No. 15
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 10. April
1863
dreiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1863 Nr. 15 Seite 1]

- Aus Warschau selbst wird versichert, die Polen seien zum Aeußersten entschlossen; wenn der Aufstand unterliege, würden die Warschauer selber ihre Stadt zerstören in der Hoffnung, daß dieses Opfer, ein zweites Moskau, zur Wiedergeburt Polens führen werde.
- Seit der ersten Woche des Januar haben die Militairoperationen des amerikanischen Krieges stillgestanden. Allen Prophezeiungen der Union zum Trotz hält sich der Süden auf's tapferste. Der Süden ist ein großes Land, dessen Arbeitskräfte der Krieg noch lange nicht verschlungen hat. Seine Millionen von Ackerbauern haben aufgehört, Baumwolle zu bauen, aber wir haben deswegen noch nicht gehört, daß sie müssig gehen. Was dem Süden offenbar am meisten fehlt sind Geld, Eisen und Lebensmittel, aber trotzdem erwartet man, daß der Krieg fortdauern und erbitterter als je sein wird, obgleich im Norden die Abneigung gegen den Krieg und dessen Folgen, nämlich die Steuern, wächst. - Seit Beginn des Krieges sind aus der Unionsarmee nicht weniger als 130,000 Mann desertirt.
- Die Königin von Neapel ist am 8. April wieder zu ihrem Gemahl nach Rom abgereist.
- Für die Hochzeitskosten des Prinzen von Wales wurden dem englischen Parlament 23,455 Pfundsterling berechnet, d. h. ungefähr 165,000 Th.
- Die Ritter des eisernen Kreuzes wohnten in Berlin im Gasthof auf Kosten des Königs; zum Abschied erhielt Jeder eine Meerschaumpfeife, auf deren Kopf das Bildniß des Königs eingeschnitten ist.
- Bei Dünkirchen ist durch den Sturm ein Wallfisch an's Ufer geworfen worden, der nicht weniger als 30 Meter Länge und 20 im Umfange hat. Auf dem Trockenen kämpfte er noch zwei Stunden mit dem Tode.
- Seit dem 1. d. M. ist das Heiligengeistfeld bei Hamburg in eine einzige große Werkstatt umgewandelt, alle Hände arbeiten an der Herstellung des Platzes und seine Gebäude, der die große landwirthschaftliche Weltausstellung aufnehmen soll. Von diesen Vorbereitungen kann man sich einen Begriff machen, wenn man weiß, daß der Flächenraum drei Millionen Quadratfuß umfaßt. In der Mitte wird sich ein großer Restaurations=Gebäude, eine Musikhalle u. s. w. erheben, und um noch mehre Mannigfaltigkeit in die Unternehmung zu bringen, wird auch noch eine Pflanzen=, Blumen=, Früchte und Gemüse=Ausstellung damit verbunden werden.
- Abkürzung ist einer der allgemeinsten Wünsche in unsrer Zeit. In Fabrikstädten begehrt man Abkürzung der übertrieben ausgedehnten Arbeitszeit, in allen Ländern Abkürzung der Militair=Dienstzeit, ferner Abkürzung der Prozesse, der Steuern, der Landtagsperioden, der Deputirtenreden, hie und da auch der Predigten. Noch mehr aber verlangt jedes Städtchen nach Eisenbahnen d. h. Abkürzung der Reisezeit und seiner Verbindung mit dem Weltverkehr. Auch die Kriege sind in Europa wenigstens diesem Verlangen gemäß abgekürzt worden. Nur Nordamerika will nichts von Abkürzung wissen, weder von Abkürzung seines furchtbaren Bürgerkriegs, noch seines Ländergebietes. Kurz und gut, das ist die Quintessenz aller Welt Wünsche.
- Aus der kleinen mecklenburgischen Stadt Plau begab sich vor mehreren Jahren ein Weißgerbergeselle Zippe auf die zunftmäßige Wanderschaft. Er gerieth nach Konstantinopel, Teheran, trank sogar aus dem heiligen Brunnen in Mekka und drang bis in die Kaaba. Er wurde aber als verdächtig ertappt, war vorsichtig genug, sich vor dem Pascha nicht durch sein Wanderbuch des Magistrats zu Plau zu legitimiren, sondern gab sich für einen Engländer aus. Diese Nation kämpfte damals für den Halbmond gegen Rußland, und unser Weißgerbergesell war gerettet. Er erhielt den grünen Turban der Mekka=Pilger und einen Paß für Abdul Zippe aus England, Provinz Mecklenburg, Er durchstreift mit diesem Geleitsbrief Afrika, trifft mit dem preußischen Reisenden Professor Böhmer zusammen, dringt bis Timbuktu vor und läßt sich von seiner Sehnsucht zum Vaterlande wieder gen Plau ziehen. Hier will er sich als Weißgerber niederlassen, hat aber noch manche Schwierigkeiten zu überwinden; sein Wanderbuch ist nicht in der Ordnung und wo er gewandert, giebt's keine Zunft der Weißgerber. - Professor Böhmer giebt jetzt die Reisedenkwürdigkeiten dieses Weißgerbers heraus.


Berichtigung. In dem Bericht über die hiesige Veteranen=Feier (Nr. 14. d. Bl.) ist beim Referat des Trinkspruchs des Herren von Hobe=Lockwisch versehentlich statt "am 30. März 1814" gedruckt worden "am 30. Mai 1814" - welcher Druckfehler hiedurch verbessert wird.


Am Dienstag den 31. März Abends 8 Uhr wurden im Saale der Domschule zum Schluß der Winterthätigkeit der Feierabend die Prämien vertheilt. Der Männerchor des Feierabend trug einige Lieder vor, worauf der Bericht über die Schule erfolgte. Nach demselben hatten sich 48 junge Leute (größtentheils Lehrlinge) zum Unterricht einschreiben lassen, welche denselben auch mehrentheils fleißig besucht haben. So daß es zuweilen fast an Raum für alle mangelte. Von ihnen waren aus dem Herzogthum Lauenburg 34, aus dem Fürstenthum Ratzeburg 8, aus Lübeck 3, aus Holstein 2 und aus Mecklenburg=Schwerin 1.
An Unterrichtsstunden wurden ertheilt Montags, Dienstags und Donnerstags Abends von 8-10 Uhr, im Zeichnen (freie Hand=, Maschinen=, Bau= und Möbelrissen) 21, im Deutschen (Brief= und Rechtschreiben 21, im Gesang (für die Gesellen) 42, im Rechnen 21 und im Schönschreiben 21 Stunden, zusammen 126 Stunden.
Prämien für Fleiß und gutes Betragen erhielten 1) der Tischlerlehrling Kanz, Herzgth. Lauenburg, 2) der Tischlerlehrling Timmermann, Herzgth. Lauenburg, 3) der Tischlerlehrling Krampe, Herzgth. Lauenburg, 4) der Drechsler=

[ => Original lesen: 1863 Nr. 15 Seite 2]

lehrling Gätcke, Meckl. Schwerin, 5) der Tischlerlehrling Pamperin, Herzgth. Lauenburg, 6) der Tischlerlehrling Sandherr, Frstth. Ratzeburg, 7) der Tischlerlehrling Behrens, Lübeck. (Diese sieben haben ihre Lehrzeit und erhielten Prämien=Wanderbücher.) 8) der Klempnerlehrling Meier, Herzgth. Lauenburg, 9) der Weberlehrling Behrling, Frsth. Ratzeburg, und 10) der Gärtnerlehrling Prehn, Herzgth. Holstein. Mit einem Gesange des Männerchor wurde die Feier geschlossen. - Domhof Ratzeburg, 1. April 1863.
J. G. Willers.


Vorladung.

Antragsmäßig soll über die Büdnerstelle c. p. der Ehefrau des Arbeitsmanns Rickert, Sophie Magdalena Wilhelmine geb. Stahl, auf der Baeck ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 8. Mai d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 20. Februar 1863.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) Reinhardt.


Mühlenverpachtung.
Es soll die zu Castorf belegene Kornmühle auf 6 nacheinander folgende Jahre von Maitag d. J. an öffentlich meistbietend verpachtet werden, und werden deßhalb Pachtliebhaber geladen, sich am Dienstag den 21. April d. J., Vormittags 11 Uhr, in der Wohnung des unterzeichneten Gerichtshalters in der Stadt Ratzeburg einzufinden.
Die Pachtbedingungen können ebendaselbst und auf dem Herrenhofe Castorf vom 11. April an eingesehen werden.
Gericht Castorf, Ratzeburg den 29. März 1863.
Sachau.


Bekanntmachung.
Die zur Armensteuer restirenden Beiträge können noch innerhalb 8 Tagen an die resp. Armenvorsteher bezahlt, nachdem aber müßten die Listen zur executiven Einforderung derselben abgegeben werden.
Schönberg den 2. April 1863.
Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Die diesjährige hiesige Thierschau und Gewerbeausstellung findet am Donnerstag den 4. Juni statt.
Schönberg den 2. April 1863.
F. Boccius, als Secretair des landw. Vereins.


Industrie-Ausstellung am Thierschautage den 4. Juni 1863 zu Schönberg.
Mit der am Tage der Thierschau zu Schönberg sattfindenden Industrie=Ausstellung soll mit Erlaubniß der Großherzoglichen Landvogtei eine Verloosung von daselbst angekauften Industrie=Gegenständen verbunden werden.
Es werden daher Diejenigen, welche Erzeugnisse der einheimischen Industrie zur Ausstellung liefern wollen, ersucht, solche am 3. Juni Abends oder spätestens bis zum 4. Juni bis 9 Uhr Morgens bei unterzeichneten Comite einzuliefern und zwar in das eigens zu diesem Zweck aufgestellte Zelt auf dem Baubrink.
Jeder Aussteller hat seine Ausstellungsgegenstände mit seinem Namen zu versehen und den Preis dabei zu notiren, wofür es käuflich.
Jeder Aussteller muß seine Ausstellungsgegenstände selbst beaufsichtigen oder durch sichere Personen beaufsichtigen lassen, da das Comite in keiner Beziehung eine Garantie übernehmen kann, wiewohl ein zuverlässiger Wächter im Zelte angestellt ist.
Jeder Aussteller muß sich den Anordnungen der Mitglieder dem Industrie=Comite hinsichtlich der Aufstellung fügen.
Loose zur Indnstrie=Ausstellung à 16 Schilling (Mecklenburg), sind bei den unterzeichneten Mitgliedern des Comite fortwährend zu haben, wie auch am Tage der Thierschau im Comitezelte.
Alle Aussteller werden gebeten, zum Zweck der Gewinnung von Platz möglichst früh die Ausstellungs=Gegenstände bei dem Herrn Lichtfabrikanten Spehr in Schönberg anzumelden, wo sie dann zugleich eine Karte zum freien Eintritt in die Ausstellungsräume entgegennehmen können.
Die Gewinnliste wird am Freitage den 5. Juni durch die hiesigen Anzeigen publicirt werden.
Schönberg den 9. April 1863.
G. W. Wicke.
H. Oldörp.
J. P. H. Spehr.
W. Wieschendorf.


Die Anmeldungen aller Thiere, gewerblichen Gegenstände etc. für die am 20., 21. und 22sten Mai d. J. in Neustrelitz stattfindende Thierschau und Ausstellung landwirthschaftlicher Geräthe, Maschinen, von Gewerbeerzeugnissen etc. müssen spätestens bis zum 1. Mai bei dem Herrn Advocat Spiegelberg erfolgt sein.
Neustrelitz, den 14ten März 1863.
Der Vorstand des Meckl. Strel. landwirthschaftlichen Vereins.
W. von Oertzen.


Bekanntmachung.
Alle diejenigen, welche gewilliget sind, ihre Feldfrüchte gegen Hagelschlag bei der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg zu versichern, werden hiemittelst ersucht, sich mit ihren desfallsigen Meldungen für das bereits angetretene Versicherungsjahr vom 1sten März 1863 bis dahin 1864 an den Director dieser Anstalt, Herrn Kaufmann Boye hieselbst, wo auch die Statuten dieser Gesellschaft eingesehen werden können, - wenden zu wollen.
Schönberg, den 7. April 1863.
Die Direction der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


Die Beiträge zur Ersten Hebung des Armengeldes für die Selmsdorfer Armencasse müssen innerhalb 4 Wochen an den unterzeichneten Armenvorsteher abgegeben werden. Die dann noch restirenden Armengelder werden executivisch beigetrieben werden.
Selmsdorf den 9. April 1863.
Hauswirth Jochen Bruhn, Armenvorsteher in Selmsdorf.


Photographie=Album vorzügliche Photographien, Photographie=Rähme von a St. 4 Schilling (Mecklenburg) bis 12 Schilling (Mecklenburg) in 12-16 verschiedenen Sorten und Größen in neuester Auswahl erhielt so eben und empfiehlt bestens J. P. Bade.
NB. Das Einsetzen von Photographien in bei mir gekaufte Rähme geschieht gratis.


[ => Original lesen: 1863 Nr. 15 Seite 3]

Versammlung des Imker=Vereins am Sonntage den 19. April ds. Js., Nachmittags 2 Uhr, im Boye'schen Locale zu Schönberg.


Schulanzeige.
Der Unterricht in den beiden Classen hiesiger Domschule beginnt wieder am 10. April. Die Anmeldungen neuer Schüler nimmt der Unterzeichnete bis zum genannten Tage entgegen.
Domhof Ratzeburg 3. April 1863.
J. G. Willers.


Meine durch neue Einkäufe completirte Stickereihandlung, enthaltend alle Sorten Stickwolle, Seide, Chenille u. s. w. in neuesten Farben, Weißstickerei u. Stickbaumwolle, angefangene und fertige Gegenstände, sowie diverse kleinere und größere Artikel, die sich zum Einsetzen von Stickereien eignen, als Cigarrenetuis, Portemonnais, Kamm=Etuis, Feuerzeuge, Notizbücher, Brieftaschen, Visites, Zeitungsmappen, Cigarrenteller, Aschbecher, Thee= u. Cigarrenkasten u. s. w. auch Haarnetze, Coifüren, Federrüschen empfehle bestens.
Carl Bade.


Saamen=Verkauf

  1) von knolliger Gerste (Hordeum bulbosum) à Loth 1 Taler (Mecklenburg)
  2) perenn. Winterkraut (Graicheniana) à Loth 15 Sgr.
  3) both. weißblüh. Riesen=Honigklee à Pfund 15 Sgr.
  4) schwedischen Bastardklee à Pfund 15 Sgr.
  5) australisches Futtergras à 15 Sgr.
  6) ganz neuen sehr zeitigen Mais à Pfund 10 Sgr.
  7) Serradella (neue Futterpflanze) à Pfund 15 Sgr.
  8) weißblh. amerikan. Riesenflachs à Pfund 10 Sgr.
  9) rothe Flageolet=Buschbohnen à Pfund 5 Sgr.
10) chinesisches Zuckerrohr à Pfund 12 Sgr.
11) perenn. Lupinen (als neue Futterpflanze) à Loth 5 Sgr.
12) echte blaue do. à Pfund 6 Sgr.
13) schwarze Malve à Loth 5 Sgr.
und noch viele andere, echte und frische Sämereien sind von mir käuflich zu beziehen. - Käufern von Sämereien, über 1 Taler (Mecklenburg) an Werth, werden meine Berichte über den Anbau mit neuen landwirthschaftlichen Nutzgewächsen - welche durch die Buchhandlungen für 10 Sgr. zu erhalten - gratis zugesandt.
Adv. Heinrich Graichen in Leipzig, Rechtsanwalt und Gutsbesitzer.


Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.
Agentur Schönberg und Dassow.
J. P. Bade, Buchbinder.


Mit allen Eisenwaaren in bester Waare und in guter Auswahl empfehle ich mich zum billigsten Preise bestens, als:

Schlösser, Hängen, Schrauben, alle Sorten Ringe, englische und deutsche Feilen, beste englische Stemmeisen, Stechbeitel, Hobeleisen, Zugmesser, Häckselmesser=Blätter, fertige Handsagen, Baumsägen, Sägenblätter, Heckscheeren, Hammer, Zangen, Messer und Gabel, Pfannen, Grapen, Eisendrath, Bandeisen, Pferdestriegel und Bürsten u. dgl.
C. Maaß.


Mit 520 verschiedenen Georginen, darunter die neuesten Sorten, empfiehlt sich den geehrten Blumenfreunden L. Bohn.
Demern 1863.


Burschen, welche Lust haben, Musik zu erlernen, können auf folgenden Instrumenten, als: Violin, Viola (Bratsch), Violon (Contrabaß), Flöte, Clarinette, Piccola, Tromba, Cornet, Tenorhorn, Tuba, Unterricht, stundenweise oder im Jahraccord, von mir erhalten.
Lüdersdorf. J. Meier, Musicus.


Das von mir verlooste Meisterstück, ein Secretair, ist auf Nr. 209 gewonnen.
Schwartau den 6. April 1863.
Heinrich Prühs, Tischlermeister.


Ich erhielt wieder eine Sendung neuer Tapetenproben aus einer Hamburger Tapetenfabrik auf Lager, wovon ich einige Sorten billiger Tapeten auf Lager genommen habe, die ihrer Güte und hübschen Muster wegen bestens empfehlen kann.
Rouleaux=Proben, billige Rouleaux habe ich auf Lager.
C. Schwedt.


Mit prima weißem Schweineschmalz,
zu 8 u. 9 Schilling (Mecklenburg) das Pf. empfiehlt sich bestens C. Maaß.
Schönberg, den 10. April 1863.


Emil Jannicke, Bandagist und Handschuhmacher (Stoffers Nachfolger)
empfiehlt sich dem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum in allen Arbeiten von Bansdagen, sowie mit Allen in seinem Fache vorkommenden Arbeiten, als Handschuhe, sowohl in Waschleder, wie in Glace, Hosenträger und Stickereiarbeiten, auch hält er stets einfache und doppelte Bruchbänder, Suspensorien, Mutterkränze, Glasspritzen, giftfreie Milchsauger und verschiedene andere Sachen vorräthig und wird stets dahin streben, seine geehrten Gönner zufrieden zu stellen.


Ich bitte Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche Leinen bei mir bleichen lassen wollen, dasselbe bis zum 13. April d. J. beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, an welchem Tage ich dasselbe dort persönlich abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Lauge gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg d. 26. März 1863.
J. C. Wihe, Bleicher.


Allerneueste wiederum mit Gewinnen vermehrte große Geldverloosung von 2 Million. 700,000 Mark in welcher nur Gewinne gezogen werden, garantirt von der Staats-Regierung.
Ein Original-Loos kostet 4 Taler (Mecklenburg)
Ein halbes Original-Loos kostet 2 Taler (Mecklenburg)
Zwei viertel Original-Loose kosten 2 Taler (Mecklenburg)
Vier achtel Original-Loose kosten 2 Taler (Mecklenburg)
Unter 18,200 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von Mk. 250,000, 150,000, 100,000, 50,000, 2mal 25,000, 2mal 20,000, 2mal 15,000, 2 mal 12,500, 2mal 10,000, 1mal 7500, 5mal 5000, 7mal 3750, 105mal 500, 260mal 250 mMark etc. Beginn der Ziehung am 11ten kommenden Monats.
Diese Verloosung steht nicht allein unter der Garantie der Staats-Regierung, sondern die Ziehungen werden von einer eigens dazu ernannten Regierungs-Commission beaufsichtigt, so dass, bei verhältnissmässig kleinen Einlage und der Chance des grossen Gewinnes die grösstmöglichste Sicherheit vorhanden ist.
Unter meiner in weitster Ferne bekannten und allgemein beliebten Geschäfts-Devise:
"Gottes Segen bei Cohn"
wurde im verflossenen Jahre am 2. Mai zum 17t. Male und am 25. Juli zum 18ten Male das grösste Loos, sowie in den letzten Monaten 2mal der grösste Hauptgewinn bei mir gewonnen.
Auswärtige Aufträge werden gegen Einsendung des Betrages in allen Sorten Papiergeld oder Freimarken, sowie gegen Postvorschuss prompt und verschwiegen ausgeführt und sende ich amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder sofort nach Entscheidung zu.
Laz. Sam. Cohn, Banquier in Hamburg.


[ => Original lesen: 1863 Nr. 15 Seite 4]

Die Union, allgemeine deutsche Hagel=Versicherungs=Gesellschaft.
Grundkapital 3 Millionen Thaler,
wovon Thlr. 2,509,500 in Aktien emittirt sind.
Reserven ult. 1862 Thlr. 148,332.
Thlr. 2,657,832.

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Die Gesellschaft versichert Bodenerzeugnisse aller Art gegen Hagelschaden zu festen Prämien ohne Nachschußzahlung.
Jede Auskunft über dieselbe wird ertheilt und Versicherungen werden vermittelt durch die unterzeichneten Agenten, welche gleichzeitig Agenten der Aachener und Münchener Feuerversicherungs=Gesellschaft sind, die mit der Union in engster Verbindung steht.
Carl Haase in Ratzeburg. J. P. H. Spehr, in Schönberg. Schall & Schwencke in Schwerin, als Hauptagenten.


Nur 26 Silbergroschen baar oder gegen Post=Nachnahme kostet bei unterzeichnetem Bankhause ein viertel Originalloos (keine Promesse) zu der am 28. und 29. Mai unter Garantie hiesiger Regierung stattfindenden Ziehung der großen Staats-Gewinne-Verloosung, welche letztere in ihrer Gesammtheit 14800 Gewinne enthalt, worunter solche von ev. Thlr. 114000, 57,000, 28,500, 17000, 14,300, 11,400, 8570, 6860, 5700, 2300, 1700, 1140, 570 etc. etc. - (Ganze Loose kosten 3 Thaler 13 Sgr. und halbe 1 Thlr. 22 Sgr.) Die Gewinne werden baar in Vereins=Silber=Thaler durch unterzeichnetes Bankhaus in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. - Man beliebe sich daher direct zu wenden an das Haupt=Depot bei Stirn & Greim in Frankfurt a./M.
NB. Außer den Gewinnbeträgen werden durch unterzeichnete auch die planmäßigen Freiloose verabfolgt.
Laut Jedermann zu Diensten stehenden amtlichen Listen wurden durch unsere Vermittelung wieder in jüngster Zeit folgende Capitalpreise gewonnen, resp. ausbezahlt, fl. 115,000 100,000 70,000, 50,000, 35,000, 30,000, 25,000 etc. etc.


Die fortwährend sich widerholenden Anerkennungen sowohl von ärztlicher als von privater Seite sind der beste Beweis der Heilkraft der Hoff'schen Malzpräparate. - Darum halten wir es für unsere Pflicht, die Leidenden auf dieses vortreffliche und dabei wohlschmeckende Getränk aufmerksam zu machen, und wie könnten wir solches besser, als durch Anführung neuer Bestätigungen!
An die Finale des königl. Hoflieferanten Herrn Johann Hoff, Hamburg, Bleichenbrücke 10.
Flensburg, den 2. März 1863.
Sie erhalten nebenfolgend für das mir gesandte Malz=Extract Ct.Mark (Lübeck) 8. 7 Schilling (Mecklenburg) etc. - Ueber die Wirkung Ihres vortrefflichen Bieres werde ich mir erlauben, Ihnen später ein Näheres mitzutheilen; Besserung ist eingetreten und hoffe daher auch ferner ein gutes Resultat zu erzielen.
Achtungsvoll Jens Sörensen.
Ew. Wohlgeboren!
- - - - Uebrigens habe ich Gelegenheit gehabt, Ihr Malz=Extract bei scrophulöser Kachexie sehr bedeutenden Grades anzuwenden und schon nach 18tägigem Gebrauch die Ueberzeugung gewonnen, daß dasselbe der obigen von fehlerhafter und schlechter oder von zu spärlicher Ernährung herrührenden leiden schon in kurzer Zeit sehr erwünschten Erfolg liefert.
Ergebenst Dr. med. Groth.
Wandsbeck, in Holstein den 27. Feb. 1863.
Niederlage in Schönberg bei Wilh. Heincke.


Zu vermiethen zu Michaelis: Entweder ganz oder getheilt, eine Wohnung, enthaltend unten eine Vor= und eine Hinterstube und Küche, oben: 3 Stuben, 3 Kammern, Küche, Vorplatz, sowie Gelaß zu Holz und Torf.
Wittwe Freitag, Sabowerstraße.


Ich verbiete hiermit alles Gehen auf meinem Acker, sowie hauptsächlich das Fischen auf meinen Wiesen, und werde darauf unbefugt Betroffene dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Hausw. Wigger in Lockwisch.


Zu vermiethen zu Michaelis: Eine Wohnung mit 2 Stuben, 1 Schlafstube, Küche, Kellerraum, Dachkammer, Stallraum etc.
P. Bohnhoff, Sattlermeister.


Backtafel für die Stadt Schönberg.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 2. bis 9. April.

Geboren: D. 2. dem Arbtsm. Nevermann in Sabow eine T. - D 7. dem Schlächtermeister Georg Ladendorf hies. eine T.

Gestorben: D. 5. Jochen Soltmann, Arbeitsm. hies., 83 J. 2 M. alt.

Copulirt: D. 7. Emil Hans Jannicke, Bürger und Handschuhmacher hies., mit Cathar. Joh. Wilh. Stoffers, Handschuhmacherswittwe hies., geb. Willfahrt.

Proclamirt: Hans Hinr. Fried. Prüß, Tischlermeister zu Luschendorf, mit Carol. Cathar. Ehlers zu B.=Resdorf.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 8. April 1863.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)12 - 22Schilling (Mecklenburg)
Roggen1Taler (Mecklenburg)1 - 4Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)28 - 32Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)40 - 52Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)36 - 54Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)29 30Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)28 29Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)20 - 21
Butter13Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß4 - 5Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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