No. 85
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. Oktober
1892
Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1892 Nr. 85 Seite 1]

                Es wird hierdurch verboten, Steine, Schutt und Unrath, auch Strauchwerk, Reiser und Busch in die Maurine zu werfen. Zuwiderhandlungen werden in Gemäßheit von § 366, 10 des Str. G. B. mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft.
                Schönberg, den 28. October 1892.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei für das Fürstenthum Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.


                Unter den Kühen der Wittwe Dreyer in Lindow, des Halbhufners Fischer und einiger kleiner Leute in Schlagbrügge ist die Maul= und Klauenseuche ausgebrochen.
                Schönberg, den 24. October 1892.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei für das Fürstenthum Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.


                Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß der diesjährige Herbstmarkt mit regimineller Genehmigung

am Dienstag den 1. November d. J.,

stattfindet.
                Schönberg, den 21. October 1892.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei für das Fürstenthum Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.


        - Nr. 28 des "Officiellen Anzeigers für das Fürstenthum Ratzeburg" enthält:
        II. Abtheilung.

(1.) Bekanntmachung, betreffend die Wiederabhaltung der wegen der Choleragefahr verbotenen Jahrmärkte.
(2.) Bekanntmachung, betreffend die für Leistungen an das Militär zu vergütenden Durchschnittspreise von Naturalien pro Monat September 1892.
(3.) Bekanntmachung, betreffend die Beschädigung der Telegraphenanlagen.
(4.) Bekanntmachung, betreffend Postkarten etc. nach dem Oranje=Freistaat, den Cook= und Tonga=Inseln und der Insel Norfolk.
(5.) Bekanntmachung, betreffend Postanweisungen nach den Niederländischen Antillen und Niederländisch=Guyana.


Für die großen Feierlichkeiten zur Einweihung der Lutherkirche in Wittenberg ist folgendes Programm aufgestellt: Am Montag den 31. Oktober um 10 1/2 Uhr Versammlung des Komitees und der Festgäste auf dem als Festplatz abgegrenzten Theile des Marktplatzes. Die übrigen Eingeladenen haben bis 11 Uhr ihre Plätze in der Schloßkirche einzunehmen. Die vor dem Kaiser eintreffenden Fürstlichkeiten werden zunächst in das Rathhaus geleitet. Der Kaiser wird nach dem Empfange durch die Spitzen der Behörden vor dem Rathhause die Huldigung der Versammelten entgegennehmen. Um 1 1/2 Uhr beginnt der feierliche Kirchgang. Der Zug, der sich unter Glockengeläut durch ein Militärspalier bewegt, wird durch ein militärischer Detachement geschlossen. Der Kaiser und die Fürstlichkeiten betreten die Kirche durch die Thesenthür. Die Einweihung wird von dem ersten Generalsuperintendenten der Provinz Sachsen Dr. Schultze vollzogen. An den Weiheakt schließt sich der Festgottesdienst. Für diejenigen Theilnehmer der Feier, die nicht Zutritt zur Schloßkirche erhalten, findet um 12 Uhr ein anderer Festgottesdienst in der Stadtkirche statt. Nach Beendigung des Festgottesdienstes in der Schloßkirche begeben sich der Kaiser und die Fürstlichkeiten zu Wagen nach dem Lutherhause wo eine urkundliche Aufzeichnung über den stattgehabten Weiheakt vollzogen wird. Um 1 1/2 U. historischer Festzug. Auf dem Arsenalplatz hält Hofprediger Faber eine Ansprache. Nach dem Gesange des Lutherliedes wird der Zug sich auflösen. Nach Vorbeimarsch ist Frühstückstafel im Refektorium und in den oberen Sälen des Lutherhauses. Um 4 Uhr findet im Exerzierhause der Kavalleriekaserne eine von der Stadt Wittenberg veranstaltete Aufführung des Herrigschen Luther=Festspiels statt.
Der König von Württemberg beabsichtigt, wie man aus Stuttgart meldet, der Einweihung der Lutherkirche persönlich beizuwohnen und am 30. d. M. abends die Reise nach Wittenberg anzutreten.
Der König von Schweden wird sich bei der bevorstehenden Einweihung der Lutherkirche in Wittenberg durch den Kronprinzen vertreten lassen. Selbstverständlich ist auch eine Einladung an den König von Dänemark ergangen, der, wie es heißt, einen hohen geistlichen Würdenträger als Vertreter senden wird.

[ => Original lesen: 1892 Nr. 85 Seite 2]

Der "Reichsanzeiger" veröffentlicht folgenden kaiserlichen Erlaß an den Kultusminister: Ich habe von Ihrem mir unterm 4. d. M. erstatteten Bericht über die Choleragefahr in Preußen und die zu ihrer Bekämpfung angeordneten Maßnahmen mit lebhafter Befriedigung Kenntnis genommen. Die getroffenen Vorkehrungen finden meine volle Billigung. Ich bin sehr erfreut, daß die auf wissenschaftlicher Forschung und praktischer Erfahrung beruhenden Anordnungen von allen dazu berufenen staatlichen und kommunalen Organen mit großer Umsicht und regem Eifer zur Ausführung gebracht sind und auch bei der Bevölkerung verständnisvolle Aufnahme und Beachtung gefunden haben. Wenn es unter des Allmächtigen gnädigem Schutz und sichtlichem Beistand bisher gelungen ist, die Choleragefahr im Lande so erfolgreich zu bekämpfen, und die zuversichtliche Hoffnung auf ein baldiges völliges Erlöschen der Seuche berechtigt erscheint, so hat hierzu, wie mir wohl bewußt ist, die aufopferungsvolle, pflichtreue und zielbewußte Arbeit der Behörden und einzelner Beamten wesentlich beigetragen. Ich kann es mir daher nicht versagen, allen Betheiligten meinen wärmsten Dank und besondere Anerkennung hiermit auszusprechen, und ersuche Sie, dies in geeigneter Weise zu ihrer Kenntnis zu bringen.

Marmor=Palais, den 17. Oktober 1892.
                                                    Wilhelm R

In Sachen der Militärvorlage theilt die "Köln. Zeitung" weiter mit, daß in der Begründung zur Vorlage die einmaligen Ausgaben mit 66 800 000 M. angesetzt sind; davon entfallen 61 Millionen auf 1893/94, der Rest wird für später gefordert. Die fortlaufenden Ausgaben beziffern sich auf 64 Mill., davon werden als erste Rate 56 400 000 Mk. gefordert, der Rest im Lauf der Jahre beansprucht werden. Die Etatsvermehrung umfaßt 2138 Officiere, 234 Militärärzte, 209 Büchsenmacher und Waffenmeister, 23 Roßärzte, 21 Sattler, 11 857 Unteroffficiere, 72 036 Gemeine, 6130 Dienstpferde. In diesen Zahlen spiegeln sich bereits die Kämpfe, die wir im Reichstag bei den Verhandlungen über die Militärvorlage zu gewärtigen haben.
Der "Reichsanzeiger" schreibt in seinem nichtamtlichen Theil: Da die Militärvorlage dem Bundesrath als geheim zu halten zugegangen und deren Veröffentlichung vor ihrer Durchberathung im Bundesrath von der Regierung nicht beabsichtigt war, kann die "Köln. Ztg." nur auf unrechtmäßige Weise von der Vorlage Kenntniß erhalten haben.
Immer schärfer gegen die Militärvorlage äußert sich das Organ des Fürsten Bismark. Das Argument, so schreiben die "Hamburger Nachrichten", daß man dem jetzigen Reichskanzler als Fachmann jede beliebige Armeeverstärkung, die er für nötig halte, aus patriotischen Gründen bewilligen müsse, macht das Prüfungsrecht des Reichstages illusorisch, setzt das Ansehen desselben herab. Wenn die politische Position Deutschlands im Dreibunde nur dadurch zu halten ist, daß von der Caprivischen Vorlage nichts gestrichen wird, so liegt darin eine Einschätzung der jetzigen Stellung des Reiches, die wir als schmeichelhaft für dasselbe nicht ansehen können."
Das nächstjährige österreichische Budget schließt abermals ohne Defizit ab.
Der neuste russische Anleiheversuch ist abermals fehlgeschlagen. Der neue russische Finanzminister Witte hat den Versuch gemacht, in Paris 500 Mill. aufzutreiben, nachdem er sich überzeugt hatte, daß er in Deutschland auf keine Gegenliebe rechnen könne. Die Anleihe sollte mit 90 Prozent bei 4prozentiger Verzinsung fortgegeben werden, allein auch zu diesen Sätzen war nichts zu machen. Rußland ist eben ein zu unsicherer Kantonist, so unsicher, daß selbst die Franzosen keine Lust haben, noch mehr Geld, als schon geschehen, zu borgen. Was hat nun Kaiser Alexander von seiner "französischen Politik?" Nichts!
Trotzdem die Kostenrechnung des bewaffneten Friedens in Frankreich seit dem Jahre 1871 eine unheimliche Höhe erreicht hat, wird daselbst unaufhörlich weiter gerüstet. Jetzt hat die französische Regierung die Vervollständigung der Fortifikationen an der Nordgrenze Frankreichs beschlossen, und zwar sollen in nächster Zeit zwei neue Forts, eines in Houpliu, das andere in Ennetieres, zwischen der Pariser Bahnlienie und derjenigen von Valenciennes, errichtet werden. Außerdem ist die Leitung des Geniewesens angewiesen worden, den Platz Euesnoy, durch den der große Wald von Mornal gedeckt wird, als Festung aufrecht zu erhalten.
Nach einer Meldung aus Washington ließ Kaiser Wilhelm durch die Gesandschaft dem Präsidenten Harrison aus Anlaß der Jubelfeier der Entdeckung Amerikas seine herzlichen Wünsche für die Wohlfahrt des Landes übermitteln.


- Schönberg. Bezüglich der Fremden=Vorstellungen im Großherzoglichen Hoftheater zu Schwerin in der laufende Spielzeit 1892/93 sind wir jetzt in der Lage mittheilen zu können, daß die Hoftheater=Intendantur die 3 Opern Tannhäuser, Figaro's Hochzeit und Lorle, ein klassisches Werk (wahrscheinlich von Shakespeare), das vaterländische Drama Prinz Georg und ein Lustspiel oder eine Posse aufzuführen beabsichtigt. Die wegen der Cholera=Epidemie so lange hinausgeschobenen Vorstellungen werden in einigen Wochen ihren Anfang nehmen können, indessen ist es dringend nothwendig, daß Seitens der Abonnenten die Anmeldungen bis Ende dieses Monats erfolgen.
- Um die Ordnung vor und nach dem Unterricht in der hiesigen. Fortbildungsschule besser aufrecht erhalten, zu können, wird an den Unterrichtsabenden vor dem Schullokal eine Polizeiperson aufgestellt. Der Unterricht wird nur unter Anwesenheit eines Innungsmeisters ertheilt. Ein Zeichen, daß die Lehrjungen schwer zu zügeln sind. Der Unterricht ist nicht obligatorisch.
- Schönberg. Wie aus Lübeck verlautet, soll die Mecklenb. Friedrich=Franz=Eisenbahn ersucht werden, eine Zweigbahn von dem Kirchdorf Herrnburg im hiesigen Fürstenthum nach dem Lübschen Fischerdorfe Schlutupp zu bauen. Dies Projekt findet bei den Bewohnern Herrnburgs viel Anklang, da diese schon längst bestrebt waren, eine Haltestelle auf der Mecklenb. Bahn zu erlangen.
- Schönberg. Von ca. 300 Schülerinnen der hiesigen Mädchenschule betheiligten sich im verflossenen Sommerhalbjahr an der in der Anstalt bestehenden Jugendsparkasse 203. Dieselben haben in der genannten Zeit an Einlagen rund 8100 M. gemacht.
- Sr. Königl. Hoheit, der Großherzog von Mecklenburg Strelitz hat auch dem Verein "Landsmannschaft der Mecklenburger zu Hamburg und Altona" aus seiner Privat=Schatulle die Summe von 200 Mark gespendet zur Unterstützung hiesiger durch die Cholera schwer betroffener Mecklenburger.
- Nach dem "Hamb. Korr." ist für Preußen pro 1893/94 ein Mehr von Matrikularumlagen für den Reichshaushalt von 15 Millionen zu erwarten, dem ein entsprechendes Plus bei den Ueberweisungen nicht gegenübersteht.
- In Eisenbahnkreisen wird der Ausfall, den der Personenverkehr auf den preußischen Staatsbahnen während des Monats September infolge der Choleraseuche erlitten hat, auf annähernd sechs Millionen Mark geschätzt. Auch während der ersten Hälfte des Monats Oktober ist der Personenverkehr, wie die Köln. Ztg. hervorhebt, noch vielfach sehr gering gewesen, erst neuerdings beginnt er sich wieder zu heben.
- Die Kaiserin von Rußland wird zum Besuch ihres Sohnes, des Großfürsten Georg Alexandrowitsch, eine Reise nach dem Kaukasus machen.
- Von einem schrecklichen Verbrechen wird aus Erkeleng (Rheinprovinz) berichtet. Ein Mädchen, das auf dem dortigen Standesamt seine Heiratsankündigung vollzogen hatte, wurde auf dem Heimwege nach Mennekrath an der Seite ihres Bräutigams und ihrer Mutter erschossen. Drei Revolverschüsse streckten die Arme nieder. Der Thäter kannte noch nicht mit Bestimmtheit ermittelt werden.
- Dem Kaiser ist am Freitag auf dem Potsdamerplatz ein Wagenunfall zugestoßen. Der Wagen des Kaisers stieß mit einem leichten Break zusammen, dessen Deichsel den Mantel des Kaisers durchbohrte und seinen Wagen beschädigte. Der Kaiser blieb unverletzt und setzte seine Fahrt fort.
- Nach den amtlichen Listen sind in Rußland

[ => Original lesen: 1892 Nr. 85 Seite 3]

jetzt 300 000 Personen an der Cholera gestorben. Die Abnahme der Epidemie schreitet infolge Eintretens der Kälte jetzt rascher vorwärts.
- Während des Festmahles, welches am Montag abend dem Unterrichtsminister Bourgeois in Nantes gegeben wurde, legte der Präfekt seine goldene Uhr neben sich auf den Tisch, um achtzugeben, daß das Festmahl nicht zu sehr in die Länge gezogen werde. Als der Präfekt nach aufgehobener Tafel die Uhr wieder zu sich nehmen wollte, war dieselbe verschwunden und konnte trotz eifrigsten Suchens nicht mehr gefunden werden. Später bemerkte man, daß auch einige silberne Eßbestecke fehlten.
- Auf der Zeche Nordstern bei Carnop (Kreis Essen) stürzte ein bis auf die Krone fertiger 100 Fuß hoher Dampfschornstein mit gewaltigem Getöse zusammen. Von den 3 oben beschäftigten Arbeitern zog man einen als Leiche hervor, während ein anderer auf dem Wege zum Krankenhaus seinen Geist aufgab. Der dritte Unglückliche wurde unter den Trümmern begraben und obgleich sofort mit den Aufräumungsarbeiten begonnen wurde, ist doch wenig Hoffnung vorhanden, ihn noch lebend herauszuschaffen.
- Die Bürgerschaft von Bremen genehmigte den Senatsantrag aus Staatsmitteln für die neuerbauten Thürme des Domes eine große Glocke zu stiften. Sie ist für den Südthurm bestimmt, kostet bei einem Gewicht von 8200 Kilogramm 25 000 M. und soll nur bei feierlichen Anlässen, an patriotischen Gedenktagen u. s. w. geläutet werden. Der Kaiser stellte für den Guß zwei eroberte französische Bronzekanonen zur Verfügung. Durch dieses kaiserliche Geschenk wird die Glocke um so geeigneter werden, die Bevölkerung Bremens an patriotischen Festen zusammenzurufen.
- In der nächsten Sitzung der Hamburger Bürgerschaft wird ein dringlicher Antrag des Senats eingebracht werden, betreffend die Bewilligung weiterer 1 800 000 Mark zur Bekämpfung der Cholera und deren Folgen.
- Auch aus Danzig und Thorn werden starke Schneefälle gemeldet. In Thorn lagerte eine 5 Centimeter hohe Schneedecke.
- Infolge heftigen Schneesturmes und starker Schneeverwehungen blieben am Freitag auf der Ssysran=Wjasmaer Eisenbahn im russischen Bezirk Smolensk mehrere Züge im Schnee stecken, darunter der Separatzug des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch. Die ausgesandten Hilfszüge und zahlreiche Arbeiter vermochten bis zum Abend die Schneemassen nicht zu bewältigen.
- An der ganzen Ostküste von Schweden ist viel Schnee gefallen und auf vielen Stellen nicht wieder fortgethaut; alle kleinen Gewässer sind zugefroren.
- Nach einer Meldung aus Christiania wurde die am 21. Sept. abends bei der Verladung auf ein Marinetransportschiff ins Meer gesunkene Kruppsche Kanone von 43 Tons Gewicht am Sonnabend nachmittag glücklich wieder aus Land gebracht; sie ist, wie es scheint, unbeschädigt.
- In Kopenhagen herrscht eine wahre Selbstmordmanie. In den letzten Tagen haben nicht weniger als vier junge Damen sich das Leben genommen. Zwei haben sich in einem Fiaker durch Revolverschüsse getötet, die dritte Schnitt sich mit einem Rasiermesser den Hals ab und die vierte sprang ins Wasser. Alle vier waren Töchter aus guten Familien. Man kennt die Gründe der Selbstmorde nicht.
- Ein probates Recept für Hausfrauen, um gute Dienstboten zu gewinnen, hat ein bekannter Arzt seiner Tochter ins Wirthschaftsbuch geschrieben: Die Hausfrau nehme 2 Pfund Selbstbeherrschung, 1 1/2 Pfd. Geduld, 1 1/2 Pfd. Gerechtigkeit, 1 Pfd. Ueberlegung, 1 Pfd. Disciplin, 1 Pfd. Milde, mische das Alles mit der gleichen Menge eigener wirthschaftlicher Thätigkeit und nehme davon täglich die gehörige Dosis nüchtern.


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Anzeigen.

Die Ortsschulzen, Gesundheits=Commissionen, beziehungsweise Lehrer, welche Desinfectionsmittel für Bedürftige abgaben, oder denen sonst Auslagen erwuchsen für Maßregeln zum Schutz gegen die Cholera, soweit solche gesetzlich die herrschaftliche Casse treffen, wollen ehebaldigst ihre Liquidation hierher einreichen.
Schönberg, den 28. October 1892.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei für das Fürstenthum Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.


Konkursverfahren.

Das Konkursverfahren über das Vermögen des Tischlermeisters Jahns zu Cronscamp wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben.
Schönberg, den 26. Oktober 1892.

Großherzogliches Amtsgericht
(gez.) Dr. jur. E. Hahn.
                                                    Veröffentlicht:
                                                    H. Diederich,
                                                    Gerichtsschreiber.


Wir machen hiedurch bekannt, daß der Platz hinter den Scheunen vor der Sabowerstraße der hiesigen Realschule für ihre Turnspiele an den Nachmittagen des Mittwochs und Sonnabends zur alleinigen Benutzung überwiesen ist. Etwaige Zuschauer haben sich den Anordnungen des Aufsicht führenden Lehrers zu fügen.
Auch verbieten wir hiermit die Ablagerung von Schutt, Steinen etc. auf diesem Platze ohne unsere vorher eingeholte Erlaubniß. Zuwider handelnde werden nach § 366, 10 des Strafgesetzbuches mit einer Geldstrafe bis zu 60 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft.
Schönberg, den 24. October 1892.

Der Magistrat.


Auctions=Anzeige.

Der Verkauf der Briefträger Nevermann'schen Nachlaßsachen findet des Jahrmarktes halber nicht am 1. November sondern schon am

Montag, den 31. October d. J.
Vormittags 10 1/2 Uhr
in der Nevermannschen Wohnung statt.
                                                    Die Erben.


Der Betrieb der

Flachsreinigungs-Anstalt

zu Schönberg beginnt am 15. November und bitte ich die Herren Interressenten um baldige Einlieferung.

                                                    C. Hoffbauer.


Die unterzeichnete Intendantur eröffnet, wie in den Vorjahren, für Auswärtige ein Abonnement auf 6 Vorstellungen (3 Opern, 2 Schauspiele und 1 Lustspiel oder Posse) in der Spielzeit 1892/93, für welche ein Platz in der Fremdenloge 18 M., im ersten Range 12 M., im Parkett und in der Parkettloge 10 M., im II. Rang, Balkon und Mitte 6 M., im I. Rang Seite 5 M. kostet. Für diejenigen Abonnenten, welche die Eisenbahn benutzen müssen, werden für die Reise nach Schwerin und an demselben Tage zurück bei genügender Betheiligung Rückfahrtskarten zum einfachen Fahrpreise ausgegeben. Die Eintrittskarten werden nicht auf Namen ausgestellt, und sind Theater= und Eisenbahnbillets gleichzeitig einzulösen.
Bis zum 1. November ds. Js. nimmt Herr Hotelbesitzer Spehr zu Schönberg Abonnements=Anmeldungen freundlichst entgegen. Die Ausgabe der Karten erfolgt im November.
Schwerin, den 13. Oktober 1892.

Großherzogliche Hoftheater=Intendantur.


Deutsche Militärdienst=Versicherungs=Anstalt
Hannover.

Nachdem unser langjähriger Vertreter, Herr C. Schwie in Schönberg aus Gesundheits=Rücksichten die Agentur unserer Anstalt niedergelegt hat, ist dieselbe dem Herrn Friedrich Eckmann jun. in Schönberg übertragen.

       Schwerin,                                                                   Die Subdirektion:
24. October 1892.                                                           Dr. jur. E. Schmidt.


[ => Original lesen: 1892 Nr. 85 Seite 4]

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Rheumatismus.

Lange Zeit lag ich schwer an dieser Krankheit, sodaß der Arzt erklärte, ich würde nie wieder richtig gehen lernen. Durch eine Einreibung gelang es mir nun, dies Leidenden schnell und glücklich zu beseitigen, und habe ich durch dieses Mittel schon vielen solchen Leiden geholfen, bin gern bereit, es jedem Rheumatismuskranken zukommen zu lassen. Viele Dankschreiben liegen zur Einsicht. R. Rodewald, Magdeburg, Samenhdlg., Bahnhofstr. 34.


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Schönberg.                                                     J. Ludw. D. Petersen.


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Stadt Lübeck.
Sonntag, d. 30. Oktober                          
Erntebier.
Tanz bis über Mitternacht hinaus.


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                                                    J. L. D. Petersen.


Nachdem ich den Frohnereibetrieb abgegeben habe, halte ich noch einen Vorrath von schönem Kammfett und auch Hundefett zum Verkauf vorräthig.

                                                    P. Fanselow.


Den geehrten Bewohnern von Stadt und Land empfehle ich mich als Hausschlachter.

                                                                        Gustav Bardenhagen.
Schönberg.                                                     Wallstraße 121.


Getheerte Hanf-Treibriemen,

einfache und auch Doppel=Riemen mit runder Kante, sowie Spritzenschläuche und Feuereimer hat auf Lager und empfiehlt zu soliden Preisen die Riemen=Fabrik von

Stargard i./M.                                                     L. Becker.


Am Sonntag, den 30. October                          
Tanzmusik
Selmsdorf.                                                     Bäcker Lenschow.


zum Erntebier
am Sonntag, den 30. d. Mts.
ladet freundlichst ein                                                    
              Sülsdorf,                                                          J. Wiencke.
den 27. October 1892.                                                    Gastwirth.


Marie Ollrogge.
Otto Flaagel.
Verlobte.
Boitin-Resdorf.                                                     Hamburg.
Den 23. Oktober 1892.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 30. Oktober.

Vormittagskirche: Pastor Krüger.
Abendkirche (6 Uhr): Consistorialrath Kaempffer.
        Amtswoche: Pastor Krüger.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Viehmarkt in Hamburg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage
und Illustrirtes Beiblatt Nr. 44.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1892 Nr. 85 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 85 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 28. October 1892.


 

 

 

 

 

 

Rechnungs-Abschluß

 

der

 

Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt

 

in Schönberg

 

am 1. Juli 1892.

 

 

Vignette

[ => Original lesen: 1892 Nr. 85 Seite 6]

A. Ersparniß=Anstalt


Bilanz.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Gewinn= und Verlust=Rechnung.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Reservefonds der Ersparniß=Anstalt am 1. Juli 1892: 13 043 M. 26 Pfennig (Mecklenburg).

[ => Original lesen: 1892 Nr. 85 Seite 7]

B. Vorschuß=Anstalt


Bilanz.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Gewinn= und Verlust=Rechnung.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Reservefonds der Vorschuß=Anstalt am 1. Juli 1892: 71 172 M. 30 Pfennig (Mecklenburg).

[ => Original lesen: 1892 Nr. 85 Seite 8]

               Vorstehenden Rechnungs=Abschluß der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt haben wir geprüft und mit den ordnungsmäßig geführten Büchern übereinstimmend gefunden.

 

               Schönberg, den 23. September 1892.

 

Die Revisions= Committe.

 

A. Montag.       H. Lenschow.       H. Burmeister.

 

 

               Der vorstehende Rechnungs=Abschluß der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt ist von der heute abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung der Actionäre genehmigt worden.

               Schönberg, den 25. October 1892.

 

Das Directorium
der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.

C. J. W. Burmeister.     P. H. Burmeister.
H. Lohse.      J. Kröger.       J. Boye.

 

                                                                              Secretair: H. Stoffers.

 

 

 


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