No. 21
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. Mai
1864
vierunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1864 Nr. 21 Seite 1]

- Bestimmte Berichte über die Verhandlungen in der Londoner Conferenz können nicht bekannt werden, da die Mitglieder sich das Wort gegeben haben, vor Erreichung bestimmter Resultate, nichts über die Verhandlungen verlauten zu lassen. Wie aber häufig die Wände Ohren haben, so will Jemand die Verhandlungen belauscht und erfahren haben, daß zur Gewinnung einer Grundlage für die Behandlungen, von dem engl. Bevollmächtigten die Verträge von 1852, die sg. Londoner Protocolle, vorgeschlagen seien, und derselbe hierin von Rußland und Dänemark unterstützt sei. Aber Preußen und Oesterreich erklären die Londoner Protocolle als durch den gegenwärtigen Krieg vernichtet, als ihr höchstes Zugeständniß, geben sie nur die Personalunion an.
- Die feierliche Vermählung S. K. H. des Großherzogs von Mecklenburg=Schwerin mit der Prinzessin Anna von Hessen und bei Rhein hat am 12. Mai, Nachmittags nach 2 Uhr, in der Schloßkirche zu Darmstadt stattgefunden.
- Lübeck 17. Mai. JJ. KK. HH. der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin von Preußen trafen, von dem Prinzen Karl von Hohenzollern begleitet, am Sonntag Abend, mit einem Extrazuge von Hamburg kommend, hier ein, stiegen im Hotel "Stadt Hamburg" ab und machten gleich nach ihrer Ankunft eine Spazierfahrt durch die Stadt. Am Montage nahmen dieselben, begleitet von den Herren Senator Curtius und Professor Ernst Curtius, dem Erzieher des Kronprinzen, den Letzterer aus Göttingen hieher beschieden hatte, die Sehenswürdigkeiten unserer Stadt in Augenschein. Der Nachmittag wurde zu einer Ausfahrt nach Schwartau etc. verwendet. Da die Höchsten Herrschaften das strengste Incognito zu bewahren befohlen hatten, so mußten alle officiellen Empfangsfeierlichkeiten u. dgl. unterbleiben. Die Bevölkerung unserer Stadt gab jedoch in mannigfacher Weise ihrer freudigen Theilnahme an dem Besuche des so allgemein geliebten Fürstenpaares lebhaften Ausdruck. Der Kronprinz, welcher in seiner Jugend mehrmals unsere Stadt in Begleitung seines Erziehers besucht hat, soll einen besonderen Werth darauf gelegt haben, seine Hohe Gemahlin nach Lübeck zu führen. Heute reisten die Hohen Gäste mit dem ersten Eisenbahnzuge von hier nach Berlin ab. - Die Holsteinischen Bundescommissaire waren ebenfalls am Montage zur Besichtigung der Stadt in Lübeck anwesend. (L. Z.)
- Der Herzog von Augustenburg war auf Einladung des Kronprinzen und der Kronprinzessin von Preußen von Kiel nach Hamburg gegangen. Am Sonnabend machten die Herrschaften gemeinschaftliche Ausflüge, unter andern mit dem Dampfschiff Hansa nach Blankenese. Am Sonntag ward in Altona durch Maueranschläge bekannt gemacht, daß Herzog Friedrich gegen 4 Uhr Nachmittags kommen und einen oder zwei Tage in dem Hause des Ständeabgeordneten Kaufmann Lorenzen in der Palmaille sich aufhalten werde. Alles rüstete sich zum festlichen Empfange. Gegen 4 Uhr erschien der Herzog im offenen Wagen, nur begleitet vom Major von Schmidt. Am Nobisthore begrüßte ihn eine Schaar junger weißgekleideter Damen, die ihm unter Anrede des Fräulein Hagemann eine gestickte Schärpe in den Landesfarben und mit dem Landeswappen, sowie Blumen und Kränze überreichte. Der Herzog dankte in der freundlichsten Weise. Von hier setzte sich der Zug unter Vorantritt der Schützen durch die mit Tausenden von Menschen besäeten Straßen der Stadt in Bewegung. Ueberall war der größte Fahnenschmuck entwickelt, viele Häuser mit Guirlanden und Teppichen geschmückt und alle Fenster bis in die höchsten Spitzen der Häuser mit Zuschauern angefüllt. Der Jubel, der dem Herzoge entgegenschallte, war ein auf der ganzen Strecke fortdauernder. In dem Hause des Herrn Lorenzen angekommen, empfing der Herzog, dem sich eine Ordonnanzwache der Kampfgenossen zum Dienst gemeldet hatte, die städtischen Behörden und sonstige Autoritäten und Private; dann ließ er die Gewerke, die sämmtlich und sehr zahlreich mit ihren Fahnen, Standarten und Emblemen in der Marktstraße angetreten waren, vorbeidefiliren. Diesen Gewerken hatten sich die Arbeiter verschiedener Fabriken gleichfalls mit Fahnen und Emblemen angeschlossen. - Abends war die Stadt in allen ihren Theilen auf das Festlichste illuminirt. Sonntag besuchte der Herzog den Gottesdienst in der Hauptkirche von Altona, dann ging es nach Nienstedten zum Frühstück bei Herrn Godefroy und von dort nach dem Kösterberge zu Herrn Semper zum Mittagessen, wo auch Abends ein brillantes Feuerwerk abgebrannt wurde. Dienstag Morgen 8 Uhr erfolgte die Rückreise nach Kiel.
- Ein preuß. Soldat schreibt aus Jütland: Unser Marsch nach Jütland glich einem Triumphzuge. Der Düppeler Sieg hat uns allerwärts die Herzen gewonnen. In Apenrade und Hadersleben hatte man uns Triumphbogen gebaut, und wir wurden mit einem Blumenregen wahrhaft überschüttet. Bälle, sowie Festivitäten aller Art wurden an diesen Orten uns zu Ehren arrangirt. Wir waren im wahren Sinne des Wortes die Helden des Tages. Jetzt liegen wir hier in Jütland in guten Quartieren und erholen uns, was uns aber auch Noth thut, denn wir haben viel ausgestanden. Das Land muß uns so viel liefern, daß wir reichlich mit Allem versehen sind.
- Ein Anderer schreibt aus Jütland: Wir haben jetzt nichts zu thun, und ich habe mir daher

[ => Original lesen: 1864 Nr. 21 Seite 2]

ein Arbeitscommando gebildet, mit welchem ich Hünengräber durchforsche, angele, den Bauern die Gärten modernisire u. s. w. Jetzt baue ich an einer großen Hütte mit Kegelbahn und Turnanstalt. Die Bauern, mit denen wir uns sehr gut vertragen, sehen erstaunt zu, was Alles auf ihren Wiesen entsteht, und rauchen behaglich ihre Pfeifen dabei. Den Leuten mag es sonst recht gut gehen; sie haben schönes Land und Vieh und wohnen in der Mitte ihres Grundbesitzes. Am Wissen fehlt es ihnen nicht; aber sie scheinen ziemlich träge und geschmacklos zu sein. Ihre Stimmung ist entschieden für Frieden und sie schimpfen weidlich auf den Kopenhagener Pöbel, der hier schon von früher her berüchtigt zu sein scheint.
- Die Lieutenants werden immer theurer. In Baiern werden die Heiraths=Cautionen der Ober= und Unterlieutenants auf 25,000 Gulden erhöht. Ein Avis für Töchter und Schwiegerväter.
- Wie der Aberglaube seinen eigenen Herrn schlägt, ist aus folgender wahren Geschichte zu ersehen. In der Pfarre Geistthals, in Steiermark, lebte ein alter Hagestolz, der personificirte Geiz. Jedermann betrachtete er als seinen Feind; nur ein armer verschmitzter Häusler wußte sich in des alten Geizhalses Gunst zu setzen und dessen Rathgeber und alles zu werden. Dieser einzige Freund gab dem geizigen Bäuerlein auf seine Aeußerung, daß er sich sehr fürchte, es könne ihm sein Geld gestohlen werden, den Rath, er solle das Geld mit ihm unter einem bezeichneten Baum eingraben. Er, der Häusler, werde das Geld und die Grube mit Gebet und Ceremonieen einweihen, dadurch werde das Geld nicht nur vor Diebstahl sicher seyn, sondern sich sogar vermehren; jedoch dürfe der Besitzer des Geldes von dieser Vergrabung Niemandem etwas erzählen und vor sieben Jahren nicht nachsehen. Der Rath wird befolgt. Das Bäuerlein vergräbt seinen Mammon, dessen Freund segnet ihn ein, die gestellten Bedingungen werden zu halten versprochen. Nach 15 langen Monaten reizte das geizige Bäuerlein die Neugierde, gegen das gegebene Versprechen nachzusehen, um wieviel sich seine Silberlinge schon vermehrt hätten. Doch, o Schrecken, von seinem geliebten Schatze fand sich keine Spur. In seiner Verzweiflung läuft er zu seinem Freunde, um ihm diese haarsträubende Nachricht zu bringen "Hab' ich's dir nicht gesagt, herrschte ihn dieser an, daß du vor sieben Jahren nicht nachsehen darfst? Du selbst bist durch deine sündige Neugierde an deinem Unglück schuld?" Das Bäuerlein, voll Angst, bittet seinen Freund um ein Mittel, das ihm wieder zu seinem Gelde verhelfen könnte. "Da giebt es kein Mittel; doch Eins weiß ich, aber es ist sehr schwer." "Werde mich gerne in alles fügen, verspricht das Bäuerlein." "So komm in die Küche, mache Feuer, stelle einen Topf mit Wasser dazu und halte die Hand so lange im Wasser, bis ich mit meinem Gebete und Ceremonien fertig bin." Das Wasser wird siedend, das Bäuerlein mit der Hand im siedenden Wasser zappelt und stöhnt. Vor Schmerzen zieht der geprellte Alte seine Hand zurück. "Drinnen lassen! ruft der Zauberer." "Ich kann nicht mehr." "Nun, so ist dein Schatz für immer verloren." So war es auch; das Bäuerlein sah nichts mehr von seinem Gelde.


Aus der N. P. Zt.
Der Tag von Düppel.

Still!-
Vom 18. April
Ein Lied ich singen will,
Vom 18ten - alle Wetter ja,
Das gab mal wieder ein Gloria!
Ein "achtzehnter" war es, voll und ganz,
Wie bei Fehrbellin und Belle=Alliance -
April oder Juni ist all einerlei,
Ein Sieg fällt immer im Monat Mai.

Um vier Uhr Morgens der Donner begann;
In den Gräben standen 6000 Mann,
Und über sie hin sechs Stunden lang
Nahmen die Kugeln ihren Gang.
Da war es zehn Uhr. Nun Alles still,
Durch die Reihen ging es: "Wie Gott will",
Und vorgebeugt zu Sturm und Stoß
Brach das preußische Wetter los.

Sechs Colonnen. Ist das ein Tritt!
Der Sturmmarsch flügelt ihren Schritt;
Der Sturmmarsch, - ja tief in den Trancheen
Dreihundert Spielleut' im Schlamme stehn.
Eine Kugel schlägt ein, der Schlamm spritzt um,
Alle Dreihundert werden stumm, -
"Vorwärts" donnert der Dirigent,
Kapellmeister Piefke vom Leibregiment.

Und "vorwärts" spielt die Musica
Und "vorwärts" klingt der Preußen Hurrah;
Sie fliegen über die Ebene hin,
Wer sich besänne, hät's nicht Gewinn;
Sie springen, sie klettern, ihr Schritt wird Lauf-
Feldwebel Probst, er ist hinauf!

Er steht, der Erst, auf dem Schanzenrück,
Eine Kugel bricht ihm den Arm in Stück:
Er nimmt die Fahn' in die linke Hand
Und stößt sie fest in Kies und Sand.
Da triffts ihn zum Zweiten; er wankt, er fällt:
"Leb wohl, o Braut, leb wohl, o Welt!"

Rache! - Sie haben sich festgesetzt,
Der Däne wehrt sich bis zuletzt.
Das macht, hier ficht ein junger Leu,
Herr Lieutenant Anker von Schanze zwei.
Da donnerts: Ergieb dich, tapfres Blut,
Ich heiße Schneider, und damit gut! -
Der preußische Schneider, meiner Treu,
Brach den dänischen Anker entzwei.

Und weiter, die Schanze hinein, hinaus
Weht der Sturm mit Saus und Braus;
Die Stürmer von andern Schanzen her
Schließen sich an, immer mehr, immer mehr,
Sie fallen todt, sie fallen wund, -
Ein Häuflein steht am Alsener Sund.

Pallisaden starren die Stürmenden an,
Sie stutzen; wer ist der rechte Mann?
Da springt von achten einer vor:
"Ich heiße Klinke, ich öffne das Thor"! -
Und er reißt von den Schultern den Pulversack,
Schwamm drauf, als wär's eine Pfeif Tabak.
Ein Blitz, ein Krach - der Weg ist frei, -
Gott Seiner Seele gnädig sei!
Gottlob solchen Klinken für und für
Oeffnet Gott selber die Himmelsthür.

Sieg donnerts. Weinend die Sieger stehn.
Da steigt es herauf aus dem Schlamm der Trancheen,
Dreihundert sind es, dreihundert Mann,
Wer anders als Piefke führet sie an?
Sie spielen und blasen, das ist eine Lust,
Mit blasen die Herzen aus voller Brust;
Clarinett und Trompete, Hoboe und Fagott,
Sie spielen: Nun danket Alle Gott.
Und das ganze Heer, es stimmt mit ein,
Und drüber Lerchen und Sonnenschein.

Von Schanze eins bis Schanze sechs
Ist alles Deine, Wilhelmus Rex;
Von Schanze eins bis Schanze zehn,
König Wilhelm, Deine Banner wehn.
Gruß euch, ihr Schanzen am Alsener Sund,
Ihr machtet das Herz uns wieder gesund!
Und durch die Lande drauß und daheim
Fliegt wieder hin ein süßer Reim:
Die Preußen sind die alten noch,
Du Tag von Düppel, lebe hoch.!

Theodor Fontane.


Curatelbestellung.
Dem Rademacher Lühr zu Wendorf ist in der Person des Schneidermeister Niemann zu Schlagsdorf ein Curator bestellt worden, was hindurch mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, daß dem etc. Lühr jegliche Disposition über sein Vermögen entzogen ist und derselbe von jetzt ab ohne Consens seines Curators sich nicht rechtsgültig verpflichten kann.
Schönberg, den 7. Mai 1864.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
(L. S.) C. L. v. Oertzen.
A. Dufft.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 21 Seite 3]

Vorladung.

Nachdem die Subhastation des dem Schmiedemeister und Viehhändler Heinrich Joachim Ladendorf zu Schönberg gehörigen, daselbst vor dem Siemzerthore belegenen Wohnhauses c. p. in vim executionis verfügt worden, ist zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das beregte Grundstück c. p., zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, auch zur etwaigen Prioritäts=Ausführung Termin auf Freitag, den 27sten Mai 1864, Vormittags 11 Uhr, angesetzt, zu welchem alle Heinrich Joachim Ladendorf'schen Realgläubiger, soweit sie nicht gesetzlich von der Meldungspflicht ausgenommen, hiedurch vorgeladen werden, unter dem Nachtheile resp. der Abweisung von der Masse und des Ausschlusses mit ihren schriftlichen Beweismitteln und der Prioritätsdeduction.
Gleichzeitig ist zur öffentlichen Versteigerung des obengedachten Grundstücks c. p. Termin auf Freitag den 27sten Mai d. J., Mittags 12 Uhr, und ein Ueberbotstermin auf Dienstag den 21. Juni d. J., Mittags 12 Uhr, anberaumt, wozu Kaufliebhaber hiedurch geladen werden. - Die Verkaufsbedingungen sollen im Verkaufstermine regulirt werden, und wird sämtlichen Gläubigern freigelassen, zu dem Zwecke in diesem Termine zu erscheinen.
Schönberg, den 29. Februar 1864.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Verkaufs=Anzeigen.

Verkauf von eichen Ausschußbohlen und Schalborten.
Am Mittwoch den 25. Mai sollen auf dem Forsthofe, zu Carlow 350 bis 400 Fuß eichen Ausschußbohlen u. s. w. in Cavelingen von 30 bis 40 Fuß meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 10 Uhr daselbst einfinden.
Schönberg den 18. Mai 1864.
Danckwarth.


Am Sonnabend den 21sten d. M., Nachmittags um 4 Uhr, soll im Petersberger Kruge in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung eine Kuh verkauft werden.
Schönberg den 5. Mai 1864.
Kutzbach, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Viele Hauswirthe unseres Fürstenthums haben die ihnen zufallende Entschädigung für die preußische Einquartierung um Weihnachten v. J. für die von dem Kronprinzen von Preußen gegründete Stiftung für mittellose Hinterbliebene der in diesem Kriege gefallenen, sowie für die erwerbsunfähig heimkehrenden preußischen Soldaten bestimmt und haben mich nicht nur mit der Einsendung ihrer Beiträge, sondern auch damit beauftragt, dies bekannt zu machen, um Anderen Gelegenheit zu gleicher Verwendung zu geben.
In der Hoffnung, daß das vor Düppels Schanzen so reichlich geflossene Blut nur vergossen ist, um unsern deutschen Nachbarländern endlich zu ihrem Rechte zu verhelfen, liegt es uns sehr nahe, mindestens durch Geldbeiträge die Noth der Hinterbliebenen und Verwundeten etwas zu mildern.
Mit Freuden erkläre ich mich daher zur Annahme und Beförderung, sowie genauer Rechnungsablage wegen der mir zu diesem Zwecke anzuvertrauenden Gelder bereit.
Schönberg den 11. Mai 1864.
Kindler, Adv.


U. Beermann & Co.,
Lübeck, Klingberg 927.,
empfehlen zu sehr billigen Preisen ihr reich assortirtes Lager der neuesten Frühlings=Mäntel und Mantillen, wie auch eine sehr schöne Auswahl Umschlagtücher und Kleiderstoffe aller Art.


Den hochgeehrten Bewohnern Schönbergs und der Umgegend mache hiedurch die ergebene Anzeige, daß ich hieselbst eine Tuch-, Manufactur- und Weißwaaren-Handlung eröffnet habe und dieselbe unter Zusicherung der billigsten und reellsten Bedienung bestens empfehle.
Schönberg im Mai 1864.
Ergebenst Wilhelm Abels, Siemzerstraße No. 155.


Mit vorzüglichen 10/4 breiten feinen schwarzen Tuchen, d. E. 1 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg) u 2 Taler (Mecklenburg), empfiehlt sich Ludwig Creutzfeldt.


Hagelschäden=Versicherungs=Gesellschaft in Erfurt.
Zur Annahme von Versicherungen bei dieser im Jahre 1845 gegründeten und unbedingt vollständige Entschädigung garantirenden Gesellschaft empfiehlt sich Wilh. Heincke, Agent der Gesellschaft.
Schönberg, den 28. April 1864.


Versammlung des Imker=Vereins am Sonntage den 29. Mai, Nachmittags 2 Uhr, im Boye'schen Locale.


L. W. Egers'scher Fenchelhonig-Extrakt
tausendfach bewährtes, rein diätetisches Mittel bei Hals=, Brust=, Hämorrhoidal= und Unterleibs=Leiden. Vom auffallenden Erfolge bei allen katarrhalischen Leiden, Husten, Heiserkeit, Grippe, Brustschmerzen, Verschleimung, Rauheit, Kitzel und Beschwerden im Halse, Halsbräune, Keuchhusten, Engbrüstigkeit, Blutspeien, bei Entzündungen des Kehlkopfes und der Luftröhre, selbst bei Lungen= und Luftröhren=Schwindsucht, sowie Asthma. Bei sehr heftigem Katarrh, Husten etc. giebt man dem Extract eine Beimischung von guter warmer Milch. Der L. W. Egers'sche Fenchel=Honig=Extract erzeugt keinerlei Magenbeschwerden, weder Säure noch Verschleimung, sondern im Gegenteil Appetit und führt in größeren Gaben genommen eine leichte und regelmäßige Leibesöffnung herbei, wodurch er namentlich für Hämorrhoidal= und Unterleibs=Leidende eine unentbehrliche Wohlthat wird. Auch ist er für Frauen, die kräftige Kinder stillen, so wie Säugling sehr nahrhaft. In Schönberg die Flasche 30 Schill., die halbe Flasche 16 Schill. jede mit dem Etiquette, Siegel und Facsimile des alleinigen Fabrikanten L. W. Egers in Breslau allein ächt zu haben bei Carl Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 21 Seite 4]

Vieh-Versicherungs-Verein im Fürstenthum Ratzeburg
Logo Vieh-Versicherungs-Verein
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg, den 18. Mai 1864.
Direction des Vieh=Versicherungs=Vereins im Fürstenthum Ratzeburg.


Hagelschäden-Versicherungs-Gesellschaft zu Erfurt.
Zur Annahme von Versicherungen bei dieser im Jahre 1845 gegründeten und unbedingt vollständige Entschädigung garantirenden Gesellschaft empfiehlt sich
Leonhard Dölle, Agent der Gesellschaft.
Ratzeburg den 15. Mai 1864.


Photographisches Atelier
von Wilh. Heincke.
Aufnahme von Familiengruppen, einzelnen Portraits und Visitenkarten bei jeder Witterung von Morgens 8 Uhr bis Abend 6 Uhr. - Auch werden Ansichten von Landschaften, Gebäuden u. s. w., sowie Copien nach Oelbildern, Lithographien etc. angefertigt. Garantie für Aehnlichkeit und Sauberkeit.


Theater=Anzeige
für Schönberg und Umgegend.
Einem hochzuverehrenden Publikum zur gefälligen Nachricht: In einigen Tagen werde ich von Grevesmühlen mit meinem rühmlichst anerkannten Orientalischen Zaubertheater in Schönberg eintreffen, um auf meiner Durchreise - jedoch nur zwei -
außerordentliche Vorstellungen mysterieuses
daselbst zu geben.
Allen Freunden der Kunst diene dies zur geneigten Notiz.
Das Nähere besagen die auszugebenden Tageszettel.
Mit Hochachtung Dr. Steinhausen, Physiker u. Prestigitateur aus Berlin.


Ueber meine Koppel bei der Schönberger Feldziegelei wird seit einiger Zeit gegangen; ich mache hiermit bekannt, daß ich jedes Gehen über dieselbe hiermit verbiete bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Hauswirth Karsten in Rupensdorf.


Mit allen Sorten Kohl= und Runkelrübenpflanzen, 100 Schock 1 Taler (Mecklenburg), so wie später mit Sellerie=, Porro= und Tabackspflanzen empfiehlt sich Bäckermeister Oldenburg.


Wegen Erneuerung des Straßenpflasters durch das Kirchdorf Carlow ist die Passage für Fuhrwerke, die von Rehna und Schönberg kommen, bis zum Carlower Kruge wenigstens auf vier Wochen aufgehoben; diese Fuhrwerke haben bis dahin den Weg über die Hofstelle des Pfarrackerpächters Pumplün einzuschlagen, doch müssen sich die Besitzer der Fuhrwerke daselbst des Rauchens von Cigarren oder Pfeifen enthalten.
Die Dorfschaft Carlow.


Am Montage und Dienstage den 30. und 31. Mai, beide Tage Nachmittags, wird bei mir ein Scheibenschießen stattfinden, wozu ich freundlichst einlade.
H. H. Böttcher in Rieps.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: D. 5. Mai dem Fuhrmann Kramp vor Schönberg ein S. - D. 7. dem Arbm. Beck vor Schönberg ein S. - D. 9. dem Hw. Oldörp zu Olndorf eine T. - Dem Hsw. Heinrich Schleuß zu Lockwisch ein S. -D. 10. dem Schulmeister Schulze zu Lockwisch eine T. - D. 11. dem Arbm. Ehmke zu Gr. Siemz ein S.

Gestorben: D. 10. Mai Asmus Will, Arbtsm. zu Retelsdorf, 81 J. a.

Copulirt: D. 6. Mai Carl Asmus Petersen, Apotheker zu Fürstenberg, und Marie Sophie Elisabeth Bade hieselbst. Proclamirt: C. J. A. Friedrich Groth, Candidat des Predigtamts und Lehrer an hiesiger Real= und Bürgerschule, und Sophia Bertha Wilhelmine Broemmel in Basel. - Peter Heinrich Reiher, Schmied zu Crimmitschau, und Caroline Wilhelmine Beier daselbst. - Johann Christoph Laudi, Arbm. zu Lübeck, und Cath. Marg. Burmeister daselbst.

Sonntag, den 22. Mai.
Frühkirche: Pastor Kaempffer.
Vormittagskirche: Pastor Fischer.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 18. Mai 1864.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)6 - 10Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)40 - 45Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)36 - 38Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)29 - 34Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)36 - 44Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)26 27Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)26 27Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)18 - 19
Butter10Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß4 - 5Schilling (Mecklenburg).


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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