No. 5
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 16. Januar
1894
Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1894 Nr. 5 Seite 1]

- Daß die ganze kaiserliche Familie Anfang Juni nach den Reichslanden kommen wird, ist, wie der "Voss. Ztg." aus Metz geschrieben wird, jetzt als ziemlich sicher anzunehmen. Die Kaiserin werde mit den Kindern eine Zeit lang auf Schloß Urville zubringen, der Kaiser aber nach einem kurzen Aufenthalt in Metz und Straßburg nach Berlin zurückkehren. Man nimmt an, daß der Aufenthalt der kaiserlichen Familie auf Schloß Urville mehrere Wochen dauern wird.
- Man spricht, nach der Kreuzzeitung, in militärischen Kreisen von einem großen militärischen Feste, womit am 9. Februar die 25jährige Wiederkehr des Tages des Eintritts des Kaisers in die Armee begangen werden soll.
- Der "Kölnischen Ztg." wird aus Stuttgart gemeldet, daß der König von Württemberg sicherem Vernehmen nach Ende dieses Monats zur Theilnahme an der Feier von Kaisers Geburtstag nach Berlin zu kommen gedenke.
- Wie man aus München meldet, ist im Befinden des Königs Otto in den letzten Tagen eine wesentliche Verschlimmerung eingetreten.
- Die Hochzeitsreise der bayrischen Prinzessin Augusta mit ihrem Gemahl, dem Erzherzog Joseph August, ins heilige Land zum Grab des Erlösers, ist leider nach den soeben in München eingetroffenen Nachrichten nicht ganz glücklich verlaufen. Der junge Erzherzog erkrankte schon am dritten Tage nach seiner Ankunft in Jerusalem, wo er im österreichischen Hospiz Wohnung nahm, und entschloß sich, die heilige Stadt schon sehr bald wieder zu verlassen, um sich in Jaffa für die Rückreise einzuschiffen. Die Krankheit bestand in heftigem Husten und Fieber und scheint die Influenza (arabisch "Rûchân") gewesen zu sein, die in Jerusalem zur Zeit heftig auftritt.
- Zum deutsch=russischen Handelsvertrag. Dieser schon seit Monaten heißumstrittene Vertrag scheint nun, nach den Aeußerungen des Reichskanzlers in seinem Schreiben an den ostpreußischen konservativen Verein zu schließen, der Fertigstellung nah zu sein. Es verlautet wenigstens aus offiziöser Quelle, daß über die gegenseitigen Tarifermäßigungen bis auf wenige untergeordnete Punkte völliges Einverständnis erzielt worden sei und daß es sich jetzt nur noch darum handle, den Text der einzelnen Positionen in französischer Sprache festzulegen, sowie das Schlußprotokoll anzufertigen. Das letztere wird deshalb bei diesem Handelsvertrag von Wichtigkeit sein, weil darin eine ganze Anzahl von Fragen, die bei der Beratung über die Tarifermäßigungen nicht zur Erledigung haben gelangen können, ihrer Lösung entgegengeführt werden sollen. Es werden deshalb wohl auch noch einige Wochen vergehen, ehe diese Arbeiten ihre Beendigung gefunden haben, jedoch glaubt man jetzt nirgends mehr, daß an den noch zu erledigenden Fragen der Abschluß des Vertrages zwischen den beiderseitigen Unterhändlern scheitern werde. Die betreffende Vorlage dürfte demgemäß dem Reichstag noch vor Ostern vorgelegt werden. Dort aber werden sich aller Voraussicht nach die Schwierigkeiten erst recht erheben.
- Eine größere Anzahl hervorragender Firmen des Handels und der Industrie in Berlin beabsichtigen, behufs Unterstüzung der Regierung in Angelegenheiten des russisch=deutschen Handelsvertrages, in allernächster Zeit eine öffentliche Versammlung von Interessenten aus allen Geschäftszweigen einzuberufen, in der dem Wunsche Ausdruck gegeben werden soll, sich durch keinerlei Einwirkung von dem Abschluß jenes Vertrages, der für die deutsche Industrie von höchster Wichtigkeit, abhalten zu lassen.
- Wie man aus Berlin meldet, denkt der Finanzminister Dr. Miguel vorläufig noch gar nicht daran, die Weinsteuer fallen zu lassen; dagegen werden bereits jetzt im preußischen Finanzministerium Vorlagen vorbereitet, welche eine Besteuerung des Luxus zum Gegenstand haben, und die sofort beim Bundesrate eingebracht werden sollen, nachdem sich in erster Lesung die Aussichtslosigkeit der Weinsteuervorlage herausgestellt. Die Vorlage wird insoweit noch eine Verwendung finden können, als unter den Luxussteuerartikeln in erster Reihe eine prozentuale Weinsteuer auf Schaumweine steht. Außer diesen ist die Besteuerung von Luxuswagen und Luxuspferden in Aussicht genommen.
- Die einzelnen Regimenter des Gardekorps ließen während der letztverflossenen kalten Tage ihre alten Leute bataillonsweise tüchtig Felddienstübungen ausführen. Diese Uebungen, zu denen auch die Einjährig=Freiwilligen kommandiert waren, erstreckten sich auf ganze Tage und fanden vorzugsweise in Geländen statt, welche von den in Berlin mündenden Fernbahnlinien durchschnitten sind. Wie es heißt, bildeten dieselben Vorübungen zu dem Wintermanöver vor dem Kaiser.
Die Verhandlungen über den deutsch=russischen Handelsvertrag können der "National=Ztg." zufolge nunmehr als in allen wesentlichen Punkten abgeschlossen erachtet werden. Das Ergebniß wird zunächst dem auf den 17. d. M. einberufenen Zollbeirath mitgetheilt werden, der ein Schlußgutachten über die mit den russischen Unterhändlern vereinbarten Zollsätze abgeben soll.
- Das Zentrum und die Konservativen haben in ihren am Mittwoch abgehaltenen Fraktionssitzungen über die Tabaksteuervorlage berathen. Bei den Konservativen ist die Stimmung getheilt, die Mehrheit ist für die Vorlage. Dagegen hat das Zentrum den einstimmigen Beschluß gefaßt, die Vorlage abzulehnen. Damit ist das Schicksal der Tabaksteuervorlage überhaupt entschieden.
- Der Kriegsminister hat dem Zentralverein deutscher Wollwaarenfabrikanten die erfreuliche Mittheilung gemacht, daß ein Verbot des Tragens von Extra=Uniformen nicht erfolgen werde.
- Die Taufe der jüngsten Komtesse Bismarck fand in Schönhausen am vorletzten Sonntag abend in dem Stammschlosse der Familie Bismarck statt. Der Täufling erhielt die Namen Anna Leopoldine Alice. Der Taufe wohnten die Fürstin Bismarck, Graf Wilhelm Bismarck mit Gemahlin aus Han=

[ => Original lesen: 1894 Nr. 5 Seite 2]

nover, Professor Schweninger, Freiherr von Stumm, Landrat von Kotzen (Wanzleben), Herr von Ruhr (Groß=Wudike) sowie mehrere adelige Familien der Nachbarschaft bei.
- Durch das österreichische "Armeeblatt" wird jetzt der Wortlaut der Ansprache bekannt gegeben, die der preußische Generaloberst v. Loë bei der Ueberreichung des deutschen Marschallstabs an den Erzherzog Albrecht gehalten hat. In derselben wird der Marschallstab als ein Symbol der Waffenbrüderschaft zwischen beiden Armeen bezeichnet, was in den militärischen und politischen Kreisen Oesterreichs einen vortrefflichen Eindruck gemacht hat.
- Am Mittwoch hat vor dem Pariser Schwurgericht der Prozeß gegen den Anarchisten Vaillant, der vor Kurzem das scheußliche Bombenattentat in der Deputirtenkammer verübt hat, unter großem Andrang des Publikums begonnen. Außerhalb und innerhalb des Justizpalastes sind die umfassendsten Sicherheitsmaßregeln getroffen, der Sitzungssaal wird streng überwacht. Baron Gustav v. Rothschild, einer der Geschworenen, ist nicht erschienen. Er hat Recht; wer weiß, was passiert! Die Haltung Vaillants bei seinem Eintritt in den Saal war energisch und entschlossen. Der Angeklagte leugnet, Geld zur Vorbereitung des Attentats erhalten zu haben, und er bestreitet auch, daß es seine Absicht gewesen sei, jemand zu töten, sonst hätte er Patronen, nicht Nägel in die Bombe gethan. Er habe nicht Zuschauer, sondern nur Deputierte treffen wollen, weil diese die Urheber des sozialen Elends seien. Der Chef des städtischen Laboratoriums sagte aus, die Bombe sei durchaus geeignet gewesen, tödtlich zu wirken. Der Generalstaatsanwalt verlangt am Schluß seines Plaidoyers die Todesstrafe. Damit schließt der vorliegende Bericht. Am Eingang des Justizpalastes ist eine Sardinenbüchse mit erloschenem Zünder gefunden worden, dieselbe hat sich jedoch als gänzlich ungefährlich entpuppt und man glaubt daß es sich nur um einen schlechten Scherz handle.
- Die Pariser Geschworenen haben im Prozeß Vaillant keine Schwäche gezeigt; sie haben nach einer Beratung von etwa 25 Minuten sämtliche Schuldfragen auf vorbedachten Mordversuch und Zerstörung eines öffentlichen Gebäudes, ohne Zubilligung mildernder Umstände bejaht, worauf Vaillant zum Tod verurteilt worden ist. Vaillant rief bei Verkündigung des Urteils aus; "Es lebe die Anarchie!" Die Blätter sind des Lobes voll für die Geschworenen, nur die radikalen und die sozialistischen Hetzblätter finden das Urteil zu streng und verlangen vom Präsidenten Carnot die Begnadigung Vaillants. Die Wohnungen der Mitglieder des Gerichtshofes, des Generalstaatsanwalts und der Geschworenen werden polizeilich überwacht.
- Baron Arthur v. Rothschild wurde auf dem Bahnhofe von Toulon bestohlen. Er stieg auf der Station auf einige Zeit aus und legte kein Gewicht darauf, daß er dabei von einem Individuum angestoßen wurde. Erst als er wieder eingestiegen war, vermißte er seine Brieftasche, die 14 000 Franken und das Eisenbahnbillet enthalten hatte.
- Die andauernde strenge Kälte, welche jetzt in allen Theilen Englands herrscht, hat bereits eine größere Anzahl von Opfern an Menschenleben gefordert. Ueber 30 Erwachsene und Kinder sind während der letzten Tage durch Einbrechen in's Eis ertrunken, 6 andere hat man erfroren aufgefunden, und mehrere Personen wurden durch das Bersten von Kesseln getötet, die man so häufig in englischen Küchen anbringt, um das Haus mit warmem Wasser zu versorgen, welche beim Einfrieren der Abflußröhren aber nur zu leicht explodiren.
- Zunahme der Ehescheidungen in Frankreich. Nach einem amtlichen Ausweise nimmt die Zahl der Ehescheidungen in Frankreich stetig zu. Unmittelbar nach der Annahme des bekannten Gesetzes schwankte die Zahl der jährlichen Scheidungsgesuche zwischen 4000 und 5000. In den Jahren 1887 u. 1888 stieg sie auf 6000 bis 7000, 1889 ist das siebente Tausend schon überstiegen, man zählte 7075. Im folgenden Jahre meldete man eine neue Zunahme auf 7456. Allerdings sind es nur Gesuche, aber von diesen werden nur 7 Prozent abgewiesen. Dagegen nahmen die Gesuche um die früher übliche Trennung von Tisch und Bett seit der Wiedereinführung der Ehescheidung stark ab.
- Am Strande bei Westerhever (Schleswig=Holstein) wurde ein toter Delphin, 30 Fuß lang und im Gewicht von 6000 bis 7000 Pfund an den Strand getrieben.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Törpt sub Nr. V belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Hans Joachim Meier aus Falkenhagen ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Montag, den 5. Februar 1894,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachteil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Meldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proklamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 17. November 1893.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
                                                    A. Dufft.


In Sachen betr. die Zwangsversteigerung der dem Hauswirth und Mühlenbesitzer F. Menz früher gehörigen zu Palingen sub Nr. VII belegenen Vollstelle mit Wind= und Wassermühle c. p. ist in dem am 22. Dezember 1893 abgehaltenen Termine sofort zu Protokoll das Ausschlußurtheil erlassen und verkündet worden, welches hierdurch gemeinkundig gemacht wird.
Gleichzeitig wird der auf

Freitag, den 26. Januar 1894
Vormittags 11 Uhr

angesetzte Ueberbotstermin mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß in dem ersten Verkaufstermine ein Gebot überall nicht abgegeben ist.
Schönberg, den 28. Dezember 1893.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
                                                    H. Diederich.


Holz=Auction Nr. 9.

Am Freitag, den 19. Januar, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Lenschow zu Selmsdorf folgende Holzsortimente öffentlich meistbietend bei beschränkter Concurrenz verkauft werden:

Aus den Hohemeiler Tannen.

130 Rmtr. kiefern Kluft.
270 Rmtr. kiefern Knüppel.
  18 Rmtr. kiefern Rodestämme.
Schönberg, den 14. Januar 1894.

                                                    Der Oberförster: C. Hottelet.


Oeffentliche Versteigerung.
Donnerstag, den 18. Januar d. Js. Vormittag 10 Uhr

sollen in Schönberg, Siemzerstr. Nr. 136:

Birken= und Eschenbohlen und diverse andere Hölzer, sowie verschiedene Eisentheile, Schrauben u. s. w.
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Schönberg, den 15. Januar 1894.

                                                    C. Staffeldt,
                                                    Gerichtsvollzieher.


[ => Original lesen: 1894 Nr. 5 Seite 3]

Oeffentliche
Zwangsversteigerung.
Am Freitag, den 19. d. Mts.
Nachmittags 2 Uhr
sollen in Boitin-Resdorf                                                    
2 Fuder ungedroschener Weizen

öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Versammlung der Käufer beim Schulzen Hagendorf.
Schönberg, den 10. Januar 1894.

                                                    Jacobs, Landreiter.


Holz-Auction.

Am Montag, den 22. Januar Morgens 10 Uhr sollen im Selmsdorfer Kirchenholz au Ort und Stelle nachstehende Holzsortimente meistbietend bei freier Conkurrenz gegen Baarzahlung verkauft werden.

    6 Rmtr. eichen Kluft und Knüppel
    1 Fuder eichen Durchforstholz I Kl.
  32 Rmtr. buchen Kluft II Kl. und Knüppel.
11,5 Fuder buchen Reiser
    7 Fuder buchen, aspen pp. Durchforstholz III Kl.
Hohenmeile, den 14. Januar 1894.

                                                    W. Polle.


Bekanntmachung.

Die Hebung einer Armensteuer zum vollen Beitrag ist erforderlich, es werden demnach alle Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert ihre Beiträge fördersamst einzuzahlen.
Schönberg, den 8. Januar 1894.

Die Armenbehörde.


Die Schulgelderhebung

findet in den nächsten beiden Wochen, vom 15. - 27. Januar, statt. Die einzelnen Termine werden in den Klassen bekannt gemacht.

                                                    J. Wegner.


Ersparniß= und Vorschußanstalt.
Die Anstalt ist während des                          
Antonitermines
vom 17. bis 24. Januar d. J.
an den Werktagen
von 8 bis 12 Uhr Vormittags
und
am Sonntag, den 21. Januar d. J.
von 8 bis 9 1/2 Uhr Morgens
geöffnet.                                                    
Schönberg, den 10. Januar 1894.
                                                    Das Directorium.


Wegen Erkrankung meines jetzigen Mädchens suche ich zu sofortigem Antritt oder zu Ostern ein anderes ordentliches und

kräftiges Mädchen.
Schönberg. Am kalten Damm.                          
                                                    Frau  Dr. Latendorf.


Zu Ostern sucht ein sauberes,
ordentliches Mädchen
als Köchin.
Gr. Molzahn.                                                     Röper.


In Wieschendorf bei Dassow wird zu Ostern ein

junges Mädchen

(nicht unter siebenzehn Jahren) zur Erlernung der Wirthschaft, feinen Küche und Holländerei gesucht. Erbpächtertochter bevorzugt.

                                                    Frau Goldenbaum.


Gesucht zu Ostern ein sehr                          
ordentliches Mädchen.
                                                    C. Miltzow.


Meine Parterrewohnung,

bestehend aus 5 heizbaren Zimmern, Küche, Speisekammer, Mädchengelaß, 2 Kellern, Kohlenstall und Holzboden, habe ich zu Ostern oder später zu vermiethen.

                                                    Sattlermeister Ollrogge.


Geldgesuch.

Suche noch zum bevorstehenden Antoni=Termin in hiesige Landstellen verschiedene Posten Geld.

                                                    J. P. Maas, Marien=Str. 46.


Habe 50 000
Saumstöcke
für Kiepenmacher zu verkaufen.                                                    
Herrnburg.                                                     Fr. Wilms.


Am Donnerstag Mittag sind bei mir
25 sechswöchentliche Ferkel
zu kaufen.                                                    
Schönberg.                                                     Koth, Handelsmann.


Frisches Schweine=Schmalz
à Pfd. 80 Pf.
prima trockene Därme
empfiehlt                                                    H. Soltmann.


Wegen vorgerückter Saison verkaufe                          
Herren= u. Knaben Paletots
sowie Winter=Jaquets und
Anzüge zu jedem nur annehmbaren Preise.
Bestellungen nach Maaß bei billigster Preisberechnung.                                                    
                                                    Heinr. Garz,
                                                    Lübeckerstr. 12.


Lehrkursus in Damenschneiderei.

Beabsichtige, Anfang nächster Woche einen

Cursus in Damenschneiderei

zu eröffnen. Maßnehmen, Musterzeichnen, Zuschneiden und eigene Garderobe anfertigen innerhalb 4 Wochen.

                                                    Bertha Zellinsky,
                                                    Siemzerstraße 198.


Agentur der Mecklenburgischen Bank in Schwerin
für
Schönberg und Umgegend.

                 Spar= und Capital=Einlagen werden z. Zt. verzinst:
       1. gegen Sparbücher der Bank mit 3 1/2 %
       2. gegen Schuldverschreibungen der Bank
            bei 6monatlicher jederzeit gestatteter Kündigung und von Termin zu Termin mit 3 1/2 %
            bei 3monatlicher jederzeit gestatteter Kündigung mit 2 1/2 %
            bei kürzerer jedoch mindestens 4tägiger Kündigung mit 2 %
       3. im Baar Conto=Corrent tägliche Kündigungszeit mit 2 %
                 Die Bank bewilligt Darlehen gegen genügende Sicherheit und übernimmt Bankkommissionsgeschäfte aller Art zu billigen Bedingungen.

Schönberg.                                                     Wilhelm Schrep, Stadtsecretair.


[ => Original lesen: 1894 Nr. 5 Seite 4]

Vorläufige
Theater-Anzeige.

Dem geehrten Publikum von Schönberg und Umgegend zur gefälligen Nachricht, daß ich daselbst im Saale des Herrn Boye, in den Fasten, mit meiner gut eingespielten Gesellschaft einen Cyclus von

Theater-Vorstellungen

eröffnen werde.
Gestützt auf das Wohlwollen, welches mir von Seiten des dortigen Publikums in so reichem Maaße entgegen gebracht wurde, richte ich an Dasselbe die freundliche Bitte, mir dieses Vertrauen und Wohlwollen auch fernerhin zu bewahren, und mein Unternehmen durch recht regen Besuch unterstützen zu wollen.
In den nächsten Tagen werde ich eine Abonnementsliste circuliren lassen, und bitte ich um recht rege Betheiligung.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    Alexander Weymann,
                                                    Theaterdirektor.

Teterow, den 14. Januar 1894.


Schönberg.
Boye's Etablissement.
Dienstag, den 16. Januar 1894:
II. Abonnements-Concert

der städtischen Kapelle aus Wismar unter Mitwirkung des Tenoristen

Herrn Wilh. Behrens aus Schwerin,
des Violinisten Concertmeisters
Herrn Fröbus aus Leipzig,
des Xylophonisten
Herrn Engel
und unter persönlicher Leitung des Musikdirectors
Herrn Jul. Müller.

  1. Ouvertüre z. "Die Hebrieden" (Fingalshöhle) von Mendelssohn.
  2. Intermezzo a. der F=Dur=Sinfonie von H. Götz.
  3. a. Andante cantabile a. d. Streichquartett von
      b. "Flirtation" petit Valse (für Streichorchester) von Steck.
  4. a. "Nur ein einzig mal im Leben," Lied aus: "Die letzte Nacht" von Cristian.
       b. "Blaue Augen" (Herr Behrens) Lied von Sabathiel.
  5. Fantasie a. d. Op. "Aida" von Verdi.
  6. Ouvertüre z. O. "Tell" von Rossini.
  7. Violin=Conzert, Op. 64 von Mendelssohn.
      a. Allegro molto appassionato. b. Andante (Herr Fröbus.)

  8. "Die Waldmühle" Solo für Xylophon von Oertel.
  9. a. "Unter dem Lindenbaum," Lied von Eberle.
       b. "Felice notte Marietta" von Gumbert. (Herr Behrens.)
10. "Ein Christmarkt" oder "Ein Weihnachtsabend in Breslau" mit Benutzung von Kinderinstrumenten von Teichgräber.

Erklärungen an der Casse.
Entree 75 Pfg.                                                     Anfang 7 1/2 Uhr.
Nach dem Conzert: Tanz.


Gr. Siemzer Schweinegilde.
Sonntag, den 21. d. Mts.:
Ball
im Vereinslokale (Stadt Lübeck.)
Anfang 7 Uhr.
Einführungen durch Mitglieder sind gestattet.
                                                    Der Vorstand.


Dr. Roth, Specialarzt für Chirurgie u. Orthopädie
Lübeck, Königstr. 7.
zurückgekehrt.


Standesamts=Nachrichten
pro Monat November und Dezember 1893.

a. Geburten:

Dem Briefträger Heinrich Specht zu Carlow, 1 T.
Dem Schulzen Heinrich Holst zu Carlow, 1 T.
Dem Böttchermeister H. Holst zu Carlow, 1 S.
Dem Schlachter H. Jakobs zu Klocksdorf, 1 S.
Dem Müller H. Schulz zu Stove, 1 S.
Dem Arbeiter Fr. Wiencke zu Samkow, 1 T.
Dem Arbeiter J. Hundt zu Samkow, 1 T.
Dem Musikus J. Kreutzfeldt zu Kuhlrade, 1 S.
Dem Maurer Peter Holst zu Pogez, 1 T.
Der unverehelichten Elisabeth Holst zu Cronscamp, 1 T.

b. Eheschließungen:

Der Fuhrmann Hans, Peter, Krohn zu Schönberg, mit Catharina, Magdalena, Dettmer zu Carlow.
Der Arbeiter Johann, Heinrich, Timm zu Rieps mit Maria, Magdalena, Beckmann zu Neschow.
Der Knecht Joachim, Hellmann zu Gr. Rünz mit Anna, Catharina Ahrendt zu Klocksdorf.
Der Malergehülfe Theodor, Heinrich, Rütz zu Schönberg mit Caroline, Dorothea, Möller zu Klocksdorf.

c. Sterbefälle:

Der Zimmergeselle Joach., Heinr., Beckmann zu Cronscamp, 72 J. 8 M. alt.
Die Wittwe Marie, Puls geb. Warnke zu Pogez, 77 J. 4 M. alt.
Die Arbeiterfrau Catharina, Ahrendt geb. Faasch zu Neschow, 71 J. 9 M, alt.
Der Knecht Hans, Kemp zu Maurinmühle, 75 J. 11 1/2 M. alt.
Der Büdner Joh., Joach. Duwe zu Maurinmühle 71 J. 10. M alt.
Der Schuhmacher Fritz Schlatow zu Kuhlrade, 25 J. 10 M. alt.
Frieda Holst zu Pogez, 12 Tage alt.


Für die herzliche Teilnahme und reichen Kranzspenden bei der Beerdigung meines lieben Mannes sagen wir unsern innigsten Dank.

Wittwe Marie Wasmund und Kinder.


Am 11. Januar 7 3/4 Uhr abends verschied an den Folgen der Influenza im Alter von fast 88 Jahren der Hauswirtsaltenteiler

Hans Joachim Oldenburg.

Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 17. Januar 1894 mittags 12 Uhr vom Gastwirt Boye aus statt.
Niendorf, den 12. Januar 1894.

                                                    J. Oldenburg.


Das heute Morgen 5 Uhr erfolgte Ableben des Schmiedemeisters

H. Bremer

in seinem 69. Lebensjahre erlauben sich ergebenst anzuzeigen

                                                    die tiefbetrübten Hinterbliebenen.
                                                    Cath. Bremer geb. Holst
                                                    und Kinder.

Der Beerdigung findet am 18 Januar Nachmittags 3 Uhr statt.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg.
nach Lübeck:
10,04 Vorm. 12,21 Mitt. 3,10 Nachm. 7,27 Abends 11,55 Nachts.
nach Kleinen:
8,1, Morg. 10,29 Vorm. 12,46 Nachm. 5,40 Nachm. 8,54 Abends.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Viehmarkt in Hamburg.

Es kosten: kleine Schweine 52-54 M., große Schweine 51-53 M., Sauen 40-48 M., Kälber 50-80 M. per 100 Pfund.


Hierzu eine Beilage


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1894 Nr. 5 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 5 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 16. Januar 1894.


 

 

[Die Beilage ist im Original nicht vorhanden.]

 

 

 

 

 

[ => Original lesen: 1894 Nr. 5 Seite 6]

 

[Diese Seite ist im Original nicht vorhanden.]

 

 


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD