No. 45
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 07. Juni
1889
neunundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1889 Nr. 45 Seite 1]

Unterm heutigen Dato ist in das hiesige Genossenschafts=Register sub Nr. 5 Fol. 27 eingetragen:

Firma der Genossenschaft: Molkerei=Genossenschaft zu Niendorf, eingetragene Genossenschaft.
Sitz der Genossenschaft: Niendorf.
Rechtsverhältnisse der Genossenschaft: Gegenstand des Unternehmens ist eine Molkerei mit beschränktem Betriebe zur gemeinschaftlichen Verwerthung der Milch der Kühe von Landwirthen aus Bechelsdorf, Niendorf, Ollndorf und Törpt. Der Gesellschaftsvertrag ist datirt vom 28. April 1889.
Die zeitigen Vorstandsmitglieder sind der Hauswirth J. Ollrogge in Niendorf, der Hauswirth Wilhelm Oldörp in Ollndorf und der Hauswirth Joachim Oldenburg in Niendorf.
Alle Bekanntmachungen und Erlasse in Genossenschaftsangelegenheiten erfolgen unter der Firma der Genossenschaft und werden vom Vorstand unterzeichnet. Mittheilungen werden jedem einzelnen schriftlich zugestellt. Annoncen für das consumirende Publicum, sowie sonstige Bekanntmachungen seitens der Genossenschaft in Betreff Rechnungsablage u. s. w. werden in den "Schönberger wöchentlichen Anzeigen" veröffentlicht.
Der Vorstand zeichnet rechtsverbindlich für die Genossenschaft, indem die drei Mitglieder desselben zu der Firma der Genossenschaft ihre Unterschriften hinzufügen.
Vorstehende Eintragung wird hiermit öffentlich gemeinkundig gemacht mit dem Bemerken, daß das Verzeichniß der Genossenschafter jeder Zeit bei dem Handelsgerichte eingesehen werden kann.

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,          
den 4. Juni 1889.          
Großherzogl. Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

A. Dufft.       


Unterm heutigen Dato ist in das hiesige Genossenschafts=Register sub Nr. 6 Fol. 32 eingetragen:

Firma der Genossenschaft: Schlagsdorf= Schlagresdorf= Thandorfer Genossenschafts=Meierei, eingetragene Genossenschaft.
Sitz der Genossenschaft: Schlagsdorf.
Rechtsverhältnisse der Genossenschaft: Gegenstand des Unternehmens ist die gemeinschaftliche Verwerthung der Milch von den Kühen der Mitglieder. Die Magermilch und die Buttermilch wird an die Mitglieder zurückgegeben, wenn nicht die General=Versammlung beschließt, daß gewisse Procente zur Käsebereitung zurückzubehalten sind.
Die zeitigen Vorstandsmitglieder sind der Schulze Hr. Ollmann in Schlagsdorf, der Hauswirth H. Stoffers in Thandorf und der Hauswirth J. Hecht in Schlag=Resdorf.
Alle Bekanntmachungen und Erlasse in Genossenschaftsangelegenheiten erfolgen unter der Firma der Genossenschaft und werden vom Vorstande unterzeichnet. Mittheilungen an die Mitglieder werden jedem Einzelnen schriftlich zugestellt. Annoncen für das consumirende Publicum, sowie sonstige Bekanntmachungen seitens der Genossenschaft in Betreff Rechnungsablage u. s. w. werden in den "Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg" veröffentlicht.
Der Vorstand zeichnet rechtsverbindlich für die Genossenschaft, indem die drei Mitglieder desselben zu der Firma der Genossenschaft ihre Unterschriften hinzufügen.
Vorstehende Eintragung wird hiermit öffentlich gemeinkundig gemacht mit dem Bemerken, daß das Verzeichniß der Genossenschafter jeder Zeit bei dem Handelsgerichte eingesehen werden kann.

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,          
den 5. Juni 1889.          
Großherzogl. Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

A. Dufft.       


In das hiesige Handelsregister Fol L I Nr. 64 ist heute eingetragen:

Handelsfirma: Oldörp u. Bade Ollndorf bei Schönberg i/M.
Ort der Niederlassung: Ollndorf bei Schönberg i/M.
Name und Wohnort des Inhabers der Gesellschafter: Die Gesellschafter sind der Hauswirth Wilhelm Oldörp und der Hauswirth Wilhelm Bade, beide zu Ollndorf.

[ => Original lesen: 1889 Nr. 45 Seite 2]

Rechtsverhältnisse der Gesellschaft: Die Gesellschaft ist eine offene Handelsgesellschaft und hat nach Angabe der Gesellschafter Neujahr 1889 begonnen.

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,       
den 1. Juni 1889.       
Großherzogl. Amtsgericht
Dr. jur. E. Hahn.

A. Dufft.       


Steckbrief.

Gegen den Knecht Fritz Fick, genannt Rönnpagel, geb. zu Kogel den 25. Juli 1865 ist wegen Verdacht des Diebstahls der Haftbefehl erlassen.
Ich ersuche alle Behörden, den p. Fick im Betretungsfalle zu verhaften und mich hiervon zu benachrichtigen.
Schönberg i/M., den 4. Juni 1889.

Der Amtsanwalt.
U. Frhr. v. Maltzan.


Verkaufsanzeige.

Am Dienstag, den 11. d. Mts., vormittags 9 Uhr sollen im Gastwirth Boye'schen Locale hierselbst Sophas, Schränke, Tische, Stühle, Bänke, Bettstellen, 1 Schreibtisch, 1 Bierdruckapparat und vieles mehr, öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.
Schönberg, den 5. Juni 1889.

                                                    Staffeldt
                                                    Gerichtsvollzieher.


Statt besonderer Meldung.

Am 5. ds. Mts. entschlief sanft und ruhig meine liebe Frau und meiner Kinder liebevolle Mutter

Anna geb. Warnemünde

im 76. Lebensjahre. Um stille Theilnahme bitten die betrübte Hinterbliebenen.

                                                    W. Kühn u. Kinder.

Die Beerdigung findet am ersten Pfingsttage, Nachmittags halb 5 Uhr, statt.


Schützenzunft Schönberg.

Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der Restauration des Schützenhauses für die Dauer der diesjährigen Königschußtage ist Termin auf

Dienstag, den 11. ds. Mts.,
Abends 7 Uhr,

im Schützenhause angesetzt, wozu Pachtliebhaber hierdurch freundlichst eingeladen werden.
Die Pachtbedingungen werden im Termin bekannt gemacht.
Schönberg, den 6. Juni 1889.

                                                    Der Vorstand.


Oeffentliche Versammlung
der Zimmergesellen für Schönberg und Umgegend
am 1. Pfingsttage, den 9. Juni cr.,
Nachmittags 4 Uhr,

im Locale des Herrn Krüger. Besprechung und Beitritt zum "Deutschen Zimmererverband".
Alle Zimmergesellen werden hierzu freundlichst einladen.

                                                    Der Einberufer:
                                                    J. Grevsmühl.


BraunkohlenJuni und Juli

liefere ich in den Monaten Juni und Juli noch zu hiesigen Concurrenz=Preisen und nehme Bestellungen hierauf schon jetzt gerne entgegen.

                                                    C. Schwedt.


Zimmerleute
auf dauernde Arbeit sucht                          
Ziethen.                                                     Zimmermeister Hecht.


Von jetzt an liefere
Sellerie, Porro, Sommer= und Winterkohlpflanzen, a Schock 10 Pfg.,
auch halte die übrigen Sorten nebst verschiedenen

Blumenpflanzen

bestens empfohlen

                                                    H. Brüchmann.


Zur bevorstehenden Heu= und Kornernte habe wieder vorräthig in großer Auswahl:

Schmiedesensen

ganz aus feinstem engl. Gußstahl gearbeitet. Dieselben haben wegen ihrer vorzüglichen Qualität allgemeinen Beifall gefunden. Ferner halte mein Lager von

Pferdeharken, Kornrummeln, 3 und 4 schaarigen Pflügen etc.

bestens empfohlen.
Schönberg i/M.

                                                    J. Oldenburg.


Ich habe meine Praxis nach außerhalb wieder aufgenommen.
Ratzeburg, den 1. Juni.

                                                    C. Deupser.
                                                    pract. Thierarzt.


Logo Deutsche Universalwäsche

Deutsche Universal Wäsche
Geruchlos im tragen
Kein Gummi
Kragen
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Vorhemden
Schneeweiß
Unverwüstlich

Werden überhaupt nicht gewaschen und verlieren selbst nach jahrelangem Tragen weder Facon, noch die schneeweiße Glanzfarbe.

Elegant. Ersparniss. Solid.
zu haben bei                                                    
                                                    Hugo Heincke.


Bier-Treber

empfehle ich billigst, jedoch muß Käufer dieselben im eigenen Gefäß abholen.

                                                    C. Schwedt.


Gußstahl-Sensen
empfehle ich billigst                                                    
                                                    C. Schwedt.


Einige noch gut erhaltene                          
Bienenwohnungen
hat abzugeben                                                    A. Lenschow, Schönberg.


Verkaufe

Vormatt und Nachmatt von meiner circa 300 []Rth. großen Wiese.

                                                    W. Maass.


Klöppel-Unterricht
ertheilt                                                                         Emma Schriever.
Schönberg.                                                    geb. Kreutzfeldt.


Der Graswuchs im Chaussee=Graben von Schönberg nach kl. Siemz, an der Sommerwegseite, ist zu verkaufen. Näheres im Chausseehause zu kl. Siemz.


[ => Original lesen: 1889 Nr. 45 Seite 3]

Thierschau in Schönberg
am Freitag, den 14. Juni 1889.

Vignette
Programm.

Morg. 8 1/2 Uhr. Versammlung der Mitglieder im Vereinslocale.
Morg. 9 Uhr. Aufmarsch nach dem Ausstellungsplatze.
Morg. 9 1/2 Uhr. Eröffnung der Thierschau und Ausstellungen.
Nchm. 12 1/2 Uhr. Vertheilung der Prämien auf dem Festplatze; darnach Einmarsch in die Stadt bis zum Vereinslocale.
Nchm. 2 Uhr. Allgemeines Festessen im Locale des Herrn J. Boye. Couvert 2 M. à Person.
Nchm. 5 Uhr. Verloosung der aus der Gewerbe=Ausstellung angekauften Gegenstände vor dem Hause des Herrn Kaufmann Franz Lundwall.
Nchm. 7 Uhr. Beginn des Festballes im Boye'schen großen Saale. Nichtmitglieder können eingeführt werden von Mitgliedern gegen 1 M. Entree à Person.
Morgens vor dem Ausmarsche, ferner während der Tafel und Nachmittags bei der Verloosung concertirt vor und im Boye'schen Hause die hiesige Vereinscapelle und desgleichen auf dem Festplatze von Morgens 10 bis Mittags 1 Uhr.
Schönberg, im Mai 1889.

                          Der Vorstand
                          des landwirthschaftlichen Vereins kleinerer Landwirthe
                          für das Fürstenthum Ratzeburg.
                          I. A. J. H. Böckmann, Vereinssecretair.


Thierschau, Schönberg 1889.

Der unterzeichnete Vorstand macht hierdurch bekannt, daß alle zur Thierschau gestellten Milchkühe denselben Morgen gemolken sein müssen, andernfalls aber eine Nachmelkung stattfinden wird.
Die Karten für Vereinsmitglieder sind am Thierschautage vor dem Ausmarsche in dem Locale des Herrn J. Boye, später an der Casse auf dem Ausstellungplatze in Empfang zu nehmen.
Schönberg, den 5. Juni 1889.

Der Vorstand des landwirthschaftlichen Vereins kleinerer Landwirthe für das Fürstenthum Ratzeburg.


Am 1. Pfingsttage
Grosses Concert
außer Abonnement

im Garten des Herrn Gastwirth Boye, wozu zu recht zahlreichem Besuch freundlichst einladen

                                                    die Vereinsmusiker.
Entree à Person 30 Pfg. Anfang Nachmittags 4 Uhr.

NB. Bei ungünstiger Witterung findet das Concert im großen Saale statt.


Stadt Lübeck.
Am 2. Pfingsttage:
Große Tanzmusik
                                                    H. Leppin, Geschäftsführer.


Am Thierschautage.
in Spehrs Hotel
Mittagessen nach dem Einmarsch.


Thierschau.

Diejenigen Herrschaften, welche sich an dem Festessen betheiligen wollen, werden freundlichst gebeten, recht frühzeitig Karten zu lösen.

J. Boye.       


Am Sonntag, den 23. und Montag, den 24. Juni findet bei mir ein

Scheibenschiessen

nach guten Gewinnen statt, wozu ich meine geehrten Freunde und Gönner freundlichst einlade.

Sülsdorf.                                                     J. Wienck.
Am Montag, den 24. Ball.


Zum
Scheibenschießen
am 2. und 3. Pfingsttage nach guten Gewinnen,
ladet freundlichst ein                                                    
Rieps                                                     H. Böttcher
                                                                Gastwirth.


Scheibenschießen      Scheiben=Schießen.

Zu dem am 2. Pfingsttage und am Tage nach Pfingsten, den 10. und 11. Juni bei mir stattfindenden Scheibenschießen nach guten Gewinnen, lade ich meine geehrten Freunde und Gönner hierdurch ergebenst ein.

Am letzten Tage, den 11. Juni cr. Abends:
Ball
Herrnburg.                                                     Frau Lohse.


Am 10. und 11. Juni findet bei mir ein
Scheibenschießen

nach guten Gewinnen statt, wozu ich meine geehrten Freunde und Gönner hiermit freundlichst einlade.

Demern.                                                     H. Tretow.

Am 11. Juni Tanzmusik für die Nacht.


Zum                                                    
Scheibenschiessen
am 2. und 3. Pfingsttage, nach guten Gewinnen, ladet freundlichst ein                          
                                                                        J. Michaelsen,
Selmsdorf.                                                    Gastwirth.


Alle diejenigen, welche am 12. Juni das Geld nach der Herrnburger Todtenlade besorgt haben wollen, können sich bei mir melden.

                                                    J. Heuer, Handelsmann,
                                                    Siemzerstraße 134.


[ => Original lesen: 1889 Nr. 45 Seite 4]

Hiermit zur allgemeinen Nachricht, daß unser diesjähriger
König-Schuß
am Montag, den 8. und Dienstag, den 9. Juli stattfindet.

Loose à 30 Pfg. zur Tombola am zweiten Königschußtage sind schon jetzt bei uns zu haben.
        Schönberg, den 27. Mai 1889.

                                                    Der Vorstand der Schützenzunft.


Bilanz des Anleihe-Kapitals
der Genossenschafts-Meierei zu Schönberg i. Mecklb.
pro 1. Mai 1888 bis ultimo April 1889. E. G.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg i. M., im Mai 1889.                                                    
                                                    Der Vorstand der Genossenschafts=Meierei.

Gewinn- & Verlust-Rechnung
der Genossenschafts-Meierei zu Schönberg i. Mecklb.
pro 1. Mai 1888 bis ultimo April 1889. E. G.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg i. M., im Mai 1889.                                                    
Der Vorstand der Genossenschafts=Meierei:
H. Lenschow.       A. Ahrendt.       Fr. Dittmann.

Daß vorstehende Bilancen mit dem Hauptbuch der Genossenschafts=Meierei übereinstimmt bescheinigen

die Revisoren
H. Burmeister-Rodenberg.           H. Lenschow-Blüßen.


Eintragungen in die Standesamts=Register der Gemeinde Carlow
pro April und Mai 1889.

a. Geboren:

Dem Arbeitsmann Heinrich Holst zu Carlow 1 S.
Dem Zimmergesellen Heinrich Robrahn zu Klocksdorf 1 S.
Dem Arbeitsmann Heinrich Beckmann zu Kuhlrade 1 S.
Dem Mühlenpächter Heinrich Schulz zu Stove 1 S.
Dem Maurergesellen Heinrich Robrahn zu Samkow 1 S.
Dem Bauaufseher Wilhelm Schulz zu Carlow 1 T.
Dem Schäfer Ernst Gercke zu Hof Stove 1 T.
Dem Schneidermeister Joachim Gerds zu Pogez 1 S.

b. Eheschließungen:

Der Zimmergeselle Hans Krakow zu Klocksdorf mit Catharina Maria Dorothea Dierck zu Klocksdorf.

c. Gestorben:

Der Arbeitsmann Jochim Friedrich Beckmann zu Klocksdorf 48 Jahre 5 Mon. alt.
Die Arbeiterwittwe Catharina Magdalena Hundt geb. Harms, zu Pogez, 72 Jahre 4 Mon. alt.


Kirchliche Nachrichten
1. Pfingsttag

Frühkirche: Pastor Langbein.
Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Nachmittagskirche: fällt aus.

2. Pfingsttag.

Frühkirche: Pastor Langbein
Vormittagskirche: Pastor design. Kort.
Nachmittagskirche: fällt aus.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg.
nach Lübeck.
9,30 Vorm. 2,58 Nachm. 5,35 Nachm. 10,56 Nachts.
Nach Kleinen:
7,27 Morg. 10,13 Vorm. 12,46 Nachm. 8,30 Abends.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Der Gesammtauflage unserer heutigen Nummer liegt ein Prospect des bekannten

Bankhauses Mindus & Marienthal

in Hamburg bei, worauf wir unsere verehrlichen Leser besonders aufmerksam machen.


Hierzu eine Beilage
und Illustrirtes Beiblatt Nr. 23.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1889 Nr. 45 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 45 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 7. Juni 1889.


Nach der "Köln. Ztg." wird der Kaiser vor den Herbstmanövern außer den Besuchen in Dresden, Stuttgart und England wahrscheinlich weitere Reisen nicht unternehmen.
Fürst Bismarck wird sich, wie der "Köln. Ztg." aus Berlin geschrieben wird, nach seiner Rückkehr von Schönhausen, wo nur ein ganz vorübergehender Aufenthalt geplant war, vorläufig nach Friedrichsruh begeben.
Von der Samoa=Konferenz wird jetzt allgemein behauptet, daß nur noch eine Sitzung im Verlauf dieser Woche nothwendig sein werde, um die letzten Förmlichkeiten zu erledigen.
Der Schah von Persien wird von Seiten unseres Kaiserhofes schon in Alexandrowo als Gast aufgenommen und nach Berlin geleitet werden. Sein Aufenthalt in der Reichshauptstadt soll vom 10. bis 12. Juni dauern, doch ist es möglich, daß über die Zeit der Ankunft und des Aufenthalts noch andere Bestimmungen getroffen werden.
Der Schah von Persien reist am 8. Juni, also am Sonnabend, von Warschau ab und bestätigt auf der Reise die Städte Königsberg, Thorn, Danzig und Posen.
In Rom wurde der König und der Kronprinz bei ihrem Eintreffen von den Ministern, dem Parlament, der Universität und zahlreichen Vereinen am Bahnhofe empfangen. Die zum Bahnhofe geströmte Bevölkerung zählte nach vielen Tausenden und begrüßte sie mit unbeschreiblichem Jubel. Das starke Aufgebot berittener Karabinieri war außerstande, das Publikum vom Wagen abzuhalten, welcher nur schrittweise weiter konnte, sodaß der Weg vom Bahnhof zum Quirinal in länger als einer halben Stunde zurückgelegt werden mußte. Tausende von Händen streckten sich dem Könige entgegen, der sie herzlich schüttelte.
Das "XIX. Siecle" berichtet aus Sainte Etienne, die Fabrikation der Lebelgewehre werde eifrigst betrieben; täglich würden 1 300 und in Bälde 1 500 Stück fertig.
Dem Londoner "Standard" wird aus Odessa gemeldet, daß der russische Marineminister den Bau von drei schnellsegelnden Panzerschiffen angeordnet habe. Die Bauzeit soll 4 Jahre in Anspruch nehmen. Die neuen Schiffe werden 11 000 Tonnen halten und mit Maschinen von 12 000 Pferdekräften und 6 schweren Geschützen ausgerüstet sein. Außerdem sollen 6 Torpedoboote mit Petroleum=Feuerung 4 für das Baltische und 2 für das Schwarze Meer gebaut werden. Ein südrussisches Haus hat Ordre erhalten, sofort 75 Pontons zu liefern.
Das englische Oberhaus hat die Bill betr. die Vermehrung der Flotte in dritter Lesung angenommen. Es kann also nun losgehen. Die Königin Viktoria hat am Freitag im Lager vom Aldershot über 12 000 Mann eine Parade abgehalten, Prinz Heinrich von Battenberg und Gemahlin waren auch dabei.
Nach einem Telegramm aus Sansibar hat Wißmann allen Küstenstämmen den Krieg erklärt, welche nicht bis zum 1. Juni ihre Unterwerfung anmelden.


- Schönberg. Am Montag gegen Abend hatten wir hier verschiedene schwache Gewitter, die uns in der Nacht den erwünschten Regen brachten. Aber schon am Dienstag Nachmittag schien die Sonne wieder am wolkenlosen Himmel und jetzt hat das Wetter abermals die seit Wochen gewohnte Beständigkeit, die es während des ganzen Mai und auch im April auszeichnete. Selbst die sonst so gefürchteten sogen. gestrengen Herren sind in diesem Jahre spurlos an uns vorübergegangen, ja es steht wohl einzig bei den Wetterbeobachtungen unserer Gegend da, daß ein Mai ohne jeden Nachtfrost vorübergegangen ist. Aber nicht überall im Ostseegebiet ist das Wetter so günstig. Erst Mitte Mai konnte in Petersburg die Schiffahrt eröffnet werden, da der bottnische Meerbusen bis dahin noch ganz im Eise lag und jetzt meldet ein Privattelegramm aus Helsingfors vom 4. Juni, daß in den nordfinnischen Häfen Nykarleby, Gamlakarleby, Brahentad und Uleaborg an dem Tage die Schiffahrt eröffnet wurde, der finnische Meerbusen bis dahin also noch fest zugefroren war.
- Schönberg. Den durch das Feuer im Wittfothschen Kathen zu Schlagbrügge entstandenen Schaden hat nicht, wie früher berichtet wurde, der Möbel=Versicherungs=Verein für das Fürstenthum allein zu tragen. Bei diesem Institute war vielmehr nur ein Insasse des Kathens versichert und dieser ist auch nur theilweise beschädigt worden.
- Schönberg. Wie alljährlich, so wird auch in diesem Jahre in unserm Fürstenthum ein Missionsfest stattfinden und zwar am Mittwoch den 10. Juli in Schlagsdorf.
- Schönberg. Nachdem die Bohrungen nach Wasser in Schlagsdorf zu einem guten Resultate geführt haben, ist von den Interessenten der Schlagsdorfer Genossenschaftsmolkerei mit der Aufführung des Gebäudes der Zimmermeister Hecht in Ziethen und mit der Beschaffung der Maschinen und anderen Molkereigeräthschaften der Meiereitechniker Petersen in Schwartau betraut worden.
- Schönberg. In der Genossenschaftsmolkerei Rieps=Cronscamp gelangten im Monat Mai 38 000 Liter Milch zur Verarbeitung. Seit dem 1. Juni ist die Lieferung noch größer geworden, da ein Lieferant hinzugetreten ist. Der Verein besteht demnach augenblicklich aus 14 Mitgliedern und einem Lieferanten, letzterem wird für Bearbeitung seiner Milch 1 Pfg. pro Liter in Abzug gebracht.
- Die Meldungen einiger Blätter, daß das Koppel am neueingeführten Infanterie=Säbel demnächst wieder abgeändert werden solle, werden der "Post" von zuständiger Seite als unzutreffend bezeichnet. Der neue Säbel, der seit dem 1. Mai von den Offizieren der preußischen Garde=Infanterie getragen wird, kommt am 1. Juli ohne Abänderung zur allgemeinen Einführung.
- Vier einjährig=freiwillige Musiker dienen gegenwärtig in der Berliner Garnison, und zwar in den Kapellen des Kaiser Franz=Grenadier=Regiments und der Garde=Füsiliere. Es ist dies eine überaus seltene Erscheinung bei unseren Militärkapellen. Die vier jungen Leute sind Söhne hervorragender Musikdirektoren.
- Die Reichshauptstadt Berlin zählt z. Zt. nach einer Schätzung, die der Kommerzienrat Friedländer, der Vize=Vorsteher des Repräsentantenkollegiums der jüdischen Gemeinde, dieser Tage in einer Versammlung kundgegeben hat, 90 000 Juden. Bei der Volkszählung des Jahres 1885 wurden 64 000, bei der des Jahres 1880 53 000 Juden in Berlin gezählt.
- Ein Theil der italienischen Geheimagenten war bereits am Sonntag Mittag nach Frankfurt a. M. voraufgefahren, während die anderen im Hoftrain Platz erhielten. Einem dieser Herren ist in Berlin das seltene Mißgeschick passiert, daß ihm ein unpolitischer Langfinger auf dem Tempelhofer Feld am Tag der Parade die Uhr nebst der Kette entwendet hat. In der italienischen Kolonie erzählt man, er habe den Verlust stillschweigend verschmerzt, nm nicht durch eine Anzeige bei der deutschen Polizei zum Gegenstand der Belustigung zu werden.
- Durch einen betrübenden Unglücksfall erfuhr das Ringreiterfest in dem Dorfe Junien in Schleswig=Holstein grausige Unterbrechung. Inmitten des Festjubels richtete sich plötzlich ein scheugewordenes Pferd kerzengerade in die Höhe und schleuderte

[ => Original lesen: 1889 Nr. 45 Seite 6]

seinen Reiter, einen jungen Landmann, mit solcher Wucht zur Erde, daß er regungslos liegen blieb. Als die bestürzten Festtheilnehmer hinzutraten, war der Aermste bereits eine Leiche; er hatte bei dem Sturze das Genick gebrochen.
- Der Hauptverein für Geflügelzucht in Hannover veranstaltet vom 17.-19. Juni eine große Geflügel=Ausstellung in den Räumen des zoologischen Gartens. Programm und Anmeldebogen sind beim Schatzmeister, Partikular Karl Döring, Thalstr. 7a zu haben.
- In Sachsenhausen und Frankfurt a. M. sind am Montag die ersten Frühkartoffeln "Rose" und die ersten Schwarzkirschen auf den Markt gebracht worden.
- Aus Bingen wird bereits von blühenden Trauben berichtet; die allgemeine Blüte am Rhein wird mit Ende dieser oder Anfang der nächsten Woche erwartet.
- Die im Waldenburger Revier (Schlesien) vorgekommenen Excesse scheinen für die Theilnehmer schlimme Folgen haben zu sollen. Der dortige Staatsanwalt Schulz hat bereits über hundert junge Burschen verhaften lassen. Die Angeklagten werden wegen Landfriedenbruchs vor das Schwurgericht verwiesen werden.
- Beim Blumensuchen ist vor einigen Tagen in der Umgebung von Neuenburg ein 18jähriges Mädchen aus Norddeutschland, eine Enkelin der Schriftstellerin Ottilie Wildermuth und eine Nichte des deutschen Pfarrers Heusler in Neuenburg, bei dem sie in Pension war, eine Felswand hinunter in die Seyonschlucht gestürzt, sie ist als verstümmelte Leiche aufgehoben worden.
- Das Testament der kürzlich verstorbenen Königin Mutter Marie von Bayern wird in dieser Woche veröffentlicht werden. Wie verlautet, beträgt das vorhandene Vermögen etwas über 470,000 Mark. Dieses Vermögen und der übrige Nachlaß, insbesondere auch der Schmuck, geht auf den König Otto nach Abzug einiger kleinen Legate über. Die Beamten und Diener hat die verstorbene Königin der besonderen Berücksichtigung des Prinzregenten empfohlen.
- Die kleine Ausgabe von "Hendschels Telegraph" Zusammenstellung der Eisenbahn=Fahrpläne Deutschlands und Oesterreichs für den Juni, ist erschienen. Der "Telegraph" ist nach offiziellen Quellen bearbeitet; beigegeben ist ihm eine Karte von Deutschland mit einem Eisenbahn=Routen=Netz.
- Im Gebiete der deutschen ostafrikanischen Gesellschaft herrschen unter den Eingeborenen thatsächlich die Pocken in ziemlich starker Weise. Ob aber auch schon Mannschaften Wißmanns von der Krankheit befallen sind, war bisher nicht zu ermitteln. Wichtig ist in jedem Fall, daß die Wißmannsche Expedition 1600 Portionen haltbarer Lymphe mit sich führt. Alle Mitglieder derselben dürften auch schon geimpft worden sein.
- Furchtbare Hagelwetter verheerten am Sonntag nachmittag die Reben des Genfersees, Theile Luzerns, Aargaus, Zugs und St. Gallens. Arge Verwüstungen werden auch aus Lausanne gemeldet, große Wasserschäden aus dem St. Gallischen. Die Ernteschäden sind überall bedeutend.
- Die Weltausstellung in Paris war am Himmelfahrtstage von 250 908 zahlenden Personen besucht.
- In Rußland ist schon wieder eine Stadt Zloblin im Gouvernement Minks, niedergebrannt. 168 Häuser sind eingeäschert und 5 Menschen in den Flammen umgekommen.
- Entsetzliche Ueberschwemmungen haben das Gebiet von Pennsylvanien in Amerika verheert. Der mittlere Theil von Harrisburg bis Altona ist durch Erdrutsche, Fortspülungen und Regengüsse schwer betroffen. In Folge des außergewöhnlich schnellen und hohen Steigens des Northfolkflusses bei Johnstown stehen zwei Drittel der Stadt unter Wasser. Eine Panik hat die Einwohner ergriffen, sie sind auf die Berge geflüchtet. Ueber 200 Personen und ertrunken, der Eisenbahn= und Telegraphenverkehr ist unterbrochen. Eine weitere Depesche aus Philadelphia vom 1. Juni meldet: Johnstown ist gänzlich zerstört; 1500 Einwohner sind umgekommen; viele treiben um Hilfe flehend auf Haustrümmern flußabwärts. Viele Dörfer sind im Wasser verschwunden. Der telegraphische Verehr und der Eisenbahnverkehr ist westwärts bis Harrisburg unterbrochen. Die Ueberschwemmung verheert auch Maryland und Virginien. Hiobsposten treffen von allen Seiten ein. Dem "Herald" wird aus Pittsburg gemeldet, daß in der Stadt Johnstown nur 200 Häuser aufrecht stehen geblieben sind. Die zertrümmerten Häuser wurden gegen eine Brücke geschwemmt und bildeten einen Kilometer langen, 40 Fuß hohen Damm, welcher Feuer fing. Infolge des Berstens der Gasröhren sind viele Häuser der Stadt abgebrannt, 75 Personen sind mit verbrannt. Das Wasser in der Hauptstraße ist 20 Fuß tief. Hunderte von Menschen= und Thierleichen treiben flußabwärts. Wie viele Personen gerettet worden sind, kann noch nicht festgestellt werden. 1100 Leichen sind bereits geborgen. Das Bersten eines Reservoirs und die hierdurch verursachte Ueberschwemmung der Stadt war das Werk weniger Minuten. Das geborstene Reservoir hatte eine Länge von 8 Kilometer und 3 1/2 Kilometer Breite und lag 8 Kilometer östlich von der Stadt. Am Freitag Mittag erfolgte der Dammbruch und die Fluten stürzten über Johnstown herein, die Wohngebäude mit sich reißend, so daß die Einwohner keine Zeit mehr hatten, sich zu retten. Der Zugang zu einer großen Anzahl von Gebäuden wurde durch die Eisenbahnbrücke versperrt welche über den Fluß führt, und in diesem Komplex war Feuer entstanden, wodurch Hunderte von Personen gefährdet wurden. Die Feuersbrunst ist bis jetzt noch nicht bewältigt, es kann Niemand in die Stadt Johnstown gelangen, die vollständig von Wasser umringt ist. Alle Flüsse in Pennsylvanien, Maryland, Virginia und West=Virginia sind ausgetreten, es werden von überall her ungeheure Beschädigungen gemeldet. Der Verkehr der Pennsylvania=Eisenbahn ist vollständig unterbrochen, die Brücken und Viadukte sind zerstört, die Schienen sind an verschiedenen Stellen durch die Ueberschwemmung ausgehoben, gegenwärtig ist Sturmwetter eingetreten. Durch die Ueberschwemmungs=Katastrophe sollen im Ganzen 15 bis 20 000 Menschen zu Grunde gegangen sein. Der Schaden wird auf 25 Millionen Dollars geschätzt.
- Es dürfte vielleicht am Platze sein, auf einige Verhaltungsmaßregeln bei Gewittern aufmerksam zu machen; vor allen Dingen spanne der beim Pflügen beschäftigte Landwirth bei Eintreten eines Gewitters sofort sein Vieh aus und bringe es aus der Nähe des Pfluggeschirres, denn alle Eisen= und Stahltheile ziehen leicht den Blitz an, aus welchem Grunde auch mähende Landleute gleich ihre Sensen niederlegen sollen. Dann laufe man bei einem Gewitter nicht im Trab nach Hause; hat man Vieh oder Fuhrwerk bei sich, so gehe man etwas abseits oder etwas hinter demselben; vor allem aber und nicht oft genug kann vor dem Unterstellen unter Bäumen bei Gewittern gewarnt werden. Besser naß geworden bis auf die Haut, als unter solch ohnehin zweifelhaftem Schutzdach erschlagen zu werden.
- Gegen Läuse am Vieh wird ein neues Mittel mitgetheilt, das nicht nur sehr einfach ist, sondern auch ganz sicher wirken soll. Man soll nämlich die Thiere mit dem Wasser waschen, in welchem Kartoffeln gekocht sind. Eine einmalige Waschung soll in den meisten Fällen schon hinreichen. Wir würden aber rathen, es einige Mal anzuwenden, um auch die Brut zu zerstören. Auch gegen Milben an Thieren, wodurch die Räude verursacht wird, soll das Mittel hilfreich sein.
- Zur Kultur der Kartoffel. Ganz neu ist ein diesbezügliches Verfahren, welches gegenwärtig, namentlich wenn es sich um kleinere Strecken handelt, immer mehr Verbreitung gewinnt. Durch selbiges soll nicht bloß der Ertrag vermehrt, sondern es sollen auch mehr große und mittelgroße Knollen gewonnen werden. Das Verfahren ist folgendes: Um Mitte Juni oder auch Juli beugt man die Stengel der Kartoffelpflanzen, wenn sie vollständig entwickelt sind, nieder und bedeckt sie soweit mit Erde, daß

[ => Original lesen: 1889 Nr. 45 Seite 7]

daß nur noch die Spitzen hervorragen. Durch diese Bedeckung soll die Saftcirculation in den Stengeln gehemmt und mehr auf die Knollen geleitet werden. Das Verfahren soll aber auch das beste Mittel gegen das Krankwerden der Kartoffeln sein. Die aufrecht stehenden Stengel dienen nämlich den Sporen der sich ansetzenden krankmachenden Pilze als Leiter zu den Knoten, indem sie durch Regengüsse hinuntergespült werden. Dies kann nicht geschehen, wenn die Stengel niedergebeugt sind.
- Die Ahnen=Gallerie. Als der verstorbene Feldmarschall v. Wrangel, so erzählt Pätzold in seinem Buch: "Blücher= und Wrangel=Anekdoten", noch als kommandirender General in Stettin stand, ließ er den dortigen Maler Most zu sich kommen und beauftragte ihn, ihm für seinen Speisesaal einige Ahnen seines Geschlechts zu malen. Der Maler erkundigte sich, ob der General nicht einige kleine Portraits besäße, die ihm bei der Aufnahme als Vorbild dienen könnten. "Det is nich nöthig," meinte Wrangel, "machen Sie nur einige Aehnlichkeit mit mir und ziehen Sie se vorschriftsmäßig an. Persönlich hat se ja doch Keener gekannt!"
- In einer Landschule Mecklenburgs bedient sich der Lehrer beim Eintritt der schulpflichtig gewordenen Kinder, die zum größten Theil bisher nur plattdeutsch gesprochen und gehört haben, dieses Dialekts. Als er den einen Jungen fragt: "Wo heest Du?" bekam er die Antwort: "Weet ick nich! Auf die folgende Frage: "Wo röppt Die Dien Vadder?" dieselbe Antwort: Weet ick nich!" Da meint der Lehrer : "Wo roppt Di denn Dien Modder, wenn se Pannkoken backt hett?" Und der Junge entgegnet mit strahlenden Augen: Denn röppt se nich denn bünn ick ümmer dor!"


Angela.
Roman aus den vergangenen Tagen.
                          (Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.

[ => Original lesen: 1889 Nr. 45 Seite 8]

Angela.
[Fortsetzung.]


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