No. 46
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. Juni
1894
Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1894 Nr. 46 Seite 1]

      Unter Bezugnahme auf § 366, 10 des St. G. B. wird hiermit polizeilich verordnet,

§. 1.

                Das Treiben und Führen des Rindviehs innerhalb der Stadt Schönberg bis zum Bahnhofe hat lediglich auf der Fahrbahn zu geschehen, wofür durch Begleitung kräftiger Männer in genügender Anzahl aufzukommen ist. In der Lübecker Straße ist zur Zeit des Wagenverkehrs zu den ankommenden und abgehenden Zügen soweit zur Zeit des Schulstundenschlusses der Trieb thunlichst zu vermeiden.

§. 2.

                Stiere und irgendwie störrische Rinder sind auf den bezeichneten Strecken einzeln zu leiten, und zwar muß jedes einzelne Thier an beiden Vorderfüßen mit einem Sprungtau, welches durch ein um den Leib des Thieres geschlungenes Tau zusammen gehalten wird, und mit einem am Kopfe gut befestigten Leitseile versehen sein.

§. 3.

                Contraventionen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft.
                     Schönberg, den 12. Juni 1894.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.


Bekanntmachung.

                Das diesjährige Ober=Ersatzgeschäft zur Aushebung der Militärpflichtigen des hiesigen Aushebungsbezirks findet statt

in Schönberg
im Boye'schen Gasthofe
am
Sonnabend, den 30. Juni.

                Zu demselben haben sich diejenigen Militairpflichtigen, welche nach Ausweis ihrer Loosungsscheine eine endgültige Entscheidung über ihre Militairpflicht zu gewärtigen haben, und denen besondere Ladungen zugehen werden, Morgens präcise 9 Uhr einzufinden.
                Es steht jedoch jedem Militärpflichtigen, der in den Grundlisten des Aushebungsbezirks verzeichnet ist, frei, im Aushebungstermin zu erscheinen und der Ober=Ersatz=Commission etwaige Anliegen vorzutragen.
                Die bei der Musterung für dienstuntauglich befundenen Mannschaften gelangen zuerst zur Vorstellung.
                Im Anschluß an das Ober=Ersatzgeschäft findet die Superrevision der Temporair=Invaliden statt.
                Militairpflichtige, welche im Termin nicht pünktlich erscheinen, haben, insofern sie nicht dadurch eine härtere Strafe verwirkt haben, auf Grund des §. 26, 7 der Wehr=Ordnung eine Geldstrafe bis zu 30 M. oder Haft bis zu 3 Tagen zu gewärtigen, auch können denselben die Vortheile der Loosung entzogen werden. Ist diese Versäumniß in böslicher Absicht oder wiederholt erfolgt, so werden sie dem Befinden nach als unsichere Dienstpflichtige zur sofortigen Einstellung gebracht werden.
                Die Ortsvorsteher haben für die pünktliche Gestellung der Militairpflichtigen aus ihrer Ortschaft Sorge zu tragen.
                Schönberg, den 13. Juni 1893.

Der Civilvorsitzende der Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.


[ => Original lesen: 1894 Nr. 46 Seite 2]

- Nach Mittheilung des "Hamb. Corresp." wird der Kaiser zur Teilnahme an den Haupt=Rennen des Yacht=Clubs am 24. Juni in Kiel eintreffen und von dort aus die Nordlandsreise antreten.
- Wie man den "Münchener Nachrichten" aus Berlin meldet, werde Prinz Arnulf von Bayern, kommandirender General des bayerischen I. Armeekorps, auf Einladung des deutschen Kaisers den diesjährigen Kaisermanövern beiwohnen.
- Der Kaiser hat Befehl gegeben, daß ihm die Verstärkung der südwestafrikanischen, jetzt kaiserlich gewordenen Schutztruppe, welche unter Führung des Compagnieführers in der ostafrikanischen Schutztruppe v. Perhandt in diesem Monat von Hamburg aus in der Stärke von 8 Officieren und etwa 250 Mann nach Südwestafrika abgehen soll, vor ihrer Abreise persönlich vorgestellt werde. Die betreffenden Officiere und Mannschaften sammeln sich zu diesem Behuf dieser Tage in Berlin, um mit ihren neuen Uniformen versehen und mit allem sonstigen Bedarf ausgerüstet zu werden. Sie werden sodann am 15. Juni nach Potsdam befördert.
- Der Kaiser und die Kaiserin werden, wie aus Bergen gemeldet wird, am 3. Juli auf Stalheim eintreffen. Im dortigen Hotel sind sechsunddreißig Zimmer bestellt worden. Der Aufenthalt auf Stalheim wird zwei Tage währen.
- Im Laufe der nächsten Woche wird der zum Kurgebrauch in Bad Ems weilende König von Schweden zum Besuch des Kaisers in Berlin und Potsdam eintreffen.
- Der Minister des Innern hat, wie die "Post" hört, den Polizeipräsidenten aufgefordert, einen Bericht einzureichen, über den Berliner Brauerei=Boykott. Der Bericht soll alsdann dem Kaiser auf eigenen Wunsch überreicht werden.
- Der Fürst zu Waldeck und Pyrmont verlobte sich am Sonnabend in Nachod in Böhmen mit der Prinzessin Bathildis zu Schaumburg=Lippe, Tochter des Prinzen Wilhelm zu Schaumburg=Lippe und der Prinzessin Bathildis zu Schaumburg, geb. Prinzessin von Anhalt.
- Ueber die Disciplinar=Untersuchung gegen den Kanzler Leist melden die "Berliner Politischen Nachrichten", obwohl dieselbe nur langsam fortschreite, stehe bereits fest, daß seit längerer Zeit in Kamerun unhaltbare Zustände geherrscht hätten, die dem Auswärtigen Amt aus Berichten des Lieutenants Hering bekannt gewesen seien, der den Aufstand der Dahomey=Leute vorausgesagt hätte.
- Die Denkmünzen, die der Kaiser zur Erinnerung an die Einweihungsfeier für die restaurirte Schloßkirche in Wittenberg hat prägen lassen, sind nun hergestellt. Ihre Versendung an die Theilnehmer dürfte binnen kurzem erfolgen. Die Denkmünze ist vom Bildhauer Professor Begas entworfen.
- Die kürzlich in der Presse aufgetauchte Mittheilung, nach welcher die geplanten Abänderungen in Bezug auf den Tarif für die Beförderung der Zeitungen durch die Post in erster Reihe sich darauf erstrecken sollen, daß die Gebühren nach der Häufigkeit des Erscheinens und dem Gewicht der Einzelnummer des Blattes bemessen werden sollen, wird von zuverlässiger Seite bestätigt.
- In der königl. Gewehrfabrik in Spandau wurden soeben 400 Stück Bajonetts angefertigt, die an einige Truppentheile zur Probe zur Vertheilung kamen. Sie sollen zum Zwecke einer Erleichterung der Infanterieausrüstung das jetzige doppelt so schwere Seitengewehr ersetzen. Bis zum Herbst wird die Entscheidung über die Einführung der neuen Waffe getroffen werden.
- Die Feier der Grundsteinlegung des Berliner Domes soll am Sonntag den 17. ds. Mts., vormittags 11 1/2 Uhr stattfinden. Hofprediger Vieregge ist bestimmt, die Festrede zu halten. Der Grundstein besteht aus einem Sandsteinblock von 1 Meter Länge, 1 Meter Breite und 1 Meter Höhe, er findet seinen Platz in dem südwestlichen Vierungspfeiler der Kuppel, 1 Meter über dem Gruftfußboden und soll zur Aufnahme der Urkunden dienen.
- Die in Paris stattgehabte Eisenbahnfahrplan=Conferenz genehmigte fast sämmtliche Norddeutschland betr. Anträge auf Verbesserungen des Winterdienstes. Die Adriatische Bahndirection übernahm die Leitung des nächsten Congresses.


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Anzeigen.

Gestohlen am 1. d. M. vom Hausflur eines hiesigen Wohnhauses zwei geräucherte Schulterstücke vom Schwein im Werth von 12 Mark. Um Vigilanz und Benachrichtigung zu den Acten 84. 94. wird gebeten.
Schönberg, den 12. Juni 1894.

Der Amtsanwalt.
A. Dufft.


In Zwangsversteigerungssachen betr. die zu Lüdersdorf belegene, seither dem Maurer Heinrich Kleinfeldt gehörige Büdnerei sub Nr. 3 nebst Zubehör ist zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf

Dienstag, den 26. Juni 1894,
Vormittags 11 Uhr,

bestimmt, zu welchem die Betheiligten geladen werden mit dem Hinweis, daß gegen einen Gläubiger, welcher in dem Termine nicht erschienen ist, angenommen wird, daß er mit der Ausführung des Planes einverstanden ist. Der Theilungsplan wird 8 Tage vor dem Termine auf der Gerichtsschreiberei I zur Einsicht der Betheiligten niedergelegt werden.
Schönberg, den 9. Juni 1894.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
                                                    H. Diederich.


Holzauktion Nr. 34.

Am Montag, den 18. Juni, Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf folgende Holzsortimente bei beschränkter Concurrenz öffentlich meistbietend verkauft werden:

a. Aus den Wahrsower Tannen Abth. II.

  23 Rmtr. kiefern Kluft.
297 Rmtr. kiefern Knüppel I. Cl.
  34 Rmtr. kiefern Knüppel II. Cl.

b. Aus den Herrnburger Tannen.

einige Fuder kiefern Durchforstholz. I. Cl.
Schönberg, den 11. Juni 1894.

                                                    Der Oberförster: C. Hottelet.


Auctionsanzeige.

Am Mittwoch, den 20. Juni d. J. Vormittags 9 Uhr beginnend, sollen zu Neuhof wegzugshalber, verschiedene Sachen, als namentlich:

3 Kutschwagen, 1 Schlitten, mehrere Paar Kutschsielen, dabei 1 Paar Kummetsielen mit neul. Beschlag, ferner Schränke, Tische, Stühle, Kommoden, Stühle, Kommoden, Sophas, Bettstellen, gute Betten, Küchen- u. Gartengeräthe, auch Schafraufen u. Schafleken und vieles mehr,
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Neuhof, i. Mecklb., den 14. Juni 1894.

                                                    Städing.


19 Bienenstöcke mit Wohnungen, einige leere Bienen=Wohnungen, sowie eine Schleudermaschine billig zu verkaufen bei

Schönberg i. M.                                                     Frau Lehrer Wegner.


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Familienfestes halber ist das Geschäft heute geschlossen.

                                                    Paul Buchholz,
                                                    Buchbinder.


[ => Original lesen: 1894 Nr. 46 Seite 3]

Bilanc der Genossenschafts-Meierei zu Schönberg i. M.
e. G. m. u. H. 1. Mai 1894.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Die Zahl der Genossenschafter beträgt 18, ausgetreten 1, eingetreten 1.
Schönberg i/M., im Mai 1894.
Daß vorstehende Bilance mit dem Hauptbuche übereinstimt, bescheinigt

Der Aufsichtsrath.  |  Der Vorstand.
gez. H. Burmeister=Rodenberg.  |  gez. H. Lenschow.
gez. H. Burmeister=Kleinfeld.  |  gez. A. Ahrendt.
gez. H. Lenschow=Blüssen.  |  gez. Fr. Dittmann.


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[ => Original lesen: 1894 Nr. 46 Seite 4]

Nur auf 2 Tage!
Cirkus Loyal
beim Schützenhause in Schönberg.
Am Mittwoch, den 20. Juni, Abends 8 Uhr:
Große Eröffnungs=Vorstellung
in dem gänzlich neu eingerichteten ca. 3000 Personen fassenden Zirkus.
Wer lachen will, muß unsern August sehen.
Neu! Der Steinschläger Mistr. Althoff mit dem Steinkopf und die Kettensprengerin Miss Altine, sowie der Kanonenkugelfänger zu Pferd, unter Mitwirkung sämmtlicher Herren und Damen.
Sämmtliche Requisiten, Materialien und Costüme sind vollständig neu und auf das Eleganteste hergestellt.
-------------------
Donnerstag, den 21. Juni, Abends 8 Uhr:
Letzte große Vorstellung
verbunden mit
Parforce=Vorstellung
- 25 Nummern -
mit neuem Programm. 7maliges Auftreten des Herrn Direktors in jedem Genre.
Preise der Plätze:
Nummerirter Platz 1,50 Mk., 1. Platz 1 Mk., 2. Platz 60 Pfg., Gallerie 30 Pfg.
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                                                    Hugo Heincke.


Am Sonntag, den 17. d. M.
Tanzmusik.
bei                                                     J. Boye.


Am Sonntag den 17. Juni findet in Mahlzow ein
Taubenwerfen
mit nachfolgendem Tanz
statt, wozu freundlichst einladen                                                    
                                                    Die Mädchen der Ortschaft
Kleinfeld und Mahlzow.


Schützenhaus.

Am Sonntag, d. 17. Juni von abends 7 Uhr ist der Schützensaal nur für eingeladene Gäste des Klubs "Einigkeit" geöffnet.

                                                    W. Hagen, Schützenwirth.
NB. Tanzkränzchen. Tanzschleife für Herrn 75 Pfg.
Entree frei.
                                                    Der Vorstand.


Das Missionsfest

im Fürstentum Ratzeburg wird am Mittwoch, den 20. Juni in der Kirche zu Schönberg gefeiert werden.
Der Gottesdienst beginnt pünktlich 10 1/4 Uhr. Festpredigt: Pastor Dr. Behm=Parchim. Bericht: Propst Ohl. Mittagessen im Boye'schen Gasthause um 1 Uhr. Nachmittagsfeier im Boye'schen Garten, bei schlechtem Wetter im Saale um 3 Uhr. Ansprachen: Pastor Mau=Mecklenburg u. a.

                                                    Der Vorstand.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 17. Juni.

Frühkirche: Candidat Will.
Vormittagskirche: Pastor Krüger.
   Amtswoche: Pastor Krüger.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg.
nach Lübeck:
9,59 Vorm. 12,18 Mitt. 3,12 Nachm. 7,32 Abends 11,57 Nachts.
nach Kleinen:
8,1, Morg. 10,25 Vorm. 12,44 Nchm. 5,43 Nachm. 8,54 Abends.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Viehmarkt in Hamburg.

Es kosten: kleine Schweine 51-52 M., große Schweine 48-51 M., Sauen 35-42 M., Kälber 69-91 M. per 100 Pfund.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage
und Illustrirtes Beiblatt Nr. 23.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1894 Nr. 46 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 46 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 16. Juni 1894.


Der Viehstand des deutschen Reichs nach der Zählung vom 1. December 1892 mit besonderer Berücksichtigung des Viehstandes in den Großherzogthümern Mecklenburg.
Nach dem Vierteljahrsheft zur Statistik des deutschen Reichs. 1894. 2. Heft.

Es wurden gezählt am 1. Dec. 1892 a. im deutschen Reich, b. in Mecklenburg=Schwerin, c. in Mecklenburg=Strelitz:
        Pferde a. 3836256, b. 96046, c. 18768.
        Maulesel u. Maultiere a. 383, b. 17, c. 0.
        Esel a. 6320, b. 52, c. 11.
        Rindvieh a. 17555694, b. 301751, c. 46630.
        Schafe a. 13589612, b. 732177, c. 161957.
        Schweine a.12174288, b.318659, c. 53694.
        Ziegen a. 3091287, b. 26645, c. 8707.
        Bienenstöcke a. 2034479, b. 46705, c. 9388.
Vom 10. Januar 1883 bis 1. December 1892 vermehrte (+) oder verminderte (-) sich die Stückzahl um %
        Pferde a. +8,9, b. +9,0, c. +8,6.
        Rindvieh a. +11,2, b. +11,7, c. +12,3.
        Schafe a. -29,2, b. -22,0, c. -19,3.
        Schweine a. +32,2, b. +41,2, c. +50,3.
        Ziegen a. +17,1, b. +13,2, c. +14,9.
        Bienenstöcke a. +6,4, b. +5,1, c. +7,6.
Am 1. Dec. 1892 kamen durchschnittlich auf 1 Quadrat=Kilometer
        Pferde überhaupt a. 7,1, b. 7,3, c. 6,4.
        Pferde unter 3 Jahre a. 1,0, b. 1,2, c. 1,3.
        Rindvieh a. 32,5, b. 22,9, c. 15,9.
        Schafe a. 25,1, b. 55,6, c. 55,3.
        Schweine a. 22,5 b. 24 2, c. 18,3.
        Ziegen a. 5,7, b. 2,0, c. 3,0.
        Bienenstöcke a. 3,8, b. 3,5, c. 3,2.
Es kamen durchschnittlich auf 100 Einwohner.
        Pferde a. 7,8, b. 16,6, c. 19,2.
        Rindvieh a. 35,5, b 52,2, c. 47,6.
        darunter Kühe a. 20,1, b. 36,0, c. 31,2.
        Schafe a. 27,5, b. 126,5, c. 165,2.
        Schweine a. 24,6, b. 55,1, c. 54,8.
        Ziegen a. 6,3, b. 4,6, c. 8,9.
Der Verkaufswerth des Gesammtviehstandes außer den Bienenstöcken betrug durchschnittlich auf 1 Quadratkilometer
        a. 11800,5 M., b. 10856,5 M., c. 8691,2 M.
auf 1 Einwohner,
        a. 129,1 M., b. 247,1 M., c. 259,9 M.
Den höchsten Viehwerth auf 1 Quadrat=Kilometer hat die Stadt Berlin, nämlich 528540,3 M., wesentlich bedingt ist dieser durch den großen Werth der Pferde: 494385,6 M. Abgesehen von Berlin und von Hamburg und Bremen, wo ähnliche Verhältnisse obwalten, findet sich der höchste Viehwerth auf 1 Quadratkilometer im Königreich Sachsen: 19689,2 M. Der geringste Werth der Viehstücke für dieselbe Fläche ist in der Provinz Posen ermittelt, nämlich 7469,0 M. Den höchsten Viehwerth auf 1 Einwohner durchschnittlich weist Mecklenburg=Strelitz mit 259,9 M. auf, dann folgt Schleswig=Holstein mit 255,7 M. und darauf Mecklenburg=Schwerin mit 247,1 M. Selbstverständlich kommt in Gebieten mit großen Städten auf 1 Einwohner verhältnißmäßig ein geringer Viehstand und darum auch Viehwerth. Wird darum vom Bezirk Stadt Berlin und den Staaten Hamburg, Bremen und Lübeck, die verhältnißmäßig wenig Landbevölkerung haben, abgesehen, so findet sich der geringste durchschnittliche Viehwerth auf 1 Einwohner im Rheinlande und zwar im Werth von 76,7 M. Nicht viel höher sind die Zahlen in den Fürstenthümern Reuß, im Königreich Sachsen und in Schwarzburg=Rudolstadt.


- Neustrelitz, 11. Juni. I. K. H. die Erbgroßherzogin hat sich gestern Morgen mit ihrer Hofdame, dem Frl. von Buch, und dem Major von Livonius nach Sondershausen begeben zur silbernen Hochzeit ihres Onkels, des regierenden Fürsten Carl Günther zu Schwarzburg=Sondershausen, und ihrer Tante. - Heute Abend trafen zur Besichtigung des hiesigen Bataillons der commandirende General des 9. Armeecorps, General der Cavallerie Graf v. Waldersee, und der Divisionscommandeur Generalleutnant Graf Finck v. Finckenstein hier ein. Im Laufe des Nachmittags kamen zu Pferde hier an der Regimentscommandeur Oberst v. d. Marwitz und einige andere Offiziere. Am Mittwoch früh erfolgte die Abreise des Grafen Waldersee nach Rostock.
- Ein furchtbares Familiendrama trug sich in Parchim zu. Ein angesehener Kaufmann erschoß seine Braut und dann sich selbst.
- In Lübeck genehmigte die Bürgerschaft den Antrag des Senats auf Verwendung einer ersten Rate von 1 500 000 Mark für den Bau des Elb=Travekanals.
- Eine größere Anzahl bedeutender Industrieller in Berlin drückten den Brauereien und Gastwirthen ihre Zustimmung zu den Maßnahmen gegenüber dem Boykott aus. Ein Großindustrieller stellte die Schließung seiner Fabrik, worin 800 Personen beschäftigt sind, in Aussicht, falls der Kampf der Sozialdemokraten gegen die Brauereien noch lange fortdauere. 16 Industrielle boten den betheiligten Gastwirthen 600 000 Mark an, um mit den Brauereien Hand in Hand zu gehen.
- Dem Berliner Konzertmeister Witek wurde auf der Fahrt zwischen Dresden und Bodenbach aus dem Schnellzuge eine kostbare, 200 Jahre alte Grancino=Geige entwendet.
- Das 300jährige Bestehen ihres Privilegiums konnte die Struvesche Apotheke in Görlitz am 5. Juni begehen. Aus einer Chronik ist ersichtlich, daß die Apotheke im Jahre 1568 für 4000 Thaler verkauft wurde, der jetzige Besitzer zahlte 350 000 M.
- Laut amtlicher Statistik wanderten über Bremen im Mai d. J. 4445 Personen gegen 16 956 (im Mai 1893), insgesammt in diesem Jahre 19 283 gegen 45 809 (im Vorjahre) aus.
- Den 103. Geburtstag beging am Mittwoch die in Ebersheim (Rheinland) wohnhafte Witwe Eva Eckert, geb. Becker. Es konnten ihr sechs Kinder, zwanzig Enkel, elf Urenkel und fünf Ururenkel Glück wünschen. Die Greisin widerstand den Aufregungen des Tages, der eine Menge von Glückwünschen brachte, ohne Beschwerden und überraschte jedermann durch ihre Rüstigkeit.
- In Cassel hat sich ein Militärposten am Pulvermagazin, der von dem Rondeofficier schlafend angetroffen worden war, aus Furcht vor Strafe erschossen.
- Eine Niederlage der deutschen Zucht hat der 7. Juni, der Eröffnungstag des Juni=Meetings auf der Rennbahn zu Hoppegarten, gebracht. Die "Union" (20 000 Mk.), das größte Dreijährigen=Rennen vor dem Hamburger Derby, ist einem Oesterreicher zugefallen, nachdem seit dem Jahre 1888 mit einer einzigen Ausnahme Vertreter der heimischen Zucht den großen Preis mit Erfolg behauptet hatten. Diese Niederlage wiegt um so schwerer, als sie völlig unerwartet gekommen ist und unseren besten Dreijährigen ein einziger Vertreter des Nachbarlandes, Herrn v. Pechys "Adonis", gegenübergestanden hat. Auch im "Silbernen Pferd", welches nach der "Union" zum Austrag gebracht wurde, siegten österreichische Farben mit dem braunen Hengst "Barone" des Herrn v. Uechtritz.
- In das Gefängniß in Gnesen ist am vorigen Sonntag der früher dort ansässig gewesene Junstizrath Ellerbeck durch einen Geheimpolizisten aus Berlin eingeliefert worden. Derselbe war vor länger als 9 Jahren von dort plötzlich verschwunden, weil gegen ihn ein Strafverfahren eingeleitet worden war. In drei Wochen wäre die Verjährung des Verfahrens gegen ihn eingetreten.
[ => Original lesen: 1894 Nr. 46 Seite 6]- Die Aggazia Stefani meldet aus Tanger, daß Nachrichten aus dem Innern zufolge der Sultan von Marokko am 7. Juni zwischen Marokko und Casablanca gestorben sei. Die Armee und die Minister hätten den Sohn des Sultans, Abd el Aziz, zum Kaiser proklamiert.
- Aus Genua wird berichtet, daß Baron Rothschild in Paris mit der Navigazione Generale in Genua einen Vertrag abgeschlossen hat, um 100 000 Juden aus Rußland nach Brasilien zu befördern. 2500 sind bereits abgegangen.
- Die Rückkehr des Ministeriums Wekerle dürfte ohne Weiteres die Annahme der Civilehe=Vorlage im ungarischen Oberhause sichern. Das Ministerium selbst erachtet keine besonderen Garantien hierfür als nöthig. Die Krone hat die Genugthuung erhalten, daß die ihr mißfällige Garantieforderung thatsächlich fallen gelassen worden ist, und daß die liberale Partei ihre Erklärung, nur der Führung Wekerles zu folgen, geändert und ausgesprochen hat, es gebe niemand in ihren Reihen, der sich vor dem unbestreitbaren Rechte der Krone, ihre Minister zu berufen, nicht beugen würde. Erst nach diesem Beschlusse der liberalen Partei hat der Kaiser in die Rückberufung Wekerles und die Ernennung Szilagyis gebilligt. Das Ansehen und die Autorität der Krone geht aus der Affaire ganz unversehrt hervor.
- In Nürnberg traf am Freitag mit einem Luxus=Extrazug eine amerikanische Reisegesellschaft ein, bestehend aus 38 Theilnehmern, welche die Reise durch Europa in 162 Tagen machen will.
- Aus dem Kerker in Barcelona ist vor kurzem einer der verhafteten Anarchisten entwichen. Er hatte nach einem Beichtvater verlangt. Als dieser mit ihm allein war, stürzte sich der Gefangene auf ihn, erstickte jeden Schrei desselben, knebelte den Priester, entledigte ihn seiner Soutane und zog ihm die eigene Sträflingskleidung an. Hierauf verließ er im priesterlichen Gewand den Kerker sprach noch mit der Schildwache, vermahnte sie, stets fromm und brav zu sein und ging dann seiner Wege. Bisher hat man keine Spur von dem Entwichenen auffinden können.
- Laut amtlicher Meldung aus Warschau sind in den letzten 5 Tagen dort 22 Erkrankungen und 10 Todesfälle an Cholera vorgekommen.
- Aus Luzern meldet man: Eine junge Telegraphen=Gehilfin, Fräulein Gysi v. Olten stürzte bei der bekannten Pension Seelisberg während des Blumenpflückens 250 Meter tief ab und blieb tot liegen.
- Die Stadtkapelle von Rom wird am 16. Juni eine Rundreise durch Deutschland antreten.
- In China verfährt man mit den Streikenden sehr summarisch. Als kürzlich die Maurer und Bauhandwerker in Peking wegen Lohnerhöhung die Arbeit einstellten, erließ, wie der "Standard" meldet, die Behörde ein Edikt, alle Streikenden zu verhaften. Die Führer wurden zum Tode verurteilt und die Teilnehmer am Streik in die Fiebergegenden verschickt. Der Streik fand damit ein sehr rasches Ende.
- Weizenpreis. Ein rheinischer Landmann giebt auf Grund seiner Buchführung die Preise für Weizen an, welche er seit dem Jahre 1850 erhalten hat. Es wurden erzielt:
              1850-55 pro 100 kg 21,94 Mk.,
              1855-60 pro 100 kg 23,87 Mk.,
              1860-65 pro 100 kg 22,76 Mk.,
              1865-70 pro 100 kg 25,41 Mk.,
              1870-75 pro 100 kg 26,28 Mk.,
              1875-80 pro 100 kg 22,94 Mk.,
              1880-85 pro 100 kg 20,57 Mk.,
              1885-90 pro 100 kg 18,77 Mk.
Die Ernte des vergangenen Jahres wurde verkauft durchschnittlich zu 14,40 Mk. pro 100 kg. Wenn man hierbei noch die höheren Erzeugungskosten hinzurechnet, dann wird man die Klagen der Landwirthe als gerechte anerkennen und zugeben müssen, daß der jetzige Weizenpreis von 140 Mark für die Tonne ein Nothstandspreis für die Landwirthschaft ist und mehr als der Preis von 215 Mark ein solcher für den Consumenten wäre.
- Nun hat London auch seine Sensation gehabt, und das ist dem Herzoge von Northampton zu danken, der einen glücklichen Gedanken in glücklichster Weise durchführte. Der Cotillon wurde nämlich im dunklen Ballsaale getanzt. Alle Lichter waren erloschen. Nur in den Haaren und in den Bouquets der Damen glitzerten und funkelten elektrische Lichter in allen Farben und in den Knopflöchern der Herren waren helleuchtende Sträußchen befestigt. Der Effect war ein außerordentlicher und dürfte der verdunkelte Ballsaal sich wohl bald allgemein - und nicht blos in England einbürgern.
- Eine einträchtige Familie. In London wird folgendes Unikum erzählt: Drei Schwestern, Mrs. Jenny Schröder, Mrs. Anna Harden und Mrs. Emma Howard, haben gleichzeitig gegen ihre Männer die Ehescheidungsklage "wegen unüberwindlicher Abneigung" angestrengt. Das Eigenthümliche aber ist, daß die drei Schwestern dieselben drei Männer wieder heirathen wollen, nur in anderer Reihenfolge.
- Kleine Ursachen! In München hatte kürzlich eine junge unbescholtene Frau auf dem Markt ein sogenanntes Gansjung gekauft. Ein verhängnißvoller Irrtum über die Bezahlung führte einen Streit zwischen ihr und der Händlerin herbei und Letztere vergreift sich thätlich an der Kundin. In großer Aufregung eilt die junge Frau über den Markt weg und wird am Rathaus von zwei unbetheiligten Personen angehalten und einem Gendarmen übergeben, der die Frau verhaftet und zur Polizei führt. Nach der Vernehmung sucht die junge Frau in ihrer Aufregung den Tod in den Wellen. Die Händlerin auf dem Markt aber kann sich der Lynchjusitz des Publikums kaum entziehen und ist den gröbsten Beschimpfungen der erregten Volksmenge ausgesetzt. Aus Erregung darüber nimmt der Mann der Händlerin sich das Leben. Um den Geldwerth von noch nicht ganz einer Mark sind also zwei Menschen in den Tod gegangen.
- Alte Bauernregeln vom Juni. Auf den Juni kommt es an, ob die Ernte soll bestahn. - Wenn kalt und naß der Juni war, verdarb er meist das ganze Jahr. - Wenn im Juni Nordwind weht, kommt Gewitter oft recht spät. - Regen am Johannistag, nasse Ernt' man g'warten mag. - Viel Donner im Juni bringt ein fruchtbares Jahr. - Vor St. Johannistag keine Gerste man loben mag. - Wer auf Medardi baut, der kriegt viel Flachs und Kraut. - Corporis Christi schön und klar, guter Wein in diesem Jahr. - Regnet's am St. Barnabas, schwimmen Trauben bis ins Faß. - Vor Johanni bitt' um Regen, nachher kommt er ungelegen. - Juni trocken mehr als naß, füllt mit gutem Wein das Faß . - Westwind bei Morgen= und Abendröthe, bringt bald Regen lang und stete.
- Eine poetische Absage. Ein junges Paar in Heidelberg, das sich in den Ehestand begeben wollte und um die Einwilligung des Herrn Papa bat, erhielt von demselben folgenden kurzen Bescheid:
          "Sie hat nichts und Du desgleichen;
          Dennoch wollt Ihr, wie ich sehe,
          Zu dem Bund der heil'gen Ehe
          Euch bereits die Hände reichen.
          Kinder, seid ihr denn von Sinnen?
          Ueberlegt Euch das Kapitel:
          Ohne die gehör'gen Mittel
          Soll man keinen Krieg beginnen.
- Ueber einen Besuch der Kaiserin Augusta Victoria bei einer Droschkenkutscherfrau berichtet eine Potsdamer Korrespondenz: Auf der Rampe vor dem Neuen Palais fiel am Montag der Droschkenkutscher Wolff aus Potsdam, welcher eine Dame, die zu einer Audienz bei der Kaiserin befohlen war, nach dort gefahren hatte, vom Schlage getroffen tot vom Kutscherbock herab. Wiederbelebungsversuche, die unter Assistenz eines Arztes sofort angestellt wurden, waren erfolglos, so daß der Tote zunächst in die Kastellanswohnung und später in seiner Droschke in seine Wohnung Große Weinmeisterstraße gebracht wurde. Die Kaiserin sollte von dem Vorfall nichts erfahren, doch befand sich in Folge desselben die zur Audienz befohlene Dame in solcher Aufregung, daß schließlich die Kaiserin dies merkte und von dem Vorfall Kenntniß erhielt. Am Dienstag fuhr hierauf die Kaiserin bei der Wohnung des Verstorbenen, der Frau und drei Kinder hinterläßt, vor, und ließ der Witwe 50 Mark überreichen und ihr sagen, daß sie für die Kinder Sorge tragen wolle.


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