No. 18
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. März
1890
sechzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1890 Nr. 18 Seite 1]

Resultate zur Stichwahl im Fürstenthum Ratzeburg am 1. März 1890:

Oertzen Adler Zersplittert
u. ungültig
1. Stadt Schönberg 103 462 5
2. Amt Schönberg 24 75 -
3. Zarnewenz 19 80 1
4. Menzenberg 27 92 -
5. Rabensdorf 15 86 -
6. Selmsdorf 42 83 -
7. Kl. Siemz 11 55 -
8. Boitin=Resdorf 28 74 -
9. Petersberg 34 86 -
10. Herrnburg 47 179 -
11. Demern 21 74 -
12. Carlow 46 240 -
13. Domhof 24 3 -
14. Mechow 68 58 -
15. Schlag=Resdorf 14 75 -
16. Rieps 34 50 -
17. Schlagsdorf 130 -
18. Mannhagen 20 41 -
19. Dodow 24 - -
20. Horst 44 - -

Nach den uns zugegangenen Nachrichten aus dem Herzogthum Mecklb.=Strelitz, über den Ausfall der Stichwahl am 1. März wird sich das Wahl=Resultat nur um ein Mehr von einigen Stimmen handeln, da für beide zur Wahl stehende Kandidaten fast dieselbe Zahl von Stimmen abgegeben wurde. Die amtliche Ermittelung des Wahlergebnisses findet bekanntlich am 5. März, Vormittags 10 Uhr, in Neustrelitz statt und wird uns dasselbe sodann sofort telegraphisch übermittelt werden.


Aus Anlaß des Hochzeitstages der kaiserlichen Majestäten hat am Donnerstag im königlichen Schloß zu Berlin eine größere Festtafel stattgefunden, zu der viele Personen aus der unmittelbaren Umgebung des Kaisers und der Kaiserin geladen waren. Das Kaiserpaar ist seit dem 17. Februar 1881 vermählt. S. M. Kreuzer=Corvette "Irene" Commandant Kapitän zur See Prinz Heinrich von Preußen, kgl. Hohheit, traf am 26. Februar in Neapel ein und beabsichtigt am 4. März die Reise nach Spezia fortzusetzen.
Der neue preußische Handelsminister Freiherr v. Berlepsch hielt auf einem Berliner Vereinsfest eine Rede, in welcher er betonte, daß er sich der großen Schwierigkeiten seiner Aufgaben wohl bewußt sei und darum auf den Rath practischer Männer vertraue. Die Zeiten seien ernst und darum müsse genau geprüft werden, was der Verbesserung fähig sei. Man müsse aber auch wohl überlegen, was geschehen solle, damit der Ast nicht abgesägt werde, auf dem die Industrie sitze.
Die Ergebnisse der Verhandlungen, die gegenwärtig im preußischen Staatsrath gepflogen werden, sollen nicht nur dem Bundesrath, sondern auch denjenigen auswärtigen Regierungen mitgetheilt werden, die an der internationalen Conferenz theilnehmen. Ueber den äußeren Gang der Verhandlungen hört man, daß der Kaiser die Leitung derselben mit strengster Objektivität geführt hat und mit gespannter Aufmerksamkeit dem Gang der Diskussion gefolgt ist. Der Gesetzentwurf, betreffend die Errichtung von Gewerbegerichten und Einigungsämtern, welcher bereits vom Bundesrath angenommen ist, ist an die Mitglieder des Staatsraths vertheilt worden.
Auch der Schweizer Bundesrath hat die Einladung der deutschen Regierung für die am 15. März in Berlin anberaumte Arbeiterschutz=Conferenz angenommen und den Landamtmann Blumer und den ersten Secretär des Industrie=Departements, Dr. Kaufmann, als Abgeordnete ernannt. Ebenso hat Belgien seine drei Delegirten bereits namhaft gemacht.
Die neueste Parole, welche jetzt in der Bergarbeiter=Bewegung ausgegeben wird, ist, daß die Bergwerksbesitzer sämmtlich enteignet werden müssen.
Dem Grafen Julius Andrassy wird in Pest auf Staatskosten ein Denkmal gesetzt werden und nahm der Finanzausschuß des ungarischen Abgeordnetenhauses am Montag eine diesbezügliche Vorlage an.
Aus Haag wird gemeldet: Der Gesetzentwurf auf Einführung der allgemeinen Wehrpflicht wurde im Ministerrath gut geheißen.
Der Herzog von Orleans lebt in der Strafanstalt zu Clairveaux ganz großartig. In einem Sondergebäude mit Garten bewohnt er blos sechs wohnlich eingerichtete Zimmer. Die Braut des Prinzen und deren Mutter, die Herzogin von Chartres, wohnen in dem zwei Stunden entfernten Schlosse Arc und können den Gefangenen jederzeit besuchen. Nur Politikern ist der Zutritt erschwert. Zur Reise von Paris nach Clairveaux erhielt der Prinz einen Schlafwagen. Seine Küche und Keller im Gefängniß sind vortrefflich.
In St. Petersburg verlautet, Kaiser Wilhelm werde bereits im Laufe dieses Monats zur Auerochsenjagd im Waldterrain von Blalostok erwartet.
Eine neue Erkrankung des kleinen Königs von Spanien hat sich als Bronchitis herausgestellt und flößt den Aerzten große Besorgniß ein.
Neuerdings taucht das Projekt auf, Gibraltar durch einen Zufahrtskanal von Spanien zu trennen.
Der Geburtstag des Fürsten Ferdinand wurde am Mittwoch in Sofia festlich begangen. In seiner Glückwunschansprache erwähnte der Kriegsminister die letzte Verschwörung und bat den Fürsten, in diesem bedauerlichen Ereigniß die That eines Unsinnigen zu erblicken, die vom ganzen Heere verdammt werde. Er dürfte die Versicherung abgeben, daß der Fürst stets und besonders in den Zeiten des Sturmes auf seine Armee zählen könne. Der Fürst erwiderte, er sei überzeugt, daß die Armee mit den vereinzelten verbrecherischen Absichten nichts gemein habe, und er werde fortfahren, seinen Offizieren zu vertrauen.
Der englische "Daily Chronicle" will wissen, daß Prinz Ferdinand von Coburg im Sommer in

[ => Original lesen: 1890 Nr. 18 Seite 2]

Wien einen Besuch abstatten und eine österreichische Erzherzogin als Braut heimführen werde.
Aus Sofia wird berichtet, die bulgarische Regierung beabsichtige, mit Rücksicht auf die in der Panitza Affaire constatirte auswärtige Einmischung bei den Mächten Schritte wegen Anerkennung des Prinzen von Coburg zu thun, um dem gegenwärtigen Zustand ein Ende zu setzen. Es habe sich zweifellos herausstellt, daß, so lange die gegenwärtigen Verhältnisse fortdauern, auch Thür und Thor geöffnet seien, um Verwirrungen im Land anzuzetteln. Trotzdem erscheint es uns zweifelhaft, ob die bulgarische Regierung damit Glück haben wird.
Der Exkaiser von Brasilien sehnt sich nach Rio de Janeiro zurück und ersuchte die republikanische Regierung, ihm die Rückkehr zu gestatten, da er als Privatmann seine Tage in seiner Heimath beschließen wolle. Obgleich in Brasilien Niemand etwas gegen Dom Pedro hat, wird ihm dieser Wunsch kaum erfüllt werden.
Nach Meldungen aus Sansibar vom 27. vor. Mts. verlautet dort gerüchtweise, Bwanaheri wolle mit den Deutschen Frieden schließen, Emin Pascha sei völlig genesen, und unternehme täglich lange Spaziergänge. Major Wißmann erwartet noch 600 Sudanesen und mehrere Geschütze, bevor er zum Angriff gegen Kilwa vorgeht.
Stanley hat dem Londoner Stadtrath angezeigt, daß er gegen Mitte April in London eintreffen werde.


- Schönberg. Die hiesige Feuer=Versicherungs=Gesellschaft, welche die Feuerlöschanstalten im Fürstenthum Ratzeburg unterhält, hat für die von ihr angestellten 28 Spritzenmeister eine Unfallversicherung eingerichtet. Zu dem Ende entrichtet jeder Spritzenmeister pro anno einen Beitrag von 3 Mark, während die Gesellschaft einen Zuschuß von 100 M. jährlich zahlt. Das so aufgebrachte Geld wird zinstragend gelegt. Der in seinem Beruf von einem Unfall betroffene Spritzenmeister erhält für den Fall dauernder oder vorübergehender vollständiger Erwerbsunfähigkeit, jedoch längstens auf einen Zeitraum von einem Jahr 2 M. pro Tag aus dem Unfallfonds ausgezahlt. Bei nur theilweiser Erwerbsunfähigkeit wird eine Unfallentschädigung nach Schätzung gezahlt. Sollte eine Erschöpfung des Unfallfonds eintreten, so zahlt die Gesellschaft, jedoch unter Vorbehalt demnächstiger Rückerstattung, Nachschüsse; von den Spritzenmeistern werden solche nicht verlangt.
- Große Manöver. Ueber die größeren Truppenübungen in diesem Jahre veröffentlicht das Armee=Verordnungsblatt folgende Bestimmung: "Auf den Mir gehaltenen Vortrag bestimme Ich hinsichtlich der diesjährigen größeren Truppenübungen: Das 5., 6. und 9. Armeecorps halten Manöver vor Mir ab, und zwar jedes Armeecorps für sich große Parade und Corpsmanöver gegen den markirten Feinde. Hieran schließen sich dreitägige Manöver für das 9. Armeecorps unter Mitwirkung der Flotte nach Vereinbarung mit dem Obercommando der Marine, für das 5. und 6. Armeecorps gegen einander.
- Nach einer amtlichen Statistik, die dem preußischen Abgeordnetenhaus soeben zugegangen ist, sind am 20. Februar bei den Wahlen rund 2 1/2 Millionen Stimmen für und rund 4 1/2 Millionen Stimmen gegen das Kartell abgegeben worden. Von insgesammt 8,031,460 Stimmen sind auf die Conservativen 919,646, Freiconservativen 457,936, Nationalliberalen 1,169,112, auf die Freisinnigen 1,161,839, Centrum und Welfen 1,420,438, Sozialdemokratie 1,341,587, Volkspartei 131,438, Polen 245,852, Elsaß=Lothringer 100,479 und Wilde 97,109 entfallen.
- Der höchste Preis, den jemals ein Haus in Berlin erzielte, wurde für das Grundstück Friedrichsstraße 185, Ecke Mohrenstraße, bezahlt, das am Sonnabend zum Verkauf gelangte. Für das 8 1/2 []Ruthen große Grundstück wurden 450 000 M. bezahlt. Es erzielte also die []Ruthe ca. 53 000 M. Als vor einigen Jahren das Bauersche Haus Behren= und Friedrichstraßen=Ecke mit 40 000 M. für die []Ruthe bezahlte, hielt man diesen Preis für einen außergewöhnlich hohen.
- In ganz Mitteldeutschland, besonders in Sachsen und in Thüringen, hat am Freitag ein starkes Schneetreiben gewüthet, so daß der Verkehr auf vielen Bahnen nur mit Mühe hat aufrecht erhalten werden können. Da Sonnabend Morgen die Post aus Frankfurt a. M. ausgeblieben ist, so ist anzunehmen, daß sich das Unwetter auch auf den Süden erstreckt hat.
- Die Rheinaustraße in Köln war gesperrt, da in derselben zur Ueberführung eines Geldschrankes in die oberer Räume eines Bankhauses Gerüste aufgeschlagen waren. In diesem Riesenschrank kann man, wenn die Gefach=Einlage herausgenommen ist, auf= und abgehen; er ruht auf eisernen Säulen, die auf dem Kellergewölbe stehen.
-In Lublinitz in Schlesien ergab eine Revision des Standesamtsregisters, daß ein Standesbeamter bisher die Geschäfte geführt habe, ohne dazu berufen und ohne vereidigt zu sein. Sämtliche von ihm vollzogene Acte wurden für ungültig erklärt. Der Vorfall wird noch recht unangenehme folgen haben.
- Ein Frauenzimmer, das kürzlich vor dem Amtsgericht München I sich zu verantworten hatte, besitzt nicht weniger als 200 Vorstrafen.
- Der Senior der bayerischen Handwerksburschen, der 87jährige Sebastian Schmidt von Gossersdorf, genannt Wasterl, ist in der Handwerksburschen=Herberge in Straubing plötzlich gestorben. Er war 40 Jahre auf Reisen und während dieser Zeit nie in ein Bett gekommen. Alle nach Straubing zugereisten Handwerksburschen haben ihm das letzte Geleit gegeben.
- Die älteste Frau von Wien, die 114 Jahre alt gewordene Frau Magdalena Ponza, wurde am vergangenen Sonntag zu Grabe getragen. Wie das Wiener Illustrirte Extrablatt konstatirt, lebt daselbst noch eine Frau, Anna Pick, die ein Alter von 107 Jahren erreicht hat und demnach nach dem Tode der 114jährigen Frau wohl in den Rang der ältesten Frau Wiens vorgerückt sein dürfte.
- Versuchsweise hat man in Paris ein Kürassier=Regiment mit Lanzen bewaffnet.
- Der Herzog von Orleans wollte vor seiner Ueberführung nach Clairveaux den Pariser Gefängnißbeamten 100 Frcs. Trinkgeld geben, erhielt die Summe aber sofort mit sehr derben Bemerkungen zurück.
In Cuxhaven wurde eine Falschmünzergesellschaft von vier Personen verhaftet.
- Der deutsche Militärbevollmächtigte in St. Petersburg, Oberst v. Villaume, fühlte am Mittwoch, während er seine üblichen Leibesübungen mit Hanteln vornahm, plötzlich starke innere Schmerzen. Da die Aerzte Darmverschlingung feststellten, so ist der Zustand des Patienten lebensgefährlich.
- Aus Petersburg wird von einem Zwist berichtet, welcher im Zarenhaus ausgebrochen sein soll, weil Kaiser Alexander sich weigere, den Sohn seines Bruders Alexis in die russische Armee eintreten zu lassen. Der Großfürst Alexis hat sich bekanntlich vor etwa 20 Jahren mit einem Fräulein Thookoffsky heimlich trauen lassen; der dieser Ehe entsprossene junge Mann, um den es sich bei dem Streit handelt, studiert gegenwärtig in Dresden. Der Zar wünscht, daß sein Bruder Alexis eine neue Ehe eingeht, der Letztere hängt so sehr an seiner Frau, daß er sich weigert, dem Ersuchen des Zaren Folge zu leisten, und das wird bekanntlich am russischen Hof selten verziehen.
- Die Schweinepest ist in der Nähe von Stockholm in solchem Umfange ausgebrochen, daß mehrere Herden bereits getödtet werden mußten.


Verfälschte schwarze Seide.

Man verbrenne ein Müsterchen des Stoffes, von dem man kaufen will, und die etwaige Verfälschung tritt sofort zu Tage: Aechte, rein gefärbte Seide kräuselt sofort zusammen, erlöscht bald und hinterläßt wenig Asche von ganz hellbräunlicher Farbe. - Verfälschte Seide (die leicht speckig wird und bricht) brennt langsam fort, namentlich glimmen die "Schußfäden" weiter (wenn sehr mit Farbstoff erschwert), und hinterläßt eine dunkelbraune Asche, die sich im Gegensatz zur ächten Seide nicht kräuselt sondern krümmt. Zerdrückt man die Asche der ächten Seide, so zerstäubt sie, die der verfälschten nicht. Das Seidenfabrik=Dépôt G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich versendet gern Muster von seinen ächten Seidenstoffen an Jedermann und liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto= und zollfrei in's Haus.


[ => Original lesen: 1890 Nr. 18 Seite 3]

Anzeigen.

Holz=Auction Nr. 30.

Am Donnerstag, den 6. März, Morgens 11 Uhr, sollen im Kruge zu Mannhagen nachstehende Holzsortimente meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.

Aus dem Mannhäger Zuschlage.

  61 Stück geringe eichen II. Qualität mit 22,15 Festm. (ein Loos),
106 Rmet. buchen Kluft I. Cl.,
  42 Rmet. buchen Knüppel,
  80 Stück Fichtenstämme mit 101,37 Festmeter (ein Loos).
Das zum Verkauf gelangende Holz ist mit schwarzer Farbe numerirt.
Schönberg, den 25. Februar 1890.

Der Oberförster:              
C. Hottelet.                


Holz=Auction Nr. 31.

Am Dienstag, den 11. März, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Michaelsen zu Selmsdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend bei freier Concurrenz verkauft werden.

a. Aus dem Kleinfelder Zuschlage.

5 1/2 Fuder eichen Pollholz,
  42 Stück fichten Langhölzer mit 53,45 Festm, (ein Loos),
    7 Rmet. fichten Knüppel,

b. Aus den Hohemeiler Tannen.

    6 Rmet. birken Knüppel,
133 Rmet. tannen Kluft,
    2 Rmet. fichten Kluft,
500 Rmet. tannen Knüppel,
  50 Fuder tannen Durchforstholz von Schleet=Hopfenstangen u. Bohnenstangenstärke,
160 Rmet. tannen Rodestämme. c. Vom Hohemeiler Moor an der Chaussee.
  24 Fuder ellern Wadelholz I. und II. Cl.
Auf Wunsch wird Herr Förster Polle=Hohemeile den Standort der Hölzer nachweisen.
Schönberg, den 2. März 1890.

Der Oberförster.              
C. Hottelet.                


Zu verkaufen

ein Sopha, 2 Lehn= und 4 Polsterstühle mit Rippsbezug.

Näheres durch                                                    C. Staffeldt.


Das Neueste in Hüten und Mützen zur Frühjahrssaison, Confirmandenhüte, sowie eine Partie moderner Mützen zu sehr billigen Preisen empfiehlt

                                                    B. Gartz.


Rohrstühle
werden billig und dauerhaft eingeflochten von                                                    
                                                    W. Berg,
                                                    Schönberg, Markt 32.


Meine Parterre-Wohnung

von 4 durcheinandergehenden Zimmern habe ich zu Michaelis zu vermiethen.

                                                    M. Ollrogge, Klempner.


Aufbürstfarben

zur Wiederherstellung verblichener Kleider= und Möbelstoffe, sowie auch meine langjährig beliebten

echten Anilin-Zeug-Farben

halte bestens empfohlen.

                                                    H. Brüchmann.


Feinste geruchlose
Bohnermasse
empfiehlt                                                    
                                                    H. Brüchmann.


Poularden,

Hühner, Küken, ein 10 Pfd. Postcolli M. 5.50. Stopfgänse M. 6 -. Puter, Enten M. 6.25.
Alles frisch geschlachtet, rein geputzt, in prima Qualität. Feinster ungar. Tafelhonig 5 Kilo M. 6.-. Alles franco gegen Nachnahme.

                                                    Anton Tohr,
                                                    Werschetz (Ungarn).


Feldsteine
kaufen bei genügender Größe stets                          
                                                    Ed. Hoffmeister & Co., Lübeck.
                                                    Granitschleiferei.


Pferd Meine folgenden Hengste:
Sultan, schwarzbrauner, Hannöverscher Hengst,
Norman, hellbrauner hannöv. Hengst,
stehen zu Decken bereit. Deckgeld 12 M.

                                                    Hauswirth Hecht,
                                                    Schlag=Resdorf.


Mein dreijähriger Fuchshengst
deckt von jetzt an fremde Stuten.                                                    
Deckgeld 11 Mark.
Rupensdorf.                                                     W. Dunkelgoth.


Zu Gr. Molzahn sind zwei schwere zu Ende dies. Mts. kalbende Kühe verkäuflich.

                                                    Röper.


7 bis 8 Wochen alte
gutgenährte Ferkel
hat zu verkaufen                                                    Buchholz.


Ein Knabe, der Lust hat                                                    
Tischler
zu werden, kann zu Ostern in die Lehre treten bei
                                                    H. Bockwoldt, Tischler.


Gesucht zu Ostern d. J.                                             
ein verheiratheter Pferdeknecht
in Tagelohn.                                                    
Wahrsow, im Februar 1890.                                           
                                                    G. Hörcher.


Logo zur Schlossfreiheit-Lotterie
Ziehung 1. Klasse schon am 17. März 1890.
Original-Loose: 1/1 64 M., 1/2 32 M., 1/4 16 M., 1/8 8 M.
Die Preise der nächsten 4 Klassen sind ohne Aufgeld.
Antheil-Loose: deren Preise durch alle 5 Klassen dieselben sind.
1/2 21,20 M., 1/5 9 M., 1/10 5 M., 1/20 2 1/2 M., 1/40 1 1/2 M.
Voll-Loos: Antheile für 1. bis 5. Kl. gültig.
   1/1         1/2        1/4      1/5           1/8      1/10         1/20       1/40     1/100
212 M., 106 M., 53 M., 45 M., 26 1/2 M., 25 M., 12 1/2 M., 7 1/2 M., 3 M.
Für Porto und Ziehungsliste jeder Klasse sind 30 Pfennig (Mecklenburg), einschreiben 20 Pfennig (Mecklenburg) extra beizufügen. Der größeren Gewinnchancen wegen empfiehlt es sich, an dieser großartigen noch nie dagewesenen Lotterie, welche nur dieses eine Mal stattfindet, durch Erwerb mehrerer kleiner Antheile zu betheiligen und Bestellungen auf Postanweisungen recht bald zu machen, da der Vorrath bald vergriffen sein wird, oder doch die Preise sich später wesentlich höher stellen werden.

Rob. Th. Schröder, Bankgeschäft errichtet 1870, Stettin.
Brief=Adresse: Rob. Th. Schröder. Telegramm=Adresse Schröderbank.
Wiederverkäufer werden überall angestellt.


[ => Original lesen: 1890 Nr. 18 Seite 4]

Soeben neu eingetroffen, empfehle eine große Auswahl von emaillirten
Haus- und Küchen-Einrichtungsgegenständen
als

Kaffe-Kannen,
Tassen,
Milch-Töpfe,
Zuckerdosen,
Theebretter,
Tassen-Spülwannen,
Milch- und Wassereimer,
Waschschüssel,
Seifennäpfe,
Wasserkannen,
Waschständer,
Bratpfannen
Bratenlöffel,
Schaumlöffel,
Füll- und Esslöffel,
Wasserkellen,
Wasserkessel,
Schmor- und Ringtöpfe,
Casserollen und Bauchtöpfe,
Petroleumtöpfe,
Wasserkessel,
Kuchen- und Augenpfannen,
tiefe und flache Teller,
Butter-Teller,
Kummen,
Küchenwannen,
Toiletten-Eimer,
Gemüsedurchschläge,
Reiber in allen Grössen,
Kehrschaufel,
Löffelträger,
Deckelträger,
Deckel in allen Grössen,
                          u. s. w.
zu billigen Preisen
J. Ludw. D. Petersen.


J. W. Hundt, Schuhmachermeister,
empfiehlt einem hochgeehrten Publikum sein großes Lager von fertigen
Schuhwaaren aller Art

in bekannter hochfeiner Ausführung und Dauerhaftigkeit zu sehr billigen Preisen. Confirmanden=Zugstiefel für Mädchen von 6 Mark an, Kinderschuhe von 60 Pfg. an.


Kriegerverein für das Fürstent. Ratzeburg.

Am Mittwoch, den 12. März cr. (Mittfasten), Feier des Stiftungsfestes des Vereins durch einen

Festball

im Gastwirth Boye'schen Saale in Schönberg, wozu auch Nichtmitglieder des Vereins eingeführt werden können.
Anfang des Balles um 1/2 8 Uhr Abends. Einlaßkarten für Nichtmitglieder à 1 M. für Damen 50 Pf. sind bei den Herren Kaufmann Oldenburg und Buchbinder Hempel zu lösen.
Vereinsmitglieder und deren Familien zahlen kein Eintrittsgeld; außerdem genießen erstere die Extravergütung wie solche für die Festlichkeit am 27. Januar cr. bewilligt war.

                                                    Der Vorstand.


Die diesjährige Frühjahrs=Versammlung des Landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg findet am

Dienstag, den 11. März cr.,
Nachmittags 3 Uhr,

im Boye'schen Gasthause hieselbst statt, zu welcher Namens des Vorstandes ergebenst einladet

                                                    der Secretair des Vereins:
                                                    Wilh. Heincke.
Schönberg, Ende Februar 1890.


XI. General-Versammlung
des
landwirthschaftlichen Vereins kleinerer Landwirthe für das Fürstenthum Ratzeburg
am Donnerstag, den 6. März 1890,
Vormittags 10 Uhr, im Locale des Gastwirths Herrn J. Boye in Schönberg.
                                                    Der Vorstand.


Dr. med. Dotzauer,
Spezialarzt für Hautkrankheiten.
Sprechstunden: 8 1/2-9 1/2 und 3-5 Uhr,                          
                          an Sonn= und Festtagen 8 1/2-9 1/2 Uhr.
Lübeck, Beckergrube 89.


Saathafer
hat zu verkaufen                                                    
                                                    Kaiser-Stove.


Dr. med. William Martens
Augenarzt. Schwerin i/M. Augustenstr. 26.

Sprechstunden: Morgens 9 1/2- 1 Uhr.
                        Nachmittags 2 1/2-3 1/2 Uhr.
                        Sonntags 9-11 Uhr.


Dr. Decker,
Augen-Arzt,
Schwerin i/M., Augustenstraße 27d.

  Sprechstunden: Vormittags bis 1 1/2 Uhr.
                             Nachmittags 3 bis 4 Uhr.
                             Sonn= und Festtags 9 bis 11 Uhr.


Der Freundin L. M. für ihre sinnreichen Briefe tausend Dank.

                                                    H. B.


Eintragungen in die Standes=Register des Standesamts=Bezirks Carlow.

a. Geburten.

Dem Arbeitsmann Heinrich Horstmann zu Klocksdorf 1 S.
Dem Arbeitsmann Hans Maaß zu Samkow 1 S.
Dem Müller Fritz Arp zu Carlow 1 S.
Dem Arbeitsmann Hans Beckmann zu Hof Stove 1 T.
Dem Zimmergesellen Heinrich Beckmann zu Cronscamp ein Zwillingspaar, Söhne.
Dem Arbeitsmann Jochim Rieckhoff zu Carlow 1 T.
Der unverehelichten Marie Hamann zu Samkow 1 S.
Dem Zimmergesellen Heinrich Wieg zu Carlow 1 S.

b. Eheschließungen:

Der Knecht Joachim Heinrich Büring zu Warnkow mit Catharina Maria Magdalena Schäding zu Hof Stove.

c. Sterbefälle.

Wilhelm Johann Joachim Peters zu Carlow, 1 Jahr alt.
Der Knecht Jochim Hinrich Schlatow zu Carlow 72 J. alt.
Peter Heinrich Ludwig Schäding zu Kl. Pogez, 8 J. 6 M.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
9,30 Vorm. 2,58 Nachm. 5,35 Nachm. 10,56 Nachts.
Nach Kleinen:
7,27 Morg. 10,13 Vorm. 12,46 Nachm. 8,30 Abends


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1890 Nr. 18 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 18 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 4. März 1890.


- Von Wölfen gefressen wurden am 15. Februar die Reisenden der russischen Post zwischen Baltzi und Soroca in Bessarabien. Der von drei Pferden gezogene Postwagen mit 5 Insassen wurde am Nachmittag von einem Rudel Wölfe überfallen, welche sämmtliche Menschen und Thiere tödteten und fast gänzlich auffraßen. Den Wagen fand man umgestürzt vor, mit Blut befleckt und die Postbeutel herumgeworfen. Die Wölfe treten in Rußland in den letzten Wintern in immer größerer Zahl auf, so daß man in den österreichischen und rumänischen Grenzdistricten bereits an wirksame Maßregeln zur Fernhaltung dieser Plage denkt.
- Der Schnee in Kleinasien liegt meterhoch, der Verkehr der Ortschaften untereinander ist vollständig gebrochen. Ganze Rudel Wölfe machen die Gegend unsicher und dringen bis in die Städte hinein.
- Vor den Assisen in Palermo begann der ungeheures Aufsehen erregende Prozeß gegen die beiden Herzöge Pietro und Franzesco von Villarosa. Die beiden Brüder, Angehörige der höchsten Aristokratie Palermos, sind des Meuchelmordes angeklagt, begangen an dem Artillerie=Lieutenant Leone, dem Geliebten ihrer Schwester Caterina. Mitangeklagt ist auch die Kammerfrau.
- Bei der Hinrichtung eines Mörders in Bellefonte, Pensylvanien, riß der Strick und der Verbrecher wurde besinnungslos aufgehoben. Nachdem ein neuer Strick beschafft war, wurde die Hinrichtung zum zweitenmal vollzogen.
- Der Millionär Astor ist, wie aus Newyork gemeldet wird, an einer akuten Lungenentzündung, einer Folge der Influenza, im Alter von 67 Jahren gestorben. Er hinterläßt ein Vermögen von 150 Millionen Dollars. Der jetzt Verstorbene ist der Sohn von Johann Jakob Astor, der in Deutschland geboren, aber frühzeitig nach Amerika ausgewandert war und dort den Grund zu dem großen Vermögen der Familie legte.
- In New=Albany, Indiana, wurden 3 Aerzte aus Louisville und 2 Neger bei der Beraubung von zwei Gräbern auf dem dortigen Friedhofe betroffen. Sie leisteten den Wächtern Widerstand und in dem Ringen wurde einer der Neger erschossen. Ihr Zweck war, sich Leichen für Sektionszwecke zu verschaffen.
- Die Influenza rafft eine Menge Menschen in Canada hin. 800 Indianer in St. Winnipeg sind fast alle an der Krankheit gestorben, welcher sie, da sie keine gehörige ärztliche Pflege hatten, schnell erlagen. In den meisten Fällen entwickelten sich aus der Grippe Lungenentzündungen, denen die Indianer ohnehin besonders zuneigen.
- Vom Kasernenhof. Feldwebel: Tritt der Kerl mit 'm rechtem Fuß an! Da ists freilich kein Wunder, wenn Eugen Richter sich nicht für den Militäretat begeistern kann.


Bäuerin und Gräfin
Roman von Theodor Mügge.
                                                    Fortsetzung.                                                    (Nachdruck verboten.)

[ => Original lesen: 1890 Nr. 18 Seite 6]

Bäuerin und Gräfin
Roman von Theodor Mügge.
[Fortsetzung.]


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