No. 98
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. Dezember
1893
Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1893 Nr. 98 Seite 1]

Anzeigen.

Nach einer am 9. d. M. gemachten Anzeige ist in der Nacht vom 25. auf den 26. November d. J. auf einer Koppel der Dorfschaft Gr. Bünsdorf ein Hammel im Werthe von 20 M. abgeschlachtet, und unter Zurücklassung des Felles, das Fleisch davon entwendet.
Ich bitte um Vigilanz auf den oder die Thäter und um sofortige Benachrichtigung zu den Acten 187/93.
Schönberg i./M. den 11. December 1893.

Der Amtsanwalt.
A. Dufft.


Oeffentliche Versteigerung.
Sonnabend, den 16. Dezember d. Js.,
Nachmittags 1 Uhr

sollen in Lindow

2 Fuder Hafer und
10 - 15 Fuder Weizenstroh
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Schönberg den 10. Dezember 1893.

                                                    C. Staffeldt,
                                                    Gerichtsvollzieher.


Die Mitglieder der in Conkurs gerathenen Güstrower=Viehversicherungs=Gesellschaft werden zur Besprechung der Wahrung Ihrer Interessen,

am Montag, den 18. d. Mts.,
morgens 10 Uhr

in meinem Lokale eingeladen.

                                                    I. A. W. Boeckmann.


Ein ordentliches Mädchen
sucht zu Ostern                                                    
                                                    Frau A. Krüger,
                                                    Kalter Damm.


Gesucht zum 1. Januar ein                          
junges Kindermädchen
auf Hof Schlagsdorf.                                                     Ledeboer.


Schützenzunft.

Bei der diesjährigen Ausloosung von Schützenhaus=Antheilscheinen wurden folgende Nummern gezogen:

198. 369. 442. 213.
                                                    Der Vorstand der Schützenzunft.


Zu verkaufen                          
gutes Weidenholz
für Kiepenmacher, sowie mehrere tausend                                                    
Bandstöcke

bei                                                      J. P. Maass,
Marienstr. 46.>


Mein Einspänner Fuhrwerk
empfehle zur gefl. Benutzung billigst                                                    
                                                    Max C. Sass.


Soeben auf's Neue eingetroffen:                          
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in allen Größen,
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Butter= und Käseglocken,
Frühstücks= und Kuchenbretter,
Eieruhren.
Ofengeräthe,
Plätteinrichtungen,
Geldkörbe,
Gewürzschränke und Etageren,
Wringmaschinen,
Waagen aller Arten,
Salonbüchsen (Teschins),
Solinger Taschenmesser und Gabel beste Marke.
Transchirmesser und Gabel,
usw.                           usw.                           usw.
empfiehlt                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Zum Anfertigen von geworfenen und geschnittenen Portièren sowie zum Aufstecken von weißen Gardienen empfiehlt sich

                                                    B. Lenschow,
                                                    Sattler und Tapezier.


Cigarren

zu Weihnachtsgeschenken passend empfehle ich mein wohl assortirtes Lager gut abgelagerter

Hamburger & Bremer Cigarren,
von den billigsten bis zu den feinsten Qualitäten. Besonders mache ich auf meine "Präsent Cigarren" in hübsch ausgestatteten Kistchen von 25 und 50 Stück aufmerksam. Ferner offerire ich zu Fabrikpreisen meine Spezialität

"Gloria Bremensis"
vorzüglichste Bremer Fabrikate in Kisten von 100 Stück Nr. 1 M. 6-., Nr. 2 M. 7-., Nr. 3 M. 8-., Nr. 4 M. 10-, Nr. 5 in Kisten von 50 Stück zu M. 6-., und Nr. 6 in Kisten von 50 Stück zu M. 7,50-.

                                                    Friedr. Eckmann,
                                                    Siemzerstraße 199.


Mein Einspänner Fuhrwerk
empfehle zur gefl. Benutzung billigst                                                    
                                                    Max C. Sass.


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Beste existirende Margarine ff. von
A. L. Mohr, Bahrenfeld
zum Fabrikpreis bei 10 Pfd. 72 Pfennig (Mecklenburg). 1 Pfd. 75 Pfennig (Mecklenburg)
bei                                                     H. Brüchmann.


Bibel, Gesang- und Gebetbücher, Bilderbücher, Jugendschriften, Gedichtsammlungen, Kochbücher u. s. w.
empfiehlt        
                                                                      Emil Hempel,
Schönberg.
                                                    Buchbinder.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 98 Seite 2]

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in allen Taillenweiten vorräthig, von M. 1,50 bis M. 100
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Unterröcke
modern und weit in Seide, Moirée und Wolle.
Breitestr. 56, J. M. Pegel. Lübeck.


Hôtel Lübecker Hof.
verbunden mit feinem Restaurant
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Lübeck, Breitestraße 13.
Ausschank von echt bürgerlich Pilsener, Nürnberger Reif und Grätzer Bier.
Restauration zu jeder Tageszeit.                           Diners von M. 1 an.
Den Besuchern Lübecks bestens empfohlen.
                                                    L. Schmeckebier,
                                                    früher Besitzer von Schmeckebiers Wintergarten.


Grösste Auswahl!
Stets Neuheiten!
Billigste Preise.

Spielwaaren und Puppen,
Toilett= und Reiseutensilien,
Galanteriewaaren aller Art,
Prima russische Gummischuhe,
Lederwaaren bester Qualität,
Union Strümpfe und Unterzeuge

Glocksien & Evers,
Lübeck, Sandstrasse 14.


Unterzeichnete hält ihre diesjährige

Weihnachts=Ausstellung

einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum bestens empfohlen.

                                                    Ww. Greiff, Conditorei.


Wall- & Haselnüsse
sowie
Tannenbaumlichte
empfiehlt                                                    
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Habe heute meine Weihnachtausstellung eröffnet und empfehle

alle Sorten Kuchenwaaren, braune, weiße und Makronennüsse, Tannenbaum=Confekt in allen Sorten, Marzipan im Ausschnitt.
Da ich nicht hausieren lasse, bitte die Einwohner von Stadt und Land, sich die Ausstellung gefälligst ansehen zu wollen.

                                                    H. Wolgast,
                                                    Bäckermeister.


Große Auswahl von:
Portemonnaies, Cigarrentaschen,
Hand=, Reise= und Umhängetaschen,
Photographie=Album mit u. ohne Musik,
Schreibalbum, Schreibmappen,
Brieftaschen
bei                                                                 Emil Hempel,      
Schönberg.                                               Buchbinder.


"Drei in "Einer."
Dreistichmaschine
Neueste Vervollkommnung
der Nähmaschine.
Die
Wertheim Electra Triplex
(Dreistichmaschine)
macht drei grundverschiedene Nahtarten:
Steppstich, Kettenstich und Zier= oder Stickstich;
ferner prachtvolle Stopfen in Weißzeug u. Tricots.
Der Käufer erwirbt mithin drei Maschinen in Einer.

Die Vielseitigkeit und Schönheit der Leistungen der Wertheim Triplex macht sie zur Maschine der Zukunft. Niemand wird ferner mehr mit der bekannten einseitigen Steppmaschine befriedigt sein.
Reflectanten wollen nicht versäumen, dieses Ideal=Modell einer Nähmaschine zu beaugenscheinigen.

Hocharm. Singer-Maschinen
mit Kasten Mark 60.
                                                    Rud. Schrep,
                                                    Schönberg i. M.


Vom 12. d. an habe ich gute, ausgesuchte
Tannenbäume
in größter Auswahl preiswerth abzugeben.                                                    
                                                    A. Green.
                                                    Sabowerstraße. Nr. 19.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 98 Seite 3]

Weihnachts=Ausstellung
in Glas, Porzellan, Majolika und Nippes.
besonders billig empfehle:
ff. dekor. 9thlg Caffeeservice M. 3,50 an. ff. decor. Porz. Eßservice für 12 Personen nur M. 46,-
ff. dekor. Porz. Eßservice für 6 Personen nur M. 18,-. Einen Posten ff. dekor. Porzellan=Blumentöpfe M. 1,50.
Größte Auswahl
in Wein=, Bier= und Liqueurservicen, Stammseidel, Bowlen, Blumenvasen,
Wandteller u. s. w. Wiener=Caffeebretter.
Hängelampen wegen vorgerückter Saison mit 10% Rabatt
.
Lübeck. Conrad Bendfeldt. Holstenstr. 10.


Einladung zu meiner diesjährigen ganz besonders
Großen Weihnachts=Ausstellung.

Billigstes Einkaufshaus
en gros & en datail.
Ansicht der Niederlassung von H. Brüchmann Billigstes Einkaufshaus
en gros & en datail

Kinder-Spielsachen und Puppen
in bedeutend vergrößerter Auswahl!

Tausende Portemonnaies und Cigarrentaschen, sowie Talmi= und Nickel= Herren= und Damen=Uhrketten, Hunderte Leder= u. Plüsch=Album, Rahmen, dreitheilige Spiegel, Schmuck= und Handschuhkasten, Ringe, Reise= u. Umhängetaschen, Visitkarten= u. Brieftaschen, Damengürtel, Fächer, Parfümständer, Nippes, Odeure, Aluminium Neuheiten, Japansachen, Schreibzeuge, Echte Solinger Messer und Scheeren, kurze und lange Pfeifen, Gummi=Hosenträger und desgleichen mehr.

Damen-Schmucksachen.

als Broschen, Ohrringe, Armbänder, Colliers, Haarnadeln, Uhrketten und Ringe von echten Granaten in Goldfassung und den verschiedensten geschliffenen Achat= und Simili=Steinen.

Porzellan= und geschliffene Crystall=Glaswaaren aller Art.
Tannenbaum=Schmuck=Gebäck, Cocusnüsse, Paranüsse, Wall= und Haselnüsse, Apfelsinen und Chokoladen

billigst bei

H. Brüchmann.


Gummischuhe
für Damen, Herrn und Kinder in allen Größen
Schneeschuhe
empfiehlt billigstens                                                     Aug. Spehr.


Besten reinen
englischen Zuckersyrup,
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Pommeranzenschalen, Citronen,
Gewürze, sowie Haselnüsse,
Wallnüsse, Baumkerzen
empfiehlt zu billigsten Preisen                                                    
                                                    W. Wieschendorf.


Zu Weihnachtseinkäufen halte ich mein Lager von gut gelagerten

Bremer, Hamburger und importirten Havanna Cigarren

in großer Auswahl von 28 M. per Mille bis 600 M. per Mille bestens empfohlen

                                                    Aug. Spehr.


Ein Knabe,

der Lust hat die Bäckerei und Conditorei zu erlernen, kann sogleich oder zu Ostern bei mir in die Lehre treten.

                                                    Wilh. Miltzow,
Bäcker und Conditor.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 98 Seite 4]

Zu einer Weihnachtsbescheerung für arme Kinder erbitten wir freundliche Gaben aus der Gemeinde und ersuchen dieselben uns gütigst

bis zum 22. d. Mts.

zukommen zu lassen.

Krüger.                                                     Kaempffer.


Conditorei und Marzipan-Fabrik
von

Breitestraße
Ecke der Hüxstr. 89.
   J. G. Niederegger,    Breitestraße
Ecke der Hüxstr. 89.
empfiehlt einem geehrten Lübecker wie auswärtigem Publikum seine diesjährige
reichhaltige
Weihnachts-Ausstellung
in großer Auswahl von
Marzipan und Tannenbaum-Confecten.
NB. Die Ausstellung befindet sich in der ganzen ersten Etage.
Eingang zur Ausstellung durch den Laden.


50,000 MARK
als schönste Weihnachtsgabe zu gewinnen in der
am 20. und 21. December stattfindenden 1. Ziehung der
Grossen Hamburger Geldverloosung.
Ganze Loose á 6 M., 1/2 Loose à 3 M., 1/2 à 1.50 Pfennig (Mecklenburg).
versenden unter Nachnahme und erbitten Aufträge raschestens
Mindus & Marienthal, Hamburg.


Zur reichhaltigen
Weihnachts-Ausstellung
ladet freundlichst ein und bittet um zahlreichen Besuch
Schönberg.                                              Emil Hempel,
                                                                                 Buchbinder.


Flüssige
Aufbürstfarben.

Verblichene Kleider- und Möbelstoffe lassen sich durch einfaches Ueberbürsten auf das Schönste wieder herstellen. In allen Farben, in Originalflaschen mit der Fabrikmarke "ein Schiff" à 25 Pfennig (Mecklenburg). Auch empfehle meine langjährig beliebten Anilin-Zeug-Farben.

                                                    H. Brüchmann.


Gestern Abend 6 Uhr endete der liebe Gott die langen schweren Leiden meiner lieben Frau und unserer lieben Mutter und Schwiegermutter

Wilhelmine Oldenburg geb. Woisin

im 64. Lebensjahre.

Tief betrauert von                          
                          den Hinterbliebenen.

Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 21. Dezember 1893, Mittags 12 Uhr vom Boye'schen Gasthause aus statt.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, 17. Dezember.

Vormittagskirche: Pastor Krüger.
Abendkirche fällt aus.
   Amtswoche: Consistorialrath Kaempffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Viehmarkt in Hamburg.

Es kosten: kleine Schweine 55-57 M., große Schweine 56-57 M., Sauen 38-48 M., Kälber 50-80 M. per 100 Pfund.


Marktpreise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Der Gesammtauflage unserer heutigen Nummer liegt ein Prospekt des bekannten Schuhwaarenlagers von Blumenthal aus Lübeck bei, worauf wir unsere Leser besonders aufmerksam machen.


Hierzu zwei Beilagen
und illustrirtes Beiblatt Nr. 49.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 98 Seite 5]

1. Beilage
zu Nr. 98 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 15. December 1893.


Der Weihnachtsbaum.

Es ist kein Zufall, daß kurz nach der Zeit, da der Winter sein eigentliches Regiment antritt, unser Weihnachten gefeiert wird, denn es ist dieses Fest der Geburt unseres Heilands auch das Naturfest unserer Vorfahren gewesen, bei denen die Tanne (denn dieses ist der Familienname für alle Nadelholzbäume) eine ähnliche Wichtigkeit gehabt hat wie heute bei uns "Tannenbaum", "Weihnachtsbaum" oder "Christbaum". Deutsche Innigkeit und Sinnigkeit haben diesen Baum zu einem bedeutungs= und charaktervollen unseres Volkes gemacht. Ueberall, wo Deutsche leben, sei es in der Gluthitze des Aequators oder in dem Eis des Nordens, überall zünden sie den Weihnachtsbaum an. Bei unseren germanischen Vorfahren war die Tanne ein geweihter Baum, dessen Stamm nicht beschädigt werden durfte. Als der heilige Landolin aus einer uralten Tanne zu Ettenheimsmünster ein Kreuz gezimmert hatte, erschlugen ihn die Heiden ob dieses vermeinten Frevels. Auch den heiligen Martin ereilte dies Schicksal erst, als er seine Axt, nachdem er das Gotteshaus der Heiden damit zerstört hatte, an eine daneben wachsende Tanne legte. Die Sitte des Weihnachtsbaums entstammt dem altdeutschen Tannenwedelfest oder der Tanfana. Wegen der Tannen= und Fichtenzweige, welche die Priester beim Fest der Wintersonnenwende verwendeten, wird dasselbe auch geradezu Tanfanafest (Tannenfest) genannt. Tacitus erzählt, daß die marsischen Völker einen "templum Tanfanae" hatten, worunter wir höchst wahrscheinlich einen geweihten Tannenhain zu verstehen haben, denn erwiesenermaßen kannten unsere Vorfahren keine Tempel und Gotteshäuser. Wenn die Sonne nach dem Glauben unserer heidnischen Ahnen bei der "Wintersonnenwende", dem "Julfest" oder der "Modranigst" (Mutternacht) gegen den 25. Dezember hin, ihr Geburtsfest feierte, dann erwarteten die gläubigen Germanen den Himmlischen. In dieser Zeit der "12 Nächte" kam unter andern auch die Göttin Berchta, die Helle, Glänzende, auch die Göttin der weiblichen Arbeit oder die Spinnerin genannt, ebenso stellte sich Odin, ihr Gemahl ein, der als "Schimmelreiter" eine eigene Bedeutung hat. Natürlich fehlt auch Frau Holle nicht.
Die Sitte unserer Vorfahren, die Bäume mit Lichtern zu behängen, hat der heilige Franz von Assisi, der um 1182 starb, nachgemacht, indem er in dem nahen Pinienwäldchen bei Assisi, wo eine Kapelle erbaut war, die Bäume in der heilg. Nacht erleuchtete, weil die Kirche zu dieser Zeit die Menge der Gläubigen nicht zu fassen vermochte. Wir können uns sehr wohl denken, daß mancher Andächtige sich dann einen Zweig in seine Hütte mitnahm, um sich unter dem erleuchteten Strauch noch einmal in die Andacht zurückzuversetzen. Wir kommen aber mit Erwähnung dieses Vorgangs zu der christlichen Bedeutung des Tannenbaumes. Die älteste Erwähnung des Baumes finden wir in dem oberdeutschen Volkslied:

                          O Tannenhaum, o Tannenbaum,
                          Du bist ein edles Reis,
                          Du grünest in dem Winter
                          Als wie zur Sommerzeit.

Der Gottesgelehrte Dannhauer in Straßburg eiferte aber schon im 17. Jahrhundert gegen den Tannenbaum; er sagt in seiner "Katechismus=Milch": "Unter andern Lappalien, damit man die frohe Weihnachtszeit oft mehr als mit Gottes Worte begehet, ist auch der Weihnachtsbaum oder Tannenbaum, den man zu Hause aufrichtet, denselben mit Puppen und Zucker behängt und ihn hernach schütteln und abblumen läßt. Wo die Gewohnheit herkommt, weiß ich nicht, ist ein Kinderspiel, doch besser als andere Phantasie und Abgötterei, so man mit dem Christkinde pfleget zu treiben, und also des Satans Kapelle neben die Kirche bauet und den Kindern eine solche Opinion beibringet, daß sie ihre inniglichen Kindergebetlein fast abgöttischer Weis' ablegen." In den katholischen Legenden des Mittelalters finden die Leute, besonders sind es Hirten, Muttergottesbilder in den Tannen, oder es zeigen sich Flammen au den Spitzen der Zweigen. In manchen Kirchen des gegenwärtigen Jahrhunderts sind noch die Marienbilder mit Tannengrün umrahmt, oder die Figur der Mutter Maria hält selbst einen Tannenzweig in der Hand. Das geistliche Volkslied aber singt von dem Reis von Jesses Art:
"Es ist ein Reis entsprungen
                          Von einer Wurzel zart;
                          Wie uns die Alten sungen,
                          Von Jesse kam die Art;
                          Und hat ein Blümlein bracht
                          Mitten im kalten Winter
                          Wohl zu der halben Nacht."

Wenn wir dem ersten Auftreten des Tannenbaums aber weiter nachspüren, so finden wir, daß er protestantisch=deutschen Ursprungs ist; die Katholiken versammelten sich, wie noch heute in Tirol, um die Krippe. Doch war der Weihnachtsbaum nicht allgemein bekannt. Schleiermacher und Tieck erwähnen ihn in ihren Weihnachtsfeiern nicht, doch fand schon Goethe in dem Haus von Körner's Großmutter, Minna Stock in Leipzig (1765), einen Weihnachtsbaum vor. In Danzig wurde er durch preußische Offiziere erst 1815 bekannt. Reling und Bohnhorst sagen in ihrem bei Thienemann=Gotha erschienenen Buch "Unsere Pflanzen": "Im Anfang des 19. Jahrhunderts war der Tannenbaum nur wenigen Deutschen bekannt; erst die gegen die nüchterne Verständigkeit des Rationalismus reagirende Vertiefung des religiösen Lebens nach den Freiheitskriegen beförderte seine Ausbreitung. Es fehlt noch an Untersuchungen über sein erstes Auftreten und seine ältere Verbreitung. Das protestantische Norddeutschland hegt ihn seit geraumer Zeit in seinen Städten, aber dem niederdeutschen Bauer in der Provinz Preußen, in Pommern, Mecklenburg, Holstein etc. war er noch in den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts fast unbekannt. Noch sei kurz auf die Bedeutung des Weihnachtsbaumes hingewiesen, der sich jetzt schon in England und zum Theil auch in Frankreich eingeführt hat. Er ist ein Symbol des Lebensbaumes im Paradies; die Früchte an ihm bedeuten die Segnungen, die uns Christus durch seine Erscheinung gebracht hat; die Lichter weisen hin auf das Licht des Evangeliums; der grüne Baum aber versinnbildlicht uns die Hoffnung des ewigen Lebens."
Ich schließe mit den stimmungsvollen Worten W. Mannhardts: "Und wenn nun die lichthelle Tanne mit ihrem duftigen Harzgeruch und dem anheimelnden Duft der Wachskerzen die Luft durchwürzt und die Freude seligen Gebens und ebenso seligem Nehmens bestrahlt, wenn in den lieblichen Ueberraschungen eine Welt zartester Fürsorge und geheimnißvoller Liebesmühe zu Tage tritt, wenn alle Gemüther vorzugsweise im Glück der Kinder sich sonnen und ihnen Geschenke bieten, weil ein Kind der Feier Inhalt ist, welches der Menschheit als höchstes Geschenk sich selber darbringt, dann klingt und dann singt es in Ohren und Herzen überall von dem Frieden, welchen die christliche Menschheit mit dem Elend und der Leidenschaft als einen bleibenden Zustand zu erringen bestrebt ist; dann ist es, als ob die anstrebende Pyramide des Lichterbaums den einen mit dem andern höher und höher gen Himmel zöge,

                                                    G. H.


- Neustrelitz. Am Dienstag abend kehrten JJ. KK. HH. der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin nebst dem jüngsten Prinzen Carl Borwin von Dessau, wo die hohen Herrschaften bei den Eltern der Erbgroßherzogin einige Zeit zu Besuch waren, hierher zurück.

[ => Original lesen: 1893 Nr. 98 Seite 6]

- Vor der Strafkammer beim Großherzoglichen Amtsgerichte in Schönberg wurden nachstehende Strafsachen verhandelt; 1. Der Handelsmann E. aus Sch. war vom hiesigen Schöffengericht wegen Diebstahls zu 1 Tag Gefängniß verurtheilt, weil er am 22. August d. J. 2 Hafergarben, welche beim Einfahren vom Wagen gefallen und am Lockwischer=Selmsdorfer Wege lagen, auf seinen Brodwagen gelegt hatte, um sie mit zu nehmen. Auf die von dem E. eingelegte Berufung erkannte die Strafkammer den E. zwar für überführt, daß er diese Hafergarben sich rechtswidrig angeeignet habe, characterisirte die That aber nur als Feldfrevel und verurtheilte den E. zu einer Geldstrafe von 3 M., welcher im Unvermögensfalle eine eintägige Haftstrafe substituirt wurde. - 2. Der Müllergeselle N. aus Tornow, welcher schon 16 Vorstrafen erlitten hatte, war beschuldigt, am 24. Oktober in der Krügerschen Herberge hier dem Arbeiter Carl Prüter ein 5 Markstück aus seinem Portemonaie gestohlen zu haben. Während der N. im Vorverfahren beharrlich geleugnet hatte, gestand er in der Hauptverhandlung die That sofort ein und wurde zu einer Gefängnißstrafe von 7 Monaten unter Anrechnung von 1 Monat Untersuchungshaft verurtheilt. 3. Der schon 4 mal wegen Diebstahl bestrafte Müllergeselle R. aus Saalfeldt, welcher am 30. Oktober in derselben Herberge dem Arbeiter Liski dessen Uhr aus der Tasche gestohlen hatte, erhielt für diesen Diebstahl eine Strafe von 1 Jahr Zuchthaus unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 2 Jahre. - 4. Der Hauswirth R. aus H. hatte gegen das Schöffengerichtliche Urtheil, durch das er zu einer Geldstrafe von 50 M. verurtheilt war, weil er seine Schwiegereltern, die in seinem Hause wohnenden Altentheiler M'schen Eheleute mit dem Verbrechen des Todschlags bedroht hatte, Berufung eingelegt, indem er die That beharrlich bestritt. Obgleich die M. Eheleute einzeugten, daß der R. am Morgen des 15. Juli d. J. an ihre Stubenthüre geschlagen und gerufen habe, innerhalb 3 Wochen sollten noch 2 Leichen im Hause sein, das Blut solle an die Decke spritzen, was solch alter 80 jähriger Mann noch leben wolle, trug die Strafkammer doch Bedenken, den Beweis dieser Drohung für erbracht anzusehen, weil die Altentheiler mit ihrem Schwiegersohn in arger Feindschaft und im Prozeßleben und deren Zeugniß durch keine weitere Beweisgründe unterstützt, vielmehr durch das Zeugniß der Ehefrau und Tochter als Beschuldigten abgeschwächt wurde. - 5. Der sodann aus der Untersuchungshaft vorgeführte Angeklagte nannte sich Knecht Herrmann Manch aus Nemitz bei Rügenwalde. Es ist dringender Verdacht vorhanden, daß dieser Name falsch und der Angeklagte schon ein vielfach vorbestrafter Mensch ist, weil die Behörden des angegebenen Geburtsortes die Auskunft ertheilt haben, daß eine derartige Persönlichkeit dort nicht bekannt ist. Der Angeklagte blieb trotz dieses Verhalts dabei, daß er seine Personalien richtig angegeben habe. Er war beschuldigt, am 27. Oktober seinem Mitknecht Koch beim Hauswirth Boye zu Schwanbeck aus dessen verschlossener Lade mittels gewaltsamen Erbrechens ein Portemonaie mit 34 bis 35 M. gestohlen zu haben. Obgleich er die That leugnete, wurde er derselben überführt erachtet, weil er namentlich über den rechtmäßigen Erwerb des von ihm verausgabten Geldes keine Auskunft geben konnte, und wurde er unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 2 Jahre zu einer Zuchthausstrafe von 1 Jahre verurtheilt. - 6. Der bei der Hauswirthin R. zu L. im Dienst stehende Arbeiter N. aus Neu=Buerbaum war am Sonntag den 1. Oktober mit dem Sohne seiner Dienstherrin in Streit gerathen, welcher in Thätlichkeiten ausartete. Hierbei hatte der Letztere von dem Angeklagten mit einer Trage einen Schlag auf den Arm und einen Messerstich in die Wade erhalten. Vom Schöffengericht war der Angeklagte wegen Mißhandlung zu 4 Wochen Gefängniß verurtheilt worden. Das Berufungsgericht kam dagegen zu einem freisprechenden Urtheil, indem es der Versicherung des Angeklagten, daß er von dem Sohn seiner Dienstherrin wiederholt angegriffen sei und nur mit dem Messer, welches er zufällig in der Hand gehabt hatte, in der Nothwehr um sich geschlagen habe, Glauben schenkte. - 7. Ebenso wurde die unverehelichte A. R. aus Ober=Jastremb, welche beschuldigt war, dem an der Hege der Raddingsdorfer Chaussee schlafenden Knecht B. ein 10=Markstück aus der Tasche gestohlen zu haben, freigesprochen, weil der Bestohlene nicht hatte aufgefunden werden können und in Ermangelung seines Zeugnisses der objektive Thatbestand des Diebstahls nicht festzustellen war.
- Schönberg. Vor einiger Zeit berichteten wir, daß Prinz Heinrich von Preußen gewillt sei, eine recht schöne, am Dassower See zwischen den Ortschaften Zarnewenz und Teschow belegene Fläche mit Tannen, die den Hauswirthen in Teschow gehört, anzukaufen. Es haben Verhandlungen stattgefunden, und es sind für die Fläche 150 000 Mk. geboten worden. Die Sache ist aber daran gescheitert, daß die Teschower sich nicht rechtzeitig entschließen konnten. Von maßgebender Stelle ist in diesen Tagen ein Brief eingegangen, in dem mitgetheilt wird, daß man von dem Plan hätte Abstand nehmen müssen, weil die Zusage zu lange ausgeblieben sei; ein Ankauf sei inzwischen in Holstein erfolgt.
- Am Sonnabend Nachmittag wurden auf der Bahnstation zu Malchin etwa 800 Pfund Karpfen, deren Annahme verweigert war, verkauft. Die billigsten Karpfen wurden pro Pfund mit 30 Pfg. erstanden.
- Wir sind jetzt in die Reihe derjenigen Tage eingetreten, an denen die Sonne am frühesten untergeht, nämlich um 3 Uhr 44 Minuten. Dies bleibt dasselbe bis einschließlich den 18. December, und vom 19. December ab beginnt der Tag des Abends zu wachsen, sodaß er bis zum Jahresschluß schon 10 Minuten zugenommen haben wird. Morsens dagegen bleibt der Tag noch beim Abnehmen, ist am 29. Dezember um 8 Uhr 14 Minuten die Sonne am spätestens aufgeht.


Die Urheber des Pariser Bombenattentats.

Ungemein umsichtig leiteten sofort nach der Explosion die Hausoffizianten der Kammer und die Polizeiverwaltung die nöthigen Maßnahmen um des Thäters habhaft zu werden. Es wurden sämmtliche Zuschauer auf das strengste vernommen und untersucht, und eine große Anzahl derselben, namentlich eine Reihe bekannter Anarchisten, darunter auch mehrere Verwundete, in Haft genommen. Schließlich wurde jedoch die Mehrzahl wieder entlassen und nur sechs Verdächtige, unter ihnen der Anarchist Vaillant, der gleichfalls verwundet war, in Haft behalten. Gegen letzteren richtete sich im Laufe der Nachforschungen der Hauptverdacht, und in der That ergab sich auch, daß Vaillant der Attentäter war. Derselbe hatte bei seiner Verhaftung angegeben, Marchal zu heißen, hatte dann aber ein Geständniß abgelegt. Danach ist sein wahrer Name August Vaillant. Er ist am 29. Dezember 1861 in Mezieres (Ardennes) geboren und wohnte in Montmartre, wo er dem sozialistisch=revolutionären Komite des 18. Arrondissements angehörte; er hatte an mehreren Kundgebungen seiner Partei theilgenommen und wurde von der Polizei überwacht. Vor einigen Jahren war er nach Amerika ausgewandert und hatte in Buenos=Ayres gelebt. Seit seiner vor einigen Monaten erfolgten Rückkehr nach Frankreich wohnte er in Choisy le Roi und war in einer Lederwaarenfabrik beschäftigt. Seine Indentiät ist nunmehr festgestellt. Er erklärte, daß er den Kammerpräsidenten treffen wollte, damit seine That eine größere Wirkung habe. Vaillant ist am rechten Bein und an der Nase verwundet und wird im Hotel Dien solange in Behandlung und unter Aufsicht mehrerer Polizeibeamten bleiben, bis anderweitige Anordnungen getroffen worden sind.
Durch das Verhör wurde festgestellt, daß Vaillant zwei Wohnungen hatte, die eine in Choisy le Roi, die andere in der Rue Daguerre, in letzterer war er unter dem Namen Marchal bekannt. Vaillant hielt seine Behauptung, keine Mitschuldigen bei der That gehabt zu haben, aufrecht. Er gab an, sich bei seinem Verbrechen eines kleinen eisernen Gefäßes bedient zu haben, in dem sich eine Röhre befand, welche mit der Säure gefüllt war, durch welche die Explosion herbeigeführt werden sollte.

[ => Original lesen: 1893 Nr. 98 Seite 7]

Vaillant behauptete, daß sich in seiner Wohnung Rue Daguerre Explosivstoffe befänden, doch ist bei der Haussuchung nur ein ebensolches eisernes Gefäß gefunden worden, wie dasjenige, welches er zur Herstellung der Bombe benutzte.
Von anderer Seite wird gemeldet, das Vaillant fünfmal wegen Diebstahls und anderer Vergehen bestraft worden ist. Hinsichtlich der Ausführung des Attentates erklärte Vaillant, daß in dem Augenblicke, als er die Bombe habe schleudern wollen, eine vor ihm sitzende Frau, auf die er sich stützte, eine Bewegung gemacht habe, wodurch die Schwungkraft seines Armes gehemmt worden sei, so daß die Bombe auf das vorspringende Gesims der Gallerie niederfiel und hier sofort explodierte. Daher wurden mehrere auf dieser Gallerie sitzende Zuschauer und Vaillant selbst verwundet.
Zwei Freunde des Anarchisten Vaillant, welche diesen fast täglich besuchten, werden eifrig gesucht. - Bei der in der Wohnung des Anarchisten Cohens, eines Holländers, vorgenommenen Haussuchung fand die Polizei kupferne Röhren und eine große Anzahl von Briefen, die von Anarchisten herrühren. Cohens ist verhaftet worden, derselbe war Mitarbeiter an deutschen anarchistischen Zeitungen. Weitere Verhaftungen ausländischer Anarchisten werden wahrscheinlich erfolgen.
Die Anzahl der Verwundeten beträgt 61. Der älteste Sohn des sozialistischen Abgeordneten Jules Guesde, der zufällig unter den Zuschauern in der Kammer anwesend war, verlor infolge des Schreckens die Sprache. Rings um ihn herum waren alle Personen verletzt und mit Blut bespritzt. Augenzeugen versichern, daß der Anblick der Blutspuren, die sich überall im Saale und auf den Gängen fanden, geradezu grausig gewesen sei und daß die Kammer den Eindruck eines Schlachtfeldes gemacht habe.


- Als Resultat der dreitägigen Debatte über den Stempelsteuergesetzentwurf erblickt man in parlamentarischen Kreisen die Gewißheit, daß die Theile des Entwurfs, die speziell als Börsensteuer bezeichnet werden können, mit erheblicher Mehrheit durchgehen werden, wobei eher noch Verschärfungen als Milderungen möglich sind. Die anderen Theile des Gesetzentwurfs, namentlich die Quittungssteuer, haben noch keine erkennbare Mehrheit für sich, werden sie aber nach einigen Aenderungen wahrscheinlich doch erhalten.
- An den in Aussicht genommenen Winterübungen sollen, wie Berliner Blätter melden, sämtliche Truppenteile der preuß. Garde teilnehmen. Besondere Aufmerksamkeit wird hierbei den Genietruppen, in erster Linie den Pionieren und auch dem Gardetrain, zugewendet werden. Da der Brückentrain, sicherem Vernehmen nach, mit in die Winterübung rückt, scheint ein Flußübergang über die Havel bei Brandenburg geplant zu sein unter der Annahme, daß dort keine festen Brücken vorhanden seien. Der "A. M. K." zufolge sollen im nächsten Jahre, außer den eigentlichen Herbstmanövern, im Laufe des Sommers unter Leitung der beiden Kavallerie=Inspekteure je eine Kavallerieübungsreise von Generalen und Stabsoffizieren der Kavallerie und Kommandeuren reitender Abtheilungen der Feldartillerie vorgenommen werden. Außerdem werden eine Befestigungs= und Angriffsübung unter Betheiligung aller Waffen, sowie größere Pionierübungen stattfinden.
- Vom Herrn Geh. Rat Prof. Dr. Koch soll in nächster Zeit, wie die "National Ztg." berichtet, eine umfangreiche Veröffentlichung über eine verbesserte Methode der Anwendung seines Tuberculins und die diagnostische Eigenschaft des Tuberculins zur Erkennung der ersten Anzeichen der Tuberculose bevorstehen. Hoffentlich tritt man diesmal etwas ruhiger als das erste Mal an die Entdeckung des Herrn Geh. Rates heran!
- Der Weihnachtsbaumhandel in Berlin hat sich zu einem großen Geschäft entwickelt, welches seine eigene Technik hat. Die Auktionen in den Forsten sind beendigt. Die Großhändler haben gekauft, und es läßt sich jetzt übersehen, was an Bäumen zu erwarten ist. Eine einzige große Forstverwaltung hatte 1 Million Bäume zur Auktion gestellt. Die Anhalter Bahn liefert fast alles, mit den östlichen Bahnen kommen wenig Bäume. Die Umgegend von Berlin wird nur im Nothfall, wenn die Waare knapp wird, in Anspruch genommen.
- Am Mittwoch abend renommierte der 24=jährige Arbeiter Grund aus Friedrichsberg in einer Schankwirthschaft zu Berlin mit seinem guten Appetit u. erbot sich schließlich gegen eine Wette um 10 M. in einer Viertelstunde ein Fünfzigpfennigbrot und eine Schüssel eingemachter Heringe, die 32 Stück enthielt, verzehren zu wollen. Schon war das halbe Brot verzehrt und die Schüssel bis auf die letzte Lage Heringe geleert, als der Leichtsinnige plötzlich, ohne auch nur einen Laut von sich zu geben, tot vom Stuhl fiel, der Schlag hatte ihn gerührt. Alle angestellten Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos, so daß der inzwischen eingetroffene Arzt nur noch den Tod konstatieren konnte.
- Der Bau einer festen Rheinbrücke für den Personenverkehr zwischen Straßburg und Kehl darf jetzt als gesichert angesehen werden. Die Verhandlungen zwischen der elsaß=lothringischen und badischen Regierung sind gegenwärtig im Gange.
- Aus Militsch in Schlesien wird der "Volkszeitung" über nachstehenden Fall von Scheintod berichtet: Die Gattin eines Majors sollte dort am 30. November begraben werden. Die Leiche war in einem besonderen Zimmer auf dem Paradebett aufgebahrt. Da die Herstellung der Gruft sich verzögerte, so blieb die Leiche länger, wie anfänglich beabsichtigt war, im Zimmer. Als am Vormittag des vierten Tages des Hinscheidens ein Dienstmädchen das im Blumen= und Kränzeschmuck prangende Trauerzimmer betrat, gewahrte es, starr vor Schrecken, daß die als tot betrauerte Frau sich aus dem Sarg erhebt. Die Dame, die als angebliche Leiche vom Regimentsarzt und zwei anderen Aerzten untersucht worden war, war in einen Starrkrampf verfallen und wäre, wenn nicht zufällig die Beisetzung eine Verzögerung erfahren hätte, lebendig begraben worden.
- Der schweizerische Bundesrath hat die Einführung der mitteleuropäischen Zeit für die Eisenbahn=, Post= und Telegraphen=Verwaltung vom 1. Juni n. J. ab verfügt.
- Die Ausfuhr kleiner russischer Pferde (Ponies) nach England, welche monatelang stockte, ist wieder eröffnet worden, indem mit zwei dahin abgegangenen Dampfern 140 Ponies transportirt wurden, um in den Kohlenbergwerken Englands Verwendung zu finden. Die Ponies werden, wie man dem "B. T." mittheilt, zunächst vier Monate lang zum Transport der Kohlen in den Gruben verwendet und dann wieder an die Oberfläche befördert, um sich längere Zeit zu erholen Alsdann werden sie abermals in die Gruben gebracht, aus denen sie zum zweiten Male nur todt herausgeholt werden, weil sie der angestrengten Tätigkeit bald erliegen.
- Die Disziplin im englischen Heere ist bekanntlich nicht die beste. Insubordinationen und Krawalle gehören nicht zu den Seltenheiten. Jetzt wird wieder aus London gemeldet: In Aldershot fand ein ernster Straßenkampf zwischen Füsilieren und Mannschaften des Hochlandregiments statt. Berittene Polizei zersprengte die Kämpfenden. Fünf Soldaten und ein Polizeisergeant wurden schwer verletzt ins Hospital geschafft.
- Längs der ganzen skandinavischen Küste bis nach Bergen herrschte Ende voriger Woche ein orkanartiger Sturm mit Regen. Es werden viele Strandungen gemeldet. Die Barke "Sirius" aus Diammen, die holländische Barke "Twee Gebrüder" und der finnländische Schooner "Wladimir" sind gescheitert. 9 Mann sind ums Leben gekommen.
- Infolge eines Sturmes stürzte das Gewölbe der katholischen Kirche zu Podembitz, einem russischen Grenzdorfe, ein. Unter den Trümmern wurden 7 Personen gefunden, von denen 3 tot waren. Die vier anderen sind erheblich verletzt.
- Die für die Gestaltung der bäuerlichen Verhältnisse in Rußland außerordentlich wichtige Frage, ob die bäuerlichen Landanteile veräußerlich sein sollen, oder nicht, ist am vorigen Montag im Reichsrat nach langen Debatten zur Entscheidung gekommen. Dem Antrag des Ministers des In=

[ => Original lesen: 1893 Nr. 98 Seite 8]

nern entsprechend, hat sich der Reichsrat für die Unveräußerlichkeit des Bauernlandes entschieden.
- Die französische Regierung brachte am Montag in der Kammer einen Gesetzentwurf ein, nach dem die Aufreizung zu anarchistischen Attentaten u. s. w. strengen Strafen unterworfen wird. Für die Vorlage soll die Pariser Polizei im Interesse einer wirksamen Bekämpfung der Anarchisten erheblich verstärkt werden.
- Die Zahl der Beschäftigungslosen in Chicago wird auf 117 000 geschätzt. Eine Konferenz von Vertretern der Wohlthätigkeitsanstalten von Illinois ernannte ein Komitee, um einen Unterstützungsfond von einer Million Dollar aufzubringen.
- Im Distrikt Coolgardie in West=Australien ist eine Goldgrube aufgefunden worden, die an Reichhaltigkeit alles bisher Dagewesene zu überbieten scheint. Sie liefert ungeheuere Mengen gediegenen Goldes in einem quarzigen Gang.
- Was es kostet, Lordmayor (Oberbürgermeister) von London zu sein. Anläßlich des Lordmayorwechsels, der sich kürzlich in London vollzog, wird daran erinnert, daß bei der Errichtung des Mansionshauses (1753) an Gold=, Silber= und anderen Geschirren für 11 531 Lstrl. angeschafft wurden und von jedem Lordmayor für ungefähr 500 Lstrl. hinzugefügt wird. Ueberhaupt belaufen sich die Kosten eines Londoner Lordmayors auf unglaubliche Summen. Das Essen, welches er bei seinem Antritte am 9. November gab, kommt auf 3000 Lstrl. zu stehen, also 60 000 Mk., wovon er selbst die Hälfte trägt, während die andere Hälfte von den beiden Sheriffs bestritten wird. Das Gehalt für 12 Monate beträgt 10 000 Lstrl. Man nimmt an, daß diese Summe ungefähr der Hälfte der Unkosten gleichkommt. Es liegt auf der Hand, daß der Posten eines Londoner Oberbürgermeisters nicht nur einen fähigen, sondern auch sehr reichen Mann erfordert, und daß es niemand gelüsten dürfte, ständiger Oberbürgermeister von London zu werden.
- Maschinenputzmittel. Das chemische Laboratorium des bayerischen Gewerbe=Museums theilt folgende Zusammensetzung eines Maschinenputzmittels mit, das sich zur Rein= und Blankerhaltung von Maschinentheilen aus Stahl und Eisen aufs Beste bewährt hat. Das Putzmittel von breiiger Konsistenz; besteht aus einer Mischung von 15 Theilen Terpentinöl, 25 Theilen Stearinöl, 25 Theilen feinstem Palierroth und 45 Theilen feinster Thierkohle. Diese Mischung wird mit Spiritus bis zur dünnflüssigen Konsistenz versetzt und dann mit Hilfe eines Pinsels auf die zu reinigenden Objekte und Maschinentheile aufgetragen. Nach dem Verdunsten des Alkohols wird der Ueberzug unter Zuhilfenahme einer trockenen Mischung aus 45 Theilen Thierkohle und 25 Theilen Palierroth nachgerieben. Die geputzten Theile erscheinen alsdann glänzend und blank.
- Je nach den Körpertheilen, an denen sie sich am Stärksten äußert, werden drei Formen der jetzt wieder vielfach auftretenden Influenza unterschieden. Die nervöse Art macht sich vor Allem durch Kopfweh und Niedergeschlagenheit geltend, mit denen sich meist wieder heftige Gliederschmerzen verbinden. In anderen Fällen werden vornehmlich die Verdauungsorgane ergriffen; zumal mangelt der Appetit vollständig. Am häufigsten befällt die Influenza die Athmungs=Organe; ein ungemein hartnäckiger rauher Katarrh der Rachen= und Bronchialschleimhaut plagt die Patienten.
- Die Mode der Bettelarmbänder ist vorbei. Was aber ist wohl aus den Geldmünzen geworden, die vor Jahren in zahlreichen Exemplaren an den Bettelarmbändern der jungen Damenwelt ein klingendes Dasein führten? Einen kleinen Fingerzeig wird man vielleicht in dem Markstücke finden, das zwischen anderen Münzen dieser Tage in Berlin als Zahlung sich in der Kasse vorfand. Wo früher die Kopfseite gewesen, stand auf blankpoliertem Grunde: "Seiner lieben Alma F. v. F." und darunter das Datum. Die Oese aber, mit welcher dieses Geldstück angehenkelt gewesen, war sehr sauber abgefeilt, sodaß die Münze ihrer ursprünglichen Bestimmung wieder zugeschmuggelt werden konnte. Was zu dieser Trennung den Anlaß gegeben, das allerdings ist der Münze nicht anzusehen.
- Die neueste Blüte der Vereinsmeierei bildet ein Verein der Witwer, der in Dresden begründet worden. Etwa 30 bis 40 Herren haben sich in der Konstituierungssitzung als Mitglieder eingeschrieben. Die Witwer wollen einen Mittelpunkt bilden, um demjenigen, dem plötzlich seine Gattin stirbt, und der ratlos vor einer Menge Dinge steht, wie Nachlaß= und Vormundschaftssachen, Unterbringung von Kindern, Engagieren einer Wirtschafterin etc., eine Zuflucht zu bieten.
- Eine spaßhafte Episode wird aus einem Orte bei Dresden erzählt, woselbst dieser Tage eine sozialdemokratische Versammlung abgehalten wurde, die auch von einer Anzahl Frauen besucht war. Aus Dresden war die bekannte Frau E. erschienen und hielt einen Vortrag. Plötzlich unterbrach sie den Fluß ihrer Rede und blickte zürnend nach der Ecke des Saales, wo eine angehende "Genossin", die aber offenbar noch nicht "zielbewußt" genug ist, eifrig an einem Strumpfe strickte. Sie donnerte derselben zu, daß sie doch sofort möge aufhören zu stricken, der Vortrag sei von viel größerer Bedeutung als wie eine derartige Handarbeit; sie solle lieber aufmerksam zuhören. Die also Gerüffelte wußte jedoch schlagfertig zu antworten, indem sie erklärte, da würde sie bei ihrem Manne schon ankommen, derselbe brauche ein Paar Strümpfe und diese müsse sie noch heute fertig machen. Sprachs und strickte ruhig weiter. Die Volkstribunin mußte sich mit diesem Bescheid begnügen, zumal die übrigen Damen offenbar auf Seiten der Strickerin standen, und damit war der "Zwischenfall" erledigt.
- Das Osterfest wird im Jahre 1894 auf einen so frühen Termin fallen, wie dies im Laufe der Jahrhunderte nur selten vorkommt. Ostern kann frühestens auf den 23. März fallen, wenn nämlich am 22. März Vollmond ist und der 23. März auf einen Sonntag fällt. Im nächsten Jahr fällt Ostern auf den 25. März, also nur zwei Tage später als der frühste Termin. Dementsprechend feiern wir Pfingsten bereits am 13. Mai.


Anzeigen.

Weihnachts=Ausstellung.

Den geehrten Bewohnern von Schönberg und Umgegend die ergebenste Anzeige, daß ich meine diesjährige Weihnachts=Ausstellung eröffnet habe, und empfehle eine größere Auswahl

feinster Confitüren, besonders für Kinder zu empfehlen, auch verschiedene Sorten feinschmeckende Pfeffernüsse, Marzipantorten werden zu jedem Preise täglich frisch angefertigt in verschiedenen Mustern, Marzipan im Ausschnitt billiger.

Besonders empfehle eine große Auswahl
5 und 10 Pfennig (Mecklenburg). Artikel
mit Bonbons=Füllung.                                                    
Um geneigten Zuspruch bittet                                                    
                                                    Wilhelm Miltzow.
                                                    Bäcker und Conditor.


Einem geehrten Publikum von Schönberg und Umgegend hiermit zur Anzeige, daß ich meine

Weihnachts=Ausstellung

eröffnet habe.
Um geneigten Zuspruch bittet

Hochachtend                          
                                                    L. Jähnig, Conditor.


Cigarren
im Preise von 3 Mark bis 10 Mark pro 100 Stück
gut gelagerte, sehr beliebte Sorten,
empfiehlt                                                     A. Zander.


Gute Futterkartoffel
kauft bei sofortiger Lieferung                                                    

Schönberg i./M.                                                      Aug. B. Schleuss,
Viehhändler.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 98 Seite 9]

2. Beilage
zu Nr. 98 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 15. December 1893.


Spethmann's Hôtel und Restaurant.
Schüsselbuden Lübeck. gegenüber der Post.
Warme u. kalte Speisen nach der Karte zu jeder Tageszeit
Reichhaltige Weinkarte. Electrische Beleuchtung. Gute Hamburger Küche.
Dem geehrtem Publikum bestens empfohlen.


Besten
Engl. Syrup, grosse Citronen,
Mandeln, Succade, Orangenschalen
sowie
ganze und gem. Gewürze
empfiehlt                                                    
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Singer's Original-Nähmaschinen
über 11 Millionen im Gebrauch.

und preisgekrönt mit mehr als 300 der höchsten Auszeichnungen, nehmen seit der Erfindung der Nähmaschinen den ersten Rang unter denselben ein; sie sind mustergültig in der Coustruction, der Mechanismus ist von vollendeter Accuratesse und deren hervorragende Leistungsfähigkeit ist anerkannt in der ganzen Welt. Unvergleichlich ist die Vielseitigkeit der

Vibrating Shuttle und Improved Ringschiffchen-Maschine
für den Familiengebrauch,

dieselben verrichten nicht nur alle erdenklichen im Haushalte vorkommenden Näharbeiten, sondern auch die kunstvollsten Stickereien in Stoffen aller Art, zu deren Herstellung die Unterweisung kostenfrei erfolgt; sie empfehlen sich daher als

das beste und nützlichste Weihnachtsgeschenk.
---------------++++++++---------------
G. Neidlinger, Hoflieferant, Lübeck
20 Sandstrasse 20.


Große Weihnachts-Ausstellung.
E. P. HAGEN Bäckerei und Conditorei.
Alle Sorten Tannenbaum-Confecte in Schaum,
Chocolade, Fondant, Liqueur, Marzipan etc.
Marzipan-Torten
täglich frisch in allen Grössen.


Reisekoffer
in verschiedenen Größen,                                                    
Tornister
für Mädchen und Knaben,                                                    
Pläidriemen, Hosenträger, Jagdtaschen,
in solider Ausführung empfiehlt                                                    
                                                    H. Bockwoldt,
                                                    Sattler.


Grobes Schönebecker Salz
zum Einsalzen empfiehlt                                                     Aug. Spehr.


In den nächsten Tagen erwarte ich eine größere Partie bester

böhmischer Salon Kohlen,

die ich vom Bahnhofe zu liefern mit 90 Pfennig (Mecklenburg). pro Ctr. frei vor die Thür empfehle

                                                    Aug. Spehr.


Die erste Sendung                          
Apfelsinen
ist eingetroffen und empfehle solche zur geneigten Abnahme
                                                    Wilh. Milzow,
                                                    Bäcker und Conditor.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 98 Seite 10]

Reichhaltiges Lager in Gold-, Silber-,
Corall- und Granat-Schmucksachen.
-------------------
Trauringe in allen Stärken und Preisen.
----------------------------------------------------------------------------------------
Passendste Weihnachts-Geschenke!
-----------------------------------------------------------------------------------------
Alfenide- und Neusilber versilberte Waaren
garantirt stark versilberte Löffel und Gabel empfiehlt zu billigsten Preisen
C. Roepstorff, Goldschmied.


Zur diesjährigen
Weihnachts=
Ausstellung

lade hierdurch ergebenst ein und bitte um zahlreichen Besuch.

Hochachtungsvoll
J. Ludw. D. Petersen.


          Tannenbaumlichte
          Tannenbaumleuchter
          Tannenbaumschmuck
          Tannenbaumkakes

empfiehlt                                                     Aug. Spehr.


Traubrosinen und Krachmandeln
Wallnüsse und Haselnüsse
Smyrna und Sevilla=Feigen
Datteln und Confitüren
Chokolade
empfiehlt zu billigen Preisen                                                     Aug. Spehr.


        Zu meiner nunmehr eröffneten

Weihnachtsausstellung

lade ich ganz ergebenst ein und empfehle zu Festgeschenken:

Photographie= und Poesiealbums,
Reise= und Handtaschen,
Schmuckasten, Portemonnais,
Cigarrentaschen,
Galanterie= u. Nippessachen aller Art.
Ferner :
Gesangbücher, Klassiker, Kochbücher,
Anthologien etc.

Paul Buchholz, Buchbinder.


Agenten gesucht

für einen leicht verkäufl. Artikel gegen gute Provision. - Offerten an Ad. Mehlhase in Bremen erbeten.


Halte wieder zu Weihnachten sowie zu Neujahr
lebende holsteinische Karpfen
zum Verkauf vorrätig.                                                    
                          Hochachtungsvoll
                                                    H. Mette.


Zur diesjährigen
Weihnachts-Ausstellung
ladet hierdurch freundlichst ein

Schönberg.                                                      M. Schmalfeldt,
Sabowerstraße Nr. 45a.


Hugo Heincke

empfiehlt in großer Auswahl zu sehr billigen Preisen:

Kleiderstoffe, Cattune, Flanelle, Leinen, Hemdentuche, Bettzeuge, Schürzenstoffe, Tüllgardinen, Corsetts für Damen und Kinder, Strickwollen, Handschuhe, Spitzen, seidene Bänder, seidene Tücher, Taschentücher, Plaids, Kopfhüllen, Schulterkragen, Unterzeuge für Damen, Herren und Kinder, leinene u. Universal=Herrenwäsche, Cravatten, Jagdwesten, Arbeiterhemden, Arbeiterblousen, Regenschirme, Unterröcke, Schürzen, Tischdecken, Gummidecken, Wachstuche, leinene Tischtücher, Handtücher und Servietten, u. s. w.


Engl. Sirup,

sowie sämmtliche Artikel zur bevorstehenden Festbäckerei empfiehlt in bester Waare billigst

                                                    A. Zander.


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