[ => Original lesen: 1863 Nr. 39 Seite 1] Zur Untersuchung und Aushebung der aus dem Geburtsjahre 1842 in das Großherzogliche Militair zu stellenden Rekruten ist
Donnerstag der 15. October d. J. et. seq.
angesetzt und haben sich sämmtliche militairpflichtige junge Leute an diesem Tage Morgens 9 Uhr hier einzufinden und die ihnen zu behändigenden Gestellscheine unfehlbar wieder mitzubringen.
Schönberg, den 17. September 1863.
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
- Preußens Antwort auf die Einladung der deutschen Fürsten zum Beitritt zu ihren in Frankfurt gefaßten Beschlüssen ist nun erfolgt und lautet, wie zu erwarten war, ablehnend. Es fordert Gleichstellung mit Österreich, eine andere Organisation der Landesvertretung etc. Erst wenn hierüber eine Einigkeit erzielt ist, will es sich auf nähere Verhandlungen über die Reform einlassen.
- Der Bericht der vereinigten Ausschüsse am Bundestage stellt fest, daß Dänemark seine Verpflichtungen in Betreff Holsteins und Lauenburgs nicht nachgekommen ist, und beantragt deshalb die Execution beim Bunde, worüber demnächst abgestimmt werden wird. Sachsen und Hannover sollen dieselbe vollziehen, und zwar mit 6000 Mann, und Preußen und Oestreich eine Reserve bilden.
- Jedem russischen Statthalter geben die Polen in Warschau die Bluttaufe, und wenn sie der Statthalter überlebt, so können sie nichts dazu. Wielopolski und Großfürst Constantin haben ihrer Zeit die Bluttaufe erhalten und General Berg, ihr Nachfolger auch. Als er vor einigen Tagen am Zamonskischen Pallast vorüberfuhr fielen Orsini=Bomben in seinen Wagen; er entkam unverletzt wie durch ein Wunder.
Den Schönberger Bahnhof betreffend.
Der Verfasser des Artikels in Nr. 37 der hiesigen Anzeigen entwickelt in demselben eine wunderbare Combinationsgabe, indem er die Vortheile aufzählt, welche die Anlage eines Bahnhofes auf dem Baubrink der Stadt Schönberg bringen soll, und der alle möglichen Gründe an den Haaren herbeizieht, um es den Schönbergern plausibel zu machen, daß es keinen geeigneteren Platz zur Bahnhofsanlage bei Schönberg giebt, als der Baubrink.
Die schiffbare Maurine, welche in den letzten Jahren so wenig Wasser hatte, daß die Böter oft Tagelang zwischen Gr. Bünsdorf und Schönberg gelegen haben, ja einen Theil ihrer Ladung löschen mußten, ehe sie den Hafen erreichen konnten, hat gewiß nichts vor dem Stecknitzkanal voraus, der Jahrhunderte lang den Verkehr zwischen Trave und Elbe, so gut es gehen wollte, vermitteln mußte, und dennoch Schicken die Lübecker überwiegend jetzt alle in dem oben angeführten Aufsatze verzeichneten Waaren, namentlich Holz, Bretter, Kohlen, Theer per Bahn nach Mölln, Lauenburg und Hamburg. Ebenso werden von Mölln und aus der Umgegend Getreide und Sämereien fast nur mit der Eisenbahn versandt, eben weil die schnellere und nur um weniges theurere Beförderung auf der Bahn von jedem Geschäftsmanne dem, wenn auch etwas billigeren, so doch bedeutend langsameren Wassertransport bei weiten vorgezogen wird. Ein rascher Umsatz ist Hauptbedingung des Handels und dieser wird durch die Eisenbahn, nicht durch die schiffbare Maurine vermittelt. Wie in aller Welt sollten nun aber die Lübecker Kaufleute dazu kommen, den Schneckenweg der Wasserstraße vorzuziehen und hier in Schönberg Niederlagen zu gründen? Die Kosten der Niederlagen und die Anlage des Krahns, der die ankommenden Waaren 30-40 Fuß vom Hafen auf das Niveau des Bahnhofs heben müßte, werden allen Vortheil um das Doppelte verschlucken.
Wenn aber die durch Anlage des Bahnhofs auf dem Baubrink möglicherweise der Stadt Schönberg gewährten Vortheile sehr problematischer Natur sind, so sprechen auf der andern Seite gute Gründe für die Anlage des Bahnhofs unterhalb der Marien= und Sabowerstraße; ich will ihrer nur einen hervorheben.
Schönberg ist als Landstadt auf seine Umgegend angewiesen und muß diese so viel als möglich heranzuholen suchen. Da nun die nach Lübeck und Ratzeburg zu belegenen Gegenden ihren Verkehr naturgemäß nach den dortigen Bahnhöfen nehmen, so liegt es im Interesse der Stadt, bei der von Lübeck nach Kleinen projectirten Bahn die sehr volksreiche und stark producirende Umgegend nach Grevismühlen und Rehna zu heranzuziehen und den Bahnhof für diese möglichst günstig anzulegen; dies Interesse wird aber einzig und allein dann gewahrt, wenn der Bahnhof am Ausgange der Marienstraße angelegt wird. Die aus den Wolken geholten Lübecker Speditionsgeschäfte wiegen den Vortheil, welchen wir durch einen erleichterten Verkehr mit der Umgegend nach Grevismühlen und Rehna zuhaben, nicht zum hundertsten Theile auf, und können wir denn ohne diese Speditionsgeschäfte und Niederlagen durch=
[ => Original lesen: 1863 Nr. 39 Seite 2]aus nicht existiren, so wird sich ein Krahn mit Schienenweg nach einem Bahnhofe unterhalb der Marien= und Sabowerstraße eben so gut herstellen lassen, wie nach einem Bahnhof auf dem Baubrink; die Kosten sind bestimmt nicht viel bedeutender.
Anzeigen.
Vorladung.
Antragsmäßig sollen über nachbenannte Grundstücke, als:
1) das dem Krämer Siebenmark zu Schlagsdorf gehörende Wohnhaus c. p.,
2) das dem Tischlermeister Johann August Dettmann gehörende in der Hinterstraße zu Schönberg belegene Wohnhaus c. p.
Hypothekenbücher niedergelegt werden und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in die anzulegenden Hypothekenbücher verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 20. November d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 7. Septbr. 1863.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
O. Reinhardt.
Präclusiv=Bescheid.
In Sachen betreffend die Anmeldung aller Ansprüche an den Nachlaß des allhier verstorbenen Hausbesitzers Busch giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 18. d. M. abgehaltene Liquidations=Protocoll, reproductis ad acta proclamatibus cum documentis aff- et refixionis nec non insertionis, hierdurch den
Bescheid:
daß alle Diejenigen, welche sich sowenig in dem Termin vom 18. d. M. als bisjetzt gemeldet haben, mit ihren etwanigen Ansprüchen an den Hauseigenthümer Busch'schen Nachlaß, wie hierdurch geschieht, präcludirt und abgewiesen sein sollen.
Von Rechts Wegen!
Schönberg, den 23. Septbr. 1863.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. E. C. Zimmermann.
Verkaufsanzeigen.
In dem am 28. v. M. in der Debitsache des Maurermeisters Oldenburg hieselbst abgehaltenen Verkaufstermin sind für die zur Concursmasse gehörenden Grundstücke 4100 Pr. Cour. geboten, was hiedurch bekannt gemacht wird mit dem Bemerken, daß der auf den 18. September d. J. anberaumt gewesene Ueberbotstermin auf Freitag den 9. kommenden Monats October, Morgens 12 Uhr, hiemit verlegt wird.
Schönberg, den 8. Sept. 1863.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. E. C. Zimmermann.
Am Montage den 28. September, Morgens 9 Uhr, sollen folgende Sachen in der Schmiede zu Gr. Molzahn öffentlich an den Meistbietenden gegen baare Zahlung verkauft werden:
2 Schenkschränke, 1 großer Klapptisch, 1 Schlafkomode, 7 Bettstellen, Tische, Stühle, 1 Bank, Kessel, Grapen, sonstiges Küchengeschirr, mehrere kupf. Töpfe, 1 Kommode, 1 großer Schrank, 1 Kleiderschrank, altes und neues Schmiedeeisen, eine große Auswahl Schmiede=Geräthschaften, 1 Chatulle mit Aufsatz, Bücher und was sich sonst noch vorfindet.
Im Auftrag der verehelichten Suhrbier, geb. Busch hieselbst, setze ich zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe des von ihr aus dem Nachlaß ihres Bruders, des wailand Hausbesitzers Busch zu Schönberg ererbten, am sog. Kaltendamm zu Schönberg belegenen Wohnhauses c. p. nebst Garten einen Termin auf Sonnabend den 3. October d. J., Morgens 11 Uhr, im Köster'schen Gasthause zu Schönberg an. Das Grundstück kommt zunächst getheilt, dann im Ganzen auf den Bot, die Verkaufsbedingungen liegen beim Gastwirth Köster und bei mir zur Einsicht bereit und wird beim annehmlichen Bot der Zuschlag sofort erfolgen.
Rehna, den 22. Septbr. 1863.
Schwetzky, Stadtsecretair.
Am Montag den 28. ds. Ms., Morgens von 9 Uhr an, sollen im Hinterkathen zu Gr. Rünz in öffentlicher Auction gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:
1 Kuh, 1 Schwein, 2 Hammel, 6 Fuder Dung, 2 Laden, 1 Kiste, Bettstellen, Tische, Stühle, Schränke und allerlei Haus= und Küchengeräthe u. s. w.
Carlow d. 23. Septbr. 1863.
Struck, Landreiter.
Vermischte Anzeigen.
Bekanntmachung.
Vom 1. October d. J. an muß der Inhalt der nach den Großherzogthümern Mecklenburg=Schwerin und Mecklenburg=Strelitz bestimmten Postgüter, welche das Gewicht von 4 erreichen oder übersteigen und deren Inhalt aus zollfreien Gegenständen besteht, zur Erlangung der Zollfreiheit declarirt werden.
Die zollfreien Gegenstände, welche bei der Versendung mit den Posten vorkommen können, sind:
1) Bäume, Sträucher, lebende Pflanzen und Gewächse, Korbweiden,
2) Bücher,
3) Cichorienwurzel,
4) Eier,
5) Frische Fische, Krebse (Flußkrebse),
6) Frische Gartenfrüchte und frisches Gemüse,
7) Geflügel und Wildpret,
8) Getreide,
9) Kartoffeln,
10) Knochen,
11) Lein, Rapp= und Rübsaat,
12) Milch,
13) Obst, frisches,
14) Säcke, alte, desgleichen alte Matten, Kasten, Fastagen, welche leer zurückgehen,
Die Declaration des Inhalts zollfreier Poststücke geschieht am leichtesten
durch Angabe der in denselben enthaltenen Gegenstände, sowie durch Hinzufügung des Namens des Versenders auf der Begleit=Adresse,
es können jedoch auf den zollfreien Poststücken of=
[ => Original lesen: 1863 Nr. 39 Seite 3]fene Declarationen beigegeben werden, welche enthalten müssen:
a) den Namen des Empfängers,
b) den Ort, wohin das Poststück bestimmt ist,
c) Zeichen und Nummer desselben,
d) Gattung der darin enthaltenen Gegenstände,
e) Ort und Tag der Ausstellung,
f) den Namen des Versenders.
Fehlt diese Declaration oder ist sie nicht vorschriftsmäßig ausgestellt, so werden die Sendungen als Zollpflichtige behandelt. Die Declaration des Inhalts ist endlich auch dann erforderlich, wenn zollfreie und zollpflichtige Gegenstände zusammen verpackt mit der Post versandt werden.
Bei den durch Meklenburg transitirenden Postgütern ist eine Declaration des Inhalts nicht erforderlich.
Schönberg, den 18. September 1863.
Großherzoglich Postamt.
F. Saß.
Gestern Abend 8 Uhr entschlief meine liebe Frau und unsere innigst geliebte Mutter nach einer 14tägigen Wochenbetts=Krankheit, im Alter von 40 Jahren und 10 Monaten. Tief betrauert von C. Schwedt und Kindern.
Schönberg den 24. Sept. 1863.
Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.
Agentur Schönberg und Dassow.
J. P. Bade, Buchbinder.
Schulanzeige.
Der Unterricht in hiesiger Domschule beginnt wieder am 5. October. Diejenigen Eltern, welche geneigt sind, ihre Kinder dieser Anstalt anzuvertrauen, werden gebeten, dieselben bis zu dem genannten Tage bei dem Unterzeichneten anzumelden.
Domhof=Ratzeburg den 25. Sept. 1863.
J. G. Willers.
Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen=Brüderschaft am zweiten Montage nach Johannis, dem 6. Juli d. J., stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 24. Juni 1863.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.
Prima Stearinlichte, pr. Packet 12 , empfiehlt bestens C. Maaß.
Starke fertige Kornsäcke mit blauen Streifen empfiehlt H. Rohde in Rehna.
G. A. Levinssohn (Marcus Nachf.) aus Rehna
besucht das bevorstehende Schönberger Herbstmarkt wiederum mit einem großen
Tuch= und Manufactur=Waarenlager.
Persönliche Einkäufe in Hamburg, Berlin und Leipzig haben dasselbe so vollständig sortirt, daß jeder Artikel in großer Auswahl und namentlich darunter fertige Herren=Joppen und Jacquets, sowie fertige Mäntel, Jacken und Kragen für Damen, auch fertige Kornsäcke, sowie die neuesten blanken, bunten und schwarzen Bänder für Landleute zu sehr billigen Preisen vorräthig. Mit der Zusicherung der besten und reellsten Bedienung bittet er die geehrten Bewohner Schönbergs und der Umgegend ergebenst um zahlreichen Zuspruch.
Die Bude befindet sich wie früher vor dem Hause des Gastwirth Herrn Fick.
Meinen geehrten Kunden Schönbergs und Umgegend mache die ergebenste Anzeige, daß ich zum bevorstehenden Markte mit meinem bekannten Lager von Tuch-, Manufactur- und Modewaaren dort eintreffe. Durch rechtzeitige Einkäufe bin ich im Stande, meine Waaren theils zu alten Preisen abzugeben. Für Landleute empfehle ich mehrere ganz neue Muster von schwarzen und blanken Bändern.
Mein Lager befindet sich während der Markttage vor dem Hause des Herrn Gastwirth Fick.
Hochachtungsvoll H. Rohde Rehna.
Frischen gothländischen und Segeberger Kalk, sowie sehr billige eiserne Grapen empfiehlt Ch. Vock.
Für guten Leinsamen zahle ich pr. 2 .
Tuch, Buckskin, Düffel und halbwollene Rocks- und Hosenstoffe, sowie alle anderen Manufacturwaaren, empfiehlt billigst
Carl Kreutzfeldt in Lübeck, Grosse Burgstrasse Nr. 723.
General-Debit für Deutschland.
Baker-Guano (75 pCt. phosphorsaurer Kalk garantirt.) bei über 300 Ctr. 2 3/4 , bei über 100 Ctr. 2 11/12 , bei unter 100 Ctr. 3 ,
Baker-Guano-Superphosphat (grosse Medaille der Ausstellung in Hamburg) 18 bis 22 pCt. in Wasser lösliche Phosphatsäure enthaltend, bei 100 Ctr. 3 , bei unter 100 Ctr. 3 1/4 per 100 Brutto, in Säcken, per comptant ab Hamburger Depot.
Hamburg, Neuer Wandrahm 1.
Emil Güssefeld.
Dr. Beringuier's arom.=med. Kronengeist (Quintessenz d'Eau de Cologne) von hervorragender Qualität - nicht nur als köstliches Riech= und Waschwasser, sondern auch als herrliches medikamentöses Unterstützungsmittel, welches die Lebensgeister ermuntert und stärkt; à Originalflasche 20 .
Dr. Beringuier's Kräuter-Wurzel-Haar-Oel
zusammengesetzt aus den bestgeeignetsten Pflanzen=Ingredienzien und öligen Stoffen zur Erhaltung, Stärkung und Verschönerung der Haupt= und Bart=Haare, sowie zur Verhütung der so lästigen Schuppen= und Flechtenbildung; à Originalflasche 12 .
Von diesen bei den überall Epoche machenden Novitäten befindet sich in Schönberg das alleinige autorisirte Localdepot bei
Wilh. Heincke.
[ => Original lesen: 1863 Nr. 39 Seite 4]Cement=Firniß aus der Fabrik von H. Stolle & Cp. in Berlin.
Dieser Cementfirniß ist das vorzüglichste Ueberzugsmaterial für Dachpappe=, Zink= und Eichen=Dächer, wie auch für Holz und Mauerwerk im Wasser. Es trocknet sehr schnell, wird weder durch die Sonnenstrahlen erweicht, noch spröde und rissig und bildet eine glatte und feste Oberfläche.
Der Cementfirniß ist zu Fabrikpreisen zu beziehen durch Wilh. Heincke.
Möbel-Magazin.
Das Möbel=Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler= und Stuhlmacher=Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg im März 1863.
Die vereinigten Tischlermeister.
Die Grundbesitzer und Einwohner der Umgegend von Schönberg, die selbst Zeug machen lassen, und es zu Römnitz walken lassen wollen, werden ersucht, dasselbe bei dem Herrn Färber Breul in Schönberg abzugeben, da dieser die Besorgung übernommen hat. Für gute Walkarbeit wird garantirt.
H. Vorbeck, Walkmüller.
Römnitz 1863.
Nur Paraffinkerzen werden verkauft zu den billigsten Preisen.
Eleganz und Sparsamkeit vereinigt nur die Paraffinkerze.
Preis von 10 an pr. Paquet, weiß und couleurt, glatt und cannellirt, bei
L. Landjunk & Co. Hamburg, Pelzerstraße 15.
NB. Aufträge pr. Postvorschuß werden besorgt mit Berechnung der Spesen.
Am Mittwoch Abend ist auf dem Markte eine Frauentasche verloren, in welcher ein Portemonnaie mit ungefähr 1 Thaler kleines Geld und ein Farbezeichen befindlich. Der Finder wird ersucht, dasselbe in der Expedition d. Bl. abzugeben.
Gesucht wird zu Michaelis von einem Hauswirth des Fürstenthums ein Pferdeknecht gegen reichlichen Lohn. Nachricht in der Expedition dies. Blätter.
Am Dienstage d. 15. Sept. ist auf dem Wege durch Schönberg ein Portemonnaie mit 2 Thaler und einigen Schillingen baarem Gelde von einem Arbeiter volleren worden. Der ehrliche Finder wird dringend ersucht, das Verlorene beim Schlachtermeister Daniel Stockfisch gegen eine Belohnung abzugeben.
Auf meiner nach Neuhof zu belegenen Koppel, genannt Holzkrug, hat sich neben dem alten Neuhofer Fußsteige, welcher rechtmäßiger Weise sich dort befindet, ein zweiter s. g. Schleichsteig gebildet, welchen letzteren Fußsteig ich überall nicht dulden kann und will. Ich verbiete daher hiemit diesen Fußsteig und werde Jeden, welcher denselben dennoch einschlagen wird, sofort zur gerichtlichen Anzeige bringen.
Thandorf am 21. Sept. 1863.
Jochen Oldörp.
Die Erfahrung hat gelehrt, daß die meisten sogenannten Volksarzneimittel und Gesundheits=Preservative, welche zu Zeiten aufgetaucht, über kurz oder lang selbst wenn sie anscheinend mit einiger Bedeutung aufgetreten waren, wieder vom industriellen Markt verschwunden und gänzlich verschollen sind, was nur dem Umstande beizumessen ist, daß sie - hauptsächlich auf gewinnbringender Speculation beruhend - sich auf die Dauer nicht bewährten, die einzelnen Anerkennungen derselben sonach mehr auf einer vorübergehenden Einbildung der Aussteller basirten, als auf Wirklichkeit.
Anders verhält es sich mit dem Hoff'schen Malzextrakt=Gesundheitsbier, welches nun bereits seit länger als einem Decennium seine sanitätische Wirkung behauptet, wie solches die noch fortwährend und immer zahlreicher eingehenden Aussprüche seiner Konsumenten bestätigen. Aussprüche, welche um so mehr in's Gewicht fallen, wenn sie noch nach Jahren von Personen wiederholt werden, die das Hoff'sche Malzextract schon früher gebrauchten und die sich bei der durch nichts geschwächten Ueberzeugung seiner Heilkräftigkeit, darum auch demselben abermals zuwenden.
Wir erinnern in dieser Hinsicht unter vielen anderen an das jüngsthin mitgetheilte, von einer neuen Bestellung begleitete Schreiben des Rittergutspächters und landschaftlichen Sequestors, Herrn Völcker in Neu=Jugelow, dem wir heute im Untenstehenden einen neuen Beweis hinzufügen wollen:
1. Brief, d. d. Jüterbogk, 26. Mai 1862.
Wie ich Ew. W. unterm 24. v. M. mittheilte, hat Ihr Malzextrakt auf meinen Krankheitszustand bereits einen sehr wohlthätigen Einfluß ausgeübt. Leider sollte die Freude, welche ich darüber empfunden, sehr bald wieder getrübt werden. Schon am Tage darauf wurde ich plötzlich, ohne die Ursache zu kennen, von einem gastrisch=biliösen Fieber ergriffen, welches den Rest meiner Kräfte fast vollständig vernichtete. Nur der Vorsehung habe ich es zu danken, daß ich der Krankheit nicht erlegen bin. In derselben hat sich aber Ihr Malzextrakt wiederum auf das Glänzendste bewährt. Nachdem ich nämlich über acht Tage lang nichts weiter als Zuckerwasser genossen hatte, war mein Magen so geschwächt worden, daß ich nicht einmal die leichteste Suppe, selbst nicht Wasser mehr vertrug, ohne danach heftiges Magendrücken zu bekommen. Es war dies Angesichts der mangelnden Kräfte, welche mit jedem Tage abnahmen, ein beklagenswerther hoffnungsloser Zustand. Da nahm ich meine Zuflucht zu Ihrem Malzextrakt. Die Umstände geboten auch bei dessen Anwendung die größte Vorsicht, indem ich ihn anfangs nur theelöffelweise zu trinken vermochte. Ihm allein habe ich es zuzuschreiben, daß sich mein Magen wiederum allmählich gekräftigt hat und jetzt in einer solchen Verfassung sich befindet, daß er jede nicht schwer verdauliche Speise verträgt, auch haben sich in Folge dessen die Kräfte so erstaunlich schnell gehoben, daß ich bereis im Stande bin, das Zimmer zu verlassen und mit Zuhülfenahme des Stocks eine kleine Gartenpromenade zu unternehmen.
In Anbetracht dieser so glücklichen Ergebnisse, welche mir bei fernerem Fortgebrauch des Biers die freudige Hoffnung auf meine völlige Wiedergenesung geben, fühle ich mich gedrungen, nächst Gott Ihnen, als dem Schöpfer des für die leidende Menschheit so segensreich wirkenden Bieres meinen tiefgefühltesten Dank hiedurch darzubringen! u. s. w.
Düfert, Kreisgerichts=Secretair.
2. Brief, d. d. Jüterbogk, 22. Juni 1863.
"Hochgeehrter Herr! Nachdem mein Gesundheitszustand neuerdings durch starke Blutverluste wiederum sehr geschwächt worden ist, sehe ich mich genöthigt meine Zuflucht abermals zu ihrem Malzextrakt zu nehmen. Indem ich Ew. W. demnach ersuche u. s. w. (Folgt Bestellung.)
Düfer, Kreisgerichts=Secretair.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde. In der Woche vom 18. bis 24. September
Geboren: D. 22. dem künftigen Hauswirth in Sabow Joach. Lenschow ein Sohn. - D. 23. dem Fuhrm. Vanselow hieselbst ein So.
Gestorben: D. 19. Cathar. Maria Koth, Handelsmannstochter vor Schönberg, 8 J. 10 M. alt. - D. 21. Anna Cathar. Piper, Arbm.tochter zu Resdorf, 5/4 J. alt. - Catharina Magdalena Schwedt, gebor. Kreutzfeld, Kaufmannsfrau hies., 40 J. 9 M. alt. - D. 24. der Maurergeselle und Wittwer Woisin aus Wendorf, z. Z. hieselbst.
Sonntag den 27. September
Frühkirche: Pastor Kämpffer. - Vormittagskirche: Pastor Fischer.
Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 23. September 1863. |
Weitzen | 1 | | 12 - 18 | |
Roggen | 1 | | 2 - 4 | |
Gerste | - | | 36 - 44 | |
Hafer | | | 32 - 36 | |
Erbsen | | | 50 - 52 | |
Wicken | | | 40 - 44 | |
Buchweizen | | | 36 - 42 | |
Winter=Rapssaat | | | 25 26 | |
Rübsen | | | 24 25 | |
Schlagleinsaat | | | 20 - 21 | |
Butter | 10 | | pr. | |
Kartoffeln pr. Faß | | | 6 - 8 | . |
Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.
|