No. 13
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 14. Februar
1890
sechzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1890 Nr. 13 Seite 1]

Bekanntmachung.

          Die ordentliche Sitzungsperiode des Schwurgerichts beim Großherzoglichen Landgericht zu Güstrow für das 1. Quartal dieses Jahres wird am

Montag, den 10. März d. J.

eröffnet.
             Rostock, 10. Februar 1890.

Der Präsident
des Großherzoglichen Oberlandesgerichts.
Dr. Budde.


        Unter Bezugnahme auf das Publicandum Großherzoglicher Hoher Landesregierung vom 4. d. Mts. und in Gemäßheit des § 8 des Reglements zur Ausführung des Reichswahlgesetzes (Bundesgesetzblatt Nr. 17 von 1870) werden umstehend die für die bevorstehende Reichstagswahl bestimmten Wahllokale in den Wahlbezirken des hiesigen Fürstenthums bekannt gemacht:

1. Wahlbezirk.

Stadt Schönberg mit Ackerbürger Oldörp.

Wahllokal: im Boye'schen Gasthofe zu Schönberg.

2. Wahlbezirk.

Amtsgebiet Schönberg mit Mühle, Bahnhof Schönberg, Bauhof, Kleinfeld, Malzow, Kl. und Gr. Bünsdorf.

Wahllokal: im Köster'schen Gasthofe zu Schönberg.

3. Wahlbezirk.

Schönberg=Sülsdorf, Teschow, Hof und Dorf Zarnewenz, Schwanbeck und Siechenhaus.

Wahllokal: Krug zu Zarnewenz.

4. Wahlbezirk.

Hof Menzendorf mit den beiden Bahnwärterhäusern, Dorf Menzendorf mit Menzenberg, Rottensdorf, Lübseerhagen, Grieben, Blüssen. Rüschenbeck, Rodenberg, Papenhusen.

Wahllokal: Krug in Menzenberg.

5. Wahlbezirk.

Hof und Dorf Rabensdorf, Retelsdorf, Sabow, Falkenhagen, Torisdorf.

Wahllokal: Krug in Rabensdorf.

6. Wahlbezirk.

Bardowiek, Hof und Dorf Selmsdorf, Hohemeile.

Wahllokal: im Michaelsen'schen Gasthofe zu Selmsdorf.

7. Wahlbezirk.

Gr. und Kl. Siemz, Lindow, Törpt.

Wahllokal: Schulzenhaus in Kl. Siemz.

8. Wahlbezirk.

Bechelsdorf, Boitin=Resdorf, Ollndorf, Niendorf, Kl. Mist.

Wahllokal: Krug in Boitin=Resdorf.

9. Wahlbezirk.

Dorf Lockwisch mit Mühle, Hof Lockwisch mit Westerbeck, Hof Wahrsow mit Lenschow, Petersberg, Rupensdorf, Wahlsdorf.

Wahllokal: Krug in Petersberg.

10. Wahlbezirk.

Herrnburg, Palingen, Lauen, Duvennest, Lüdersdorf, Dorf Wahrsow.

Wahllokal: im Lohse'schen Gasthofe zu Herrnburg.

[ => Original lesen: 1890 Nr. 13 Seite 2]

11. Wahlbezirk.

Hof und Dorf Demern, Schaddingsdorf, Röggeliner Ziegelei, Gr. Rünz, Kl. Rünz.

Wahllokal: im Tretow'schen Kruge zu Demern.

12. Wahlbezirk.

Carlow, Pogez, Cronscamp, Samkow, Klocksdorf, Kuhlrade, Hof und Dorf Stove nebst Mühle Röggelin, Neschow und Maurinmühle.

Wahllokal: im Krellenberg'schen Kruge in Carlow.

13. Wahlbezirk.

Domhof Ratzeburg.

Wahllokal: Schulsaal zu Domhof.

14. Wahlbezirk.

Dorf Mechow, Hof Mechow mit Wietingsbeck, Ziethen, Lankow, Baek mit Mühlen, Römnitz mit Kalkhütte.

Wahllokal: Krug in Mechow.

15. Wahlbezirk.

Gr. und Kl. Molzahn, Schlagresdorf mit Perückenkrug, Schlagbrügge.

Wahllokal: Krug in Schlagresdorf.

16. Wahlbezirk.

Raddingsdorf, Rieps, Wendorf, Gr. Mist, Schlag=Sülsdorf.

Wahllokal: Krug in Rieps.

17. Wahlbezirk.

Campow nebst Hoheleuchte, Hof Schlagsdorf, Dorf Schlagsdorf mit Heiligeland, Neuhof, Thandorf.

Wahllokal: im Siebenmark'schen Gasthofe in Schlagsdorf.

18. Wahlbezirk.

Mannhagen, Hammer mit Mühle, Panten, Walksfelde.

Wahllokal: Krug zu Mannhagen.

Schönberg, den 8. Februar 1890.

Großherzogl. Mecklb. Landvogtei des Fürstenth. Ratzeburg.
U. Frhr. v. Maltzan.
                                                    H. Spieckermann.


Bekanntmachung.

         In Gemäßheit des Publikandi Großherzoglicher hoher Landesregierung vom 4. d. Mts., betreffend die Reichstagswahl, wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß das hiesige Amtsgebiet mit der Mühle, der hiesige Bahnhof, sowie der Bauhof Schönberg zum

2. Wahlbezirke

gehören und für denselben
                                                                              der Schulze Burmeister zu Kleinfeld zum Wahlvorsteher und
                                                                              der Maschinenbauer Kleinfeld hieselbst zum Stellvertreter
ernannt sind.
         Zum Wahllokal ist

der Köster'sche Gasthof hieselbst

bestimmt; der Wahltag ist auf den 20. d. Mts. festgesetzt und beginnt an demselben die Wahlhandlung Vormittags 10 Uhr und wird Nachmittags 6 Uhr geschlossen.
         Schönberg, den 8. Februar 1890.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
U. Frhr. v. Maltzan.
                                                    H. Spieckermann.


Zur Ausloosung der Geschworenen, welche für die am 10. März 1890 bei dem hiesigen Landgerichte beginnenden ordentlichen Sitzungen des Schwurgerichts in die Spruchliste aufzunehmen sind, habe ich auf

Sonnabend, den 15. Februar 1890,
Mittags 12 Uhr,

eine öffentliche Sitzung des Großherzoglichen Landgerichts in dem Sitzungszimmer der Civilkammer I anberaumt.
Güstrow, den 11. Februar 1890.

Der Präsident
des Großherzoglich Mecklenburg=Schwerinschen
Landgerichts.
(gez.) von Amsberg.


Antragsmäßig soll über die zu Niendorf sub Nr. IV belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Heinrich Wilhelm Peters daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag, den 22. April 1890,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstück sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 5. Februar 1890.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.
                                                    A. Dufft.


Die Herren Wahlvorsteher im Mecklenburg=Strelitzschen Wahlkreise ersuche ich auf Grund des § 25 des Reichs=Wahlreglements, mir hierher nach Neustrelitz die über die Wahl des Reichstags=Abgeordneten aufgenommenen Protocolle mit den dazu gehörigen Schriftstücken so zeitig zu zusenden, daß dieselben spätestens bis zum Sonntag Abend, 23. dieses Monats, in meine Hände gelangen.
Am Montag, den 24. Februar dieses Jahres,

[ => Original lesen: 1890 Nr. 13 Seite 3]

findet aus den eingegangenen Protocollen die Ermittelung des Wahlergebnisses auf dem Rathhause zu Neustrelitz in dem Sitzungs=Zimmer des Magistrats und Polizei=Collegium von Morgens 10 Uhr an statt.
Neustrelitz, den 12. Februar 1890.

Landgerichtsrath Horn
als Landesherrlicher Wahlcommissar für den Mecklenburg=Strelitzschen Wahlkreis.


Unter Hinweis auf die regiminelle Bekanntmachung vom 4. d. M., betreffend die Reichstagswahl, machen wir hindurch bekannt, daß im 1. Wahlbezirk des Fürstenthums Ratzeburg (Stadt Schönberg mit Ackerbürger Oldörp) der Apotheker A. Montag zu Schönberg zum Wahlvorsteher und der Kaufmann Franz Lundwall zu Schönberg zum Vertreter des Wahlvorstehers ernannt worden sind. Die Wahl geschieht am 20. Februar 1890 im Gastwirth Boyeschen Gasthause während der Zeit von Vormittags 10 Uhr bis Nachmittags 6 Uhr.
Schönberg, den 10. Februar 1890.

Der Magistrat.


Holz=Auction Nr. 23.

Am Freitag, den 21. Februar, Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Schmidt zu Ziethen nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden

a. bei beschränkter Concurrenz.
1. Aus dem Mechower Holze.

        10 Fuder eichen Durchforstholz I. Cl.,

2. Aus dem Garnseerholze.

        4 buchen Nutzholzblöcke mit 5,49 Festmet.
    165 Rmet. buchen Kluft II. Cl.
      99 Rmet. buchen Kluft Olm.
      16 Stück tannen Kiepenhölzer.

b. bei freier Concurrenz.
3. Aus dem Seebruch.

ca. 80 fichten Bauhölzer mit ca. 100 Festmeter (ein Loos).

4. Aus dem Schlagbrügger Holz.

ca. 50 Fichten Bauhölzer mit ca. 57 Festmeter (ein Loos).

5. Aus den Priestertannen.

      34 fichten Bauhölzer mit 44 Festmet. (ein Loos).
Die Taxe pro Festmet. Fichtenbauholz beträgt 13 M.
Schönberg, den 12. Februar 1890.

Der Oberförster.              
C. Hottelet.                


An unsere Landsleute.

Am 20. d. M. hat Mecklenburg seine Vertreter im Reichstage für eine fünfjährige Legislaturperiode zu wählen.
Die vor Kurzem ins Leben getretene Deutsch=Mecklenburgische Rechtspartei hat in Nr. 43 der Zeitschrift "der Mecklenburger" die Grundsätze veröffentlicht, zu denen sich ihrer Meinung nach ein Mecklenburgischer Reichstagscandidat bekennen muß, um eine ersprießliche Vertretung der wahren Interessen unseres engeren Vaterlandes, wie ganz Deutschlands, im Reichstage gewährleisten zu können.
Voll und ganz auf dem Boden jener Grundsätze stehend, heben wir als den Kern derselben die nachfolgenden Forderungen hervor.

I. Wir fordern das Bekenntniß zu dem Grundsatze, daß der geoffenbarte Wille Gottes die oberste, unbedingt maßgebende Richtschnur für alles menschliche Handeln, auch für die Staatsleitung, und die alleinige Quelle wahrer Treue gegen Fürst und Vaterland ist; daß alles bestehende Recht als solches respectirt werden muß, und daß aller Rechtsbruch, auch wenn er für das vermeintliche Staatswohl oder für sogenannte nationale Interessen geschieht, verwerflich und unheilbringend ist.
II. Aus der formellen Rechtsbeständigkeit der durch unsere Fürsten und Stände anerkannten Reichsverfassung folgt, daß derselben und den verfassungsmäßig erlassenen Reichsgesetzen Unterordnung und Gehorsam zu leisten ist. Doch darf darüber nicht vergessen werden, daß die Reichsverfassung erst in Folge eines Rechts= und Bundesbruches hat entstehen können, welcher bisher ungesühnt geblieben ist und verhängnißvoll weiterwirkt. Wer unsere Stimmen haben will, muß von der Ueberzeugung erfüllt sein und sich leiten lassen, daß jeder weitere Schritt auf diesem Wege uns dem Cäsarismus mit seinen Folgen in demselben Maße näher bringt, als er das geschichtliche Recht der Deutschen Fürsten und Länder beeinträchtigt.
III. Wir fordern gewissenhafte und energische Wahrung des reichsverfassungsmäßig bestehenden Rechts der Einzelstaaten gegenüber den bereits vielfach hervorgetreten Versuchen, das Reich als einen Staat, den Kaiser als den Inhaber der Staatsgewalt und als den Landesherrn aller Deutschen, diese aber als des Kaisers Unterthanen und sogar die Bundesstaaten als dem Kaiser untergeben anzusehen und zu behandeln, auch die Stellung und den Einfluß ihrer verfassungsmäßigen Vertretungen beim Reiche zu verkürzen. Wir verlangen Abwehr der Tendenz, die Rechtseigenthümlichkeiten der einzelnen Bundesstaaten mehr und mehr verschwinden zu lassen und sie durch einheitliche Gesetze und uniforme Verwaltungseinrichtungen zu ersetzen.
IV. Von unserem Standpunkte ergeben sich insbesondere ferner nachfolgende Forderungen:
1. Wahrung und Festigung des christlichen Princips im gesammten Staats= und Gesellschaftsleben; gründlicher Bruch mit der von Anfang bis zu Ende verfehlten Politik des Kulturkampfes; Wiederherstellung der christlichen Trauung als gesetzlicher Form der Eheschließung durch Aufhebung der obligatorischen Civilehe;
2. Revision der Reichsgesetzgebung über Freizügigkeit und Unterstützungswohnsitz in der Richtung auf Wiederherstellung eines festen Heimathsrechtes;
3. Bekämpfung der Bestrebungen, welche die gesellschaftlichen Schäden durch Ausnahmegesetze und einen Versicherungsapparat heilen wollen, der nur die Staatsallmacht stärkt; dagegen
4. Förderung einer gesunden Neugestaltung des gesellschaftlichen Lebens in unabhängigen berufsgenossenschaftlichen Verbänden mit wesentlichen Berechtigungen; Schutz sowohl der gesammten einheimischen Production (Landwirthschaft, Handwerk und sonstige Industrie), als auch des Handels und der Schifffahrt;
5. Erfüllung der berechtigten Forderungen der Arbeiter, zunächst der vom Reichstage einstimmig unterstützten, vom Bundesrathe beharrlich abgelehnten Anträge auf Sonntagsruhe und auf Schutz der Frauen und Kinder; überhaupt Schutz der Arbeiter gegen selbstsüchtige Ausbeutung, welche dieselben nur als "Arbeitskräfte" ansieht und behandelt.
6. Einschränkung der in ihrer bisher stetig fortschreitenden Steigerung bald unerträglichen und zum Kriege drängenden Aufwendungen für Heer und Flotte, sowie der damit zusammenhängenden allgemeinen Richtung auf Ueberordnung des soldatischen Wesens über alles andere.
V. Der Rechtsbestand unserer Mecklenburgischen Verfassung ist gegen jeden Versuch einer auf ihre Abänderung gerichteten Einwirkung der Reichsgewalt unbedingt zu behaupten. Nur auf dem Wege, den sie selbst zeigt, darf eine Modification oder weitere Entwickelung unserer Verfassung erfolgen.

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Die bisher in Mecklenburg allein in Frage gekommenen Parteien verhalten sich gegen diese unsere Grundsätze und namentlich gegen den ersten und obersten derselben (I.), theils direct, theils indirect mehr oder weniger ablehnend. Ein Wahlcandidat aber, welcher mit uns auf gleichem Boden stände, hat zur Zeit keine Aussicht, die Mehrheit der Stimmen in einem unserer Wahlkreise zu gewinnen.
Wir empfehlen deshalb unsern Gesinnungsgenossen, in allen sieben Mecklenburgischen Wahlkreisen, sich bei der bevorstehenden Reichstagswahl der Stimmabgabe zu enthalten.

Der Wahlausschuß der Deutsch-Mecklenburgischen Rechtspartei.

                                                    H. von Oertzen=Leppin.
                                                    H. Graf Bassewitz=Dalwitz.
                                                    C. Graf Bernstorff=Beseritz.
                                                    von Gadow=Gr. Potrems.
                                                    Director Ringeling=Schönberg.
                                                    Advocat Triebsees=Rostock.


[ => Original lesen: 1890 Nr. 13 Seite 4]

Bilanz
der. Gr. Mist, Kl. Mist u. Schlag Sülsdorfer Genossenschaftsmeierei
(E. G.)vom 6. December 1888 bis 1. Januar 1890.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Vorstehende Bilanz ist von uns revidiert, mit den Büchern und Belegen verglichen und für richtig befunden.

Die Revisoren
H. Damm-Schlag Sülsdorf.           J. Oldenburg-Gr. Mist.           H. Lühr-KL. Mist.


Soeben eingetroffen!!
160 Dutzend Rüschen das Dutzend von 10 Pfg. an.
100 Stück Tricot-Taillen in glatt u. sutaschirt.
55 Dutzend Herren-Schlipse und Knoten das Stück von 5 Pfg. an.
Für 1 Mark zweiköpfige Glace-Handschuhe.
Universal-Wäsche in bester Qualität.
                                                    Heinrich Meyer.


Am Sonntage Reminiscere findet in der Kirche zu Selmsdorf ein

Orgelconcert

statt.

Anfang 5 Uhr Nachmittags.

Entree à Person 50 Pfg., ohne jedoch der Wohlthätigkeit Schranken zu setzen.
Selmsdorf, den 12. Februar 1890.

                                                    H. Lenschow.


Am Sonntag und Montag
Tanzmusik
für die Nacht
wozu freundlichst einladet                                                    J. Boye.


Oeffentl. Zwangsversteigerung.

Am Sonnabend, den 15. d. Mts., Nachm. 4 Uhr, sollen im hiesigen Pfandlokal

20/10 Kisten mit Cigarren öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.

                                                    Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Auf Neuhof bei Ratzeburg werden                          
Arbeiterfamilien
gesucht gegen hohen Lohn.                                                    


Für die herzliche Theilnahme bei der Beerdigung meines lieben Mannes, insbesondere für die trostreichen Worte des Herrn Pastor Langbein sage ich meinen innigen Dank.

                                                    Die tiefbetrübte Wittwe
                                                    Catharina Bülow, geb. Callies.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 16. Februar.

Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Abendkirche (6 Uhr): Pastor Langbein.
    Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
9,30 Vorm. 2,58 Nachm. 5,35 Nachm. 10,56 Nachts.
Nach Kleinen:
7,27 Morg. 10,13 Vorm. 12,46 Nachm. 8,30 Abends


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage
und ein Illustrirtes Beiblatt Nr. 7.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1890 Nr. 13 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 13 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 14. Februar 1890.


Kaiser Wilhelm betreibt die von ihm angeregte internationale Konferenz zur Herbeiführung eines allgemeinen Arbeiterschutzrechtes auch persönlich mit großem Nachdruck. Der Monarch hat in den letzten Tagen mit dem Schweizer Gesandten Dr. Roth und anderen fremden Vertretern selbst über diese Angelegenheit konferirt. Welche hohen Mühen das angebahnte Werk mit sich bringt, erkennt der deutsche Kaiser wohl am besten; er weiß aber auch, was ein fester Wille und eine große Idee vermögen. Der preußische Staatsrath soll schon demnächst zusammentreten, um die Arbeiterschutzfrage zu erörtern, nachdem noch eine Anzahl sachverständiger Männer in diesen Rath berufen sein werden. Den Vorsitz wird der Kaiser persönlich führen.
Kaiser Wilhelm plant bekanntlich für den nächsten Herbst ein großes Land= und Marine=Manöver an der schleswig=holsteinischen Küste. Die Ostküste der Provinz wird durch das 9. Armeekorps, das Seebataillon, die Seeartillerie und eine kleine Flottenabtheilung, durch Minensperren und Torpedoboote vertheidigt werden, während das Gros der deutschen Flotte unter persönlicher Leitung des Kaisers die Küste angreifen wird. Wie die Flensburger Nachrichten zuversichtlich erfahren hat der Kaiser als Admiral der englischen Flotte, die Königin von England gebeten, einen Theil der englischen Kanalflotte als Repräsentantin der großbritannischen Marine zur Beiwohnung der Manöver in die Ostsee zu entsenden. Die bei dem deutschen Reiche akkreditirten Marine=Attachés fremder Staaten werden gleichfalls Einladungen erhalten. Der Kaiser will sein Hauptquartier auf dem Schlosse in Kiel aufschlagen.
Von dem letzten Mittagsessen beim Fürsten Bismarck wird der "Münch. Allg. Ztg." noch eine angebliche Äußerung des Reichskanzlers berichtet: "Der Kaiser", sagte der Fürst zu einigen Abgeordneten scherzhaft, "hat mich recht lieb, aber imponieren kann ich ihm doch nicht. Versuchen Sie es doch, meine Herren, vielleicht imponieren Sie ihm; ich zweifle allerdings daran!"
Der Bundesrath hat dem vom Reichstage angenommenen Antrage Huene seine Zustimmung ertheilt, wonach die katholischen Theologen bis zum Examen vom Militairdienst zurückgestellt und nach dem Examen der Ersatzreserve überwiesen werden können.
- Der Prinz von Wales wird den Besuch am Berliner Hof, welcher für den Geburtstag des Kaisers in Aussicht genommen war, aber wegen der Trauer verschoben worden ist, nunmehr am 22. März zum Kapitel des Schwarzen Adlerordens abstatten. Der Onkel des Kaisers wird auch an dem Tags darauf zu feiernden Ordensfest theilnehmen.
Mit einer Mission nach Constantinopel ist der Führer der Leibcompagnie des 1. Garde=Regiments z. F., Hauptmann v. Plüskow vom Kaiser betraut worden. Derselbe wird dem Sultan 24 Trommeln überbringen, mit Allem, was dazu gehört, Noten u. s. w., da die türkische Armee bisher keine Trommeln geführt hat. Hauptmann v. Plüskow wird von einem Tambourmajor und einem Unteroffizier begleitet sein. Noch mehr Aufsehen als die Trommeln selbst wird vielleicht der Ueberbringer des kaiserlichen Geschenkes erregen; derselbe ist nämlich der größte Officier der preußischen Armee.
Die provisorische Regierung von Brasilien gedenkt, wie aus Newyork gemeldet wird, vor den allgemeinen Wahlen die Armee um 10 000 Manu zu verstärken. Ein Beweis für übergroße Sicherheit der Zustände in der neuen Republik ist dies gerade nicht.
Mit Major Liebert gehen noch 10 Officiere und 30 Unteroffiziere nach Ostafrika. Es scheint demnach eine bedeutende Verstärkung der Wißmannschen Schutztruppe bevorzustehen.
Der "France" wird aus Obok (im Golf von Aden) gemeldet, daß eine sich auf dem Weg nach Harar befindliche Karawane mit 160 Kameelen und 25 Mann Eskorte durch Somalis niedergemetzelt worden sei. Nähere Mittheilungen über die Katastrophe fehlen noch.
Dem Londoner "Standard" wird aus Shangei berichtet, daß in Folge eingetretener Verstärkung der russischen Streitkräfte in Sibirien die chinesische Regierung große Truppenmassen in der Mandschurei zusammenziehen und mehrere Tausend Repetiergewehre in Europa bestellt habe.


- Mord oder Todtschlag? In der Nacht vom 9. auf 10. d. M. wurde zu Friedrichshagen bei Bobitz auf der unbebauten Häuslerstelle Nr. 3 ein Arbeiter, dessen Name hier noch nicht bekannt ist, erschlagen gefunden. Neben der Leiche lagen zwei zum Theil mit Blut befleckte Schleete, die wahrscheinlich zur Ausführung der That benutzt sind. Es sollen hinreichende Verdachtsgründe vorliegen, um gegen bestimmte Individuen, als die muthmaßlichen Thäter, vorzugehen. Zu diesem Zwecke, und um die nöthigen objectiven Feststellungen zu sichern, reiste der Erste Staatsanwalt beim Großherzoglichen Landgericht zu Schwerin an Ort und Stelle, sowie nach Grevesmühlen, wo sich das über Friedrichshagen zuständige Amtsgericht befindet.
- Am 22. März wird in Berlin das Kapitel des Schwarzen Adlerordens und am 23. das Ordensfest stattfinden.
- Als am Sonntag in Berlin eine Brautkutsche mit dem standesamtlich getrauten jungen Ehepaar die Mittelstraße passirte, um nach der Dorotheenstädtischen Kirche zu fahren, wurden sie am Kreuzungspunkte der Friedrichstraße von einem diese passirenden Rollwagen von hinten erfaßt und Rückwand und Scheiben zertrümmert. Die in dem Wagen sitzende Braut wurde von der Deichsel des Rollwagens dergestalt verletzt, daß das Brautpaar auszusteigen und mittelst Droschke unverrichteter Sache den Heimweg anzutreten gezwungen war. Die peinliche Scene verursachte einen bedeutenden Auflauf; wen die Schuld an dem Unfalle trifft, konnte nicht festgestellt werden.
- In Oppeln erschoß sich der Lieutenant Loebell vom 63. Inf.=Regiment, nachdem er im Offizier=Casino einen Vortrag über rauchloses Pulver gehalten hatte. Er sah seiner Beförderung entgegen und war ein allgemein beliebter junger Mann.
- Ein schrecklicher Unglücksfall ereignete sich neulich auf Schönhagen in Schleswig=Hollstein. Der Haushälter Henningsen schlachtete eine Kuh. Er hatte noch das Messer, womit er die Kuh gestochen hatte, in der Hand, als diese eine Bewegung mit dem Kopfe machte, und so unglücklich gegen seine Hand stieß, daß ihm das Messer tief in die Brust eindrang und er augenblicklich todt zusammenbrach.
- Ein Riese. Dieser Tage ist in Lüttich in seinem 53. Lebensjahr der Kaufmann Dupont=Maréchal gestorben. Der Verstorbene war fast 2m groß und wog dabei 257 kg. Der Sarg für den Verstorbenen hatte eine Länge von 2,25, eine Höhe von 0,82 und eine Breite von 1,10 m. Er wog mit der Leiche 525 kg. Da in ganz Lüttich sich kein diesen Verhältnissen entsprechender Leichenwagen fand, mußte ein solcher von auswärts beschafft werden. Auch war es nicht möglich, den Sarg in einer Abtheilung der Dupontschen Familiengruft unterzubringen, weshalb die Leiche vorläufig nebenan beerdigt wurde, bis ein besonderes Gewölbe für dieselbe hergestellt sein wird.
- Der auf der kaiserlichen Werft in Danzig neu erbaute Kreuzer ist am Sonnabend von dem Ober=Werftdirektor Schulze auf Befehl des Kaisers "Bussard" getauft worden.
- Die Frage, wie lange die Studierenden im Durchschnitt auf der Universität verbleiben, ist an sich nicht ohne Interesse; sie wird aber für die Politik des akademischen Unterrichtes und der Staats=

[ => Original lesen: 1890 Nr. 13 Seite 6]

Prüfungen geradezu wichtig. Nun stellt sich nach den neuesten amtlichen Berechnungen die durchschnittliche Dauer des Aufenthalts auf der Universität für evangelische Theologen auf 7,85, für katholische Theologen auf 10,70, für Juristen auf 7,17, für Mediziner auf 12,16, für Philologen u. s. w. auf 11,70 und für Naturwissenschaftler u. s. w. auf 11,16 Semester. Es muß hinzugefügt werden, daß die hier ermittelte durchschnittliche Dauer des Aufenthaltes auf der Universität wegen der Wirkungen des ziemlich umfänglichen Fakultätwechsels, welcher eine Verzögerung des Studienabschlusses mit sich bringt, nicht gleichbedeutend ist mit der durchschnittlichen Dauer des Fakultätsstudiums. Immerhin scheinen die Mediziner die seßhaftesten Studirenden zu sein.
- Die Königin von Sachsen ist immer noch krank, sie verbringt jedoch einen Theil des Tages außerhalb des Bettes. Die Kräfte kehren langsam wieder und das Allgemeinbefinden ist wesentlich besser geworden.
- Das Recht der deutschen autorisirten Ausgabe von Stanley's neuem Reisewerk hat die Verlagsbuchhandlung F. A. Brockhaus in Leipzig erworben. Die Ausgabe erscheint gleichzeitig mit der englischen.
- Das Kriegsministerium in Wien läßt erklären, daß die Darstellung einiger Blätter unrichtig sei, wonach durch die beabsichtigte Einführung des rauchlosen Pulvers in der beeidigten Ausrüstung der Infanterie mit dem achtmillimetrigen Repetiergewehr Veränderungen nothwendig würden, die neue finanzielle Belastungen und Störungen bezüglich der Schlagfertigkeit der Armee befürchten ließen. Bei der Construction des Repetiergewehres sei auf die Anwendung des rauchlosen Pulvers bereits Rücksicht genommen worden. Die nothwendig werdende Veränderung des Gewehrs beschränke sich ausschließlich auf eine Correktur der Visiervorrichtung und werde weder die Schlagfertigkeit stören noch eine namhafte finanzielle Belastung hervorrufen.
- Johann Orth (Erzherzog Johann von Oesterreich) ist in Dünkirchen Eigenthümer eines Handelsdampfers geworden.
- Ein Vergleich zwischen dem deutschen und französischen Postwesen fällt sehr zu Ungunsten des Letzteren aus: Während Deutschland 19,476 Postämter, England 17,587 besitzt, hat Frankreich nur 7445. In Deutschland sind letztes Jahr 65 Mill. Anweisungen im Betrag von 4800 Mill. Fr. befördert worden. Die Postbehörde hat das Recht, in Frankreich jährlich 25 neue Poststellen zu errichten, während ihr 1800 Forderungen auf Errichtung von Postämtern vorliegen. In Paris langt eine Rohrpostkarte erst nach 1-1 1/2 Stunden an den Adressaten, während in Berlin bei 16-18 Leerungen der Briefkästen ein Brief schon in einer Stunde in den Händen des Empfängers ist.
- Ein Eiffelthurm aus Eisblöcken in Höhe von 50 Metern ist in St. Petersburg nahe den Ufern der Newa errichtet worden. Zehntausend Eisquadern wurden zum Aufbau verwendet, dem der den Eiffelgletscher erklommen hat, wird dann als Belohnung ein dampfendes Glas Bowle kredenzt.
- Der Cardinal Pecci in Rom, der Bruder des Papstes, dessen schwere Erkrankung bereits gemeldet worden ist, ist am Sonnabend gestorben.
- Der dänische Minister des Innern hat im Landsthing zwei Vorlagen eingebracht betr. den Bau einer Küstenbahn nach Helsingör und eines Freihafens bei Kopenhagen.
- Die Freundschaft zwischen der deutschen und englischen Marine ist dieser Tage wieder in Malta aufgefrischt worden, wo der Admiral Hoskins und die Officiere des englischen Mittelmeergeschwaders zu Ehren des Prinzen Heinrich, des Contreadmirals Hollmann und der Offiziere des deutschen Geschwaders im Unionclub ein Festessen mit 120 Gedecken veranstaltet haben.
- Aus Lissabon wird gemeldete daß die königliche Familie für die Landesvertheidigung beisteuerte.


Bäuerin und Gräfin
Roman von Theodor Mügge.
                                                    Fortsetzung.                                                    (Nachdruck verboten.)

[ => Original lesen: 1890 Nr. 13 Seite 7]

Bäuerin und Gräfin
Roman von Theodor Mügge.
[Fortsetzung.]


Ball=Seidenstoffe v. 95 Pfg. bis 14.80 p. Met. - glatt, gestreift u. gemustert versendet roben= und stückweise porto= und zollfrei das Fabrik=Dépôt G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich. Muster umgehend. Briefe kosten 20 Pf. Porto.


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                        Nachmittags 2 1/2-3 1/2 Uhr.
                        Sonntags 9-11 Uhr.


Dr. Decker,
Augen-Arzt,
Schwerin i/M., Augustenstraße 27d.

  Sprechstunden: Vormittags bis 1 1/2 Uhr.
                             Nachmittags 3 bis 4 Uhr.
                             Sonn= und Festtags 9 bis 11 Uhr.


Habe mich in Ratzeburg als           
pract. Thierarzt

niedergelassen und wohne im Hause des Gastwirths Kaether [früher Stockmann'sches Gewese.]

                                                    Th. Seemann,
                                                    pract. Thierarzt.


Die zum Nachlaß des verstorbenen Zimmermeisters Westphal gehörenden Ackerstücke:
1 Ackerstück ca. 3 Schffl. auf dem Cavalier,
1 Ackerstück ca. 6 3/4 Schffl. auf der Schlauentrift,
1 Wiese ca. 4 Schffl. im Bürgermoor,
1 Wiese hinter dem Hause (Nr. 10),

sollen auf längere Jahre verpachtet werden. Pachtliebhaber wollen sich wenden an den Kaufmann

L. Spehr.


Die Dorfschaft Retelsdorf beabsichtigt zu Ostern d. J. ihren

Dorfs-Kathen

nebst Garten (120[]Ruth.) zu verkaufen.
Reflectanten wollen sich an den Schulzen Grevsmühl daselbst wenden.


Zu verkaufen zu Baek bei Ratzeburg

ein Haus mit 2 schönen Wohnungen, Stallungen, Garten und 240 Ruth. Ackerland, geeignet für einen Handwerker oder klein. Geschäft. Näheres bei

                                                    F. Holst, Baek oder
                                                    C. Stein, Lübeck, Pelzerstraße 25.


Schüler, welche die hiesige Schule zu Ostern besuchen wollen, finden gegen billige Pension freundliche Aufnahme.

                                                    Sabowerstraße 45 a.


Schüler von auswärts, welche zu Ostern die hiesige Schule besuchen sollen, finden freundliche Aufnahme in einem Bürgerhause.
Wo? erfährt man in der Expedition d. Bl.


Meine Wohnung,

Marienstrasse 49, ist gleich ev. zu Ostern zu vermiethen. Liebhaber zu derselben wollen sich mit mir in Verbindung setzen.

Rabensdorf.                                                     W. Egert.


zu Ostern oder früher habe ich noch eine
Parterre-Wohnung,
zu vermiethen. Auch habe ich noch einige Stücke Gartenland nebst Wiese zu verpachten.
                                                    Johanna Creutzfeldt.


5 Fleischschafböcke
sind preiswürdig zu verkaufen zu                                                    
                                                    Bauhof-Schönberg.


[ => Original lesen: 1890 Nr. 13 Seite 8]

An die Wähler.

Für eine gedeihliche Fortentwicklung der dem Schutze und der Pflege des Reiches anvertrauten Einrichtungen, für die Erhaltung des Friedens nach innen und nach außen wird der Ausfall der bevorstehenden Reichstagswahlen von größter Bedeutung sein. Mögen daher alle conservativ gerichteten Wähler ihrer Pflicht eingedenk sein, am 20. Februar für die Wiederwahl des

Oberhauptmann von Oertzen auf Brunn
einzutreten und für denselben ihre Stimme abzugeben.
Neubrandenburg, im Februar 1890.

                                                    Das conservative Wahl-Comité.


Auctionsanzeige.

Am Dienstag, den 18. Februar, d. J. Vormittags 10 1/2 Uhr sollen auf der früher August Mette'schen Vollstelle in Palingen

circa 10 Fuder Heu, 4 bis 5 Fuder Stroh, 1 einspänner Wagen, 1 Leutebett u. a. m.
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden. Besichtigung der Verkaufsgegenstände ist nach Meldung heim Sequester Mette in Palingen gestattet.
Schönberg, den 10. Februar 1890.

                                                    Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Gewerbe=Verein.
Hauptversammlung
am Montag, den 17. Februar, Abends 8 Uhr.
Tagesordnung: Vereinsangelegenheiten. Besprechung der Sterbekassensache. Sodann ein Vortrag.


Feldsteine
kaufen bei genügender Größe stets                          
                                                    Ed. Hoffmeister & Co., Lübeck.
                                                    Granitschleiferei.


Poularden,

Hühner, Küken, ein 10 Pfd. Postcolli M. 5.50. Stopfgänse M. 6 -. Puter, Enten M. 6.25.
Alles frisch geschlachtet, rein geputzt, in prima Qualität. Feinster ungar. Tafelhonig 5 Kilo M. 6.-. Alles franco gegen Nachnahme.

                                                    Anton Tohr,
                                                    Werschetz (Ungarn).


Eingesandt.

Laut Inserat in dem auch in Schönberg gelesenen "Rostocker Anzeiger" ist im Blick auf die kommende Reichstagswahl kürzlich auch eine "Deutsch=Mecklenburgische Rechtspartei" auf den Plan getreten, die auch unser Fürstenthum zu berühren scheint.
Leider findet in dem Programm derselben u. a. die irreleitende, immer noch in einzelnen Kreisen festgehaltene Anschauung Ausdruck, daß die deutsche Reichsverfassung erst infolge eines bisher ungesühnt gebliebenen Rechts= und Bundesbruches entstanden sei. Kein Kundiger, der Gottes Walten in der Geschichte sieht, wird verkennen, daß gerade in der Entwickelung und Festigung des Deutschen Reiches der Rechts= und Bundesbruch, wo er, wenn auch nur zum Theil formell, so doch völlig der Sache nach vorlag, seine Sühne thatsächlich gefunden hat.
Mit einer Reihe von Aufstellungen in dem Programm, namentlich betr. Schutz der Landwirthschaft, des Handwerks, der Industrie, Arbeiterschutz=Gesetzgebung kann man einverstanden sein. Dagegen erscheint die Forderung der Einschränkung der militärischen Ausgaben angesichts der gegenwärtigen politischen Lage durchaus unverständlich. Denn ein Interesse, unser Vaterland seinen äußeren Feinden gegenüber wehrlos zu machen, kann doch auch die Deutsch=Mecklenburg Rechtspartei nicht haben.


Bildhauerlehrling
mit guten Schulkenntnissen gesucht von                          
                                                    Ed. Hoffmeister u. Co., Lübeck.


In Städten und Kirchdörfern der Umgegend
suchen wir gegen gute Provision
rührige Agenten.
Ed. Hoffmeister & Co., Grabsteinfabrik.
Lübeck.


Kräft. Steinhauerlehrling
gesucht von
Ed. Hoffmeister & Co., Lübeck.


Gesucht per sofort eine

gesunde kräftige Amme.

Off. sub. Ho 611b an Haasenstein & Vogler A.-G. Lübeck.


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