[ => Original lesen: 1864 Nr. 16 Seite 1] - Die Entscheidung des Bundestages, ob er die Conferenz in London beschickt, ist noch immer nicht erfolgt. Der betreffende Antrag des Ausschusses lautet auf Beschickung, worauf vom Bunde in seiner Sitzung vom 11. d. die Abstimmung auf den 14. ds. festgesetzt wurde. Allgemein ist man der Ansicht, daß der Bund die Conferenz beschicke, und vermuthet, daß der sächs. Minister, Herr von Beust,, dazu gewählt werde. - Große Herren lassen auf sich warten, und so hat denn der Congreß, der auf den 12. April angesetzt war, des Deutschen Bundes wegen bis zum 20. ds. ausgesetzt werden müssen.
- Napoleons Vorschläge, die er auf der Conferenz aussprechen lassen will, haben einen Zusatz erfahren. Er will nämlich nur dann den Mächten den Wunsch der holsteinischen und schleswigschen Bevölkerung empfehlen, falls man das Londoner Protocoll nicht zur Grundlage der Verhandlungen mache. Also immer wieder das † Londoner Protokoll!
- In den Düppeler Schanzen wird den Dänen von ihren Belagerern seit dem 2. April tüchtig eingeheizt; das seitdem fast ununterbrochen fortgesetzte Bombardement hatte aber nicht seiner Heftigkeit entsprechende Erfolge. Wenn auch die Treffsicherheit der gezogenen preuß. Kanonen dem Feinde manchen Zwang in seinen Bewegungen in den Brustwehren seiner Schanzen auferlegte, so wurden die Beschädigungen an den Erdwällen, so bedeutend sie auch am Abend waren, während der Nacht wieder ausgebessert, und zeigten sich die Schanzen am folgenden Morgen stets wieder in kampftüchtigem Zustande. Diesem Spiel suchten die Preußen ein Ende zu machen. Auch sie benutzten die Nächte zu ihren Arbeiten, so daß jeder neue Tag den feindlichen Aufpassern in den Schanzen neue Ueberraschungen bringt. Auf diese Weise rücken sie den Schanzen mit ihren Laufgräben und Parallelen immer näher und werden so gut wie gar nicht von den Dänen belästigt. In der Nacht vom 7. auf den 8. d. wurde 600 Schritte vor der ersten eine zweite Parallele ausgeworfen, aus der die Preußen das Terrain hinter den Schanzen mit Bomben bewerfen; davon verspricht man sich große Erfolge, namentlich in Hinsicht auf die Bedienungsmannschaften der dän. Kanonen, welche gegen eine Bombe, welche von oben mitten in die Schanzen fällt und da springt, gar keinen Schutz haben.
- Nach neueren Nachrichten haben die Erfolge der Beschießung mit Bomben aus der zweiten Parallele nicht auf sich warten lassen. Am 10. d. Nachmittags eröffneten 180 Kanonen und Mörser ihr Feuer; bis Abends wurden 5000 Schüsse abgegeben, worauf die Dänen nur sehr schwach antworteten. Es heißt die Wirkung der Bomben und Granaten sei so furchtbar, daß die dänischen Soldaten nur zwangsweise schießen, auch soll ihr Munitionsvorrath nur schwach, die Blockhäuser theilweise vernichtet sein. Zehn feindliche Geschütze sind zum Schweigen bebracht, so wie die Düppeler Windmühle, in welcher sich ein feindliches Pulvermagazin und gleichzeitig ein Observatorium befand, zusammengeschossen. Die Dänen räumen nun selbst die Unhaltbarkeit ihrer Stellung ein, die Soldaten sind muthlos und wünschen die Schanzen zu verlassen, wozu bereits Vorbereitungen getroffen sein sollen.
- Ueber den Alsensund hinüber haben die Preußen neulich die Stadt Sonderburg fast 24 Stunden lang bombardirt. An 1500 Hohlkugeln wurden in die unglückliche Stadt geworfen, an 50 Häuser brannten nieder, 80 Einwohner wurden getödtet, die übrigen verließen die brennende Stadt. Für einen schnellen Rückzug aus den Düppeler Schanzen haben die Dänen alles vorbereitet, sie wollen ihn aber den Preußen theuer erkaufen lassen.
- Um Soldatenblut zu sparen, hatte Prinz Friedrich Carl einen Plan entworfen, die Insel Alsen durch Ueberrumpelung zu nehmen. In größter Heimlichkeit und Stille waren alle Anstalten getroffen, der beste Theil der preußischen Armee stand dicht an der Küste des Alsensundes, 50 Geschütze waren in der Nacht aufgestellt, zur Ueberfahrt standen zahlreiche Pontons und andere Schiffsgeräthe und fast 500 Schiffer bereit, aber im letzten Augenblick scheiterte das Unternehmen. Es zeigte sich, daß die Dänen von allem gründlich unterrichtet waren, daß sie nicht überrascht werden konnten, sondern die umfassendsten Anstalten zum Empfang der Preußen getroffen hatten. Da heftiger Wind und hochgehende Wellen auch die See unpraktikabel machte, mußte von dem Uebergang abgestanden werden. Das Scheitern dieses Planes hat eine wichtige Folge: Die Preußen müssen die Düppeler Schanzen in der Fronte angreifen und nehmen. Ein furchtbar blutiges Unternehmen, dem tagelanges ununterbrochenes Feuern der Kanonen vorarbeiten muß; ununterbrochen, damit die Dänen Nachts die zerschossenen Werke nicht wieder ausbessern können. Die preußische Armee brennt vor Begierde, diesen Entscheidungskampf zu schlagen. Die Soldaten sind außer sich über die ehrenrührigen Lügen der Dänen, die in allen Sprachen verbreitet werden. In dänischen, englischen und französischen Zeitungen ist zu lesen, die Preußen wagten nicht zu stürmen, sie hätten in die letzten Gefechte durch Stöße, Püffe und Säbelhiebe ihrer Officiere getrieben werden müssen, sie schrieen furchtbar beim Angriff, um sich zu betäuben, wie der Junge im Walde pfeife aus Furcht; die Berichterstatter wären aus
[ => Original lesen: 1864 Nr. 16 Seite 2]dem preußischen Lager ausgewiesen worden, weil sie nicht Augenzeugen der preuß. Feigheit werden sollten. Die Preußen sind fest entschlossen, die Antwort auf diese scheußlichen Verleumdungen den Dänen mit blutiger Schrift auf den Rücken zu schreiben.
- Den Hergang in den Batterien um Düppel schildert ein Preuße folgendermaßen: Die Unseren schießen, obgleich auch nur schwach, weit mehr als die feindlichen. Der Feind hat in Schanze 2, um die sich der Kampf seither vorzüglich bewegte, stets alle Geschütze (fünf), die nach Gammelmark Front und je nach jeder unserer vier Batterien gerichtet. Nun liegen seine Kanoniere hinter der Brustwehr auf der Lauer und sobald sich bei uns die bekannte weiße, dick geballte Rauchwolke zeigt, der für eine Entfernung Von 3000 Schritt der Donner erst nach 1 Minute folgt, ruft die Schildwache: Skud! (Schuß), worauf alle Leute hinter und unter die Deckungswälle, auch in die Blockhäuser springen. Die Arbeiter, welche den Deckungen oft fern Schanzen müssen, werfen sich platt auf die Erde, wie wenn sie vom Blitz erschlagen wären. 3 Secunden nach Abgabe des Schusses schlägt unsere Granate in Schanze 2 ein. Da sie im Aufschlage in Stücke platzt, zersprengt sie am Tressort, so daß sie, in Staub und Pulverdampf gehüllt, trichterförmig nach allen Seiten auffliegt. Ueber die hierdurch erzeugte, etwa 10 Fuß im Durchmesser sausen die Sprengstücke der eisernen Granathülle weit, mitunter 100 Schritt hinaus; sie können, wenn das Geschoß zwischen dicht stehenden Menschen crepirt, 50 derselben außer Gefecht setzen. Schlägt das Projectil in die Erde, so bohrt es ein mehrere Fuß tiefes und wenigstens einen Fuß weites Loch; Schanzkörbe, Faschinen und etliche der dicksten Balken reißt es mitten durch. Nach unserem abgegangenen Feuer haben wir höchstens 8 Secunden Zeit, um den Einschlag und die Wirkung der Granate zu sehen. Mittlerweile sind aber die "Danske" aus den Deckungen gesprungen, um zu antworten. Wir sehen den Dampf, unsere Schildwache ruft: "Bombe!" und wir werfen uns kopfüber kopfunter oft übereinander in die nur etliche Fuß großen Einkriechlöcher der kellerartigen Blendagen. Nach 5 Secunden, so daß wir mitunter noch nicht Alle verkrochen sind, kommt das feindliche Projectil bei uns angebrannt und gezischt und platzt mit scharfem durchdringenden Knalle über unsern Köpfen. So wie wir einen Freudenschrei, oft ein Hurrah anließen, wenn unser Geschoß gut in die feindliche Schanze einschlug, so giebt es einen Freudenlärm, wenn Niemand von uns verletzt wurde, und wir winken dem uns beobachtenden Feinde mit den Mützen Hohn zu. Aber, aber! hinter dem Walle in der Ecke steht auch eine unheimliche Bahre, und ganz hinten in der Blendage kauern einige ernst dreinschauende Burschen mit dunkelrothem Kragen - Krankenträger: wohl dem, der sie nicht in Thätigkeit setzt! Vielleicht stürzte Einer von uns beim Zurückspringen und blieb in der offenen Batterie liegen, oder es drangen Sprengstücke in die Oeffnung der Blendage ein, oder sie wühlten sich durch die Decke oder Wände derselben einen Weg und fanden so ein Opfer; dann kommen Arzt und Krankenträger herbei, legen den Armen auf die Bahre; wohl ihm, wenn er noch verbunden wird! Die obige Kampfart gehört nun entschieden zu den gemütlicheren Manieren. Es hat bereits mehre Male Stunden gegeben, wo Schuß auf Schuß so rasch abgegeben wurde als möglich, dann feuerten wir mit den Dänen gleichzeitig, und das Nachschauen und Sichdecken war nimmer durchzuführen. In diesen hitzigen Momenten verlor der fast erdrückte Feind viel, zielte daher schlecht und traf verhältnißmäßig wenige der Unseren. Uebrigens ist es erstaunlich, wie wenig ängstlich man in den Batterien ist. Die dauernde Gefahr stumpft eben ab. Man pfeift dem ankommenden Geschosse nach und imitirt im Moment seines Explodirens den Knall, Scherzen und Lachen bricht selten ab, man legt die Krankenwärter mit gewaltsamen Spaß auf ihre Bahre und verbindet sie mit Waschlappen von den Geschützen, noch öfter aber meldet man sich bei ihnen als verwundet und bittet mit dem den Blessirten eigenen Durste um einen Schluck aus ihrer mächtigen Flasche.
- Garibaldi ist kürzlich in London eingezogen und wohnt als Gast bei dem Herzog von Southerland. Die Gemeinde schenkt ihm das Ehrenbürgerrecht, und heute schon kann er lesen, daß es 100 Pfund Sterling werth ist. Die Londoner sind nämlich Kaufleute, die nichts verschenken, ohne den Preis zu nennen, und wenns sein kann, schlagen sie noch 50 Procent auf. Bei dem Bankett, welches der Herzog v. Southerland seinem Gaste Garibaldi zu Ehren giebt, essen, trinken und toasten auch die Minister Lord Palmerston und Russell, Graf Derby etc. mit. Oestreich klingt's in beiden Ohren.
- Die armen Bauern aus Schleswig, mehrere hundert an der Zahl, welche die Dänen auf ihrem Rückzug nach Alsen mit ihren Fuhrwerken fortschaffen mußten, wurden dort seitdem hart behandelt, kaum daß man ihnen zu essen gab, ihr Loos war härter, wie das ihrer Pferde. Feldmarschall Wrangel hat nun dem Oberbefehlshaber angezeigt, daß er diese mitgeschleppten Bauern zurücksenden möge, widrigenfalls eine gleiche Anzahl jütischer Bauern requirirt werde.
- In Jütland sind die Preußen wiederum nördlicher gerückt; nach kurzem Kampfe wurden die Dänen aus der Stadt Horsens vertrieben.
- Der Papst bedarf für den Kirchenstaat eines neuen Anlehens, etwa 40 Millionen Fanks. Er wandete sich deshalb an Rothschild. Thut mir leid, antwortete der, ich bin ein Jude.
- Seit dem 10. April ist Erzherzog Max Kaiser von Mexiko. Die Mexikaner haben ihn mit großer Mehrheit gewählt und eine Deputation nach Miramare bei Triest geschickt, aus deren Händen der Erzherzog die Kaiserkrone angenommen hat. Obgleich weder Schwiegervater, König Leopold von Belgien, noch der Bruder, der Kaiser von Oesterreich, eine Freude an dem mexikanischen Kaiserthron des Erzherzogs Max haben, so lassen sie ihn doch nicht mit leeren Händen ziehen. In Belgien wird eine wallonische Leibgarde für die Kaiserin, und in Oesterreich eine Truppe von 6000 Mann mit 260 Officieren für den neuen Kaiser geworben. Außerdem soll Kaiser Franz Joseph ein paar Millionen Gulden brüderlich bezahlt haben.
- Den gezogenen Kanonen kann ein ehrlicher Mann, der Weib und Kind besitzt und nicht gerade das Vaterland zu verteidigen hat, nicht weit genug ehrerbietig aus dem Wege gehen. Die preußischen gezogenen Kanonen (24pfünder) tragen über eine Stunde weit, wie die armen Leute in der Stadt Sonderburg auf der Insel Alsen zu ihrem Schrecken erfahren haben. Es war die Batterie bei Gammelmark vor den Düppeler Schanzen, die ihre Kugeln auf 6400 Schritte Entfernung in die Stadt schickte und viele Häuser in Brand schoß.
- Die erste Nummer der Allgem. Wiener medicin. Wochenschrift bringt von Dr. Langenbeck in Hannover die sehr bemerkenswerthe Mittheilung, daß in keinem der niederen Thiere die Trichina spiralis in so außerordentlicher Menge vorkomme, als im Regenwurme, der ja so häufig von den im Freien sich aufhaltenden Schweinen verzehrt wird und so in den Magen derselben gelangend, seine für den Menschen so gefährlichen Wanderungen beginnt. Nach einer ungefähren Schätzung fanden sich in einem mittelgroßem Regenwurm 500 bis 600 Trichinen. Wenn Gänse, Enten, Hühner und verwandte Thiere die gleichfalls Regenwürmer genießen , von den Trichinen frei blieben, so soll nach Langenbeck das seinen Grund darin haben, daß diese den Wurm ganz verschlucken, das Schwein ihn dagegen zerkaut. Das sicherste Mittel gegen die weiteste Verbreitung dieses gefährlichsten aller Parasiten bleibt also Stallfütterung der Schweine und die Vorsicht, dieselben im Freien nur innerhalb gepflasterter oder festgestampfter Höfe zu halten.
[ => Original lesen: 1864 Nr. 16 Seite 3]Antragsmäßig sollen über nachbenannte Grundstücke, als
1. das dem Krämer Mathias Klatt zu Schönberg gehörende, am kalten Damm belegene Wohnhaus c. pert.,
2. die dem Halbhüfner Franz Heinrich Heiden zu Schlagsdorf gehörende Halbhüfnerstelle c. pert.,
3. das dem Reifer Johann Joachim Franz Heinrich Dähn zu Schönberg gehörende Wohnhaus c. pert.,
4. Das der Ehefrau des Krügers Lüttjohann, Elise geb. Wiencke zu Schönberg gehörende Wohnhaus c. pert., und
5. das dem Tischlermeister Oldenburg zu Schönberg gehörende Wohnhaus c. pert.,
Hypothekenbücher niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenige, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und davon Eintragung in die anzulegenden Hypothekenbücher verlangen zu deren Anmeldung auf Dienstag d. 21. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 9. April 1864.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
A. Dufft.
Im Sachen betreffend die Subhastation des dem Schulzen Maaß zu Mahlzow verpfändeten Antheils an dem der Ehefrau des ehemaligen Küsters Buschow, Eleonore geb. Vock, hieselbst gehörigen auf dem Schönberger Stadtfelde nach Kl. Siemz zu, auf dem s. g. Rübencamp zwischen den Ackerparcelen des Rademachers Badstein und des Kaufmann Chr. Vock belegenen, ca 82[]R. enthaltenden Ackerstücke, ist in dem auf Dienstag den 5. d. M. anberaumt gewesenen Verkaufstermine für den qu. Ackerantheil ein Gebot von 81 Pr. Cour. abgegeben worden.
Der auf Freitag den 29. April d. J., Vormittags 11 Uhr, vom Großherzoglichen Justiz=Amte hieselbst anberaumte Ueberbotstermin wird hierdurch in Erinnerung gebracht.
Schönberg, den 7. April 1864.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
(L. S.) C. L. v. Oertzen.
A. Dufft.
Am Montag den 25. April sollen auf dem Pfarrgehöfte zu Lübsee in öffentlicher Auction verkauft werden:
Eine Kuh, ein Schwein, Stühle, Bänke, Tische, Schränke und sonstiges Haus= und Küchengeräth, sowie ein Stall auf Abbruch.
Bekanntmachung.
Alle Diejenigen, welche gewilliget sind, ihre Feldfrüchte gegen Hagelschlag bei der Hagelversicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg zu versichern, werden hiemittelst ersucht, sich mit ihren desfallsigen Meldungen für das bereits angetretene Versicherungsjahr vom 1sten März 1864 bis dahin 1865 an den Director dieser Anstalt, Herrn Kaufmann Boye hieselbst, - wo auch die Statuten dieser Gesellschaft eingesehen werden können - wenden zu wollen.
Schönberg den 13. April 1864.
Die Direction der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.
Die zwischen dem 1. October 1863 und dem 31. März 1864 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im Mai d. Js. drei Viertheile ihres einfachen Ansatzes (3/4 Simplum) als Beitrag zu bezahlen. - Es contribuiren versichert gewesene 96.120.481 Courant.
Lübeck den 12. April 1864.
Namens der Direction Bruhn, Secretair des Vereins.
Von dem Herrn Krämer Siebenmark in Carlow, als dem Vormunde der minorennen Erben des zu Carlow verstorbenen Schlossermeisters Wendlandt, mit der Regulirung des Wendlandt'schen Nachlasses beauftragt, fordere ich alle diejenigen, welche irgend welche Ansprüche an den erwähnten Nachlaß haben, hiemit auf, ihre Forderungen binnen 4 Wochen bei mir anzumelden.
Schönberg den 14. April 1864.
R. Rackow, Adv.
Hiermit mache ich die ergebene Anzeige, daß ich jetzt wieder in meiner früheren Wohnung in dem Hause meines Vaters, Siemzerstraße Nr. 97 wohne und halte mein bekanntes Tuch=, Manufactur u. Mode=Waaren=Geschäft meinen geehrten Freunden und Gönnern bestens empfohlen.
Schönberg den 13. April 1864.
Heinrich Kreutzfeldt.
L. W. Egers'scher Fenchelhonig-Extrakt
tausendfach bewährtes, rein diätetisches Mittel bei Hals=, Brust=, Hämorrhoidal= und Unterleibs=Leiden. Vom auffallenden Erfolge bei allen katarrhalischen Leiden, Husten, Heiserkeit, Grippe, Brustschmerzen, Verschleimung, Rauheit, Kitzel und Beschwerden im Halse, Halsbräune, Keuchhusten, Engbrüstigkeit, Blutspeien, bei Entzündungen des Kehlkopfes und der Luftröhre, selbst bei Lungen= und Luftröhren=Schwindsucht, sowie Asthma. Bei sehr heftigem Katarrh, Husten etc. giebt man dem Extract eine Beimischung von guter warmer Milch. Der L. W. Egers'sche Fenchel=Honig=Extract erzeugt keinerlei Magenbeschwerden, weder Säure noch Verschleimung, sondern im Gegenteil Appetit und führt in größeren Gaben genommen eine leichte und regelmäßige Leibesöffnung herbei, wodurch er namentlich für Hämorrhoidal= und Unterleibs=Leidende eine unentbehrliche Wohlthat wird. Auch ist er für Frauen, die kräftige Kinder stillen, so wie Säugling sehr nahrhaft. In Schönberg die Flasche 30 Schill., die halbe Flasche 16 Schill. jede mit dem Etiquette, Siegel und Facsimile des alleinigen Fabrikanten L. W. Egers in Breslau allein ächt zu haben bei Carl Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.
Hieselbst als Klempnermeister etablirt, empfehle ich mich den hochgeehrten Bewohnern des Fürstenthums zur Anfertigung aller Arbeiten in Blech und Messing, wie auch zu Bauarbeiten, wobei ich prompte und reelle Bedienung verspreche.
Schönberg, 14. April 1864.
J. Lenschow, Siemzerstraße, Ecke der Hinterstraße, beim Schornsteinfeger H. Lenschow.
[ => Original lesen: 1864 Nr. 16 Seite 4]Guano-Depot der Peruanischen Regierung in Deutschland.
Wir zeigen hiedurch an, dass unsere Guano-Preise unverändert sind, wie folgt:
Bco. 160 - pr. 2000 brutto Hamb. Gewicht oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 60000 und darüber,
Bco. 174. - pr. 2000 Brutto Hamb. Gewicht oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 2000 bis 60,000 ,
in Säcken, zahlbar pr. comptant, ohne Vergütung von Thara, Gutgewicht, Abschlag oder Decort.
Hamburg, März 1864.
J. D. Mutzenbecher Söhne.
Allerneueste
grosse Geldverloosung von 2 Mill. 650,000 Mark,
in welcher nur Gewinne gezogen werden,
genehmigt und garantirt von der
Staats - Regierung.
Unter 17,900 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von Mark 250,000, 150,000, 100000, 50,000, 2mal 25,000, 2mal 20,000. 2mal 15000, 2mal 12500, 2mal 10000, 1mal 7500, 5mal 5000, 7mal 3750, 85mal 2500. 5mal 1250, 105mal 1000, 5mal 750, 130mal 500, 245mal 250, 11000mal 117 etc. etc.
1 ganzes Original-Staatsloos kostet 4 Pr. Crt.
1 halbes Original-Staatsloos kostet 2 Pr. Crt.
2 Viertel Original-Staatsloose kosten 2 Pr. Crt.
4 Achtel Original-Staatsloose kosten 2 Pr. Crt.
Beginn der Ziehung den 9 kommenden Monats.
Meine durch fortwährende Gewinn-Auszahlungen der grössten Treffer hinlänglich bekannte und beliebte Geschäfts Devise bleibt unverändert und stets bewährt:
"Gottes Segen bei Cohn."
Auswärtige Aufträge mit Rimessen in allen Sorten Papiergeld oder Freimarken, oder gegen Postvorschuss, führe ich selbst nach den entferntesten Gegenden promt und verschwiegen aus, und sende amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder sofort nach der Entscheidung zu.
Laz. Sams. Cohn
Banquier in Hamburg.
G. A. Levissohn (Marcus Nachf.) aus Rehna besucht das bevorstehende Schönberger Frühjahrsmarkt wiederum mit einem großen Tuch= und Manufactur=Waarenlager.
Persönliche Einkäufe in Hamburg, Berlin und Leipzig haben dasselbe so vollständig sortirt, daß jeder Artikel in großer Auswahl und namentlich darunter fertige Herren=Joppen und Jacquets, sowie fertige Mäntel Jacken und Kragen für Damen, auch fertige Kornsäcke, sowie die neuesten blanken, bunten und schwarzen Bänder für Landleute zu sehr billigen Preisen vorräthig. Mit der Zusicherung der besten und reellsten Bedienung bittet er die geehrten Bewohner Schönbergs und der Umgegend ergebenst um zahlreichen Zuspruch.
Die Bude befindet sich wie früher vor dem Hause des Gastwirth Herrn Fick.
Auf dem Hofe zu Brandenbaum bei Lübeck sind einige 20 Simm Winter=Rohr zu verkaufen.
C. Frese.
Zum bevorstehenden Markte empfehle ich mein Lager von allen Sorten Uhren zu billigen Preisen.
H. Meyer, Uhrmacher.
Ich bin beauftragt worden, ein altes, mit Krollhaaren gepolstertes Sopha, nebst einem mahagony fournirten Sopha=Tische, dessen Platte massiv ist, 1 Dutzend alter, gut erhaltener Polsterstühle und 2 Rohrstühle billig zu verkaufen. Kaufliebhaber mögen sich bei mir melden.
Schönberg, den 7. April 1864.
J. Busch, Tischlermeister.
Schröder's Bade=Anstalt in Lübeck, Wahmstraße Nr. 475., empfiehlt:
Russische Dampf=, sowie Wannen=, Sturz= und Regenbäder.
Mein Lager von sehr dauerhaft gearbeiteten Schuhmacherarbeiten in allen Sorten, sowohl für Männer als für Frauen, halte ich den geehrten Stadt= und Landleuten bestens empfohlen.
Johann Lenschow, v. d. Siemzerthore in Schönberg.
Frischen Seifenstein empfiehlt C. L. Creutzfeldt.
Sehr schönen Berger Flohm=Häring bei C. L. Creutzfeldt.
Gesucht wird sogleich: Ein Knabe, der Lust hat das Böttcherhandwerk zu erlernen. Von wem? ist in der Expedition der "Anzeigen" zu erfragen.
Gesucht zu nächstem Johannis: Ein Hausmädchen und zwei Meiereimädchen, für Gr. Molzahn, von Kaiser zu Stove.
Ich bin beauftragt, ca. 50 Arbeitsleuten, bei einem täglichen Verdienst von 24 , nach Umständen noch mehr, Arbeit nachzuweisen.
Fuhrmann Tretow vor Schönberg.
Die Beiträge zur ersten Hebung des Armengeldes für die Selmsdorfer Armencasse müssen innerhalb 4 Wochen an den unterzeichneten Armenvorsteher abgegeben werden. Die dann noch restirenden Armengelder werden executivisch beigetrieben werden.
Selmsdorf den 7. April 1864.
Hauswirth Jochen Bruhn, Armenvorsteher in Selmsdorf.
Von jetzt an darf bei feuchter Witterung in der Moorstraße keine Erde und Dung gefahren werden. Die dennoch dabei Betroffenen werden dem Gerichte zur Bestrafung angezeigt werden.
Schönberg den 12. April 1864.
C. L. Creutzfeldt.
Schmied Dräger.
Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 13. April 1864. |
Weitzen | 1 | | 2 - 7 | |
Roggen | | | 38 - 40 | |
Gerste | - | | 34 - 37 | |
Hafer | | | 28 - 32 | |
Erbsen | | | 36 - 44 | |
Wicken | | | 36 - 40 | |
Buchweizen | | | 34 - 38 | |
Winter=Rapssaat | | | 23 24 | |
Rübsen | | | 22 23 | |
Schlagleinsaat | | | 18 - 19 | |
Butter | 10 | | pr. | |
Kartoffeln pr. Faß | | | 4 - 5 | . |
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
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