No. 46
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 11. Juni
1889
neunundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1889 Nr. 46 Seite 1]

Bekanntmachung.

      Das diesjährige Ober=Ersatzgeschäft zur Aushebung der Militärpflichtigen des hiesigen Aushebungsbezirks findet statt

in Schönberg
im Boye'schen Gasthofe
am
Sonnabend, den 15. Juni ds. Js

.

      Zu demselben haben sich diejenigen Militairpflichtigen, welche nach Ausweis ihrer Loosungsscheine eine endgültige Entscheidung über ihre Militairpflicht zu gewärtigen haben, und denen besondere Ladungen zugehen werden. Morgens präcise 9 Uhr einzufinden.
      Es steht jedoch jedem Militairpflichtigen, der in den Grundlisten des Aushebungsbezirks verzeichnet ist, frei, im Aushebungstermin zu erscheinen und der Ober=Ersatz=Commission etwaige Anliegen vorzutragen.
      Die bei der Musterung für diensttauglich befundenen Mannschaften gelangen zuerst zur Vorstellung.
      Im Anschluß an das Ober=Ersatzgeschäft findet die Superrevision der Temporair=Invaliden statt.
      Militairpflichtige, welche im Termin nicht pünktlich erscheinen, haben, insofern sie nicht dadurch eine härtere Strafe verwirkt haben, auf Grund des §. 26, 7 der Wehr=Ordnung eine Geldstrafe bis zu 30 M. oder haft bis zu 3 Tagen zu gewärtigen, auch können denselben die Vortheile der Loosung entzogen werden. Ist diese Versäumniß in böslicher Absicht oder wiederholt erfolgt, so werden sie dem Befinden nach als unsichere Dienstpflichtige zur sofortigen Einstellung gebracht werden.
      Die Ortsvorsteher haben für die pünktliche Gestellung der betreffenden Militairpflichtigen aus ihrer Ortschaft Sorge zu tragen.
      Schönberg, den 29. Mai 1888.

Der Civilvorsitzende der Ersatz=Commission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
U. Fhr. v. Maltzan.


- Schönberg. Ein heller Feuerschein, der auf einen sehr großen Brand schließen ließ, röthete am 1. Pfingsttage Abends 11 Uhr den Horizont. Anscheinend hatte das Gewitter, das sich gegen Abend entwickelte, im Holsteinischen gezündet, doch konnten wir nicht in Erfahrung bringen, wo das Feuer ausgebrochen ist. Der sehnlich erwartete Regen hat sich mit dem Gewitter nicht eingestellt, obgleich es hier von Nachmittags 4 Uhr bis Mitternacht blitzte und donnerte.
- Schönberg. An Beiträgen für das Denkmal der ehemaligen deutschen Soldaten für Kaiser Wilhelm I. auf dem Kyffhäuser sind noch folgende eingegangen:

Sammelstelle Schönberg.

Zimmermann J. Oldenburg 1,50 Mk.

Sammelstelle Selmsdorf.

Pastor Horn 3 Mk.

Sammelstelle Lübseerhagen.

Hausw. Sim. Egert 3 Mk., Arbeitsmann Oeverdiek 50 Pf., Lehrer Callies 50 Pf., Arbeitsm. Stier 50 Pf., Hauswirth Freitag 1 Mk. Summa 5,50 Mk.

Zur Wettiner Jubelfeier kommt Kaiser Wilhelm am 18. Juni von Berlin nach Dresden und begiebt sich vom Bahnhofe direkt zur Parade der Garnison. Später findet die Enthüllung des König=Johann=Denkmals statt, abends erfolgt die Heimkehr nach Berlin.
Die in den letzten Tagen verbreitete Nachricht von Reisen des Kaisers nach Madrid und an den Comersee sind unbegründet.
- S. M. der Kaiser machte reiche Jagdbeute in den Forsten des Grafen Dohna auf Bröckelwitz. Bis zum Dienstag Vormittag hat der Kaiser bereits 7 Rehböcke erlegt gehabt. Am Ankunftstag hatte der Kaiser bis zum Mittag schon einen starken Rehbock geschossen, dem dann später bei der Abendpürsche noch 4 andere folgten. Am folgenden Morgen hat der Kaiser dann noch zwei Rehböcke mit sicherer Hand erlegt.
Aus Samoa liegen Nachrichten vom 28. Mai vor. Die Eingeborenen sind ruhig, der Waffenstillstand dauert fort. Jedoch hatte Mataafa auf die Nachricht hin, daß eine Anzahl deutscher Kriegsschiffe nach Samoa kämen, seine Anhänger zurückberufen. Man erwartete, daß 3000 Eingeborene zu ihm stoßen würden. Tamasese steht mit 2000 Mann bei Atna. Kriegsschiffe lagen am 28. Mai nicht vor Apia.
- Die direkte Eisenbahnverbindung Hamburg=Berlin=Budapest=Belgrad=Sofia=Constantinopel ist jetzt

[ => Original lesen: 1889 Nr. 46 Seite 2]

ins Leben getreten und am Mittwoch Abend der erste Zug nach Constantinopel vom Bahnhof Friedrichstraße in Berlin in Gegenwart von Vertretern der Behörden abgegangen. Die 2271 Kilometer betragende Strecke zwischen Berlin und Constantinopel wird in 62 bis 63 Stunden zurückgelegt. Daß dem Handel damit ein wesentlicher Vortheil geboten wird, liegt auf der Hand, da heute auf schnelle Verbindung so enorm viel ankommt. Wien wird durch diese Verbindung bedeutend verlieren, und dort ist die Freude darüber auch nicht sonderlich groß.
- Nach polizeilicher Feststellung war die Zahl der Selbstmorde in Berlin im wunderschönen Monat Mai größer als je zuvor. Nicht weniger als 59 Personen suchten selbst den Tod, doch waren nur 38 Fälle mit tödtlichem Ausgange.
- In der Nacht zum Dienstag sind aus der Synagoge "Ahawas Scholem" zu Berlin sämmtliche Silbergeräthschaften, mit Ausnahme der beiden großen Leuchter, aus dem Allerheiligsten gestohlen worden.
- Die Steinmetzen in Berlin sind nur ein kleines Gewerk von rund 400 Gehilfen. Der Strike kostet denselben aber bereits 40 000 Mk. ohne die Agitationskosten.
- Der vor einiger Zeit vielfach besprochene und damals nicht ernstlich genommene Vorschlag, Chinesen als Arbeiter nach Deutschland zu bringen, ist nunmehr in Hamburg praktisch befolgt worden, indem die deutsche Dampfschiffs=Rhederei zu Hamburg Chinesen zuerst nach England und dann nach Hamburg bringen lassen, die sie bis jetzt auf drei ihrer Schiffe als Feuerleute und Kohlentrimmer angestellt hat. Bei der Abmusterung der früheren Mannschaften ist als Grund wörtlich angegeben: "Das Schiff wird mit Chinesen besetzt!"
- Professor Falb prophezeit für den Juni 2 kritische Tage, nämlich für den 13. Juni (2. Ordnung) und einen solchen 3. Ordnung mit Finsterniß verbunden auf den 28. Juni.
- Ueber das Unglück bei den Torpedoschießübungen im Kieler Hafen wird jetzt folgendes gemeldet: Als das Panzerschiff "Oldenburg" Schießübungen abhielt, gerieth die Yacht Anna Margaretha in die Schußlinie und wurde oben unterhalb der Wasserlinie von einem Torpedo getroffen. Das natürlich nur blind geladene Geschoß schlug trotzdem mit solcher Wucht durch das Schiff, daß es sofort sank. Die aus zwei Mann bestehende Besatzung rettete sich im Hackboot.
- Der Preußenfresser Sigl in München ist wegen eines im "Bayerischen Vaterland" erschienenen Artikels gegen die Königin=Mutter von Bayern und zwar wegen groben Unfugs zum Strafmaximum von 6 Wochen Haft verurtheilt worden. Der Amtsanwalt hatte nur 100 Mark Geldstrafe beantragt und als strafmildernd den Preußenhaß Sigls bezeichnet.
- Aus den Strike=Revieren kommen jetzt nur noch Meldungen über das traurige Nachspiel des Lohnkampfes, das nunmehr vor den Gerichten begonnen hat. So berichtet die "Gelsenkirchener Zeitung": In der letzten öffentlichen Sitzung des Schöffengerichts wurden verurtheilte: 1) Bergmann Johann G. von Braubauerschaft wegen des Versuchs, andere Arbeiter durch Drohungen zu bewegen, an der Arbeitseinstellung Theil zu nehmen, zu 6 Wochen Gefängniß; 2) Bergmann Karl H. von Uckendorf wegen derselben Straftat zu 1 Woche Gefängniß; 3) Bergmann Wilhelm S. von Gelsenkirchen wegen derselben Strafthat zu 6 Tagen Gefängniß.
- In Rebesgrün bei Auerbach erschlug der Blitz im Tauberschen Gut drei starke Ochsen.
- Auf eine merkwürdige Weise kam kürzlich auf der "Gutehoffnungshütte" ein Arbeiter ums Leben. Derselbe, auf dem Dache des Werkes mit einer Arbeit beschäftigt, glitt aus und faßte nach der elektrischen Drahtleitung. Eine Zuckung des Körpers, und der Mann war eine Leiche. Nachdem die Dynamomaschine außer Thätigkeit gesetzt worden, war es nicht leicht, die um den Draht geballte Faust des Todten loszulösen.
- In dem ganzen Nahegebiet Steht der Weinstock in voller Blüte.
- In den letzten Tagen wurde, wie aus Wien berichtet wird, auf dem Friedhofe in Heiligenkreuz bei Baden für Baronin Vetsera ein Grabdenkmal ausgestellt. Der Denkstein - ein Marmorblock, aus dem ein weißes Kreuz hervorwächst - trägt die Inschrift:

Mary Freiin von Vetsera
geb. 19. März 1871
gest. 30. Jänner 1889.

"Wie eine Blume sproßt der Mensch auf und wird gebrochen."           Tob. 14, 2.
- Einer Privatnachricht zufolge soll im Eiffelthurm in Paris ein Aufzug losgerissen und 70 Meter in die Tiefe gestürzt sein, wobei mehrere Personen verunglückten. Der Vorfall wurde bis jetzt todtgeschwiegen. Mehrere Selbstmord=Kandidaten haben sich bereits vom Eiffelthurm herabgestürzt.
- Einen interessanten Dauerritt aus seiner Garnison Lubny (Gouvernement Poltawa) nach Paris trat am 16/28. April der Kornet des russischen 26. Dragoner=Regiments, Assjejeff, und zwar mit zwei Pferden an. In 30 bis 35 Tagen hoffte er in Paris einzutreffen. Am 19. Mai traf um 4 Uhr Nachmittags der brave Dragoner wohl und munter in Paris ein, nachdem er die ganze Strecke von 2447 Werst in 12 Tagen zurückgelegt hatte; die beiden Pferde des Kornets, ein Regimentspferd und sein eigenes Halbrassenpferd erwiesen sich ebenfalls als gesund und frisch. Herr Assjejeff hatte den Dauerritt unternommen, um an einem Beispiel zu zeigen, was man von den russischen Kavalleriepferden bei richtiger Arbeitsvertheilung erwarten und verlangen kann. Der Weg, den der Reiter zurücklegte, führte über Kiew, Lemberg, Krakau, Troppau, Nordböhmen und Nordbayern, Darmstadt, Trier, Luxemburg, Longwy, Reims nach Paris. In den ersten Tagen der Reise legte Assjejeff täglich 45 bis 50 Werst zurück, dann, allmählich die Tagemärsche vergrößernd, ritt er durch Österreich und Deutschland durchschnittlich 80 Werst täglich, mit Ausnahme von Böhmen, wo die Berglandschaft zu kürzeren Strecken zwang. In Frankreich machte Assjejeff 80 bis 90 Kilometer pro Tag. Schließlich die letzte Strecke bis Paris betrug 110 Kilometer und wurde ebenfalls in einem Tage zurückgelegt. Während der ganzen Reise benutzte Assjejeff abwechselnd bald das eine, bald das andere Pferd, indem er zugleich auch die Gangart wechselte.
- Im russischen Reiche steht, veranlaßt durch die anhaltende Dürre eine Mißernte bevor. Die Saaten sind förmlich ausgebrannt.
- Die Auffindung furchtbar verstümmelter Theile eines weiblichen Leichnams unterhalb der Londonbrücke verursacht in London große Aufregung und man fürchtet, daß der Mörder von Whitechavel sein höllisches Werk wieder aufgenommen habe.
- Ueber New=York wird aus Johnstown gemeldet, daß die Liste der Ueberlebenden 9000 Personen von 55 000 Einwohnern ergiebt. Der Trümmerhaufen vor der Bahnbrücke brennt noch fort trotz der Thätigkeit der Spritzen. 2000 Todtengräber sind beschäftigt, um die Leichen zu bestatten. Es sind bisher 2500 Leichen geborgen und begraben worden. - Von Leichenräubern wurden wieder an vierzig von den Bürgerwachen und der Bevölkerung getödtet. Man hat die Bestien wie wilde Thiere niedergeschossen oder an den nächsten Bäumen aufgeknüpft. Meist waren es Ungarn und Slaven. Das ganze Thal ist leider von entsetzlichem Pesthauch erfüllt, und das Flußwasser durch die darin verwesenden Leichen vergiftet; da die meisten Städte dasselbe als Trinkwasser benutzen, bedeutet dies eine große Kalamität und erweckt schwere Besorgnisse. Das Hochwasser hat auch in anderen Teilen Pennsylvaniens ungeheuren Schaden angerichtet und große Opfer an Menschenleben gefordert; am Suequehannafluß haben Clearfield, Lockhaven, Milton Williamsport schwer gelitten, 150 Personen ertranken. Hundert englische Meilen Weges lang sind alle Brücken abgerissen und 800 000 gezimmerte Baumstämme und 2 000 000 Bretter fortgeschwemmt. Am Dotomak ist auch alles verwüstet, die Brücke in Washington ist in Atome zerschmettert. Ein Maschinist entging dem Tode, indem er die Lokomotive loskuppelte und mit vollem Dampf vor einer 100 Fuß hohen Wassersäule thalab jagte, dann absprang und eine Anhöhe ereichte. Die Pennsylva=

[ => Original lesen: 1889 Nr. 46 Seite 3]

nin=Bahn schätzt ihren Verlust auf 15 Mill., die Pennsylvania=Reading=Bahn den ihrigen auf 250 000 und die Cambria=Hochöfen auf 2 Millionen Dollars. Im Staate New=York ist die Strecke von Hornesville bis Corning überschwemmt. Der Verlust in Almira wird auf 400 000 D. geschätzt. Die Fallbroock=Eisenbahn ist meilenweit zerstört, 20 Personen sind ertrunken. Der Cumberland=Capal ist zerstört und die Kohlenzufuhr unterbrochen. In Williamsport steht das Wasser 36 Fuß hoch. Beim Fortschwemmen des Bauholzes stürzte eine Brücke in Folge der Stauung ein und 80 Zuschauer ertranken. Mit Lockhaven ist seit Freitag der Verkehr abgeschnitten, weil die Gegend überschwemmt ist. Alles Floßholz ist fortgetrieben und die Cheasepeake=Bucht ist mit Balken bedeckt. Allenthalben wird die Abholzung der Gebirge als Ursache der chronischen Ueberschwemmungen bezeichnet. - Ueber die Schuld an dem Dammbruch verlautet: Der Zustand des Dammes soll schon seit längerer Zeit kein Vertrauen erweckender gewesen sein und schon über 1 Jahr lang herrschte die Befürchtung, das Reservoir würde brechen. Thatsächlich hat das Wasser sich schon früher an verschiedenen Stellen Auslaß erzwungen. Auch traf das Unglück die Stadt nicht ganz plötzlich, denn schon am frühen Morgen des 31. wurde der Stadt verkündet, daß die Dämme in Folge des dreitägigen Regens einen Durchbruch befürchten ließen; man beachtete indessen die Warnung nicht. - Der Präsident des South Fork Fischereiclubs, welchem das Wasserbecken gehört, giebt zu, daß die Katastrophe in Folge der Schwäche des Dammes entstanden sei.
- Der für die Ueberschwemmten in Nordamerika gesammelte Hilfsfonds hat bereits den Betrag von 10 Millionen erreicht. Die Zahl der Verunglückten wird jetzt wieder auf 22 000 angegeben. Trotzdem Tag und Nacht gearbeitet wird, sind Tausende von Leichen unbeerdigt und die verpestete Luft verursacht eine starke Zunahme typhöser Krankheiten. Auf mehrere 100 Kilometer sind die Gewässer durch die Leichen vergiftet. 124 Leichen wurden in einem einzigen Gebäude gefunden und häufige Schußwunden deuten darauf hin, daß die Betreffenden im Todeskampfe Selbstmord verübten.


Anzeigen.

Unterm heutigen Dato ist in das hiesige Genossenschafts=Register sub Nr. 5 Fol. 27 eingetragen:

Firma der Genossenschaft: Molkerei=Genossenschaft zu Niendorf, eingetragene Genossenschaft.
Sitz der Genossenschaft: Niendorf.
Rechtsverhältnisse der Genossenschaft: Gegenstand des Unternehmens ist eine Molkerei mit beschränktem Betriebe zur gemeinschaftlichen Verwerthung der Milch der Kühe von Landwirthen aus Bechelsdorf, Niendorf, Ollndorf und Törpt. Der Gesellschaftsvertrag ist datirt vom 28. April 1889.
Die zeitigen Vorstandsmitglieder sind der Hauswirth J. Ollrogge in Niendorf, der Hauswirth Wilhelm Oldörp in Ollndorf und der Hauswirth Joachim Oldenburg in Niendorf.
Alle Bekanntmachungen und Erlasse in Genossenschaftsangelegenheiten erfolgen unter der Firma der Genossenschaft und werden vom Vorstand unterzeichnet. Mittheilungen werden jedem einzelnen schriftlich zugestellt. Annoncen für das consumirende Publicum, sowie sonstige Bekanntmachungen seitens der Genossenschaft in Betreff Rechnungsablage u. s. w. werden in den "Schönberger wöchentlichen Anzeigen" veröffentlicht.
Der Vorstand zeichnet rechtsverbindlich für die Genossenschaft, indem die drei Mitglieder desselben zu der Firma der Genossenschaft ihre Unterschriften hinzufügen.
Vorstehende Eintragung wird hiermit öffentlich gemeinkundig gemacht mit dem Bemerken, daß das Verzeichniß der Genossenschafter jeder Zeit bei dem Handelsgerichte eingesehen werden kann.

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,          
den 4. Juni 1889.          
Großherzogl. Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

A. Dufft.       


Unterm heutigen Dato ist in das hiesige Genossenschafts=Register sub Nr. 6 Fol. 32 eingetragen:

Firma der Genossenschaft: Schlagsdorf= Schlagresdorf= Thandorfer Genossenschafts=Meierei, eingetragene Genossenschaft.
Sitz der Genossenschaft: Schlagsdorf.
Rechtsverhältnisse der Genossenschaft: Gegenstand des Unternehmens ist die gemeinschaftliche Verwerthung der Milch von den Kühen der Mitglieder. Die Magermilch und die Buttermilch wird an die Mitglieder zurückgegeben, wenn nicht die General=Versammlung beschließt, daß gewisse Procente zur Käsebereitung zurückzubehalten sind.
Die zeitigen Vorstandsmitglieder sind der Schulze Hr. Ollmann in Schlagsdorf, der Hauswirth H. Stoffers in Thandorf und der Hauswirth J. Hecht in Schlag=Resdorf.
Alle Bekanntmachungen und Erlasse in Genossenschaftsangelegenheiten erfolgen unter der Firma der Genossenschaft und werden vom Vorstande unterzeichnet. Mittheilungen an die Mitglieder werden jedem Einzelnen schriftlich zugestellt. Annoncen für das consumirende Publicum, sowie sonstige Bekanntmachungen seitens der Genossenschaft in Betreff Rechnungsablage u. s. w. werden in den "Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg" veröffentlicht.
Der Vorstand zeichnet rechtsverbindlich für die Genossenschaft, indem die drei Mitglieder desselben zu der Firma der Genossenschaft ihre Unterschriften hinzufügen.
Vorstehende Eintragung wird hiermit öffentlich gemeinkundig gemacht mit dem Bemerken, daß das Verzeichniß der Genossenschafter jeder Zeit bei dem Handelsgerichte eingesehen werden kann.

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,          
den 5. Juni 1889.          
Großherzogl. Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

A. Dufft.       


Es wird hierdurch bekannt gemacht, daß das Verzeichniß der in der Stadt Schönberg wohnenden, zur Berufsgenossenschaft für die Unfallversicherung der land= und forstwirthschaftlichen Arbeiter des Großherzogthums Mecklenburg=Strelitz gehörigen beitragspflichtigen land= und forstwirthschaftlichen Betriebe gemäß § 38 Abs. 1 des Reichsgesetzes vom 5. Mai 1886 während zweier Wochen, vom 12. Juni cr. angerechnet, zur Einsicht der Betheiligten bei uns ausliegt und daß in Gemäßheit des § 38, Abs. 2 des erwähnten Reichsgesetzes binnen einer weiteren Frist von vier Wochen die Betriebsunternehmer wegen der Aufnahme oder Nichtaufnahme ihrer Betriebe in das Verzeichniß, sowie gegen die

[ => Original lesen: 1889 Nr. 46 Seite 4]

Veranlegung und Abschätzung ihrer Betriebe bei dem Genossenschafts=Vorstand für die Unfallversicherung der land= und forstwirthschaftlichen Arbeiter des Großherzogthums Mecklenburg=Strelitz zu Neubrandenburg Einspruch erheben können.
Schönberg, den 8. Juni 1889.

Der Magistrat.


Ich habe meine Praxis nach außerhalb wieder aufgenommen.
Ratzeburg, den 1. Juni.

                                                    C. Deupser.
                                                    pract. Thierarzt.


Thierschau, Schönberg 1889.

Der unterzeichnete Vorstand macht hierdurch bekannt, daß alle zur Thierschau gestellten Milchkühe denselben Morgen gemolken sein müssen, andernfalls aber eine Nachmelkung stattfinden wird.
Die Karten für Vereinsmitglieder sind am Thierschautage vor dem Ausmarsche in dem Locale des Herrn J. Boye, später an der Casse auf dem Ausstellungplatze in Empfang zu nehmen.
Schönberg, den 5. Juni 1889.

Der Vorstand des landwirthschaftlichen Vereins kleinerer Landwirthe für das Fürstenthum Ratzeburg.


Am Thierschautage.
in Spehrs Hotel
Mittagessen nach dem Einmarsch.


Thierschau.

Diejenigen Herrschaften, welche sich an dem Festessen betheiligen wollen, werden freundlichst gebeten, recht frühzeitig Karten zu lösen.

J. Boye.       


Am Thierschautage
Concert

Im Boye'schen Garten, ausgeführt von der Törberschen Capelle aus Gadebusch.
Hierzu ladet ergebenst ein

                                                    J. Boye.


Am Sonntag, den 23. und Montag, den 24. Juni findet bei mir ein

Scheibenschiessen

nach guten Gewinnen statt, wozu ich meine geehrten Freunde und Gönner freundlichst einlade.

Sülsdorf.                                                     J. Wienck.
Am Montag, den 24. Ball.


Sensen

aus der größten und ältesten Sensenfabrik empfiehlt in nachstehenden Sorten
          Deutsche Reichssensen,
          Phönix-Sensen,
          Gussstahl-Sensen,
          Münzstahl-Sensen,
unter Garantie zu billigen Preisen.

                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Von jetzt an liefere
Sellerie, Porro, Sommer= und Winterkohlpflanzen, a Schock 10 Pfg.,
auch halte die übrigen Sorten nebst verschiedenen

Blumenpflanzen

bestens empfohlen

                                                    H. Brüchmann.


Bier-Treber

empfehle ich billigst, jedoch muß Käufer dieselben im eigenen Gefäß abholen.

                                                    C. Schwedt.


Gußstahl-Sensen
empfehle ich billigst                                                    
                                                    C. Schwedt.


Klöppel-Unterricht
ertheilt                                                                         Emma Schriever.
Schönberg.                                                    geb. Kreutzfeldt.


Von heute ab

verkaufe Alle unten benannten Waaren zu Einkaufspreisen:
Kindersachen vom Wickelband bis Taufkleidchen,
Kinderkleider in sammetfarbigen Stoffen u. Wolle,
Kinderjacken von Tuch und Wolle,
Unterröcke in Moiree, Filz u. Wolle in allen Größen,
Strümpfe in allen Farben und Größen,
Mannssocken, Arbeitsblousen
Schürzen in großer Auswahl,
Schürzenzeuge und Hemdentuch,
Hemden und Hosen in allen Größen.
Auch eine Partie zurückgesetzter Hüte sehr billig.
Kinderhüte von 15 Pfg. an.

                                                    H. Bohnhoff's Wittwe.


Tischlergesellen Achtung!

Der Streick der Lübecker Tischler dauert unverändert fort, wir ersuchen die Collegen, nicht den Annoncen der hiesigen Innung zu folgen, sondern Lübeck zu meiden bis der Streick von uns als beendet erklärt ist.

Die Lohncommission der Lübecker Tischlergesellen
Die Tischlerherberge in Lübeck befindet sich Lederstr. 3.


Für Lübeck.
Tüchtige Tischlergesellen
bei 10stündiger Arbeit pro Stunde 34 Pf.                          
Näheres Tischler-Innungs-Herberge,                                                     Lübeck, Marlesgrube 15.


Zimmerleute
auf dauernde Arbeit sucht                          
Ziethen.                                                     Zimmermeister Hecht.


Statt besonderer Meldung.

Heute morgen 7 Uhr wurde uns durch Gottes Gnade ein gesunder, kräftiger Sohn geschenkt.
oldegk, den 7. Juni 1889.

                                                    Pastor M. Woisin und Frau,
                                                    geb. Severin.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg.
nach Lübeck.
9,30 Vorm. 2,58 Nachm. 5,35 Nachm. 10,56 Nachts.
Nach Kleinen:
7,27 Morg. 10,13 Vorm. 12,46 Nachm. 8,30 Abends.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD