No. 99
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 16. Dezember
1892
Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1892 Nr. 99 Seite 1]

               Nachstehendes Ortsstatut wird mit dem Bemerken publizirt, daß es mit dem 1. Januar 1893 in Kraft tritt.
               Schönberg, den 10. December 1892.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei für das Fürstenthum Ratzburg.
Cl. v. Oertzen.
-------------------

               Großherzogliche Landesregierung will das hieneben angeheftete

"Ortsstatut
für die Stadt und Amtsfreiheit Schönberg, betreffend die Verpflichtung zum Besuche der Fortbildungsschule"

auf Grund des § 142 Absatz 1 der Gewerbeordnung hiedurch genehmigen.
               Neustrelitz, den 18. November 1892.

Großherzoglich Mecklenb. Landes=Regierung.
(L. S.)                                                    F. v. Dewitz.                                                    

               Genehmigung.

Ortsstatut
für die Stadt und Amtsfreiheit Schönberg i/M. betreffend die Verpflichtung zum Besuche der Fortbildungsschule.

§. 1.

        Sämmtliche Lehrlinge von Handwerksmeistern in der Stadt oder Amtsfreiheit Schönberg, soweit sie am Orte wohnen und das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, sind zum Besuche der hiesigen Fortbildungsschule nach Maßgabe der von Hoher Großherzoglicher Landesregierung bestätigten Statuten verpflichtet. Die Lehrherren, auch wenn sie nicht Innungsmeister sind, haben ihren Lehrlingen die nöthige Zeit hierfür zu gewähren und dieselben zum regelmäßigen und pünktlichen Besuch der genannten Schule anzuhalten.

§. 2.

        Die Schüler sind verpflichtet, die zum Unterricht erforderlichen Schreib= und Zeichenmaterialien sich selbst zu halten.

§. 3.

        Befreiung vom Besuch der Schule oder von einzelnen Unterrichtsgegenständen kann nur ausnahmsweise und zwar nur vom Gesammtvorstande der Fortbildungsschule ertheilt werden.

§. 4.

        Die Lehrherren sind verpflichtet, die bei ihnen in Arbeit stehenden, bez. neu eintretenden, noch nicht 18jährigen Lehrlinge, welche bis dahin die Fortbildungsschule nach nicht besuchten, binnen 14 Tagen nach Erlaß dieses Ortsstatuts, bez. nach dem Eintritt der Lehrlinge bei dem Vorstande der Fortbildungsschule zum Besuch derselben anzumelden.

§. 5.

[ => Original lesen: 1892 Nr. 99 Seite 0]        Die Strafen werden in beiden Fällen durch polizeiliche Strafverfügung der Großherzoglichen Landvogtei festgesetzt, die gezahlten Strafbeträge fließen in die Kasse des Schulvereins.

§. 6.

        Beschwerden der Schüler gegen einzelne Lehrer sind vom Fortbildungsschulvorstande, Beschwerden gegen Verfügungen des Vorstandes von der Großherzoglichen Landvogtei zu untersuchen und zu erledigen. Gegen die Entscheidung der letzteren Behörde steht der Recurs an die Großherzogliche Landes=Regierung offen.
Schönberg, den 10. November 1892.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei für das Fürstenthum Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.


[ => Original lesen: 1892 Nr. 99 Seite 2]

                     Es wird in Wiederholung der Publication vom 22. December 1886 hierdurch angeordnet:

1) Sämtliche Hausbesitzer in der Stadt und vor der Stadt sind verpflichtet, die Bürgersteige und Hauseingänge von Schnee nach Möglichkeit freizuhalten und bei Glätte mit Sand oder Asche zu bestreuen. Die Hausbesitzer sind dafür verantwortlich, daß von 7 1/2 Uhr Morgens an spätestens vor ihren Häusern gestreut ist. Das Streuen ist so oft zu wiederholen, wie erforderlich ist, um Glätte zu vermeiden.
Die Wasserrinnen sind gehörig aufzueisen.
2) In denjenigen Straßen, wo wegen mangelnder oder ungenügender Breite der Bürgersteige die Fußpassage auf die Fahrbahn angewiesen ist, hat jeder Hausbesitzer einen genügend breiten Weg in der Fahrbahn täglich von 7 1/2 Morgens an mit Sand oder Asche zu bestreuen, und zwar so, daß jeder Hausbesitzer die Bahn seines Nachbarn in möglichst gerader Linie fortführt.
3) Das Ausgießen von Schmutzwasser auf die Straßen und das Zuführen von Schmutzwasser und Jauche von den Höfen auf die Straße ist verboten.
4) Das Tragen von Eimern, die mit Flüssigkeiten gefüllt sind, auf dem Bürgersteig ist verboten.
5) Das Eisholen vom Oberteich ist verboten. Auf besonderes Ansuchen wird der Fischer eine Stelle bezeichnen, von der Eis entnommen werden darf.
6) Das Betreten des Oberteichs außerhalb der vom Fischer errichteten Strohwiepen und gegen dessen Warnung ist verboten. Die Warnung wird öffentlich angeschlagen werden.
                     Contraventionen werden auf Grund von § 366, 8 und 10 des Strafgesetzbuches mit Geldstrafe oder Haft bestraft.
                     Schönberg, den 5. December 1892.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei für das Fürstenthum Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.


- Nr. 32 des "Officiellen Anzeigers für das Fürstenthum Ratzeburg" enthält:
          II. Abtheilung.

(1.) Bekanntmachung, betreffend das Aufhören der Cholera.
(2.) Bekanntmachung, betreffend die für Leistungen an das Militär zu vergütenden Durchschnittspreise von Naturalien pro Monat Oktober 1892.
(3.) Bekanntmachung, betreffend die Bedeutung des in der Bekanntmachung vom 3. August 1892 erlassenen Verbots der Einfuhr von Obst.
(4.) Bekanntmachung, betreffend den Beitritt von Zululand zu dem Weltpostverein.
III. Abtheilung. Dienst=etc. Nachrichten.


Kaiser Wilhelm begab sich am Montag vormittag, einer Einladung des Amtsrats v. Dietze zur Jagd entsprechend, nach Barby, wo die Ankunft um 9 3/4 Uhr erfolgte. Nach der Ankunft erfolgte der Aufbruch zur Jagd, die mit einem Treiben begonnen wurde, worauf die Rückkehr zum Schlosse stattfand. Nach der Tafel begann das zweite Treiben, nach Beendigung desselben reiste der Kaiser von Barby nach Neugattersleben, wo am Dienstag Jagden bei Herrn von Alvensleben abgehalten werden sollten.
Die am Sonnabend begonnene Beratung über die Militärvorlage hat natürlich noch keine Klärung über die Lage gebracht; die "Freisinnige Zeitung" sagt zwar schon: "die Militärvorlage ist gefallen", doch scheint sie dabei die Rechnung ohne den Wirth d. h. den Führer des Zentrums, Herrn v. Huene, gemacht zu haben, der sich nicht so unbedingt, wie Herr Richter annimmt, gegen jede Erhöhung der Friedenspräsenz erklärt hat. Uebrigens hat der Reichstag am Sonnabend ein ungewöhnlich militärisches Ansehen gehabt; am Bundesratstisch glänzte Uniform an Uniform. An der Seite "General=Reichskanzlers" hatte auf eine einladende Handbewegung der bayrische Kriegsminister v. Safferling sich niedergelassen, neben ihm saß der preußische Kollege von Kaltenborn=Stachau, dann kamen noch zwei Kriegsminister und schließlich der "Kleine Admiral" und Staatssekretär im Reichsmarineamt, Herr Hollmann; noch vier Kriegsmänner hatten an dem Langtisch dahinter Platz genommen und an der Wand lehnten bundesbefreundet ein Preuße und zwei Bayern in Generalstabsuniform. In früheren Zeiten hat man derartige Dekorationen nicht für nötig gehalten und auch jetzt würde es gewiß auch ohne dieselben gegangen sein, man fragt sich also: "wozu?" Merkwürdiger Weise behauptet die "Freisinnige Zeitung", die Absicht einer Auflösung des Reichstages gelte jetzt für den Fall einer Ablehnung der Militärvorlage für sicherer als je. Hier ist der Wunsch unzweifelhaft der Vater des Gedankens gewesen, denn einen ungünstgeren Zeitpunkt zu einer Auflösung könnte es für die Sache der Regierung doch wahrlich nicht geben!
In einem Berliner Briefe der "Allgemeinen Zeitung" wird als bisher noch nicht bekannt gewordene Thatsache mitgetheilt, daß Kaiser Wilhelm II. im März 1890 dem Reichskanzler Fürsten Bismarck als Mitgift zu dem Herzogstitel das Angebot einer Dotation von 1 Million Mark machen ließ, daß aber der Fürst unter Hinweis auf die Nothlage der Arbeiterkreise das Angebot abgelehnt habe.
Die Germania, das leitende Blatt der Centrumspartei, spricht erneut die Hoffnung auf eine Verständigung in der Militärfrage aus. Es scheint auch soweit kommen zu sollen.
Der Beginn der Weihnachtsferien ist auf den 16. Dezember festgesetzt worden. Bis dahin sollen die Militärvorlage und Steuervorlagen in erster Beratung erledigt werden.
Eine der bemerkenswerthesten Erscheinungen bei der Stichwahl im Wahlkreis Arnswalde=Friedeberg ist der starke Rückgang der freisinnigen Stimmen. In dem Landstädtchen Reetz im Kreis Arnswalde hat der freisinnige Kandidat am 23. November 71 Stimmen erhalten, am 5. Dezember bei der Stichwahl nur noch 49. Die Stimmen für Ahlwardt haben sich dagegen von 325 auf 438 vermehrt. Dieser Fall beweist, wie die ganze Wahl, daß über die Hälfte der freisinnigen Partei in das antisemitische Lager übergegangen ist. Aehnliche Anzeigen werden auch aus anderen Wahlkreisen gemeldet.
Der Antrag, das Gerichtsverfahren gegen den Rektor Ahlwardt während der Dauer der Session einzustellen, ist am Montag im Reichstag eingegangen.
Die den deutschen Delegirten zur Brüsseler Münzkonferenz ertheilte Instruktion besagt, die Delegirten sollten keinen Vorschlägen zustimmen, die geeignet seien, Deutschlands Selbstbestimmungsrecht (Autonomie) auf dem Währungsgebiet zu beschränken. Sie sollten erklären, daß Deutschland mit seinem Währungssystem zufrieden sei und keinen Grund hätte, davon abzugehen; denn von allen großen Staaten sei Deutschland der bestsituirte.
Der Gesetzentwurf über die Einführung der Einheitszeit ist von der vorberathenden Commission des Reichstags angenommen worden, gleichzeitig aber auch nachstehende Resolution: Die großen Unterschiede zwischen mittlerer Ortszeit und mitteleuropäischer Zeit für die im fernen Westen und Osten des Reichs gelegenen Landestheile erheischen die Möglichkeit, die in der Novelle zur Gewerbeordnung vom 1. Juni 1891. festgelegten Zeitbestim=
[ => Original lesen: 1892 Nr. 99 Seite 3]mungen für Beginn und Ende der Arbeitszeit auszugleichen, sofern dieselben derart gleichmäßig verfrüht oder verspätet werden, daß die Dauer der Arbeitszeit nicht dadurch verlängert wird. Der Rechstag ersucht demnach die verbündeten Regierungen, eine entsprechende Abhilfe herbeizuführen.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zur Baeck sub Nr. 9 belegene Büdnerei c. p. der Ehefrau des Arbeitsmanns Friedrich Heitmann, Catharina geb. Burmeister daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag, den 14. Februar 1893,
Vormittags 10 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Meldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstück sowohl gegen die jetzige Besitzerin als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 26. November 1892.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
                                                    A. Dufft.


Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Heinrich Meyer aus Schönberg i/M., welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Fälschung und Betrugs verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Großherzogliche Amtsgerichts=Gefängniß zu Schönberg i/M. abzuliefern.
Neustrelitz, den 7. December 1892.

Der Großherzogliche Erste Staatsanwalt
H. Götze.

                          Beschreibung:
Alter: 28 Jahre. Statur: schlank. Größe: mittel. Haare: blond. Stirn: gewöhnlich. Augenbrauen: blond. Nase: gewöhnlich. Gesicht: länglich. Sprache Deutsch. Bart: Vollbart. Augen: gewöhnlich. Mund: gewöhnlich. Kinn: gewöhnlich. Gesichtfarbe: blaß.


Ersparniss- und Vorschuss-Anstalt.

Zwecks Auszahlung der zu Antoni k. J. fällig werdenden Zinsen ist die Anstalt

vom Dienstag, den 27. December d. J.,
bis
Sonnabend, den 31. December d. J.,
Vormittags von 8-12 Uhr, geöffnet.                                                    
      Schönberg, den 15. December 1892.

Das Directorium.


Schützenzunft Schönberg.

Bei der Ausloosung von Schützenhaus=Antheilscheinen am 12. December cr. wurden folgende Nummern gezogen:

Nr. 379. 12. 375. 25
                                                    Der Vorstand der Schützenzunft.


Weihnachts-Ausstellung.
In allen Assortiments                          
Confect-, Conditorei und
Kuchenwaaren
zu billigen Preisen
halte ich dem geehrten Publikum bestens empfohlen.
Um geneigten Zuspruch bittet                          
                                                    Achtungsvoll
                                                    Ww. Greiff, Conditor.


Viel Geld liegt begraben

in alten Biefen mit Marken der Jahrgänge 1850 bis 70. Ich bezahle für alte Mecklenburg=Strelitz=Marken 1 Schilling violett auf Briefen. 25 Mark pro Stück, auch alle anderen alten Marken mit hohen Preisen.

                          Offerten an Robert Fröhlich, Leipzig.


Kinderkochgeschirre, Kochherde und Dreifüße mit Spirituslampen in hübscher Auswahl gußeiserne=emaillirte Kochtöpfe und Grapen unter Fabrikpreisen empfiehlt

                                                    J. Ludw. D. Petersen.

NB. Auch werden die von mir gekauften Sachen gerne bis Weihnacht aufbewahrt und franco zugesandt.


Zu Weihnachtsgeschenken
empfehle ich
alle Hausstandssachen
als:                                                    
Messer und Gabeln,
Brodmaschinen,
Hausstandswaagen,
chinesische Theebretter,
Fleischhackmaschinen,
Waschruffel, Kohleneisen,
Ofengarnituren,
Plättöpfe u. s. w.

                                                    C. Schwedt.


Engl. Salz, besten Kuchensyrup, sowie
alle Gewürze
empfiehlt                          
                                                    C. Schwedt.


Schlittschuhe in großer Auswahl, sowie
Schlittengeläute
empfiehlt                          
                                                    C. Schwedt.


Eine Parthie blau emaillierter Kochgeschirre verkaufe ich zu jedem annehmbaren Preise.
                                                    C. Schwedt.


Grosses Lager von gusseisernen Töpfen und grau emallierten Geschirren zu Fabrikpreisen
bei                                                    C. Schwedt.


Die Reparatur meiner Braupfanne ist beendet und fährt am Sonnabend mein Bierwagen mit feinem

Weihnachtsbier.
                                                    C. Schwedt.


Traubrosinen, Krachmandeln
Smyrna u. Sevillafeigen,
Datteln, feinste Wallnüsse,
sicilianische Haselnüsse

empfiehlt billigstens                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Als nützliche Hausstandsgegenstände empfiehlt

Fleischhackmaschinen, Wurststopfmaschinen, Reibemaschinen, Wringmaschinen,
Dampfwaschkessel, Waschruffel, Ofenvorsätze, Ofengeräthe, Ascheimer, Kohleneimer, Petroleumkocher, Gebäckkasten u. s. w.
in schöner Auswahl
                                                    W. Wieschendorf,
                                                    Klempner.


[ => Original lesen: 1892 Nr. 99 Seite 4]

Feinsten engl. Zuckersirup, Ia. Weizenmehl u. Roggensichtmehl, gez. Succade u. Pommeranzenschalen, Sultana- Rosinen, ger. Pottasche, sowie alle sonstigen zur Festbäckerei gehörenden Sachen
empfiehlt billigstens                                                    
                                                    W. Wieschendorf.


Dicken schönen Syrup,
Pfund 20 Pf., bei 5 Pfund 18 Pfennig (Mecklenburg).,
echt englischen Syrup, Pfund 30 Pfennig (Mecklenburg).,
süße Mandeln Pfund 1 M.,
sowie sämmtliche Gewürze zu Pfeffernüssen billigst
bei                                                    H. Brüchmann.


Englisches Salz, Pfund 10 Pfennig (Mecklenburg).,

sowie sämmtliche zur Schlachtzeit bedürftigen Waaren empfiehlt billigst

                                                    H. Brüchmann.


Agenten gesucht

für einen leicht verkäufl. Artikel gegen gute Provision. - Offerten an Adolf Mehlhase in Bremen erbeten.


Weihnachts-Ausstellung.

Den geehrten Bewohern von Schönberg und Umgegend erlaube ich mir, hierdurch ganz ergebenst anzuzeigen, daß ich meine diesjährige

Weihnachts-Ausstellung
am Mittwoch, den 14. December eröffnet habe,
und empfehle eine große Auswahl von
feinsten Confitüren u. Tannenbaumkakes und verschiedene Sorten feinschmeckender Pfeffernüsse.

Auch werden Marzipantorten zu jedem Preise täglich frisch angefertigt.

Marzipan im Ausschnitt billiger.

Um geneigte Abnahme bittet                          
                                               Hochachtungsvoll
                                                    Wilh. Miltzow,
                                                    Bäcker und Conditor.


Eine große Auswahl
sehr schöner Tannenbäume
hat abzugeben.                                                    
Schönberg.                                                     Fuhrmann Fanselow.


ff. Tafel Aquavit à Fl. M. 1.25 incl.
ff. Rum, Cognac, Punschextract,
ff. Weiss- u. Roth-Weine, Magenbittern  u. s. w. in allen Preislagen

empfiehlt                          
                                                    Max C. Sass.


Zu Festbäckereien empfehle
sämmtliche Gewürze
in nur frischer Waare u. A.
prima Weizenmehl,
bei 10 Pfund à 13 1/2 Pfg. weniger 14 Pfg.
                                                    Max C. Sass.


ff. Brustbonbons und

schwarzen Brustcandis für Husten u. Heiserkeit empfiehlt
                                                    Max C. Sass.


Zu sofort oder zum 1. Januar 1893 suche ich für
meine Stelle zu Mahlzow
einen zuverlässigen Pferdeknecht
und ein Mädchen.
                                                    Hauswirth H. Kleinfeldt,
                                                    Mahlzow.


Gut brechende grüne Erbsen,
geschälte Viktoriaerbsen,
weiße Bohnen

empfiehlt billigstens                                                    Aug. Spehr.


Gr. Wallnüsse
Sicil. Haselnüsse
empfiehlt                          
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Eröffne heute meine Weihnachtsausstellung von Chokoladen und Cacaos, weissen und braunen Kuchen und Pfeffernüssen, Tannenbaum=Confect in den meisten Mustern, Marzipan im Ausschnitt.

Um recht zahlreichen Besuch bittet                          
                                                    H. Wolgast,
                                                    Bäckermeister.


Meine diesjährige
Weihnachts-Ausstellung

habe ich eröffnet und bitte das geehrte Publikum, mich mit Ihrem werthen Besuche zu beehren.

Hausirer schicke ich nicht.
                                                    L. Jähnig,
                                                    Conditor.


Gefunden wurde eine Taschenuhr, die der sich ausweisende Eigenthümer gegen Erstattung der Insertionskosten zurückerhalten kann.

                                                    Arbeiter Joachim Runge,
                                                    Lübeckerstraße.


Gesucht zu Ostern ein
jüngeres Hausmädchen
welches besonders in Handarbeit geübt ist.                          
                                                    Doctorin Marung.


Dienstboten,

als: Kutscher, Groß= und Kleinknechte, Futterknechte, Jungen und Mädchen sowie Arbeiterfamilien, Arbeiter und Arbeiterinnen, stellt unter günstigen Bedingungen

Nachweisungs=Contor Albert Wagner,
Siemzerstraße Nr. 196.


Zu einer Weinachtsbescheerung für arme Kinder erbitten wir freundliche Gaben aus der Gemeinde, und ersuchen, dieselben uns gütigst bis zum 22. d. M. zukommen zu lassen.

Krüger.                                                     Kämpffer.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 18. December.

Vormittagskirche: Consistorialrath Kaempffer.
Abendkirche fällt aus.
   Amtswoche: Consistorialrath Kaempffer.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
9,49 Vorm. 11,59 Mitt. 3,10 Nachm. 7,11 Abends. 11,55 Nachts.
nach Kleinen:
7,32 Morg. 10,13 Vorm. 12,50 Nachm. 5,26 Nachm. 8,39 Abends.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Viehmarkt in Hamburg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage.
und Illustrirtes Beiblatt Nr. 51.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1892 Nr. 99 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 99 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 16. Dezember 1892.


- Schönberg. Die "M. Z." schreibt: Die Trauerkunde von dem Ableben Werner v. Siemens hat auch in der hiesigen Stadt, wo der Verewigte einen wichtigen Theil seiner Jugend verlebte, theure und wehmütige Erinnerungen geweckt. Bekanntlich war sein Vater aus dem Hannoverschen nach dem Fürstenthum Ratzeburg übergesiedelt und Pächter auf dem unsern von hier gelegenen Gute Menzendorf geworden. Von dort aus besuchte der älteste Sohn mit jüngeren Geschwistern die hiesige Schule, war auch eine Zeit lang Hausgenosse des verdienten Rektors, nachmaligen Pastors und Archivraths Masch. Aus dem Munde eines Altersgenossen und Jugendfreundes, in dessem Hause Werner Siemens bei späteren Besuchen nicht selten verweilt hat, u. a. auch als Artillerieofficier, erfahre ich soeben, daß die Knaben von Menzendorf nicht selten zur Schule nach Schönberg hinüberritten, gelegentlich auch wohl zwei auf einem Pferde. Aus der Pensionszeit in dem Rektorhause ist dem Freunde Werners und Ferdinands ein Erlebniß besonders im Gedächtniß geblieben. Das Eis auf dem in der Mitte der Stadt gelegenen großen Teiche war noch nicht sicher; der Rektor vernahm mit Staunen und Unwillen, daß auch seine Pflegebefohlenen sich dort herumtummelten. Er eilte zur Stelle, scheuchte die Jugend vom Eise und machte in seiner raschen Art zunächst seinen Pensionären, die inzwischen einen gefährdeten Kameraden glücklich ans Land geholfen hatten, heftige Vorwürfe. Sein Unmuth aber legte sich auf die vorwurfsvolle Frage des jüngeren Bruders: "Sollt' er versaufen?"
- Schönberg. Vor der Strafkammer beim Großh. Amtsgericht hier wurden am 12. und 13. d. Mts. nachfolgende Strafsachen verhandelt:
1. Der seit Neujahr 1891 beim Mühlenbesitzer Voß zu Lockwischer Mühle in Dienst stehende Pungenfahrer H. aus Sch. hatte seit etwa 1 1/2 Jahr vielfach Gelder, welche er für seinen Herrn von den Kunden vereinnahmt hatte, für sich verbraucht und diese Unterschlagungen dadurch Verdeckt, daß er seinem Herrn fälschlich angegeben hatte, daß die Kunden das Geld schuldig geblieben seien. Am 2. October d. J. entdeckte der Sohn des Voß diese Unterschlagungen, welche die Gesammtsumme von etwa 900 M. erreichten und wurde der H. von der Strafkammer zu 9 Monaten Gefängniß verurtheilt.
2. Das aus Schweden gebürtige Dienstmädchen I. hatte während ihres Dienstes bei dem Pächter Hörcher zu Wahrsow nicht allein 3,60 M., mit welchem sie im Auftrage ihrer Dienstherrin eine Rechnung in Grevesmühlen bezahlen sollte, unterschlagen und eine über die Zahlung selbst angefertigte gefälschte Quittung nach Hause gebracht, sondern auch auf den Namen der Wirthschafterin D. bei Holländerfrau Clasen eine Anleihe von 10 Mark gemacht. Es traf sie dafür eine Strafe von fünf Wochen Gefängniß, während sie von der Anschuldigung, außerdem 3 Diebstähle begangen zu haben, freigesprochen wurde.
3. Seitens des Schöffengerichts hier waren auf die Privatklage des Bahnbeamten H. die Angeklagten H. und M. jeder zu einer Geldstrafe von 15 M. und zur Tragung der Kosten verurtheilt worden, weil diese in einer Versammlung der Schweineversicherungsgesellschaft den Privatkläger beleidigt hatten, wogegen das Schöffengericht die Widerklage der Angeklagten abgewiesen hatte. Hiegegen hatten letztere Berufung eingelegt, welche die Strafkammer für theilweise begründet erklärte, indem es einerseits die geschehene Verurtheilung der Angeklagten aufrecht erhielt, andererseits aber den Privatkläger auch zu einer Strafe von 5 M. verurtheilte, weil auch er in jener Versammlung die Angeklagten beleidigt habe, und jedem der Betheiligten 1/3 der Kosten auferlegte.
4. Gegen die erst 16 Jahre alte Arbeitertochter W. A. aus N. wurde unter Ausschluß der Oeffentlichkeit wegen doloser Tödtung ihres neugeborenen und unehelichen Kindes verhandelt. Nach Wiederherstellung der Oeffentlichkeit wurde gegen sie das Urtheil dahin verkündet, daß sie nur des Versuchs der Kindestödtung überführt erscheine und deshalb zu einer Gefängnißstrafe von 9 Monaten verurtheilt wurde.
- Schönberg. In der Nacht vom 12. auf 13. ds. Mts. äscherte ein Schadenfeuer die den Erben des verstorbenen Halbhufners Heinr. Ollmann zu Schlagsdorf gehörige Halbstelle ein. Gerettet wurden nur die Pferde, das übrige Vieh wurde ein Raub der Flammen. Am 13. sollte die Halbstelle im Wege der Zwangsversteigerung veräußert werden,
- Schönberg. In Schlag=Resdorf ereignete sich vor einigen Tagen wiederum ein Unglücksfall, indem der 12jährigen Tochter des Käthners Cl. beim Häckselschneiden drei Finger und theilweise die Hand abgeschnitten wurde. Da das Wundfieber sehr stark auftrat, mußte dieselbe ins Krankenhaus nach Ratzeburg geschafft werden.
- Schönberg. Bei der am 15. d. Mt. stattgehabten Verpachtung der Meierei Demern wurde als einziges Gebot von dem bisherigen Pächter Rudloff 14 000 M. geboten. Die bisherige Pacht betrug 18 500 M.
Der Mecklenb. Landtag hat am 14. Dezember zum Bau der Eisenbahn Schwerin=Gadebusch=Rehna 20 000 M. pr. Kilometer bewilligt.
In der Sitzung des Mecklenburgischen Landtages vom 9. Dec. kam es zu einer langen Debatte über Tertiärbahnen, besonders über die festzusetzende Spurbreite. Mit Recht hob Herr Krüger auf Tützen hervor, daß nur, wenn eine Normalspurweite von 60 Ctm. zugelassen werde, für die auf den Gütern bestehenden Feldbahnen ein Anschluß an das Tertiärbahnnetz möglich sei. Dieser Anschluß sei aber für die Rentabilität der Tertiärbahnen von größter Bedeutung, da die Feldbahnen viel mehr Güter - als man gewöhnlich annehme - bewegen und demnächst auf die Tertiärbahnen überführen könnten. Zu einem Beschluß kam es noch nicht. - Der Eisenbahnetat von 1893-94 schließt auch nach der vorsichtigen ständischen Prüfung mit einem Ueberschuß von rund 100 000 M. ab - ein Beweis, wie gut und richtig es war, das mecklenburgische Bahnnetz zu verstaatlichen.
- Vorsicht. Die neuen österreichisch=ungarischen Goldmünzen betreffend, kann jetzt schon warnend vorausgesagt werden, daß die österreichischen "Kronen" zu einem "Gimpelfang" seitens unlauterer Elemente benützt werden dürften. Der Kenner kommt nicht in Verlegenheit, aber das große Publikum sei im voraus daran erinnnert, daß die österreichisch=ungarischen Kronengoldmünzen siebzehn Mark gelten und es möglich ist, eine Krone für ein deutsches 20=Markstück einzunehmen und damit 3 Mark zu verlieren. Mit dem deutschen 20=Markstücke verglichen, ist die neue nachbarliche Goldmünze kleiner, aber die Ausstattung ist sehr ähnlich. Natürlich hat das österreichische Goldstück das Bild des Kaisers Franz Josef (mit Lorbeerkranz) und das österreichische Wappen, während die ungarische Prägung leichthin als eine Art Gedenkmünze angesehen werden kann. Deutsche Reichsgoldmünzen giebt es bekanntlich mit den Bildnissen aller deutschen Bundesfürsten und dem Wappen von Hamburg. Wer nicht lange Bildnisse prüfen und Unterschriften lesen will, auch nicht augenblicklich vergleichen kann, achte im Zweifel darauf, daß nur die deutschen Goldmünzen unter dem Fürstenbildnis oder Hansastadtwappen einen "Buchstaben" aufgeprägt haben, der uns die Münze des Geldstückes angiebt, und ein solches Zeichen besitzen auch alle Münzen des deutschen Reiches vom 20=Markstück an bis hinab zum Einzelpfennige. Es bedeutet A Berlin, B Hannover (die Münze wurde aufgelassen), C Frankfurt a. M. D München, E Dresden, F Stuttgart, G Karlsruhe, H Darmstadt, I Hamburg und K Straßburg.

[ => Original lesen: 1892 Nr. 99 Seite 6]

- Die kgl. Charite in Berlin hatte für das Jahr 1892 ein Defizit 120 000 Mark zu verzeichnen.
- Der Hamburger Senat brachte bei der Bürgerschaft einen Antrag auf Umgestaltung der Medizinalbehörde ein.
- Das Gesammtergebnis der vom Prinzregenten von Bayern im Spessart abgehaltenen Hofjagd betrug 270 Sauen.
- In Charlottenburg bei Berlin fand am Sonnabend die feierliche Beisetzung des Elektrotechnikers Werner v. Siemens statt. Dem Leichenbegängnis wohnte in Vertretung des Kaisers der Reichskanzler Graf Caprivi bei, ferner ein Vetreter der Kaiserin Friedrich, die Minister v. Berlepsch, v. Schelling und v. Bötticher, Vertreter der Kunst und Wissenschaft, Vertreter der Städte Berlin und Charlottenburg, sowie zahlreiche Deputationen. dem Leichenzuge folgten viele Tausende, darunter etwa 4000 Arbeiter der Siemensschen Fabrik mit den Musikkorps der Gardeartillerie und der Gardedragoner.
- In Hamburg entstand am Freitag ein großes Feuer, welches einen bedeutenden Schaden anrichtete und über 100 Telephonanschlüsse zerstörte.
- Emin Pascha wird wieder einmal totgesagt. Der Morningpost zufolge ging in London die Meldung ein, Emin Pascha sei im März am Ituriflusse von den Manyema getötet worden. Die Meldung rühre von einem Egypter Namens Awad her, der mit Emin bei Mosamboni (südwestlich vom Albert=Nyanza) gewesen sei.
- Bei einer Feuersbrunst, welche in der Kopenhagener Vorstadt Friedrichsberg wütete, verbrannten 6 Personen; eine Frau verunglückte bei einem Sprunge aus dem vierten Stock des brennenden Gebäudes.
- Die Liebe als Lehrmeisterin. In der Schweiz konnte man schon seit einigen Jahren konstatieren, daß die Rekruten aus dem Kanton Unterwalden in jeder Beziehung eine bessere Schulbildung genossen hatten als die Konskribierten aus allen anderen Theilen den Bundesstaates. Ein Aargauer Blatt giebt nun für diese auffallende Thatsache folgende einfache wie interessante Erklärung: Die Mädchen von Unterwalden haben einen Bund geschlossen und den feierlichen Schwur gethan, mit keinem "Bua'n" zu tanzen, der nicht nachweisen kann, daß er vorzüglich lesen, rechnen und schreiben könne und so auch geistig das Zeug habe, ein tüchtiger Soldat zu werden. Die Liebe in ihrer Anwendung zur Hebung des Bildungsniveaus eines ganzen Landes, - das ist sicher noch nicht dagewesen.
- In Gmunden trafen 6 Waggons mit Möbeln, Bildern und Kunstschätzen der Hannoverschen Schlösser für die Exkönigin Marie ein. Noch weitere Waggons sind angekündigt.
- In Wien starb kürzlich ein Herr M., der 15 Jahre lang als "Zimmerherr" bei einer Familie Engel gewohnt hatte. Herr M., den man keineswegs für reich hielt und der sehr bescheiden lebte, hinterließ ein Vermögen von ungefähr sechs Millionen Gulden. Den beiden Söhnen der obbezeichneten Familie vermachte er testamentarisch je 700 000 Fl.
- Während eines Manövers bei Tiflis (Rußland) wurde kürzlich eine größte Frühstückspause gemacht, wobei auch die Damen des Regiments am Frühstück theilnahmen. Auf einem Hügel hatten sich zwei Kompanien ihr gemeinsames Frühstückslager eingerichtet. Während des Frühstücks begannen nun zwei Damen des Regiments, die verschiedenen Kompagnien angehörten, einen Streit darüber, welche Kompagnien besser manövriert hätten. Der Streit wurde immer lebhafter und heftiger, die beiden Damen wurden immer ausfälliger gegen einander, und schließlich kamen auch die Hände ins Spiel. Die Offiziere wollten den Streit schlichten, aber schließlich ging die Erregung auch auf sie über und auch zwischen ihnen entspann sich ein Handgemenge. Das sahen die Soldaten der beiden Kompagnien und eilten natürlich ihren Offizieren zur Hilfe, und es hatte sich leicht eine allgemeine Holzerei entspinnen können, wenn nicht das unberufene Eingreifen der Soldaten in die Schlacht die Offiziere zur Besinnung gebracht hatte, so daß sie den Kampf einstellten. Die Zahl der Toten und Verwundeten von beiden Geschlechtern wird vom Kampfplatz nicht gemeldet.


Selbst die verwöhntesten Zeitungsleser

dürften durch den reichen und gediegenen Inhalt, welches das täglich zweimal in einer Morgen= und Abendausgabe erscheinende Berliner Tageblatt und Handels-Zeitung bietet, voll befriedigt werden.
Die hervorragenden Leistungen des "Berliner Tageblatt" in Bezug auf rasche und zuverlässige Nachrichten über alle wichtigen Ereignisse, durch umfassende besondere Drahtberichte seiner an allen Weltplätzen angestellten eigenen Korrespondenten werden allgemein gebührend anerkannt. In einer besonderen vollständigen Handels=Zeitung wahrt das "Berliner Tageblatt" die Interessen des Publikums, wie diejenigen des Handels und der Industrie durch unparteiische und unbefangene Beurtheilung. Unter Mitarbeiterschaft gediegener Fachschriststeller auf allen Hauptgebieten, als Theater, Musik, Litteratur, Kunst, Naturwissenschaften, Heilkunde etc., erscheinen im "Berliner Tageblatt" regelmäßige werthvolle Original=Feuilletons, welche vom gebildeten Publikum besonders geschätzt werden. Das B. T. bringt ausführliche Parlamentsberichte, bei wichtigen Sitzungen in einer Extraausgabe, welche noch mit den Nachtzügen versandt wird. Ziehungslisten der preußischen Lotterie, sowie Effekten=Verloosungen. Militärische und Sport=Nachrichten, Personal=Veränderungen der Civil= und Militär=Beamten. Ordensverleihungen. Reichhaltige und wohlgesichtete Tages=Neuigkeiten aus der Reichshauptstadt und den Provinzen. Interessante Gerichtsverhandlungen. - In der Montags=Ausgabe des "Berliner Tageblatt": "Zeitgeist" geben sich die ersten Schriftsteller mit gediegenen und zeitgemäßen Beiträgen ein Stelldichein. Das illustrirte Witzblatt "Ulk" erfreut sich wegen seiner zahlreichen vorzüglichen Illustrationen, sowie seines treffend witzigen und humorvollen Inhalts längst der ungetheilten Gunst der deutschen Lesewelt. Die "Deutsche Lesehalle" bringt als "illustr. Familienblatt" unter sorgfältigster Auswahl des Stoffes kleine, Herz und Gemüth anregende Erzählungen, sowie Aufsätze belehrenden Inhalts. Die "Mittheilungen über Landwirthschaft, Gartenbau und Hauswirthschaft" bringen neben selbstständigen Fachartikeln zahlreiche Rathschläge für Haus, Hof und Garten. Im täglichen Feuilleton finden die Original=Romane und Novellen der ersten Autoren Aufnahme, so erscheint gegenwärtig der neueste dreibändige Roman aus der Gegenwart von Friedreich Spielhagen betitelt: "Sonntagskind". Die neu hinzutretenden Abonnenten erhalten den bis zum Quartalswechsel bereits erschienenen Theil dieses hochbedeutenden Werkes kostenfrei nachgeliefert. Hierauf erscheint eine höchst spannende Erzählung von L. Habicht: "Das Testament des Herzogs". - Man abonnirt auf das "Berliner Tageblatt und Handels-Zeitung" nebst seinen vier werthvollen Separat=Beiblättern bei allen Postanstalten des Deutschen Reiches für 5 Mark 25 Pfg. vierteljährlich. - Probe=Nummern gratis und franco.


Anzeigen.

Nähmaschine      Singer-Nähmaschinen,
Bestes Fabrikat,
Trittmaschinen
mit seinem Verschlußkasten von 55 M.
an, empfiehlt unter langjähriger Garantie
Hugo Heincke.


Neues Jahr, neues Glück!

Zu der am 5. Jan. neu beginnenden

Großen Hamburger Geldverloosung

empfehlen für 1. Ziehung:

1/1 Loose à 6 M., 1/2 à 3 M. 1/4 à 1.50 M.
An Hauptgewinnen kommen folgende zur Entscheidung:

In 1. Cl. 50,000 M., in 2. 55,000, 3. 60,000 M., 4. 65,000 M., 5. 70,000 M., 6. 75,000, in 7. eventl. 500,000, spec. 300,000, 200,000, 100,000, 60,000 40,000, 30,000 M. etc.
Es bietet sich also die allergroßartigste Gewinngelegenheit, so daß Jedermann sein Glück versuchen sollte. Aufträge, welche unter Nachnahme nach allen Orten prompt ausführen, erbitten recht bald

Mindus & Marienthal,
Hamburg.


[ => Original lesen: 1892 Nr. 99 Seite 7]

Zur reichhaltigen
Weihnachts-Ausstellung
lade ergebenst ein.                                                    
P. Hagen,
Bäckerei und Conditorei
Schönberg i. M.


Zu den Festbäckereien empfehle ich:
Prima engl. Syrup, gemahl. Raffinade, ff. Mandel, Succade und cand. Orangenschale, grosse Citronen und alle Gewürze feinster Qualität
                                                    A. Wigger Nachf.


Grosse Weihnachts-Ausstellung
von Berliner, Offenbacher Leder=Plüschwaaren als: Photographie=Album, Damen=Neccessaire, Ringtaschen Handschuhkasten, Reisetaschen, Brieftaschen=Mappen, Portemonnais, Cigarrentaschen mit u. ohne Stickerei u. s. w.
Damen=Schmucksachen
in echten Corallen, echten Granaten, echten Simili, echten Bernstein, echten Pariser Talmy und auch sehr hübsche neue Muster in billigen Brochen, Ohrringen, Armbändern, Hals= u. Kopfschmuck.
Alluminium=Neuheiten in den verschiedensten Gebrauchs= und Nippes=Sachen. Echte Solinger Messerwaaren,
Hosenträger aus Gummi, Leder=Gurt, Uhrketten aus echtem Talmi und echtem Nickel, Fächer, Vasen=Nippes=Figuren, Eß= und Caffeeservice und sonstige Porzellan=Sachen.
Meine Spielwaaren-Ausstellung
ist mit allen Neuheiten aufs Beste ausgestattet vom billigsten bis zum feinsten Genre.
Besonders empfehle ich: Elegant gekleidete Puppen in großer Auswahl zu sehr billigen Preisen.
Zum Drehen und selbstspielende Musikwerke aller Art.
Stets das Neueste.
                                                    H. Brüchmann, Schönberg.


Conditorei u. Marzipan-Fabrik

Breitestraße
Ecke der Hüxstr. 89
von
J. G. Niederegger,
Lübeck, Breitestraße
Ecke der Hüxstr. 89

empfiehlt einem hiesigen wie auswärtigen Publikum seine diesjährige

reichhaltige
Weihnachts-Ausstellung
in großer Auswahl von
Marzipan und Tannenbaum-Confecten.
NB. Die Ausstellung befindet sich in der ersten Etage.
Eingang zur Ausstellung durch den Laden.


Bedeutender Nebenverdienst.

Jedermann kann jährlich mehrere tausend Mark durch Verwendung seiner freien Zeit verdienen.
Offerten unter L. 2110 befördert Rodolf Mosse, Berlin S.-W.


[ => Original lesen: 1892 Nr. 99 Seite 8]

Unsere Weihnachts=Ausstellung
in
Marzipan, Tannenbaum-Confect und
Atrappes
ist eröffnet.
Lübecker Conserven-Fabrik, vorm. D. H. Carstens,
Nr. 6 Holstenstraße Nr. 6.


Markenzeichen für Herkules-Wolle Hercules-Wolle,
Vorzüglich in Haltbarkeit u.
Farbe.
Alleinige Verkaufsstelle
für Schönberg und Umgegend
bei                          
                          Hugo Heincke.


Corsetts
in bekannten guten Qualitäten empfiehlt in großer Auswahl billigst
                                                    Hugo Heincke.


Normal Wäsche, Oberhemden, Vorhemden,
Kragen und Manschetten, Cravatten Hosenträger, wollene Westen und Handschuhe
empfiehlt zu billigsten Preisen                                                    
                                                    Hugo Heincke.


Zur reichhaltigen                          
Weihnachts-Ausstellung
ladet freundlichst ein                                                    
Schönberg.                                                     Emil Hempel.
                                                                        Buchbinder.


Tischdecken, Bettvorlagen, Tischtücher u. Servietten
empfiehlt billigst                                                    Hugo Heincke.


Tannenbaumlichte und
Wachsstock,
Tannenbaumleuchter,
Tannebaumschmuck,
Tannenbaumkakes

                          
empfiehlt
                                                    Aug. Spehr.


Versilberte u. vergoldete
Neusilber-Waaren.
Bestecke, Tafelgeräthe.
Spezialität:
Trauringe in jeder Stärke u. Preislage.
     C. Roepstorff,
Goldschmied, Schönberg i. M.
     Reichhaltiges Lager
von
Gold-, Silber-,
Corall- & Granat-Schmuck-Sachen


Als zum
Weihnachtsgeschenk
passend, empfehle eine große Auswahl gut abgelagerter
Cigarren,
à 100 St. von 3 M. an, u. mache besonders aufmerksam auf meine sehr beliebten u. preiswerthen
Weihnachtscigarren
in hübsch ausgestatteten Kistchen von 25 Stück zu 1 M. 25 Pfennig (Mecklenburg). u. 1 M. 60 Pfennig (Mecklenburg)., sowie auf eine Partie
guter Ausschuß-Cigarren
"La Flor de Habana" à 100 Stück 3 M. 50 Pfennig (Mecklenburg)., à Dutzend 50 Pfennig (Mecklenburg).
                                                    J. F. Eckmann.


Verlaufen. Mein schwarzer Hund, auf den Namen Ammy hörend, hat sich am Sonnabend in Schönberg verlaufen. Sollte Jemand denselben angehalten haben, bitte ich um Nachricht.

Zarnewenz.                                                     H. Oldenburg, Hauswirth.


Zum Besuch meiner

Weihnachts-Ausstellung

lade ergebenst ein.

                          C. Sievers, Buchbinder.


Stadt Lübeck, Schönberg.
Dienstag, den 27. December 1892                          
Großer Militär=Concert
(Streichmusik)
Gegeben von der Regiments=Capelle des Großh. Mecklb. Grenadier=Regiments Nr. 89 unter persönlicher Leitung ihres Musikdirigenten,
Herrn O. Frommann.


Am Sonntag den 18. December 1892                          
Ausspielen von lebenden Karpfen
auf meinem Billard.
Anfang Nachmittags 3 Uhr, wozu freundlichst einladet
                                                    J. Böckmann,
                                                    Gastwirth.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD