[ => Original lesen: 1862 Nr. 17 Seite 1] - Die von mehreren Blättern gebrachte Nachricht wegen der legitimen Erbfolge der Kinder des Großherzogs von Mecklenburg=Schwerin mit der Großherzogin Auguste entbehrt allen und jeden Grund und gehört vollständig in den Bereich der Erfindungen. Das Schweriner Staatsministerium veröffentlicht darüber Folgendes: "1) Schon vor der Vermählung S. K. H. des Großherzogs mit der hochseligen Frau Großherzogin Auguste ist die Frage geprüft worden, ob in Bezug auf die Succession in Mecklenburg Bedenken daraus hervorgehen könnten, daß die Gemahlin Heinrich XLIV., Grafen und später Fürsten Reuß, die Großmutter der Prinzessin=Braut weder aus einem fürstlichen noch aus einem reichsgräflichen, sondern aus einem altfreiherrlichen Geschlechte entsprossen ist. Gründliche Untersuchungen haben vollständig dargethan, daß die Vermählung des genannten Großvaters der Frau Großherzogin Auguste innerhalb des fürstlichen und gräflichen Hauses Reuß von allen Betheiligten mit Einschluß sämmtlicher Agnaten auf Grund bestehender Familiensatzungen stets als eine ebenbürtige anerkannt worden ist, und auch in Bezug auf die Succession in die Regierung der Fürstenthümer Reuß noch jetzt anerkannt wird. Um so weniger können dergleichen Bedenken in Bezug auf die Standesmäßigkeit der von Sr. K. H. dem Großherzoge im Jahre 1849 geschlossenen Ehe auch nur einen Schein von Berechtigung haben. - 2) Ein Protest Sr. H. des Herzogs Wilhelm von Mecklenburg=Schwerin gegen die Successionsfähigkeit der Söhne wailand Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin Auguste ist zu keiner Zeit erhoben worden. 3) Ebenso ist eine Einsprache in dieser Hinsicht von Seiten des Großherzoglich Mecklenburg=Strelitzischen Hauses niemals geschehen. 4) Alle sonstigen Insinuationen hinsichtlich einzelner Nebenumstände, welche Zweifel über die vorgedachte Successionsfrage unterhalten sollen, entbehren der thatsächlichen Begründung."
- Die Amerikaner können nicht anders, sie müssen die Deutschen rühmen, die ihnen wieder einen Sieg eingetragen. Bei Pea=Ridge traf das Bundesheer, 15,000 Mann stark, mit 30,000 Feinden zusammen. Am zweiten Schlachttage gab Obergeneral Curtis die Schlacht verloren, am dritten Tage verwandelte Sigls, des Deutschen Kriegskunst und seiner deutschen Regimenter Tapferkeit, die Niederlage in einen vollständigen Sieg. Siegl wurde zum Generalmajor ernannt, unter ihm zeichneten sich die deutschen Obersten Osterhaus und Knobelsdorf aus.
- In England sind abermals mit Armstrong=Kanonen Schießversuche gemacht. Auf eine schmiedeeiserne Platte von 15 Zoll dick wurden nacheinander 3 Schüsse mit einer Ladung von 50 Pfund abgefeuert, jeder Schuß brach alle drei Platten. Die Generalität und Admiralität Englands wohnte triumphirend dem Armstrong=Examen bei und es ist seitdem große Freude in England; nur ein Bedenken trübt sie: man kann auf wenig Schiffe Amstrongs bringen, der kleine behende Monitor aber schwimmt überall hin und kommt überall fort. Es ist übrigens gut, daß gescheidte Leute aller Völker sich die Köpfe zerbrechen, wie sie die besten Zerstörungswerkzeuge bauen; je kolossaler diese Werkzeuge sind und je sicherer sie wirken, desto größer die Verantwortung, sie anzuwenden und je seltener der Krieg. Die Kriegsmaschinen graben dem Krieg die Grube.
- Der Steuermann des Monitor ist ein geborner Bremer. Die Erschütterung von den 100= und 182pfündigen auf 50 Schritt abgeschossenen Kugeln beim Anprall an die Wände des Monitor stellte das Nervensystem der Mannschaft auf die höchste Probe. Am meisten jedoch hatte der Steuermann in seinem kleinen bombenfesten Kasten auszuhalten. Es war ihm zu Muth, als wenn er glühendes Blei in den Ohren hätte, doch hielt er die ganzen schrecklichen fünf Stunden über aus. Ihm wurde besondere Anerkennung und sofortige Beförderung zu Theil.
Des Schulmeisters Hochzeit.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1862 Nr. 17 Seite 2]Des Schulmeisters Hochzeit.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1862 Nr. 17 Seite 3]Des Schulmeisters Hochzeit.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)
Vorladungen.
Nachdem der Krämer Möhler auf der Baeck seine Zahlungsunfähigkeit erklärt und demselben die in Anspruch genommene Rechtswohlthat der Güterabtretung, mit Vorbehalt der Einreden der Gläubiger, zugestanden, ist über das Vermögen desselben der formelle Concurs erkannt worden; die nöthigen Sicherheitsmaßregeln sind getroffen und die Particular=Processe, sowie die Executionen sistirt worden. Die etwaigen Schuldner des Cridars werden hierdurch bei dem Nachtheil doppelter Zahlung an die Concursmasse angewiesen, ihre Schuld an das unterzeichnete Gericht einzuzahlen.
Zur Feststellung des Schuldenstandes, zur Wahl eines definitiv zu bestellenden Güterpflegers, sowie zum Versuch der Güte, zur Production der Originalien und zur Erstigkeitsausführung wird Termin auf
Freitag den 30sten Mai d. J.
Morgens 11 Uhr,
anberaumt, wozu die etc. Möhler'schen Gläubiger hiermit, bei Vermeidung des Ausschlusses von der vorhandenen Concursmasse resp. der anzunehmenden Zustimmung zu den Beschlüssen der erscheinenden Gläubiger, des Verlustes des Beweises mit schriftlichen Beweismitteln und des Ausschlusses mit der Erstigkeitsausführung, peremtorisch vor unterzeichnetes Concurs=Gericht geladen werden.
Schönberg den 12. März 1862.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) Reinhardt.
Curatelbestellung.
Es wird hiedurch bekannt gemacht, daß der Büdner Christoph Jabs in Schlagsdorf sich freiwillig unter Curatel gestellt hat und derselbe ohne Zustimmung des Gerichtsseitig bestellten Curators, Hauswirths Hecht in Schlag=Resdorf, rechtsgültig sich weder verpflichten noch Zahlungen entgegennehmen kann.
Schönberg, den 31. März 1862.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.
Verkaufsanzeigen.
Am Sonnabend
den 3. Mai, Mittags 12 Uhr, soll die Lohe von folgenden Eichen verkauft werden:
A. Im Rupensdorfer Revier.
1. im Rupensdorfer Holze:
Abtheilung 1. die Borke von 53 Eichen,
Abtheilung 2. die Borke von 44 do.
daselbst 150 Tonnen Spiegellohe.
2. im Pellmoor:
die Borke von 52 Eichen.
3. im Mühlenbruch:
die Borke von 74 Eichen.
B. Im Carlower Revier,
1. Röggeliner Holze:
die Borke von 15 Eichen,
2. im Cronscamper Zuschlage:
die Borke von 34 Eichen,
3. im Samkower Zuschlage:
50 Tonnen Durchforstungslohe.
C. Im Hohenmeiler Revier,
im Kleinfelder Zuschlage:
200-250 Tonnen Spiegellohe.
D. Im Schlagbrügger Revier:
1. in den Hasselbüschen:
die Borke von 43 Eichen,
2. in den Möörken:
die Borke von 72 Eichen,
3. im Thandorfer Zuschlage:
die Borke von 66 Eichen,
4. im Seebruch:
50-60 Tonnen Durchforstungslohe.
Der Verkauf geschieht auf der hiesigen Amtsstube öffentlich meistbietend und wollen Kaufliebhaber sich dazu einfinden.
Schönberg den 24. April 1862.
Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt
und Forst.
F. Graf Eyben. Danckwarth.
Am Montag den 28. April, Morgens 9 Uhr, sollen im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden:
Schränke, Tische, Stühle, Laden, Bettstellen, Betten, Leinen und Leinenzeug, Küchengeräthe und was sich sonst noch vorfindet.
Seegert, Landreiter.
Vermischte Anzeigen.
Versammlung der Mitglieder
des Holsteinischen Hagel=Versicherungs=Vereins am 30sten d. M. Nachmittags 2 Uhr.
Der Vorstand des zweiten Districts
L. v. Hobe.
Die zwischen dem 1. October 1861 und dem 31. Mai 1862 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im Mai d. Js. ein Viertel ihres einfachen Ansatzes (1/4 Simplum) als Betrag zu bezahlen. - Es contribuiren versichert gewesene 100,547.823 Courant.
Lübeck, den 9. April 1862.
Namens der Direction
Bruhn,
Secretair des Vereins.
Landwirthschaftlicher Club
am Mittwoch den 30. April
im Hause des Hrn. Aug. Spehr.
Am Montag den 28., Dienstag den 29. und Mittwoch den 30. April soll in den Hohenmeiler Tannen, unweit Bardewick, Tannenschnetelbusch verbrannt werden.
Boldt.
Tanzunterricht.
Einem hochgeehrten Publikum die ergebenste Anzeige, daß ich gleich nach Ostern in Schönberg einen Tanzcursus zu eröffnen beabsichtige. Indem ich mich hiezu den geehrten Familien bestens empfehle, bitte ich um eine recht zahlreiche Betheiligung und schmeichle mir auch diesmal wie früher, das mir geschenkte Vertrauen vollkommen zu rechtfertigen.
Ergebenst
W. Landt, Tanzlehrer.
Milchsatten.
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Wilhelm Grube & Co.,
Braunstraße Nr. 136. Lübeck.
[ => Original lesen: 1862 Nr. 17 Seite 4]Nur 26 Silbergroschen
baar oder gegen Post=Nachnahme kostet bei unterzeichnetem Bankhause ein viertel Originalloos zu der am 21. und 22. Mai stattfindenden Ziehung der großen
Staats-Gewinne-Verloosung,
welche letztere in ihrer Gesammtheit mehr als 14000 Gewinne enthält worunter solche von
event. Thlr. 114,000, 57,000, 28,500, 17,000, 14,300, 11,400, 8570, 6860, 5700, 2300, 1700, 1140, 570 etc. etc.
(Ganze Loose kosten 3 Thlr. 13 Sgr. und halbe 1 Thlr. 22 Sgr.). Die Gewinne werden baar in Vereinssilber=Thaler durch unterzeichnetes Bankhaus in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. - Man beliebe sich daher direct zu wenden an
das Haupt=Depot bei Stirn & Greim, in Frankfurt a./M.
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in neuester geschmackvollster Auswahl, wovon einige das Stück von 4 an auf Lager halte, sowie Rouleaux von 40 an, empfiehlt
Aug. Spehr.
Schul=Anzeige.
Der Unterricht in hiesiger Domschule beginnt wieder am Montag, 28. April. Die Anmeldungen neuer Schüler nimmt der Unterzeichnete bis dahin entgegen. Auswärtige Schüler können bei uns in Pension gegeben werden.
Domhof=Ratzeburg, den 18. April 1862.
J. G. Willers.
Alizarin=Dinte,
nur in bester Qualität, in 1/8, 1/4, 1/2, und 1/1 Flaschen ist nach wie vor seit 5 Jahren zu haben und hält bestens empfohlen
J. P. Bade.
Die Proben von neuen und sehr hübschen
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habe ich wieder auf Lager erhalten und empfehle diesen einem geehrten Publikum zur Auswahl bestens. - Ordinäre Tapeten und Borden habe ich stets vorräthig.
C. Schwedt.
Schönberg.
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Schönberg. A. Wigger.
Hamburger Kern=Seife das 6 
beste russ. Kern=Seife das 6 1/2 in L
billiger, empfiehlt Aug. Spehr.
Bekanntmachung
der Vaterländischen
Feuer=Versicherungs=Societät
in
Rostock.
Nachdem die Revision der Rechnung der Vaterländischen Feuer=Versicherungs=Societät des Jahres 1861 beendigt worden, ist vom Verwaltungsrathe die Dividende zu
70 pro Cent
festgestellt, worüber die Scheine in nächster Zeit den Herren Agenten zur Aushändigung zugesandt werden.
Mit dieser Anzeige verbindet der Verwaltungsrath das freundliche Ersuchen zum Eintreten in diese Versicherungs=Societät, und wird Herr Kaufmann C. L. Creutzfeldt in Schönberg dazu bereitwillig sein, unentgeldlich die Statuten und Declarations=Formulare zu ertheilen.
Rostock, den 2. April 1862.
Der Verwaltungsrath. |
Schalburg sen., Director. |
J. F. Bauer. C. H. Janentzky. Mann sen. J. D. Capell. J. F. Koch. |
|
Carl Josephi. Joh. Fr. Heydtmann. Ed. Burchard. J. H. Weber.
|
Gute Eßkartoffel,
so wie frischen gotländischen und Segeberger Kalk
empfiehlt C. H. Vock.
Beste schwarze Comptoir=Dinte, ächte Alizarin=Dinte, sowie blaue Dinte zum Liniren, empfiehlt billigstens
Aug. Spehr.
Der von mir am zweiten Ostertage verloosete Wagen ist auf Nr. 111. gewonnen worden, was ich den Inhabern von Loosen hiedurch anzeige.
Utecht. |
|
Ludwig Hansemann, Schmiedemeister. |
Wir Unterzeichneten verbieten hierdurch fortan den Schleichsteig über unsern Acker im Galgenmoor jeder unberechtigten Person bei einer gerichtlich zu bestimmenden Geldstrafe.
Schönberg den 3. April 1862.
Maaß. Hagen.
Der Schleichsteig durch meine Buschkoppel wird hierdurch bei Strafe, gerichtlicher Anzeige verboten.
Hauswirthin Wittwe Wigger
in Gr. Bünstorf.
Backtafel für die Stadt Schönberg
Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth. |
Pfd. |
Loth. |
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen |
- |
16 |
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen |
- |
8 |
Ferner: |
|
|
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge |
- |
16 |
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling |
- |
8 |
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen: |
|
|
ein 8 Schillings=Brod |
3 |
25 |
ein 4 Schillings=Brod |
1 |
28 1/2 |
ein 2 Schillings=Brod |
- |
30 1/4 |
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod: |
|
|
ein 8 Schillings=Brod |
5 |
28 |
ein 4 Schillings=Brod |
2 |
30 |
ein 2 Schillings=Brod |
1 |
15 |
Schönberg, den 24. April 1862.
Bürgermeister und Rath.
Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 17. bis 24. April
Geboren: D. 18. dem Schulzen Freitag in Olndorf eine T. - D. 19. dem Arbeitsm. Oldenburg vor Schönberg eine T. - D. 20. dem Arbeitsm. Saefke vor Schönberg ein Sohn. - D. 21. dem Hauswirth Peters in Niendorf ein Sohn.
Gestorben: D. 22. H. I. W. Oldörp, Anerbensohn in Resdorf, 1 1/2 Jahr. D. 23. M. Böttcher, Arbm.frau in Resdorf, 62 J.
Confirmirt: D. 17. 44 Knaben und 44 Mädchen.
Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 23. April 1862.
Weitzen |
1 |
 |
28-38 |
, |
|
Wicken |
1 |
 |
2-12 |
, |
Roggen |
1 |
 |
12-17 |
, |
|
Buchweizen |
- |
 |
50-52 |
, |
Gerste |
- |
 |
44-48 |
, |
|
Winter=Rapsaat |
|
|
26-27 |
 |
Hafer |
- |
 |
36-42 |
, |
|
Rübsen |
|
|
25-26 |
 |
Erbsen |
1 |
 |
12-24 |
 |
|
Schlagleinsaat |
|
|
18-19 |
 |
Butter 13 pr. . Kartoffeln, pr. Faß 8 u. 9 . |
Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.
|