No. 31
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Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. August
1856
sechsundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1856 Nr. 31 Seite 1]

- Für den Fürsten Esterhazy, der als österreichischer Gesandter zur Krönungsfeier nach Moskau geht, ist bereits der dritte Transport von Pferden, Equipagen, Effecten und Dienerschaft von Wien nach Moskau abgegangen, sowie 6000 Flaschen des feinsten Ungar=Weins für das Palais des Fürsten. Auch verdient hervorgehoben zu werden, daß jedes der sechs Reitpferde, welche ausschließlich zu seinem Gebrauch bestimmt sind, einen Werth von 8 bis 10,000 Gulden repräsentirt. Ein besonderes Meisterstück, in welchem sich Kunst, Geschmack und Pracht vereinen, ist die Schabracke des Leibrosses. Dieselbe besteht aus einem ausgezeichnet schönen Tigerfelle, dessen Rand durchaus aus Brillanten zusammengesetzt ist; ferner befindet sich darauf das Wappen des Fürsten, ebenfalls aus Brillanten vom reinsten Wasser gebildet. Man wird diesen Aufwand von Gold, Juwelen und Edelsteinen begreiflich finden, wenn man weiß, daß der Familienschmuck des Fürsten einen höheren Werth repräsentirt, als alle Herrschaften und anderweitigen Besitzungen seiner Familie zusammen genommen. - Der englische Krönungsgesandte, Graf Granville, nimmt nach Moskau eine Art Zelt mit, welches einen prachtvollen, mit purpur, Gold und Weiß decorirten Saal darstellt. Einhundertzwanzig Fuß lang und 36 Fuß breit, voller Flaggen, Kronleuchter und Ausschmückungen jeder Art, wird es, aufgeschlagen und gedielt, in seiner äußeren Erscheinung keinem gemauerten Prunkzimmer weichen. Benjamin Edgington heißt der Londoner Fabrikant, welcher dieses Kunstwerk des modernen Gewerbefleißes, aus Linnen und Tapeten, hergestellt hat.
- In Madrid ist die Ruhe wieder hergestellt, die Nationalgarde entwaffnet. Die Truppen, welche während des Aufstandes im Feuer waren, bestanden aus 13 Bataillone und 2000 Mann Kavallerie mit 50 Kanonen. Hätte die National=Garde am Abend des 15. Juli sich nicht so unerklärlicher Weise aufgelöst, so würde die Stadt in einen Schutthaufen verwandelt worden sein. Die Nationalgarde wurde von ihren Anführern verlassen, sie schrie um Verrath und mehrere derselben zerschlugen ihre Musketen. Es wurden viele standrechtliche Hinrichtungen vorgenommen; das Kriegsgericht richtet schnell. Die Entwaffnung der Nationalgarde wird mit der größten Strenge betrieben. Die Erbitterung des Volks macht sich durch meuchlerische Ermordungen an den Officieren der Armee Luft. Das Militair soll sich bei Erstürmung der Häuser der ärgsten Gräuel schuldig gemacht haben, die einen gefährlichen Eindruck zurückgelassen, und die Erbitterung gegen dasselbe ist so groß, daß keine Uniform sich auf den Straßen zeigen kann, ohne daß aus irgend einem Versteck auf sie geschossen wird. Der Verlust der Garnison wird auf 1764 Todte und Verwundete angegeben, die Nationalgarde soll nur 600 zählen. - In Barcelona war der Kampf gleichfalls heftig, doch siegten auch hier die Truppen. Er währte hier vom 18. bis 21. Juli ununterbrochen. In mehreren Provinzen dauert der Aufstand noch fort; man ist hier mit den Vorfällen in Madrid unzufrieden.
- In Paris wurden kürzlich umfangreiche Verhaftungen vorgenommen und in der Vendee sind Ruhestörungen vorgefallen, die durch Verhaftung mehrerer zu einem Geheimbunde gehörender Personen entstanden, der sich das Volk widersetzte. Es mußten von Paris Truppen dahin gesandt werden.
- Marschall Pelissier hat sich am 16. in Konstantinopel nach Frankreich eingeschifft. Die Russen weigern sich, Kars den Türken zurückzugeben; sie wollen die Festung nicht eher räumen, bis Franzosen und Engländer das ganze türkische Gebiet verlassen haben. - Ein abermaliger Kampf zwischen den Montenegrinern und Türken steht bevor, in welchem Omer Pascha das Commando wieder übernehmen wird.
- In Wien hofft man, daß die dort tagende Münz=Conferenz eine Einigung des deutschen Münzwesens erreichen werde.
- Der Hafen von Petersburg gleicht jetzt einem Mastenwalde; die Mehrzahl der Schiffe langte in Ballast an, um mit Getreideladungen heimzukehren. In Riga zeigte sich der Begehr nach Getreide ebenfalls sehr groß; es wurden dort schon Geschäfte auf Lieferungen fürs nächste Jahr abgeschlossen und die Last Roggen mit 93 Silberrubel accordirt.
- Die Lübecker Zeitung berichtet unterm 28. Juli über das dortige allgemeine Schützenfest: Unser schönes, von Jahr zu Jahr an Theilnahme gewinnendes Volksfest hat uns diesmal so viele auswärtige Gäste zugeführt, wie noch nie zuvor. Allein der gestrige Hamburger Extrazug brachte in seinen 30 Wagen ungefähr 1600 Personen mit und der darauf folgende gewöhnliche Mittagszug war ebenfalls außerordentlich stark besetzt. Noch bedeutend größer war aber jedenfalls die Zahl der Fremden, die aus unserer Umgegend zu Wagen hier ankamen. Der stattliche Festzug marschirte kurz nach 12 Uhr zum Burgthor hinauf, durch die von einem dichten Menschenschwarm gefüllten Straßen, von welchen namentlich die Burgstraße durch den Flaggenschmuck fast sämmtlicher Häuser einen überaus festlicher Anblick gewährte. Die Rede, durch welche alljährlich die Theilnehmer des Festes von der Comittee begrüßt werden, hielt auch diesmal wieder Dr. Bremer. Die Illumination des Burgfeldes war ebenso glänzend wie immer; doch wurde ihre Wirkung diesmal noch durch die vielen bengalischen Feuer erhöht, welche bald hier bald dort aufflammten.
Neustrelitz, 16. Juli. Dem Militair=Assistenz=Arzte Dr. med. et chir. Wilhelm Liebenow zu Potsdam ist unter Gestattung seiner Niederlassung in Schönberg heute auf den Grund seiner wohl bestandenen Preußischen Staatsprüfungen die Concession zur unbeschränkten Ausübung der ärztlichen Praxis in der Medizin, Chirurgie und Geburtshülfe für das Fürstenthum Ratzeburg ertheilt worden.

[ => Original lesen: 1856 Nr. 31 Seite 2]

- Aus der Schweiz meldet man, daß am Morgen des 10. Juli der Riesen bei Thun bis über die Mitte herunter mit Schnee bedeckt war. - Einem Berichte aus Hamburg, vom 12. Juli, entnehmen wir, in Bezug auf die außergewöhnliche Witterung dieses Sommers, wozu es, was die Nordhälfte Europa's betrifft, kaum ein Seitenstück in den Annalen der Meteorologie giebt, Folgendes: Während mit mehrtägiger wahrhaft erstickender Hitze im südwestlichen Frankreich der Juni endete und der Juli begann und an der andern Seite Europa's unter derselben Breite in der Gegend von Galacz dieselbe Witterung herrschte; während weiter vom Ocean längs der Länder des Mittelländischen Meeres und seiner Buchten bis zum Schwarzen Meere der Sommer sein altes Recht behauptet, hat die ganze Hälfte Germaniens von Belgiens Seeküste bis über den Thüringerwald hinaus, und alle skandinavischen Länder bereits mehr als einen halben Monat eine fast winterliche Witterung und Temperatur erfahren müssen. Es hat gereift und gefroren im Juli 1856 in Belgien und Holland, wie in Thüringen, Sachsen und Holstein, in Schleswig wie in Dänemark, in Norwegen wie in Schweden, an der milderen Westküste Norwegens wie in der Bucht von Christiania. Es hat mitten im Sommer gefroren, Eis gefroren, und der Frost ist so stark gewesen, daß das Heugras unter der Sense des Mähers rasselte, Wäsche steif auf der Bleiche lag, grüne Saatfelder gebräunt wurden, viele Kartoffeln und Hülsenfrüchte theils erfroren, theils großen Schaden litten, und man in Norwegen genöthigt war, wie im Winter einzuheizen. Die Kälte kam aus Skandinavien, wo sie 8 Tage früher eintrat als bei uns, aber die Sturm= und Regenzeit Norddeutschlands, die von Johannis ununterbrochen bis 14 Tage in den Juli hineingedauert, war eben so abnorm wie die Fröste. Wir haben, heißt es aus Christianssund vom 28. Juni (Westküste Norwegens) bisher so gut wie keinen Sommer gehabt, und sieht wahrlich darnach aus, daß wir keinen bekommen. In dieser Woche haben wir einen orkanartigen Sturm aus Südwest gehabt mit Regen und Hagelschlag. Und aus Kongswinger (Ostseite Norwegens) vom 3. Juli: Es ist Mitsommer, aber Apriltemperatur. Ueber 14 Tage lang haben wir unaufhörlich kalten Sturm gehabt, und in den höher gelegenen Strecken fiel in der vergangenen Woche Schnee. Was Schweden betrifft, so erfror in der Nacht zum 25. Juni zu Oestersund an manchen Orten das Kartoffelkraut, und seitdem bis zum 2. Juli herrschte regnerische und kalte Witterung. Man fürchtet sehr für die Ernte. Am letzten Mittsommertag (Johannis) froren auf der Insel Gotland mehrere Schafe draußen auf dem Felde todt. - Weiter berichtet man unterm 8. Juli, daß die Nachrichten über die großen Eismassen, welche im nördlichen und westlichen Theile des atlantischen Oceans herumtreiben, sich noch immer mehrten, welches denn freilich Auskunft giebt über das starke Sinken der Temperatur bei nördlichen und nordwestlichen Winden. Die Eismassen treiben gewöhnlich längs der Ostküste Grönlands und von da südlich nach Neu=Fundland, ja bis zu den Bermudasinseln herunter. - Auch in Amerika soll es diesen Sommer kalt sein; in der Mitte des Juni sind an vielen Orten dort zartere Gewächse erfroren.
- Der größte Kornhandelsplatz der Welt. Die Getreideproduktion der westlichen Staaten von Nordamerika hat in wenigen Jahren eine fast unglaubliche Ausdehnung gewonnen. Im Staate Illinois allein wurden 1849 9 1/2 Millionen Bushel (6 1/2 Mill. Scheffel) Weizen geerntet und die Ernte des vergangenen Jahres betrug ohne Zweifel das Doppelte. Kaum geringer ist das Produkt von Wiskonsin, Indiana, Michigan u. s. w. Den Mittelpunkt dieser Staaten bildet Chicago, eine früher in Europa kaum dem Namen nach bekannte Stadt. Am südlichen Ende des Michigansees gelegen, wo dieser dem Flußgebiet des Mississippi am nächsten kommt, und durch Eisenbahnen mit den südlichen und östlichen Staaten verbunden, bildet sie den natürlichen Stapelplatz für die Erzeugnisse jener fruchtbaren Gebiete. Im Jahre 1852 empfing Chicago noch nicht ganz eine Million Bushel (666,000 Scheffel) Weizen, und man hielt es, wie es in der That auch war, für einen wunderbaren Zuwachs, als die Einfuhr im Jahr 1854 auf über 3 Mill. Bushel anschwoll. Im letzten Jahre indessen zeigen die Listen sogar eine Weizenzufuhr von mehr als 7 1/2 Mill. Bushel (5 Mill. Scheffel) und eine Verschiffung von mehr als 6 1/4 Mill. (4 Mill. Scheffel). Kein anderer Hafen in der Welt hat einen so bedeutenden Export, welcher sich nicht blos auf Weizen beschränkt, sondern sich zugleich auf außerordentliche Quantitäten von Mais, Mehl und anderen Brodstoffen erstreckt. Agenten der französischen und anderer europäischer Regierungen haben im vergangenen Jahre bedeutende Einkäufe in Chicago gemacht.
- Das südamerikanische Salzfleisch, insbesondere Schweinefleisch, findet namentlich in Frankreich außerordentlich vielen Absatz. Das Rindfleisch ist zum Braten zu sehr ausgetrocknet, dagegen zum Kochen und als Ragout sehr nahrhaft und schmackhaft.
- Als wirksames Mittel zur Vertilgung des Duwoks (Kattensteerts) empfiehlt die landwirthschaftliche Gesellschaft in Celle die Anwendung von Kochsalz, Chilisalpeter und Gaskalk. Diese Mittel befördern zu gleicher Zeit den Graswuchs namentlich auf nassen Wiesen.
- Die Zukunft. Die Prophezeihung eines Schäfers stellt nach der Mittheilung der Meckl. Z. für Jahre 1857-60 Folgendes in Aussicht:
            Anno 50 und sieben
            Ist's beim Alten geblieben.
            Im Jahre 50 und acht
            Wird auch nichts vollbracht.
            Aber 50 und neun
            Giebt's wohlfeile Früchte und Wein.
            Doch es lebt noch besser sich
            Anno 60.
- Aus Berlin schreibt man: In Betreff der Ernte kreuzen sich jetzt in den Zeitungen zwei Nachrichten, von denen die eine eben so erfreulich ist, wie die andere betrübend. Die erfreuliche Kunde besteht darin, daß die diesjährige Ernte an vielen Orten eine reich gesegnete sei. Diese frohe Nachricht aber wird anderntheils bitter getrübt durch die vielseitige Kunde von den Anstrengungen der Speculanten, das Getreide auf dem Lande zum voraus in Haus und Hof aufzukaufen und so zu verhindern, daß es seinen gewohnten Gang auf die Märkte in den Städten gehe. Den eigenen Aeußerungen der Kornbauern zufolge wird ihnen daheim von den hausirenden Speculanten aus freien Stücken mehr für ihr Getreide geboten, als sie auf dem Markte dafür gefordert haben würden, und da von solchen Aufkäufern nicht zu erwarten steht, daß sie billiger, als sie eingekauft, wieder verkaufen werden, so drängt sich wenigstens den Leuten, die nichts von der "hohen Politik" der Börsenwelt verstehen, die Vermuthung auf: es müsse sich, trotz aller handelspolitischen Gegenversicherungen, Mittel und Wege für die Speculation geben, das Getreide auf der Höhe eines vorher zu berechnenden Preises zu erhalten!
- Aus mehreren Bezirken Finnlands ist die Kornausfuhr verboten. In vielen Gouvernements Rußlands haben Hagel= und Unwetter bedeutenden Schaden angerichtet, in der Umgegend von Hapsal zeigten sich Heuschreckenschaaren, welche der Ernte erheblichen Abbruch gethan haben. In der Moldau haben unaufhörliche Regengüsse das beinahe reif gewesene Getreide fast vollständig vernichtet, so daß kaum die Hoffnung bleibt, auch nur die Aussaat wiederzubekommen. An eine Getreideausfuhr aus diesem sonst so gesegneten Lande ist daher wohl nicht zu denken. Als Folge der in dem südlichen Frankreich stattgehabten Ueberschwemmungen erwartet man daselbst ein Deficit der Ernte.
- Ueber den Stand des Weizens wird aus der Umgegend Goldbergs im pr. Ldw. berichtet: Wenn auch von einigen Orten her über Blattrost geklagt wird, so sind doch andere Gegenden, wie auch die hiesige, ganz frei davon; es stehet somit hier eine reiche Weizenernte zu erwarten. Einzelne

[ => Original lesen: 1856 Nr. 31 Seite 3]

Güter Mecklenburgs haben ihre Rübsen zu 108 Taler (Mecklenburg) pr. Wispel verkauft, in Settin wurden sie bis zu 117 Taler (Mecklenburg) bezahlt. Auf den norddeutschen Märkten war Roggen bedeutend heruntergegangen, wahrscheinlich in Folge ansehnlicher Ladungen russischen Roggens, die in Stettin eingetroffen sind, während die Bezüge nach dem Innern des Landes ganz aufgehört haben. In Mecklenburg blieben die Aussichten für Kartoffeln noch die besten; die Krankheit hat nur die allerfrühesten Sorten ergriffen, an den späteren ist nicht die geringste Spur bemerkt. - In Schwerin ist in jüngster Zeit eine Fabrik künstlichen Düngers errichtet, in welcher auch die menschlichen Exkremente ihre entsprechende Verwendung finden.
- Hamburger Getreidemarkt flau.
- Zu kaufen: Ein Landgut in der Nähe Hamburgs, mit guten Gebäuden, 300 Morgen Acker, Inventarium, Ernte etc., für 16,000 Taler (Mecklenburg) pr. Ct. Näheres beim Gütermakler Kratzenstein in Hamburg.


Eine italienische Dorfgeschichte.
[Erzählung.]

[ => Original lesen: 1856 Nr. 31 Seite 4]

Eine italienische Dorfgeschichte.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)


Bekanntmachung.

Alle Diejenigen, welche ihre Beiträge zur zweiten Hebung der Armensteuer nicht berichtigt haben, werden hiermit aufgefordert, solche Rückstände binnen 8 Tagen an die resp. Vorsteher zu bezahlen. Nach Ablauf dieser Frist aber müssen die Listen zur Einforderung solcher Beiträge an Großherzogliche Landvogtei abgegeben werden.
Schönberg, den 24. Juli 1856.

                                                    Die Armenbehörde.


Verkaufs=Anzeigen.

Am kommenden Montage, Nachmittags von 2 bis 3 Uhr, soll die Aussaat von 1 1/2 Scheffel Hafer im Mühlen=Kamp, und demnächst von 3 Vaß Roggen auf dem Palmberge, (zum Nachlaß des wailand Schusters Lenschow gehörend), meistbietend verkauft werden. - Kaufliebhaber wollen sich vor dem Siemzer Thore versammeln.
Schönberg, den 30. Juli 1856.

                                                    Seegert, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Thierschau-Casse.

Einnahme
a) Bestand vom vorigen Jahre 169 Taler (Mecklenburg) 38 3/4 Schilling (Mecklenburg),
b) von 290 Mitgliedern à 1 Taler (Mecklenburg) 290 Taler (Mecklenburg) -       Schilling (Mecklenburg),
c) für 278 Einlaß=Karten à 8 Schilling (Mecklenburg) 46 Taler (Mecklenburg) 16       Schilling (Mecklenburg),
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506 Taler (Mecklenburg) 6 3/4 Schilling (Mecklenburg).
Ausgabe
a) an Prämien 222 Taler (Mecklenburg) -      Schilling (Mecklenburg),
b) an Unkosten 161 Taler (Mecklenburg) 45 1/4 Schilling (Mecklenburg),
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383 Taler (Mecklenburg) 45 1/4 Schilling (Mecklenburg),
 
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bleibt Bestand      122 Taler (Mecklenburg) 9 1/2 Schilling (Mecklenburg).

Diese Abrechnung wird hierdurch zur Kenntniß aller Theilnehmer gebracht.
Schönberg, den 23. Juli 1856.

                                                    Der Vorstand
                                                    des Thierschau=Vereins.


      Nachstehende, aus Großherzoglicher Landvogtei uns gewordene Verfügung, also lautend:

      "Die Aelterleute der Maurer= und Zimmerzünfte allhier werden benachrichtigt:
wie hohe Großherzogliche Landesregierung nach einem Rescripte vom 17. Juni genehmigt hat, daß der Lohn der Maurer= und Zimmergesellen bis auf weitere Bestimmung um 4 Schilling (Mecklenburg) pro Tag erhöhet werde,"
bringen wir mit dem Bemerken hierdurch zur allgemeinen Kenntniß, daß Montag, der 21. d. M., als der Normaltag, von welchem an diese Erhöhung eintritt, angesehen werden soll.
Dieselbe währt bis zum 15. Septbr., von diesen Tage bis 1. November beträgt der Arbeitslohn 24 Schilling (Mecklenburg) und vom 1. Novbr. an 21 Schilling (Mecklenburg).
      Schönberg, den 17. Juli 1856.

                          Die Aelterleute der Maurer= und Zimmerzünfte.


Die am 27. d. M. erfolgte glückliche Entbindung meiner Frau von einem gesunden Knaben zeige ich allen Bekannten und Freunden statt besonderer Meldung hiemit ergebenst an.
Römnitz, 27. Juli 1856.

                                                    W. Weltner.


Das Fahren mit Stein= und Kornwagen über das Kuhlrader Moor wird hierdurch bei gerichtlicher Strafe verboten.

                                                    Die Dorfschaft Kuhlrade.


Am Sonntag den 3. August und an den folgenden Sonntagen während der Badezeit fährt

mein
Omnibus nach Travemünde,

wenn sich eine genügende Anzahl Personen meldet. Abfahrt von hier Mittags 12 Uhr. Fahrgeld hin und zurück 32 Schilling (Mecklenburg).

                                                    F. Fick.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck

Weizen 2 Taler (Mecklenburg) 20-30 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 8-12 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 32-42 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 1 Taler (Mecklenburg) 20-24 Schilling (Mecklenburg),
Gerste 1 Taler (Mecklenburg) 18-20 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 27-28 1/2 Mark (Lübeck)
Hafer 1 Taler (Mecklenburg) 4-  6 Schilling (Mecklenburg),     Sommer=Rapsaat 26-28 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 24-28 Schilling (Mecklenburg),     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 10-11 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, neue 6 Schilling (Mecklenburg).
Altona=Hamburger Viehmarkt.
Fette Schweine, gut, 100 Pfund 40-42 Mark.


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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