No. 22
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. März
1893
Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1893 Nr. 22 Seite 1]

                  Das Befahren des Oberteichs wird hierdurch untersagt, wenn nicht vorher die Erlaubniß der unterzeichneten Landvogtei hierzu eingeholt ist.
Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 20 Mk., an deren Stelle Haft bis zu 3 Tagen im Nichteinziehungsfalle tritt, geahndet, auch kann die Einziehung des Fahrzeuges ausgesprochen werden.
                    Schönberg, den 7. März 1893.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthum Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.


        Nr. 5 des "Offizieller Anzeigers für das Fürstenthum Ratzeburg pro 1893 enthält:
    II. Abtheilung.

(1.) Bekanntmachung, betreffend die zu dem Großherzoglichen Landesversicherungsamte berufenen nichtständigen Mitglieder.
(2.) Bekanntmachung, betreffend die richterlichen Beisitzer des Großherzoglichen Landesversicherungsamts.
(3.) Bekanntmachung, betreffend die Einfuhr von Rindvieh aus Oesterreich=Ungarn.
(4.) Bekanntmachung, betreffend abschriftliche Einreichung der Protokolle über die Feststellung ansteckender Krankheiten an aus Oesterreich eingeführten Thieren.
(5.) Bekanntmachung, betreffend die zehnjährigen Durchschnittspreise des Liquidationsjahres 1893/94 für Landlieferungen.
(6.) Bekanntmachung, betreffend die Lebensversicherungsgesellschaft "Dordrecht" in Dordrecht.
(7.) Bekanntmachung, betreffend den Verkehr in Postkarten mit Britisch Betschuanaland und Maschonaland.


In militärischen Kreisen circulirt das Gerücht, der Kaiser werde während der großen Manöver in den westlichen Provinzen zeitweise das Commando des VIII. oder XVI. Armeecorps übernehmen.
Wie verlautet, entsendet der Kaiser von Oesterreich den Erzherzog Rainer zu den Festlichkeiten der silbernen Hochzeit des italienischen Königpaares nach Rom.
Kaiser Wilhelm ist im höchsten Grade erfreut über die mannigfachen Beweise der allgemeinen Befriedigung, welche die Ankündigung seines und der Kaiserin bevorstehenden Besuches in Rom in der öffentlichen Meinung Italiens hervorgerufen hat. Der Besuch ist, wie der "K. Z." geschrieben wird, schon bei der vorjährigen Abwesenheit des italienischen Königspaares in der deutschen Reichshauptstadt von den Majestäten besprochen und von Kaiser Wilhelm in Aussicht gestellt worden. Der Empfang des Kaiserpaares in Rom dürfte in jeder Beziehung ein großartiger werden. Es werden bereits die verschiedensten Vorbereitungen getroffen. An der Truppenschau zu Ehren des deutschen Kaisers auf dem Engelsburgfelde werden 20 000 Mann theilnehmen, die in drei Divisionen formiert werden.
Wie man aus Rom meldet, wird das deutsche Kaiserpaar auf der Rückreise von Rom nach Berlin in Florenz einen kurzen Aufenthalt nehmen, um der Königin von England einen Besuch abzustatten. Es ist wahrscheinlich, daß das Kaiserpaar bis Florenz in Begleitung des italienischen Königspaares reisen wird.
Ueber den Ausgang der ersten Berathung der Militärvorlage ist man, so schreibt die "Post" in Regierungskreisen um so weniger überrascht, als man denselben lange voraussehen konnte. Man giebt sich der Erwartung hin, die positiven Parteien werden sich nunmehr über ein Angebot verständigen, welches von der Heeresverwaltung als acceptabel bezeichnet werden darf. Andernfalls sieht man einer Reichstagsauflösung mit Kaltblütigkeit entgegen.
Die von vornherein verdächtige Nachricht mehrerer Zeitungen, daß der Reichskanzler unmittelbar nach der Abstimmung in der Militärkommission dem Kaiser Vortrag gehalten und dann an dem Ministerrath theilgenommen habe, erweist sich als erfunden. Die "Nordd. Allg. Ztg." erklärt kategorisch beides für unwahr.
In Berliner parlamentarischen Kreisen wird, der Nat.=Ztg. zufolge, erzählt, der Reichskanzler habe sich dahin ausgesprochen, daß die Auflösung des Reichstags erfolgen werde, falls auch in den weiteren Verhandlungen über die Militärvorlage eine Verständigung nicht erzielt wird.
Die Berliner "Post", die sich ab und zu auch etwas auf ihre Vertraulichkeit mit der Reichsregierung zu Gute thut, erklärt sich bevollmächtigt, das Gerücht als falsch zu bezeichnen, daß die süddeutschen Regierungen einer Auflösung des Reichstes abgeneigt seien.
Der deutsch=russische Handelsvertrag gilt in parlamentarischen Kreisen als gescheitert, und zwar infolge der Haltung, welche das preußische Staatsministerium in Gegensatz zu dem Reichskanzler eingenommen hat. In Uebereinstimmung mit Herrn Miquel hat der Handelsminister v. Berlepsch ein ellenlanges Register von Gegenforderungen an Rußland aufgestellt, wie es die heißblütigsten Agrarier länger nicht hätten wünschen können, um ihren Zweck zu erreichen. Graf Caprivi aber hat dem preußischen Staatsministerium nachgegeben.
Die Osterferien des Reichstags sollen am 23. März beginnen und bis Mitte April dauern.
Die im Reichstag bei Berathung des Postetats geführten Debatten haben dem Staatssekretär von Stephan eine Vertrauens=Kundgebung aus Hamburg eingetragen. Wie von dort berichtet wird, ist von

[ => Original lesen: 1893 Nr. 22 Seite 2]

einer Anzahl bedeutender Hamburger Rhedereien und Handelshäuser eine Adresse an Herrn von Stephan abgesandt worden, die eine entschiedene Kundgebung gegen die Angriffe enthält, die von Freisinngen, Sozialdemokraten und Antisemiten gegen die Reichspost= und Telegraphen=Verwaltung gerichtet waren.
Prüfung der Handfeuerwaffen. Am bevorstehenden 1. April tritt auch das Gesetz betr. die Prüfung der Läufe und Verschlüsse der Handfeuerwaffen vom 10. Mai 1891 seinem vollen Umfang nach in Kraft. Nach diesem Zeitpunkt dürfen die der Prüfung und Abstempelung unterliegenden Handfeuerwaffen ohne die vom Bundesrath vorgeschriebenen Stempel nur dann noch feilgehalten oder in den Verkehr gebracht werden, wenn sie vorher mit dem von dem Bundesrath festgestellten "Vorrathszeichen" versehen sind.
Der 10. April, der hundertste Jahrestag der Vereinigung Wolhyniens und Podoliens mit Rußland bei der zweien Teilung Polens, soll in den genannte Provinzen festlich begangen werden.
Die Unsicherheit der Lage in Frankreich äußert sich am deutlichsten in den Geschäften der Staatssparkassen. Im ersten Drittel des Monats März haben die Rückzahlungen derselben die Einlagen abermals überschritten, und zwar um nahezu 28 Millionen Franken.
Die Abreise des Czaren und der kaiserlichen Familie nach der Krim soll am 14./26. März erfolgen. Vorläufig wird nur gesagt, daß der Kaiser in der Krim das Osterfest verleben wird; man glaubt aber Grund zu der Annahme zu haben, daß von dort aus, vor der Rückkehr nach Petersburg, noch weitere Reisen unternommen werden sollen. Bekanntlich war schon im Januar von Sommerreisen des Czaren nach Mittelasien die Rede.
König Alexander von Serbien legte am 8. März in Gegenwart der Regenten, des Ministerpräsidenten und des Kriegsministers die Prüfung aus den militärischen Fächern mit vorzüglichem Erfolge ab.


- Neustrelitz. II. KK. HH. der Großherzog und die Großherzogin feiern bekanntlich am 28. Juni das Fest ihrer goldenen Hochzeit. Bindende Beschlüsse für die Feier dieses Tages sind an entscheidender Stelle noch nicht gefaßt worden; nur wünscht S. K. H. der Großherzog, von allen größeren Veranstaltungen abzusehen, um das Geld den Armen und Nothleidenden zuwenden zu können.
- Die Witwe P. in Tschicherzig hat sich, wie aus Grünberg berichtet wird, mit einem Bittgesuch an den Kaiser gewendet. In ihrem Schreiben bittet dieselbe um Ueberlassung eines ansrangirten Eisenbahnwagens, den sie als Wohnung benutzen könnte. Der Amtsvorsteher ist beauftragt worden, über die Verhältnisse der Frau Bericht zu erstatten.
- Fortgesetzter Diebstähle machte sich der Hausdiener Fleischmann bei einer Firma in Berlin schuldig, bei der er längere Jahre bedienstet war. Bei der letzten Inventur stellte sich gegen das Vorjahr ein Ausfall von 20 000 Mk. heraus, was den einen Inhaber bewog, auszuscheiden. Jetzt steht fest, daß der Verlust durch die Diebstähle des Hausdieners entstanden ist. Mit ihm ist eine Frau I. verhaftet worden, zu welcher er die gestohlenen Sachen gebracht hat, und bei der auch ein Theil noch gefunden wurde.
- Eine seltsame Geschichte, wie ein Sohn seinen Vater verrieth, um zu einer Belohnung zu kommen, erzählt der in Nürnberg erscheinende "Fränkische Courier": Ein Jagdpächter hatte wegen häufigeren Jagdfrevels eine Belohnung von 25 M. dem zugesichert, der den Thäter so zur Anzeige bringe, daß er gerichtlich abgestraft werden könne, Um diesen Judaslohn zu erlangen, brachte der Sohn den eignen Vater zur Anzeige und auf zwei Monate hinter Schloß und Riegel. Da die Belohnung ausblieb, stellte er Klage, wurde aber mit dieser vom Gerichte abgewiesen.
- In Stuttgart starb nach zehnjährigem Krankenlager in hohem Alter Sophie David, die Witwe des berühmten Violinvirtuosen und Konzertmeisters Ferdinand David.
- Gymnasium oder Realschule, welche von beiden höheren Schulen soll mein Sohn besuchen? Diese Frage wird sich um diese Zeit so mancher Vater vorlegen; darum wird ihm der Rath eines Schulmannes vielleicht willkommen sein. Höhere Schulen sind nur für talentvolle Knaben da: daher gehören drei Viertel aller Knaben, die heute das Gymnasium zu besuchen gezwungen werden, nicht dahin. Von den begabteren Knaben aber sollten die für die Außenwelt empfänglicheren in die Realschule, die mehr in sich gekehrten auf das Gymnasium geschickt werden. Wenn man diese Regel befolgt, wird manchem Mißstand vorgebeugt werden.
- "Koofen Se mer doch was ab, mei kudstes Madamichen!" Mit diesen Worten lud am Donnerstag in Leipzig die 75jährige Mutter Heil am Stand 16 beim Besuch der Markthalle durch die Königin Carola die hohe Dame zum Einkauf von Blumen ein. Die Königin nahm ihr sofort verschiedene Veilchen= und Algäuveilchensträußchen ab, und der Oberhofmeister von Watzdorf bezahlte. Königin Olga unterhielt sich alsdann noch längere Zeit mit der alten Blumenhändlerin auf das Leutseligste. Als die Königin den Stand verlassen hatte, machten die anderen Händlerinnen die Frau Heil darauf aufmerksam, mit wem sie gesprochen habe. Darauf sagte die alte Frau: "Nee so was das war sie also die Gönigin", und vor Freude über die ihr wiederfahrene Ehre rollten Freudenthränen über die Wangen der alten Mutter.
- Der Mainzer Carneval hat mit einem Defizit abgeschlossen, trotzdem die Einnahmen die stattliche Summe von 78 000 Mk. erreicht haben. Die Armen von Mainz, derer in dem Trubel gedacht werden sollte, gehen demnach leer aus.
- In einer vergangenen Nacht brachen, nach einer Notiz des "B. T.," Diebe in das Magistratsgebäude zu Pillkallen ein und raubten aus der Stadtkasse 5000 Mk; die Einbrecher sind anscheinend über die Grenze entkommen.
- Aus Karlsbad wird gemeldet, daß der innere Theil des im Rohbau fertigen Hauses "Drei Rosen" in der Sprudelgasse eingestürzt ist, wodurch ein großer Theil der Arbeiter verschüttet wurde. Bisher weiß man von zwei Toten und zwölf Verwundeten.
- Ein unbekannter Dampfer ging an der Schleswigschen Westküste unter. Schiffstheile, Leichen und etwa 500 Petroleumfässer wurden ans Land getrieben.
- Eine Bärenjagd im Weichbild einer Fabrikstadt ist gewiß eine Seltenheit, fand aber am Donnerstag doch statt und endigte leider damit, daß eine mächtige Bärin, der Stolz des Zoologischen Gartens und die Freude des Publikums, zugleich Mutter zweier noch unerzogener Kinder, tot niedergestreckt wurde. Das Thier hatte, eine Nachlässigkeit der den Zwinger reparirenden Handwerker benutzend, mit feiner lugend die düstere Behausung verlassen und Sich den Garten etwas besehen, ohne auch nur einem einzigen Thierchen etwas zu leide zu thun; dann erkletterte das schwere Geschöpf einen hohen Baum, wahrscheinlich um die äußeren Angelegenheiten zu studiren und wurde bei dieser Beschäftigung von einer Kugel ereilt. Die trauernden Hinterlassenen wurden ohne große Mühe in ihr altes Kastell zurückgeführt.
- Zum Verkitten der Fußbodenfugen. In älteren Gebäuden findet man nicht selten, daß die Fugen im Fußboden sich allmählich mehr erweitern und daß sich in denselben Staub, Schmutz etc. angesammelt hat. Schon aus Schönheits=, aber noch weit mehr aus hygienischen Rücksichten ist es unbedingtes Erfordernis, die Fügen möglichst zu reinigen und darauf zu verkitten. Letzteres läßt sich nach den "Wiener nützl. Blättern" leicht und dauerhaft durch eine Mischung vom frischem Käse (Quark) und ungelöschtem Kalk bewerkstelligen. Man nimmt 5 Theile Käse, 1 Theil Kalk und setzt, wenn man den Kitt gefärbt zu haben wünscht, gelben Ocker, Caput mortuum oder andere Erdfarben zu. Dieser Kitt erhärtet in den Fugen zu einer Steinharten Masse, die sich nicht im Wasser auflöst und dem Scheuern widersteht.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 22 Seite 3]

Selbst die verwöhntesten Zeitungsleser

dürften durch den reichen und gediegenen Inhalt, welches das täglich zweimal in einer Morgen= und Abend=Ausgabe erscheinende Berliner Tageblatt und Handels=Zeitung bietet, voll befriedigt werden.
Die hervorragenden Leistungen des "Berliner Tageblatt" in Bezug auf rasche und zuverlässige Nachrichten über alle wichtigen Ereignisse, durch umfassende besondere Drahtberichte seiner an allen Weltplätzen angestellten eigenen Korrespondenten werden allgemein gebührend anerkannt. In einer besonderen vollständigen Handels=Zeitung wahrt das "Berliner Tageblatt" die Interessen des Publikums, wie diejenigen des Handels und der Industrie durch unparteiische und unbefangene Beurtheilung. Unter Mitarbeiterschaft gediegener Fachschriftsteller auf allen Hauptgebieten, als Theater, Musik, Literatur, Kunst, Naturwissenschaften, Heilkunde etc., erscheinen im "Berliner Tageblatt" regelmäßige werthvolle Original=Feuilletons, welche vom gebildeten Publikum besonders geschätzt werden. Das B. T. bringt ausführliche Parlamentsberichte, bei wichtigen Sitzungen in einer Extraausgabe, welche noch mit den Nachtzügen versandt wird. Ziehungslisten der preußischen Lotterie, sowie Effekten=Verloosungen. Militärische und Sport=Nachrichten, Personal=Veränderungen der Civil= und Militär=Beamten. Ordensverleihungen. Reichhaltige und wohlgesichtete Tages=Neuigkeiten aus der Reichshauptstadt und den Provinzen. Interessante Gerichtsverhandlungen. - In der Montags=Ausgabe des "Berliner Tageblatt": "Zeitgeist" geben sich die ersten Schriftsteller mit gediegenen und zeitgemäßen Beiträgen ein Stelldichein. Das illustrirte Witzblatt "ULK" erfreut sich wegen seiner zahlreichen vorzüglichen Illustrationen, sowie seines treffend witzigen und humorvollen Inhalts längst der ungetheilten Gunst der deutschen Lesewelt. Die "Deutsche Lesehalle" bringt als "illustr. Familienblatt" unter sorgfältigster Auswahl des Stoffes kleine, Herz und Gemüth anregende Erzählungen, sowie Aufsätze belehrenden Inhalts. Die "Mittheilungen über Landwirthschaft, Gartenbau und Hauswirthschaft" bringen neben selbstständigen Fachartikeln zahlreiche Rathschläge für Haus, Hof und Garten. Im täglichen Feuilleton finden die Original=Romane und Novellen der ersten Autoren Aufnahme, so erscheint im nächsten Quartal: "In den Fesseln der Schuld", Berliner Roman von Friedrich Dernburg. Derselbe wirft drastische Schlaglichter auf die herbe Wirklichkeit Berliner Lebens. - Er führt in die hinterlassene Familie eines hohen Staatsbeamten und damit in eine jener Gruppen auf denen die sozialen Verhältnisse der Gegenwart mit besonderer Schwere lasten. Der Kampf zwischen Sein und Schein steigert sich in dem durchweg spannenden Roman aus dem jetzigen Berlin schließlich zur tragischen Schuld der Heldin. Man abonnirt auf das "Berliner Tageblatt" und Handels-Zeitung" nebst seinen vier werthvollen Separat=Beiblättern bei allen Postanstalten des deutschen Reiches für 5 Mark 25 Pf. vierteljährlich. - Probe=Nummern gratis und franco.


Anzeigen.

Die nördliche Dorfstraße zu Ziethen zwischen Pfarre und Küsterei ist auf einige Tage gesperrt.
Schönberg, den 16. März 1893.

Großherzoglich Mecklenb. Domainenamt.
Cl. v. Oertzen.


Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung der hohen Großherzoglich Mecklenburgischen Landesregierung vom 14. Februar d. Js. wird hiermit bekannt gegeben, daß Anträge auf Vorrathszeichnung von Handfeuerwaffen an die unterzeichnete Prüfungsanstalt z. H. des Amtsverwalters von Bülow zu Schwerin zu richten sind bei genauer Angabe der Zahl der zu stempelnden Waffen und genauer Bezeichnung der einzelne Waffen. Die Handfeuerwaffen selber sind gleichzeitig in ordnungsmäßiger Verpackung an den Militairbüchsenmacher G. Richter zu Schwerin, Hospitalstraße 14 einzusenden. Die Rücksendung erfolgt unfrankirt bei Nachnahme der Gebühr, falls nicht diese und die Portokosten mit dem Antrage eingesandt sind.
Schwerin, den 3. März 1893.

Großherzogliche Prüfungsanstalt für Handfeuerwaffen.


Antragsmäßig soll über die zu Ziethen sub Nr. IX belegene Halbstelle c. p. des Halbhufner Johann Lange daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Montag, den 27. März d. J.
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Meldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamierten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen vor dem Liquidations=Termin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 2. Januar 1893.

Großherzogl. Amtsgericht.
G. Horn.
                                                    A. Dufft.


Antragsmäßig soll über die zu Rieps sub Nr. 2 belegene Büdnerstelle c. p. des Arbeitsmanns Wilhelm Oldenburg daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Montag, den 5. Juni d. J.
Vormittags 10 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Meldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 13. März 1893.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
                                                    A. Dufft.


Antragsmäßig soll über die zu Mahlzow sub Nr. III belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Heinrich Kleinfeldt daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Montag, den 27. März d. J.
Vormittags 10 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Meldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstück sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 2. Januar 1893.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
                                                    A. Dufft.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das zu Schönberg an der Schlauentrift sub. Nr. 15e belegene Wohnhaus c. p. des Maurergesellen Peter Arndt wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protokoll sofort im Termin der Präklusiv=Abschied erlassen und verkündet ist.
Schönberg den 14. März 1893.

Großherzogliches Amtsgericht
G. Horn.
                                                    A. Dufft.


Kriegerverein in Carlow.
Am Sonntag den 19. d. M.
Nachmittags um 3 Uhr

findet im Gastwirth Krellenberg'schen Lokale eine außerordentliche Versammlung statt, wozu alle Mitglieder freundlichst eingeladen werden.

Tagesordnung:
Ergänzungen der §§ 1 und 3 der Satzungen.
                                                    Der Vorstand.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 22 Seite 4]
Konfirmanden-Stiefel und Schuhe
für Mädchen
Mark 4.50, 5.00, 5.50, bis 7.00.
                             für Knaben
Mark 4.50, 5.50 bis 7.50.
nur beste Waaren, vorzüglich passend,
empfehlen in allen haltbaren Ledersorten in großartiger Auswahl.
Als besonders billig empfehlen wir:
1200 Paar Roßlederne Schnürschuhe M. 3.80 und 4.50.
800 Paar Lackschnürschuhe M. 4.50 und 5.50.
Blumenthal's Schuhwaarenfabrik.
-----------------------------------------
Unsere Geschäftsräume befinden sich jetzt nur:
Sandstrasse Nr. 2 Ecke Kohlmarkt
früher Lübecker Privatbank.


      Unter Allerhöchstem Protectorate Sr. Majestät des Kaisers.      
VII. Marienburger
Geld-Lotterie
Ziehung am 13. u. 14. April 1893.

Loose zum Planpreise à 3 M. (Porto und Gewinnliste 30 Pfg. extra)
empfiehlt und versendet das General-Debit

Carl Heintze,    Berlin W.,   
Unter den Linden 3.
      
Gewinne M.
1 à 90 000 = 90 000
1 à 30 000 = 30 000
1 à 15 000 = 15 000
2 à 6000 = 12 000
5 à 3000 = 15 000
12 à 1500 = 18 000
50 à 600 = 30 000
100 à 300 = 30 000
200 à 150 = 30 000
1000 à 60 = 60 000
1000 à 30 = 30 000
1000 à 15 = 15 000
-----------------------------
3372 Gewinne = 375 000
       Nur
Geldgewinne
sofort
zahlbar
in
Berlin,
Danzig
u.
Hamburg.
Bestellungen auf Loose werden auf Wunsch unter Nachnahme ausgeführt.


Statt besonderer Meldung.

        Heute entriß uns der unerbittliche Tod unser liebes kleines

Lottchen

im zarten Alter von 6 Monaten.

        Haspe, den 12. März 1893.

Carl Liebenow und Frau.


Viehmarkt in Hamburg.

Es kosten: kleine Schweine 57-59 M., große Schweine 57-59 M., Sauen 45-52 M., Kälber 80-95 M. per 100 Pfund.


Kirchliche Nachrichten.
Freitag, 17. März

Vormittags 10 Uhr: Passionspredigt, Pastor Krüger.

Sonntag, den 19. März.

Vormittagskirche: Pastor Krüger.
Abendkirche (6 Uhr): Consistorialrath Kaempffer.
   Amtswoche: Pastor Krüger.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
9,49 Vorm. 11,59 Mitt. 3,10 Nachm. 7,11 Abends. 11,55 Nachts.
nach Kleinen:
7,32 Morg. 10,13 Vorm. 12,50 Nachm. 5,26 Nachm. 8,39 Abends.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage.
und Illustrirtes Beiblatt Nr. 11.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 22 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 22 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 17. März 1893.


Der Bund der Landwirthe

nahm in Güstrow folgende Resolution einstimmig an:

Der Bund der Landwirthe in Mecklenburg beschließt, einzutreten für die Kräftigung der Industrie, für das Blühen und Gedeihen des Handels vor allem unserer Seestädte Rostock und Wismar. Er beschließt, einzutreten für die Wahrung der Interessen des selbstständigen Handwerks und der kleinen Landstädte. Er beschließt, einzutreten für die Arbeiter in Stadt und Land. Aber der Bund der Landwirthe verlangt auch, daß nicht wie bisher die Interessen der Landwirthschaft in der Gesetzgebung vernachlässigt werden und wird bei den Reichstagswahlen nur solchen Vertretern seine Stimme geben, die versprechen, unbeirrt die Forderungen des Bundes der Landwirthe in der Gesetzgebung ihrer Verwirklichung entgegenzuführen.
Der Bund der Landwirthe wird eintreten für die Kräftigung der Industrie und zwar im eigensten Interesse. Der Landwirth ist angewiesen auf den Absatz seiner Produckte an eine konsumtionsfähige Bevölkerung. Es müssen Menschen da sein, die Brot und Fleisch essen und Milch trinken, sonst geht das Geschäft nicht. Deshalb hat der Westen Deutschlands höhere Preise landwirthschaftlicher Produkte als der Osten. Dort sind Menschen, hier fehlen sie. Der Landwirth kann nur wünschen, daß wir eine Industrie haben, die Löhne zahlen kann, denn damit ist sie konsumtionsfähig. Damit sie dieses aber kann, muß die Industrie gekräftigt werden und zwar durch Zölle auf der einen und Verkehrserleichterung auf der andern Seite, damit sie mit dem Auslande konkurriren kann. Solche Industrie wünscht der Landmann, und wird dafür eintreten, sie zu kräftigen. Aber der Landwirth wünscht keine Industrie mit Hungerlöhnen, keine Industrie, die nur dadurch möglich gemacht wird, daß der Landwirth so billige Produkte liefern muß, durch welche er selbst an den Bettelstand gebracht wird. Diesen Unsinn will der deutsche Bauer nicht mitmachen, und deshalb meldet er sich zur rechten Zeit. Deutschland soll kein Industriestaat werden, welcher der Landwirthschaft die Lebensadern unterbindet. Das ist des Pudels Kern. Wohin ein solcher Industriestaat führt, sehen wir in England. Die dort einst so blühende Landwirthschaft steht auf dem Aussterbeetat. An Stelle des bebauten Landes wechseln dort Kaninchenzuchten und Fasanenzüchtereien mit herrlichen Parks. Eine Deputation von Landwirthen erklärte in diesen Tagen dem Ackerbauminister: "Bei diesen Kornpreisen wären die Wirthschaftskosten nicht mehr zu erschwingen". Das geflügelte Wort eines mecklenburgischen Gutsbesitzers neueren Datums: "Ich lebe nicht von meinem Gut, mein Gut lebt von mir", ist in England zur Wahrheit geworden. Dieses Geschrei nach billigem Brod zwingt heute England und auch uns, Millionen an andere Länder für unser Brodgetreide zu zahlen, die unserem Nationalvermögen verloren gehen, und züchtet eine Industrie groß, die nur auf den schwankenden Absatz im Auslande angewiesen ist. Deshalb ist es Aufgabe der Landwirthe, eine solche Industrie zu kräftigen, die Löhne zahlen kann und nicht auf den Untergang der Landwirthschaft angewiesen ist, um existiren zu können. Wird hier nicht richtig abgewogen, so gehen Industrie und Landwirthschaft beide zu Grunde.


Auf der Anklagebank in Güstrow saßen am 10. März der 69 Jahre alte Kaufmann Johann Buschow aus Bäck, dessen 60jährige Ehefrau, sowie sein 29 Jahre alter Sohn Johannes Buschow und seine 55jährige Schwester, verehelichte Lange aus Ziethen. Buschow sen. ist des betrügerischen Bankerotts und die übrigen Angeklagten der Beihülfe zu demselben beschuldigt.
Buschow sen. hat sich vor langer Zeit in Bäck als Kaufmann etablirt, aber trotz der an ihn ergangenen Aufforderung und trotzdem, daß er eines Jahresumsatz von etwa 14 000 M. machte, nicht ins Handelregister eintragen lassen, weil er seinen Handel als Kleinhandel ansah. Seit zehn Jahren ist sein Sohn, der seit vier Jahren verheirathet ist und auch bei dem Vater wohnt, bei ihm im Geschäfte thätig. Eine regelrechte Buchführung hat nie stattgefunden, ebenso weder eine Inventuraufnahme noch eine Bilanzziehung. Jeder hatte nach Bedarf aus der Ladenkasse entnommen, ohne die Entnahme zu buchen. Am 27. Juli v. Js. ist das Conkursverfahren über Walter Buschows Vermögen eröffnet und zum Conkursverwalter der Lehrer Greve des Dorfes ernannt. Nach dessen Feststellung hat der Vermögensbestand eine Passiva von 4600 M. und eine Activa von 500 M. ergeben. Darauf hat sich nach der am 1. August vorgenommenen Inventuraufnahme erwiesen, daß der Angeklagte kurz vor der Conkurseröffnung mit Hülfe seines Sohnes und seiner Ehefrau mehrere Mobilienstücke, sowie Betten und Leinenzeug zu seiner mitangeklagten Schwester geschafft hatte. Die heutige Verhandlung ergab, daß der Angeklagte diese Stücke bereits beim zuständigen Amtsgerichte angegeben und als Aussteuergegenstände für seine Tochter bezeichnet hatte, als solche sie auch von den Mitangeklagten theilweise betrachtet worden waren, dem Sohne aber besonders aus dem Grunde zu der Tante transportirt worden waren, weil sie seine Wohnräume beengten. Sämtliche Schuldfragen in Bezug auf Buschow jun., Frau Buschow und Frau Lange wurden verneint desgleichen auch die den Angeklagten Buschow sen. betreffende Frage aus § 209 der C.=O., bejaht dagegen wurden die den Letzteren betreffende Frage aus § 210, soweit sie sich auf die Führung von Handelsbüchern und Bilanzziehung bezieht. Die erstgenannten Angeklagten wurden somit freigesprochen, der alte Buschow aber auf Grund des einschlägigen § 210 der C.=O. zu 1 Woche Gefängniß verurtheilt, welche Strafe ihm jedoch als bereits verbüßt angerechnet wurde.
- Die Verhandlungen über die Verlegung des Bußtages in Preußen sind zum Abschluß gelangt. Die Publikation des betreffenden Staatsgesetzes und Kirchengesetzes steht bevor. Von den norddeutschen Bundesstaaten haben sich nach dem E. K. A. außer Preußen das Königreich Sachsen Sachsen=Weimar, Braunschweig, Sachsen=Meiningen, Sachsen=Altenburg, Sachsen=Koburg=Gotha, Anhalt, Schwarzburg=Rudolstadt, Schwarzburg=Sondershausen, Waldeck, Reuß jüngere Linie, Schaumburg=Lippe, Lübeck, Bremen und Hamburg dem Vorgehen angeschlossen und die gesetzgeberischen Vorbereitungen so getroffen, daß, sobald die Verlegung in Preußen erfolgt sein wird, sie nachfolgen können. In Oldenburg und Lippe kann die Verlegung erst 1895 erfolgen, weil deren Synoden nicht früher zusammentreten. Ausgeschlossen haben sich die beiden Mecklenburg und Reuß ältere Linie. In Mecklenburg waren zwar die Regierungen bereit, auf die Verlegung einzugehen, aber der Landtag hat die betreffende Vorlage abgelehnt.
- Gegenüber dem neubegründeten "Bund der Landwirthe" wird, unter scheinbar neutraler Flagge von linkslieberaler Seite für die Gründung eines "Deutschen Landbundes" in neuester Zeit agitiert. Der Vorstand des "Bundes der Landwirthe" richtet daher an die Berufsgenossen die dringende Bitte, alle Versuche, Zwietracht unter den eigenen Anhängern zu säen, energisch zurückzuweisen und treu am "Bund der Landwirthe" festzuhalten, der sich mit Parteipolitik befassen, sondern nur für die gemeinsamen Interessen der Landwirthschaft eintreten werde. Die landwirthschaftliche Bewegung, die sich wesentlich auch gegen den Abschluß eines Handelsvertrags mit Rußland richtet, wird in verschiedenen Theilen des Reichs mit allem Nachdruck fortgesetzt.

[ => Original lesen: 1893 Nr. 22 Seite 6]

- Große Aufregung unter den Passanten der Wilhelmsstraße in Berlin verursachte es, als am Donnerstag nachmittag aus einem Fenster der ersten Etage eines Hauses ein ca. 5jähriges Mädchen mit einem lauten Aufschrei auf die Straße stürzte. Das entsetzte Publikum eilte sofort herbei; als man aber das Kind von der Erde aufhob, konnten die Leute am Körper der Kleinen auch nicht die geringste Verletzung wahrnehmen.
- Am Dienstag abend um 7 1/4 Uhr nahm in Berlin ein unbekannter Mann eine Droschke. Als er in der bezeichneten Straße nicht ausstieg, sah der Kutscher in dem Wagen nach und fand seinen Gast mit einer Schußwunde in der Stirn in der Wagenecke sitzen. In dem Krankenhause Moabit, wohin der Verwundete gebracht wurde, erklärte er, daß er das Opfer eines amerikanischen Duells sei. Er weigert sich, über seine Person Auskunft zu geben, weil er angeblich sein Ehrenwort verpfändet habe, sich zu töten und zu schweigen.
- Ueber das Einkommen des verstorbenen Kommerzienraths v. Bleichröder macht die "Köln. Volksztg." folgende bemerkenswerthe Angaben: Nach der behördlichen Einschätzung für 1891/92 war sein Einkommen auf rund 3 Millionen, nach der Selbsteinschätzung für 1892/93 dagegen auf rund 7 1/2 Millionen veranlagt.
- An dem Speicher eines Spediteurs in Tschischerzig an der Elbe wird jetzt im Beisein von Steuerbeamten ein Schiff entladen, welches u. a. ca. 16 000 Zentner Rosinen enthält. Die Rosinen sind im vorigen Sommer beim Untergang eines Schiffes auf der Elbe gerettet und später versteigert worden. Da damals das Elbwasser verseucht war, so wird vermuthet, daß auch jene Rosinen mit Cholerabazillen behaftet sein können. Deshalb dürfen dieselben nicht zum gewöhnlichen Gebrauch verwendet werden; es ist aber gestattet, sie in Brennereien oder Destillationen zu verwenden.
- Wie aus Hamburg berichtet wird, zeigen sich an der Mündung der Elbe seit einiger Zeit außerordentlich viele Seehunde, die unter den Fischen gewaltig aufräumen. Ein Fischer Wortmann, der mit Vorliebe Jagd aus Seehunde macht, fing am Vogelsand 16 Stück. Vier Robben, die ein Gewicht von je 200 Kilogramm hatten, mußten totgeschlagen werden, die übrigen wurden lebend nach Hamburg gebracht und an Händler verkauft.
- Der Wiesbadener "G.=A." will aus angeblich zuverlässiger Quelle erfahren haben, Fürst Bismarck werde Ende Mai zum Kurgebrauch nach Wiesbaden kommen.
- Ein Hauptgewinn einer Kirchbaulotterie mit 30 000 Mk. fiel einer Dienstmagd in Barmen zu. Wie die Barmer Ztg. berichtet, hat das Mädchen, um den von allen Seiten sich meldenden "Verehrern" zu entgehen, den Dienst gekündigt. Sie will in ihre thüringsche Heimath zurückkehren, um dort eine "andere Hälfte" glücklich zu machen.
- In Hohenfurch bei Schongau erschoß sich der 70jährige verheirathete Tagelöhner Michael Heiß in St. Ursula=Kapelle. Er hatte, im Betstuhle sitzend, einen Revolver auf sich abgedrückt und war die Kugel in die rechte Schläfe eingedrungen. Motiv: Furcht vor Strafe wegen Wildfrevels.
- Das reiche Widenskische Nonnenkloster in der Nähe der Stadt Tobolsk brannte bis auf den Grund nieder. Eine Nonne verbrannte, zwei erlitten schwere Brandwunden. Das Kloster betrieb die Anfertigung von Wachslichtern; über 10 000 Pud Wachs sind mitverbrannt.
- Das tiefste Bohrloch in Oberschlesien besitzt, wie dem Ratib. Anz. berichtet wird, der Bergfiskus auf Paruschowitzer Terrain bei Rybnik. Dasselbe hat bis jetzt eine Tiefe von 1800 Meter, welche in 55 Wochen gebohrt worden sind. Es wird noch weiter gebohrt.
- Eine große Erbschaft. Der Petersburger Korrespondent des "Standard" theilt nach "Bessarabien Neuigkeiten" die folgende höchst merkwürdige Erzählung in Bezug auf eine große Summe Geldes, welche von der Bank von England reklamiert werden wird, mit. Die Witwe eines reichen Engländers, Ovsby Levi, deponierte 1803 ihr Kapital in der Bank von England. Dieses Kapital beträgt jetzt - die Zinsen mit eingerechnet - die schöne Summe von 600 Millionen Rubel oder 60 Mill. Pfd. Sterl. Zahlreiche Personen meldeten sich von Zeit zu Zeit und machten auf die Erbschaft Anspruch. Aber nur einer Dame gelang es vor nicht allzulanger Zeit, ihren Anspruch auf einen 45. Theil des Vermögens zu beweisen. Diese Dame ist eine Amerikanerin, Frl. Humeric. Der übrige Theil der Summe wurde einer Russin Frau Anna Finkelstein geb. Levi, zugesprochen. Frau Finkelstein ist die Gattin eines Juweliers in Ismail (an der Donau). Sie hat nur noch das Geburtsattest ihres Vaters und ihres Onkels beizubringen. Die sind, wie es heißt, sehr leicht in Fürth (Bayern) zu beschaffen. Frau Finkelstein steht im mittleren Alter und ist kinderlos.
- Wie der Frankf. Ztg. mitgetheilt wird, hat die Thorne=Setzmaschine der "Wolfenbüttler Zeitung" sich bisher ausgezeichnet bewährt. Sie lieferte, von 2 Setzern und 1 Knaben bedient, die erst seit dem 1. Februar in Uebung sind, in der Woche vom 6. bis 11. Februar 167 076 Buchstaben, vom 13. bis 18. Februar 242 486 Buchstaben, fertig ausgeschlossenen Satz, während die Maschine gleichzeitig automatisch ablegte. Leistungen von 5000 pro Stunde sind schon mehrfach erreicht und übertroffen worden. Fachleuten wird die Besichtigung auf Anfrage gern gestattet.
- Für Briefmarkensammler wird es von Interesse sein, zu hören, daß die schönste und größte Sammlung sich in Paris im Besitz des Herrn Ferrari befindet. Der Werth derselben beläuft sich, wie eine englische Autorität sagt, auf 250 000 Pfd. (5 000 000 Mark.) Das Britische Museum besitzt ebenfalls eine sehr werthvolle Sammlung. Die eifrigsten Sammler der Welt sollen die jungen Prinzen von Siam sein. Auch die Familie Rothschild besitzt eine sehr schöne Sammlung. Die obige Autorität sagt, daß falsche Briefmarken hauptsächlich in Deutschland und den vereinigten Staaten angefertigt werden.
- Nutzen der Holzkohle. Die Holzkohle ist ein ausgezeichnetes Desinfektionsmittel. Infolge ihrer bedeutenden Porosität absorbiert und kondensiert sie übelriechende Luftarten. Ein Kubikzoll frische Kohle kann nahezu hundert Kubikzoll Ammoniak in Gasform absorbieren. Wird sie in mehreren flachen Gefäßen auf dem Boden eines Gemaches aufgestellt, so reinigt sie die verdorbene Luft, indem sie die üblen Gerüche an sich zieht. Riechendes Fleisch kann wieder rein gemacht werden, wenn es mit Holzkohle umgeben wird. Sie läßt keinen üblen Geruch aufkommen, greift kein Metall, kein Gewebe, keine Farbe an: sie ist ein einfaches, sicheres und ganz unschädliches Desinfektionsmittel. Ein Theelöffel von Kohlenpulver, in einem Glase Wasser genommen, mildert oft nervöses Kopfweh, das vom Magen ausgeht. Die Holzkohle ist eins der besten Mittel gegen Blähungsbeschwerden, wenn der Leib von Gasen aufgetrieben ist, und wirkt oft günstig bei Verstopfung, Sodbrennen und Magenkrampf.
- Erkennungszeichen der Legehennen. Viele Landwirthe halten eine Menge guter Hühner, aber sie erhalten dennoch verhältnismäßig wenig Eier, wenn sie es nicht verstehen, die guten Hühner von den schlechten auszusondern und bloß die ersteren zur Zucht zu behalten. Es ist leicht, ein gutes Leghuhn von einem schlechten zu unterscheiden. Das erste Zeichen liefern den Kamm und der Bart. Je dunkelscharlachrother dieselben zur Zeit, wenn die Hühner Eier legen, sind, um so bessere Eierleger sind die Hühner. Mittelmäßige und schlechte Legerinnen haben mehr blaßroth gefärbte Kämme und Bärte, während ihre Ohrenscheibe schmutzigweiß und gelblichrosaroth ist. Unter das Hühnerfutter eine hinreichende Menge Einschalen oder Kalk gemengt, bewirkt nicht nur ein begieriges Fressen desselben seitens der Hühner, sondern die letzteren legen auch mehr Eier als sonst. Eine gut genährte Henne ist imstande, eine Menge Eier zu legen, jedoch kann sie das nicht, ohne das nöthige Material zur Schale zu erhalten, wenn ihr Futter auch noch so nahrhaft ist. Sie muß ganz aufhören, wenn sie nur mit kalkfreiem Futter ernährt wird.
- Gefährlich. A. (im Ballsaal:) "Hüten sie sich vor Fräulein Mimi - die tanzt zu gut!" -B: "Wieso zu gut?" - A.: " Nun die walzt mit Ihnen bis zum Standesamt!"


[ => Original lesen: 1893 Nr. 22 Seite 7]

Zweite Beilage
zu Nr. 22 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 17. März 1893.


Holz=Auction Nr. 28.

Am Donnerstag, den 23. März, Morgens 10 Uhr, beim Gastwirth Michaelsen zu Selmsdorf bei freier Concurrenz:

1. Aus den Hohemeiler=Tannen.

  40 Stück kiefern. Kiepenhölzer.
  24 Stück fichten Bauholz=Enden, 7,32 Festm.
    3 Stück fichten Klassenbäume.
  30 Stück fichten Stangen I., II., III, Cl., (Leiterbäume.)
  25 Rmtr. kiefern. Kluft.
239 Rmtr. kiefern. Knüppel.
  68 Rmtr. kiefern. Rodestämme.
  14 Fuder kiefern. Durchforstholz III. Cl.

2. Aus den Palinger=Tannen.

  13 Rmtr kiefern. Rodestämme.

3. Aus dem Kleinfelder u. Sülsdorfer Zuschlage.

2 Rmtr. eichen Knüppel.
    1 Stück Kirschbaum Nutzholz.
  18 Rmtr. buchen Kluft I. Cl.
    2 Rmtr. buchen Kluft II. Cl.
    4 Rmtr. buchen Knüppel.
    3 1/2 Fuder buchen Pollholz.
  12 Rmtr. fichten Knüppel.
Schönberg, den 16. März 1893.

                                                    Der Oberförster.
                                                    C. Hottelet.


Holz=Auction Nr. 29.

Am Freitag, den 24. März, Morgens 10 Uhr beim Gastwirth Fahrenkrug=Lüdersdorf bei beschränkter Concurrenz.

1. Aus den Lenschower Tannen.

15 Stück kiefern. Kiepenhölzer.
61 Rmtr. kiefern Kluft und Knüppel.
30 Rmtr. kiefern Rodestämme.

2. Aus den Wahrsower=Tannen.

20 Rmtr. kiefern Kluft und Knüppel.
50 Rmtr. kiefern Rodestämme.
10 Stück kiefern Stangen II. und III. Cl.

3. Aus den Herrenburger=Tannen.

110 Stück kiefern. Hopfenstangen.
200 Stück kiefern. Dachschächte.
  39 Fuder kiefern. Durchforstholz II. Cl.
Schönberg d. 16. März 1893.

                                                    Der Oberförster.
                                                    C. Hottelet.


Holz-Auction.
Am Dienstag, den 21. März, Vorm. 10 Uhr
auf der Lastadie, Platz Nr. 6

werden öffentlich meistbietend von mir versteigert, daselbst lagernde;

ca. 2000 Zw. ebenk. und Wahlbretter u. Planken
Verzeichnisse an meinem Comtoir Breitestraße Nr. 18 zu haben.
Lübeck, den 11. März 1893.

                                                    Emil Tesschau,
                                                    beeidigter Auctionator.


Gartenbauverein.
Dienstag den 21. März abends 8 Uhr
Versammlung

bei Herrn Kaufmann Maaß
Beratung über Anlegung eines Kartoffelversuchsfeldes.

                                                    Der Vorstand.


Nachfolgende Gegenstände werden von jetzt ab bis Ostern cr. unter der Hand zu verkaufen beabsichtigt:

2 Bauwagen mit sämmtlichem Zubehör,
1 gut erhaltener Stuhlwagen,
1 viersitzige Halbchaise,
1 Paar Kutschsielen,
1 Paar Bausielen,
1 großer eichener Schrank, antik.
2 kleinere eichene Schränke,
1 gut erhaltener Schreibsekretair,
    u. sonstige Haus= u. Küchengeräthe.
Nähere Auskunft wird in Schönberg, Siemzerstraße Nr. 199 ertheilt.


Neuer
Schweineversicherungsverein.

Auf allgemeinen Wunsch soll

Sonntag, den 19. März Nachmittags 3 1/4 Uhr

im Köster'schen Lokale auf Grund der alten Statuten der Gr. Siemzer Schweinegilde ein

Schweineversicherungsverein
zu Schönberg

gegründet werden.
Die Herren Interessenten von Stadt und Land werden zu dieser Versammlung höflichst eingeladen.
Schönberg, den 16. März 1893.

Busch.    Hill.    Kibbel.    Kloth.


Fortbildungsschule.
Am Sonntag, den 19. März,
Nachmittags von 2 Uhr

an liegen Zeichnungen und Schreibhefte der Schüler im Mädchenschulhause unten in Klasse I. zur Ansicht aus Eltern, Vormünder und Lehrmeister, besonders die Mitglieder des Schulvereins, sowie Alle, die sich dafür interessiren, ladet hierzu herzlichst ein

                                                    Der Vorstand,
                                                    I. A. H. Retelstorf.


Grobe
Weizenkleie
per 100 Pfd. Mk. 4,50 ab hier per Casse empfiehlt                          
Ratzeburg.                                                       Ernst Rautenberg.


ca. 5-6000 Stck. gute, alte          
Dachpfannen
stehen sogleich nach Ostern d. J. zu Verkauf.                          

Schönberg.                                                      J. Schleuss,
Maurermeister.


Klee- und Grassämereien,
Runkelrübensamen,
unter Controle der landwirthschaftlichen Versuchsstation in Rostock
empfiehlt in keimfähigster Waare billigstens                          
                                                    Aug. Spehr.


Erbschaftshalber soll eine in der Nähe Schönbergs belegene Büdnerei mit fast neuen Gebäuden verkauft werden.
Nähere Auskunft ertheilt;

                                                    W. Wetzel.
                                                    Amtsger. Protok.


Umzugshalber sind                          
zwei Ziegen
zu verkaufen bei                                                    
                                                    Prüszmann, Bauhof.


[ => Original lesen: 1893 Nr. 22 Seite 8]

Der Richtsteig vom Bahnhof Grieben nach Mummendorf über meinen Hof ist bei Strafe Gerichtlicher Ahndung verboten.

Papenhusen.                                                     Fr. Wieschendorf.


Goldfische
sind wieder zu haben bei                                                    
W. Wieschendorf,
                                                    Klempner.


Gesucht, zu Ostern für mein techn.= und chirurg.=Gummiwaaren=, Treibriemen=, Maschinenöl= und Gummikurzwaaren=Geschäft ein

Lehrling.

Station im Hause.

Rostock.                                                     Wilhelm Vick.


Ein junges kräftiges                          
Mädchen
zu häuslichen Arbeiten zum 1. Mai.                          
C. Schütt,
Getreidegeschäft, Lübeck, Mühlenstr. 44.


1 Arbeiterwohnung
ist noch zu Ostern frei auf Hof Stove.                          
                                                    Kaiser.


Bis zum 20. d. Mts.,

nehme ich Gerste zur Malzbereitung an; hernach gebe ich Malz nur gegen baar.
Auch fährt mein Bier=Wagen vom 20. d. M. an 2 mal in der Woche in der Stadt und zwar am Mittwoch und Sonnabend.
Niederlagen von meinen Bier befinden sich in

Selmsdorf, bei Herrn Kaufm. Brinckmann.
    Sülsdorf, bei Herrn Gastwirth J. Wienck.
  Schlag=Resdorf bei Herrn Gastwirth Jabs.
  Carlow, bei Herrn Gastwirth E. Borchard.
    Grieben, bei Herrn Gastwirth W. Roxin.
  Rehna, bei Herrn Kaufm. Gust. Albrecht.

Schönberg, den 14. März 1893.

                                                    C. Schwedt.


Sarg-Magazin
Sarg
von Aug. Arndt, Tischlermeister.
Empfehle bei vorkommenden Fällen
Metall-Särge,

in feinster Ausstattung sowie Särge von eichen und tannen Holz mit und ohne Zinkeinsatz in allen Größen.

NB. Die innere Construction meiner sämmtlichen Metall=Särge sind aus T Eisen, die dem schwersten Erddruck erfolgreich Widerstand leisten.

Amtliches Attest zur gefälligen Ansicht.
                                                    D. O.


Wohne jetzt Sabower Straße Nr. 21.
                                                    Frau Wagner, Hebamme.


Mit Anfertigung jeglicher Art                          
Putzarbeit

in= und außer dem Hause empfiehlt sich den geehrten Damen Schönbergs und Umgegend.

                                                    Frieda Ollrogge.
                                                    Kalter=Damm 6.


Erlaube mir einem geehrten Publikum von Stadt und Land, die ergebene Anzeige zu machen, daß ich ein Lager von fertigen Herrengarderoben eröffnet habe und bitte bei Bedarf, mich gefälligst beehren zu wollen.

                                                    Achtungsvoll
                                                    E. Schröter, Schneidermeister.
                                                    Sabowerstr. 45 b.


Wir beehren uns hiermit ergebenst anzuzeigen, daß wir von heute ab in der Wohnung des Herrn Friedrich Becker in Schönberg für Dienst= und Arbeit=Suchende ein Dienst= und Arbeitsnachweis=Bureau gegründet haben, in welchem Arbeitnehmern Dienst= und Arbeits=Gelegenheit unentgeltlich nachgewiesen und den Arbeitgebern jederzeit ermöglicht werden soll, ordentliche, mit ausreichenden Dienstpapieren versehene Dienstboten und Arbeiter gegen eine mäßige Provision zu miethen.
Schönberg, d. 3. März 1893.

Der Vorstand des Vereins der Arbeitgeber u. Dienstherrn für das Fürstenthum Ratzeburg
G. Dierking=Lockwisch. Schulze Ollrogge=Niendorf. Hauswirth J. Oldörp=Schlag=Resdorf. Schulze Stein=Rieps. Hausw. Heinr. Wigger=Gr. Bünsdorf.

Da ich jetzt, von der Reise nach Ostpreußen zurückgekehrt, in der Lage bin, den Herrn Arbeitgebern die nötigen Auskünfte über den Bezug von Arbeitern resp. Dienstboten, zu geben, so erlaube ich mir hiemit, die Herrn zu ersuchen, mir ihre Aufträge pro Frühjahr 1893 möglichst bald aufzugeben, da es die höchste Zeit wird die betreffenden Bestellungen zu machen.
Ich bemerke noch, daß ich auch für nicht Mitglieder des Arbeitgeber=Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg Aufträge entgegen nehme.

                                                    F. Becker,
                                                    Geschäftsführer.


Sichere Kapitalanlage
bei
hoher Rentabilität und Gewinnchance

zu finden, ist das Bestreben jedes Kapitalisten. Leider gelangt er hierbei aus Unkenntniß und, weil er schlecht berathen ist, oft zu dem entgegengesetzten Resultat. Aus der großen Zahl der Börsenartikel sich ein Urtheil zu bilden, ist nicht Jedermanns Sache, es ist daher eine Nothwendigkeit für den Kapitalisten, einen erfahrenen, gediegenen unparteiischen

"Rathgeber"

zur Seite zu haben.
Die "Neue Börsenzeitung" beantwortet in der Rubrik

"Rathgeber"

alle Anfragen ihrer Abonnenten über den Werth, An= und Verkauf von Effekten. Für den geringen Abonnementspreis von

drei Mark pro Quartal

erwirbt daher jeder Abonnent das Recht, für seine Kapitalanlagen sich unparteiischen, fachmännischen Rath zu holen.
Die "Neue Börsenzeitung" berichtet ausführlich über die Tendenz und Ergebnisse der Börsenversammlungen. In fachmännischen Leitartikeln werden die einzelnen Aktien=Gesellschaften und die wichtigsten Ereignisse aus der Handelswelt besprochen. Specialisten der "Neuen Börsenzeitung" sind ausführliche möglichst wortgetreue Berichte über alle wichtigen General=Versammlungen. Die "Neue Börsenzeitung" hat keinen politischen Theil. Der Courszettel der "Neuen Börsenzeitung" wird von keinem andern an Vollständigkeit, Uebersichtlichkeit und Correktheit übertroffen. Die Verloosungslisten der "Neuen Börsenzeitung" sind die einzig maßgebenden und allen anderen vorzuziehen.
Den Abonnenten steht die Benutzung der Rubrik

"Rathgeber"

in welcher sämmtliche Anfragen eingehend und gewissenhaft beantwortet werden, zur unentgeltlichen Benutzung frei.

Probenummern stets gratis und franko.
Exped. d. "Neuen Börsenzeitung"
SW Berlin, Kochstraße Nr. 3.


Standesamts=Bezirk Carlow
pro Monat Januar und Februar 1893.

a. Geburten:

Dem Arbeiter Johann Peter's zu Carlow, 1 Tochter;
Dem Arbeiter Peter Ollmann zu Samkow, 1 Tochter;
Dem Schneider Joachim Gerds zu Pogez 1 Tochter
Dem Arbeiter Asmus Ahrendt zu Hof Stove 1 Sohn.
Dem Arbeiter Joachim Linnow zu Klocksdorf 1 Sohn.
Der unvereh. Dorothea Bickmann zu Hof Stove 1 Sohn.
Dem Arbeiter Carl Rosegart zu Carlow 1 Sohn.
Dem Hauswirth H. Joachim Holst zu Carlow 1 Sohn.

b. Eheschließungen.

Keine

c. Sterbefälle:

Die Wittwe Anna Ahrendt geb. Voisin zu Neschow 60 Jahr, 1 Monat alt.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD