[ => Original lesen: 1861 Nr. 24 Seite 1] - Der N. C. schreibt aus Schwerin vom 11.: Zum ersten Male seit der Succession Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs Friedrich Wilhelm von Mecklenburg=Strelitz sehen wir die beiden regierenden Häupter des mecklenburgischen Fürstenstammes in unserer Hauptstadt vereinigt. Wir erblicken in dem Zusammensein unserer Landesfürsten nicht nur ein freudiges Ereigniß des Fürstenhauses, wir erkennen darin auch ein lebendiges Zeichen der Verbundenheit der beiden Landestheile, welche das wesentlich eine und ungetheilte Mecklenburger Land ausmachen, und grüßen unsere Fürsten in diesem Sinne mit dem Wunsche, daß ein unlösbares Band der Liebe und Treue Mecklenburgs hohes Gesammtfürstenhaus und Mecklenburgs Volk und Land für ewige Zeiten umschlinge!
Se. Königl. Hoheit der Großherzog Friedrich Wilhelm und Ihre Königl. Hoheit die Frau Großherzogin Auguste von Mecklenburg=Strelitz trafen gestern Abend 7 1/2 Uhr mit Gefolge (der Hofdame Frl. v. Baumbach, dem Oberhofmeister v. d. Lühe, Hauptmann v. Wenkstern und Hauptmann v. Penz) und Dienerschaft auf dem hiesigen Bahnhofe ein, wo dieselben von Sr. Kön. Hoheit dem Großherzoge Friedrich Franz empfangen und freundlich begrüßt wurden. Auf dem Bahnhofe war auch die erste Compagnie des Grenadier=Garde=Bataillons mit der Musik zum Empfange der allerhöchsten Herrschaften aufgestellt. Von dort begaben dieselben sich in den bereitstehenden Großherzoglichen Wagen nach dem Schlosse. Abends 10 Uhr war Zapfenstreich von den vereinten Musikkorps unserer Garnison, welche den Allerhöchsten Herrschaften im Burggarten eine Serenade brachten.
Zur Feier der Anwesenheit der Strelitzischen Herrschaften fand am 11. Gallatafel im goldenen Saale des großherzoglichen Schlosses statt, zu welcher die obersten Hof= und Staatschargen, die Spitzen der Behörden, die Stabsofficiere und die hier anwesenden Herren der Ritter= und Landschaft Einladungen erhalten hatten. Ihre K. Hoh. die Frau Großherzogin von Strelitz wurden dabei von Sr. Kön. Hoheit dem Großherzoge von Schwerin, Ihre Kön. Hoh. die Frau Großherzogin=Mutter von Sr. Kön. Hoh. dem Großherzoge von Strelitz geführt. Während der Tafel erhoben sich Se. Kön. Hoh. der Großherzog von Schwerin, sprachen Allerhöchstihre Freude aus, die Strelitzischen Herrschaften bei sich zu sehen, und, die fernere innige Verbindung beider Mecklenburg erwünschend, tranken Allerhöchstdieselben auf das Wohl Ihrer Kön. Hoheiten des Großherzogs und der Frau Großherzogin von Mecklenburg=Strelitz, worauf Se. Kön. Hoheit der Großherzog von Strelitz den Dank Sr. Kön. Hoheit unserm Großherzoge, als dem Chef der Mecklenburgischen Familie, für die herzliche Aufnahme, welche Ihm und Allerhöchstseiner Gemahlin in dem schönen Schlosse, der Wiege der Mecklenburgischen Fürsten zu Theil werde, in warmen und ergreifenden Worten ausdrückten und dabei die Vorzüge unserer altehrwürdigen Verfassung hervorhoben, in deren Fortbestehen die sicherste Bürgschaft für das dauernde Zusammenhalten beider Großherzogthümer liege. Se. Kön. Hoheit sprachen das Vertrauen aus, daß die beiden Mecklenburgischen Lande in guten und bösen Tagen immerdar fest zu einander stehen würden, und tranken auf das Wohl Ihrer Kön. Hoh.heiten des Großherzogs, der Frau Großherzogin und aller Mitglieder der Schwerinschen Linie.
- Durch zwei Dinge ist der preußische Landtag folgenreich geworden, 1) Durch die Aufhebung der Grundsteuerfreiheit der seither Privilegirten und 2) durch die Geldbewilligungen für die Umgestaltung und Vergrößerung des Heeres. Der König dankte dafür beiden Häusern in seiner Thronrede, mit welcher er am 5. Juni den Landtag schloß. Diese Bewilligungen, sagte er, würden die Regierung in ihrer Richtung befestigen und das Gewicht Preußens verstärken. Die Heeresumbildung gebe Preußen die Kraft, für sich selber und für Deutschland gerüstet dazustehen; sie sei für die Sicherung der Grenzen um so unentbehrlicher, als die Verbesserung der Wehrverfassung des deutschen Bundes nicht gelungen sei. Der König schloß: "Wenn die Landesvertretung an dem Wohle des Vaterlandes mit mir weiter arbeitet, wenn wir die Schranken innehalten, deren Ueberschreitung nur der in Europa regen Umsturzpartei Vorschub leisten könnte, dann darf ich einem gesegneten Fortgange meiner Regierung entgegensehen. Mein Wahlspruch ist: Königthum von Gottes Gnaden, Festhalten an Gesetz und Verfassung, Treue des Volks und des Heeres, Gerechtigkeit, Wahrheit, Vertrauen und Gottesfurcht."
- Das neue Italien hat einer der schwersten Schläge, die nur möglich waren, getroffen: Minister Graf Cavour, der staatsmännische Kopf Italiens, ist gestorben. Die italienische Revolution hat mit dem Tode desselben ihr Haupt verloren. In den Händen des sardinischen Premier liefen alle Fäden der europäischen Revolution zusammen und wurden von dort nach Paris geleitet, und in seinen Händen waren diese Fäden die Leitseile geworden, denen je nach den von Paris aus kommenden Weisungen die Richtung gegeben wurde. Auf solche Weise war Cavours Einfluß für die Erhaltung des Friedens in den jüngsten Monaten, für welche
[ => Original lesen: 1861 Nr. 24 Seite 2]doch die Führer der nationalen Revolution die Wiedereröffnung des Kampfes in bestimmte Aussicht gestellt hatten, nicht zu unterschätzen. Im Interesse des von ihm unternommenen und bis zu einem gewissen Grad zu Stande gekommenen italienischen Einigungswerks mußte er, wenn nicht der ganze bisherige Gewinn auf eine Karte gesetzt werden sollte, den Ausbruch von Revolution und Krieg zu verhüten bemüht sein. Und das gelang ihm. Ob sich in diesem Sinn ein Nachfolger finden lassen wird, steht zu bezweifeln.
- Das italienische Heer ist auf den Friedensfuß gesetzt worden mit der ausdrücklichen Begründung, daß es dieses Jahr zu keinem Krieg kommen werde.
- In Lübeck brannte in der Nacht vom 7. zum 8. d. ein Haus in der Breitenstraße nieder. Das Feuer war in der Küche entstanden. Nahe bei dieser Küche schlief der erst seit Kurzem in dem Hause wohnende neue Besitzer desselben und seine Familie; von einem Dienstmädchen geweckt, welches zuerst Rauch und das Knistern des Brandes bemerkt hatte, gelang es den Hausbewohnern nur mit Lebensgefahr dem Feuer zu entfliehen.
- In Behlendorf entstand am 6. Abends 10 Uhr eine Feuersbrunst auf der mitten im Dorfe belegenen Stelle des Halbhufners J. Ehlers. Das aus dem Wohnhause, Scheune und Schweinestall bestehende Gehöft brannte mit großer Heftigkeit gänzlich nieder, und zwar so rasch, daß die Pferde, Schafe und Schweine nicht mehr zu retten waren und in den Flammen einen jämmerliche Tod fanden. Der Halbhufner Ehlers lag mit seiner Familie bereits im tiefen Schlafe und wäre nicht mit dem Leben davon gekommen, wenn nicht der vom Interimswirth Meyer unterstützte Hufner Schütt die Fenster der Schlafstube eingeschlagen hätte und in die Stube gesprungen wäre, von wo er den kränklichen Ehlers mit seiner Frau und drei Kindern durch das Fenster in den Garten trug. Als dies muthige Unternehmen geglückt war, vermißten die Eltern ihre fünfjährige Tochter, welche allein in einer Kammer mitten im Hause schlief. Die Kammerthür war nicht zu finden, weshalb der Knecht durch das Fenster und die brennende Stube auf die Diele in die ihm allein bekannte Kammer des Kindes lief, aus derselben jedoch verzweifelnd ohne das Kind heraus eilte, weil Kammer und Bett in hellen Flammen standen. Da stürzte sich der Hufner Schütt nochmals in die Flammen, durchsuchte vergeblich in der Kammer nach dem Kinde, welches er endlich in der Küche unter einem Haufen Schüsseln und Töpfe verkrochen fand und unversehrt den geängsteten Eltern in die Arme legen konnte.
- Wie aus Mecklenburg, klagt man aus manchen andern Gegenden Deutschlands über das häufige Vorkommen der Masern, Nervenfieber etc.
- Die Aufhebung der Paßcontrole im Innern Oestreichs ist nun auch auf die Wanderbücher ausländischer Handwerksburschen erstreckt worden. Und die Regierungen von Preußen und Holland sind übereingekommen, daß Pässe beider Länder gegenseitig ohne Visa zugelassen werden sollen.
- Bei der vorjährigen Ernte in England sind nicht weniger als 4000 Mähmaschinen in Gang gewesen, welche in einem Tage die Arbeit von 40,000 Männern verrichteten. Trotzdem steigt der Arbeitslohn wegen Mangel an Arbeitern.
- In Folge der in letzter Zeit zu wiederholten Malen in Schlesien ausgebrochenen von Gewittern begleiteten heftigen Regengüsse ist der Wasserstand der Oder bedeutend gestiegen und mit banger Besorgniß sieht der Landmann auf seine eine reiche Ernte verheißenden Fluren in den Niederungen.
- In Wien wird Kinderspielzeug aus wollenem Strumpfgewebe gefertigt. Da sieht man größere und kleinere Vögel, Schmetterlinge, Puppen, Bälle, Klappern etc., alles aus Strumpfgewebe in bunten Farben und für kleine Kinder berechnet.
- Der König von Preußen ist ein Mann von Gewicht; er wiegt, genau gewogen, 192 Pfund.
- Die neue Welt rückt uns immer näher. Aus Amerika ist in Irland ein Dampfschiff gelandet, welches die Fahrt in fünf Tagen zurückgelegt hat.
- In Paris macht eine Flugschrift Aufsehen, die den Titel trägt: "Die Geistlichen müssen heirathen." Von der hohen römischen Geistlichkeit wird sie heftig angegriffen, die niedere Geistlichkeit hat kein Bedenken gegen das Heirathen.
- Der Uhrenhändler Forstmann aus München ließ in die Passauer Zeitung folgendes Eingesandt einrücken: Nachdem ich am 23. Mai zwischen Kuschwarda und Neuhäuser von zwei Straßenräubern gemißhandelt und einer Baarschaft von 70 Gulden beraubt war, begegnete mir der Zitherspieler Biebl, der sich, durch meinen blutigen Kopf aufmerksam gemacht, freundlich erkundigte, was mir zugestoßen sei. Als ich ihm den Unfall mitgetheilt hatte, ließ er sich zu dem nur eine Viertelstunde entfernten Platze führen. Hier nahm er seinem schwarzen Fanghunde das Halsband ab und zeigte ihm die Blutspuren, worauf der Hund den Räubern aus allen Kräften nachsetzte. Wenige Minuten darauf Vernahmen wir ein jämmerliches Geschrei und fanden bei unserer Ankunft den Hund auf dem Räuber liegen, welcher mir das Geld abgenommen hatte. Durch den vortrefflichen Hund kam ich wieder in den Besitz meines Geldes und ein Verbrecher wurde der Gerechtigkeit überliefert. Herrn Bibl bot ich die Hälfte meines Geldes an, allein der großmüthige Mann lehnte jede Belohnung ab. Mit einem "Glück auf die Reise!" trennten wir uns und ich sage meinem Retter auf diesem Wege nochmals herzlichen Dank.
- Ganz Baiern baut in einem Mitteljahre in runder Summe 2,150,000 Scheffel Gerste, davon wird jährlich über die Hälfte nebst 50,000 Centner Hopfen zum Brauen von 8 1/2 Millionen Eimern Bier verwendet. Dies Material kostet nach den Marktpreisen durchschnittlich 13 Mill. und mit den Zinsen des Grundcapitals der Brauer nebst Malzsteuer an den Staat 35 Mill. Gulden. Die Baiern zahlen demnach jährlich 48 G. für ihr Nationalgetränk. Im ganzen Königreich kommen auf den Kopf, Weiber und Kinder eingerechnet, 2-3 Eimer. Die Nichtbaiern spotten über diesen Durst und meinen, er müsse Verdummung herbeiführen; wenn sie aber selbst nach Baiern kommen, scheinen sie die Furcht vor Verdummung zu verlieren und trinken wacker mit den Eingebornen um die Wette.
- Auf speciellen Wunsch des Großherzogs soll die allgemeine Landes=Gewerbeausstellung in Schwerin um 4 Tage früher, wie zuerst bestimmt, also schon am Mittwoch den 11. September stattfinden, und die Gewerbeausstellung am 25. Sept. wieder geschlossen werden.
Anzeigen.
Am Montage den 17. d. M. Mittags 12 Uhr, soll im Palinger Kruge eine kleine Hobelbank (zum Schwefelholzanfertigen) gegen baare Bezahlung meistbietend verkauft werden.
C. Ollrog.
Am Mittwoch den 19. Juni, Morgens 9 Uhr, soll im Hause des Ackerbürger Boye öffentlich meistbietend gegen baare Bezahlung verkauft werden:
2 Koffer, Laden, Frauenkleidungsstücke, Betten und Leinzeug, etwas Hausgeräthe und was sich sonst vorfindet.
Segert, Landreiter.
Am Mittwoch den 26. d. M. sollen im Hause des Gastwirths Herrn Boye hieselbst meistbietend gegen gleich baare Zahlung nachstehende Sachen verkauft werden, als:
verschiedene Manns= und Frauenkleidungsstücke, eine eichene Lade, eine silberne Taschenuhr, und allerlei Haus= und Küchengeräthe.
Die Auction nimmt Vormittags 9 Uhr ihren Anfang.
Schönberg d. 12. Juni 1861.
F. W. Müller, Landreiter.
[ => Original lesen: 1861 Nr. 24 Seite 3]Vermischte Anzeigen.
Rath und Hilfe für Diejenigen, welche an Gesichtsschwäche leiden und namentlich durch angestrengtes Studiren und angreifende Arbeit den Augen geschadet haben.
Seit meinen Jugendjahren hatte auch ich die leidige Gewohnheit, die Stille der Nacht wissenschaftlichen Arbeiten zu widmen. Sowohl hierdurch, als durch viele angreifende optische und feine mathematische Ausführungen war meine Sehkraft so sehr geschwächt, daß ich um so mehr den völligen Verlust derselben befürchten mußte, da sich eine fortwährende entzündliche Disposition eingestellt hatte, welche mehrjährigen Verordnungen der geschicktesten Aerzte nicht weichen wollte. Unter diesen betrübenden Umständen gelang es mir, ein Mittel zu finden, welches ich nun schon seit 40 Jahren mit dem ausgezeichnetsten Erfolge gebraucht. Es hat nicht allein jene fortdauernde Entzündung vollständig beseitigt, sondern auch meinen Augen die volle Schärfe und Kraft wiedergegeben, so daß ich jetzt, wo ich das 75. Lebensjahr antrete, ohne Brille die feinste Schrift lese und mich, wie in meiner Jugend, noch der vollkommensten Sehkraft erfreue. Dieselbe günstige Erfahrung habe ich auch bei andern gemacht, unter welchen sich mehrere befinden, welche früher, selbst mit den schärfsten Brillen bewaffnet, ihren Geschäften kaum noch vorzustehen vermochten. Sie haben bei beharrlichem Gebrauche dieses Mittels die Brille hinweggeworfen und die frühere natürliche Schärfe ihres Gesichts wieder erlangt. Dieses Waschmittel ist eine wohlriechende Essenz, deren Bestandtheile die Fenchelpflanze ist, von welcher Gablonsky in seinem "Allgem. Lexicon der Künste und Wissenschaften" (S. 201 etc.) sagt, daß schon die älteren Naturkundigen bemerkt haben wollen, daß die Schlangen, welche oft an Blindheit litten, dieses Fenchelkraut fressen, und dadurch die Sehkraft wiedererlangen. Diesem sei nun wie ihm wolle - ich erkenne mit Dankbarkeit an, daß uns der gütige Schöpfer dieses Kraut gegeben hat. Die Bereitung der Essenz erfordert indessen eine verwickelte chemische Behandlung, und ich bemerke daher, daß ich dieselbe seit längerer Zeit in vorzüglicher Güte von dem hiesigen Chemiker, Herrn Apotheker Geiß, beziehe; derselbe liefert die Flasche für einen Thaler, und ist gern erbötig, dieselbe nebst Gebrauchsanweisung auch auswärts zu versenden. Ich rathe daher den Leidenden, die Essenz von hier zu beziehen, indem eine solche Flasche auf lange Zeit zum Gebrauche zureicht, da nur etwas Weniges, mit Flußwasser gemischt, eine milchartige Flüssigkeit bildet, womit Morgens und Abends, wie auch nach angreifenden Arbeiten, die Umgebung des Auges befeuchtet wird. Die Wirkung ist höchst wohlthätig und erquickend, und erhält und befördert zugleich die Frische der Hautfarbe.
Es wird mich erfreuen, wenn vorzüglich denen dadurch geholfen wird, welche bei dem rastlosen Streben nach dem Lichte der Wahrheit oft das eigene Licht ihrer Augen gefährden und einbüßen müssen. Vielleicht kann auch durch den Gebrauch dieses Mittels das leider in der jungen Welt so sehr zu Mode gekommene entstellende Brillentragen vermindert werden, da dieses in den meisten Fällen die Augen mehr verdirbt als verbessert. Brillen können nur einer fehlerhaften Organisation des Auges zu Hülfe kommen, aber nie gesunde oder geschwächte Augen stärken und verbessern.
Aken a. d. Elbe. Dr. Romershausen.
Für die Wegebesserungsbauten auf hiesiger Feldmark vernothwendigt sich die Erhebung eines Beitrags von 5 Schillingen pr. 100 Quadrat=Ruthen und werden die Ackerbesitzenden Schönbergs hiermit ersucht, diesen Beitrag am Sonntag den 16. d. M. Nachmittags 3 Uhr beim Gastwirth W. Böckmann an die unterzeichnete Commission zu bezahlen.
Schönberg d. 13. Juni 1861.
Die städtische Wege=Commission.
Am 7. d. Mts. starb in Neustrelitz nach kurzer aber schwerer Krankheit unser Sohn Georg im Alter von 22 Jahren, welches wir hiedurch statt besonderer Meldung anzeigen.
Schönberg d. 13. Juni 1861.
J. P. Bade und Frau.
Allen denen, die meinem verstorbenen Bruder, dem Bäckermeister Sievers, durch das Geleite zu seiner Ruhestätte die letzte Ehre erwiesen, sage ich hiermit meinen Dank.
Wittwe Groth.
Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am Montag nach Johannis den 2. Juli, stattfindet, und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage zu erscheinen.
Die Landmeister der Schuhmacherzunft werden aufgefordert, ihr rückständiges Quartalgeld zu entrichten, widrigenfalls es auf ihre Kosten eingefordert wird.
Schönberg, d. 13. Juni 1861.
Die Vorsteher und Altgesell
der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.
Ein junger Mensch, der Lust hat, die Landwirthschaft auf einem großen Gute in Mecklenburg zu erlernen, und Johannis eintreten kann, erfährt das Nähere beim Gastwirth Callies in Dassow.
Alle diejenigen, welche in diesem Johannis=Termin durch mich Gelder und Sparkassenbücher an die Schweriner Sparcasse zu besorgen gedenken, wollen solche entweder an mich oder an den Herrn Buchbinder Bade in Schönberg spätestens bis zum 25. Juni abgeben lassen. An diesem Tage Nachmittags bin ich bei meinem Neffen, Uhrmacher Meyer in Schönberg zu treffen.
Siechenhaus bei Dassow, d. 30. Mai 1861.
J. P. Oldörp,
Schulz und Siechenmeister.
Glücks-Offerte!
Am 10. Juli beginnt die Ziehung letzter und Haupt Classe Hamburger Lotterie, worin Gewinne à 200,000 , 2 à 100,000 , 50,000 , 30,000 , 15,000 , 12,000 , 10,000 etc. etc. zur Entscheidung kommen. Wir werden hierzu Original-Documente, à 10 Pr. Ct., vorräthig halten, lautend auf verschiedene 1/4 Loose und zahlen wir auf jedes Document den 100. Theil, der auf die 100 Viertel fallenden Gewinne baar aus. - Es können bei diesem Spiele auch im ungünstigsten Falle die eingezahlten 10 nicht ganz verloren gehen.
Gefällige Aufträge hierzu sehen wir baldigst entgegen, da nur die 100 ersten Anmeldungen berücksichtigt werden können. Die Original-Documente hierüber werden prompt zugesandt. Auch mit Loosen zu allen Lotterien, wie auch mit Staatspapieren und Obligationen empfehlen wir uns bestens.
Cohn & Lipstadt,
Lübeck.
[ => Original lesen: 1861 Nr. 24 Seite 4]Baierische Jagd=Joppen
empfiehlt G. A. Levissohn
in Rehna.
Milchsatten.
Mit den so sehr beliebten gelb glasurten Milchsatten in anerkannt bester Qualität, empfehlen uns en gros und en détail zu den billigsten Preisen, sowie auch mit allen gangbaren Artikeln in Steingut, Porcellan und Glaswaaren.
Wilhelm Grube & Co.,
Braunstraße Nr. 136.
Lübeck.
Einem geehrten Publikum hier und auf dem Lande, wie auch Freunden und Gönnern, zeige ich hierdurch an, daß ich mich als Tischlermeister hieselbst niedergelassen habe und empfehle mich deren Wohlwollen bei allen vorkommenden Tischlerarbeiten ganz ergebenst.
Zugleich bemerke ich, daß der von mir als Meisterstück verfertigte eschen Ausziehtisch am 23. Juni d. J. im Boye'schen Saale verspielt werden soll, wozu ich um gefällige Abnahme von Loosen bitte.
Einsatz 12 .
Schönberg, Mai 1861.
H. J. Oldenburg, Tischlermeister.
Am Thierschautage in Schönberg ist ein großes wollenes Umschlagetuch aus dem Hause des Herrn Aug. Spehr abhanden gekommen. Die jetzige Inhaberin wird ersucht, dasselbe dort wieder abgeben zu wollen.
Wir zeigen hiermit an, daß das Futterschneiden auf unserer Wiese von Unberechtigten nicht statthaben soll, wie auch das Gehen auf derselben verboten ist, und werden solche, welche wir künftig darauf betreffen, von uns zur gerichtlichen Bestrafung angezeigt werden.
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H. J. Holst, J. Holst, Robrahn, |
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Schlatow, Bruhn, Wienck, |
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Hauswirthe in Carlow. |
Am 12. Juni, Morgens 5 Uhr, habe ich bei Selmsdorf ein hellbraunes Pferd, das an einem Vorderfuße ein dickes Knie hat, gegriffen. Der rechtmäßige Eigenthümer kann dasselbe gegen Erstattung der Kosten bei mir wieder in Empfang nehmen.
Lumpenhändler Lenschow
in Seimsdorf.
Concert mit Blechinstrumenten
in meinem Grtenlocale
am Freitag den 14 Juni 1861
Abends von 6-8 Uhr,
von dem Rehnaer Stadtmusicus Herrn Krull mit
seiner Gesellschaft,
Entree für Familien 8 , einzelne Personen 4 ,
wozu ich ein geehrtes Publikum Schönbergs und der Umgegend ergebenst einlade.
Sollte dieses Conzert das Interesse der geschätzten Besucher erregen, so werde ich für diesen Sommer je nach Wunsch alle 8 oder 14 Tage ein solches Conzert zu veranlassen suchen.
F. Fick.
Scheibenschießen
nach Gewinnen verschiedener Gegenstände,
am Montag den 24. und Dienstag den 25. Juni,
beide Tage Nachmittags,
beim Krüger Möller in Zarnevenz.
Büchsen, Pulver und Blei werden gehalten.
Ein Satz von 3 Schüssen kostet 16 .
Freunde und Schießliebhaber werden dazu freundlichst eingeladen.
Den über meine Koppel, genannt "Gälbäuk" und durch meine Buschkoppel in's Carlower Holz führenden Fußsteig verbiete ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung für die in Zukunft darauf Betroffenen.
Hauswirth Schlatow
in Carlow.
Aus unserm Sandberg wird häufig von Unberechtigten Sand weggeholt. Wir machen hierdurch bekannt, daß solches bei Strafe gerichtlicher Ahndung nicht stattfinden darf.
Die Dorfschaft Pogetz.
Hierdurch verbiete ich die Schleichsteige über meine beiden Koppeln, Namens Kökenland und Achterland, bei Strafe gerichtlicher Ahndung für diejenigen, welche ich inskünftige darauf betreffen sollte.
Schulze Lütjohann in Schaddingsdorf.
Da wir Gelegenheit hatten, uns bei dem hier verweilenden Photographen abnehmen zu lassen und dessen Leistungen ganz vorzüglich fanden, bedauern wir nur, daß derselbe uns bald wieder verlassen will.
Daher denjenigen, die auch ein gutes Bild wünschen, diese Aufmerksamkeit.
Mehrere Bürger Schönbergs.
Backtafel für die Stadt Schönberg
Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth. |
Pfd. |
Loth. |
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen |
- |
15 1/2 |
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen |
- |
7 3/4 |
Ferner: |
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fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge |
- |
15 1/2 |
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling |
- |
7 3/4 |
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen: |
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ein 8 Schillings=Brod |
4 |
12 |
ein 4 Schillings=Brod |
2 |
6 |
ein 2 Schillings=Brod |
1 |
3 |
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod: |
|
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ein 8 Schillings=Brod |
7 |
|
ein 4 Schillings=Brod |
3 |
16 |
ein 2 Schillings=Brod |
1 |
24 |
Schönberg, den 8. Juni 1861.
Bürgermeister und Rath.
Eingegangen für die syrischen Christen:
Transp. von Nr. 23. 31 32 . Müller Wieschendorf hies. 2 . Hausw. Oldenburg zu Niendorf 1 . Gastwirth Boye hieselbst 2 . Summa 36 32
Kämpffer.
Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 6.-13. Juni.
Geboren: D. 6. eine unehel. Tochter vor Schönberg. - D. 7. dem Arbm. Krellenberg in Schönberg eine T.
Gestorben: D. 8. Heinr. Behnke, Arbm. in Ollendorf, 59 J. a. - D. 9. Ernst Sievers, früher Bäckermeister hies., 62 J. alt. - D. 9. Engel Ehmke, Arbtsm.wittwe in Torriesdorf, 72 J. a.
Copulirt: D. 7. Peter Krellenberg, Schachtmeister hieselbst, und Trine Marie Lenschow hies.
Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 12. Juni 1861.
Weizen |
1 |
 |
16-28 |
, |
|
Wicken |
1 |
 |
6-18 |
, |
Roggen |
- |
 |
50-52 |
, |
|
Buchweizen |
|
|
50-52 |
, |
Gerste |
- |
 |
44-47 |
, |
|
Winter=Rapsaat |
|
|
23-24 |
 |
Hafer |
- |
 |
34-40 |
, |
|
Rübsen |
|
|
22-23 |
 |
Erbsen |
1 |
 |
6-16 |
 |
|
Schlagleinsaat |
|
|
16-17 |
 |
Butter 11 pr. . Kartoffeln, pr. Faß 6 u. 7 . |
(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 8.)
Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.
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