No. 50
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 09. Dezember
1864
vierunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1864 Nr. 50 Seite 1]

Wenn es zur Anzeige gekommen, daß mehrere der hiesigen Kaufleute beim Verkaufe von Oel, statt dasselbe ordnungsmäßig nach Gewicht zu verkaufen, sich eines Maaßes bedienen, und dieses Maaß nicht mit dem Gewicht übereinstimmt, so wird hiemit aufgegeben, fortan das Oel nur nach Gewicht zu verkaufen.
Schönberg, den 8. December 1864.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. v. Oertzen. Seip.


Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß der Apotheker Friedr. Schlüter als Besitzer der Dom=Apotheke in Eid und Pflicht genommen ist.
Schönberg, den 7. December 1864.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Präclusiv=Bescheid.

In Sachen, betreffend das vom Hauswirth Hans Jochen Meyborg zu Klocksdorf erbetene Proclam, zwecks Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die von dem etc. Meyborg vom Büdner und Bäckermeister Schröder gekaufte zur Baeck belegene Büdnerstelle c. p., giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das Liquidations=Protocoll vom 29. November d. J., reproductis ad acta proclamatibus cum documentis aff- et refixionis nec non insertionis, hiedurch den

Bescheid:

daß alle weder in dem Liquidationstermin noch bisjetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgeschlossenen dinglichen Rechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 2. December 1864.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) O. Reinhardt.


Vorladung.

Die Mahnke'sche Brinkkäthnerstelle mit einem Areal von reichlich 16 Morgen Calenberger Maaße zu Einhaus, hiesigen Amts, soll am Dienstage, den 3. Januar k. J., Mittags 12 Uhr in Einem Termine öffentlich hieselbst verkauft werden. Die Bedingungen sind auf der zu verkaufenden Stelle und auch auf der hiesigen Amtsstube einzusehen.
Sct. Georgsberg, den 26. November 1864.
Amt Ratzeburg.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden am Dienstag den 13. December im Schlagbrügger, Samkower Holze und im Baalen:

60 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr am Schlagbaum des Schlagbrügger Holzes.
Am Donnerstag den 15. Decbr. in den Hohenmeiler Tannen:
80 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz.
Versammlung der Käufer Morgens 1/2 10 Uhr beim Forstgehöfte Hohemeile.
Schönberg den 8. December 1864.
Danckwarth.


Eisenwaaren:
email. Grapen in allen Größen
do. Hamb. Schmoortöpfe in allen Größen
do. Brattiegel, mit u. ohne Fuß in allen Größen
Bratpfannen, rohe eis. Grapen in allen Größen
Eisendrath, Halfter, Kuh= und Trachtketten, Ellenketten, Kaffeebrenner, Kaffeemühlen, Striegeln, engl. u. deutsche Sägen in verschiedenen Größen, Baumsägen, eiserne u. messing. Hänge, Pinnhänge, Fitschen, Klapptisch= und Spieltischhänge, Schraubknöpfe und Ringe, Oesenschrauben, Holzschrauben, Sarg= und Bettstellschrauben, Schub= und Kantriegel, Kneif= und Biegezangen, Drathstifte, Feuerschaufeln und Zangen, Lichtscheeren - alle Arten Schlösser, Einsteck=, Einlaß=, Reisekoffer, Nähkasten und Clavierschlösser - Hobeleisen, Feilen, Raspeln, Bohrer, Centrumbohrer, Bohrtrauben etc. etc. empfiehlt zu billigsten Preisen C. L. Creutzfeldt, Sabowerstraße.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 50 Seite 2]

Gegen jeden veralteten Husten, gegen Brustschmerzen, langjährige Heiserkeit, Halsbeschwerden, Verschleimung der Lungen ist der von vielen Physikaten approbirte weisse Brust-Syrup aus der Fabrik von G. A. W. Mayer in Breslau ein Mittel, welches noch nie, und zwar in zahlreichen Fällen, ohne das befriedigendste Resultat in Anwendung gebracht worden ist. Dieser Syrup wirkt gleich nach dem ersten Gebrauche auffallend wohlthätig, zumal bei Krampf= und Keuchhusten, befördert den Auswurf des zähen stockenden Schleimes, mildert sofort den Reiz im Kehlkopfe und beseitigt in kurzer Zeit jeden noch so heftigen, selbst den schlimmen Schwindsuchtshusten und das Blutspeien. Für Schönberg hat Herr Buchbinder C. Sievers eine Niederlage von mir erhalten.
G. A. W. Mayer in Breslau.


Der Kalender für das Fürstenthum Ratzeburg ist bei mir, wie auch bei den Buchbindern Herren Bade und Sievers, das Stück für 3 Schillinge zu haben.
L. Bicker.


Sehr schönes Petroleum empfiehlt C. L. Creutzfeldt.


Meine jetzt 5 Jahr alte Tochter litt fast 1/2 Jahr an einem bösartigen, fortwährend wiederkehrenden Husten, welcher das Kind bereits so mitgenommen, daß fast das Schlimmste zu befürchten war. Da nahm ich denn endlich noch meine Zuflucht zu dem schon oft empfohlenen Mayer'schen weißen Brust=Syrup aus der Niederlage des Herrn Kaufmann Neumann in Haynau, und, was fast unglaublich schien, ein Fläschchen zu 15 Sgr. hat meine Tochter so schnell und gründlich wieder hergestellt, daß, nachdem nun beinahe 1 Jahr seit dieser Zeit verflossen, auch nicht der geringste Rückfall eingetreten ist, daher ich nicht unterlassen kann, diesen weißen Brust=Syrup als das beste, allen anderen vorzuziehende Mittel für dergleichen Uebel aus vollster Ueberzeugung zu empfehlen.
Ob.=Wittgendorf bei Haynau, den 9. Juni 1864.
(Preuß. Schlesien), Kühn, Kutscher.


Ich empfehle meine Eisenwaaren in größerer Auswahl, als alle Sorten englische Hobeleisen, Stechbeitel, Stemmeisen, Hohleisen, Feilen, Raspeln, Sägen, alle Sorten Schlösser, Hänge, Nägel, Drathnägel, Schrauben, Bettstellschrauben, Bettstellhaken, Bettstellgarnitur, Haken, Oesen, Ringe, Schnallen, Schlittschuhe, Rademacherbohrer, Oesenbohrer, Centrumbohrer, Löffelbohrer, Traubenbohrer, Frittbohrer, Messer und Gabeln, Taschenmesser, Küchen=, Brod= u. Schlachtmesser, emaillirte Kochgeschirre, verzinnte Kochgeschirre, Kaffeemühlen, Kaffeebrenner, Sägen in Gestellen, gute runde Schleifsteine, kleine Wetzsteine, Kuhketten, Halfterketten, Trachtenketten, Ellenketten, Bandeisen, Rundeisen, Stangeneisen und noch Mehreres.
C. Schwedt.


Die preisgekrönte und unübertreffliche Anilin-Schreib- und Copir-Tinte aus der K. S. priv. chem. Fabrik von Carl Haselhorst in Dresden empfiehlt in Originalflaschen zu 16, 10, 5 und 3 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Schönberg.
J. P. Bade.


Zur gefälligen Beachtung.
Neueste große Prämien=Verloosung
im Gesammtbetrage von
Einer Million 125,000 Silber-Thaler
Dieses Grund=Capital wird binnen 5 Monate mittelst Gewinn=Ziehungen zurückbezahlt.
14,800 Gewinne mit Haupttreffer ev.
Silber=Thaler 110000, 80000, 74000, 60000, 40000 etc.
Nächste Ziehung beginnt schon am 21. Decbr.
Von der hiesigen Regierung garantirte Staats=Antheil=Loose à 2 Thlr. sind gegen Einsendung des Betrags oder Postnachnahme direct zu beziehen durch das mit dem Verkauf beauftragte Bankhaus
L. Steindecker=Schlesinger
in Frankfurt a. M.
NB. Amtliche Listen sofort nach staatgehabter Ziehung franco.


Backtafel für die Stadt Schönberg.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg, den 7. Dec. 1864.
Bürgermeister und Rath.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck
Weitzen-Taler (Mecklenburg)38 - 44Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)32 - 35Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)24 - 29Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)36 - 44Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)36 - 44Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)32 - 40Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)32 40Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)32 40Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)17 - 18
Butter13Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß6Schilling (Mecklenburg).


[ => Original lesen: 1864 Nr. 50 Seite 3]

Weihnachts=Ausstellung.
Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich am Sonntag den 11. December meine diesjährige Weihnachts-Ausstellung eröffnen werde, und empfehle ich mich mit einer reichhaltigen Auswahl auf das geschmackvollste gearbeiteter Conditor=Waaren zu möglichst billigen Preisen, als: sehr sauber gearbeitete Liqueursachen in allen Assortements, Naturelconfect, Marzipantorten in verschiedenen Größen, glacirtem Marzipan, echte Zuckerbilder, Chocoladenconfect und eine große Auswahl Schaumconfect; ferner braune und weiße Kuchen verschiedener Art und Pfeffernüsse, sowie alle zur Conditorei gehörenden Gegenstände. Bestellungen auf Aufsätze, Torten und sonstige Confituren werden wie immer prompt und billig ausgeführt.
Ich bin überzeugt, den Anforderungen eines geehrten Publicums Genüge leisen zu können, und bitte, mit dem Versprechen einer reellen Bedienung um zahlreichen Zuspruch.
Conditor M. Greif, Wittwe.


Mit Spielsachen
für Kinder in guter Auswahl und billigen Preisen empfehle ich mich ergebenst.
C. Schwedt.


Nachstehende Briefe
von geschätzter Frauenhand an den Herrn Hoflieferanten Johann Hoff, Neue Wilhelmsstr. 1.
hierselbst, liefern nicht minder den Beweis von der Vortrefflichkeit seines Malzextrakt=Gesundheitsbieres.
Friedland (N.=Lausitz) 27. Aug. 1864.
"Ew. Wohlgeb. ersuche ich ergebenst, mir wiederum eine Sendung Ihres Hoff'schen Malzextrakts=Gesundheitsbieres für meine Frau zu übersenden, da sie wieder am Husten leidet, und, wie in früherer Zeit, Befreiung von demselben durch den Gebrauch Ihres Fabrikats erwartet."
Kuhn, Oberpfarrer.
Brüssow, den 23. August 1864.
"Da ich sehr an Hämorrhoiden leide, muß ich Ihnen aufrichtig gestehen, daß Ihr Hoffsches Malzextrakt=Gesundheitsbier sehr wohlthätig auf meine Gesundheit wirkt, wenn ich mehrere Tage hintereinander davon trinke etc.
W. Weiß.
Niederlage in Schönberg bei Herrn Wilh. Heincke.


Weihnachts=Ausstellung.
Zu Weihnachtsgeschenken passende Gegenstände habe ich übersichtlich ausgestellt, und empfehle mich zur Abnahme damit bestens einem geehrten Publikum.
Schönberg, den 1. December 1864.
Aug. Spehr.


Hieselbst als Sattlermeister und Tapezier etablirt, empfehle ich mich den geehrten Bewohnern der Stadt und Umgegend zu allen in diesen Fächern vorkommenden Arbeiten und verspreche prompte und reelle Bedienung.
Zugleich empfehle ich mich zu dem bevorstehenden Weihnachtsfeste mit einer Auswahl Schulmappen für Knaben und Mädchen.
Ergebenst H. Ollrogge vor dem Siemzerthore.


Beim Beginn des neuen Jahres empfehle mich zur prompten Besorgung (ohne Frachtaufschlag!)
aller Zeitschriften,
von denen nachstehende besondere Beachtung verdienen: Leipziger illustrirte Zeitung, Ueber Land und Meer, Fliegende Blätter, Gartenlaube, Illustrirtes Familien=Journal, die Glocke, Illustrirte Welt, Dorfbarbier, der Kaufmann, Kladderadatsch, Hermannsburger Missionsblatt u. s. w.; ferner Leipziger Modenzeitung, Bazar, Victoria, Stuttgarter Musterzeitung, Pariser Modensalon, Pariser Modelle u. s. w., sowie alle Literatur=Erscheinungen, nach Verhältnis sogar unter Buchhändlerpreis.
C. Sievers, Buchbinder.


Zum bevorstehenden Weihnachtsfeste empfehle ich mich zur Anfertigung von Stickerei=Arbeiten, als: Hosenträger, Strumpfbänder, Tabacksbeutel, Herren= und Knabengürtel, Turnergürtel, Fußdecken u. dgl. m.
Zugleich empfehle ich mein Handschuhlager in Glacee=, Waschleder= und Winterhandschuhen, sowie eine reichhaltige Auswahl in Hosenträgern von 6 Schilling (Mecklenburg) an bis zu 1 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg), wie ebenfalls eine schöne Auswahl von Strumpfbändern in verschiedenen Sorten sehr geschmackvoll und dauerhaft gearbeitet, ferner Damen= und Knabengürtel. Sämmtliche Gegenstände sind sehr anpassend zu Weihnachtsgeschenken und empfiehlt dieselben Emil Jannicke, Handschuhmacher und Bandagist.
Schönberg.


Brillenbedürftigen
empfehle ich mich zur Anfertigung von Brillen u. Lorgnetts aller Art, indem ich für die richtige Wahl der Gläser garantire. Allen denen, die bei dem grellen Licht der Petroleumlampen arbeiten oder lesen, sei zum Schutze der Augen die Benutzung einer blauen Brille empfohlen.
Ergebenst Ludwig Vogel.


Als erfreuliche Weihnachtsgabe empfehle ich zu billigsten Preisen Uhren und Uhrketten, Barometer, Thermometer, Wasserwaagen, Fernrohre, Lupen u. v. a.
Decimalwaagen (auch kleine), Balkenwaagen, Desemer und Gewichte.
Ergebenst Ludwig Vogel.


In das letzte Abrechnungs=Inserat des Vieh=Versicherungs=Vereins hat sich in sofern ein Schreibfehler eingeschlichen, als die Ausgabe nicht 3944 Thaler 1 ßl., sondern 3994 Thaler 1 ßl. beträgt, so daß ein Kassenbestand von 6 Thlr. 1 ßl. verbleibt.


Meine in diesem Jahre mit vielen neuen und sehr billigen Gegenständen versehene Weihnachtausstellung erlaube ich meinen resp. Gönnern und Freunden bestens zu empfehlen, und verbinde damit die Anzeige, daß auch eine große Auswahl der neuesten Jugendschriften soeben angekommen und ausgelegt ist.
J. P. Bade.


Mit schönen frischen Schmiede=Steinkohlen aus dem Boot, die Tonne 42 Schilling (Mecklenburg) per Comptant, halte ich mich bestens empfohlen.
P. H. Schrep.
Schlossermeister.


Zum bevorstehenden Weihnachtsfeste erlaube ich mir dem geehrten Publikum mein completes Lager sämmtlicher Manufactur=Waaren zu billigen aber festen Preisen in Erinnerung zu bringen, indem noch bemerke, daß ältere Muster und Reste von Kleiderstoffen zu bedeutend herabgesetzten Preisen verkaufe.
Aug. Groth.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 50 Seite 4]

Von Freitag den 9. December an Ausverkauf
sämmtlicher Kleiderstoffe von 5 Schill. an pr. Elle bis zu den elegantesten zu niedrigsten Preisen. Eine Partie Reste erstaunlich billig.
Gebrüder Schweigmann.


"Ich habe einen schrecklichen Katarrh!"
hört man jetzt unzählige Male wieder und immer wieder klagen. Der unvermeidlichen Frage: "Wie geht's wird in der Regel nur obige Antwort zu Theil. Viele aber, die diese Antwort geben und hören, mögen sehr unklare Begriffe darüber haben, was man eigentlich unter Katarrh versteht und wie man sich dabei am vernünftigsten verhält. Der Zweck dieser Zeilen soll sein, hierüber einige Aufklärung zu verbreiten. Der Kehlkopf und die Luftröhre, diese Pförtner unserer Athmungsorgane und Theilnehmer an den Schlingbewegungen, zugleich Quellen der Tonbildung und Sitz des Hustenkitzels sind den katarrhalischen Beschwerden am meisten unterworfen. Der Kehlkopf ist ein hohles, aus beweglichen Knorpeln zusammengesetztes Gerüste, welches die Ein= und Ausgangspforte der Luftröhre vorstellt und durch Schwingungen der an seiner innern Oberfläche befestigten Bänder die Stimme bildet. Die Schleimhaut des Kehlkopfes unterliegt oft katarrhalischen Leiden, die, wenn man sie vernachlässigt, nicht selten langwierige Heiserkeit und gefährliche Geschwüre zur Folge haben. Heiserkeit und sogar Stimmlosigkeit entstehen aus mangelnder Schleimabsonderung der Kehlkopfschleimhaut, oder aus deren Trockenheit, Entzündung und Geschwürsbildung. Die Luftröhre ist die Fortsetzung des Kehlkopfes, sie ist ebenfalls mit einer dünnen Schleimhaut versehen, welche eben so häufig katarrhalischen Entzündungen ausgesetzt ist. Wir sehen also, daß unsere Schleimhaut der Sitz des Uebels ist. Die Entzündung des Kehlkopfes und der Luftröhre macht sich bemerkbar durch Schmerzen in der Gegend des Kehlkopfes, Druck, Trockenheit, Brennen und Kratzen, Zusammenschnüren, sowie häufig Kitzel und Reiz zum Husten. Die Stimme wird sehr veränderlich, rauh, kreischend, bald lispelnd, bald pfeifend und besonders ist das Athmen erschwert. Beim Husten, der auch in sehr mannigfältigen Mißtönen sich hören läßt, werden gewöhnlich kleine Klümpchen eines zähen graulichen Schleimes ausgeworfen, doch ist der Husten auch oft ganz trocken. Dazu gesellen sich noch Schlingbeschwerden und der Husten wird zuweilen so stark, daß er mit Brechreiz verbunden ist. Bei allen diesen katarrhalischen sich zur Unerträglichkeit vielfach steigernden Leiden hat sich der Gebrauch des L. W. Egers'schen Fenchel=Honig=Extracts, erfunden und nur allein bereitet von Herrn L. W. Egers in Breslau, Messergasse 17, "zum Bienenstock," als das beste und schnellwirkendste Hausmittel in tausenden von Fällen auffallend bewährt. Erwachsene nehmen davon mindestens dreimal täglich, jedesmal 2 Theelöffel voll, außerdem bei sich einstellendem starken Reiz oder Husten jederzeit einen Schluck, überhaupt, wenn man Verlangen danach hat; - das ist der beste Maßstab. Ganz kleinen Kindern giebt man ihn zur Hälfte eines Theelöffels in derselben Weise, größeren Kindern jedesmal einen Theelöffel voll. Zugleich wirkt der L. W. Egers'sche Fenchel=Honig=Extract auf den Stuhl, wenn man selben in größeren Portionen, je nach Constitution, einnimmt. Alles Saure, Fette und Scharfe, stark gesalzene Speifen und erhitzende Getränke sind bei Katarrhen zu vermeiden, ebenso das Einatmen kalter, staubiger oder rauchiger Luft, man enthalte sich auch angestrengten Sprechens und Singens, denn alle derartigen Einflüsse verschlimmern katarrhalische Uebel am meisten.
Der L. W. Egers'sche Fenchel=Honig=Extract ist die Flasche 30 Schilling (Mecklenburg), halbe Flasche 16 Schilling (Mecklenburg) in Schönberg nur allein echt zu haben bei Carl Sievers, Buchbinder.


The Singer Manufactering-Company
New-York
zeigen hiermit an, daß sie den Verkauf ihrer Nähmaschinen für Lübeck und Umgegend den Herren Böning & Oldermann übertragen haben.
The Singer Manufactering-Company,
458. Brodway New-York.
Auf obige Anzeige bezugnehmend, empfehlen wir die amerikanischen Nähmaschinen der Singer Manufactering-Company in New York bestens. Preisgekrönt mit der goldenen Medaille auf der Exposition Universelle in Paris und gesichert durch 17 Patente, zeichnen sie sich durch ihre höchst einfache Construction aus, die ihre Handhabung leicht erlernen läßt. Die Vielseitigkeit ihrer Leistungen, erklärt durch eine jedesmalige besondere Construction, läßt sie zu allen Näharbeiten besonders gut sich eignen.
Noch in diesem Jahre haben die Maschinen in der landwirthschaftlichen Pommerschen Ausstellung zu Wangerin die Medaille erhalten, und ist der Lit. A Maschine außerdem noch zu Frankfurt a. d. Oder die erste Preismedaille als die beste Maschine für den häuslichen Bedarf zuerkannt worden.

Lit. A. Maschinen für den Familien=Gebrauch, Weißnäherei, Damenschneider etc.
Nr. 1. Maschinen für Hut=, Mützen= und Schirmfabrikanten.
Nr. 2. Maschinen für Schneider, Schuhmacher, Sattler etc.
Nr. 3. Maschinen für schwerste Sattlerarbeiten, als Pferdegeschirr etc.
Anweisung wird gern ertheilt.
Böning & Oldermann, Lübeck, Schüsselbuden Nr. 200.


Augenleidenden wird das kleine Buch: Sichere Hülfe für Augenkranke dringend empfohlen. Es ist ein zuverlässiger Rathgeber, wie man bei zerstörtem Sehorgan eine rasche Wiederherstellung erlangen, das Gesicht stärken und im zunehmenden Alter sich vor Erblinden schützen kann und wird gratis abgegeben durch Carl Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.


Ich halte einen dunkelbraunen, einen hellbraunen und einen Schwarzschimmel=Hengst für fremde Stuten zum Decken bereit; alle drei Pferde sind von ausgezeichneter Schönheit.
Deckgeld 2 Thaler.
Hauswirth Hamann in Kronskamp.


Doppelt raffinirtes Petroleum, weiße Talglichte, die nicht abrinnen, Pfd. 9 Schilling (Mecklenburg), in Liespfunden billiger, bei C. Schwedt.


(Nebst Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 50 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 9. December 1864


Bedeutende Capitalien
als: 100,000, 60,000, 40,000, 20,000, 2mal 10,000, 8000, 6000, 5000, 4000, 3000, 5mal 2000, 7mal 1500, 85mal 1000 und 17490 zu 500, 400, 300, 200, 100, 80, 7, 60, 50 47 etc. etc. im Belaufe von
einer Million und 60,500 Thlr. Crt.
kommen in der, von der Regierung des Herzogthums Braunschweig genehmigten und garantirten 58sten Landes=Lotterie zur Verloosung und wird schon am 15. und 16. December d. J.
damit der Anfang gemacht.
Ganze Original=Loose 4 Taler (Mecklenburg), Halbe 2 Taler (Mecklenburg), Viertel und zwei Achtel a 1 Taler (Mecklenburg) in nachstehender Nummern=Auswahl können wir mit Recht aus unserer jederzeit vom Glücke begünstigten Haupt=Collecte einem resp. Publicum zum geneigten Glücksversuche bestens empfehlen, indem der Plan dieser Lotterie in allen Punkten nichts zu wünschen übrig läßt, auch weit über die Hälfte der Loose gewinnen und sehen wir daher mit Rimessen versehenen Aufträgen baldmöglichst entgegen, da späterhin nachstehend benannte Nummern leicht vergriffen sein könnten.
Ganze: 21155 24866 24877 24899 24900.
Halbe: 23293 29656 29665 29666 29669.
Viertel: 2576 2585 2595 6080 6090 7966 7967 7969 16777 16788 16789 16800 22102 22112 22121 22123 22124 22144 22177 22199 22200 31707 31713 31717 31722 31723.
Achtel: 9244 9249 13522 16393 16399 16400 18518 20622 20634 20655 20660 20670 20677 20680 20688 20690 20696 20699.
L. S. Weinberg & Co.,
Herzogl. Braunschweiger Haupt=Lotterie=Collecteure Hamburger Stadt=Lotterie.
Bank und Wechsel=Geschäft. Großer Neumarkt 32.
in Hamburg.
NB. Auf Wunsch kann auch der Betrag bei Uebersendung der Loose durch uns per Postvorschuß erhoben werden. - Sofort nach Entscheidung erhält ein Jeder unserer Interessenten die amtliche Gewinnliste sowohl als auch Gewinngelder zugesandt. - Clubs und Wiederverkäufer erhalten die bestmöglichsten Bedingungen. - Unsere Collecte wird allgemein die von Furtuna Bevorzugte genannt und hat dieses darin seinen Grund, weil ihr in jedem Jahre die größten Gewinne zu Theil werden. Unter Anderen fiel ihr zuletzt am 31. Juli der Hauptgewinn von 100,000 Mark auf Nr. 25220 zu. D. O.


Spielwerke
mit 4-24 Stücken, worunter Prachtwerke mit Glockenspiel, Trommel mit Glockenspiel, mit Flötenspiel, mit Himmelsstimmen, mit Mandolinen; ferner Spieldosen mit 2-12 Stücken, worunter welche mit Necessairen, fein geschnitzt oder gemalt, sowie Cigarrentempel, Schreibzeuge und Schweizerhäuschen mit Musik, stets das Neueste empfiehlt J. H. Heller in Bern. Franco.
Defecte Werke oder Dosen werden reparirt.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 50 Seite 6]

U. Beermann & Co.,
Lübeck, Klingberg 927.,
empfehlen eine sehr große Auswahl Herbst= und Winter=Mäntel, wie auch Jacken und Kragen in den neuesten Facons zu sehr billigen Preisen.


Für Schuhmacher.
Holznägel, schwere Stiefeletten, deutsche und engl. Oerter, Hanf= und Bestechgarn in verschiedenen Sorten zu billigsten Preisen bei C. L. Creutzfeldt, Sabowerstraße.


Einem geehrten Publicum Schönberg's und Umgehend empfehle zum bevorstehenden Weihnachtsfeste eine reiche Auswahl
Düffel zu Röcken und Paletots,
Mantelstoffe, sowie
Winter=Buckskins
unter Zusicherung der reellen und billigsten Bedienung.
Ergebenst
Wilhelm Abels.
Siemzerstraße Nr. 155.


Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich mit meinem, eine reiche Auswahl von Pianos, Pianinos, Salon= und Conzert=Flügeln deutscher, französischer und englischer Patent-Mechanik enthaltenden Pianoforte=Magazin jetzt auch ein Magazin von Harmoniums, Kirchen= und Schul=Orgeln verbunden habe, und empfehle gleichzeitig mein Leih=Institut neuer Pianos zur geneigten Beachtung.
Lübeck. Th. Unger, mittlere Fleischhauerstraße Nr. 89. Lübeck.


- Die Bundesversammlung hat am 5. Dec. den von Oesterreich gestellten Antrag auf Zurückziehung der Bundestruppen aus den Herzogtümern mit 9 gegen 6 Stimmen angenommen. Sachsen, das schon seine Armee auf Kriegsfuß stellte, machte für seine Gegenstimmung geltend, daß ihm der gestellte Antrag verfrüht erscheine, indem vor der Abstimmung die Frage der Entscheidung bedürfe, wem der Bund die Herzogthümer als anerkanntem rechtsmäßigen Landesherrn auszuantworten habe. Oesterreich und Preußen erklärten, daß ihre Civilcommissare für Schleswig die Verwaltung der gesammten Herzogthümer übernehmen werden. - Der jetzige österreichische Ministerpräsident, von dessen Berufung man fürchtete, er werde sich wieder von Preußen abneigen, hat sich über die Allianz mit Preußen also ausgesprochen: Das Zusammenstehen Oesterreichs mit Preußen im Anfange dieses Jahres hat, was von keiner Seite bestritten zu werden vermag, die Gefahr eines allgemeinen Kriegs, der nahezu unvermeidlich schien, hingehalten; die fortgesetzte gemeinschaftliche Action hat durch siegreiche Erfolge einen ehrenvollen Frieden zu Stande gebracht, den beiden Großmächten aber jene achtunggebietende Stellung, die ihnen gebührt, in Europa gesichert. Das Ziel der österreichischen Politik war, die schwierige Verwicklung mit Vermeidung eines europäischen Kriegs zum Vortheile Deutschlands zur Lösung zu bringen, und dieses Ziel scheint mir erreicht. In der Erbfolgefrage in Schleswig und Holstein hat sich das Kaiserliche Cabinet die Aufgabe gestellt, im Wege der Ueberhandlung dieselbe einem Abschlüsse zuzuführen, welcher der Würde und der Ehre Oesterreichs entspricht, den Interessen und Rechten des Deutschen Bundes alle Rechnung trägt, zugleich aber auch das Bündniß mit Preußen zu erhalten geeignet ist. Letzteres ist nach unserer Ueberzeugung vom höchsten Werthe zur wirklichen Einigung Deutschlands und zur Erhaltung des allgemeinen Weltfriedens.
- Prinz Napoleon hat eine unglückliche Hand. Auf der Jagd in Compiegne wollte er dem Kaiser die Büchse reichen und ließ sie fallen. Der Schuß ging los und streifte dem Kaiser den Jagdrock derart, daß ein Brandloch in demselben blieb.
- Wer sucht Mönche und Nonnen? Rußland kann einen kleinen Ueberschuß ablassen. Es sind nämlich in Polen 71 Mönchs= und 4 Nonnenklöster geschlossen worden, welche nicht die kanonische Anzahl Mitglieder (8) zählten, und 39 andere wegen Betheiligung an der Revolution. Die Entlassenen bekommen ein anständiges Gnadenbrod und nöthigenfalls auch Reisegeld ins Ausland.
- Obgleich jeder Gasthof ein kleiner Congreß von Reisenden ist, wollen die Geschäftsreisenden nächstens einen Extra=Congreß in Braunschweig halten. Sie haben allerlei Beschwerden über die deutschen Gastwirthe und ihre Rechnungen.
In der Taubstummen=Anstalt zu Paris haben sich zwei Taubstumme, Graf Daru mit Fräulein v. Champagny, trauen lassen.
- Der geistvolle Schriftsteller Dumas der Jüngere gehört trotz seiner etwas bedenklichen Theaterstücke zu den Günstlingen der Kaiserin Eugenie. Darum erhielt er jüngst auch eine Einladung nach Compiegne an den Hof. Hier, sagte ihm die Kaiserin, hat Jedermann seine volle Freiheit. - Wie schade, daß nicht ganz Frankreich nach Compiegne geladen ist! antwortete Dumas sofort.
- Laut einer Depesche des Schweizerischen Consuls in Genua ist der bekannte Dr. Demme und seine Braut, Flora Trümpy, im Hotel d'Angleterre in Nervi bei Genua todt auf ihrem Zimmer gefunden worden. Da keine äußeren Verletzungen an den Leichnamen entdeckt worden sind, so müssen sie sich durch Gift das Leben genommen haben. Auf den Dr. Demme war in letzter Zeit der Verdacht gefallen, mehrere Diebstähle, hauptsächlich von Brillantringen, bei Patienten, zu denen er als Arzt gerufen war, begangen zu haben. Deswegen sollte die Untersuchung gegen ihn eingeleitet werden, und hatte die Polizei in Genua am Tage vor dem Tode der Unglücklichen schon die Weisung zur Vornahme der Verhaftung erhalten.
- Daß Rapskuchen, in Wasser aufgelöst, ein gutes Bienenfutter sei, wurde aufs neue durch Zufall bestätigt. Im Mai 1864 bemerkten zwei Landwirthe, daß alle Bienen ihre Stöcke verlassen hatten, obwohl diese reichlich mit Futter versehen waren. Gegen Abend kehrten die Flüchtlinge schwer beladen zurück und überließen es den beiden Nachbarn, darüber zu sinnen, wo die Bienen ihre ungewöhnlich reiche Erndte gefunden hatten. Am andern Morgen waren die Stöcke frühzeitig in Bewegung und die Bienen machten sich abermals reisefertig. Die beiden Landwirthe folgten ihnen nun und kamen bald in ein Landgut, wo eine große Partie Oelkuchen zerschlagen und in Wasser eingeweicht war, um als Dünger zu dienen. Hier saßen die Bienen am Rande der mit der erwähnten Flüssigkeit angefüllten Tonnen und sammelten so eifrig wie möglich. Die Vorräthe in den Stöcken vermehrten sich erstaunlich und ebenso zeigte sich die Brut äußerst zahlreich und kräftig.
- In Prag haben sich zwei 15 jährige Gymnasiasten auf Pistolen duellirt; dem einen wurde das Ohrläppchen, dem andern der Hut durchbohrt. Veranlassung? Ein Backfisch, dem die grimmigen Nebenbuhler Liebe geschworen hatten.
- Wie ein Märchen klingt die Kunde von dem Riesenbaume Sumaumeira, welchen der deutsche Reisende und Naturforscher G. Wallis am Amazonenstrom und dessen Nebenflüssen gefunden und beschrieben hat. Dieser fabelhaft große Baum hat eine Blätterkrone, deren Durchmesser 173 1/2 Fuß, deren Umfang also 520 Fuß beträgt, woraus erhellt, daß sie einen Flächenraum von 33,800 Quadratfuß bedeckt. Unter diesem Blätterdache können 1000 Mann Schatten finden und eine ganze Familie kann darunter ein Landgut bebauen. Am häufigsten findet sich dieser Riese in der Provinz Alto Amazonas und wächst gewöhnlich an den Flußufern. Der Sumaumeira ist der stattlichere Vetter des afrikanischen Affenbrodbaumes sowie der gewaltigen Araucarien Südbrasiliens.


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