No. 25
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. März
1893
Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1893 Nr. 25 Seite 1]

Die St. Petersburger "Nowosti" wollen in der Lage sein, die Vorschläge mitzutheilen, die von deutscher Seite als Grundbedingungen für den Abschluß eines Handelsvertrags mit Rußland gemacht worden seien. Nach dem genannten russischen Blatt wären die Vorschläge Deutschlands folgende:
1. Deutschland ist erbötig, die russischen Staatspapiere wieder bei der Reichsbank zu lombardieren. 2. den Zoll auf Getreide auf die Stufe herunter zu setzen, welche Oesterreich=Ungarn gegenüber besteht, 3. den Zoll auf russisches Holz zu ermäßigen, 4. für alle anderen russischen Waren den gleichen Zoll wie für österreichische Waren zu erheben. Deutschland verlangt dagegen: Zollherabsetzung auf Eisen und Kohlen um 33 pCt. und zollfreie Einfuhr landwirthschaftlicher Maschinen deutscher Herkunft.
Treffen diese Mittheilungen zu, dann sind allerdings nicht nur die Befürchtungen unserer landwirthschaftlichen Kreise völlig gerechtfertigt, sondern man wird auch noch in anderen Kreisen sehr bald verspüren, daß der Handelsvertrag mit Rußland für Deutschland eine neue Niederlage bedeutet.
Die württembergische Abgeordnetenkammer hat mit 45 gegen 37 Stimmen beschlossen, den Gesandtschaftsposten in Wien vom Jahre 1894 ab eingehen zu lassen, obwohl der Ministerpräsident von Mittnacht lebhaft für das Fortbestehen desselben eingetreten war. Die württembergische Gesandtschaft in St. Petersburg ist gleichfalls aufgehoben worden, jedoch hat die Regierung selbst den Vorschlag dazu gemacht. Die Posten für die Gesandtschaften in Berlin und München sind unbeanstandet genehmigt worden.
In Madrid fand endlich die in Folge der Nachgiebigkeit der Regierung gegenüber den Agitationen des katholischen Klerus wiederholt aufgeschobene Einweihung der neuen evangelischen Kirche statt. Die Regierung hatte eingesehen, daß sie jedenfalls vor der Eröffnung der Cortes die Einwilligung geben mußte, wenn sie sich nicht heftigen Angriffen wegen Verletzung der Verfassung aussetzen wollte. Die Feier verlief in größter Ruhe und Ordnung, obwohl ein ultramontanes Blatt gegen die Protestanten hetzende Flugblätter unter die Menge in der Straße vertheilt hatte.


Anzeigen.

Am 18. Februar d. Js., ist von der Staatsanwaltschaft in Lübeck eine goldene Remontoir=Uhr nebst goldener Kette, an welcher sich ein kleines viereckiges Medaillon befindet, als muthmaßlich gestohlen angehalten.
Der event. Eigenthümer der Uhr pp. wolle sich hier melden.
Schönberg, den 20. März 1893.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthum Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.


Nachdem die am 25. Februar d. J. abgegebenen Gebote auf den Bauplatz von 81,12 []Rth. an der südwestlichen Ecke des sog. Baumgartens, sowie auf den Bauplatz von 126,36 []Rth. an der nordwestlichen Ecke desselben annehmbar nicht befunden sind, nehmen wir weitere Gebote entgegen, die bis zum 15. April cr. schriftlich hier einzureichen sind.
Schönberg, den 22. März 1893.

Großherzoglich Mecklenburgisches Domainenamt.
Cl. v. Oertzen.


Die zum Nachlasse des verstorbenen Büdners Hans Joachim Lühr in Duvennest gehörige, daselbst sub. Nr. IV. belegene Büdnerei c. p. soll öffentlich meistbietend verkauft werden. Es ist zu solchem Zwecke vor dem unterzeichneten Amtsgerichte ein Verkaufstermin auf

Sonnabend, den 8. April 1893
Vormittags 10 Uhr

und ein Ueberbotstermin auf

Sonnabend, den 22. April 1893
Vormittags 10 Uhr

angesetzt.
Die Verkaufsbedingungen liegen 8 Tage vor dem ersten Verkaufstermin auf der Gerichtsschreiberei zur Einsicht bereit.
Schönberg, den 18. März 1893.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
                                                    E. Breuel, Act.


Antragsmäßig soll über die zu Lüdersdorf sub Nr. 16 belegene Büdnerstelle c. p. des Zimmergesellen Johann Joachim Schütt daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Montag, den 17. April d. J.
Vormittags 10 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Meldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einein mit dem Siegel des Gerichts versehenen vor dem Liquidations=Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg den 26. Januar 1893.

Großherzogl. Amtsgericht.
G. Horn.
                                                    A. Dufft.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 25 Seite 2]

In das hiesige Handelsregister, betreffend das Handelsgeschäft des Kaufmann Wilhelm Johann Christian Holldorff zu Schönberg, ist heute ad Fol. XXX. Nr. 43 eingetragen.

Columne  3: Die Firma W. Holldorff ist, da der Kaufmann Wilhelm Johann Christian Holldorff in Schönberg sein Handelsgeschäft aufgelöst hat, erloschen.

       Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,
                                                    den 22. März 1893.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
                                                    A. Dufft.


Am Donnerstag, den 30. März 1893,
Nachmittags 3 1/2 Uhr,

werde ich im Lokale des Herrn Gastwirths Holdorf in Schönberg, Namens der Erben des wail. Schneidermeisters Otto daselbst öffentlich meistbietend unter den im Termin bekannt zu machenden Bedingungen, welche vom 25. d. Mts. ab auch bei mir einzusehen oder gegen Schreibgebühr in Abschrift zu beziehen sind, folgende Grundstücke verkaufen:

1. das Wohngrundstück Nr. 51 hinter der Kirche (theils massiv, theils Steinfachwerk unter Steindach, enthaltend parterre: 3 Zimmer und 1 Küche; 1 Treppe hoch: 2 Zimmern, 3 Kammern, 1 Kochherd, ferner Boden= und Kellerraum).
2. den mit Befriedigung versehenen Garten an der Schwerin'er Chaussee, beim Chausseehause belegen, ca. 120 []Ruten groß.
3. die dahinter belegene Wiese am Brok ca 120 []Ruthen groß.
Kaufliebhaber lade ich zu diesem Termin mit dem Bemerken ein, daß bei dem Zuschlage bezüglich des Hauses eine Pön von 200 Mk., bezüglich der anderen Grundstücke eine solche von je 50 M., vom Käufer zu leisten, auch die Besichtigung der Grundstücke nach zuvoriger Meldung bei Herrn Musiker F. Otto in Schönberg gestattet ist.
Grevesmühlen, den 19. März 1893.

                                                    A. Monich, R.=A. als Notar.


Auctions-Anzeige.
Dienstag, den 4. April d. Js.,
Vormittags 9 1/2 Uhr,

sollen beim Gastwirth Boye hierselbst die Nachlaßsachen des Handelsmanns Schleuß als:

Sopha, Eckschrank, Kleiderschrank, Tische Stühle, Küchenschrank, Bettstellen, 2 Stand Betten, Spiegel, Koffer, Uhr, Bilder, Küchengeräth, Schiebkarre, Kübel, Ackergeräthschaften und vieles mehr,
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.

                                                    C. Staffeldt.


Oeffentliche Versteigerung.
Am Sonnabend, den 1. April d. Js.,
Vormittags 10 1/4 Uhr,

beginnend, sollen aus den gerichtsseitig verkauften Kols'schen Landstellen in Grieben:

15 Stück Milchkühe, 2 Starken,
2 Arbeitspferde, circa 3 Fuder Heu,
20 Fuder Haferstroh u. 1 Diemen Weizenstroh,

öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Der Verkauf des gesammten übrigen Wirthschaftsinventars etc. wird nach voraufgegangener Bekanntmachung etwa 14 Tage später zum Verkaufe kommen.
Grieben, den 24. März 1893.

Der Sequester der Halbstelle.
H. Bruhn.
        Der Sequester der Vollstelle.
H. Greve.


Anmeldungen neuer Schülerinnen für die Privatschule nimmt Montag, den 10. April von 12-4 Uhr nachmittags entgegen.

                                                    Doris Latendorf.


Schulanzeige.

Der Sommerkursus an der hiesigen Mädchenschule beginnt am Dienstag, den 11. April. Die Aufnahme neuer Schülerinnen findet am Tage vorher, um 9 Uhr vormittags statt. Sämmtliche neu eintretenden Schülerinnen haben ihren Impfschein, die nicht in der hiesigen Schulgemeinde geborenen außerdem ihren Taufschein vorzulegen.

Rektor Schinn.


Am Mittwoch, den 5. April cr.,
Vormittags 9 1/2 Uhr,

sollen im großen Saale des Herrn Gastwirth J. Boye folgende Concursgegenstände gegen sofortige Baarzahlung öffentlich meistbietend verauktionirt werden:

1 Schreibtisch, 1 Schreibpult, 1 Sopha, 1 Commode, 1 Kleiderschrank, 2 Bettstellen nebst Matratzen, 1 Waschtisch, 1 Tritt, 1 silberner Löffel u. s. w.
ferner im bisherigen Geschäftslokale von Heinrich Meyer, Mittags 12 Uhr
2 Ladentische, 2 große Ladenborte, 2 Lampen, Paar Centner Braunkohlen u. s. w.

                                            Der Concursverwalter
                                                    J. H. Böckmann.


Schmiede= & Schlosser-Innung
Versammlung am 4. April, nachmittags 2 Uhr
Tagesordnung:

Einzahlung von Beiträgen zur Innungs=Kasse, zum Verband, sowie für die Schmiedezeitung.
Aufnahme von Mitgliedern, Ein= und Ausschreiben von Lehrlingen, Vorstandswahl, Rechnungsablage und Besprechung sonstiger Innungsangelegenheiten.

Der Vorstand.


>In J. Hubers Verlag in Frauenfeld (Schweiz) ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen:

Der Führer
am
Bienenstande.
Kalender für den Mobil=Imker
von
Eduard Bertrand.
Mit zahlreichen Figuren und einer Tafel.
Nach der siebenten Auflage übersetzt von
H. Spühler.
Preis geheftet M. 3,-; gebunden M. 3,40.

An Schriften über Bienenzucht fehlt es nicht; was die vorliegende von allen andern in deutscher Sprache unterscheidet und es gewiß rechtfertigt, daß sie aus dem französischen Originale, das soeben in achter Auflage erscheint, ins Deutsche übertragen worden, ist zweierlei: Erstens, daß sie wie kaum ein anderes Buch leicht und sicher in die Praxis einführt, indem sie sich auf das Nothwendigste beschränkt dies aber gründlich und klar zur Darstellung bringt, und zweitens, daß sie für den amerikanisch=französischen Betrieb geschrieben ist, der, in wesentlichen Punkten von der deutschen Betriebsmethode abweichend, sich in der Praxis längst glänzend bewährt hat. Wir dürfen daher wohl annehmen, ein solches Buch werden auch erfahrene Imker freudig begrüßen.


Klee- und Grassämereien,
Runkelrübensamen,
unter Controle der landwirthschaftlichen Versuchsstation in Rostock
empfiehlt in keimfähigster Waare billigstens                          
                                                    Aug. Spehr.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 25 Seite 3]

         Den Eingang unserer

Frühjahrs- und
Sommer-Neuheiten,

beehren wir uns anzuzeigen.
         Persönliche, zusammen mit unserem Güstrower Hause gemachte größere Abschlüsse ermöglichen uns, sämmtliche Artikel unserer reichhaltigen Läger in

schöner Auswahl zu billigsten Preisen

abzugeben.

Gebrüder Burchard.


Tapeten.

Unsere diesjährige Musterkarte ist fertiggestellt und liegt bei Herrn Carl Creutzfeld, Malermeister zur gefl. Ansicht bereit.
Die Kollektion umfaßt eine reiche Auswahl nur neuer Zeichnungen in allen Qualitäten und Preislagen.

Gebrüder Hildebrandt,
Berlin C.
Brüderstrasse 16.


Das Neueste und feinste in

Cylinder=, Filz- und Strohhüten,

sowie ein reichhaltiges Lager moderner Sommermützen empfiehlt zu billigen Preisen.

Heinr. Schäding.


Für Confirmanden
empfehle mein reichhaltiges Lager von                          
Glacé-Handschuhen.
sowie Schlipse u. Cravatten in großer Auswahl
zu billigsten Preisen.
                                                    H. Böckmann.
Handschuhmacher.


2. 3. und 4 zinkige Forken,
Streuforken,
Spaten mit und ohne Stiel,
Hacken,
eiserne Gartenharken, u. s. w.,
empfiehlt billig und gut                          
                                                    W. Wieschendorf.


Kieler Doppel-Eiche
(Bockbier)
à Flasche 15 Pf. empfiehlt                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Zum Feste empfehle                          
sämmtliche Gewürze ganz und gemahlen
Feinstes Weizen=Mehl
10 Pfund 1 Mk. 15 Pf.
                                                    Max C. Sass.


Gedüngtes                          
Kartoffelland

habe noch etwas abzugehen. Meldungen bis Freitag d. Woche erbeten.

                                                    Holldorff.


Petroleum-Kochapparate
empfiehlt in bester Qualität.                          
                                                    W. Wieschendorf,
                                                    Klempner.


Veredelte Rosen,
Hochstämme, hat billig abzugeben.                                                    
Schönberg.                                                     W. Schär.


Lübecker
Braunbier

à Gebinde (ca. 25 Weinflaschen) 1 Mark 20 Pf. und 2 Mark 40 Pf. empfiehlt

                                                    Max C. Sass.


Schweineversicherungsverein
zu Schönberg.

Hierdurch zur Nachricht, daß heute der vorbezeichnete Verein gegründet ist. Aufnahmen bewirken in Schönberg noch bis zum 4. April d. Js., ohne Berechnung von Eintrittsgeld die Herren:

Schäper, Wallstraße,
Pagel, Schlauentrift,
W. Maass, Sabowerstraße,
J. Jabs, Im Schützenhaus.

Anmeldungen von den Dörfern, die noch nicht durch heute bestellte Deputirte vertreten sind, nimmt der Vorstand entgegen.
Die Statuten sollen am 2. Osterfeiertage, den 3. April, Nachmittags 2 Uhr, in einer Generalversammlung im Köster'schen Saale berathen werden.
Schönberg, den 19. März 1893.

Busch.    Hill.    Breuel.    Kibbel.    Kloth.


Catharine Lohse.
Heinrich Ladendorf.
Verlobte.
Törpt.                                                     Schönberg. Im März 1893.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 25 Seite 4]
Konfirmations-Karten        in grösster Auswahl
zu billigsten Preisen
                          H. Brüchmann.


Mecklenburgische
Pferde=Loose
nur
1
Mark.
11 Loose 10 M.
28 Loose 25 M.
XXII. Mecklenb. Pferdeverloosung zu Neubrandenburg.
Ziehung am 10. Mai d. J.
Vierspännige u. Zweispännige Equipagen i. Werthe von
10,000 Mark, 4500 Mark, 2400 Mark,
insgesamt 85 edle Reit= und Wagenpferde
und 1020 sonstige werthvolle Gewinne.
Meckenburgische Pferde=Loose à 1 Mark, 11 Loose 10 Mark,
28 Loose 25 Mark,
sind, so lange der Vorrath reicht, zu haben in den durch Plakate kenntlichen Verkaufsstellen und zu beziehen durch
(Für Porto und Gewinnliste
sind 15 Pfennig beizufügen.)
           F. A. Schrader, Hauptagent,
Hanover, Gr. Packhoffstr. 29.


Kohrs, Behnke & Co.
Hamburg.                                                     Billwärder,
Dünger-Fabrik,
offeriren billigst:
Alkalischen Kalk-Dünger,
Gefällten kohlensauren Natron-Kalk, ganz fein,
Natron-Wiesendünger,
Chili-Salpeter, getrocknet, gemahlen und gesiebt,
Roh-Kali-Salpeter.
zu den billigsten Tagespreisen.


Eimer u. Spülwannen
in großer Auswahl empfiehlt                          
                                                    W. Wieschendorf, Klempner.


Am 2. Ostertage
TANZMUSIK
über Mitternacht hinaus.
Ollndorf.                                                     J. Dechow.


Kirchliche Nachrichten.
Grün Donnerstag.

Vormittags 9 Uhr: Einsegnung der Confirmanden: Pastor Krüger

Charfreitag.

Vormittagskirche: Consistorialrath Kaempffer.
Nachmittagskirche (halb 2 Uhr: Pastor Krüger,

1. Osterfesttag.

Frühkirche (8 Uhr): Consistorialrath Kaempffer.
Vormittagskirche: Pastor Krüger.
Abendkirche (6 Uhr): Consistorialrath Kaempffer.

2. Osterfesttag.

Frühkirche (8 Uhr): Pastor Krüger.
Vormittagskirche: Consistorialrath Kaempffer.
Abendkirche (6 Uhr:) Pastor Krüger.


Für alle Theilnahme bei dem Ableben unseres lieben Mannes und Vaters sagen wir unsern herzlichsten Dank.

                                                    M. Hein und Kinder.


Allen denen, welche uns am Hochzeitstage mit ihren Glückwünschen beehrten, sagen wir hiedurch unsern verbindlichsten Dank.

                                                    Wilhelm Piper und Frau,
                                                     geb. Wilms.


Danksagung.

Für die rege Theilnahme und Kranzspenden bei der Beerdigung meines lieben Sohnes, Schwagers und Onkels H. Bade, Schneidermeister, sagen wir Allen Verwandten und Bekannten unsern innigsten Dank.

                                                    Die betrübten Hinterbliebenen.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
9,49 Vorm. 11,59 Mitt. 3,10 Nachm. 7,11 Abends. 11,55 Nachts.
nach Kleinen:
7,32 Morg. 10,13 Vorm. 12,50 Nachm. 5,26 Nachm. 8,39 Abends.


Viehmarkt in Hamburg.

Es kosten: kleine Schweine 56-57 M., große Schweine 55-57 M., Sauen 47-52 M., Kälber 75-85 M. per 100 Pfund.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 25 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 25 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 28. März 1893.


Am Mittwoch, dem Geburtstage weiland Kaiser Wilhelm I., prangte die Kapelle des Mausoleums in Charlottenburg in frischem Blumenschmuck.
In beiden Seiten des Altars hat man seit einigen Tagen zwei bunte Marmorsäulen aufgestellt, die in Pompeji ausgegraben worden sind und dem Mausoleum als Kadelader dienen sollen. Das Kaiserpaar legte vormittags am Sarge des Verewigten einen prachtvollen Kranz nieder, der aus Lorbeer, Veilchen, Rosen und Kamelien gebunden und mit weißer Atlasschleife und den Initialen des Herrscherpaars geschmückt war.
Der Altreichskanzler Fürst Bismarck soll in letzter Zeit mehreren Besuchern gegenüber erklärt haben, daß er bei einer Auflösung des Reichstags ein Mandat für die Neuwahlen nicht mehr annehmen werde. Das ist ihm nicht zu verdenken! Der Gesundheitszustand des Fürsten läßt nichts zu wünschen übrig; im Verlauf des Sommers gedenkt der Altreichskanzler wieder nach Kissingen zu kommen und von dort aus, nach Beendigung der Kur, sich auf einige Zeit nach Fiume zu den Schwiegereltern seines ältesten Sohnes zu begeben.
Professor Billroth in Wien, über Doves kugelfeste Uniform befragt, sagte: Die vorliegenden Berichte seien zwar ungenau, jedoch sei die Sache nach seinen Erfahrungen über die Durchschlagsfähigkeit der modernen Geschosse nicht wahrscheinlich. Uebrigens sei ein Panzergewicht von 6 Pfund eine große Last für den Soldaten und beeinträchtigte die Bewegungsfähigkeit, ohne den Kopf und die Beine, wo die meisten Verwundungen vorkommen, zu schützen.
Der österreichische Kriegsminister hat eine Militärvorlage fertiggestellt, die eine Stärkung der Präsenzziffer um 30 000 Mann verlange und im nächsten Herbste den Parlamenten beider Reichshälften zugehen würde.
In Rom empfing der Papst die Prinzessin von Wales und deren Kinder zur Privataudienz. Nachmittags setzte die Prinzessin die Reise über Neapel nach Griechenland fort.
Der neue Gesandte der Vereinigten Staaten von Amerika, den der Präsident Cleveland für Berlin ernannt hat, ist ein Mann, im Alter von 50 Jahren. Herr Th. Runyon gehört einer angesehenen Familie New=Jerseys an und hatte sich in jungen Jahren schon der Advokatur gewidmet.


- In der amerikanischen Gesandschaft zu Berlin wird für die nächste Zeit ein Eintreffen des Kapitäns der Armee der Vereinigten Staaten, Mister Rodders, entgegen gesehen, der von seiner Regierung beauftragt ist, eine Anzahl werthvoller Gegenstände in Empfang zu nehmen, die Kaiser Wilhelm aus seinem Privatbesitz für die Ausstellung in Chicago herauszuleihen sich entschlossen hat, um damit seine lebhafte Theilnahme für das Gelingen der Ausstellung und seinen Sympathien für die Vereinigten Staaten Ausdruck zu geben.
- Das sächsische Königshaus wird in diesem Jahre ein dreifaches Jubiläum feiern; nämlich das 20jährige Regierungs=Jubiläum des Königs, das 40jährige Ehejubiläum des Königspaares und das 50jährige Militärjubiläum des Königs.
- Einer der letzten Ueberlebenden aus den Kriegen Napoleons I., der General d'Anthouard, ist in Versailles im Alter von 97 Jahren gestorben. Obwohl häufig verwundet und in den afrikanischen Feldzügen als tot und eine Beute des Fiebers auf afrikanischem Boden zurückgelassen, hatte sich d'Anthouard eine eiserne Gesundheit gewahrt, die erst im Jahr 1889 durch die Influenza einen Stoß erhielt. Seine militärische Laufbahn hatte im Jahr 1816, wo er als Lieutenant in Belgien focht, begonnen. Zum General 1851 ernannt, mußte d'Anthouard 1857 zur Reserve übertreten, da er die bestimmte Altersgrenze erreicht hatte. Bis 1879 blieb er in diesem Verhältniß und erhielt dann seinen Abschied.
- Die Schaffung eines bayerischen Bergartillerie=Regiments mit Maulthierbespannung nach italienischem System wird maßgebenden Ortes in Erwägung gezogen.
- Bezüglich des in der Einführung begriffenen Gesetzes vom 19. Mai 1891, betr. die Prüfung der Läufe und Verschlüsse der Handfeuerwaffen, ist die Frage aufgeworfen, ob nachdem 1. April d. J. im Privatbesitz befindliche Gewehre überhaupt noch verkauft werden dürfen. § 1 des Gesetzes besagt: "Handfeuerwaffen jeder Art dürfen nur dann feilgehalten oder in den Verkehr gebracht werden,
wenn ihre Läufe und Verschlüsse . . . . geprüft und mit Prüfungszeichen versehen sind." Hierdurch soll, wie die Fachschrift "Der Waidmann" hervorhebt, jedenfalls nur das gewerbsmäßige Feilhalten oder in den Verkehr=Bringen an den Prüfungszwang gebunden sein, während Verkauf und Tausch ungeprüfter Gewehre unter Privatleuten gut thun, ihre Gewehre mit dem Vorrathszeichen versehen zu lassen, um sich dadurch die Möglichkeit offen zu halten, ihre alten Gewehre einmal einem Fabrikanten oder Händler zu überlassen, damit dieser sie seinem Waarenbestande einverleibe. Es ist daher allen Besitzern von Gewehren, insbesondere den Forstbeamten, zu empfehlen, sich sicher zustellen, indem sie das Vorrathszeichen anbringen lassen. Die Stempelung muß vor dem 1. April d. J. geschehen. Dieselbe kann in Mecklenburg sowohl durch die Ortspolizeibehörden als durch die Großherzogliche Prüfungsanstalt in Schwerin vorgenommen werden.
- Der Gewinnplan der preußischen Lotterie wird demnächst nach Vermehrung der Lose um 35 000 Stück, das heißt auf 225 000 Stück, wie folgt verändert werden: Während nach dem jetzigen Ziehungsplan "jedes zweite Los gewinnt", d. h. von den 160 000 Stamm= und 30 000 Freilosen 95000 Stück mit einem Gewinn gezogen werden, der bei allen vier Klassen freilich in 88 507 Fällen nach Abrechnung der zu machenden Abzüge nur wenige Pfennige über den Einsatz beträgt, während nur in 29 Fällen in allen vier Klassen Gewinne über 30 000 M. bis 60 000 M., in 1256 Fällen, solche von 15 000 M. bis 3000 M. und in 5202 Fällen solche von 1500 M. bis 210 M. (bezw. 155 M. 105 M. und 60 M. in der dritten bis ersten Klasse) gezogen werden können, sollen für die Folge zunächst der Hauptgewinn von 600 000 M. auf 500 000 M. verringert und die folgenden Hauptgewinne zum Theil eingezogen werden, dagegen die kleineren Gewinne, namentlich die zu 5000 und 3000 M., eine so bedeutende Vermehrung erfahren, daß in Zukunft jedenfalls etwa 15 000 Gewinne mehr als bisher zur Ausspielung gelangen können.
- Die Königin von England ist am Donnerstag in Florenz, dem Ziel ihrer Reise, angetroffen.
- Während man sich im Reichstag darüber streitet, ob es "Judenflinten" im Sinn Ahlwardts giebt oder nicht, kommt aus Mannheim die überraschende Kunde, daß die Frage heute eigentlich ganz gleichgültig sein könne. Einem Schneidermeister soll es nämlich gelungen sein, durch Erfindung einer Masse für kugelsichre, undurchschlagbare Panzer dem Pulver und Blei seine Schrecken zu nehmen. Die wiederholt angestellten Schießproben hätten ergeben, daß an der Masse jedes Geschoß ohne Rücksicht auf die Entfernung wirkungslos abpralle. Ein Berliner Konsortium soll sich schon um den Ankauf der epochemachenden Erfindung unter Zusicherung glänzender Bedingungen bemüht haben. Der glückliche Erfinder heißt Dowe.
- Die gewichtigste Regierung der Welt ist nach dem "Figaro" die amerikanische. Präsident Cleveland, der Minister des Innern und der Post wiegen zusammen mehr als tausend Pfund.
- Der glückliche Gewinner des großen Loses der Weseler Lotterie ist der Arbeiter Breitkopf aus Julienhütte bei Beuthen (Oberschlesien). Der Kollektor übernahm das Gewinnlos für 81 000 M.

[ => Original lesen: 1893 Nr. 25 Seite 6]

- Die ersten Kibitzeier sind soeben in Berlin eingetroffen und in der Sandmannschen Auktionshalle versteigert worden. Sie brachten den wohl unerhörten, bis jetzt noch niemals erreichten Preis von sieben Mark fünfzig Pfennig pro Stück. Im vorigen Jahre erzielte derselbe Verkaufsvermittler 4 Mark 50 Pf. pro Stück, im Jahre 1891. rund 4 Mark während in den früheren Jahren niemals mehr als 2 Mark für das erste Kibitzei gezahlt wurden. Der Wettbewerb um die ersten Kibitzeier scheint sich demnach in Berlin zu einein förmlichen Sport ausgebildet zu haben.
- Eine Anzahl von Schülern der Kreisrealschule zu Regensburg wurden wegen Schülerverbindung und unerlaubten Wirthshausbesuchs entlassen. Ein Schüler der Oberklasse, welcher das Schicksal seiner Kameraden zu theilen befürchtete, erhängte sich. Wie man jetzt hört, sollen die Schüler der dortigen höheren Lehranstalten in Bezug auf Wirthshausbesuch unter Polizeiaufsicht gestellt werden; den Inhabern von Lokalen hingegen ist Konzessionsentziehung angedroht, falls sie an Schülern Getränke verabreichen.
- Während dieses Winters haben sich gewaltige Schneemassen in den hochgelegenen Gebieten des Erzgebirges angehäuft. Seit 20-30 Jahren hat man keine solche Schneemauern gehabt, wie sie gegenwärtig auf der Straße von Platten nach Bärringen in Böhmen, namentlich an der Plaattner Säule zu sehen sind.
- In Ennigerloh in Westfalen wurde ein sonst ganz normal entwickeltes Kind ohne Augäpfel geboren. Als man die Augenlider aufhob, fand man leere Augenhöhlen. Die Aerzte erklären, daß der Wissenschaft ein solcher Fall unbekannt gewesen sei.
- In Mannheim wurden soeben mit einer vom dortigen Schneidermeister Dowe erfundenen Masse für kugelsichere undurchschlagbare Brustpanzer Schießproben angestellt, welche ergaben, daß an der Masse ohne Rücksicht auf die Entfernung jedes Geschoß wirkungsvoll abprallt.
- Eine künstliche Influenza=Epidemie hatten die Zöglinge eines Schullehrer=Seminars in Schwaben ins Werk gesetzt und auch eine zeitweise Schließung der Anstalt erreicht. Die Jünglinge hatten Seifenwasser getrunken, um krank zu werden. Durch eine Postkarte, welche den "Sieg" meldete, kam die Sache heraus und so sind die Ferien den Seminaristen theuer zu stehen gekommen.
- In Neapel hob die Polizei eine vornehme Spielhölle auf und erwischte dabei 15 Mitglieder der hohen Aristokratie.
- Das im Jahre 1586 erbaute Schloß Vallö bei Kjöge auf Seeland, in welchem sich ein adeliges Fräuleinstift befindet, brannte am Montag morgen vollständig nieder. Die Rettung mehrerer Klosterdamen gelang noch im letzten Augenblick. Die kostbare Bibliothek, die Gemälde und Mobiliare sind verbrannt, die Kronleuchter und heiligen Gefäße der Kirche wurden gerettet. Das Schloß war für 822 000 und das Mobiliar für 130 000 Kronen versichert.
- Sowohl aus ganz Oesterreich als auch aus Ungarn laufen Nachrichten ein über bedeutende Schäden, welche der Frost den Saaten und der Obstkultur zugefügt hat.
- Aus dem Krieg 1870/71. Folgende ergötzliche Scene hat sich bei der Erstürmung von Le Bourget, bei der das Gardeschützen=Bataillon und speziell eine Kompagnie derselben sehr stark betheiligt war, zugetragen. Wer sich nicht ergab und nur Miene machte, sich zu verteidigen, wurde sofort niedergestochen oder erschossen, überhaupt ist Pardon bei uns kein geläufiges Wort. Trotzdem hatten wir über 1200 Gefangene, darunter die 4. Kompagnie Franctireurs de la presse de Paris, lauter Windbeutel mit Nasenklemmern. Ein solcher Pinsel drückte beim Eindringen in ein Haus auf einen Grenadier vom Elisabeth=Regiment seinen Revolver ab, ohne zu treffen. Was thut mein Grenadier? Anstatt den Bengel tot zu schlagen, giebt er ihm eine mächtige Ohrfeige, daß der Kerl in die andere Zimmerecke taumelt, nimmt ihm den Revolver ab und sagt: "Ist sich dummer Jung doch zu dumm." (Der Grenadier war nämlich ein Pole.)
- Bei der Beratung des Etats des Ackerbauministeriums im österreichischen Abgeordnetenhaus hat der Abg. Baernreither auf die übermäßige Ausdehnung aufmerksam gemacht, welche die Jagdgründe in den österreichischen Alpenländern anzunehmen drohen. Die zu Jagdzwecken erfolgenden Ankäufe von Grundstücken seien in den einzelnen Fällen nicht leicht verhindert, weil die Besitzer der Grundstücke durch die hohen Kaufangebote angezogen werden: Selbst die Wildschäden werden mitunter so wenig gescheut, daß ein Zaun, der von einem Jagdbesitzer hergestellt wurde, von den Eigenthümern der benachbarten Grundstücke selbst zerrissen wurde, damit sie des Wildschadens nicht verlustig werden. Allein solche Momente wiegen den großen volkswirthschaftlichen Nachtheil nicht auf, daß eine fortschreitende Entziehung von Kulturboden vor sich gehe, welcher eigentlich der Viehzucht und nicht der Jagd gewidmet sein sollte. Es finde in manchen Gegenden Oesterreichs sogar schon, wie es in Schottland in großein Maße der Fall sei, eine Absperrung ganzer Thäler statt, aus denen nicht nur die Viehzucht, sondern auch die harmlosen Touristen verdrängt werden. Redner verweist auf Untersuchungen des Salzburger Landtages, aus denen sich ergebe, daß die Hälfte des Kronlandes Salzburg Jagdgebiet sei. Er erinnert dem gegenüber an die für den Aufschwung der Viehzucht so günstigen Verhältnisse der Schweizer Kantone und spricht den Wunsch aus, daß die einzelnen Landtage nach dem Muster des Salzburger Landtages zunächst die thatsächlichen Verhältnisse auf diesem Gebiet erheben lassen mögen. Damit wäre eine positive Grundlage gewonnen, auf welcher dann vielleicht zu legislativen Maßregeln werde geschritten werden können.
- Die Reise nach Chicago kostet: Gewöhnlich heißt es, daß man so mit 1000 bis 1200 Mk. auskommen könne. Ja, vielleicht, aber wie? - Die Praxis rechnet anders: Ueberfahrt und Eisenbahn hin und zurück ca. 1200 Mk.; Getränke an Bord -? (nicht zu wenig): Trinkgelder an Bord an ca. 6 Stewards ca. 100 Mk.; 4 Tage in Newyork 200-250 Mk. In Chicago kostet das Zimmer pro Tag ca. 12 Mk.; Stiefelputzen 20-85 Pfg.; Suppe 40 Pfg., etwas Fisch 1,40 Mk., ein ganz kleines Stück Roastbeef 2 Mk., 1 Paar Chicagoer "Frankfurter Würstchen" 1 Mk., 3 gekochte Eier 1 Mk., ein wenig Sellerie=Salat 60 Pfg., ein Stückchen Käse 80 Pfg.; ein Fingerhut Bier 20 Mark (Lübeck). Pilsener oder Bayrisch 40 Pfg., (10 Glas sind eine Kleinigkeit), 1 Zigarre 20 Pfg., nächst bessere 40 Pfg.
In Summa pro Tag 50 Mk. und im Ganzen ca. 3000 Mk. und etwas darüber! Das sind die Ausgaben für Fremde, die sich nur kurze Zeit in Chicago aufhalten. Wer es versteht, wird sich auch mit weniger einrichten können, freilich - aber der Zuschuß der hohen Reichsregierung beträgt auf den Kopf der deutschen Aussteller 800-1000 Mark und man rechnet, daß ca. 40 Mill. deutsches Geld nach Amerika getragen werden.
- Ein niedliches Kunstwerk. Bei Besichtigung einer Nähnadel=Fabrik in Birmingham durch die Königin Viktoria von England erhielt dieselbe von dem Fabrikbesitzer eine Scheere zum Geschenk, die in einem aus einer hohlen Stopfnadel gebildeten Futteral steckte. Diese Scheere war vollkommen scharf geschliffen und gebrauchsfähig.
- Zu den einträglichsten Geschäften in England gehört das des Jokeys, zu dem allerdings auch etwas Kunst gehört. Der Jokey J. Watts ist jetzt von dem Rennstallbesitzer Blundell Maple auf 3 Jahre mit einem Jahresgehalt von 6000 Pfund (120 000 Mark) engagiert worden.
- Ein studentischer Zug seltener Art passierte vergangene Woche die Straßen von Tübingen. Zwei Musensöhne traten eine Karzerstrafe an, saßen mit Cylinder und Frack im Wagen, es folgten 6 Freunde im Frack und Gänsemarsch, bewaffnet mit Pantoffeln, Stock, Pfeiffe, umflort Wurst, Bierflasche, Brotlaib und Zwiebel.
- Etwas schwach. Richter: "Welchen Milderungsgrund wollen Sie für die That des Angeklagten geltend machen?" - Vertheidiger: Mein Klient ist Schwerhörig und hat die Stimme des Gewissens wohl nur undeutlich vernommen."


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