren Goldglanz sich nicht durch längeres Tragen verliert.
H. Meyer, Uhrmacher.


Ich bitte Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche, Leinen bei mir bleichen lassen wollen, dasselbe bis zum 20. April d. J. beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, an welchem Tage ich dasselbe dort persönlich abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg, den 20. März 1865.
J. C. Wihe, Bleicher.


Mit einer Auswahl der gediegensten Confirmations= und Andachtsbücher in eleganten Einbänden empfiehlt sich Bade, Buchbinder.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


So eben erschien im Verlage der Unterzeichneten:
B. Schlotterbeck's
Neues mecklenburgisches Rechenbuch.
Heft
1. Rechnen im Zahlraum von 1 bis 10. Preis 2 ßl. (1 1/2 sgr.)
2. Rechnen im Zahlraum von 1 bis 100. Preis 3 ßl. (2 sgr.)
3. Rechnen im Zahlraum von 1 bis 1000 und darüber. Preis 3 ßl. (2 sgr.)
4. Gemeine Brüche. Preis 3 ßl. (2 sgr.)
5. Erweiterungen (Regeldetri, Decimalbrüche etc.) Preis 4 ßl. (2 1/2 sgr.)
Antworten zu Heft 2 und 3 zusammen 4 ßl. (2 1/2 sgr.)
Antworten zu Heft 4 und 5 zusammen 4 ßl. (2 1/2 sgr.)
Inhalt der weiteren, demnächst erscheinenden Hefte:
6. Geldwesen. 7. Geometrisches Rechnen. 8a. Kaufmännisches Rechnen. 8b. Gewerbliches Rechnen. 8c. Landwirthschaftliche Aufgaben. 8d. Hauswirthschaftliches Rechnen (für Mädchen). 9. Geographische und physikalische Aufgaben. 10. Algebraische Aufgaben.
Schwerin.
A. Hildebrand's Buch= und Musikalienhandlung.


Gesucht wird sogleich oder zu Ostern ein Schäferknecht.
Die Dorfschaft Bardowick.


Auf dem Pfarrgehöfte zu Lübsee sind einige hundert Scheffel Propsteier Saathafer wie auch ca. 50 Scheffel Sommerweizen zur Saat zu verkaufen.


Meteorologische Beobachtungen in Schönberg.

Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
31. Mz.
1.April
2.
3.
39.37
38.64
37.26
37.68
0.0
0.9
1.0
0.3
2.8
3.2
4.3
5.0
NO
S
SW
N
0
0
1
0
bedeckt.
-
-
-


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck
Weitzen-Taler (Mecklenburg)40 - 54Schilling (Mecklenburg)
Roggen-Taler (Mecklenburg)34 - 40Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)30 - 34Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)24 - 29Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)40 - 48Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)44 - 70Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapsaatTaler (Mecklenburg)19 20Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)19 20Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)17 - 19Mark (Lübeck)
Butter13Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß6Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 24 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 4. April 1865


Aus dem Königl. Invalidenhause zu Stolp

liegt uns ein vom 13. März c. datirter Bericht des Köngl. Oberarztes Herrn Dr. Weinschenk vor, welcher in Uebereinstimmung mit den ihm vorangegangenen, sowohl amtlichen als privaten Berichten aus den Militair=Lazarethen, Hospitälern und Kranken=Heilanstalten Deutschlands, Frankreichs, Belgiens u. s. w. abermals die heilsame Wirkung des Hoff'schen Malzextract=Gesundheitsbiers auf den menschlichen Organismus entschieden constatirt.
Da das betreffende, an den Brauereibesitzer und Hoflieferanten Herrn Johann Hoff, Neue Wilhelmsstraße 1 in Berlin, Filiale: Hamburg, gerichtete Schreiben von allgemeinen Interesse ist, so geben wir, von dem Herrn Verfasser hierzu autorisirt, dasselbe hier wörtlich wieder:

"E. W. hochherzige und reichlich gesandte Quantität von Ihrem heilsamen Getränk hat bei unsern alten Freiheitskämpfern des hiesigen Königl. Invalidenhauses, welches dieselben mit herzlichem Danke entgegengenommen haben, ganz besonderen Effect gehabt, und statte ich Ihnen deshalb sehr gern folgenden Bericht ab:
"Das Malzextract hat sich sehr heilsam bewiesen in folgenden Fällen:
1) bei langwierigem Asthma,
2) bei langwierigem Unterleibs=Beschwerden, Magen=Beschwerden etc.,
3) bei sehr entnervten Personen, vorzugsweise bei Frauen, die in Folge von Nervenschwindsucht dem Tode zu verfallen schienen. In letzteren Fällen hat es so gar Wunder gethan.
4) bei Kindern, die an katharrhalischen und serophulösen Uebeln litten, ist es mit sehr gutem Erfolge angewendet worden."
"Aus dem reichen Felde, das sich mir in meiner Stellung als Oberarzt des Invalidenhauses zur Beobachtung darbietet, habe ich diese Mittheilungen machen können, und da ich noch eine Quantität Ihres vortrefflichen Stoffes besitze, bin ich zu ferneren Berichten, falls es gewünscht wird, sehr gern bereit."
"Schließlich stelle ich anheim, diese Mittheilungen zu veröffentlichen."
Stolp, 13. März 1865.
Weinschenk, Königl. Oberarzt des Invalidenhauses.
J. Hoff's. Präparate sind zu beziehen durch Herrn Wilh. Heincke in Schönberg.


Geschäfts-Eröffnung.

Den geehrten Bekannten und Geschäftsfreunden, welche mir früher persönlich ihr Vertrauen geschenkt haben, mache ich die Anzeige, daß ich jetzt für alleinige Rechnung ein Lotterie= und Lotterie=Anleihe=Geschäft betreibe und bitte dieselben um Erneuerung ihres Wohlwollens.

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Am 18. April
beginnt die Ziehung 6. Haupt=Classe der Herzogl. Braunschweig. Lotterie.
Größter Gewinn event. 100,000 Thlr.
Zu dieser interessanten Ziehung empfehle ich noch einige
Ganze Loose à 40 Thlr. 118, 121.
Halbe do. 20 Thlr. 122, 1198, 15,832, 12,214, 16.
Viertel do. 10 Thlr. 1191, 1200, 12,203, 5, 6, 10, 17,593, 98.
Achtel do. 5 Thlr. 9011, 12, 14, 20, 22, 23, 25, 27, 29, 31, 9308.
Auswärtige mit Rimessen versehene Aufträge werden sofort prompt und verschwiegen ausgeführt und nach beendigter Ziehung etwaige Gewinngelder und Ziehungslisten sofort zugesandt.
A. Scharlach, Hahntrapp Nr. 3, Hamburg.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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