No. 13
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. März
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 13 Seite 1]

Neustrelitz. Se. königl. Hoheit der Großherzog haben den Major beim hiesigen großh. Infanterie=Bataillon Baron v. Nettelbladt den erbetenen Abschied mit Pension zu ertheilen geruht.
- Wenn heißblütige Leute einen Staatsstreich in Preußen gefürchtet haben, sagt die Dz., so haben sie sich geirrt. Nichts dergleichen ist geschehen. Der König hat keine Proclamation an das Volk erlassen, sondern einen Erlaß an sein Staatsministerium veröffentlicht. Er hat dabei die Wahlen für den Landtag im Auge und befiehlt, diesem alle Aufmerksamkeit zuzuwenden, Verdächtigungen entgegenzutreten und dabei die Grundsätze seiner Regierung darzulegen. Der König erklärt, er werde der von ihm beschworenen Verfassung und den Rechten der Landesvertretung ihre volle Geltung sichern, in gleichem Maße aber auch die Rechte der Krone wahren und sie in ungeschmälerter Kraft erhalten; in Bezug auf seine auswärtige und insbesondere deutsche Politik halte er an seinem bisherigen Standpunkte fest. Schließlich beauftragt der König das Ministerium, allen Beamten ihre besondere Pflicht in Erinnerung zu bringen.
- Der Schweizer Schildknecht, der den König von Preußen entweder zum Kaiser von Deutschland machen oder erschießen wollte, ist von den Aerzten für verrückt erklärt und in eine Irrenanstalt gebracht worden.
- Die nordamerikanische Union hat eine Reihe von wichtigen Siegen errungen und dieselbe verspricht noch wichtiger und entscheidender zu werden. Die Wetten, daß in 3 Monaten der Krieg vorbei sein werde, sind in Washington nicht selten. Zu den Gewaltmärschen, welche die Bundestruppen in den letzten Wochen gemacht haben, soll mehr Energie, Ausdauer und Opfermuth gehört haben, als zu einer Anzahl offener Schlachten. Es ist ein Winterfeldzug, wie ihn Europa seit 50 Jahren nicht gesehen hat. An dem ersten Tage eines 3tägigen Kampfes um die Festung Donelson stand das Termometer auf 9 Grad Kälte, dann schlug das Wetter in eisig kalten Regen um, der den ganzen Tag anhielt, darauf wieder Kälte. Und diese 3 Tage hindurch hielten die Bundestruppen ohne allen Schutz gegen das Wetter, bei dürftigster Nahrung einen fast ununterbrochenen mörderischen Kampf aus. Die Armee der Südstaaten scheint an innerlicher Auflösung zu leiden, während die nordstaatliche durch die wiederholten Siege sich kräftigt.
- In Neapel schickt man sich wieder zu heftigerem Kampfe an, denn früher, während in der Hauptstadt die Zustände immer mehr der Anarchie verfallen. Mehrere bourbonische Chefs sind zusammengekommen, um sich über den bevorstehenden Feldzugsplan gegen die Unterdrücker des Landes zu vereinigen.
- Das griechische königliche Heer hat die Festung Nauplia mit Sturm genommen. Der Aufstand hier ist als beendet zu betrachten. Auch in Syra ist die Ruhe wieder hergestellt.
- Der unerbittliche Tod, schreibt man aus Wien, hält in diesen Frühlingstagen eine furchtbare Ernte unter den Feldherren Oesterreichs! Binnen einer Woche starben die Generäle Schlik, Graf Walmoden und Fürst Windisch=Grätz, alle drei allerdings Greise, aber Schlik, wie auch der weit ältere Feldmarschal Fürst Windisch=Grätz durften doch noch hoffen, und sie hegten auch diese Hoffnung, dem Vaterlande auf den Schlachtfeldern zu diesen. Fürst Windisch=Grätz kämpfte mannhaft mit dem Tode; er machte ihm, als alter tapferer Soldat, jeden Zoll Terrain streitig, und als er sich doch endlich ergeben mußte, starb er sitzend an seinem Schreibtische, bis zuletzt bei voller Besinnung. Nun mehr zählt die österreichische Armee nur noch zwei Marschälle, Nugent und Heß. Schlik als Reitergeneral, Windisch=Grätz als Feldherr sind weltbekannt; weniger bekannt ist Graf Walmoden=Gimborn der gegenwärtigen Generation, und doch war der letzte "Karlsschüler" einer der kühnsten und glücklichsten Parteigänger in den Napoleonischen Zeiten. - Der Fürst Windischgrätz war 1787 geboren, wurde 1848 in der schweren Krisis Oestreichs (nach dem Niederwerfen des Prager Aufstandes, wobei seine Gemahlin Princessin Schwarzenberg umkam) Commandeur der östreichischen Armee. - Kürzlich hatte bekanntlich Graf Wallmoden das Unglück, in seinem Zimmer zu fallen und ein Bein zu brechen. Bei dem vorgerückten Alter desselben war wenig Aussicht auf eine Heilung vorhanden und sein am 20. d. M. erfolgtes Ableben kam nicht unerwartet. Nur der tapfere Soldat schien anderer Meinung. Als ihm nämlich sein Adjutant Schlick's Ableben mittheilte, sagte Graf Wallmoden: "Der Alte konnte schon sterben", und nach einer Pause - "ich bin zwar auch alt, ich denke aber ein starker Hunderter zu werden." - Wallmoden war im Jahre 1813 Commandeur der russisch=deutschen Legion und des in Norddeutschland gegen den Marschall Davoust aufgestellten Corps.
- Der landwirthschaftliche Verein zu Lübeck wird am 29. März seine erste ordentliche Versammlung im Saale der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Thätigkeit halten. Zu Directoren sind die Herren Graf zu Rantzau=Btbg., Oberförster Haug=Waldhausen, Prof. Dr. Ravit, Kaufm. H. Behrens und v. Hobe zu Lockwisch gewählt.
- Gegen die Feldmäuse ist vom Professor Roßmäßler ein Mittel empfohlen, welches die günstigsten Resultate liefern soll. Es besteht darin, daß man Weizen oder Gerste in starke Aschenlauge von Eichenholz bis zum Aufquellen weicht und sodann die so präparirten, jedoch wieder gut getrockneten Körner in frisch aufgeworfene Mauselöcher streut. Der Erfolg soll glänzend sein, wie im vorigen Jahre in Böhmen angestellte Versuche beweisen.

[ => Original lesen: 1862 Nr. 13 Seite 2]

- Die Pariser Polizei ist einem weiblichen Dumollard auf die Spur gekommen, nämlich einem Mädchen, welches, wie es scheint, schon seit Jahren seine Opfer in seine Wohnung lockt und sie dort von Helfershelfern berauben, ermorden und dann stückweise aus dem Hause schaffen ließ. Dieser Tage nun bemerkte ein junger Mann unter dem Bette einen Arm. Er hatte so viel Geistesgegenwart, das Mädchen wegzuschicken, um Champagner zu holen. Als er sodann fliehen wollte, war die Thür verschlossen. Das Mädchen brachte den Champagner, der junge Mann aber erklärte lachend, daß sie nichts verstehe und eine schlechte Sorte gewählt habe; er wolle andern holen. Vergebens suchte das Mädchen ihn davon abzuhalten, er ging und kehrte mit der Polizei zurück.


Ueber Bienenzucht.
Von D. Hempel.
2.

Höchst erfreulich für den Bienenfreund ist die Theilnahme, welche manche deutsche Regierungen der Bienenzucht beweisen. Indem sie die hohe volkswirthschaftliche Bedeutung dieses Zweiges der Landwirthschaft anerkennen, sorgen sie mehr oder weniger für die Verbreitung desselben. Besonders thätig in dieser Beziehung zeigt sich die königlich würtembergische Regierung, indem sie nicht nur in den Ackerbauschulen und Schullehrer=Seminarien Musterbienenstände hält und in diesen Anstalten einen regelmäßigen Unterricht in der Bienenzucht ertheilen läßt, sondern auch Wanderlehrer besoldet, welche von Ort zu Ort ziehen und durch öffentliche Vorträge für die Verbreitung der verbesserten Bienenzucht zu wirken. Auch beschicken manche Regierungen und viele land= und forstwissenschaftliche Vereine die Versammlung deutscher Bienenwirthe, welche alljährlich bald im Süden, bald im Norden unsers Vaterlandes tagt und sich die Verbreitung der Bienenzucht zur besondern Aufgabe gestellt hat. Auch unsere hohe Landesregierung hat uns ihr Interesse für die Bienenzucht dadurch bewiesen, daß sie mir zur Errichtung eines Musterbienenstandes für unser Fürstenthum eine Beihülfe huldvollst zu Theil werden ließ. Alle diese Bestrebungen hoher Regierungen können eines raschen Erfolges sich aber nur dann erfreuen, wenn jeder Bienenzüchter und Bienenfreund für die Hebung dieses Erwerbzweiges nach Kräften hinwirkt. Ich lade deshalb alle Bienenfreunde unsers Fürstenthums ein, meinen Bienenstand zu besuchen, und wird es mir zur besondern Freude gereichen, sie auf die großen Forschritte in der Bienenzucht aufmerksam zu machen und ihnen die in jeder Hinsicht so vortheilhafte Einrichtung der Dzierzonschen Bienenwohnungen zu zeigen.
Auch bin ich gerne bereit, noch im Laufe dieses Sommers Vorträge über Theorie und Praxis der Bienenzucht zu halten, und werde ich seiner Zeit eine Aufforderung zum Besuch dieser Vorträge in diesem Blatte ergehen lassen.
Noch muß ich allen denjenigen, die sich wirklich mit Eifer der Bienenzucht hingeben wollen, den Rath ertheilen, sich ein gutes Lehrbuch der Bienenzucht anzuschaffen. Ich empfehle zu diesem Zweck folgende beiden Werke:
     Rationelle Bienenzucht von Dzierzon. Pr. 2 Taler (Mecklenburg).
     Rothe's Korbbienenzucht, Pr. 32 Schilling (Mecklenburg).
Wem dabei daran liegt, sich recht gründlich zu unterrichten, dem muß ich zu dem ersteren dieser beiden Werke rathen. Beide Bücher sind durch den Herrn Buchbinder Bade zu beziehen. Auch wäre es sehr zu wünschen, wenn die Bienenzüchter eines Ortes sich die Bienenzeitung gemeinschaftlich halten wollten. Diese Zeitschrift erscheint alle 14 Tage und bringt die neuesten Entdeckungen und Erfindungen in der Bienenzucht. Der Jahrgang kostet 2 Taler (Mecklenburg).
Schließlich noch Einiges über die italienischen Bienen. Diese Bienenrace wird wegen ihrer großen Vorzüge von den ersten Bienenzüchtern Deutschlands auf das Beste empfohlen.
Die Arbeiterinnen der italienischen Bienen unterscheiden sich von unsern einheimischen auf den ersten Blick durch ihre gelbliche Farbe, den Wespen ähnlich, und sind die beiden, dem Bruststücke nächsten Ringe des Oberleibes gelbröthlich oder orangefarbig; auch die hintern Ringe sind gelber. Die Drohnen sind auf dem Oberkörper auch gelblich, aber dunkler als die Arbeiterinnen geringelt; sie sind um ein Drittheil kleiner als die einheimischen Drohnen. Die italienischen Königinnen sind wie unsere einheimischen, an Größe und Farbe sehr verschieden. Die meisten sind am ganzen vorderen Theile goldgelb und nur das Ende desselben geht in's Schwärzliche über, manche sind durchaus goldgelb, wie aus Ducatengold geschnitten.
Von den Vorzügen, durch welche sich die italienischen Bienen vor unsern einheimischen auszeichnen, hebe ich folgende hervor:
Die italienischen Bienen zeichnen sich vor den einheimischen durch sanfteren Character aus, sind weniger stechlustig und bedienen sich des Stachels gegen die Menschen nur, wenn sie Sehr gereizt werden. Hantirt man behutsam und vorsichtig in italienischen Stöcken, so hat man nichts zu fürchten. Zwar fliegen oft auch italienische Bienen nach dem Gesichte, stechen aber nur äußerst selten, sondern setzen sich in der Regel wie Fliegen an, während bei den Einheimischen in solchen Fällen Anflug und Stich zusammenfällt.
Die italienische Biene ist thätiger und in Folge dessen sind ihre Stöcke honigreicher als die der schwarzen, namentlich ist ihr Fleiß im Frühjahr bewundernswerth. Wenn die Tracht zu Ende geht, befliegen die italienischen Bienen die unbedeutendsten Blümchen, welche die einheimischen nicht besuchen, auch saugen sie, wie die Wespen, süße Früchte aus. Wo es etwas zu naschen giebt, sind die Italienerinnen immer die ersten.
Die italienischen Bienen zeigen in allen ihren Bewegungen eine größere Flinkigkeit und Behendigkeit, als die schwarze Race und diese Eigenschaften machen sie viel geschickter zur Vertheidigung gegen Räuber. Sie machen mit diesen kurzen Prozeß und entwickeln dabei eine außerordentliche Gelenkigkeit und Gewandheit. Auch die schwächsten italienischen Völker lassen sich, wenn sie weiserrichtig sind, nicht berauben.
Endlich sind die italienischen Königinnen fruchtbarer als die deutschen und kommen die Stöcke deshalb früher zum Schwärmen. Wegen dieser bedeutenden Vorzüge haben die italienischen Bienen jetzt schon eine große Verbreitung gefunden. Auch mir ist es gelungen, durch künstliche Vermehrung meinen Bienenstand mit lauter Italienerinnen zu versehen. Da von verschiedenen Seiten Anfragen wegen Ueberlassung von italienischen Bienen an mich gerichtet sind, so werde ich mich im Laufe dieses Sommers besonders auf die Vermehrung dieser Bienenrace legen und bin ich erbötig, einen italienischen Schwarm ohne Wohnung für 5 Taler (Mecklenburg) und eine italienische Königin für 3 Taler (Mecklenburg) abzugeben. Da es manchem Bienenzüchter vielleicht lieber ist, sich durch Tausch in den Besitz von italienischen Bienen zu setzen, so bin ich auch bereit, für zwei gute deutsche Schwärme einen italienischen Schwarm zu überlassen. Die Körbe, in denen mir die deutschen Schwärme übersandt werden, gebe ich selbstverständlich wieder zurück. Sehr lieb wäre es mir, wenn ich die Bestellungen auf italienische Bienen möglichst bald erhielte, weil ich meine Stöcke darnach behandeln muß; auch werden natürlich die ersten Bestellungen auch zuerst, berücksichtigt werden.


Anzeigen.


Vorladungen.

Auf den Antrag des Herrn Apothekers Saß allhier, als Curator der ruhenden Erbschaft des hieselbst am 2. November 1861 verstorbenen Kaufmanns C. F. Schlebusch, werden Zwecks Erforschung der Kräfte des Nachlasses Alle und Jede, welche

[ => Original lesen: 1862 Nr. 13 Seite 3]

aus irgend einem Grunde, jedoch mit Ausnahme der Erbrechtsgründe, Ansprüche und Forderungen an den Nachlaß, in specie an das hieselbst am "kalten Damm" belegene, zum Nachlasse gehörige Haus c. p. zu haben vermeinen, hiedurch auch für den Fall einer sich ergebenden Insufficienz und eines demnächstigen Concursverfahrens geladen, solche ihre Ansprüche in dem auf

Freitag, den 11. April d. J., Morgens 10 Uhr,

vor Gericht hier angesetzten Liquidationstermin unter dem peremtorischen Nachtheil anzumelden und zu rechtfertigen, daß sie sonst damit von dem Nachlasse für immer ausgeschlossen sein sollen.
Zugleich wird hiermit auf den weiteren Antrag des Herrn Curator Termin zum öffentlich meistbietenden Verkauf des beregten Hauses auf

denselben Tag, Mittags 12 Uhr,

anberaumt, wozu Kaufliebhaber hierdurch geladen werden. Die Verkaufsbedingungen sind 4 Wochen vor dem Termin auf der Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten.
Hierher wird bemerkt, daß zu dem am kalten Damme hieselbst belegenen Schlebusch'schen Wohnhause, das von Steinfachwerk erbaut und mit Ziegeln gedeckt ist, als Pertinenz gehört ein hinter dem Wohnhause belegener Stall und Garten, sowie ein zwischen dem Schlebusch'schen und Boye'schen Wohnhause belegener Bauplatz von 56 Fuß Breite.
Schönberg den 27. Januar 1862.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                    Reinhardt.


Zur öffentlichen meistbietenden Verpachtung der Böttcher Starr'schen Käthnerstelle c. p. in Carlow, ist auf Antrag der Starr'schen Curatoren, und nachdem die obervormundschaftliche Genehmigung dazu ertheilt worden, ein Termin auf

Freitag den 4ten April d. J.,

Vormittags 11 Uhr,

anberaumt, wozu sich Pachtliebhaber auf hiesiger Gerichtsstube einfinden wollen.
Die Pachtbedingungen werden den erschienenen Pachtliebhabern im Termin vorher bekannt gemacht werden.
Schönberg den 17. März 1862.

                          Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Am Mittwoch den 9. April, Morgens 9 Uhr, soll im Siechenhause bei Dassow

ein fast neuer Schreibsekretair, Sopha, Pianoforte, Kleiderschränke, Mobiliar, Haus= und Küchengeräthe und was sich sonst noch vorfindet,
öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden.


Bekanntmachung.

Eine Quantität Kartoffeln soll an arme Familien zum Einkaufspreise faßweise überlassen werden. Diejenigen, welche von solcher Ueberlassung Gebrauch machen wollen, haben sich Montags und Freitags 5 Uhr Nachmittags auf dem ersten Pfaarhofe hier einzufinden.
Schönberg den 20. März 1862.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Wer Reiser der besten Apfel= und Birnsorten zum Veredeln zu haben wünscht, kann solche, gegen eine geringe Vergütung der Kosten, durch mich beziehen; auch bin ich gern erbötig, bei Obstbaumanpflanzungen mit meinem Rathe zu dienen.

                                                    Conrector Langbein.


Thierschau in Mölln.

Die diesjährige Thierschau wird in üblicher Weise

am Freitage den 23sten Mai d. J.

in Mölln abgehalten werden.
Das Nähere wird durch das Programm bekannt gemacht werden.

                                                    Der Vorstand
                                                    des landwirthschaftlichen Vereins
                                                    für das Herzogthum Lauenburg.


Für Torfarbeiter.

Auf den Carlower Torfmöören kennen noch 10 bis 12 Torfarbeiter bis zur nächsten Erndte Beschäftigung gegen angemessene Lohn finden und haben diejenigen, welche dort Arbeit übernehmen wollen, sich bei Unterzeichnetem oder beim Landreiter und Torfmeister Struck zu Carlow zu melden.
Schönberg den 26. März 1862.

                                                    Danckwarth.


In Lübeck

soll Sterbefalls halber unter der Hand verkauft werden: eine in guter Nahrung stehende Gastwirthschaft mit Hof= und Stallraum, verbunden mit einem Kornmakler=Geschäft und belegen in der frequentesten Gegend der Stadt, in der großen Burgstraße Nr. 720. Nähere Bedingungen sind daselbst zu erfragen.


Sehr schöne Eßkartoffeln,
zum billigsten Preise,
empfiehlt                                                    Chr. Vock.


Sehr schönen Säe=Leinsaamen, wie auch russischen (Rigaer Kronen=) Säe=Leinsaamen, rothen und weißen oberländischen Kleesaamen und Thimotee, empfiehlt billigstens

                                                    Aug. Spehr.


Mit rothem und weißem Kleesaamen, Steinklee=, Thymothee=, Honiggras= und Raigras=Saat, wie auch mit russischem und hiesigem Säe=Leinsaamen empfiehlt sich bestens

                                                    A. Wigger.


Unser Lager von mecklenburgischem und Probsteier Hafer empfehlen wir zum Preise von Taler (Mecklenburg) 4. 32 Schilling (Mecklenburg) zur geneigten Abnahme bestens.

Mölln.                                                    E. R. Michelsen & Sohn.


Verkaufs=Anzeige.

Den geehrten Landleuten zeige ich freundlichst an, daß ich guten reinen Saathafer ans hiesiger Gegend zu verkaufen habe. Ich muß bemerken, daß ich nur jeden Sonnabend in der Woche zu Hause bin.

                                                    A. F. C. Boldt in Ziethen.


Mein Lager von                                                    
rothem und weißem Kleesamen, Thymothee,
Steinklee und sonstigen Grassämereien
halte ich den Herren Landleuten bestens empfohlen.
Ratzeburg.                                                     W. L. Jürgens.


Zu Ostern d. J. suche ich einen Knaben in die Bäckerlehre.

                          Bäckermeister Classe
                          in Lübeck.


fl. 200,000 Hauptgewinn
der Oesterreichischen Obligationen.
Ziehung am 1. April 1862.
Jedes Loos muss im Laufe der Ziehungen
gewinnen.
Gewinne fl. 200,000, fl. 40,000, fl. 20,000, fl. 10,000, fl. 5000, fl. 2500, fl. 1000 etc.
Kleinster Gewinn fl. 135.

1 Loos hierzu kostet 3 Th., 4 Loose 10 Th., 9 Loose 20 Th., 20 Loose 40 Th.

                                                    B. Schottenfels,
                                                    Banquier Frankfurt a. M.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 13 Seite 4]

Den 10. April
beginnt die Ziehung der Haupt-Classe Braunschw. Lotterie.
9700
Gewinne und 1 Prämie kommen zur Entscheidung, als ca.:
100,000 Taler (Mecklenburg), 60,000, 40,000, 20,000, 10,000, 5000, 4000 3000, 2500, 3à 2000, 5 à 1500, 40 à 1000, 50 à 400
u. s. w.

Zu dieser vortheilhaften Verloosung offeriren wir nachfolgende Loose:

1/1 à 34 Taler (Mecklenburg) Pr. Ct.:                          
No. 16, 17, 44, 96, 97, 100, 11235, 50, 54, 24076, 77.
1/2 à 17 Taler (Mecklenburg) Pr. Ct.:                          
No. 4, 5, 42, 45, 46, 47, 49, 91, 92, 93, 94, 98, 15894, 19924, 42, 28363, 65, 68, 70.
1/4 à 8 1/2 Taler (Mecklenburg) Pr. Ct.:                          
No. 1, 2, 3, 8, 18, 19, 47, 50, 91, 93, 98, 99, 546, 47, 1193, 95, 98, 3723, 26, 27, 20301, 7, 17, 24, 40, 46, 58, 76, 89, 95, 23403, 8, 14, 27, 55, 85, 96.
1/8 à 4 1/4 Taler (Mecklenburg) Pr. Ct.:                          
No. 1203, 16, 28, 34, 44, 50, 71, 80, 99, 1300, 12064, 65, 68, 70, 13576, 84, 23703, 14, 22, 28, 37, 45, 24051, 54, 55, 57, 75.

Mit Remissen versehne Ordres werden promt effectuirt, und senden wir nach beendeter Ziehung jedem unserer geehrten Interessenten die Original- Ziehungsliste gratis und portofrei.

A. Scharlach & Neumann,
Hamburg, Rathhausstrasse 15.


Gut genährte Schlacht=Pferde

werden von jetzt an wieder mit den höchsten Preisen bezahlt. Und können auf Verlangen jederzeit sofort geschlachtet werden bei

Ratzeburg.                                                      G. Brunnenberg,
concessionirter Roßschlachter.


Die Proben von neuen und sehr hübschen

Tapeten

habe ich wieder auf Lager erhalten und empfehle diesen einem geehrten Publikum zur Auswahl bestens. - Ordinäre Tapeten und Borden habe ich stets vorräthig.

                                                          C. Schwedt.

Schönberg.


Gesucht wird zu Ostern ein Knabe zur Erlernung der Bäckerei, oder auch ein Knabe in Dienst zu täglichen Arbeiten in einer Bäckerei. Näheres

                          bei                                      C. Schwedt.


Den geehrten Damen und Herren Schönbergs und Umgegend mache ich die ergebene Anzeige, daß ich in dieser Woche anfange, Hüte nach der neuesten Mode umzunähen, zu waschen und zu färben. Ferner empfehle ich eine große Auswahl Herren= und Damenhüte nach der neuesten Mode, auch Strohkränze, Blumen, Bänder, feine Stahlblumen in allen Farben, Kragen, Manschetten, Unterärmel, Herren=Vorhemde und Kragen zu sehr billigen Preisen. Um recht zahlreichen Besuch bittet

Schönberg.                                                     Johanna Kiel.


Am Montag Morgen ist vor meiner Hausthür eine Schiebkarre stehen geblieben, die der rechtmäßige Eigenthümer bei mir zurückerhalten kann.

                                                    Bäckermeister Retelsdorf.


Den geehrten Einwohnern in der Stadt und auf dem Lande zeige ich hiedurch an, daß ich eine Waschmaschine verfertigt habe und solche von jetzt an ausborge für die Stunde 2 Schilling (Mecklenburg), für den ganzen Tag 16 Schilling (Mecklenburg).

                                                    J. A. Dettmann, Tischlermeister.


Eß= und Saat=Kartoffeln!

Heute empfing ich wieder eine große Parthei schöner Eß= und Saat=Kartoffeln, wovon ich Lager halte und die ich zu möglichst billigen Preisen empfehle.

Jacob Söhren,
Schüsselbuden Nr. 227.
                                                    
Lübeck,
den 19. März 1862.


Circus Gebrüder Godfroy.

Einem verehrten Publikum Schönbergs und Umgegend erlauben wir uns die ergebene Anzeige zu machen, daß wir am Sonntag den 30. d. Mts. in Lübeck Vorstellung in der höheren

Reitkunst, Pferdedressur und Gymnastik

in der Reitbahn des Herrn Kohlhaase geben werden.
Vertrauend auf den uns bisher gezollten Beifall in den größten Städten Europa's, rechnen wir auf einen gütigen und zahlreichen Besuch, und erlauben uns, ein verehrtes Publikum besonders aufmerksam zu machen auf die Leistungen der Damen Madame Käthchen Godfroy=Renz, Fräulein Leontine, Fräulein Auguste etc. etc. Außerdem auf die Schulpferde Bijon, Prophet und Lord of Dales. Uns bemühend Alles aufzubieten, um die Gunst eines verehrten Publikums zu erlangen, zeichnen wir mit Hochachtung ergebenst

Gebrüder Godfroy,
Directoren.
                                                     Lübeck.


Mit einem tüchtigen Gesellen werde ich das Schuhmachergeschäft meines verstorbenen Mannes von jetzt an wieder fortsetzen, und bitte die geehrten Einwohner Schönbergs, mich in diesem meinem Erwerbe durch recht viele Aufträge zu unterstützen. Ich wohne vor dem Siemzerthore, im 2. Hause hinter dem Kirchhofe.

Schönberg.                                                     Schuhmacherwittwe Maaß.


Seit einiger Zeit ist von Unberechtigten auf meiner Koppel, der "Twienkamp,". ein Schleichsteig angelegt. Ich sehe mich genöthigt, denselben hiedurch bei Strafe gerichtlicher Ahndung zu verbieten.

                                                    Bäcker Boye in Schlagsdorf.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 21. bis 27. März

Geboren: D. 23. ein unehel. Sohn in Kl. Siemz - D. 24. dem Schmiedemeister Bremer hies. eine T. - D. 26. dem Arbm. Johann Bade hies. eine T.
Gestorben: D. 24. Peter Eckmann, Schneidermeister zu Rottensdorf, 75 J. 8 M., Altersschwäche. - D. 25. Maria C. M. Dähling, Schneidermeisterstochter hieselbst, 7 Monat.
Proclamirt: Hans J. Wieschendorf, Wittwer und Arbm., in Lübeck, und Sophia M. F. Barteldt daselbst.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 19. März 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 28-40 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   4-16 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 14-18 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 44-52 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 49-50 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-27 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 24-25 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   8-24 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Butter 13 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 8 u. 9 Schilling (Mecklenburg).


(Hierzu: Officieller Anzeiger No. 5.)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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