No. 101
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. Dezember
1889
neunundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1889 Nr. 101 Seite 1]

Holz=Auction Nr. 10.

Am Dienstag, den 24. December, Morgens 10 Uhr, sollen beim Krüger Jabs zu Schlag-Resdorf nachfolgende Holzsortimente meistbietend verkauft werden.

1. Aus dem Mechower Holze.

    6 eichen Stangen I. Cl. (Wagendeichseln),
    2 Rmet. eichen Knüppel,
  18 Fuder eichen Durchforstholz I.Cl.,
  24 Rmet. buchen Knüppel,
  25 Fuder buchen Pollholz u. Durchforstholz I. Cl.

2. Aus dem Bodendiek und Bartelsbäck.

  45 Rmet. buchen Kluft II. Cl. und Olm.

3. Aus dem Thandorfer Zuschlag.

  27 Fuder ellern u. aspen Wadelholz. III. Cl.,
    2 Fuder Heckenholz.

4. Aus dem Steinbrink.

    8 Fuder eichen Pollholz.

5. Aus dem Lanckower u. Schlagbrügger Holze.

    6 eichen Stangen 1 Cl. (Wagendeichseln),
    2 Fuder eichen Durchforstholz I. Cl.,
    1 Rmet. Weiden Knüppel,
  92 Rmet. tannen u. fichten Kluft u. Knüppel,
  21 Rmet. tannen Durchforstholz III. Cl.,
300 Stück tannen Bohnenstangen.

6. Aus den Priestertannen.

16 bis 20 Stück tannen Kiepenhölzer.
Schönberg, den 15. December 1889.

Der Oberförster.       
C. Hottelet.            


Holz=Auction.

Am Sonnabend, den 20. December, Vormittags 1/2 10 Uhr sollen in meiner Buschkoppel am Wege von Grieben nach Rüschenbeck

ca. 30 Fuder eschen Schlagholz

öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.

                                                    Hauswirth Heinrich Bruhn jun.
                                                    Grieben.


Ersparniß- u. Vorschuß-Anstalt.
Die Anstalt ist zur
Zinszahlung
vom
Freitag, den 27. December d. J.,
bis
Dienstag, den 31. December d. J.,
an den Werktagen
Von 8 bis 12 Uhr Vormittags
und
am Sonntag, den 29. December d. J.,
von 8 bis 10 Uhr Morgens
geöffnet.                                                    
Schönberg, den 14. December 1889.
                                                    Das Directorium.


Gesucht wird zu Hof Menzendorf zu sogleich oder später ein                                                    
Stubenmädchen.


Einem geehrten Publikum von Schönberg und Umgegend hiermit zur Anzeige, daß ich meine

Weihnachts-Ausstellung
eröffnet habe.                                                    
Um geneigten Zuspruch bittet                                                    
                                                    Hochachtend
                                                    L. Jähnig. Conditor.

NB. Frauen zum Hausiren schicke ich in Schönberg nicht und bitte daher das geehrte Publikum, mich mit ihrem werthen Besuche zu beehren.


Zu Weihnachten
für Landwirthe.
Mecklenburgisches Landwirthschaftliches
Taschenbuch
auf das Jahr 1890.
In Callico 2 M. 50 Pfennig (Mecklenburg). - In Leder 3 M. -
In Leder mit Papier durchschossen 4 M.

Praktischer bewährter Fach=Notizkalender; enthält u. a. das Statut der mecklenb. Berufsgenossenschaft für die Kranken= und Unfall=Versicherung der land= und forstwirthschaftlichen Arbeiter.

In allen Buchhandlungen zu haben.
Hinstorff'sche Hof-Buchhandlung Verlagsconto
in Wismar.


Als passende Weihnachtsgeschenke halte eine reichhaltige Auswahl von

Gold- & Silber-Waaren
jeder Art, als Ketten, Armbänder,
Broches, Ringe u. s. w.
Corall- & Granatschmuck
in neuesten Mustern, zu billigen Preisen bestens empfohlen.                          
                                                    C. Roepstorff, Golschmied.


Zum Besuche meiner
Weihnachts-Ausstellung
lade hierdurch ergebenst ein.
C. Sievers, Buchbinder.


Tannenbaumlichte
empfiehlt                                                    
                                                    A. Wigger Nachfolger.


[ => Original lesen: 1889 Nr. 101 Seite 2]

H. Scheer & Barkenthien
empfehlen in reichhaltiger Auswahl
Capotten für Damen und Kinder, Unterröcke in Stoff, Filz und Flanell, gestrickte wollene Unterröcke, gestrickte wollene Kinderkleider, wollene Tücher, Balltücher, Schürzen für Damen und Kinder, Damen-Westen, Jagdwesten, Woll-Unterzeuge für Damen und Herren u. s. w.


Zu beachten!
Chandor's patentirte Gasleuchter.

noch nie dagewesene Billigkeit im Verbrauch von Petroleum. Das Licht hat 2 Lichtstärken und kostet in 8 Stunden 2 Pfennige.

Alleinverkauf bei J. Ludw. D. Petersen.


Ueberzeugung macht wahr!

Wer eine billige und gute Berliner Tages=Zeitung lesen will, bestelle sich auf dem nächstgelegenen Postamt oder bei dem Landbriefträger für das nächste Quartal

für 1 Mk. vierteljährlich die
Berliner Morgen=Zeitung
mit "täglichem Familienblatt"

die bereits mehr als 52 Tausend Abonnenten hat, welche täglich weiter zunehmen. Wer sich jedoch das Blatt erst ansehen will, um sich vorher von dem Umfang und Inhalt zu überzeugen, verlange gratis eine Probe=Nummer von der Expedition der Berliner Morgen=Zeitung, Berlin SW.

Im nächsten Quartal erscheint ein neuer interessanter Roman von
Ad. Streckfuss: "Das Geheimniß des Wohlthäters."


Große
Weihnachts-Ausstellung
in Galanterie- und Kurzwaaren, Papierconfection.
Bücher aller Art.
Besonders aufmersam mache ich auf bedeutende Auswahl:

Photographiealbum, Schreibalbum,
Briefmarken= und Oblatenalbum,
Poesies,
Damentaschen aller Art,
Couriertaschen,
Reisekoffer und sonstige Reiseeffecten,
Schreibmappen und Unterlagen,
Cigarrentaschen,
Cigarrenspitzen in Meerschaum,
Portemonnaies, Visites,
Japanesische Waaren aller Art,
elegante Rahmen,
Briefbogen,
Feuerzeuge,
Vasen in Bronce und Bisquit,
Knaben= und Mädchenschulmappen,
Gesangbücher und Bibeln mit und ohne Goldschnitt,
Kochbücher von Davidis und Ritzerau,
Abmesser, Taschenmesser,
Damenscheeren,
Schmucksachen aller Art,
Kämme.,
Taschen=, Kopf=, und Zahnbürsten,
Seifen und Parfümerien,
Bilderbücher und Jugendschriften,
Tannenbaumschmuck und Lichter,
              u. s. w. u. s. w.

Um recht zahlreichen Besuch bittet                          
Schönberg i. M.                                                    
                                                    Achtungsvoll
                                                    Emil Hempel,
                                                    Buchbinder.


[ => Original lesen: 1889 Nr. 101 Seite 3]

Conditorei und Marzipan-Fabrik
von
Lübeck, Breitestraße Ecke der Hüxstr.      J. G. Niederegger,     Lübeck, Breitestraße Ecke der Hüxstr.
empfiehlt einem hiesigen wie auswärtigem Publikum seine diesjährige reichhaltige
Weihnachts-Ausstellung
in großer Auswahl von
Marzipan und Tannenbaum-Confecten.
NB. Die Ausstellung befindet sich in der ersten Etage.


Eröffnung meiner
Grossen Weihnachts-Ausstellung von
Spiel-Waaren
bestehend aus Puppen und den verschiedensten Kinderspielzeugen.

         Auch habe ich jetzt viele Neuheiten in
Brochen, Armbändern, Haarschmuck, Halsketten, Visit- und Damentaschen, Nippsachen, Portemonnaies, Cigarrenspitzen, und Taschen, Pfeifen, Uhrketten für Herren u. Damen in Nickel und Talmi, Taschenmesser
und manches mehr, welche durch directen Einkauf zu äußerst billigen Preisen wieder abgeben kann.

                                                    H. Brüchmann.


Theater in Schönberg.
(Im Saale des Hrn. Boye.)
Am Sonntag, den 22. December 1889:
Einmaliges Gastspiel der Gesellschaft
unter der Direction C. Hoffmann u. Sohn.
Lumpen-König.
Große Operetten= und Charakterposse in 5 Bildern
von G. Zimmermann.
Näheres durch Zettel.


Kriegerverein für das Fürstent. Ratzeburg.
I. Allgemeine Versammlung

am Sonntag, den 5. Januar 1890, Nachmittags 4 Uhr im Vereinslocale.

Tagesordnung:

1. Beschlußfassung über die Feier des Geburtstags Sr. Majestät des Kaisers am 27. Jan. 1890.
2. Vorstandswahl.
3. Rechnungsablage pro 1889 und Kassenrevisionsbericht.
4. Sonstige Vereinsangelegenheiten.

                                                    Der Vorstand.


Als Weihnachtsgeschenk passend empfehle gut abgelagerte

Cigarren,

à 100 Stück 3 bis 8 Mark und mache noch besonders auf meine so sehr beliebte äußerst preiswerthe Cigarre "Amerikana" in Packeten

von                            25 Stück zu 1 M. 10 Pfennig (Mecklenburg).
von 100 Stück zu 4 M. 40 Pfennig (Mecklenburg).
aufmerksam.                                                    
                                                    J. F. Eckmann.


Wegen Aufgabe des Geschäfts

sollen die vorhandenen Uhren etc. meines verstorbenen Mannes zu ermäßigten Preisen verkauft werden und erlaube wir uns, die geehrten Bewohner von Stadt und Land hierdurch ergebenst einzuladen.

                                                    Doris Meyer geb. Siggelkow
                                                    und Kinder.


Indem wir für die zu einer Weihnachtsbescheerung armer Kinder uns zugegangenen Liebesgaben unsern herzlichsten Dank hierdurch aussprechen verfehlen wir nicht, alle gütigen Geberinnen und Geber zu der am 23. December Nachmittags 5 1/2 Uhr im Real=Schulhause stattfindenden Bescheerung freundlichst einzuladen.

                          Kaempffer.                           Langbein.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 22. December.

Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Abendkirche fällt aus.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg.
nach Lübeck.
9,30 Vorm. 2,58 Nachm. 5,35 Nachm. 10,56 Nachts.
Nach Kleinen:
7,27 Morg. 10,13 Vorm. 12,46 Nachm. 8,30 Abends.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage
und Illustrirtes Beiblatt Nr. 51.


[ => Original lesen: 1889 Nr. 101 Seite 4]

Die
Weihnachts-Ausstellung
von Heinr. Pagels, Lübeck
bietet das Neueste u. Beste in praktisch. Hausstands=Maschinen & Geräthen.

Hängelampen.
Tischlampen.
majolica-Lampen.
Kronen.
Candelaberes.
Clavierlampen.

Waschmaschinen.
Wringmaschinen.
Mangelmaschinen.
Wäschetrockner.
Pott's Plätteisen.
Plättbretter.
Ofen-Vorsetzer.
Ofen-Schirme.
Cokeshelme.
Holz- u. Torfkasten.
Feuergeräthe.
Gerätheständer.

Broschneidemasch.
Reibemaschinen.
Fruchtpressen.
Fleischhackmaschinen.
Wurststopfmasch.
Messerputzmaschinen.
Servir-Tische.
Ritter-Tische.
Blumen-Tische.
Blumen-Ständer.
Polirte Säulen.
Nickel-Etageren.

Compl. Waschtische.
Feuerf. Geldschränke.
Geldcassetten.
Briefwagen.
Hammerzangen.
Werkzeugschränke.
Speisewärmer.
Bratenwärmer.
Auflaufschüsseln.
Tortenränder.
Versilb. Tafelgeräthe.
Prima Bestecke.

Cigarrenschränke.
Rauchservice.
Weinschränke.
Weinküler.
Bowlen.
Bierseidel.
Caffeemaschinen.
Theemaschinen.
Schwungkessel.
Eierkocher.
Petrol. Kochapparate.
Spirituskocher.

Schreibpulte.
Kinderstühle.
Turngeräthe.
Velocipedes.
Kinderschlitten.
Schlittschuhe.
husqv. Rolloefen.
Löhnholdt-Oefen.
Junker- u. Ruh-Oefen.
Kachelheerde.
Eiserne Sparheerde.
Grudeheerde.

Steinbaukasten.
Laubsägekasten.
Werkzeugkasten.
Laterna magica.
Gesellschaftsspiele.
Tannenbaumschmuck.

Außerdem viele interessante Neuheiten in allen Preislagen.


Für Alle mir bei meinem Brandunglück im vorigen Jahre, wie auch für die mir während meines Neubaues so bereitwillig geleistete Fuhrhülfe sage ich Allen hiermit meinen innigsten Dank!

                                                    Hauswirth Oldenburg.
                                                    Selmsdorf.


Baugewerkschule Eckernförde.
Wintersemester: 30. Oct. - Vorcursus Oct.
Kostenfr. Auskunft. Die Direction O. Spetzler.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1889 Nr. 101 Seite 5]

Erste Beilage
zu Nr. 101 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 20. December 1889.


Weihnachts=Ausstellung
von Hausstandsgegenständen
in reichhaltiger Auswahl
empfiehlt zur fleißigen Benutzung                                                    
Schönberg.                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Weihnachts-Ausstellung
bei
Schönberg i. M.                                                     W. Heitmann, Buchbinder.


Grosse Weihnachts-Ausstellung.
P. Hagen,
Bäckerei und Conditorei.
Alle Sorten Tannenbaum-Confect in Schaum, Chocolade Fondant, Likör, Marzipan etc.
Marzipan-Torten etc.
in grösster Auswahl, täglich frische Marzipan-Masse per Pfd. Mk. 1,20 in feinster Qualität.


Regenschirme
für Damen und Herren
in Bw. Zanella, W. Zanella, Austria, Gloria II, Gloria I, Halbseide, Seide,                          
empfehlen zu billigsten Preisen                                                    
                                                    H. Scheer & Barkenthien.


Christbaum-Confect!
(delicat im Geschmack und reizende Neuheiten für den Weihnachtsbaum)

1 Kiste enthält ca. 440 Stück, versende gegen 3 Mark Nachnahme. Kiste und Verpackung berechne nicht.

Wiederverkäufern sehr empfohlen.
Hugo Wiese, Dresden, Pillnitzerstr. 47b.


Weihnachts-
Ausstellung.
In allen Assortiments
Confect, Conditorei
und
Kuchenwaaren


zu billigen Preisen halte ich dem geehrten Publikum bestens empfohlen.
      Um geneigten Zuspruch bittet

                                                    Achtungsvoll
                                                    Ww. Greiff, Conditor.


Christbaum-Confect.

Wie seit 12 Jahren, versende auch diesmal mein überall beliebtes delicates Confect für den Weihnachtbaum in den reizendsten, neuesten Mustern, die Kiste, 500 Stück enth. für nur 3 Mk. unter Nachnahme. Kiste u. Verpackung gratis.

                                                    R. O. Dietrich, Dresden.
                                                    Güterbahnhofstraße 11.


Englischen Syrup

bestes Weizen-Dampfmehl, Succade, Orangenschale, gereinigte Potasche, Hirschhornsalz,
sowie sämmtliche Artikel zur bevorstehenden Festbäckerei empfiehlt in bester Waare billigst

                                                    A. Zander.


Halte zum bevorstehenden Feste wieder lebende
holsteinische Karpfen
zum Verkauf vorräthig                                                    
                                                    Hochachtungsvoll
                                                    H. Mette.


Alle, welche noch Forderungen an den Nachlaß des verstorbenen Zimmermeisters Clasen zu Domhof Ratzeburg haben, werden hierdurch ersucht, solche bis zum 31. d. Mts. bei dem unterzeichneten Vormund anzumelden, zugleich bittet derselbe, diesseitige Forderungen bis dahin begleichen zu wollen.

                                                    Fr. Stoppel,
                                                    Domhof Ratzeburg.


[ => Original lesen: 1889 Nr. 101 Seite 6]

Die "Nachrichten" erscheinen täglich mit Ausnahme der Sonn= und Festtage:
Die "Nachrichten" bringen täglich als Gratis=Beiblatt die Amtlichen Mecklenb. Anzeigen, welchen das officielle Publicationsorgan der Mecklenb. Behörden sind und in welchen auch alle Bekanntmachungen über Holz=Auctionen zum Abdruck gelangen.
Die "Nachrichten" können bezüglich der Reichhaltigkeit an politischen und Tagesnachrichten sich getrost jedem andern Blatte zur Seite stellen.
Ein umfangreiches Depeschenmaterial, durch die günstige Versendungszeit unterstützt, setzt die Zeitung in den Stand, hinsichtlich Schnelligkeit der Mittheilungen der täglichen Ereignisse an ihre Leser sogar mit den Berliner Zeitungen concurriren zu können.

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Einladung zum Abonnement auf die
Mecklenburger Nachrichten
mit den "Amtl. Meckl. Anzeigen" u. in eigener Officin hergestelltem "Illustrirt. Sonntagsblatt."
--------------------------------------------------------------------------
Die "Nachrichten" haben Correspondenten in allen Städten und größeren Orten Mecklenburgs.
Die "Nachrichten" bringen umfassende, zum Theil telegraphische Nachrichten über Börse, Handel und Schifffahrt, sorgfältigste Notiz aller Preisbewegungen landwirthschaftl. Producte und Bedürfnisse.
Die "Nachrichten" wenden dem unterhaltenden Theil, den Fortschr. in Literatur, Kunst, und Wissenschaft besondere Aufmerksamkeit zu.
Die "Nachrichten" sind die billigste der in gleichem Umfange erscheinenden Meckl. Zeitungen; sie kosten

vierteljährl. nur Mark 3.75 incl. Postaufschlag.

Inserate in den "Nachrichten", deren Auflage fortwährend im Steigen begriffen ist, finden weiteste Verbreitung.

Redaction und Verlag der "Mecklenburger Nachrichten",
Schwerin i. M., Klosterstraße 8 u. 6.


Weihnachts-Ausstellung.

Den hochgeehrten Bewohnern von Schönberg und der Umgegend erlaube ich mir hierdurch ergebenst anzuzeigen, daß ich am 18. d. Mts. meine diesjährige Weihnachts=Ausstellung mit einer großen Auswahl von feinen

Confitüren

eröffne. Außerdem empfehle alle möglichst seinen

Backwerke,

sowie braune u. weiße Kuchen, Makronenkuchen, und verschiedene Sorten Pfeffernüsse. Auch werden Marzipantorten zu jedem Preise angefertigt. Marzipan im Ausschnitt billig. Auch empfehle eine grosse Auswahl feines, essbares Confect.

Macronenconfect, Stuten und Semmel,

und viele andere Sachen in Marzipan, besonders für Kinder zu empfehlen.

Keine Fabrik-Arbeit.
                                                    Hochachtungsvoll
                                                    Wilh. Miltzow,
                                                    Bäcker und Conditor.


Wintermäntel
mit Pelz=, Biber=, Feder= u. Aggrement=Besatz
in Dolman=Facon,
Paletot=Facon,
Jacket=Facon,
Abendmäntel,
empfehlen                                                    
                                                    H. Scheer & Barkenthien.


Rothe-Kreuz-Lotterie Berliner Rothe Kreuz- (Geld) Lotterie.
Ziehung 20/21. December.
150 000, 75 000, 30 000, 20 000, 5 à 10 000, 10 à 5000 etc. etc. baar Geld.
Ganze Loose 3,75 M., Halbe 2 M., Viertel 1 M. (Porto und liste 30 Pf.), bei Entnahme von 1/1, 2/2 oder 4/4 gratis empfiehlt und versendet das Bankhaus von

Rob. Th. Schröder. Stettin.


Hängelampe       Tisch-Lampen,
Klavier-Lampen,
Ampeln,
Leuchter,
Laternen,
Kaffeebretter,
Brodkörbe
lackirt und galvanisirt.
Wassereimer,
Toiletteneimer,
emaillirt und lackirt.
Gebäckkasten, Geldkasten
u. s. w. empfieht
in schöner Auswahl W. Wieschendorf.
Klempner.


Großes Lager in
grau, blau u. gusseis. Kochgeschirr, Zinkeimer in jeder Grösse, roh u. fein lackierte, sowie auch grau und blau emaillirte eiserne Eimer in hübscher Auswahl empfiehlt

                          C. Schwedt.


Hafermehl

und gesottene Hafergrütze hält stets vorräthig in trockener und geruchfreier Waare

                                                    H. Wolgast.
                                                    Bäckerei und Mehlhandlung.


Englisches Salz,
grobe Gerstgrütze, gemahlene garant. reine Gewürze                          
empfiehlt                                                    A. Zander.


[ => Original lesen: 1889 Nr. 101 Seite 7]

Zweite Beilage
zu Nr. 101 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 20. December 1889.


Im rheinisch=westfälischen Kohlenrevier ist am Sonnabend der durch die vorangegangenen Verhandlungen angebahnte Friede besiegelt worden. Die zu Essen, im Etablissement des städtischen Gartens abgehaltene, von mehr als 3000 Mann besuchte Bergarbeiter=Versammlung nahm einen überaus friedlichen Verlauf. Sämtliche Redner hoben hervor, daß die Bergarbeiter, nachdem sie Beweise der Besonnenheit und Einigkeit gegeben und durch die Sympatien der Regierung unterstützt worden, nunmehr in der Lage seien, ihre Ziele auf friedlichem Wege und ohne Strike zu erreichen und sprachen die Hoffnung aus, daß jetzt für die Arbeiter, das Bürgerthum und der Geschäftswelt der Frieden gesichert sei. Der Antrag auf Friedensschluß wurde einstimmig angenommen.
König Humbert von Italien hat am vorigen Sonntag in Rom in Gegenwart seiner Minister und seines gesammten Hofstaates die Präsidien und die Abordnungen des Senats und der Kammer empfangen, die ihm die Adresse auf die Thronrede überreicht haben. Bei dieser Gelegenheit hat der König von Neuem seine Freude darüber ausgesprochen, daß in Folge des nunmehr gesicherten Friedens in Europa Italien sich in Hinsicht auf die nothwendigen Reformen im Innern einer ruhigen Arbeit hingeben könne.
Aus Konstantinopel wird einmal wieder von Unruhen gemeldet, die im Distrikt Sassun zwischen Kurden und Armeniern ausgebrochen sind. Beide Theile haben zu den Waffen gegriffen und sich die Köpfe blutig geschlagen. Zum Schluß hat der türkische Gouverneur Truppen geschickt, die die Ruhe wieder herstellen sollen.
Aus Rußland mehren sich die Nachrichten über eine erneute lebhafte Thätigkeit der Nihilisten. So wurden nach einem Telegramm aus St. Petersburg dort ein Artillerie=Offizier und ein See=Offizier verhaftet, weil sie verdächtig sind, an einem Complott gegen das Leben des Zaren betheiligt zu sein. - Bestätigung bleibt abzuwarten.
Auf Befehl des Zaren sind die diplomatischen Beziehungen zum brasilianischen Gesandten abgebrochen worden.
Reuters Bureau meldet aus St. Petersburg, daß die Fälle von Influenza an Zahl ab, an Heftigkeit aber zunehmen. In den Provinzen verschwindet die Epidemie an der einen Stelle, um an einer andern auszubrechen. Neuerdings sind die Provinzen im Süden des Reichs und die Ostseeprovinzen betroffen worden.
Ueber den Gesundheitszustand des Prinzen von Wales schreibt man aus London: "Die große Niedergeschlagenheit, an welcher der Prinz von Wales gegenwärtig leidet, blieb seinen Besuchern in der letzten Woche nicht unbemerkt. Er sprach beständig von seiner wankenden Gesundheit und obwohl er mannhaft gegen die zunehmende Schwäche ankämpft, ist es unmöglich, die Thatsache zu verhehlen, daß er sich in den letzten 12 Monaten völlig verändert hat.
Kaiser Dom Pedro wird nach kurzem Aufenthalt in Frankreich dauernd in Barcelona Wohnung nehmen. Der Kaiser soll einen Streit mit seinem Schwiegersohne, dem Grafen von Eu, gehabt haben, in dem er nicht energisch genug auftrat. Er erhielt eine Meldung aus Rio de Janeiro, daß sämmtliche Juwelen der Kaiserin, darunter die schönsten brasilianischen Diamanten der Welt, gestohlen worden seien. Da Dom Pedro darauf angewiesen war, einen Theil dieser Schätze, deren Werth auf 2 Mill. Dollars veranschlagt war, flüssig zu machen, so fühlte er sich durch diesen Diebstahl hart betroffen.
Aus Brasilien kommen neuerdings Nachrichten, denen Zufolge eine Zeit lang ein Schreckensregiment herrschte. 150 Matrosen wurden erschossen, weil sie Hochs auf den Kaiser ausbrachten, und Soldaten plünderten die Privatgemächer der Kaiserin. Die Regierung concentrirte ihre Flottenmacht in Bahia, weil ihr die dortige Volksstimmung Besorgnisse einflößte. Die Provinz San Paulo lehnte den von der Regierung ernannten Gouverneur ab. - Es ist übrigens kein Geheimniß, daß die brasilianische Kaiserfamilie nur über geringe Geldmittel verfügt. Man räth daher Dom Pedro, die ihm seitens der brasilianischen Regierung angebotenen Summen doch anzunehmen.
Der kleine König Alfonso von Spanien erkrankte an einer Erkältung, ist aber bereits wieder wohler.
Zwischen der bulgarischen Regierung und der Waffenfabrik Steyer ist der Vertrag über die Lieferung von 600 000 Gewehren nach dem 8 Millimeter=Manlicher System unterzeichnet worden. Die Lieferung soll innerhalb 15 Monaten erfolgen.
Emin Pascha soll außer Gefahr sein und wird demnächst in Sansibar erwartet.
Der britische Generalkonsul in Sansibar hat am Freitag die 300 Sansibariten Stanleys zusammentreten lassen und ihnen ein Telegramm der Königin von England vorgelesen, laut welchem 100,000 Rupien unter sie zur Vertheilung kommen. Nach dieser Ankündigung, die unter den armen Teufeln einen wahren Taumel der Freude hervorrief, fand eine größere Festlichkeit mit reichlicher Mahlzeit, Feuerwerk und Tänzen statt. Am Montag findet die Investitur des Sultans von Sansibar mit den ihm verliehenen deutschen und englischen Orden statt, zu welcher Feier sich alle verfüglichen deutschen und englischen Kriegsschiffe auf der Rhede von Sansibar versammeln werden.
Buschiri wurde gefangen und am 15. December standrechtlich mit dem Tode bestraft.


- Neustrelitz. Ihre Königlichen Hoheiten der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin sind am 14. d. M. Abends aus Dessau hierher zurückgekehrt.
- Schönberg. An Stelle des kürzlich mit dem Tode abgegangenen Abgeordneten zum Landtage des Fürstenthums Ratzeburg, Uhrmachers Meier hieselbst, wurde heute aus der mit Grundeigenthum angesessenen Bürgerschaft, einschließlich der acht Bauleute, der Ackerbürger Wilhelm Böckmann hieselbst mit 41 Stimmen gewählt, während auf den Stadtsekretär Schrep 19 Stimmen entfielen.
- Schönberg. In Folge von Erkältungskrankheiten sind einzelne Classen der hiesigen Schule stark gelichtet, in denen zum Theil nur die Hälfte der ordentlichen Schülerzahl zu finden ist.
- Schönberg. Wie immer um die Weihnachtszeit wird auch in diesem Jahre das hiesige Kaiserliche Postamt am Sonntag, den 22. d. M. ebenso wie an jedem Wochentage zum Verkehr mit dem Publikum geöffnet sein.
- Schönberg. An Stelle des bisherigen Standesbeamten für den Standesamtsbezirk Lübseerhagen, Schulzen Egert in Lübseerhagen, wurde der Hauswirth H. Lenschow daselbst zum Standesbeamten ernannt.
- Schönberg. Die großen Fischräuchereien in dem benachbarten Dorfe Schlutup, die sich eines großen Rufes erfreuen und denen die Bewohner fast ausschließlich den daselbst herrschenden Wohlstand zu verdanken haben, beziehen die zu Räuchereizwecken erforderlichen Hölzer, besonders Eichen, fast alle aus dem Fürstenthum Ratzeburg. Wie stark der jährliche Verbrauch an Eichen ist, beweist die Thatsache, daß von einzelnen Räuchereien aus Schlutup ganze Eichenkoppeln der Ratzeburger Hauswirthe für hohe Summen angekauft werden. Die Eichen werden sämmtlich entweder an Ort und Stelle durch Arbeitsleute oder am Bestimmungsort durch maschinelle Einrichtungen in kleine Späne zerhauen, in welcher Gestalt sie dann zum Räuchern verwandt werden.
- Sternberg, 18. Decbr. Die Eisenbahnverstaatlichung ist mit 96 gegen 72 Stimmen nach dem Minoritätsvotum des ersten Berichtes angenommen.
- In Lübeck hat ein 15jähriges Kindermädchen

[ => Original lesen: 1889 Nr. 101 Seite 8]

das Töchterchen eines Hotelbesitzers mit Phosphor vergiftet.
- Der Senat von Hamburg hat bei der Bürgerschaft den Antrag gestellt, eine Gehaltszulage von 150 Mark jährlich für 1889 und 1890 für alle vor 1888 angestellten Staatsbeamten mit weniger als 3000 Mk. Gehabt, sowie Uebernahme der gesetzlichen Pensionkassenbeiträge derselben durch die Staatskasse zu gewähren.
- In Berlin ist auch Professor Virchow an der Influenza erkrankt, hat sich aber trotz der Krankheit nicht veranlaßt gesehen, seine Vorlesungen auszusetzen.
- Als am Sonnabend der Chef eines Berliner Weißwaaren=Engrosgeschäftes von einem längeren Geschäftsgange zurückkehrte, fand er seinen Buchhalter damit beschäftigt, die Figuren aus einem 100=Markschein herauszuschneiden, während Papierschnitzel, von 5, 20 und 100=Markscheinen an dem Erdboden zerstreut herumlagen. Der entsetzte Geschäfts=Inhaber stellte den Buchhalter darüber zur Rede, erhielt jedoch von demselben derartige konfuse Antworten, daß er sofort erkannte, es mit einem Wahnsinnigen zu thun zu haben. Von den zerschnittenen Banknoten gelang es nach unsäglicher Mühe einen großen Theil wieder zusammen zu setzen, während der Rest der Geldscheine in der Höhe von 200 Mark unwiderruflich verloren erscheint.
- Ein Barbier in Berlin chloroformirte eine Frau S., die sich vor den Schmerzen beim Zahnausziehen fürchtete. Die Frau wachte jedoch nicht wieder aus der Betäubung auf und war, als ein Arzt hinzugezogen wurde, bereits todt. Der Barbier wurde verhaftet.
- Daß dem Berliner Witzbold nichts heilig ist, das hat er jetzt wieder angesichts der epidemisch auftretenden Influenza bekundet, indem er derselben, in Hinblick auf die schlechten Weihnachtsgeschäfte, eine andere Krankheit an die Seite setzt, welche demnächst in der Kaufmannswelt starke Verheerungen anrichten dürften die Insolvenza.
- Nicht geringes Aufsehen erregte in Wesel die Nachricht, daß das Infanterie=Regiment Herzog Ferdinand von Braunschweig (8. Westfälische) Nr. 57 Befehl erhalten haben soll, sich marschbereit zu halten, um im Falle des Ausbruchs eines Strikes zur Aufrechterhaltung der Ordnung nach den Kohlenrevieren abzurücken.
- Auch in Danzig nimmt die Influenza=Epidemie immer größeren Umfang an. In einigen Schulen sind bis 50 Prozent der Schüler erkrankt.
- In der Eisengießerei von Ganz & Co. in Ratibor wurden beim Bersten einer Gußstahlform, deren glühender Inhalt sich über die Arbeiter ergoß, 14 Personen, darunter 7 lebensgefährlich verwundet.
- Deutscher Hering wird uns in Aussicht gestellt. Eine unter finanzieller Beihülfe des Reichs in den Monaten August und September in dem östlichen Theil der Nordsee im Interesse der Fischerei ausgeführt praktisch=wissenschaftliche Expedition hat trotz mancher Hindernisse, abgesehen von werthvollen wissenschaftlichen Ergebnissen, das praktische Resultat geliefert, daß im September und später in einer Entfernung von höchstens 100 Seemeilen von der nordschleswigschen Küste sowohl der Vollhering wie der Matjeshering in ungemein ausbeutungswürdiger Masse steht. Der Vergleich der Qualität der Fische mit den an der schottischen Küste gefangenen war noch nicht möglich, aber so viel steht schon jetzt fest, daß der dort vorkommende Hering sich zum Einsalzen durchaus eignet und dem schwedischen Hering an Güte weit voransteht. Es ist mehr als wahrscheinlich, daß diese letzteren nichts weiter sind, als die abgelaichten und damit an Güte weit zurückstehenden Heringe aus dem östlichen Theil der Nordsee, welche nach der Laichzeit nach dem Skagerrak und dem Kattegat sich wenden. Ist die aus dem Ergebniß der Forschungsreisen hervorgehende Ansicht der Sachverständigen richtig, daß neue ergiebige Gründe für den Heringsfang entdeckt sind, so ist damit ein für unsere Fischerei insofern bedeutungsvolles Ergebniß erzielt, als bisher ergiebige Heringsfischgründe sich nur in ungleich größerer Entfernung von der deutschen Küste vorfanden. Zur vollen Nutzbarmachung der gefundenen Heringsfischgründe für die deutsche Fischerei gehören allerdings noch mancherlei Anlagen und Einrichtungen; nachdem aber die Möglichkeit erwiesen scheint, dort den Heringsfang mit Erfolg zu betreiben, werden diese nicht auf sich warten lassen.
- In der Schweiz rüstet man sich schon, den 1. August 1891 als den Tag der Gründung der Eidgenossenschaft festlich zu begehen. Am 1. August 1291 ist zwischen den Cantonen Uri, Schwyz und Unterwalden der erste "ewige Bund" errichtet worden. Der Bundesrath wird in der Bundesversammlung einen Antrag in Bezug auf die Abhaltung der Gedenkfeier stellen.
- Kaukasische "Diamanten". Auf dem Boulevard des Italiens erregt die Aufmerksamkeit des Publikums ein Laden, welcher kürzlich unter dem Namen "Palais des Diamants" eröffnet worden ist. Es sind dies weder echte noch irgendwie künstlich nachgeahmte Diamanten, sondern ganz natürliche Bergkrystalle, jedoch von einer außerordentlichen Schönheit, Weiße und Reinheit. Diese Bergkrystalle wurden von dem Asienforscher Mr. de Bluze im Kaukasus entdeckt. Bluze beschloß, dieselben als Schmucksteine zu verwenden und sie ganz in der Form von Brillanten schleifen und fassen zu lassen. Die größten und schönsten dieser kaukasischen "Diamanten" von tadellosem Schliff kosten 400 bis 600 Franks, ein Halsband von großer Schönheit kommt auf 3000 bis 5000 Francs zu stehen.
- Der Eisenbahnkönig Edward Watkin und einige seiner Freunde beabsichtigen in London einen Thurm ähnlich dem Eiffelthurm zu erbauen und hat die ausgeschriebene Concurrenz bereits 100 Pläne gezeitigt. Als besondere Anziehungskraft des Thurmes für die Londoner wird hervorgehoben, daß er weit über die Nebelzone hinausreicht, so daß die Besucher, wenn der graugelbe Alp die Hauptstadt bedrückt, sich in einer nebelfreien Luft befinden.
- Ein Salonwagen für den Prinzen Ferdinand von Coburg ist in der Fabrik für Eisenbahnmaterial in Görlitz fertiggestellt und nach Sofia gesandt worden. Der Wagen, welcher 50 000 Mk. kostet, enthält auch ein Damenzimmer.
- Seit mehreren Monaten herrscht in Bagdad und Umgegend eine mit großer Heftigkeit auftretende Cholera=Epidemie. Der Direktor einer jüdischen Schule in Bagdad schildert das Elend in einem Bericht an die "israelitische Alliance" folgendermaßen: "Sobald sich die Bevölkerung klar wurde, daß die furchtbare Krankheit die Cholera sei, suchte sich ein jeder so schnell wie möglich der Ansteckung zu entziehen. Es war ein unbeschreiblicher Schrecken. Im Verlauf von zwei Tagen hatten zwei Drittel der Juden die Stadt verlassen, auf's Gerathewohl fliehend und sich im ersten besten Dorfe niederlassend. Die Christen haben dasselbe gethan, auch die Muhamedaner konnten sich, trotz ihres bekannten Fatalismus, dem allgemeinen Schrecken nicht entziehen und suchten ihr Heil in der Flucht. Die Stadt bietet einen trostlosen Anblick, die Straßen sind leer, man wagt sich nicht hinaus; das Einzige, was zu sehen ist, ist die endlose Reihe von Totenwagen, welche die bezahlten Führer nach dem Friedhof geleiten; man sieht weder Thränen noch Jammer; der grausame, unerbittliche Tod hat die Quelle der Thränen versiegen lassen, die Menschen haben fast jedes Gefühl eingebüßt. Unsere Glaubensgenossen haben verhältnißmäßig mehr gelitten, als die andere Bevölkerung. Der Tod hat sie überall hin verfolgt und furchtbar unter ihnen gewüthet. Es giebt keine Familie, die nicht den Tod eines der Ihrigen zu beklagen hätte. Alle, Reiche wie Arme, sind furchtbar geprüft worden, und viele Tote mußten tagelang unbeerdigt auf dem Felde liegen, weil es an Armen gebrach, um sie zu bestatten. Augenblicklich lagern 20 000 Juden einige Stunden vor der Stadt in einer wahren Wüste. Sie werden von einer höllischen Sonne verbrannt, es fehlt ihnen an Lebensmitteln und Sicherheit, sie werden von Räubern heimgesucht, man hat ihnen Mädchen, Frauen und Knaben gestohlen, - kurz, niemals ist eine bereits sehr unglückliche Bevölkerung derart heimgesucht worden. In der Stadt sterben die Kranken aus Mangel an Pflege, und zahlreiche Familien blieben Tage lang ohne Nahrung. Die Armen, die nicht mehr wußten, an wen sie sich wenden sollten, starben buchstäblich Hungers." Dieser Bericht wird übrigens an maßgebender Stelle bestätigt mit dem

[ => Original lesen: 1889 Nr. 101 Seite 9]

Hinzufügen, daß die Epidemie, welche in den letzten Wochen des October etwas nachgelassen hatte, seit dem Beginne dieses Monats mit verstärkter Heftigkeit wüthe.
- Zur Niedermetzelung der Petersschen Expedition wird noch mitgetheilt, daß die Somalis die Körper der Erschlagenen zerstückelt haben. Die Leichen des Dr. Peters und seines Begleiters Tiedemann werden kaum aufgefunden werden.


Schwere Prüfung.
Eine Kriminalgeschichte nach dem Leben von Oskar Klaußmann.
(Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.


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[ => Original lesen: 1889 Nr. 101 Seite 10]
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Atelier
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Lübeck, Breitestrasse 81
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photographieren zu lassen. Die Photographien werden auf's feinste und unter Garantie der Aehnlichkeit bis zur Lebensgröße angefertigt und zwar zu fabelhaft billigen Preisen.

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Mit dem heutigen Tage habe meine diesjährige         
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eröffnet und bitte um recht zahlreichen Besuch.          
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Marzipan im Ausschnitt
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                                                    Bäckerei und Mehlhandlung.


Als Weihnachtsgeschenk passend, empfiehlt eine hübsche Auswahl von

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Da ich mein Wollwaaren- u. Wäschegeschäft zu Neujahr gänzlich räumen will, so verkaufe Alles zu sehr billigem Preisen.

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Beste Wall- u. Hasel-Nüsse,
gr. Citronen
empfiehlt                                                    
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Schlittschuhe
und
Schlittenglocken
halte bestens empfohlen                                                    
                          C. Schwedt.


Hübsch decorirten
Tannenbaum=Cakes
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                                                    A. Zander.


Hochfeinen Engl. Syrup.
Raffinade
in Broden und gemahlen.
ff. süsse und bittere Mandeln,
ff. süsse Succade,
ff. cand. Pommeranzenschalen,
sowie sämmtliche Gewürze, ganz und gemahlen,
in feinster Waare
empfiehlt                                                    A. Wigger Nachfolger.


Pa. grüne Brecherbsen
empfiehlt                                                    
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Zur bevorstehenden Weihnachtszeit halte mein Lager in

Galanterie-, Glas-, Porzellan-, Kurz-, Weiß- und Wollwaaren,

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                                                    Carl Klempien,
Siemzerstraße.


Sehr schöne
Christ=Bäume
das Stück zu 30 Pfg. empfiehlt                          
Handelsmann Franz Kramp. Marienstr. 47.


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