No. 28
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 11. April
1890
sechzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1890 Nr. 28 Seite 1]

Bekanntmachung.

          Das diesjährige hiesige Musterungsgeschäft wird in folgender Weise

in Schönberg
im Boye'schen Gasthofe

abgehalten werden:

1. Montag, den 14. April,
Morgens präcise 9 Uhr.

Musterung der Militairpflichtigen aus den Ortschaften:

Bäck, Bardowiek, Bechelsdorf, Blüssen, Boitin=Resdorf, Gr. Bünsdorf, Kl. Bünsdorf, Campow mit Hoheleuchte, Carlow, Cronscamp, Demern (Hof und Dorf nebst Röggeliner Ziegelei), Dodow, Domhof Ratzeburg, Duvennest, Falkenhagen, Grieben, Hammer, Herrnburg, Horst, Kleinfeld, Klocksdorf, Kuhlrade, Lankow, Lauen, Lenschow, Lindow, Lockwisch (Hof und Dorf), Lübseerhagen, Lüdersdorf, Mahlzow, Mannhagen, Mechow (Hof und Dorf Wietingsbäck), Menzendorf (Hof und Dorf), Gr. Mist, Kl. Mist, Gr. Molzahn, Kl. Molzahn, Neschow mit Maurin=Mühle, Neuhof, Niendorf, Ollndorf, Palingen, Panten, Papenhusen, Petersberg, Pogez, Rabensdorf (Hof und Dorf), Raddingsdorf, Retelsdorf, Rieps, Rodenberg, Römnitz, Rottensdorf, Gr. Rünz, Kl. Rünz, Rüschenbeck, Rupensdorf.

2. Dienstag, den 15. April,
Morgens präcise 9 Uhr

Musterung der Militärpflichtigen aus den Ortschaften:

Sabow, Samkow, Schaddingsdorf, Schlagbrügge, Schlag=Resdorf mit Perückenkrug, Schlagsdorf (Hof und Dorf mit Heiligeland), Stadt Schönberg, Bauhof Schönberg, Schwanbeck, Selmsdorf (Hof und Dorf mit Hohemeile), Gr. Siemz, Kl. Siemz, Stove (mit Meierei Röggelin), Schbrg.=Sülsdorf, Schlag=Sülsdorf, Teschow, Thandorf, Törpt, Torisdorf, Wahlsdorf, Wahrsow (Hof und Dorf), Walksfelde, Wendorf, Westerbeck, Zarnewenz (Hof und Dorf), Ziethen.

3. Mittwoch, den 16. April,
von Morgens 10 Uhr an,

Loosung der Militairpflichtigen des Jahrgangs 1870.
          Das Nichterscheinen zur Loosung hat keine Nachtheile zur Folge, für die dazu nicht Erscheinenden wird durch ein Mitglied der Ersatzkommission geloost.
          Zur Musterung haben sich bei Vermeidung der im § 26. 7, der Wehrordnung angedroheten Strafen zu gestellen:

alle im Jahre 1870, sowie alle in früheren Jahren geborenen Militairpflichtigen ohne endgültige Entscheidung über ihre Militairpflicht, sofern sie nicht von der Gestellung ausdrücklich entbunden sind:
          Sämmtliche Militairpflichtige haben ihre Geburtsscheine, sowie die Militairpflichtigen der älteren Jahrgänge außer den Geburtsscheinen ihre Loosungsscheine mitzubringen.
          Die im hiesigen Fürstenthum gebürtigen und außerhalb ihres Geburtsortes sich aufhaltenden Militairpflichtigen haben sich mit den Militairpflichtigen ihres Geburtsorten zu stellen.
          Wer durch Krankheit am Erscheinen verhindert ist, hat ein beglaubigtes ärztliches Attest einzureichen.
          Reklamationsgesuche auf Zurückstellung vom Militairdienst wegen häusliche Verhältnisse pp. sind rechtzeitig bei dem unterzeichneten Civilvorsitzenden anzubringen. Behauptete Erwerbsunfähigkeit muß durch ärztliche Untersuchung im Musterungstermin bestätiget werden; es sind daher die aus der angeführten Veranlassung reclamirenden Angehörigen eines Militairpflichtigen zum persönlichen Erscheinen vor der Ersatzcommission verpflichtet.
          Etwaige zur seemännischen oder halbseemännischen Bevölkerung gehörende Militairpflichtige (§ 23 der Wehr=Ordnung) haben sich im Musterungstermine über ihre gewerbliche Qualification durch Vorlegung von Seefahrtsbüchern u. s. w. zu legitimiren.

 

[ => Original lesen: 1890 Nr. 28 Seite 2]

          Die Beorderung der Militairpflichtigen zur Musterung ist Sache der Ortsvorsteher. Die mit Führung der Rekrutirungsstammrollen betrauten Personen haben zum Musterungsgeschäft mitzuerscheinen. Die Stammrollen werden von hier aus im Musterungstermin zur Vorlage gebracht werden.
          Die Ortsvorstände werden noch besonders auf ihre Verpflichtung hingewiesen, die nach Aufstellung der Stammrollen zuziehenden fremden, sowie die das hiesige Fürstenthum verlassenden Militairpflichtigen zwecks Berichtigung der Listen sofort hierher namhaft zu machen oder dieselben zur persönlichen Anmeldung oder Abmeldung hierherzuweisen.
          Im Anschluß an das Musterungsgeschäft und zwar am Dienstag, den 15. April wird die Classificirung der für einen Mobilmachungsfall auf Zurückstellung Anspruch erhebenden Mannschaften der Reserve, Marine=Reserve, Landwehr, Seewehr, Ersatzreserve und Marine=Ersatzreserve, sowie des ausgebildeten Landsturms II. Aufgebots stattfinden, die gemäß §. 123 der Wehrordnung ihre Gesuche rechtzeitig vorher eingebracht haben müssen. Die betreffenden Mannschaften haben zu dem bezeichneten Termin zu erscheinen.
          Schönberg den 23. Februar 1890.

Der Civilvorsitzende der Ersatz=Commission
des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
U. Frhr. v. Maltzan.
                                                    Köppen.


Die Allerhöchst mir übertragene Leitung der Amtsgeschäfte Großherzoglicher Landvogtei wie Großherzoglichen Domainenamts habe ich heute übernommen und bin vom 25. d. Mts. bis auf weiteres

jeden Dienstag und Freitag
Vormittags von 9-12 Uhr

im Gebäude der Großherzoglichen Landvogtei geschäftlich zu sprechen.
Sonst vorkommenden Falls - namentlich in dringenden Angelegenheiten - gebe ich anheim, mich in meiner Wohnung aufzusuchen.
Schönberg, den 8. April 1890.

Der Großherzogliche Drost.
Cl. v. Oertzen.


In Sachen, betr. die Zwangsversteigerung der den Geschwistern Catharina Maria Magdalena und Heinrich Wilhelm Emil Retelsdorf gehörigen, zu Herrnburg sub Nr. 10 u. 10a belegenen Büdnereien c. p. stehen vor dem unterzeichneten Amtsgerichte an:

1, der Verkaufstermin auf                          
Freitag, den 25. April 1890,
Vorm. 11 Uhr,
2, der Ueberbotstermin auf                          
Freitag, den 23. Mai 1890,
Vorm. 11 Uhr.

Ferner ist ein Termin zur Anmeldung aller dinglichen Rechte und Ansprüche an die Grundstücke c. p. und an die zur Immobiliarmasse derselben gehörenden Gegenstände (Zubehör) soweit sie nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommen, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwaigen Prioritätsausführung unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses auf

Freitag, den 25. April 1890,
Vorm. 11 Uhr,

angesetzt.
Die Verkaufsbedingungen liegen 14 Tage vor dem ersten Verkaufstermine auf der Gerichtsschreiberei I zur Einsicht der Betheiligten aus.
Dem Schuldner und den bei der Zwangsvollstreckung betheiligten Gläubigern wird hiermit freigelassen, zu dem Zwecke einer endlichen Regulierung der Verkaufsbedingungen, in dem zur Anmeldung der dinglichen Ansprüche an die Grundstücke c. p. bestimmten Termin und in dem Verkaufstermin zu erscheinen, sowie innerhalb acht Tagen vor diesem Termine Vorschläge für die Verkaufsbedingungen einzureichen.
Schönberg, den 29. Januar 1890.

Großherzogl. Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
                                                    W. Wetzel.


Aufgebot.

Es haben beantragt:

I. die Ehefrau des Arbeitsmannes Eggers, Maria, geb. Gothknecht zu Rabensdorf das Aufgebot einer von der hiesigen Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt unterm 1. October 1886 auf den Namen der Antragstellerin ausgestellten Schuld= und Pfandverschreibung (Bd. VII Fol. 327b) lautend über annoch 414 Mark, und eines von derselben Anstalt auch auf den Namen der Antragstellerin lautenden Einlagebuchs Nr. 3493, d. d. Schönberg, am 25. Juni 1888, validirend über 13,66 Mark;
II. die Ehefrau des Trägers Burmeister, Elsa, geb. Oldörp zu Lübeck, Blacks Querstr. Nr. 16, das Aufgebot einer von der oben sub I erwähnten Anstalt unterm 21. Mai 1879 auf den Namen der Antragstellerin Burmeister ausgestellten und über 2030 Mark lautenden Schuld= und Pfandverschreibung.
Die Inhaber dieser Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf

Freitag, den 31. October 1890,
Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte, Sessionszimmer II, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Schönberg, den 1. April 1890.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
                                                    W. Wetzel.


Antragsmäßig soll über die zu Rieps sub Nr. VIII belegene Vollstelle c. p. des Hauswirt Jochen Heinrich Oldenburg daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Montag, den 5. Mai 1890,
Vormittags 10 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstück sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Meldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 13. Februar 1890.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
                                                    A. Dufft.


In das hiesige Handelsregister Fol. LIV. Nr. 67 ist heute eingetragen:

Handelsfirma: H. Scheer & Barkenthien.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers der Gesellschafter: Die Gesellschafter sind der Kaufmann Joachim Heinrich Christian Scheer und der Kaufmann Joachim Wilhelm Barkenthien, beide in Schönberg.
[ => Original lesen: 1890 Nr. 28 Seite 3]
Rechtsverhältnisse der Gesellschaft: Die Gesellschaft ist eine offene Handelsgesellschaft.

Schönberg im Fürstenthum Ratzeburg,
den 5. April 1890.
Großherzogl. Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
                                                    A. Dufft.


Es wird hierdurch bekannt gemacht, daß der Auszug der Heberolle der Mecklenburg=Strelitz'schen landwirthschaftlichen Berufsgenossenschaft für das Rechnungsjahr 1889, betreffend die Gemeinde Stadt Schönberg, während zweier Wochen (vom 11. April 1890 anfangend) gemäß § 82 des Reichsgesetzes vom 5. Mai 1886 bei uns zur Einsicht für die Betheiligten ausliegt.
Schönberg, den 9. April 1890.

Der Magistrat.


Holz=Auction Nr. 35.

Am Donnerstag, den 17. April cr., Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden.

1. Aus den Lenschower Tannen.

  12 Stück tannen Kiepenhölzer,
  78 Rmet. tannen Kluft,
  22 Rmet. tannen Knüppel,
  26 Rmet. tannen Rodestämme.

2. Aus den Duvenester Tannen.

  22 Stück kiefern Stangen II. und III. Cl.,
  23 Stück kiefern Kluft,
  65 Stück kiefern Knüppel,
  34 Stück kiefern Rodestämme.

3. Aus den Herrenburger Tannen.

700 Stück tannen Dachschächte.
Schönberg, den 9. April 1890.

Der Oberförster.              
C. Hottelet.                


Eichen=Lohrinden=Auction.

Am Montag, den 21. April cr., Morgens 11 Uhr, sollen in "Stadt Lübeck" hieselbst die Lohrinden von nachstehend aufgeführten Eichen zur Selbstgewinnung meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden:

1. Von der Gr. Rüntzer Feldmark.

63 Stück mitteljahr und ältere Eichen.
Herr Förster v. Linstow=Carlow ertheilt nähere Auskunft.

2. Aus der Bartelsbäck auf der Neuhöfer Feldmark.

ca. 24 Stück mitteljährige Eichen.
Herr Forstaufseher Rieck zu Römnitz bei Ratzeburg ertheilt nähere Auskunft.

3. Aus dem Pellmoor auf Hof=Wahrsower Feldmark.

ca. 40 Stück mitteljährige Eichen.
Herr Forstaufseher Klink zu Wahrsow bei Lüdersdorf ertheilt nähere Auskunft.

4. Aus dem Schwanbecker Zuschlage.

363 Stück mitteljährige Eichen.

5. Aus dem Heidenholze.

58 Stück mitteljährige Eichen.
ad 4 u. 5 ertheilt Herr Förster Polle=Hohemeile bei Selmsdorf nähere Auskunft.
Schönberg i. M., den 9. April 1890.

Der Oberförster.              
C. Hottelet.                


Holz=Auction
im Vitenser Forste,
Revier: Cordshäger Holz

am Montag, den 14. April 1890 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen, über:

    3 Rmt. eichen Kluftholz,
  15 Rmt. eichen Knüppelholz,
  72 Rmt. Stangenholz zu großen Zaunpfählen,
117 Rmt. desgl. zu starken Zaunpfählen,
  12 Rmt. buchen Kluftholz,
    7 Rmt. buchen Knüppelholz,
  63 Rmt. buchen Zweigholz,
  32 Fichten von Rüstbaum= und Bonholz=Stärke,
100 fichten Leiterbäume und Schleete.
Versammlung Morgens 9 Uhr auf der großen Schneiße im Hau der Buchenverjüngung.
Vitense, den 8. April 1890.

                                                    L. Wiegandt,
                                                    Großherzoglicher Revierförster.


Holz=Auction
im Vitenser Forste Revier: Benziner Tannen

am Freitag, den 11. April 1890 unter den an Ort und Stelle zu verlesenden Verkaufsbedingungen, über:
        100 Rmt. tannen Kluftholz,
          40 Rmt. do. Knüppelholz,
        180 Rmt. do. Stangenholz,
        180 Rmt. do. Zweigholz.
Versammlung Morgens 9 Uhr auf dem Abraum.
Vitense, den 5. April 1890.

                                                    L. Wiegandt,
                                                    Großherzoglicher Revierförster.


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Am Sonnabend, den 12. April d. J., Nachmittags 4 Uhr, werde ich in Schönberg

ein Zugpferd, angeblich 3 1/2 Jahre alt,

öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkaufen. Sammelplatz der Käufer beim Gastwirth Boye in Schönberg.

                                                    Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Schulanzeige.

An der hiesigen Real= und Bürger=Knabenschule beginnt das neue Schuljahr am Dienstag, den 15. April, Morgens 8 Uhr. Die Aufnahme neuer Schüler findet am Tage vorher, Montag, den 14. April, Morgens 10 Uhr, im Realschulgebäude statt. Die neu aufzunehmenden Schüler haben ihren Impf= oder Wiederimpfschein mitzubringen, die nicht in Schönberg geborenen auch ihren Taufschein und ein Abgangszeugniß der zuletzt besuchten Schule.
Schönberg, den 2. April 1890.

                                                    Direktor W. Ringeling.


Schulanzeige.

Das neue Schuljahr der Bürgermädchenschule beginnt am Dienstag, den 15. April, Morgens 8 Uhr. Am Tage vorher findet um 10 Uhr Vormittags im Bürgermädchenschulhause die Vorstellung und Aufnahmeprüfung neuer Schülerinnen statt. Taufschein und Impfschein der Kinder sind dabei vorzulegen.
Schönberg i/M., den 30. März 1890.

                                                    Der Rektor
                                                    Georg Krüger.


Die Privatschule in Schönberg wird am Dienstag, den 15. April eröffnet. Prüfung der Kinder von 10 bis 12 Jahren von 8-10 Uhr Vormittags, derjenigen von 7 bis 10 Jahren von 1/2 11 bis 12 Uhr. Zu jeder Auskunft ist von Montag ab bereit

                                                    Doris Latendorf,
                                                    gepr. Lehrerin.


Am Montag, den 21. d. M., Nachmittags 3 Uhr Versammlung der

Schlachterinnung.


Wohnungsveränderung.
Jetzt wohne ich beim Herrn Tischlermeister Holz.
                                                    Siemzerstraße 94.
                                                    H. Specht, Korbmacher.


Der Kirchweg von Selmsdorf nach Sülsdorf ist wegen Brückenbaus von Montag, den 14. April an bis auf Weiteres gesperrt.

                                                    Die Dorfschaft Selmsdorf.


Tischdecken
von Wachstuch und Gummi,
Hospital-Decken,
Putzleder in verschiedenen Größen
empfiehlt                                                    J. Ludw. D. Petersen.


[ => Original lesen: 1890 Nr. 28 Seite 4]

Mecklenburgische
Hagel- und Feuer-Versicherungs-Gesellschaft
zu Neubrandenburg
--------------
Wir bringen hiemit zur öffentlichen Kenntniß, daß wir den Herrn                                                    
Max Reichwald in Schwerin Pfaffenstraße Nr. 5,

zum General-Agenten unserer Gesellschaft für den Theil von Mecklenburg=Schwerin bestellt haben, welcher westlich der Chaussee

von Wismar über Warin und Brüel nach Sternberg, sowie westlich der Linie Sternberg=Parchim=Landesgrenze liegt.
Neubrandenburg, den 29. März 1890.

Das Directorium der Mecklenburgischen Hagel- und Feuer-Versicherungs-Gesellschaft.
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Bezugnehmend auf vorstehende Bekanntmachung empfehle ich mich zum Abschluß von

Hagel= und Feuer=Versicherungen

bei obengenannter Gesellschaft und stehe mit jeder gewünschten Auskunft gern zu Diensten.
Bewerbungen um Agenturen werden freundlichst erbeten.
Schwerin, den 29. März 1890.

                                                    M. Reichwald.


Den geehrten Landleuten Schönbergs und Umgegend erlaube ich mir ergebenst anzuzeigen, daß von der Fabrik A. Lehnigk in Vetschau dem

Herrn J. Ludw. D. Petersen eine Niederlage von
Landwirthschaftlichen Maschinen, Pflügen, Eggen etc.

übertragen ist und stehen dieselben zur gefl. Ansicht bereit. Indem ich bei vorkommendem Bedarf noch besonders darauf aufmerksam mache, daß sämmtliche Maschinen solid und dauerhaft gearbeitet, alle nur denkbaren Anforderungen erfüllen und unter Garantie verkauft werden.

Schwerin.                                                   Hochachtend
                                                                      Joh. Witte.


Am Sonntag, den 13. April                          
Tanzmusik
bei                                                    J. Boye.


Feste Preise. Streng reelle Bedienung.
Zur Saison!

empfehle ich:
Glace=Handschuhe von 90 Pf., in allen Farb.
Seid. Handschuhe 6 Knopf 75 Pf., in allen Farb.
Zwirn Handschuhe  20 Pf., in allen Farb.
Schürzen für Damen von 40 Pf.,
Corsetts für Damen von 90 Pf.

Sonnen-Schirme von 1 Mark an.
baumwollene Damen= und Kinder Strümpfe , Patent=Socken (Herren=Strümpfe) 15 Pf.
Baumwolle in den neuesten Farben.
Vorhemden, Kragen, Manschetten in Leinen und Universal.
Fertige Arbeiter=Hemden und Kajen.
Tischdecken, Bettdecken, Steppdecken, lein. Gedecke, Handtücher, Parade=Handtücher.
Gardinen, Meter von 25 Pf. an.
Teppiche & Bettvorleger,
Möbelstoffe das Meter von 55 Pf. bis 12 Mk.
Damen-Mäntel
in verschiedenen neuesten Facons, sowie anschließende Regenmäntel mit Griechen=Aermel in hell und dunkel.
Jaquets von 4 Mk.
Heinrich Meyer.


Virginia Tretow
Carl Wengler
Verlobte
Schönberg,                                                     Lübeck.
z . Z. Lübeck.                                                                    


Statt besonderer Meldung:
Anna Hagen
August Bessel
Verlobte.
Schönberg.                                                     Elmsbüttel,
                                                                        Hamburg.


Durch die Geburt einer gesunden Tochter wurden hoch erfreut

                                                    Lehrer Lehmann u. Frau.
Lockwisch, den 8. April 1890.                          


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 13. April.

Frühkirche: fällt aus.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
    Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
9,30 Vorm. 2,58 Nachm. 5,35 Nachm. 10,56 Nachts.
Nach Kleinen:
7,27 Morg. 10,13 Vorm. 12,46 Nachm. 8,30 Abends


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage
und ein Illustrirtes Beiblatt Nr. 15.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1890 Nr. 28 Seite 5]

Erste Beilage
zu Nr. 28 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 11. April 1890.


Ueber die Vorgänge bei der Abreise des Fürsten Bismarck hat sich Kaiser Wilhelm von mehreren, seinem Hofstaate angehörenden Augenzeugen genauen Bericht erstatten lassen, besonders darüber, ob in der That der Ruf laut geworden sei: "Nicht gehen! Bleiben Sie hier u. s. w.!" Es wird nun versichert, daß diese Berichte im ganzen und großen mit denen der Tagesblätter übereinstimmten.
Fürst Bismarck wurde bei seinem Eintreffen in Friedrichsruh von der Generalität mit Hoheit angeredet; er hat also wohl den Rang und den Titel als Herzog von Lauenburg nicht abgelehnt. Nach dem "D. T." soll der Kaiser dem Fürsten Bismarck den Titel "Herzog von Lauenburg" mit dem Rechte der Erstgeburt verliehen haben; infolge dessen würde der Titel nach seinem Tode auf seinen ältesten Sohn, ebenso wie der Fürstentitel übergehen.
Unter den Tausenden, die dem Fürsten Bismarck ihre Glückwünsche in Friedrichsruh dargebracht haben, befindet sich auch ein Franzose der in das zu diesem Zwecke ausgelegte Buch folgendes geschrieben hat: "Ein Franzose, der den Mann nicht liebt, aber den großen Staatsmann und Patrioten bewundert!" Die Huldigung eines Franzosen dürfte den Fürsten Bismarck ganz besonders erfreut haben.
Der "Reichsanzeiger" veröffentlicht eine Kaiserliche Cabinetsordre, wonach der Reichstag zum 6. Mai einberufen wird.
Die dauernden Mehrausgaben, die durch die erwartete Militärvorlage bedingt werden, sollen sich, wie die "National=Zeitung" mittheilt, auf 18 Mill. Mark pro Jahr belaufen.
Der erste französische Abgesandte zur Berliner Conferenz, Jules Simon, spricht sich in Paris andauernd mit lebhafter Befriedigung über seine Berliner Erlebnisse aus, sowie über die ihm und seinen Collegen von allen Seiten erwiesenen Aufmerksamkeiten. Vom Kaiser Wilhelm II. erzählt Simon, daß er ohne jeden Accent fließend französisch spreche. Er fügt hinzu, daß er über die Sicherheit und die Fülle des Wissens des deutschen Kaisers ganz betroffen gewesen sei. Jules Simon sagte wörtlich: "Der deutsche Kaiser hat sich sehr verändert: seit einigen Monaten hat man ihn uns ganz falsch geschildert!" Er hob auch das liebenswürdige Entgegenkommen Moltkes und des Fürstbischofs Kopp, sowie des Ministers von Berlepsch hervor. In Bezug auf die Berliner Conferenz erklärt Jules Simon, dieselbe werde, wenn auch kein unmittelbares praktisches Ergebniß haben, so doch nützlich gewesen sein. Fürst Bismarck, den Jules Simon bis dahin nicht kannte, hat sich ihm selbst mit den Worten: "Ich bin Bismarck!" vorgestellt und ihm unter anderem gesagt, er ziehe sich zurück, weil es Zeit sei, daß er sich mit seinen Waldungen beschäftige. Simon erachtete das Ausscheiden Fürst Bismarcks aus dem politischen Leben für endgiltig.
Der Proceß gegen die "Egalité", die sich der Aufreizung zur Ermordung des deutschen Kaisers schuldig gemacht hat, kam am 8. d. Mts. vor den Pariser Geschworenen zur Verhandlung.
Die großen russischen Manöver, zu welchen Kaiser Wilhelm erwartet wird, werden in den ersten Tagen des August in der Umgegend von St. Petersburg beginnen und mehrere Wochen dauern. An denselben sollen mehr Truppen als gewöhnlich theilnehmen, auch sollen Versuche mit rauchlosem Pulver gemacht werden.
In dem Befinden des Ex=Kaisers von Brasilien ist einige Besserung eingetreten. Am Sonnabend war der Schwächezustand so groß, daß der Kranke die Sterbesakramente verlangt und auch empfangen hat.
Ueber die Expedition von Emin Pascha, der in deutsche Dienste getreten ist, schreibt die Times, daß derselbe in Begleitung von deutschen Offizieren und 200 sudanesischen Soldaten mit einer Karawane nach dem Innern aufbrechen werde. Die engagirten Träger erzählen, daß ihnen besonders hohe Löhne zugesagt seien, wenn sie so schnell als möglich den Victoria Nyanza erreichen. Emin sei ein Jahresgehalt von 20 000 Mark ausgesetzt worden. Weiter schreibt die "Times": "Offenbar ist die Absicht Emins, Verträge für Deutschland in allen Richtungen abzuschließen. Emin kehre jetzt als deutscher Beamter dorthin zurück, wo er noch vor vier Monaten als Gouverneur lebte.


- Schönberg. An Stelle des im September v. J. hieselbst verstorbenen Oberlanddrosten Grafen v. Eyben, Exc., ist bekanntlich der bisherige Drost des Amtes Stargard, Kammerherr von Oertzen, Allerhöchst zum Vorsitzenden Großherzoglicher Landvogtei und des Großherzoglichen Domainenamts wieder ernannt. Derselbe übernahm am 8. April die Leitung der Geschäfte dieser beiden Behörden.
- Schönberg. Die mit Ablauf des Ostertermins hieselbst ins Leben tretende Privatschule wird mit einer Zahl von nur 10 Schülerinnen eröffnet werden. Darunter befinden sich Kinder von 6 bis 12 Jahren. Alle werden von nur einer Lehrerin unterrichtet. Das Schulgeld beträgt, da der betreffenden Vorsteherin 1200 Mark jährlich auf 2 Jahre gesichert sind, 120 M. pro Kind. Die Schule ist vom Staat unter der Bedingung concessionirt, daß auch ein Schulgeld von 90 Pf. pro Kind vierteljährlich an die hiesige Schulcasse zu entrichten ist. Auch steht die Anstalt unter der Aufsicht des hiesigen Schulvorstandes.
- Schönberg. Am Tage nach Ostern, Nachmittags ungefähr um 2 Uhr, erschoß sich auf dem hiesigen Bauhofsfelde an dem Wege nach Zarnewenz der Soldat Schröder, aus Löwitz gebürtig, wohin er während der Feiertage aus seinem Garnisonorte Wismar beurlaubt war, mit einem Revolver, den er sich kurz vorher in einer hiesigen Eisenwaarenhandlung gekauft hatte. Die Kugel traf ihn im Herzen und veranlaßte den sofortigen Tod. Wie es heißt, hat die gerichtliche Obduction der Leiche ergeben, daß der Verstorbene an einer Mißbildung des Gehirns gelitten hat, und in Folge dessen sich seiner Handlungen nicht klar bewußt war.
- Schönberg. Die hiesige Genossenschaftsmeierei zahlte ihren Mitgliedern im Monat März 8 Pf. pro Liter Milch.
- Schönberg. Die bisherige einspännige Fahrpost zwischen Schönberg und Carlow wird demnächst eingehen und die Postsachen nach dort wieder, wie früher, durch den Privat=Postomnibus befördert werden.
- In Rehna wird sehr über die Entwerthung der dortigen Grundstücke geklagt, für die oft kaum die Hälfte des Bauwerkes bezahlt wird; auch stehen viele Wohnungen in den Häusern ganz leer, ein Beweis, daß die Einwohnerzahl der Stadt stetig zurückgeht.
- Am Mittwoch Abend 10 Uhr entstand auf dem Holzlager der Firma Havemann u. Sohn in Lübeck ein heftiges Feuer, das in den großen aufgestapelten Brettervorräthen die ausgiebigste Nahrung fand; die Spritzen standen dem entfesselten Elemente ohnmächtig gegenüber und konnten sich nur auf die Rettung der anliegenden Holzstöße beschränken. Gegen 12 Uhr Nachts war die Gefahr des weiteren Umsichgreifens des Feuers vorüber. Die Entstehung des Feuers konnte noch nicht festgestellt werden, doch sind verschiedene Verhaftungen früherer Arbeiter des Besitzers vorgenommen.
- Unter den Geburtstagsgeschenken, welche dem Fürsten Bismarck zum 1. April zugegangen sind, war eins der umfangsreichsten und kostbarsten das des Herrn v. Bleichröder, bestehend in einer lorbeerumrahmten, wandhohen Ledertafel, welche in getriebener kunstvollster Arbeit, vielfarbig vergoldet und versilbert, den Stammbaum des Bismarckschen Geschlechts seit dem 16. Jahrhundert mit allen Wappenschildern dargestellt zeigt.

[ => Original lesen: 1890 Nr. 28 Seite 6]

- Gegenüber den oft recht hohen Forderungen der Aerzte ist eine Entscheidung des Oberlandesgerichts zu Hamburg von Interesse. Ein Arzt in Hamburg hatte der Wittwe eines Kaufmanns für 147 Besuche bei ihrem verstorbenen Ehemann 538 Mark Honorar angesetzt, welches die Frau zu hoch fand. Auf ihre Beschwerde beim dortigen Medizinal=Kollegium minderte dieses den Rechnungsbetrag auf 150 Mark, als vollständig genügend, herab.
- Bezeichnend für den Charakter der Huldigungen, welche Fürst Bismarck bei seiner Abreise von Berlin dargebracht wurden, ist es, daß der Berichterstatter des Pariser "Figaro" seinen telegraphischen Bericht über das Ereigniß mit den Worten einleitet: "Was sich heute in Berlin zugetragen hat, spottet aller Beschreibung; niemals hätte ich geglaubt, daß der Enthusiasmus der Deutschen solche Höhe erreichen könnte."
- Sämmtliche Londoner Blätter besprechen die Ereignisse bei der Abreise des Fürsten Bismarck aus Berlin. Die "Daily News" sagen, daß das Lebewohl Berlins an den Fürsten Bismarck das rührendste Schauspiel war, welches die Reichshauptstadt je erlebt hat. Personen, welche lange Jahre Berlin bewohnten, behaupteten, daß selbst die Scenen bei der Rückkehr des alten Kaisers nach dem Attentat Nobiling nicht so ergreifend waren.
- In Offizierskreisen erzählt man sich ein Reiterstück, das leicht einen tragischen Verlauf hätte nehmen können. Premierlieutenant v. Barby vom 12. Husaren=Regiment ritt in der Nähe seiner Garnison Merseburg mit der Truppe, als plötzlich sein Pferd, ein feuriger Trakehner, scheute und durchging. Das Gebiß zwischen den Zähnen jagte es dahin und war durch keine Anstrengung des Reiters zum Stehen zu bringen. In der Hoffnung des scheuen Thieres dennoch Herr zu werden, versäumte es dieser, im richtigen Augenblicke aus dem Sattel zu springen und den Gaul laufen zu lassen, wohin er wollte. Später wurde das Terrain dazu zu ungünstig und die Gelegenheit bot sich nicht. Das Roß wählte den direkten Weg auf die Unstrut zu, an deren Ufer Lastkähne liegen. Wild jagte es darauf zu, nur noch wenige Augenblicke und Roß und Reiter mußten sich dort überschlagen. Da blitzte es in der Luft über dem Kopf des dahinjagenden Gaules auf. Hoch bäumte sich das Thier, von der Säbelschneide getroffen, empor und brach dann zusammen, während der Reiter aus dem Sattel sprang. Er hatte im letzten Augenblicke durch einen wuchtigen Säbelhieb über den Kopf sein Roß getödtet und sich vor dem sicheren Tode gerettet.
- Die zerrütteten gesellschaftlichen Verhältnisse, die in unserer Zeit hauptsächlich durch die wachsende Genußsucht herbeigeführt werden, beleuchtet die Thatsache, daß in Köln die Zahl der Pfändungen in einem Jahre von 6900 auf 17 000 gestiegen ist. Auch ein Bildner Zeit!
- In den elsaß=lothringischen Städten treffen jetzt die neuen Garnisonen ein und werden vielfach festlich empfangen. So wird aus Mörhingen berichtet: Am Dienstag, früh 10 Uhr, rückte die 65. Infanterie=Brigade, bestehend aus dem 4. westfälischen Infanterie=Regiment Nr. 17 und dem neu errichteten 44. Regiment, unter klingendem Spiel in die festlich geschmückte Stadt ein. Der Bürgermeister bewillkommnete in längerer Ansprache die Truppen an der Spitze des Gemeinderaths. Mittags wurde den Offizieren von der Stadt ein Ehrentrunk, Abends eine festliche Bewirthung der Mannschaften gegeben.
- Das Alter der zur diesjährigen Fußwaschung in München aus ganz Bayern zugelassenen Greise beträgt zusammen 1086 Jahre.
- Die Spatenbrauerei des früheren Reichstagsabgeordneten Sedlmayr in München versiedet nach amtlicher Statistik etwa 250 000 Hektoliter Malz, aus welchen ca. 550 000 Hektoliter Bier gewonnen werden. Durch die am 1. April in Kraft getretene Bierpreiserhöhung von 2 Pfg. pro Liter hat also der bayrische Bierkönig ein Mehreinkommen von über 1 Million Mark.
- In dem Prozeß gegen den ungarischen Lotterieschwindler Farkas wurde derselbe zu 8 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Die Lotteriebeamten, welche ihm bei dem Betruge behilflich waren, erhielten die gleiche Strafe.
- Am Sonntag wurde in Paris nach mehrmonatlicher Schließung der Eiffelthurm unter starkem Andrang der Besucher wieder eröffnet.
- Die Nona tritt in Petersburg mit epidemischem Charakter auf. Der Erkrankte verfällt in eine andauernde Schlafsucht; der Schlaf dauert zwei bis dreimal 24 Stunden, worauf die Krankheit verschwindet. Zuweilen dauert der Schlafzustand wochenlang und die Krankheit nimmt den Charakter der Lethargie an. In diesem Zustande liegt schon seit circa zwei Wochen der Küster der Troizkijkirche des Ismailoffschen Regiments Naumoff. Nur mit Mühe gelingt es, den Patienten zur Aufnahme der nothwendigsten Nahrung auf einen Augenblick aufzurütteln.
- In London scheint in die geheimnißvolle Geschichte des gefürchteten Jack, des "Bauchaufschlitzers", jetzt durch einen neuen Mord vielleicht einiges Licht gekommen. Am Charfreitag wurde eine Prostituirte, namens Helena Montane, auf der Straße in derselben Art ermordet, wie dies bei den früheren Morden geschehen ist. In dem Mörder wurde ein Chinese erkannt. Die Polizei verhaftete deshalb 30 Chinesen. Der Thäter ist noch nicht festgestellt.


Anzeigen.

Dienstag, den 15. d. Mts., Abends 6 Uhr
in der St. Pauls=Kirche:
Zu ermäßigten Preisen Wiederholung v. J. S. Bachs
Matthäus-Passion

Unter gefälliger Mitwirkung der Frau Hofkapellmeister Schmitt=Csànyi, des Konzertsängers Herrn Ernst Hungar aus Leipzig und hiesiger Dilettanten.

Solisten:

Sopran: Frau Hofkapellmeister Schmitt=Csànyi.
Alt: Kammersängerin Fräulein Minor.
Tenor: Herr Kammersänger Dierich.
Baß: Herr Hungar und
        Herr Kammersänger Drewes.
Violin=Solo: Herr Hofkonzertmeister Zahn.
Orgel: Herr Musikdirektor Meißner.
Klavier: Herr Musikdirektor Becker.

Chöre.
Hoftheaterchor und hiesige Dilettanten.

Eintrittskarten (numerirte à 1,50 M., nichtnumerirte à 1 M., für Schüler à 50 Pfennig (Mecklenburg).), sowie Texte sind in der Musikalienhandlung der Herren Goltermann und Pincus hier zu haben.
Anfang 6 Uhr. Ende 8 3/4 Uhr.
Die Kirche wird um 5 1/2 Uhr geöffnet
Schwerin, den 9. April 1890.                          
Großherzogliche Hoftheater=Intendantur.


Im Laufe dieses Sommers empfange ich mehrere Ladungen

Harbker-
Salon-Brikets

welche ich als ein ganz vorzügliches, reinliches und billiges Feurungsmaterial bestens empfehle.

                                                    A. Zander.


Auf im Mai, Juni und Juli eintreffende
Böhmische Braunkohlen

erbittet geschätzte Aufträge unter Zusicherung billigster Preise.

                                                    A. Zander.


Beste Glace-Handschuhe
schon von 90 Pfg. an,
Seidene Handschuhe, lange, 6knöpf.
von 60 Pfg. an,
empfiehlt in reichster Auswahl                                                    
                                                    Hugo Heincke.


[ => Original lesen: 1890 Nr. 28 Seite 7]

Hagelschaden-Versicherungs-Verein für Mecklenburg-Schwerin und Strelitz.

Nach Vorschrift des § 11 der Statuten wird hiedurch bekannt gemacht, daß der Herr von Leers auf Mühlen=Eixen in der letzten Generalversammlung wieder zum Direktor des Vereins auf die nächsten vier Jahre erwählt worden und derselbe zu seinem Substituten den Herrn Gutspächter Ehlers zu Kalkhorst ernannt hat.
Nach den in der letzten General=Versammlung stattgefundenen Wahlen werden die Distrikte des Vereins von den nachstehenden Herren vertreten:
                                                    I. District: Grevesmühlen=Ratzeburg.
                                                              Vorsteher: Herr Ehlers=Kalkhorst.
                                                              Substitut: Herr Revierförster Wiegandt=Vitense.
                                                    II. District: Gadebusch=Hagenow.
                                                              Vorsteher: Herr Drenckhan=Bakendorf.
                                                              Substitut: Herr Beckmann=Gammelin.
                                                    III. District: Parchim=Malchow.
                                                              Vorsteher: Herr Baumann=Dütschow.
                                                              Substitut: Herr Wachenhusen=Bauhof Lübz.
                                                    IV. District: Güstrow=Sternberg.
                                                              Vorsteher: Herr Lübbe=Thurow.
                                                              Substitut: Herr Fratzscher=Witzin.
                                                    V. District: Neubuckow=Bützow.
                                                              Vorsteher: Herr Uhthoff=Kl. Warin.
                                                              Substitut: Herr Koester=Kleekamp.
                                                    VI. District: Rostock=Tessin.
                                                              Vorsteher: Herr Hencke=Cammin.
                                                              Substitut: Herr Bruhn=Bookhorst.
                                                    VII. District: Malchin=Laage.
                                                              Vorsteher: Herr Kirchner=Gülitz.
                                                              Substitut: Herr von Pentz=Gremmelin.
                                                    VIII. District: Waren=Strelitz.
                                                              Vorsteher: Herr Martens=Christinenhof.
                                                              Substitut: Herr von Hobe=Lansen.
Die Formulare zu den Antragslisten sind den sämmtlichen Mitgliedern bereits unter Kreuzband zugesandt, sind auch von dem Unterschriebenen zu beziehen.
Die neu revidirten Statuten werden demnächst den sämmtlichen Mitgliedern unter Kreuzband zugehen.
Für neu eintretende Mitglieder, deren Früchte in den letzten Jahren nicht von taxfähigem Hagelschaden betroffen sind, wird bemerkt, daß dieselben je nach der Zahl der Jahre auf ihren Beitrag den statutenmäßigen Rabatt bis zu 50 % erhalten.

Grevesmühlen, den 29. März 1890.                          Der Secretair des Vereins.
                                                                     Ed. Freytag.


15. Grosse Stettiner Pferdelotterie.
Als Hauptgewinne gelangen zur Verloosung:

100 hochedle Pferde und 80 goldenen und 400 silberne Kaisermedaillen u. 1000 silb. Denkmünzen.
10 hochelegante Equipagen darunter eine Vierspännige.

Ziehung bestimmt am 20. Mai d. J.
Loose à 1 Mark (11 Stück für 10 Mark).     Porto und Liste 30 Pf. Postmarken nehme in Zahlung.    
Schlossfreiheit-Lotterie
Original=Kaufloose für neu eintretende Spieler zu amtlichen Planpreisen:    Nächste Ziehung 14. April. Ganze 72 M., Halbe 36 M., Viertel 18 M., Achtel 9 M.
Antheil=Voll=Loose    [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
auch zu amtlichen Planpreisen    [Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Jeder Bestellung sind 30 Pfennig (Mecklenburg) f. Listen u. Porto, Einschreib. 20 Pfennig (Mecklenburg) f. jede Kl. beizufügen.
Rob. Th. Schröder, Stettin, Bank-Geschäft und General-Debit.
Ausführliche Prospecte und Pläne werden auf Wunsch kostenfrei übersandt.


Zur Saatzeit empfehle                          
Universal= und Thorner
Säemaschinen
per Stück 180 Mk. unter Garantie.                          
Ratzeburg.                                                     C. Köhnke,
                                                                        Maschinenbauer.


Tischmesser, Forken,
Löffeln,
Rasiermesser,
Taschenmesser,
Scheeren,
Barometer und Thermometer
empfiehlt in reichster Auswahl, vorzüglichster Güte und wohlfeilen Preisen

                          Diedrich Tesschau, Lübeck,
                          Messerfabrikant, Breitestraße 24.
                          Reparatur und Hohlschleiferei.


Die obere Wohnung in meinem Hause ist zu Michaelis zu vermiethen.
Schönberg, im April 1890.

                                                    F. Stüve.


Eine etwas gebrauchte transportable

Dreschmaschine

mit Schüttelwerk habe preiswürdig zu verkaufen. Die Maschine eignet sich besonders zum Lohndreschen.

Ratzeburg.                                                     C. Röhnke,
Maschinenbauer.


Gesucht zum 1. Mai                          

ein Kochlehrling
am liebsten vom Lande, Lehrgeld wird nicht beansprucht.
                                                    Fredenhagens Keller.
                                                    Lübeck.


Alte, gut erhaltene                          
Bienenwohnungen
à 1 M. und 1,50 M. verkauft                                                    
                                                    J. Wegner.


Verloren auf den Wege von Gr. Mist bis Wendorf vor einigen Wochen ein Wagenlaken der Finder wird ersucht, dasselbe abzugeben beim Hauswirth Kreutzfeld in Wendorf.


[ => Original lesen: 1890 Nr. 28 Seite 8]

H. Scheer & Barkenthien
empfehlen:

Wollene & halbwollenen
farbige
Kleiderstoffe.
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Schwarze
Cachemires
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geblümt, gestreift u. glatt.
Zu allen Preisen
Regen-
und
Sonnen-Schirme
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Damen, Herren
und
Kinder.
Garnirte &
ungarnirte

Stroh-
Hüte
für
Damen, Herren
und
Kinder.
Regenmäntel
für
Damen und Kinder.
===========
Sommerjacketts
in
allen Weiten und Grössen.


Die Vaterländische Hagel=Versicherungs=Gesellschaft in Elberfeld

mit einem voll begebenen Grundkapitale von 3 Millionen Mark empfiehlt sich den Herren Landwirthen zur Uebernahme von Versicherungen auf Bodenerzeugnisse jeder Art gegen Hagelschaden zu billigen, festen, jede Nachzahlung ausschließenden Prämien. Bei einem Beitritt auf mehrere Jahre wird ein entsprechender Rabatt bewilligt.
Die unterzeichneten Vertreter der Gesellschaft geben bereitwilligst weitere Auskunft und sind zur Aufnahme von Versicherungsanträgen gerne erbötig.
In Gadebusch Herr G. Quaalmann.
In Grevesmühlen Herr C. C. G. Brockmüller.
In Rehna Herr Herm. Gammelin.
In Schönberg Herr Wilh. Boye.
Schwerin i. M., im April 1890.

                                                    E. Mohl, General=Agent.


Neu!    Rother Dach-Theer!    Neu!
Neu!    (Rubrinit.)    Neu!

Bester, dauerhaftester, billigster und schönster Dachanstrich für Pappdächer, beseitigt gründlich alle vorhandenen Leckstellen durch einmaligen Anstrich, giebt den Pappdächern ein schönes rothes Aussehen und unbegrenzte Haltbarkeit.
Jedes Quantum zu haben bei

Ratzeburg i. L.                                                     Chr. Vollmar.


Produkte der Maschinenfabrik Lehnigk      

A. Lehnigk
Vetschau-Weissagker landw. Maschinenfabriken, Eisengiesserei, Pflugbauanstalt, Dampfhammer und Sägewerk
Vetschau N.- L., Berlin-Görlitzer Eisenbahn
empfiehlt zu zivilen Preisen und günstigen Bedingungen:
Patentirte Häckselmaschinen
verschiedener Construction auf Holz= u. Eisengestell v. M. 39-400.

Patentirte Drillmaschinen mit weitgehenden Verbesserungen.
Göpel=Dreschmaschinen, Schlagleisten und Stiften=System.
Patentirte zwei-, drei- u. vierschaarige Pflüge.

Rübenschneider, Schrotmühlen u. s. w.
Ausführliche Kataloge gratis und franco.
General-Vertreter f. Mecklenburg:        Herr Joh. Witt,
Schwerin.


Da ich von meiner langen Krankheit jetzt so weit hergestellt bin, daß ich die Schuhmacherei wieder betreiben kann, so ersuche ich meine werthen Freunde und Gönner mich mit ihrer Kundschaft beehren zu wollen.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    Wilh. Schabacker.


Eine größere Sendung

zweischaariger Pflüge

aus der Pflugfabrik von Ed. Schwarz und Sohn, Berlinchen, empfing und empfiehlt zu Fabrikpreisen

                                                    Joh. Bockwoldt,
                                                    Schmiedenmeister.


[ => Original lesen: 1890 Nr. 28 Seite 9]

Zweite Beilage
zu Nr. 28 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 11. April 1890.


In eigener Schlinge.
Kriminalnovelle von F. Arnefeldt.
                                                    Fortsetzung.                                                    (Nachdruck verboten.)

[ => Original lesen: 1890 Nr. 28 Seite 10]

In eigener Schlinge.
Kriminalnovelle von F. Arnefeldt.
[Fortsetzung.]


- Schönberg. Am 10. April Nachmittags um 1/2 1 Uhr wurde hieselbst im Oberteiche beim Gehöfte des Ackerbürgers Holldorf die Leiche eines neugeborenen Kindes männlichen Geschlechts gefunden. Nach dem Ergebniß der gerichtsseitig stattgehabten Obduction hat das Kind gelebt.


Ganz seid. bedruckte Foulards Mk. 1,90 bis 6,25 p. Met. - vers. roben= u. stückweise porto= und zollfrei in's Haus das Seidenfabrik=Dépôt G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich. Muster umgehend. Briefe kosten 20 Pf. Porto.


Anzeigen.

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ZVDD