No. 86
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. November
1891
Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1891 Nr. 86 Seite 1]

            Der Schlachter Peters hieselbst beabsichtigt, in dem an der Sabowerstraße allhier sub. Nr. 29 belegenen Hause Schlachterei zu betreiben und hat bei Einreichung eines bezüglichen Situationsplanes die obrigkeitliche Erlaubniß hierzu beantragt.
            Indem solches in Gemäßheit von § 17 der Gewerbeordnung zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird, ergeht hierdurch die Aufforderung, etwaige Einwendungen gegen die neue Anlage binnen 14 Tagen bei uns anzubringen.
            Schönberg, den 30. October 1891.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei für das Fürstenthum Ratzeburg.
Cl. v. Oertzen.


Am Donnerstag Vormittag hat zu Ehren des Königs von Rumänien eine Truppenschau auf dem Bornstedter Feld bei Potsdam stattgefunden. Die gesammte Potsdamer Garnison, verstärkt durch das Garde=Füsilier=Regiment und das 4. Garde=Regiment z. F., stand um 9 Uhr bereit, vor dem königlichen Gast den alten Ruf der Kriegstüchtigkeit zu bewähren. Nach dem Parademarsch fand eine größere Gefechtsübung statt und den Schluß der Besichtigung bildete ein nochmaliger, sehr stramm ausgeführter Vorbeimarsch der Truppen. Der Kaiser setzte sich mit dem König von Rumänien an die Spitze des 1. Garde Regiments z. F., um unter den Klängen der Regimentsmusik in Potsdam einzurücken, wo im Offizier=Kasino des genannten Regiments das Frühstück eingenommen wurde. Nachmittags 3 Uhr hat König Carol nach herzlicher Verabschiedung vom Kaiser die Rückreise angetreten. Der König wird auf derselben Wien nicht berühren, sondern sich direct über Oderberg=Ruitka=Budapest nach Bukarest begeben.
Dem deutschen Kaiserpaar überreichte König Karl von Rumänien bei seinem Berliner Aufenthalt zwei große Prachtalbums, welche in photographischen Darstellungen ein getreues Bild von dem kulturellen, nationalen und gesellschaftlichen Leben Rumäniens geben. Das eine Album enthält die Bildnisse der früheren rumänischen Fürsten, die Abbildungen der öffentlichen Gebäude der Hauptstadt, Ansichten der Sommerresidenz Sinaia und der berühmten Kirche von Argesch, ferner Darstellungen aller rumänischen Truppengattungen und der Donauflottille. Das zweite Album umfaßt die historischen Trachten des rumänischen Volkes, die Nationalkostüme der Priester, des Adels, der Bürger und der Bauern, sowie zahlreiche Ansichten aus dem buntbewegten Volksleben. Mehreren dieser Bilder hat die Königin Elisabeth kleinere Dichtungen beigefügt, welche sie noch während ihrer Krankheit in Venedig und Pallenza eigenhändig aufgezeichnet hat.
Die Reisedispositionen des Zaren haben noch in letzter Stunde mehrfache Veränderungen erfahren, die geeignet sind, einen Begriff von der "Nervosität" des hohen Reisenden zu geben. Nachdem am Freitag der russische Hofzug von Danzig nach Stettin abgegangen und in ersterer Stadt alle Vorkehrungen zum Empfang des Zaren eingestellt worden waren, was vollkommen zu der telegraphischen Meldung paßte, daß die Rückreise auf dem Landweg erfolgen werde, ist der Hofzug plötzlich umgekehrt und die Herrschaften sind doch noch mit der Kaiseryacht "Polarstern" nach Danzig abgegangen. Auf Wunsch des Zaren, der bei seiner Durchreise durch Deutschland sein Inkognito nicht aufzugeben wünscht, fand bei seiner Ankunft in Danzig=Neufahrwasser kein offizieller Empfang statt.
Der "Polarstern" mit der kaiserlich russischen Familie und dem dänischen Königspaar ist am 31. Oct. Früh um 9 Uhr im Hafen zu Danzig eingelaufen, wo die Herrschaften vom Botschafter Grafen Schuwalow und mehreren Konsuln, sowie von den Spitzen der Behörden empfangen worden sind. Gegen 11 Uhr ist die russische Kaiserfamilie mit dem Hofzug via Dirschau=Königsberg=Wirballen von Danzig wieder abgereist.
Der Bundesrath hat in seiner Sitzung am Donnerstag der Vorlage betreffend die Außerkraftsetzung der Ausführungsbestimmungen zur Verordnung wegen des Verbots der Einfuhr von Schweinen etc. amerikanischen Ursprungs vom 6. März 1883 zugestimmt.
Der Wiederbeginn der Reichstagsarbeiten erfolgt nunmehr bestimmt am 17. November und zwar wird man sich, nach Lage der Dinge, zunächst mit dem Krankenkassengesetz zu beschäftigen haben.
Der Etat der kaiserlichen Marine weist an fortdauernden Ausgaben ein Plus von nicht ganz 3 1/2 Mill. auf, wovon etwa 1 1/2 Mill. auf Indienststellung der Schiffe und Fahrzeuge entfallen. Die einmaligen Ausgaben im ordentlichen Etat betragen über eine Mill. weniger, der außerordentliche Etat soll eine zweite Rate für die Befestigung Helgolands von über 7 Mill., sowie einen Posten für den Bau von Wohnhäusern für die Arbeiter auf der Kieler Werst enthalten.
Mit neuen Modellen eines Armee=Revolvers werden der "Post" zufolge seit einiger Zeit Versuche in der Infanterie=Schießschule und in der Gewehrfabrik zu Spandau angestellt. Bisher ist noch ein Revolver Modell 71 mit großem Kaliber in Gebrauch. Es ist auch bei dieser Waffe die Einführung eines kleineren Kalibers geplant.
Major von Wißmann will aus dem Kolonialdienst scheiden. Wie der "Nat. Ztg." berichtet wird, hat derselbe in Folge von Meinungsverschiedenheiten mit dem Gouverneur von Deutsch=Ostafrika, Frhr. v. Soden, seine Entlassung aus dem Kolonialdienst

[ => Original lesen: 1891 Nr. 86 Seite 2]

nachgesucht. Hoffentlich werden sich diese Differenzen noch beilegen lassen.
Das Doctor=Examen der Mediziner soll künftighin niemals vor vollendeter Staatsprüfung abgelegt werden. Ueber diese und andere Aenderungen im medizinischen Prüfungswesen berathen augenblicklich die in Berlin zusammengetretenen Abgeordneten der preußischen Aerztekammern.
Es scheint nun doch, als ob von russischer Seite dem Roggenausfuhr=Verbot auch noch ein Verbot der Ausfuhr von Weizen folgen soll. Wir geben deshalb, um die Einwirkung bemessen zu können, die dasselbe auf die Konsumverhältnisse Deutschlands haben würde, nachstehend einige Zahlen. Im Durchschnitt der letzten 5 Jahre sind in Deutschland jährlich aus Rußland 245 789 und aus Oesterreich=Ungarn 105 904 Tonnen Weizen eingeführt worden. Der durchschnittliche Antheil der russischen Einfuhr an der Verfolgung Deutschlands mit Weizen stellt sich demnach auf 51,6%, der Oesterreich=Ungarns auf nur 21,6%. Die Zufuhr amerikanischen Weizens hat in dem erwähnten Zeitraum nur einen sehr kleinen Umfang erreicht, sie hat im Jahr 1890 nur 51 988, im Jahr 1889 nur 2411, im Jahr 1888 nur 2181, 1887 nur 54 067 und 1886 nur 16 680 Tonnen umfaßt. Der deutsche Konsum würde demnach allerdings von einem russischen Ausfuhr=Verbot merklich berührt werden.
Allgemeines Aufsehen erregt die plötzliche Ankunft des russischen Generals Prinzen Alexander von Oldenburg in Nancy. Dem Prinzen soll für den Fall eines demnächstigen Krieges ein bedeutendes Kommando zugedacht sein.
Trotz der pomphaft angekündigten Ueberzeichnung der russischen Anleihe in Frankreich stellt sich das Unternehmen als ein gründlicher Mißerfolg heraus. Die großen Banken, die auf Spekulation gezeichnet hatten, sind zwar mit allen erdenklichen Mitteln bemüht gewesen, das kleine Privatpublikum zur Betheiligung heranzuziehen, aber sie haben es doch nicht fertig gebracht, mehr als die Hälfte der Anleihe fest unterzubringen. Die Folge davon ist, daß die Anleihe heute 2 1/2% unter dem Ausgabekours steht und daß die Franzosen somit für ihren Freundschaftsdienst bereits eine Einbuße von 12 Millionen erlitten haben. Und aller Wahrscheinlichkeit nach ist dies nur der Anfang der absteigenden Bewegung.
In Moskauer Zeitungen ist zu lesen, daß die Nachrichten von dem trostlosen Zustand der Wintersaatfelder im gesammten Süden des russisches Reiches Bestätigung finden. Die Dürre ist so groß, daß die Pflüge auf dem harten Erdboden zerbrechen. Auf den Feldern ist auch nicht das geringste Wachsthum zu bemerken. Besonders trübe sind die Aussichten in Bessarabien und Podolien, sowie in den nördlichen Kreisen des Gouvernements Taurien.
Der Nothstand verschärfte sich in den von der Mißernte betroffenen Landestheilen in Rußland, da plötzlich eine strenge Kälte eingetreten ist. Im Wolga= und Don=Gebiet hat man bereits 8° Kälte.
Die Kosacken=Regimenter in Lublin machen der Militärverwaltung große Sorge. Irgend jemand hat den Leuten den Text der Marseillaise beigebracht und bei jeder Gelegenheit stimmen nun die Lanzenreiter das Revolutionslied an. Alle Verbote dagegen sind bis zur Stunde erfolglos gewesen.


- Schönberg. Bei der am 2. November stattgehabten Verpachtung der Meierei Wahrsow mit der Partinenz Lenschow blieb der bisherige Pächter Hörcher mit 8160 M. jährlich am Meistgebot. Die alte Pacht betrug 12 200 Mark.
- Das russische Dreigespann des Kaisers Wilhelm ist am 31. Oct. morgens gegen 9 Uhr durchgegangen und stürmte führerlos mit dem leeren Wagen in rasendem Lauf durch die Bellevuestraße nach dem Leipzigerplatz, wo das unter dem Bogen gehende Mittelpferd mit dem Kopf in der Nähe des Hauses Nr. 18 gegen einen Laternenpfahl so wuchtig anrannte, daß der Pfahl abbrach und sämmtliche drei Pferde stürzten, die später blutend davongeführt wurden. Ueber die Affaire ist später folgendes Nähere ermittelt: Der Leibkutscher Ericke und der Diener Hilke unternahmen morgens eine Uebungsfahrt im Thiergarten. Als sie in die Bellevue=Allee einbogen, sahen sie einen zweiten königlichen Wagen vor sich. An diesem fuhren sie vorbei. In demselben Augenblick scheute das mittlere und größte Pferd, - der Fuchs -, nahm das Gebiß zwischen die Zähne, entzog sich hierdurch der Gewalt des Lenkers und riß auch die anderen Pferde zu rasendem Laufe nach der Bellevuestraße zu mit sich fort. Hier mußten beide Insassen vom Wagen springen, um nicht dem sicheren Tode entgegenzugehen. Ericke fiel so unglücklich, daß die Hinterräder des Wagens ihm über den Rücken gingen und er schwer verletzt nach seiner Wohnung gebracht werden mußte. Hilke ist mit einer Verstauchung der rechten Hand davongekommen. Der Wagen ist völlig ruinirt.
- Eine Erzieherin der kaiserlichen Prinzen. Im Krankenhaus zu Solingen ist am 11. v. M. Frl. Henriette Heiner gestorben. Während ihrer Krankheit ist derselben die liebevollste Theilnahme der kaiserlichen Familie, besonders der Kaiserin, zutheil geworden. Dem Frl. Heiner war die erste Erziehung der kaiserlichen Prinzen anvertraut. Sowohl in eigenhändigen Briefen, als in Telegrammen hat sich die Kaiserin täglich nach dem Befinden der Kranken erkundigt und sogar ihre erste Hofmeisterin Gräfin Brockdorff einmal nach Solingen gesandt. Dem einzigen Bruder der Entschlafenen ließ die Kaiserin folgendes Beileidstelegramm zugehen: "Spreche Ihnen des Kaisers und Mein herzlichstes Beileid aus beim Ableben Ihrer armen Schwester; der Tod hat Mich sehr betrübt. Sie war eine so treue Seele und hat unsere Kinder mit Aufopferung und Liebe gepflegt. Victoria, Kaiserin und Königin."
- Am vorigen Dienstag hat in den Räumen der Diskonto=Gesellschaft in Berlin die Constituirung der Astrolabe=Compagnie mit einem Grundkapital von 2 400 000 Mk. stattgefunden. Die Gesellschaft bezweckt in dem Schutzgebiet Neuguinea=Compagnie Land= und Plantagenwirthschaft, insbesondere Tabackbau zu betreiben.
- Ein Gattenmord versetzte am Donnerstag nachmittag die Einwohner von Potsdam in große Aufregung. Der Mord wurde von dem 37jährigen Arbeiter Hein an seiner Ehefrau vollführt, welcher der Mörder auf offener Straße mehrere Messerstiche in Kopf und Brust beibrachte, so daß sie sogleich eine Leiche war. Nach der That ergriff Hein die Flucht, wurde aber festgenommen und ins Gefängniß gebracht. Eheliche Zwistigkeiten bilden den Beweggrund der blutigen That.
- Die kaiserliche Werftverwaltung zu Kiel läßt, wie das "Kieler Tgbl." mittheilt, Kartoffeln und Kohlen in größeren Partien ankaufen, die sie zu dem verhältnißmäßig billigen Selbstkostenpreise an ihre Arbeiter und Unterbeamten unter dem Beding der Barzahlung abgiebt. Die damit bethätigte Fürsorge zum Besten der Arbeiter findet, wie das genannte Blatt hinzufügt, unter diesen vielfache Anerkennung.
- In Altona erkrankten eine Anzahl von Personen an dem Genusse trichinosen Schweinefleisches. Das betr. Schwein war im städtischen Schlachthause als trichinenfrei befunden worden, bei der Nachuntersuchung fand man aber zahlreich eingekapselte Trichinen.


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Anzeigen.

In Sachen betr. die Zwangsversteigerung der dem Büdner und Tischlermeister Johann Jahns zu Cronscamp gehörigen, daselbst sub Nr. 6 belegenen Büdnerei c. p. stehen vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an:
1. der Verkaufstermin auf

Dienstag, den 1. December 1891,
Vormittags 11 1/2 Uhr,

2. der Ueberbotstermin auf

[ => Original lesen: 1891 Nr. 86 Seite 3]

Dienstag, den 29. December 1891,
Vormittags 11 1/2 Uhr.

Ferner ist Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das Grundstück c. p. und an die zur Immobiliarmasse gehörenden Gegenstände (Zubehör), soweit sie nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommen, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftliche Beweismittel, sowie zur etwaigen Prioritätsausführung unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses auf

Dienstag, den 1. December 1891,
Vormittags 11 1/2 Uhr

angesetzt.
Die Verkaufsbedingungen liegen 14 Tage vor dem ersten Verkaufstermine auf der Gerichtsschreiberei I des unterzeichneten Amtsgerichts zur Einsicht der Betheiligten aus. Dem Schuldner und den bei der Zwangsversteigerung betheiligten Gläubigern wird hiermit freigelassen, zu dem Zwecke einer endlichen Regulierung der Verkaufsbedingungen in dem zur Anmeldung der dinglichen Ansprüche an das Grundstück c. p. bestimmten Termine und in dem Verkaufstermine zu erscheinen, sowie innerhalb 8 Tage vor dem Termine Vorschläge für die Verkaufsbedingungen einzureichen.
Schönberg, den 31. August 1891.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
                                                    W. Harms.


Von zwei unbekannten, gutgekleideten Männern im Alter von ca. 25 Jahren, von denen der eine einen hellgrünen Anzug und blonden Schnurrbart, der andere einen großen dunklen Vollbart und dunklen Anzug trägt, sind in dem hiesigen Fürstenthum dadurch Betrügereien verübt worden, daß dieselben völlig werthlos, aus Blei und Blech hergestellte Uhren für silberne verkauften. Ich warne hierdurch vor dem Ankaufe derartiger Uhren und ersuche ev. um vorläufige Festnahme der fraglichen beiden Männer.
Schönberg, den 30. October 1891.

Der Amtsanwalt.
H. Fölsch.


Es wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Schlauentrifft wegen Neupflasterung auf ca. 2 Wochen für Fuhrwerk gesperrt ist.
Schönberg, den 2. November 1891.

Der Magistrat.


Frühblühende niedrige Wiener-Nelken, sowie großblümige Stiefmütterchen, 100 St. 3 M. 1 Dtz. 40 Pfennig (Mecklenburg)., Riesen-Pense's aller Neuheiten.
welche jetzt schon blühen und Knospen zeigen, 100 St. 4,50 M., 1 Dtz. 60 Pfennig (Mecklenburg). empfiehlt
Paul Präve, Kunst= & Handelsgärtner.
Gleichzeitig erlaube ich mir anzuzeigen, daß ich Siemzerstraße Nr. 95 einen
Blumenladen
eingerichtet habe, wo stets fertige Kränze, Topfpflanzen u. s. w. zu haben sind, auch jede Art Bestellung entgegengenommen wird. Um gütige Benutzung bittet D. O.


Bohnerwachs,
Goldkäferlack,
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Spiritus-Sarglack,
sowie sämmtliche Drogen

empfiehlt                                                                      C. Schwedt.


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[ => Original lesen: 1891 Nr. 86 Seite 4]

Zu dem am Dienstag, den 24. November d. J. beimir stattfindenden

Landmanns-Balle

erlaube ich mir die Herren Hauswirthe hierdurch ergebenst einzuladen.

Schönberg.                                                     J. Boye.


Deutsche
Antisklaverei Geld-Lotterie
18 930 Gewinne ohne jeden Abzug.
1 à 600 000 Mk., 1 à 300 000 Mk., 1 à 150 000 Mk., 1à 125 000 Mk., 1 à 100 000 Mk., 1 à 75 000 Mk. etc.
Zwei Ziehungen in Berlin.
I. Klasse:
vom 24. bis 26. November 1891.
II. Klasse:
vom 18. bis 23. Januar 1892.
Preis der Original-Loose für I. Klasse 1/1 Mk. 21.00 1/2 Mk. 10.50. 1/10 Mk. 2.10.
Loose, welche in erster Klasse nicht gezogen sind, können zur zweiten Klasse gegen Zahlung des Betrages wie erste Klasse erneuert werden.
Carl Heintze, Loose-General-Debit,
Berlin W., Unter den Linden 3.
Adresse für telegraphische Einzahlungen: "Heintze Berlin Linden".
Für Porto und eine Gewinnliste sind 30 Pfg. beizufügen. Einschreiben 20 Pfg. extra.


Zu dem am Freitag, den 6. November d. J. stattfindenden

Sänger-Concert
mit nachfolgendem Ball

im Krellenberg'schen Locale hierselbst ladet ergebenst ein

Anfang 6 Uhr.
Der Vorstand des Carlower Männergesangvereins.


Sonntag, den 8. November
Ausspielen von lebenden Gänsen.
Einsatz 25 Pfennig (Mecklenburg). Um zahlreiche Betheiligung bittet
                                                    H. Schrep.


Ofenvorsätze, Ascheimer, Kohtenhelme, Kohlenschaufel, Feuerzangen, Feuerschaufel, Gerätheständer, Schirmständer u. s. w. in verschiedenen Mustern

empfiehlt                                                    W. Wieschendorf,
                                                                               Klempner.


Zu verkaufen: schöne 5 Wochen alte
Ferkel
in der Meierei Bauhof-Schönberg.                          


Von der Reise zurück.
Schrakamp.


Herzlichen Dank

sagen wir auf diesem Wege Allen, die uns zu unserer Hochzeit von Nah und Fern mit Gratulationen und Geschenken so zahlreich bedachten.

                                                    W. Brey u. Frau,
                                                    geb. Otto.


Für die überaus zahlreichen Glückwünsche zu unserer Hochzeitsfeier sagen wir Allen hiermit herzlichsten Dank und gleichzeitig Lebewohl bei unserer Abreise nach Prenzlau.
Kl. Siemz b. Schönberg i/M., den 31. Oct. 1891.

                                                    August Hartwig u. Frau,
                                                    Sophie geb. Volkmann.


Für die vielen Beweise herzlicher Theilnahme an dem schmerzlichen Verlust unseres lieben Sohnes, Neffen und Vetters Johannes Eckmann, sagen hiermit Allen den innigsten Dank.
Schönberg, den 2. November 1891.

                                                    Die trauernden Hinterbliebenen.


Gestern Abend 6 Uhr entschlief nach kurzer Krankheit unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter

Margarethe Holst
geb. Creutzfeldt

in ihrem 87. Lebensjahre.
Dies zeigen an

                                                    Die trauernden Hinterbliebenen.

Neue Welt, den 1. November 1891.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
9,49 Vorm. 12,02 Mitt. 3,10 Nachm. 7,11 Abends. 11,37 Nachts.
nach Kleinen:
7,32 Morg. 10,13 Vorm. 12,51 Nachm. 5,21 Nachm. 8,36 Abends.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Viehmarkt in Hamburg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1891 Nr. 86 Seite 5]

Erste Beilage
zu Nr. 86 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 3. November 1891.


[Die Originalseite ist nicht verfügbar.]

[ => Original lesen: 1891 Nr. 86 Seite 6]

[Die Originalseite ist nicht verfügbar.]

[ => Original lesen: 1891 Nr. 86 Seite 7]

Zweite Beilage
zu Nr. 86 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 3. November 1891.


- Die dritte ordentliche Generalsynode der englischen Landeskirche für die älteren Provinzen der preußischen Monarchie wird am 10. November in Berlin zusammentreten.
- Der Zusammentritt der Europäischen Sommerfahrplankonferenz für 1892 ist für den 16. Dezember in Düsseldorf in Aussicht genommen worden.
- In den Rheinlanden sind in diesem Jahr 31 Reblausherde mit 1683 erkrankten Stöcken entdeckt worden.
- Auf der Strecke Elbing=Grunau=Niederung mußte kürzlich ein Personenzug auf offenen Felde halten, da eine Rinderherde auf dem Bahnkörper sichtbar geworden war. Der Zugführer hatte die Thiere noch rechtzeitig bemerkt, um den Zug vor denselben zum Stehen zu bringen. Nur mit Mühe konnte die Heerde von den Geleisen entfernt wurden.
- Im Krummholz bei Bernburg schoß ein Stromer auf 2 in einem Fuhrwerk daherkommende Landleute mit einem Revolver in räuberischer Absicht. Die Bedrohten sprangen beherzt vom Wagen, machten den Wegelagerer nach tüchtiger Tracht Prügel dingfest und überlieferten ihn der Polizei.
- Dem "Oberschlesischen Anzeiger" zu Folge herrscht die Influenza in der Stadt und im Kreise Neiße epidemisch und tritt in sehr bösartigem Character auf. Gleichzeitiges Auftreten mit anderen Krankheiten haben bereits mehrere Todesfälle herbeigeführt.
- Ein Husarenofficier der Garnison Stargard, der vor etwa 14 Tagen im Civilanzug nach Königsberg gefahren war, ist seitdem verschollen. Man vermuthet, daß er das Opfer eines Verbrechens geworden ist.
- In Leipzig hat am Montag Prinz Max von Sachsen im Beisein seines Vaters, des Generalfeldmarschalls Prinz Georg, und des Staatsministers v. Gerber sein juristisches Doctor=Examen sehr gut bestanden.
- Im Hoftheater zu München hat am vorigen Sonntag die Geistesgegenwart des Tenoristen Vogl eine Panik verhütet. Man gab die "Walküre", das Herdfeuer in Hundings Hütte schlug, statt zu erlöschen, in hellen Flammen auf und hatte schon etliche Dekorationsstücke ergriffen, so daß das Publikum angesichts der drohenden Feuersgefahr bereits unruhig wurde. Vogl=Sigmund rief, ohne das Duett zu unterbrechen, nach Wasser und löschte mittels des ihm aus den Coulissen gereichten Eimers, während das Orchester unbeirrt weiterspielte.
- Eine originelle Wette wurde dieser Tage beim "Rößlwirth" in Ingolstadt zum Austrag gebracht. Der Wirth wettete gegen einen Einsatz von 20 Mark mit drei Gästen, daß keiner von ihnen im Stande sei, in der Zeit von Vormittags 10 Uhr bis Nachmittags 4 Uhr je 1000 Stück Nüsse zu verzehren. Punkt 10 Uhr begann die Knackerei, um halb 2 Uhr stellten die Knacker ihre Arbeit, die sie übrigens mit einem Ernste betrieben, der einer besseren Sache würdig gewesen wäre, ein. Sie brachten es auf 600 Stück und gestanden, sie hatten nun auf lange Zeit genug davon.
- Professor Billroth in Wien bespricht in einer Vorlesung die Folgen des neuen Gewehres im Kriegsfall und führte aus, das Sanitätswesen sei ungenügend gegen die neue Waffe, welche einen Krieg schnell beende.
- Der Wiener Jockeyklub entdeckte einen Ring von Jockeys und Privatleuten, die bestrebt waren, die Rennresultate durch Abmachungen mit den Reitern zu fälschen. Zwei bekannte Jockeys sind bereits von allen Rennbahnen der Monarchie ausgeschlossen. Die ganze Reihe der Rennresultate dieses Jahres, die Gegenstand öffentlicher Erörterungen waren, scheint damit im Zusammenhang zu stehen.
- In den Trümmern einer der in Meiringen niedergebrannten Wohnstätten wurde die verkohlte Leiche eines 60jährigen, kränklichen, blinden Mannes gefunden. Von 13 Restaurationslokalitäten sind nur noch 3 vorhanden. Nach neuester amtlicher Mittheilung sind 168 Familien mit 766 Personen obdachlos, abgebrannt sind 95 Wohnhäuser und 79 Oekonomiegebäude. Man glaubt, der Amtsbezirk Oberhasle, zu dem Meiringen gehört, sei außer Stande, die 3/10 des Immobiliarschadens zu bezahlen, wie das Gesetz dies vorschreibt.
- Seit einigen Wochen verlegt sich in Antwerpen und in der Umgebung eine Spitzbuben=Bande auf den Diebstahl von Telephondrähten. In Antwerpen, Deurne, Merxem und Wilryck wurden bis jetzt über 8000 m Phosphor=Broncedraht abgeschnitten, der je 100 m 4 bis 5 Fr. kostet, von den Dieben aber an Hehler verschleudert wird.
- Der Nachlaß des Generals Boulangers ist auf Verfügung des Gerichts unter Sequester gestellt worden. Die Freunde Boulangers haben eine Subskription eröffnet, um die Versteigerung des Nachlasses zu vermeiden.
- Der Plan der Erbauung eines Wagner=Theaters in Versailles wurde endgiltig beschlossen. Die Kapitalien sind bereits beschafft und die Grundstücke angekauft.
- In Dublin wurde am Dienstag abend eine Bombe in das Erdgeschoß der Offizin der antiparnellitischen National Preß geworfen. Die dadurch verursachte Explosion wurde in der ganzen Stadt vernommen. Der untere Theil des Gebäudes ist vollständig zerstört. Alle Fenster in den umliegenden Gebäuden sind zertrümmert. Personen sind nicht verwundet.
- Im Hafen von Libau kam es zu Unordnungen wegen der verstärkten Kartoffelausfuhr. Das Volk hinderte die befrachteten Schiffe am Auslaufen. Die Gouverneure der nothleidenden Gegenden erlassen strenge Vorschriften, nach welchen die untergeordneten Organe genau darauf zu achten haben, daß die Bauern die ertheilten Unterstützungen nicht vertrinken. In manchen Gegenden wird der zunehmenden Trunksucht dadurch vorgebeugt, daß die Bauern nach dem Empfange der Unterstützung von der Dorfpolizei heimgeleitet und den Frauen und Kindern übergeben werden. Wo das nicht geschieht, wandert das zur Unterstützung gewährte Geld oder Mehl gewöhnlich in die Kneipe.
- Die Ueberschwemmungen in den Provinzen in Spanien nehmen zu. Die Bahnverbindung zwischen den baskischen Provinzen und Catalonien ist unterbrochen. Das ganze Ebrothal gleicht einem See, zahlreiche Dörfer und Ortschaften sind zerstört, viele andere sind vollständig vom Verkehr abgeschnitten. Der Ebro ist mit zahlreichen Trümmern und vielen Leichen bedeckt.
- Starker Schneefall herrschte am letzten Sonntag im spanischen Centralgebirge. Das Thermometer sank auf 4 Grad unter Null.
- Nach sommerheißen Tagen trat in Odessa am Donnerstag plötzlich starker Schneefall ein.
- Die Ueberschwemmungen in England erreichten eine seit Jahren unerreichte Höhe. Die ganze Grafschaft Middel=Essex steht unter Wasser. Das Thal zwischen Nordhampton und Petersborourgh bildet einen 50 km im Umfang habenden See. In der Stadt Maidenheam stehen die Häuser bis zu den oberen Etagen unter Wasser, die ganze Umgegend von Windsor ist überschwemmt.
- Die aus Europa in New=York eintreffenden Dampfer melden andauernd stürmisches Wetter auf dem Atlantischen Ozean.

Auf verwegener Bahn.
Kriminalnovelle von Gustav Höcker.
(Nachdruck verboten.)
[Fortsetzung.]

[ => Original lesen: 1891 Nr. 86 Seite 8]

Auf verwegener Bahn.
Kriminalnovelle von Gustav Höcker.
(Nachdruck verboten.)
[Fortsetzung.]


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